ein einfacher gaschromatographischer racemi- sierungstest...

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. bindung durch intensivere Donorbindungen von Ring-, Carbonyl- und Nitrosylliganden gefestigt worden ist. Die 1 H-NMR-Signale der erwähnten Komplexe gibt Tab. 2. Die Absorption von Cyclopentadienyl-Protonen liegt bekanntlich bei um so tieferem Feld, je ausgepräg- ter die Ring Metall-Donorbindung ist. Diese wiederum hängt von Donor- und Akzeptorcharakter der übrigen Liganden sowie vom Zentralmetall und der Ladung des Komplexes ab. Aus der Gegenüberstellung von C5H5Mn(CO) 3 und CgH5Cr(CO)2NO geht hervor, daß die Substitution einer Carbonylgruppe durch NO in diesem Fall eine chemische Verschiebung von 0,3 ppm nach tieferem Feld verursacht, wobei der Einfluß der verschiedenen Zentral- metalle innerhalb derselben Ubergangsperiode kaum ins Gewicht fallen dürfte. Die positive Ladung von [C5H5Re(CO)2NO] ® muß dagegen zu der wesentlich stärkeren chemischen Verschiebung nach tieferen Feld- stärken von 0,96 ppm gegenüber dem Protonensignal der Ausgangsverbindung C5H5Re(CO) 3 beitragen. Die Verschiebung beim Übergang von Mangan zu Rhenium als Zentralmetall nimmt im Vergleich dazu einen Mit- telwert von etwa 0,5 ppm nach tieferem Feld an. Verbindung Chemische Verschiebung [ppm] C 5 H 5 Mn(CO) 3 -5,08 C 5 H 5 Re(CO) 3 -5,62 C 5 H 5 Cr(CO) 2 NO - 5 38 [C5 H5 Mn(CO)2NO]© -6,14 [C5 H5 Re(CO)2NO]© -6,58 Tab. 2. Chemische Verschiebungen der Cyclopentadienyl-Pro- tonen (mit gesättigten Lösungen in Hexadeuteroaceton und gegen TMS als internem Standard mit NMR-Spektrometer Varian A 60 bei 60 MHz und 308 °K aufgenommen). Dieser einfache Vergleich bestätigt deutlicher als bei den IR-Spektren, daß die NO- gegenüber der CO- Gruppe einen ausgeprägten Akzeptorcharakter aufweist, der die Stärke der Bindungen anderer Liganden, hier des Cyclopentadienylrings, an das jeweilige Zentral- metall erkennbar beeinflußt. Präparative Vorschrift Zur Darstellung von [C5H5Re(CO) 2NO]PF6 werden 0,34 g C5H5Re(CO) 3 (1 mMol) in 50 ml Methylenchlo- rid gelöst und mit 0,26 g (2 mMol) möglichst fein zer- riebenem N0HS04 versetzt. Zur besseren Durchmischung gibt man noch einige Glaskugeln zu, rührt die Suspen- sion mit einem Magnetrührer kräftig durch und erhitzt 2 Stdn. zum Sieden. Nach dem Erkalten des Ansatzes wird das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum abgezo- gen und der braungelbe Rückstand unter Eiskühlung mit 30 ml kaltem Wasser versetzt, welches gleichzeitig überschüssiges NOHSO4 hydrolysiert. Die entstandene Lösung saugt man unmittelbar darauf schnell durch eine G 3-Fritte in eine zweite Lösung von 0,25 g NH4PF6 (1,5 Mol) in 15 ml Wasser. Es fällt ein gelber Nieder- schlag aus, der auf einer G3-Fritte abgetrennt, mehr- mals mit insgesamt 40 ml Wasser gewaschen und 6 Stdn. bei Raumtemperatur im Hochvakuum getrocknet wird. Zur Reinigung löst man das Komplexsalz in 50 ml Ace- ton und behandelt die Flüssigkeit mit Aktivkohle. Aus der gründlich filtrierten Lösung kann die Substanz durch Ausfällen mit 60 ml Diätbyläther zurückgewon- nen werden. Nach dem Waschen mit 10 ml Methylen- chlorid auf einer Fritte und erneutem 6-stdg. Trocknen im Hochvakuum erhält man das reine Produkt. Aus- beute: 0,31g entsprechend 64% d. Th., bezogen auf C5 H5 Re(CO) 3 . Ein einfacher gaschromatographischer Racemi- sierungstest für die Peptidsynthese F . WEYGAND, D. HOFFMANN und A. PROX Organisch-chemisches Institut der Technischen Hochschule München (Z. Naturforsch. 23 b, 279—281 [1968]; eingeg. am 19. Dezember 1967) Bei dem früher beschriebenen gaschromatographi- schen Racemisierungstest 2 wurde ein mit einer Ure- thanschutzgruppe (Benzyloxycarbonyl- oder p-Meth- oxy-benzyloxycarbonyl-Rest) acyliertes Dipeptid, z. B. Z-L-AS 1 -L-AS 2 -OH mit einem Aminosäureester H-L-AS 3 - 1 F. WEYGAND, A. PROX , L. SCHMIDHAMMER U. W . KÖNIG , Angew. Chem. 75, 282 [1963] ; Angew. Chem. intern. Edit. 2, 183 [1963]. 2 A. PROX, F. WEYGAND, W . KÖNIG U. L. SCHMIDHAMMER, Pepti- des, Proc. VI. Europ. Peptide Symposium, Athen 1963, Pergamon Press, Oxford 1965, S. 139 ff. 3 F. WEYGAND, A. PROX U. W. KÖNIG , Chem. Ber. 99, 1451 [1966] ; H. C. BEYERMAN, W. MAASSEN VAN DEN BRINK, F. OBu 1 zum geschützten Tripeptid Z-As 1 -As 2 -As 3 -OBu t umgesetzt, worauf nach Partialhydrolyse mit methano- lischer Salzsäure und nachfolgender Trifluoracetylie- rung die Racemisierung der Aminosäure As 2 durch Gaschromatographie an einer Kapillarsäule in dem Di- peptid CF3CO-As 2 -As 3 -OCH3 quantitativ bestimmt wird. Eine Reihe von Untersuchungen zur Racemisie- rung bei der Peptidsynthese wurde mit dieser Me- thode ausgeführt 3 . Im Rahmen der Untersuchungen über die Kombina- tion von Gaschromatographie und Massenspektrometrie zur Sequenzbestimmung von Peptiden fanden wir 4 , daß in günstigen Fällen auch noch A-Tfa-Pentapeptid- WEYGAND , A. PROX, W. KÖNIG U. L. SCHMIDHAMMER, Recueil Trav. chim. Pays-Bas 84, 213 [ 1 9 6 5 ] ; F. WEYGAND U. W. KÖNIG , Z. Naturforschg. 20 b, 710 [ 1 9 6 5 ] ; F . WEYGAND, W. KÖNIG , R. BUYLE U. H. G. VIEHE , Chem. Ber. 98, 3632 [1965] ; F . WEYGAND. D. HOFFMANN U. E. WÜNSCH, Z. Natur- forschg. 21 b, 426 [1966]. 4 A. PROX U . F . WEYGAND, Peptides, Proc. VIII. Europ. Pep- tide Symposium, Nordwijk 1966, North Holland Publ. Corp., Amsterdam 1967, S. 158 ff.

