servus in stadt & land 08/2012

39
P. b. b., GZ12Z039142P, Verlagspostamt 1110 Wien AUGUST 08/2012 EUR 3,90 CHF 6,50 in Stadt & Land & 08/2012 WILDE HECKEN & BROMBEEREN & MONDSEER JEDERMANN & EIN HAUS AM GRUNDLSEE & NORIKER IN TIROL & ALMER WALLFAHRT Zu Gast am Weißensee & Schmalznudeln aus der Wildschönau & Alfred Komarek: Im Pulkautal > EINFACH . GUT . LEBEN 2 2 Süße Schätze VOM GARTEN IN DIE KÜCHE Der Tag der Pfeifer Brauchtum im Salzkammergut Viechtauer Vogerln Schnitzkunst mit Geschichte

Upload: red-bull-media-house

Post on 28-Mar-2016

250 views

Category:

Documents


5 download

DESCRIPTION

Servus in Stadt & Land - Vorschau auf die Ausgabe 08/2012

TRANSCRIPT

Page 1: Servus in Stadt & Land 08/2012

P. b

. b.,

GZ

12Z

039

142P

, Ver

lags

post

amt 1

110

Wie

n

August 08/2012

EuR 3,90chf 6,50

in S

tadt

& L

and & 08/2012

W

ild

e H

ec

ke

n &

Br

om

Be

er

en

& m

on

dse

er

je

de

rm

an

n &

ein

Ha

us

am

Gr

un

dls

ee

& n

or

ike

r in

tir

ol &

alm

er

Wa

llfa

Hr

t

Zu Gast am Weißensee & Schmalznudeln aus der Wildschönau & Alfred Komarek: Im Pulkautal >

E i n f a c h . G u t . L E b E n 22

Süße SchätzeVom Garten in die Küche

Der Tag der PfeiferBrauchtum im salzkammergut

Viechtauer Vogerln schnitzkunst mit Geschichte

Page 2: Servus in Stadt & Land 08/2012

4 Servus

zu

satz

foto

s c

ov

er: u

do

tit

z, i

ng

o p

ert

ram

er

12 Kinder der SonneSie heißen Sonnenbraut, Sonnen- auge und Sonnenröschen – und sie machen ihren Namen alle Ehre.

22 Im Garten der JesuitenIn Großsölk hütet Martha Zach das Vermächtnis der Ordensgemein-schaft und kultiviert fast vergessene Nutzpflanzen.

30 Ein Wagerl für allesSo wird ein Leiterwagerl gezimmert.

36 Schützende HeckenWie man mit Sträuchern Räume im Garten schafft.

Natur & Garten 46 Süße Legende

Mythen, Aberglaube und purer Ge-schmack: Die Brombeeren sind reif.

52 Vom Wald & von der WieseTraumhafte Sommergerichte mit Pilzen, Kräutern und Beeren.

60 Aus Omas KochbuchTiroler Schmalznudeln.

62 Gut gefülltPaprika, Zucchini, Zwiebeln, Kohlrabi und Pfirsiche sind eine feine Hülle für delikate Füllen.

Küche 72 Familienjuwel am See

Eine alte Sommervilla am Grundlsee ist seit 50 Jahren im Besitz einer Familie. Jetzt sommerfrischen dort bereits die Enkerln.

84 In allen ÄhrenMit ein wenig Geschick lässt sich aus Stroh Schmuckes für daheim machen.

88 Basteln mit KindernWie aus einem Handtuch ein fesches Bade-Binkerl wird.

92 In der LaubeDekorative Schattenplatzerln für hei-ße Sommertage.

Wohnen

August 2012Inhalt

12

120

30 52

Page 3: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 5

96 Ein Vogerl fürs GlückEinst waren Holzvögel Liebesgaben für die Mädchen. Fritz Lüftinger hält diese Tradition im Salzkammergut hoch.

128 Vom Glück, Pech zu habenErnst Schagl ist einer der letzten, der im Süden Niederösterreichs noch das Handwerk des Pechens beherrscht.

132 Echte PferdestärkeDer Osttiroler Bergbauer Andreas Possenig setzt noch wie früher auf die Kraft der edlen Noriker.

138 Wo die Wildnis wohntAm Kärntner Weißensee beginnt die unberührte Natur immer gleich ums nächste Eck.

Land & Leute 18 Donnerwetter

Gegen Blitz und Hagel schützte man sich einst mit „Gewitterpflanzen“. Heute sind sie vor allem schön, viel-leicht aber doch mit etwas Zauberei behaftet.

102 Der Tag der PfeiferAuf einer Alm im Salzkammergut finden sich jährlich am 15. August Seitlpfeifer und Trommler ein.

110 Eine Ehre, dabei zu seinIn Mondsee geht der„Jedermann“ zum 90. Mal mit Laien über die Bühne.

120 Auf, in Gott’s Namen!Die älteste Wallfahrt Mitteleuropas führt auf alten Pfaden vom Steiner-nen Meer bis zum Watzmann.

Brauchtum

3 Editorial 8 Mundart 10 Servus daheim 28 Schönes für draußen 34 Der Garten-Philosoph 40 Gartenpflege, Mondkalender 44 Natur-Apotheke: Heidelbeere 68 Schönes für die Küche 80 Fundstück: Alte Reiben 90 Schönes für daheim 116 Michael Köhlmeier: Wolf Dietrich und der Erzengel Gabriel 150 Gutes vom Bauern 152 Alfred Komarek: Ein Tag auf dem Lande 156 ServusTV: Sehenswertes im August 160 Feste, Märkte, Veranstaltungen 162 Leben in alten Zeiten 170 Impressum, Bezugsquellen

Coverfoto: Eisenhut & Mayer

Standards

88

96

132

138fo

tos

inh

alt

: ju

nio

rs b

ild

arc

hiv

, ru

th

eh

rma

nn

, eis

enh

ut

& m

ay

er, a

nd

rea

s ja

kw

ert

h, m

arc

o r

oss

i, k

at

ha

rin

a g

oss

ow

, ud

o t

itz

Page 4: Servus in Stadt & Land 08/2012

gartenbesuch

22 Servus

Großsölk in der Steiermark. Hier, in einer Gartenanlage aus dem 17. Jahrhundert, kultiviert Martha Zach fast

vergessene Nutzpflanzen. Und allen schmeckt’s.TexT: andreas oberndorfer FoToS: christine wurnig

Das Vermächtnis der Jesuiten

Page 5: Servus in Stadt & Land 08/2012

gleich neben dem alten herrenhaus aus der renaissance liegt der Jesui-tengarten. auf drei ebenen wachsen hier alte gemüsesorten, heil- und Küchenkräuter. heute gehört die anlage zum naturpark sölktäler.

Page 6: Servus in Stadt & Land 08/2012

24 Servus

s ist ganz ruhig hier oben auf 900 Me-ter Höhe, ein paar Straßenkilometer unter-halb des Sölkpasses. Kaum ein Auto fährt unten auf der Bundesstraße vorbei, kein Lärm dringt aus dem nächstgelegenen Ort Feista zu uns – er ist zu weit weg. Und hier-her, zum Jesuitengarten, hat heute außer uns niemand den Weg gefunden. Obwohl er ja öffentlich ist und der Weg bestens ausge-schildert. Die Besucher kommen halt nicht zufällig, sondern höchst absichtsvoll in die-ses kleine Paradies.

Martha Zach geht uns voran in den Garten. Sie besteigt ihn gewissermaßen, denn er ist in drei Terrassen angelegt. „Hier heroben“, sagt sie, als wir die oberste Stu-fe erreichen, „haben wir die Heilkräuter gepflanzt. Ursprünglich sind sie so gesetzt worden, wie es sich eben ergeben hat, aber vor ein paar Jahren haben wir angefangen, sie in Gruppen zusammenzustellen. Und zwar alle die gemeinsam, die gegen die gleichen Beschwerden wirken.“

Fertig ist das Werk noch nicht, aber jedes Jahr kommt die eine oder andere Gruppe hinzu. Bis jetzt gibt es Kräutersammlungen gegen Frauenleiden, Lungenkrankheiten, zur Heilung von Erkältungen und zur Unterstützung von Leber und Galle. Ins-gesamt kultiviert Frau Zach fast hundert verschiedene Heilpflanzen, vom Alant (gut für Lunge und Verdauungstrakt) über das Gänsefingerkraut (gegen Durchfall und Krämpfe), das Labkraut (steht in der Grup-pe für Frauenleiden) und den – was für ein Name! – Stinkenden Storchenschnabel (in der Erkältungssammlung) bis hin zur Zitro-nenminze (zur Stärkung der Nerven).

wo die steinmauern leben

Wer den Jesuitengarten betritt, bewegt sich auf historischem Boden. Das kleine Paradies gehört nämlich zum Schloss Großsölk, des-sen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen.

Ursprünglich im Eigentum der Landes-herren, kauften es 1617 die Jesuiten. Und auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass hier schon zuvor gegärtnert wurde, so war es vermutlich erst die Ordensgemeinschaft, die den Garten in all seiner Pracht unter-halb des zum Schloss gehörenden Herren-hauses angelegt hat.

martha Zach zwischen indianernessel (o.) und bunten tagetes (u.): sie gibt dem garten auch einen pädagogischen sinn.

E

Page 7: Servus in Stadt & Land 08/2012

9InSgeSamT kulTIvIerT

Frau Zach FaST hunderT verSchIedene heIlpFlanZen In Ihrem

nuTZpFlanZen-paradIeS – vom alanT bIS Zur

ZITronenmInZe. 9

manchmal darf’s auch einfach nur schön sein. Knallblaue Kornblumen erfreuen das auge des

betrachters. eines der seltenen Küchenkräuter ist der schildampfer (re). das bergbohnenkraut ist

robuster als sein Verwandter aus dem tal (li. u.).

die goldmelisse ist eine der vielen hier ge-hüteten nesselarten. martha Zach pflanzt auch wieder altes rüben- und wurzelgemüse (li.) an.im Korb der wirtin agnes lemmerer finden sich Pastinaken, mauretanische malven, indianer-nesseln und feine Kräuter (o.).

Page 8: Servus in Stadt & Land 08/2012

26 Servus

Eine Besonderheit der Anlage sind ihre Trockensteinmauern. Sie begrenzen die einzelnen Ebenen, und weil die Natursteine einfach aufeinandergeschichtet wurden, ohne sie mit Mörtel zu binden, ist Leben in die Mauern gekommen. Schließlich haben sich in den Fugen und Ritzen wärmeliebende Pflanzen und Tiere einquartiert. Die gedei-hen hier prächtig, und die Viecherln fühlen sich pudelwohl.

Wie auch immer die Besitzverhältnisse einst waren (und die wechselten häufig, als der Jesuitenorden 1773 verboten wurde): Heute ist das Anwesen in privater Hand und gehört zum Naturpark Sölktäler.

Der Garten dient nun als Schau- und Nutzgarten, in dem Martha Zach und ihre zwei Helferinnen alte Obst- und Gemüse-sorten, Küchen- und Heilkräuter ziehen. Dazwischen haben sie ein paar schöne Blu-men, vor allem Rosen, gesetzt. Längst schon müsste Frau Zach, die Pensionistin, nicht mehr arbeiten, aber der Garten ist halt ihre Leidenschaft.

Gern gibt sie ihr Wissen weiter. Auch an die vielen Schüler, die immer wieder her-kommen. Weiß Gott wie viele Klassen hat sie schon durch die Anlage geführt. Und an- schaulich erklärt, woher die Pflanzen kom-men, wie sie wachsen und was sie ausmacht. Martha Zach erwägt bei allem, was sie tut, was sie damit vermitteln kann. Die Ordnung hat also auch einen pädagogischen Grund.

die wirtin hilft auch gerne mit

Soeben ist Agnes Lemmerer gekommen. Die Wirtin der „Sölkstubn“, etwa fünf Kilometer weiter oben Richtung Pass gelegen, ist oft hier. Entweder holt sie sich etwas für ihre Küche, oder sie schaut zum Fachsimpeln vorbei, manchmal hilft sie sogar beim Gärt-nern. Mindestens einmal in der Woche ist sie da. Heute geht sie die unterste Ebene des Gartens entlang.

Hier wachsen Obst, Beeren, Gemüse und Küchenkräuter. Frau Lemmerer flaniert an einem Hollerstrauch und ein paar Weinre-ben vorbei, ehe sie vor zwei Kräuterbeeten stehen bleibt und gustiert.

Im ersten gibt’s unter anderem Katzen-minze und Gartenthymian – der Kerbel ist für heuer leider schon hinüber. Schließlich bückt sie sich akkurat und schneidet jeweils ein paar Blüten von der leuchtend roten Goldmelisse und von der intensiv violetten Indianernessel ab. Später wird sie die Blü-tenblätter abzupfen und vielleicht in einen Brotaufstrich mischen oder ein Gemüse damit verzieren.

Im zweiten Beet stehen Estragon, Peter-silie – kann man immer brauchen, also nimmt sie auch davon – Dille und Schmal-blatt. Auch Liebstöckl braucht Frau Lem-merer – für ihre Rindssuppe.

der Karotten rosa Kern

Inzwischen wird die Wirtin wieder von Martha Zach begleitet, die aus dem Heil-kräuterbereich heruntergekommen ist und sie nun zum Gemüse führt. Voriges Jahr hat Frau Zach beschlossen, hier einen neuen Schwerpunkt zu setzen: Rüben. „Diese und auch Wurzeln sind immer das ursprüng-lichste Gemüse für die Bauern gewesen.

ein garten wie aus dem bilderbuch. auf der obersten terrasse thront ein bildstein mit dem heiligen georg, dem drachentöter.

9ganZe SchulklaSSen

werden von Frau Zach durch den

garTen geFührT. dIe kInder lernen

hIer Ihre nahrungS-mITTel auF ganZ

neue weISe kennen – wIe SIe wachSen,

woher SIe kommen.9

Page 9: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 27

Der jesuitenGarten

bux

herrenhaus

straße

weg zum schloss

zur obst-baumwiese Privatgarten

N O

SW

Leicht zu ziehen, nahrhaft, gut zu lagern.“ Trotzdem sind viele Sorten heute fast ver-schwunden. „Dabei glaubt man gar nicht, wie unterschiedlich die schmecken. Heute kennt man halt Karotten, Kohlrabi, Rote Rüben, Gelbe Rüben, aber sonst? Wer weiß denn noch, dass Karotten ursprünglich dun-kelrot waren, mit einem rosa Kern?“, sagt Frau Zach.

Und um diesem Missstand abzuhelfen, züchtet sie nun eben alte Wurzelgemüse: Urkarotten, Stoppelrüben, Mai- und Herbst-rüben sowie Pastinaken. Agnes Lemmerer hat ihre Freude damit, und ihre Pensions-gäste heute abend genauso.

Zwischen und neben den Rübenbeeten wachsen Kostbarkeiten wie Spargelsalat, Rattenschwanzrettich, Guter Heinrich, Violette Melde (in riesigen Sträuchern) und, nicht zuletzt, Puffbohnen. Diese, man kennt sie auch als Saubohnen, spielen im Jesuitengarten eine besondere Rolle. „Die Puffbohnen pflegen wir hier als Arterhalter für die Arche Noah“, erklärt Frau Zach, die mit der „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung“ kooperiert. Außerdem ist der Jesuitengar-ten Mitglied der „Freunde naturgemäßer Lebensweise“, und schließlich wird er als biologische Landwirtschaft geführt. Prüfen

lässt sich Frau Zach allerdings nicht, da ist ihr die Bürokratie zu viel.

Lieber verwirklicht sie ihre Pläne. „Wir werden noch mehr Heilkräutergruppie-rungen anlegen als die vier, die wir schon haben. Als Nächstes setzten wir Kräuter für die Haut, für den Magen und den Darm.“

Für heute aber ist Frau Zachs Arbeit getan. Während die von Wirtin Agnes Lemmerer gerade erst beginnt. 3

Jesuitengarten im Naturpark Sölktäler: Tel.: +43/3685/209 03, www.jesuitengarten.at

martha Zach schaut täglich nach ihren schützlingen, z. b. auf den trotz des grimmigen namens so herzigen drachenkopf. rechts: wirtin agnes lemmerer.

trockensteinmauern

gemüseebene

stauden- und Kräuterebenen

apfelbaum

Kirschbaumrosen

rosenbogen

Verkaufsfläche

leber- und gallenkräuter

Kräuter gegen frauenleiden

lungen- und hustenkräuter

erkältungs- und fieberkräuter

trockenstein-säulenwald

illu

stra

tio

n: j

uli

a l

am

mer

s

Page 10: Servus in Stadt & Land 08/2012

60 Servus

fast vergessene rezepte

Aus der Bergbauernküche

In Wildschönau in Tirol werden noch Schmalznudeln gebacken. Serviert werden sie mit Preiselbeeren, Apfelmus oder sogar mit Sauerkraut.

Den ganzen Sommer wird dieser köstliche Brauch auf den Almen der Region gepflegt.ReDAkTIon: elisabeth ruckser FoTo: eisenhut & Mayer

9Aus Omas Kochbuch

Das Wildschönauer Bergbauernmuseum „z’Bach!“ ist weit-hin bekannt. Ein stolzer alter Hof ist es, mitsamt kleiner Kapelle, einer eigenen Mühle und einem Backofen. Hier fühlt sich Anna Mühlegger praktisch wie zu Hause, hier ist sie aufgewachsen. Gemeinsam mit ihren drei Geschwistern und einem Sohn ihrer Tante. „Der war wie unser großer Bruder“, erinnert sie sich. Und die Küche, die kennt Anna natürlich nach wie vor in- und auswendig. Bis heute kommt sie den ganzen Sommer über jeden Donnerstag hierher – zum „Schmalznudeln- Bachen“ beim Handwerksmarkt.

Einmal pro Woche kommen Handwerker in Wildschönau beim Markt zusammen. Ein Korbflechter ist dann zum Bei-spiel zu Gast, eine Stoffdruckerin oder ein Weber. Eine alte Bäuerin zeigt die Kunst des Filzpatschenmachens, der „Doggln“, wie sie in der Region seit Jahrhunderten getra-gen werden. Es wird Bauernbrot mit frisch gemahlenem Mehl gebacken, gefilzt, gesponnen, gedrechselt. In der Küche stehen dann die Franzi – sie ist die gute Seele des Museums, die seit dem ersten Tag mit dabei ist – und die Anna und machen Schmalznudeln.

Das Backen der traditionellen Krapfen hat Anna als Kind gelernt. Bereits während ihrer Schulzeit in einer achtklas-sigen Volksschule ist sie mit der Mutter in der Küche ge-standen, um die herzhaften Schmalznudeln, ein richtiges Almessen, zu machen. „Zehn Leut und nicht selten noch mehr waren bei uns zum Essen normal“, erzählt sie, „Knecht, Mägde, Tagwerker und die ganze Familie.“Dass der Hof heute das Museum beherbergt, liegt genau genommen an den Kühen. Die mussten immer über die Straße wandern, um zu den Weideflächen zu gelangen. Als Annas Bruder den Hof übernahm und neu baute, beschloss er, gleich mit der gesamten Wirtschaft auf die andere Stra-ßenseite zu übersiedeln. Der mehr als 200 Jahre alte Hof blieb aber zum Glück erhalten.