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  • This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

    Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

    bindung durch intensivere Donorbindungen von Ring-, Carbonyl- und Nitrosylliganden gefestigt worden ist.

    Die 1H-NMR-Signale der erwähnten Komplexe gibt Tab. 2. Die Absorption von Cyclopentadienyl-Protonen liegt bekanntlich bei um so tieferem Feld, je ausgepräg-ter die Ring — Metall-Donorbindung ist. Diese wiederum hängt von Donor- und Akzeptorcharakter der übrigen Liganden sowie vom Zentralmetall und der Ladung des Komplexes ab.

    Aus der Gegenüberstellung von C5H5Mn(CO)3 und CgH5Cr(CO)2NO geht hervor, daß die Substitution einer Carbonylgruppe durch NO in diesem Fall eine chemische Verschiebung von 0,3 ppm nach tieferem Feld verursacht, wobei der Einfluß der verschiedenen Zentral-metalle innerhalb derselben Ubergangsperiode kaum ins Gewicht fallen dürfte. Die positive Ladung von [C5H5Re(CO)2NO] ® muß dagegen zu der wesentlich stärkeren chemischen Verschiebung nach tieferen Feld-stärken von 0,96 ppm gegenüber dem Protonensignal der Ausgangsverbindung C5H5Re(CO)3 beitragen. Die Verschiebung beim Übergang von Mangan zu Rhenium als Zentralmetall nimmt im Vergleich dazu einen Mit-telwert von etwa 0,5 ppm nach tieferem Feld an.

    Verbindung Chemische Verschiebung

    [ppm]

    C 5 H 5 M n ( C O ) 3 - 5 , 0 8 C 5 H 5 R e ( C O ) 3 - 5 , 6 2 C 5 H 5 C r ( C O ) 2 N O - 5 3 8 [C5H5Mn(CO)2NO]© - 6 , 1 4 [C5H5Re(CO)2NO]© - 6 , 5 8

    Tab. 2. Chemische Verschiebungen der Cyclopentadienyl-Pro-tonen (mit gesättigten Lösungen in Hexadeuteroaceton und gegen T M S als internem Standard mit NMR-Spektrometer

    Varian A 60 bei 60 MHz und 308 ° K aufgenommen).

    Dieser einfache Vergleich bestätigt deutlicher als bei den IR-Spektren, daß die NO- gegenüber der CO-Gruppe einen ausgeprägten Akzeptorcharakter aufweist, der die Stärke der Bindungen anderer Liganden, hier des Cyclopentadienylrings, an das jeweilige Zentral-metall erkennbar beeinflußt.