Schmalznudeln waren und sind ein Gericht der Bauern-küche, das stets in großen Mengen gemacht werden kann. Gelernt hat es daheim die Tochter von der Mutter, und vie-le können es heute noch. Zu Weihnachten gibt es übrigens auch die „Weihnachtsnudeln“ mit Rosinen im Teig, und ganz speziell in Wildschönau wird die deftige Variante statt mit Sauerkraut auch mit Rübenkraut serviert. 3

Page 11: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 61

anna Mühlegger aus Wildschönau in Tirol hat uns dieses Rezept ihrer Mutter zur Verfügung gestellt.

Wenn auch sie ein fast vergessenes rezept kennen, schicken sie uns einfach eine Mail an: [email protected].

zutaten für ca. 20 stück1 kg Mehl, 1 Pkg. Germ (oder 2 Pkg. Trockengerm) etwas Salz, einige Anissamen, 2 Eidotter, ½ l lauwarme Milch, verdünnt mit V l WasserFett zum Backen Preiselbeermarmelade

zubereitungAlle Zutaten für den Teig gut mischen und mit einem Kochlöffel abschlagen. Es soll ein weicher Germteig entstehen. Den Teig etwa 30 Minuten gehen lassen. Mit einem Löffel weckerlgroße Stücke vom Teig abstechen und mit einem Tuch bedeckt kurz rasten lassen. Dann mit der Hand etwas auseinan-derziehen und zu Schmalznudeln formen. Im heißen Fett herausbacken, dann die Vertiefung in der Mitte mit Preiselbeermarmelade füllen.

zu

SATz

FoTo

: PRi

VA

T

Page 12: Servus in Stadt & Land 08/2012

72 Servus

HausbesucH

Eine alte Sommervilla am Grundlsee aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist seit 50 Jahren in Besitz eines oberösterreichisch-kärntnerischen Ehepaars. Und sie hat sich mit

den Bewohnern im Laufe der Zeit gewandelt, ohne ihre Patina zu verlieren. TexT: uscHi Korda FoToS: Harald eisenberger

Familienjuwel am See

Page 13: Servus in Stadt & Land 08/2012

Von der Holzveranda aus liegt einem der tiefgrüne see zu Füßen (linke seite). den Panoramablick hat man natürlich auch vom balkon ganz oben unterm dach. das alte geländer ist dort in Form von Jägern geschnitzt.

Page 14: Servus in Stadt & Land 08/2012

Fünf alte Keramiköfen gibt es noch im Haus, einer davon steht in der bibliothek. Von hier aus sieht man durch eine große glastür ins Wohnzimmer. beim Herrichten des Holzbodens achtete der Hausherr penibel darauf, dass die unebenheiten nicht weggeschliffen wurden.

74 Servus

Page 15: Servus in Stadt & Land 08/2012

m schönsten“, sagt Helmut Nieder-süß, „ist das Schwimmen ganz in der Früh.“ Wir lehnen am Holzgeländer der Antoni-Villa in Grundlsee, wo uns der See wie eine Einla-dung zum Eintauchen zu Füßen liegt. Spiegel-glatt und dunkelgrün blitzt das Wasser durch die riesigen Ulmen, die die Uferstraße säumen, umringt von den mächtigen Gipfeln des Toten Gebirges – und das alles unter dem Baldachin eines strahlend blauen Sommerhimmels. Nein, denkt man sich im Stillen, Postkarten aus dieser Ecke des Salzkammerguts scheinen wirklich nicht zu lügen.

Auch das Haus steht so harmonisch mitten-drin in dieser Landschaftspracht, als hätte es ein Maler dorthin gepinselt. Eine ehemalige Ausseer Sommerresidenz, typisch in der Archi-tektur, bis zum ersten Stock gemauert, darüber aus festem dunklem Holz gezimmert.

Errichtet wurde sie vermutlich 1873 – ganz genau lässt sich das nicht mehr feststellen – von einem Rechtsanwalt aus München und wechselte bis zu den 1960er-Jahren mehrmals den Besitzer. Einer davon dürfte passionierter Hobbymaler mit einem Faible für Blau und Blümchen gewesen sein, sagt Helmut. Ein paar alte Möbel und einige Holzdecken musste die Familie Niedersüß später nämlich erst von der liebevollen Behübschung befreien, damit sie wieder atmen und authentisch sein konnten.

ein domizil Für den bergsteiger

Vor 50 Jahren jedenfalls erwarb der Vater von Helmut, ein gebürtiger Welser und leidenschaft- licher Bergsteiger, das Haus in einer Gegend, die ihm mehr vertraut war als der Rest von Ös-terreich. Schon als Jugendlicher sei der Vater, sagt Helmut, jeden Freitag nach der Arbeit mit dem Zug nach Obertraun gefahren, fünf Stunden auf die Simonyhütte gestiegen, um am nächsten Tag einen Berggipfel zu erklim-men. Allzu lange konnte sich der oberöster-reichische Unternehmer allerdings nicht an seinem Sommerdomizil erfreuen. Als er 1966 plötzlich verstarb, ging das Landhaus an Sohn Helmut. In baulich tadellosem Zustand, mit neuen Leitungen für Strom und Wasser.

Auch an der Einrichtung gab es nichts zu mäkeln, hatten die Eltern doch eine Innenar-chitektin beschäftigt, die bereits Vorhandenes, also auch Blaues und Geblümtes, stilsicher mit altdeutschem Mobiliar kombiniert hatte. Und doch hat sich das Haus in den letzten fünf Jahrzehnten verändert. Nicht radikal, es ist vielmehr langsam mit seinen Bewohnern zusammengewachsen.

Man ändere sich im Laufe seines Lebens, sagt Karin Niedersüß, die aus Wolfsberg in

A

die bibliothek: Karin und Helmut bezeichnen sie – unab-hängig voneinander befragt – als jeweiligen lieblingsraum. unten: die spannung zwischen moderner und alter Kunst ist sehr reizvoll. die staudacher-bilderreihe lässt dem geschnitzten heiligen leopold genug raum zum Wirken.

Page 16: Servus in Stadt & Land 08/2012

76 Servus

Kärnten stammt, und das Haus habe sich mit ihnen gewandelt. Als Erstes habe man jeden-falls ein Badezimmer eingebaut. 17 Betten waren in den Zimmern auf den drei Ebenen – Erdgeschoß, erstem Stock und ausgebautem Dach – verteilt gewesen, sagt Karin, aber alle nur mit Waschschüsseln bestückt.

Mittlerweile hat man fünf Badezimmer, drei davon befinden sich raumsparend in den Zwi-schenebenen eines Zubaus beim Stiegenhaus. Und mit zwei Söhnen und einer Tochter sowie insgesamt sieben Enkelkindern musste Familie Niedersüß die Räume in den oberen Stockwer-ken immer wieder lebensphasenkompatibel umdrehen.

Auch die dampfbetriebene Heizung musste alsbald einer modernen Zentralheizung wei-chen, und weil die damals noch kleinen Kinder am liebsten auf dem Holzboden im Erdgeschoß spielten, wurde eine Isolierung in Angriff ge- nommen.

Dabei stellten sich zwei Dinge heraus: Ers-tens ist das Gebäude nur zu einem Drittel unter-kellert, weil der Rest auf einem Felsen steht. Zweitens entdeckte der Hausherr in der Veranda eine Falltür, die zu einem unterirdischen Ver-steck mit Pritsche und Bücherregal führte. Ver-mutlich ein Relikt aus einem der beiden Welt-kriege, sagt Helmut, der leider nicht viel mehr darüber herausfinden konnte. Und bitte pst, aber wenn man heute eines der Enkerln sucht, wisse man natürlich, wo man zuerst nach-schauen muss und fast immer fündig wird.

eine leibrente Für den zimmermann

Er habe immer schon großen Respekt vor guten Handwerkern gehabt, sagt Helmut, der seiner-zeit in Kärnten den ersten Baumarkt Österreichs eröffnet hat. Im Ausseer Land hat er da richtiges Glück, weil es hier noch die Spezialisten gibt, die nach alter Tradition arbeiten.

So ein Holzhaus, sagt Helmut, sei ja eine Leibrente für jeden Zimmermann. Permanentes Streichen und Einlassen draußen, sukzessives Renovieren und Reparieren drinnen. Wobei das Paar immer darauf achtete, dass die histo-rische Patina nicht verlorengeht.

Bei den dunkelgrünen Holzfensterläden zum Beispiel, die sich nach Salzkammergut-Art zur Hälfte von unten nach oben klappen lassen, damit die Räume genügend Licht haben. Oder beim Holzboden im Wohnzimmer, bei dem Hel-mut beim Herrichten darauf bestanden hat, dass der Tischler die alten Trittstellen nicht ak-kurat wegschleift. Das würde nicht zur Einrich-tung passen, in die Helmut und Karin im Laufe der Jahre zum Altdeutschen gefühlvoll Renais-sance- und Barockstücke gemischt haben.

Das klingt jetzt ein bissel bunt zusammen-gewürfelt, ist es aber nicht, weil jedem Teil hier sein Platz zur optimalen Wirkung gelassen ➻

das stiegenhaus als galerie. neben den Jagdtrophäen hängen Werke junger Kärntner Künstler. darunter: die alte Kirchenbank unter den Porträts der eltern des besitzers wurde aus italien mitgebracht.

Page 17: Servus in Stadt & Land 08/2012

am wenigsten wurde im esszimmer verändert. das altdeutsche mobiliar passt ja auch wirklich gut zu der Kassettenholzdecke.

sieben enkerln brauchen Platz, den sie unter dem aus-gebauten dach finden (o.). die eltern des Hausherrn ließen in den 1960er-Jahren die Familiengeschichte als intarsien in einen tisch einarbeiten.

Page 18: Servus in Stadt & Land 08/2012

ein reliefbild aus Porzellan mit dem heiligen antonius gab der Villa den namen antoni-Haus. unten: liebevolle details schaffen atmosphäre. die jährlichen Weihnachtsgrüße von Hans staudacher schmücken ein bad, eine alte Holzwiege dient jetzt als zeitungsständer, und der zwi- schenzeitlich blitzblau bemalten Holzdecke unterm dach gab man ihren ursprünglichen charme wieder zurück.

Page 19: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 79

wird. Auch der bildenden Kunst, die einen gro-ßen Teil des Lebens der Niedersüßens bestimmt.

Bereits sein Vater sei ein Sammler gewesen, sagt Helmut, und bei ihrem eigenen Einstieg hätten sie eine kurze Biedermeier-Phase ge-habt. Mit betulichen Landschaften, Bächen und so. Vor vierzig Jahren entdeckte das Ehe-paar die moderne Kunst für sich, und seither beschäftigen sie sich mit jungen Künstlern vor-wiegend aus Kärnten.

moderne und alte Kunst Manche davon sind natürlich auch schon in die Jahre gekommen wie etwa Hans Staudacher, von dem eine sechsteilige Bilderreihe aus dem Jahr 1962 die Wand im Wohnzimmer über einer alten italienischen Truhe ziert. Oder leider ver-storben wie Kiki Kogelnik, von der einer ihrer charakteristischen Köpfe gleich vis-à-vis hängt. Manche haben ihre große Zeit noch vor sich, wie der knapp 30-jährige Wolfsberger Kevin A. Rausch, dessen kraftvolle Bilder das Stiegenhaus zur Galerie umfunktionieren. Und wieder andere hat ihre Kompromisslosigkeit zum Erfolg geführt, wie die Objektkünstlerin Meina Schellander, von der ein paar ihrer raren Zeichnungen auf Transparentpapier ebenfalls das Treppenhaus schmücken.

Seine Frau, sagt Helmut, habe ja anfangs gefunden, dass das Moderne nicht ins Haus und die Gegend passe. Jetzt, und Karin nickt zustimmend, finde sie diese Spannung sehr reizvoll. Damit die Kunst ihren Platz findet, hat Karin im ganzen Haus die Wandappliken ab-montiert, die eh nur schummriges Licht gaben, und dort Bilder aufgehängt. Richtig ausge-leuchtet von kleinen Spots an der Holzdecke.

Da das Haus groß genug ist, findet sich na-türlich jede Menge Altes mit Geschichte darin. Die Porträts von Helmuts Eltern über einer al-ten Kirchenbank zum Beispiel, umrahmt von Krickerln, allesamt Trophäen des Hausherrn und passionierten Jägers.

Dort lohnt es sich übrigens Platz zu neh-men, wenn man sich an einem, sagen wir ein-mal, Regentag, was ja hier durchaus vorkom-men kann, mit dem üppigen Stammbaum der Familie beschäftigt, der bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Im unteren Drittel, im 18. Jahr-hundert, taucht dort Abt Matthäus Offner auf, der die Bibliothek in Stift Admont erbaut hat.

Und ganz oben in der mächtigen Krone steht als einer der drei Niedersüß-Kinder Andreas, der gerade mit der Kunstmeile „Viertel Neun“ in Wien-Alsergrund auf sich aufmerksam macht. Und der ebenso wie seine Geschwister jedes Jahr samt Familie an den Grundlsee kommt. Zur Sommerfrische. Und natürlich, um in den tiefgrünen See einzutauchen. 3

2 Hochzeiten, 2 taufen und 1 Jubiläum: Wenn ein Haus seit 50 Jahren in Familienbesitz ist, hat es viel erlebt. Helmut und Karin niedersüß haben es auch sehr gut behandelt und immer nur sanft ihren jeweiligen lebensphasen angepasst.

Page 20: Servus in Stadt & Land 08/2012

102 Servus

brauchtum

Auf einer Alm im inneren Salzkammergut treffen einander jedes Jahr am 15. August Seitlpfeifer und

Trommler zum Stelldichein. Und manches Mal wird auch einfach nur irgendwo im Wald gepfiffen.

TexT: Julia Kospach FoToS: ingo petramer

Der Tag der Pfeifer

102 Servus

Page 21: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 103

Vor der lippenbauernhütte auf der retten­bachalm bei bad ischl wird schon frühmorgens gepfiffen. „pfeifervater“ Kurt simentschitsch (linke seite) gibt den ton an. eine klassische besetzung besteht aus einem trommler und zwei pfeifern.

Page 22: Servus in Stadt & Land 08/2012

104 Servus

er da ist, ist da. Setzt sich irgend-wohin. Drinnen oder draußen. Spielt oder spielt nicht. Trinkt etwas, plaudert, isst eine Kaspressknödelsuppe oder ein Speckbrot, spielt wieder ein bisschen. Zieht mit seiner Gruppe weiter zur nächsten Hütte. Bleibt unterwegs stehen, manchmal auch mitten auf dem Weg.

Gleich formiert sich eine kleine Traube Zuhörer. Also raus mit den Seitlpfeifen, her mit der Trommel und einen Steirer, Landler oder Schleunigen gespielt, ein paar Scherz-worte gewechselt und weitergezogen.

So ist das am Pfeifertag. „Es gibt keinen vorgeschriebenen Ablauf. Drum isses a so gemütlich“, sagt Kurt Simentschitsch, „man spielt miteinander, untereinander, durch- einander.“ Zumeist ohne Noten. Ganz spon-tan. Klassischerweise drei Pfeifer miteinan-der oder zwei Pfeifer und ein Trommler. Es können natürlich durchaus auch drei Pfei-ferinnen oder gemischte Formationen sein. Die Zeiten haben sich geändert.

Jahr für Jahr, immer am 15. August, und zwar seit 1925, findet der Pfeifertag im Salz- kammergut statt. Wenn das Wetter schön ist, wie vor zwei Jahren zu Mariä Himmelfahrt am 15. August auf der Blaa-Alm oberhalb von Altaussee, kommen Tausende, um den Seitlpfeifern und Trommlern zuzuhören. Ist es so wie letztes Jahr auf der Rettenbach-alm bei Bad Ischl – sagen wir durchwach­sen –, sind es immer noch Hunderte.

Feucht glänzen die Almwiesen, die Mor-gennebelschwaden wabern noch durchs Tal, und im kleinen Festzelt neben der Lip-penbauernhütte brummen und summen die Wespen wie die Wilden um Bierkrüge und Saftgläser herum. Mit Regen ist jederzeit zu rechnen. Der Heiterkeit tut das keinen Ab-bruch. Gemächlich trotten noch mehr Men-schen den Weg in die Alm herein, begrüßen Freunde und Bekannte, setzen sich dazu,

wo Platz ist. Langsam wird’s voll. Allerorten Dirndlkleider und Lederhosen. Gamsbärte wippen auf Trachtenhüten.

Hier wird gepfiffen und getrommelt, dort auch, weiter hinten im Festzelt neben der nächsten Hütte ebenfalls. Die Pfeifen klin-gen hell und klar, die Trommeln forsch und lebhaft, zumeist ist da viel Rhythmus in den kurzen Stücken, die gespielt werden – ein Erbe der Marsch- und Militärmusik.

„Früher hat ma a Landsknechttrommel g’sagt. Mit denen haben s’ die Regimenter angeführt“, erzählt Robert Unterberger. Der Bad Goiserer Tischler, der auch Trommel-macher ist, sitzt vor einer Hütte auf der Bank, nimmt ein Ständchen von jugend-lichen Verehrern seiner Instrumentenbau-kunst entgegen und fällt mit der runden Trommel zwischen seinen Beinen auch gleich ins Spiel ein.

102 Trommeln hat er bisher gemacht – der Korpus aus Buchensperrholz, die Spann- ringe aus dreifach verleimtem Eschenholz, das Fell aus im Ennstal gegerbtem Schwei-zer Ziegenpergament. Keine zwei sehen gleich aus. Die Trommelschlägel trägt Ro-bert Unterberger in einem Riemen gesteckt quer über der Brust.

zwei brüder als pfeifenVäter

Wer am Pfeifertag Musik hören will, muss sie sich zusammensuchen, den Ort wech-seln, Ausschau halten nach einem weiteren Grüppchen, das gleich wieder zu Pfeifen und Trommel greifen und loslegen wird. Nicht dass das schwer wäre – an die 150 Pfeifer, Trommler und andere Musikanten kommen jedes Jahr zusammen. „Wir sind a schon im Wald g’hockt und ham pfiffn. Das war lustig. Ma is niemandem was schuldig“, erklärt Kurt Simentschitsch. Sein Bruder Thomas, mit Vollbart und Hut, führt die alljährliche Teilnehmerliste –

W

9Hier wird gepFiFFen und geTrommelT, dorT aucH, weiTer HinTen ebenFallS.

wer muSik Hören will, muSS Sie SicH zuSam-menSucHen, den orT wecHSeln, auSScHau

HalTen nacH einem weiTeren grüppcHen.9

Page 23: Servus in Stadt & Land 08/2012

schon die Kleinsten üben sich im schlagen der trommel. am pfeifertag formieren sich manchmal auch mitten auf dem weg oder vor einer hütte neue gruppen, die spontan zu ihren instrumenten greifen und losspielen.

Page 24: Servus in Stadt & Land 08/2012

106 Servus

auf dass man einen Überblick darüber habe, wie es um die Seitlpfeifer- und Trommler-kultur im Salzkammergut bestellt ist.

Seit mehr als 20 Jahren sind Kurt und Thomas Simentschitsch aus Altaussee das, was hier „Pfeifervater“ heißt. Die Pfeifer-väter stehen in einer würdigen Tradition. Ihnen obliegt die Organisation des Pfeifer-tages; sie entscheiden, auf welcher Alm des inneren Salzkammerguts der Pfeifertag im nächsten Jahr stattfinden wird und ge-ben dies bekannt. Kurt Simentschitsch tut das seit jeher in Reimform.

Begonnen hat er damit 1989, in seinem ersten Jahr als Pfeifervater. „Da hab i g’reimt ums Leben! Da is ma der Reis gangen“, er- innert er sich lachend. An diesem 15. August

schwang sich der junge Kurt Simentschitsch auf der Mittereckeralm bei Ebensee auf ei-nen Tisch und verkündete Folgendes: An Vorschlag hätt ma dazua zum Bringa:Lassts bis zwölfi koani andern Instrumenta wie Pfeifen, Trommeln und Maultrommeln erklinga. Liabe Leit, ihr sechts is ei, mit an­dere Instrumenta wird’s koa Pfeifertag sei. B’sinnan mia ins auf insern Tag, ab zwölfi ko an jeda spüln, wia er gern mag. Da san all Besetzungen erlaubt, da kunan spüln all Instrumenta, dass grad a so staubt. All es liabn Musikanten sechts is ei, a echter Pfeifer­tag muaß mindest bis um zwölfi sei.

Mit salomonischer Weisheit hatten die Brüder Simentschitsch damit einen Konflikt beigelegt, der davor schon seit einiger Zeit

geschwelt hatte: Der Pfeifertag schien zu verwässern, schien zu einem allgemeinen Volksmusiktreffen zu werden, an dem auch mit Hackbrettern, Gitarren, Ziehharmoni-kas und Blasinstrumenten aufgespielt wur-de. Seit 1989 lautet daher die Regel: bis zwölf nur Seitlpfeifen, Trommeln und Maul-trommeln, also die klassische Besetzung, danach auch alle anderen Instrumente. Der Pfeifertag hätte sonst langsam seinen Sinn verloren. Denn gegründet wurde er justa-ment deswegen, weil die Seitlpfeife in Ver-gessenheit zu geraten drohte.

Waren Pfeifen und Trommeln davor die klassischen und absolut unverzichtbaren Ins- trumente in der Militärmusik und bei allen möglichen festlichen Anlässen in Wirtshäu-

lederhose, trachtenjanker und gamsbart haben tradition am pfeifertag. Kurt simentschitsch (oben rechts) trägt sein jährliches gedicht vor, robert unterberger (darunter) spielt auf einer der ersten trommeln, die er gebaut hat.

Page 25: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 107

sern und bei Wanderungen gewesen, wur-den sie bis 1900 beinah vollständig durch die Blasmusik verdrängt. Die Blechblasins-trumente wurden modern, Seitlpfeifen oder Schwegeln – wie man hochdeutsch sagt – gerieten mehr und mehr in Vergessenheit. Sicher auch deswegen, weil es für das Spie-len mit den einfachen, mundstücklosen Holzquerflöten kaum Noten gab. Gelernt wurde durchs Spielen und Zuhören.

ein instrument ohne mundstücK

„Alte Pfeifer haben oft nach Nummern ge-lernt; aus Mangel an gutem Papier findet man heute alte Aufzeichnungen auf Zigaret-tenpapier oder Einkaufslisten des Salzbergs“, erzählt Kurt Simentschitsch, der selber nur nach Gehör spielt.

Einer, der sich mit dem traurigen Nie- dergang des Pfeiferwesens nicht abfinden wollte, war der 1883 geborene Leopold Kahls aus Bad Ischl. Der spätere Bergmeis-ter der Saline Bad Aussee, dessen Liebe der Seitlpfeife galt, suchte in den 1920er-Jahren im ganzen Salzkammergut nach

anderen Pfeifern; er fand ein gutes Dut- zend und brachte sie 1925 erstmals auf der Blaa-Alm zum gemeinsamen Spielen zu-sammen. Seine ehrgeizigen Ziele: ein jähr-liches Treffen zu Mariä Himmelfahrt, das Anlernen von jungen Pfeifern, der Austausch von Seitlpfeiferstücken, die Niederschrift der Stücke und vor allem gemeinsames Spielen.

Der Plan ging auf. Jahr für Jahr – mit Ausnahme der Kriegsjahre – wurde die Zahl derer, die zum Spielen auf die Alm strömten, größer. Nachwuchsprobleme gibt es längst keine mehr. Mädchen spielen inzwischen genauso wie Buben, Frauen wie Männer.

Das Pfeifen und Trommeln habe sich vor allem auch im Schützenwesen erhalten, sagt

Leopold Schiendorfer, Betriebsleiter im Salz-berg in Bad Ischl, exzellenter Seitlpfeifer und seit einigen Jahren auch Seitlpfeifenma-cher. „Für bestimmte gute Scheibenschüsse haben sich im Salzkammergut sogenannte Schützen- und Kreistänze entwickelt, die von Seitlpfeifen und Trommel gespielt wer-den. Auch für den Schützen könig und den schlechtesten Schützen werden zwei bis drei Minuten lange Stücke gespielt“, erzählt er.

Die Seitlpfeife ist „ein relativ primitives Instrument“. Tatsächlich gibt es kein Mund-stück. Über die Kante des Blaslochs wird der Luftstrom in den Resonanzraum der Pfeife geleitet und durch Freigabe der Luft-löcher die Tonhöhe bestimmt. Je früher der Ton entweicht, desto höher seine Inten-

9„all eS liabn muSikanTen,

SecHTS iS ei, a ecHTer pFeiFerTag muaSS

mindeST biS um zwölFi Sei.“

9

auch das anlernen von jungen pfeifern und trommlern gehörte zum ehrgeizigen plan von leopold Kahls, dem ersten „pfeifervater“. sein werk ist heute so lebendig wie nie zuvor.

Page 26: Servus in Stadt & Land 08/2012

138 Servus

wunder der heimat

Wo die Wildnis wohnt

Am Kärntner Weißensee, wo das Wasser glasklar ist und Alaska und Karibik farblich aufeinandertreffen, beginnt die unberührte Natur immer gleich ums

nächste Eck. Bootsbauer und Netzfischer sind hier daheim, sensible Kühe, sanftmütige Bienen und ausgeprägte Dickschädeligkeit.

TexT: Julia Kospach FoToS: marco rossi

Page 27: Servus in Stadt & Land 08/2012

wie ein spiegel reflektiert die glas- klare oberfläche des weißensees den himmel und die Berge in richtung des westlichen ufers. wie ein Fjord liegt der Kärntner alpensee eingebet- tet in die östlichen Gailtaler alpen.

Page 28: Servus in Stadt & Land 08/2012

s braucht keine ein, zwei Tage, bis man herausgefun-den hat, dass am Weißensee manches ein bisschen anders läuft als anderswo. Da fährt Vizebürgermeister Johann Roth leise surrend mit dem Elektromoped zu seinen Bienen- stöcken; oben auf der Naggler Alm fragt man vergebens nach Limonade oder Cola, stattdessen serviert Hüttenwir-tin Almut Knaller einen zauberhaft rosafarbenen, selbst gemachten Saft aus Biowiesensalbei-Sirup. Martin Müller, der einzige Netzfischer am See, fischt nicht nach der Nach-frage, sondern richtet sich nach dem Fischbestand; und der Bootsbauer Michael Winkler baut seine Ruderboote aus Massivholz, was sonst kaum noch wo gemacht wird.

18 Hektar Bauland wurden hier vor gar nicht allzu lan-ger Zeit wieder in Grünland umgewidmet. Es gibt drei Sternerestaurants auf knapp über 800 Einwohner, und der Tou rismus finanziert die Landwirtschaft am See mit, auf dass diese es sich leisten kann, biologisch und verantwor-tungsbewusst zu sein. So was entsteht, wenn wie am Wei-ßensee so gut wie jeder Nebenerwerbslandwirt und Zim- mervermie ter in Personalunion ist. Da hört man wohl leich-ter damit auf, sich selbst mit Mineraldüngern und Spritz-mitteln ins eigene Fremdenverkehrshandwerk zu pfuschen.

Sogar die bunten Wiesen werden hier später gemäht – im Dienste der Artenvielfalt. Eine befahrbare Panorama-straße entlang des Sees? Fehlanzeige. Auch die wollten die mit dem Ruf der Sturheit bedachten Weißenseer par-tout nicht, als man ihnen vor ein paar Jahrzehnten riet, zur Tourismusankurbelung eine ebensolche zu bauen.

Von Bären und adlern, Vom summen und Brummen

So kommt es, dass bis heute das Westufer mit dem Haupt- ort Techendorf und das fast unbewohnte Stockenboier Ostufer des langgezogenen, wie ein Fjord in die Gailtaler Alpen eingebetteten Sees wie zwei Welten voneinander getrennt sind – das eine fährt man übers Gailtal an, das andere übers Drautal. Wer trotzdem direkt von West nach Ost will, besteigt ein Boot oder wandert die elfeinhalb Kilometer Seelänge zu Fuß am Ufer entlang.

Gut möglich, dass zur gleichen Zeit weiter oben in den bewaldeten Steilhängen der Uferberge unbemerkt ein Braunbär denselben Weg nimmt oder im „Finstern Talerl“, einer unzugänglichen Schneise oberhalb des Uferweges am Nordufer, ein Steinadlerpaar in einem seiner Horste ein Junges füttert, während man sich unten johlend von einem Felsen ins Wasser stürzt.

Wie man sich das genau vorzustellen hat, das Eintau-chen in die Welt des Weißensees, dazu sagt der Fischer Martin Müller einfach nur: „In einer Viertelstunde ist man in Alaska.“ Denn die Wildnis beginnt hier – egal von wel-chem Punkt aus betrachtet – immer gleich ums Eck.

„in einer Viertelstunde ist man in alaska“, sagt martin müller, der einzige netzfi-scher am weißensee. nahe der tiefsten stelle des sees bringt er seine netze aus. teile seines Fangs verarbeitet er zu sauer eingelegten Fisch - spezialitäten.

E

Page 29: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 141

9Am wendigSTen iST mAn

hier miT einem BooT. wie die Angler, die mAnchmAl

gleich zu duTzenden AlS loSe verTeilTe ArmAdA den

weiSSenSee Bevölkern.9

Page 30: Servus in Stadt & Land 08/2012

9dAS wASSer So klAr, dASS

mAn dArin gAnz TieF unTen BAumSTämme AuF dem Seegrund

liegen Sehen kAnn, zwiSchen denen hechTe STehen.

9

142 Servus

Page 31: Servus in Stadt & Land 08/2012

Unverfälscht und größtenteils völlig unverbaut. Das Wasser so klar, dass man darin ganz tief unten Baumstämme auf dem Seegrund liegen sehen kann, zwischen denen Hechte stehen. Und mit Farbschattierungen, die von karibischem Türkis und Himmelblau über helles Flaschen- und dunkles Tannengrün bis zu Tiefseeblau und beinah Schwarz rei-chen. Dazu kleine Buchten, weißgraue Kalksteinfelsen und mildgrüne Schilfgürtel, blühende Feuchtwiesen mit Dut-zenden von raren Pflanzenarten, Knabenkraut-Orchideen direkt am Wegesrand und überall ein Summen und Brum-men, Zwitschern und Sirren, untermalt vom leisen, woh-ligen Schlag kleiner Wellen ans Ufer.

Am wendigsten ist man hier mit einem Boot – wie die vielen Angler, die manchmal gleich zu Dutzenden als lose verteilte Armada den See bevölkern. Ein Gutteil der höl-zernen Ruderboote stammt aus der Werkstatt vom Boots-bau Domenig in Neusach. Es ist eine große, helle Werkstatt gleich oberhalb des Sees, in der fünf bis zehn Boote pro Jahr entstehen und viele mehr repariert werden.

In der Mitte steht ein halbfertiges, aufgebocktes Ruder-boot. Die Kupfernägel, mit denen Michael Winkler die Beplankung fixiert hat, glänzen in Rotgold. „Das typische Weißensee-Boot ist ein Flachboot mit komplett geradem Boden. Dadurch liegt es sehr fest im Wasser. Viele Fischer nehmen es“, erzählt Michael Winkler.

Der Elektrikermeister aus dem Drautal hat das alte Hand- werk der Bootsbauerei als zweiten Beruf gelernt und die Werkstatt von seinem Schwiegervater Christoph Domenig übernommen. „Ich bin schon seit zehn Jahren hier – als Entwicklungshelfer. Die Weißenseer sind ein eigenes Volk“, grinst er. Sein Schwiegervater, ein Einheimischer, der seit 1963 Boote baut, lächelt dazu: „Als ich angefangen hab, hat es noch mehr Arbeitsboote auf dem See gegeben. Die Neusacher Bauern haben ihre Wiesen drüben am an-deren Ufer und sind mit ihren Flachbooten hin- und her- gefahren, weil das am schnellsten war.“

Die beiden Männer stehen oft gemeinsam in der Werk-statt. Unten bei ihrem Bootshaus am See betreiben sie auch einen Bootsverleih – einen von nur zweien am See.

eine erstaunliche dichte an oriGinalen

An diesem Nachmittag sitzt Christoph Domenig am Tisch beim Bootshaus und hört Peter Sorger zu. „Schau, Chris-toph“, sagt Sorger und zeigt dem Bootsbauer Fotos von Luchsen, Bären und Greifvögeln, die er im Lauf der Jahre rund um den See vor die Linse gekriegt hat.

Peter Sorger ist der, der über die Fauna und Flora und überhaupt über alles am Weißensee am besten Bescheid weiß. Der See produziert bei dünner Besiedlung eine er-staunliche Dichte an Originalen, und Peter Sorger – ein bereits vor Jahrzehnten hier hängengebliebener Zugereis-ter – passt da bestens dazu: Den Weg vom Psychologen und Kriegsberichterstatter zum Verhaltensforscher hat er ebenso mühelos wie glaubhaft zurückgelegt. Er hat zwei Jahre mit Indianern am Yukon verbracht und einen Flug-zeugabsturz auf Guadeloupe überlebt. Aber nichts hat

aus heimischem lärchen- und eichenholz bauen michael winkler und sein schwiegervater christoph domenig in ihrer neusacher werkstatt direkt an der seestraße ruderboote und holzkanus. das typische weißensee-Boot ist ein Flachboot mit komplett geradem Boden.

Page 32: Servus in Stadt & Land 08/2012

es ihm so angetan wie der Weißensee „mit seiner speziel-len Topografie“. Sorger hat, stetig im Disput mit einigen der örtlichen Jäger, viel dazu beigetragen, den Naturschutz - gedanken in den Köpfen der Hiesigen zu verankern.

„Der Peter Sorger wird das wissen“, sagen die Leute hier, wenn sie auf eine Frage keine Antwort haben.

Von der Flügelspannweite der heimischen Bart- und Gän-segeier (bis zu 3 m) weiß er ebenso zu berichten wie vom Ursprung der „Paterzipf“ genannten großen Seewiese am Südufer, wo früher nur Mönche das Recht hatten zu fischen. Er erzählt, dass der See seinen Namen winzigen weißen Schneckenschalenstücken verdanke, die die unterseeischen Quellen seit zehntausenden von Jahren an die Uferränder spülten und den See so aussehen ließen, als wäre er von einem milchig weißen Band umgeben. Er berichtet von den gerade ausgegrabenen Resten einer Waldglashütte am Süd ufer zwischen Boden- und Fischeralm, in der vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wunderbares Glaskunsthandwerk entstand, dessen Werkstücke man u. a. in einer Vitrine der Eremitage in Sankt Petersburg bestaunen kann. Eine Wan-derung mit ihm durch die Wälder am See ist ein Lehrstück in Sachen Natur- und Kulturgeschichte der Region.

der KopF Braucht Zeit, die Kuh Braucht ruh

Irgendetwas, das wird rasch klar, ist hier ganz und gar richtig gemacht worden. Die Dickschädeligkeit der Weißen - seer, die auf sauberes Wasser, Naturschutz und Öko logie setzen, hat sich ausgezahlt. E-Tankstelle inklusive. Inzwi-schen blicken viele voll Neid auf die kleine Kärntner Alpin-see-Region, in der es auf wundersame Weise gelungen ist, hunderttausende Besucher und eine intakte Landschaft miteinander in Einklang zu bringen – und zwar sommers wie winters, wenn die Eisschnellläufer ihre weiten Bahnen über den See ziehen.

Nicht dass dieser Prozess ganz konfliktfrei vor sich ge-gangen wäre. „Es braucht ein bissl Zeit im Kopf, bis man so weit ist“, sagt der Jakoberbauer Johann Knaller, während er bei seinen Milchkühen auf der Talas-Wiese überm See bei Naggl steht. Vor 20 Jahren hat er auf bio umgestellt, noch bevor es dafür Förderungen gab. Er setzt auf traditio-nelle Heuwirtschaft ohne Silage und Gärfutter. Joghurt und Topfen, die er regional verkauft, macht er nur aus der hofeigenen Milch.

„Wir waren überzeugt, dass es für uns das Richtige ist“, sagt er schlicht und erzählt davon, dass seine Kühe bei Re-gen sofort raus auf die Weide gehen, während sie vor der Sommerhitze in den Stall flüchten, dass sie es am liebsten haben, wenn alles immer gleich abläuft, und dass die Kuh Anke schon als Kalb so war wie heute: sensibel und hoch-nervös, wenn sie von der Herde getrennt wird. „Da tät sie a über an hüfthohen Zaun springen!“, sagt Johann Knaller.

Knaller oder Müller heißen hier übrigens viele. Eine weitere Knaller ist Almut auf der Naggler Alm. Ein Vierer- sessellift führt schaukelnd rauf auf über 1.300 Meter. Un-terwegs, während die Füße beinah die Wipfel der Tannen und Fichten berühren, liegt einem, wenn man sich auf

die milchkühe von Johann Knaller, die auf der talas- wiese oberhalb vom see bei naggl grasen, sind ebenso neugierig wie vorsichtig. der nebenerwerbslandwirt arbeitet noch nach der tradi-tionellen heuwirtschaft ohne silage und Gärfutter. aus der milch seiner Kühe macht er Joghurt und topfen, die er in der region verkauft.

Page 33: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 145

die naggler alm mit ihrer zauberhaft gelegenen hütte, an deren wänden moderne Kunst mit tra-ditionellem almviehmotiv hängt, ist das reich von hüttenwirtin almut Knaller. alles, was bei der gast- freundlichen, weitgereisten weißenseerin auf den tisch kommt, ist bio. die Belegschaft, mit der sie hier auf 1.300 meter seehöhe zusammenarbeitet, stammt aus fünf nationen. re. o.: peter sorger ist hier der mann, der’s schon wissen wird – zum Bei-spiel, warum der weißensee weißensee heißt.

Page 34: Servus in Stadt & Land 08/2012

9donnerSTAgS kommen die

FiSche AuF die Alm. Per SeSSel-liFT und direkT vom FiScher.

9

146 Servus

Page 35: Servus in Stadt & Land 08/2012

dem Lift umdreht, der See zu Füßen. Oben erwartet einen im hügeligen Almidyll Überraschendes aus dem Mund der quirligen Hüttenwirtin: „I bin gern a Wirtin, aber nur a Es-sen hinstellen is ma z’wenig. A Essen verbunden mit aner G’schicht is ma lieber“, sagt Almut Knaller.

Und Geschichten gibt es hier genug: über die Multikulti - belegschaft der Hütte aus fünf Nationen, über die Produk-te, die hier verkocht werden und allesamt regional oder fair gehandelt sind, über den Zauber von Almuts „Almbo-denfesten“ und die von ihr organisierten Jazzkonzerte als Alternative zu lautstärkeverstärktem Hüttenhumtata. An Donnerstagen kommt sogar der Fisch vom See herauf auf die Alm – per Sessellift, direkt vom Fischer Martin Müller.

Glatt und samtig ist der See frühmorgens, wenn Martin Müller in seine Zille steigt und leise zu seinen zwei Netzen hinaustuckert. Hier und da ein Gruß an einen Angler. Das Gesicht in die ersten Sonnenstrahlen des Tages halten oder runterschauen ins Wasser. „Da! Ein Karpfen!“ oder „Ein Amur, sicher zehn Kilo schwer“, sagt er, während das Boot seine wellige Spur zieht und die Spiegelbilder der gestaf-felten Bergkulisse auf dem Wasser verzittert.

ein studierter Fischer und ein Kochender eisläuFer

Ganz in der Nähe der tiefsten Stelle des Sees, dort, wo es bis zu 99 Meter runtergeht, zieht Martin Müller seine Net-ze aus dem Wasser; stehend, die brusthohe moosgrüne Fischerhose übergezogen. Eine erste Reinanke, noch eine und noch eine, dann noch eine Seeforelle.

Martin Müller schlägt sie mit einem Holzstock ab und legt sie in einer Kiste auf Eis. Fangfrisch gehen sie an seine Abnehmer. Fangfrisch räuchert er sie kalt oder warm oder verarbeitet sie weiter zu sauer eingelegten Köstlichkeiten im Glas, die er auch in seinem „Fischhaus“ verkauft.

Fischveredler hat man ihn schon genannt. „Wir haben eine Zimmerei zu Hause. In meiner Familie hat niemand gefischt, aber ich habe meine ganze Kindheit und Jugend mit einer Angel am See verbracht“, erzählt er.

2004 hat der 41-Jährige angefangen mit der Netzfische-rei. Als studierter Biologe hat er dabei stets die Ökologie des Sees im Blick. „Wir haben genauso viele Fische, wie der See trägt, die Wasserqualität ist so wie vor 500 Jahren“, sagt er.

Der Weißensee ist auch deswegen so sagenhaft klar, weil sein Wasser nährstoffärmer ist als das anderer Seen. Der Fischbestand ist natürlichen Schwankungen unterworfen, darauf muss man sich einstellen. Die Netzfischerei funk-tioniert überhaupt nur dann auf Dauer, wenn man die Ma-schengröße der Netze so wählt, dass ausschließlich Fische, die schon abgelaicht haben, gefangen werden.

Einer, der sich ganz auf Martin Müllers Fangglück (und auf die Fische aus dessen Naturteichen in Oberdrauburg) verlässt, ist Hannes Müller vom Restaurant „Die Forelle“ in Techendorf. Müller, der in Wien unter anderem bei Koch-legende Reinhard Gerer gelernt hat, ist inzwischen selbst mit Sternen und Hauben ausgezeichnet. Es habe ein biss-chen gedauert, sagt er, bis er sich – nach Hause zurück- gekehrt – ganz aufs Kochen konzentrieren wollte.

hannes müller vom hotel-restaurant „die Forelle“ in techendorf ist von zwei dingen besessen: von heimischen produkten und von naturbelassenem Ge-schmack. einer seiner Klassiker: saibling auf Zitronen-ritschert mit speck- thymian-schaum und marshmallows aus dem topfen vom Jakoberbauern.

Page 36: Servus in Stadt & Land 08/2012

148 Servus

3. Boote mieten Egal ob zum Angeln oder zum Gemütlich-über- den-See-Schippern inklusive Buchtenstopps – am besten mietet man ein Boot bei einem der beiden Verleiher. Neben klassischen Ruderbooten gibt es auch Elektro- und Tretboote. Vor allem im Sommer ist eine telefonische Vorreservierung angeraten. Der Stockenboier Bootsvermieter betreibt zugleich die Linienschifffahrt am See, eine Seerundfahrt per Ausflugsschiff ist in jedem Fall eine gute Sache. Bootsverleih Domenig, Neusach 30, 9762 Weißensee, Tel.: +43/4713/21 14. Bootsvermietung und Weißensee-Schifffahrt, Familie Müller, Mösel 2, 9714 Stockenboi, Tel.: +43/4761/242. www.weissensee-schifffahrt.at

4. Genuss mit perspektiveDas Hotel-Restaurant „Die Forelle“ ist weit über die Grenzen Kärntens für seine feine Fischküche be-kannt. Küchenchef Hannes Müller wurde für seine einfallsreiche, auf naturbelassenen Geschmack und heimische Produkte ausgerichtete Küche von den österreichischen Restaurant-Guides mehrfach aus-gezeichnet. Von der Terrasse sieht man über einen Wiesenhang hinunter auf den flachen westlichsten Teil des Weißensees, während man einen von Mül-lers Klassikern wie Saibling auf Zitronen-Ritschert mit Speck-Thymian-Schaum und Marshmallows aus Topfen vom Jakoberbauern genießt. Unbedingt rechtzeitig reservieren.Genießer-Landhotel und Restaurant „Die Forelle“, Techendorf 80, 9762 Weißensee, Tel.: +43/4713/23 56. www.forellemueller.at

5. der schönste platz weit und breitDer Ronacherfels liegt am Nordufer weitab von

allem und gilt als schönster (Hotel-)Platz am See. Das Haus selbst schmiegt sich auf einem winzigen Fleckerl direkt an den Berg. Auf der anderen Seite des öffentlichen Uferwanderwegs, der mitten durch die Hotelanlage führt, liegt direkt überm Wasser die Seeterrasse, die mit herrlichster Abendsonne gesegnet ist. Früher war’s auch eine Jausenstation, inzwischen dürfen hier leider nur mehr die Hotel-gäste essen, aber schon allein dafür zahlt es sich aus, hier einzuchecken. Gleich hinterm Hotel be-ginnt der komplett unverbaute, wahrscheinlich schönste Teil des Sees. Ronacherfels, Neusach 40, 9762 Weißensee, Tel.: +43/4713/21 72. www.ronacherfels.at

6. ein Zelt am seeDie, die bedauern, dass man sonst im Naturpark Weißensee kein Zelt aufstellen darf, sind auf dem terrassierten Campingplatz direkt am einsamen Stockenboier Ostufer bestens aufgehoben. Ein schöner Seestrand schließt direkt ans Gelände an. Mehr mitten in der Natur geht wirklich nicht. Terrassencamping Ronacher, Mösel 6, 9714 Stockenboi, Tel.: +43/4761/256. www.campingronacher.at

7. lernen im naturparkDas Gebiet um den Weißensee wurde 2006 auf einer Fläche von 76 Quadratkilometern zum Natur-park erklärt. Wer Genaueres über die vielfältige Fauna und Flora sowie die alte bäuerliche Kultur wis-sen will, nimmt an einer der Führungen des Natur-parks teil: „Lebensraumbegehungen von Bär, Luchs, Bart- und Gänsegeier“ oder „3.000 Jahre Weißen-

unterwegs am weißensee

iLLU

STRA

TiO

N: A

ND

REA

S PO

SSEL

T

Mit 930 Meter Seehöhe ist der Weißensee in Kärn- ten der höchstgelegene Badesee Österreichs. Das sagt allerdings noch nicht das Geringste über sei- ne sagenhafte Schönheit aus. Ähnlich einem lang-gezogenen Fjord ist er eingebettet in die östlichen Gailtaler Alpen, sein glasklares Wasser spielt sämt-liche Farbnuancen von Türkis bis Schwarz. Dass dies auch so bleibt, dafür haben die Einheimischen recht eigensinnig gekämpft und dabei sämt liche irrwege ausgelassen, die anderswo gern beim Tanz um das goldene Kalb „Fremdenverkehr“ gemacht wurden.Die Uhren gehen hier anders; und auf erstaunliche Weise ist alles zugleich traditionsbewusst und auf der Höhe der Zeit. Dass das gesamte Gebiet auch ein Naturpark ist, ist da nur folgerichtig.

1. Feine frische FischeMit fangfrischen Wildfischen, die der studierte Fischökologe Martin Müller frühmorgens aus dem Netz holt, und mit Zuchtfischen aus seinen Naturtei-chen beliefert er die örtliche Gastronomie und Ho-tellerie. Man kann sich von ihm auch Frischfisch auf Eis schicken lassen. in seinem „Fischhaus“ direkt am Seeufer gibt es auch kalt und warm geräucherte See-fische zum Verkosten. Müllers Spezialität: mit Zwie-belringen in Apfelessig sauer eingelegte Filets von Karpfen, Rotauge, Seeforelle und Reinanke sowie in Olivenöl eingelegte, heiß geräucherte Fischwangen.Fischereibetrieb Martin Müller, Neusach 106, 9762 Weißensee. www.weissenseefisch.at

2. Boote bauen in der Werkstatt von Michael Winkler, inhaber vom Bootsbau Domenig, entstehen Holzruderboote in traditioneller Handwerksarbeit. Neben Flachbooten, Spitzflachbooten, Kielbooten und Kanus werden Spezialanfertigungen gebaut, Ruderboote repariert und gewartet. Bootsbau Domenig, Neusach 30, 9762 Weißensee, Tel.: +43/4713/21 14. www.bootsbaudomenig.at

Glasklare Augenblicke Wo die Farben alle Stücke spielen und die Uhren ein bisschen anders gehen.

Page 37: Servus in Stadt & Land 08/2012

Servus 149

see Geschichte und Natur“, „Heilkräuter-“ oder „Feuchtwiesenwanderung“, „Bienenlehrpfad“ oder „Dem Waldglas auf der Spur“.Naturpark Weißensee, Techendorf 90, 9762 Weißensee. www.weissensee-naturpark.at

8. Zur heiteren hüttenwirtin Almut Knallers Hütte auf der Naggler Alm ist ziem-lich sicher die einzige Hütte in den Alpen, in der alles, was auf den Tisch kommt, biologisch, Fairtra-de oder regional produziert ist. Nach einem Ruck-sack-Wanderjahr durch die Welt hat die heitere Wirtin die Hütte vor vier Jahren gepachtet und bio auf über 1.300 Meter Seehöhe „als den für mich einzigen richtigen und logischen Weg“ etabliert. Auf die Naggler Alm hinauf kommen Faule vom See aus übrigens sehr bequem per Vierersessellift. Naggler Alm, Tel.: +43/699/10 36 10 00. www.naggleralmut.at

9. Frühstück unterm BlätterdachDer Gralhof war das erste Biohotel am Weißensee, hier wird diese Tradition mit Liebe und Umsicht ge-pflegt. im wunderschönen uralten Bauernhof direkt an der Neusacher Seestraße frühstückt man unter Bäumen und zwischen Blumen im Garten. Vis-à-vis liegt der große Badeplatz mit einer Seesauna. Biohotel Gralhof, Neusach 7, 9762 Weißensee. www.gralhof.at

10. angeln und Fischen Logisch, dass jeder, der im Leben schon einmal eine Angel in der Hand gehabt hat, diese auch ins Wasser des Weißensees halten will, der als Paradebeispiel eines nährstoffarmen Seeforellengewässers gelten darf. im Anglerparadies tummeln sich 20 Fischarten – von Seeforelle, Seesaibling und Reinanke über Karpfen und Hecht bis zu Amur, Schleie oder Fluss-barsch. Die Angelsaison dauert 2012 bis 20. Okto-ber (für Jahreskartenbesitzer bis 31. Oktober). Tages karte um 19 Euro, Wochenkarte um 48 Euro. Weißensee Information, Techendorf 78, 9762 Weißen-see, Tel.: +43/4713/22 20-0. www.weissensee.com

11. milchgenüsseJohann Knaller vulgo Jakober macht die besten Milchprodukte am See. Seine Milchkühe grasen auf einer artenreichen Naggler Süduferwiese und kriegen auch zusätzlich nur Heu aus der Region zwischen die Zähne. Milch, Topfen und Joghurt gibt’s nur direkt ab Hof in größeren Gebinden – einzig im Techendorfer Supermarkt sind sie für die Allgemeinheit zu kaufen.Johann Knaller vulgo Jakober, Neusach 12, 9762 Weißensee. www.hausjakober.at

12. ein sehr komfortabler schlafplatzDer Weißenseerhof ist das feinste Hotel am See. Für hiesige Verhältnisse ist das Haus riesig und be-sitzt extrem komfortable, großzügig ausgestattete Zimmer, Suiten und Appartements. Fast möchte man sagen, es ist zu viel des Guten, und die Natur draußen braucht so einen Luxus, der genauso gut nach Berlin oder London passen würde, gar nicht. Auch hier ist man von Kopf bis Fuß auf bio einge-stellt. Es gibt einen wunderbaren Badeplatz mit Seesauna und einen sehr hübschen, auf einem Hang gelegenen Kräuter- und Blumengarten.Bio-Vitalhotel Weißenseerhof, Neusach 18, 9762 Weißensee, Tel.: +43/4713/22 19. www.weissenseerhof.at

Eine Zeitlang hatte er noch eine andere Passion mit im Kopf, eine, der man nirgends besser als hier nachgehen kann und für die der Weißensee international einen legen-dären Ruf hat: den Eisschnelllauf.

Inzwischen hat sich Hannes Müller, der ehemalige Eis-schnelllauf-Staatsmeister, entschieden. In seinem zweiten Leben als Koch ist er ziemlich besessen von zwei Ideen: von naturbelassenem Geschmack und regionalen Produkten. „Ich möcht am liebsten nur mit heimischen Sachen arbei-ten. Wir sind jetzt bei 90 Prozent“, sagt er und serviert Fi-lets einer Seeforelle, die lediglich 20 Minuten in Olivenöl unter einer Wärmelampe gezogen hat. „Je unverfälschter der Fisch, desto besser“, sagt er und blickt gern in Richtung Skandinavien, wo die junge Garde der wilden Kochgenies mit allem arbeitet, was die nordische Natur vor ihrer Haus-tür hergibt – auch mit Moosen und Flechten.

Vom wert der natur

Hannes Müller gefällt das. Schon allein deswegen entwi-ckelt er gerade mit Martin Müller eine heimische Variante der Matjesfilets: in Essig und Öl eingelegte Forellenfilets fürs Glas. Es scheint, als würde die alles bestimmende Na-turlandschaft des Weißensees bis in den Kochstil von Han-nes Müller hinein ihre Spuren hinterlassen – und als könn-te man in so einer Landschaft zu nichts anderem kommen als zum Unverfälschten und Naturnahen.

Sogar der Waldhonig ist am Weißensee naturbelassener als anderswo, wie Johann Roth bei seinen in Rot, Gelb, Blau, Grün und Braun bemalten Bienenstöcken inmitten einer Wiese erzählt. Seine Bienen fliegen emsig ein und aus und lassen sich durch nichts stören. In Gebirgstälern wie die-sem liegt der Ertrag pro Bienenvolk nur bei 10 bis 15 Kilo pro Jahr. „Je niedriger der Ertrag, desto hochwertiger der Honig, weil er durch viele Bienenmägen geht und stark mit körpereigenen Stoffen angereichert wird“, erklärt Roth.

Dass das rare Gut, das die Bienen aus dem Honigtau der Weißenseer Nadelbäume gewinnen, auch gleich ums Doppelte mehr kostet als Honig aus dem Flachland, darf nicht verwundern. Die Weißenseer geben es nicht billig. Haben sie nicht nötig. Sie schätzen ihre Natur, sie kennen ihren Wert. Auch beim Honig. 3

Johann roth bei seinen Bienenstö-cken nahe dem seeufer. pro Bie-nenvolk erntet er 10 bis 15 Kilo. das ist nicht viel, aber: je niedriger der ertrag, desto hochwertiger der honig.

Page 38: Servus in Stadt & Land 08/2012

Natur und Garten. Essen und Trinken. Wohnen und Wohlfühlen. Land und Leute. Brauchtum und Mythen. SERVUS IN STADT & LAND, das Magazin für ein ursprüngliches Lebensgefühl.

www.servusmagazin.at/aBO JeDen mOnat neu entDeCKen.

willkommen!Servus & herzlich

Foto

: Eis

enhu

t &

May

er

Page 39: Servus in Stadt & Land 08/2012

Bestellen Sie jetztIhr persönliches Servus in Stadt & Land-Jahresabo (12 Ausgaben) zum Preis von 39,90 Euro*. Als Dankeschön schenken wir Ihnen das kleine Einkochbuch aus der Edition Servus. Auf 64 Seiten zeigt es wunderbare Rezepte aus ganz Österreich. Einfach die Karte ausfüllen und portofrei an uns retoursenden. Noch schneller geht’s online unter www.servusmagazin.at/abo.

* Österreich und Deutschland inkl. Versandkosten, Schweiz zzgl. 10 Euro Versandkosten, andere Länder zzgl. 32 Euro Versandkosten.

So lässt sich’s leben, ein ganzes Jahr lang

So kommen Sie zu Ihrem Abo:Einfach die Postkarte ausfüllen und an Servus in Stadt & Land-Aboservice,

Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien senden, an +43/1/361 70 70-799 faxen oder direkt auf www.servusmagazin.at/abo bestellen.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte die Abo-Hotline unter +43/1/361 70 70-700.

Abo-Garantie: Wenn mir das „Servus in Stadt & Land“-Magazin nicht gefällt, schicke ich vier Wochen vor Ablauf meines Abos eine Postkarte, ein Fax an +43/1/361 70 70-799 oder eine E-Mail an [email protected], und mein Abo endet nach einem Jahr. Sonst verlängert es sich zum jeweils gültigen Vorzugspreis für Jahresabonnenten. Druckfehler und Irrtümer vorbehalten. Ich erkläre mich einverstanden, dass die be- kannt ge gebenen Daten von der Red Bull Media House GmbH zu Marketingzwecken (postalische, telefonische, elektronische Werbung) archi-viert und verwendet werden. Die Zustimmung kann jederzeit schriftlich mit einer E-Mail an [email protected] widerrufen werden. Die Verwendung von automatisierten Skripten und/oder Services ist nicht gestattet. Zahlungsart Zahlschein: Ich erhalte einen Zahlschein. Die Zahlung des Preises für ein Jahresabo erfolgt einmal jährlich. Der Versand des Geschenks erfolgt nach verbuchtem Zahlungseingang.

* Österreich und Deutschland inkl. Versandkosten, Schweiz zzgl. 10 Euro Versandkosten.