    Präparat ive Vorschr i f t

    Zur Darstellung von [C5H5Re(CO)2NO]PF6 werden 0,34 g C5H5Re(CO)3 (1 mMol) in 50 ml Methylenchlo-rid gelöst und mit 0,26 g (2 mMol) möglichst fein zer-riebenem N0HS04 versetzt. Zur besseren Durchmischung gibt man noch einige Glaskugeln zu, rührt die Suspen-sion mit einem Magnetrührer kräftig durch und erhitzt 2 Stdn. zum Sieden. Nach dem Erkalten des Ansatzes wird das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum abgezo-gen und der braungelbe Rückstand unter Eiskühlung mit 30 ml kaltem Wasser versetzt, welches gleichzeitig überschüssiges NOHSO4 hydrolysiert. Die entstandene Lösung saugt man unmittelbar darauf schnell durch eine G 3-Fritte in eine zweite Lösung von 0,25 g NH4PF6 (1,5 Mol) in 15 ml Wasser. Es fällt ein gelber Nieder-schlag aus, der auf einer G3-Fritte abgetrennt, mehr-mals mit insgesamt 40 ml Wasser gewaschen und 6 Stdn. bei Raumtemperatur im Hochvakuum getrocknet wird. Zur Reinigung löst man das Komplexsalz in 50 ml Ace-ton und behandelt die Flüssigkeit mit Aktivkohle. Aus der gründlich filtrierten Lösung kann die Substanz durch Ausfällen mit 60 ml Diätbyläther zurückgewon-nen werden. Nach dem Waschen mit 10 ml Methylen-chlorid auf einer Fritte und erneutem 6-stdg. Trocknen im Hochvakuum erhält man das reine Produkt. Aus-beute: 0,31g entsprechend 64% d. Th., bezogen auf C5H5Re(CO)3.

    Ein einfacher gaschromatographischer Racemi-sierungstest für die Peptidsynthese F . WEYGAND, D . HOFFMANN u n d A . PROX

    Organisch-chemisches Institut der Technischen Hochschule München

    (Z. Naturforsch. 23 b, 279—281 [1968]; eingeg. am 19. Dezember 1967)

    Bei dem früher beschriebenen gaschromatographi-schen Racemisierungstest 2 wurde ein mit einer Ure-thanschutzgruppe (Benzyloxycarbonyl- oder p-Meth-oxy-benzyloxycarbonyl-Rest) acyliertes Dipeptid, z. B. Z-L-AS1-L-AS2-OH mit einem Aminosäureester H-L-AS3-

    1 F . W E Y G A N D , A. P R O X , L. SCHMIDHAMMER U . W . K Ö N I G , Angew. Chem. 7 5 , 2 8 2 [ 1 9 6 3 ] ; Angew. Chem. intern. Edit. 2 , 1 8 3 [ 1 9 6 3 ] .

    2 A. P R O X , F . W E Y G A N D , W . K Ö N I G U. L. SCHMIDHAMMER , Pepti-des, Proc. VI. Europ. Peptide Symposium, Athen 1963, Pergamon Press, Oxford 1965, S. 139 ff.

    3 F . W E Y G A N D , A . P R O X U . W . K Ö N I G , Chem. Ber. 9 9 , 1 4 5 1 [ 1 9 6 6 ] ; H . C . BEYERMAN, W . M A A S S E N VAN DEN B R I N K , F .

    OBu1 zum geschützten Tripeptid Z-As1-As2-As3-OBut umgesetzt, worauf nach Partialhydrolyse mit methano-lischer Salzsäure und nachfolgender Trifluoracetylie-rung die Racemisierung der Aminosäure As2 durch Gaschromatographie an einer Kapillarsäule in dem Di-peptid CF3CO-As2-As3-OCH3 quantitativ bestimmt wird. Eine Reihe von Untersuchungen zur Racemisie-rung bei der Peptidsynthese wurde mit dieser Me-thode ausgeführt3.

    Im Rahmen der Untersuchungen über die Kombina-tion von Gaschromatographie und Massenspektrometrie zur Sequenzbestimmung von Peptiden fanden wir4, daß in günstigen Fällen auch noch A-Tfa-Pentapeptid-

    W E Y G A N D , A. P R O X , W . K Ö N I G U. L. SCHMIDHAMMER , Recueil Trav. chim. Pays-Bas 84, 2 1 3 [ 1 9 6 5 ] ; F . W E Y G A N D U . W . K Ö N I G , Z. Naturforschg. 20 b, 7 1 0 [ 1 9 6 5 ] ; F . W E Y G A N D , W . K Ö N I G , R. B U Y L E U. H. G. V I E H E , Chem. Ber. 98, 3 6 3 2 [ 1 9 6 5 ] ; F . W E Y G A N D . D . HOFFMANN U. E. W Ü N S C H , Z. Natur-forschg. 2 1 b, 4 2 6 [ 1 9 6 6 ] .

    4 A . P R O X U . F . W E Y G A N D , Peptides, Proc. V I I I . Europ. Pep-tide Symposium, Nordwijk 1966, North Holland Publ. Corp., Amsterdam 1967, S. 158 ff.

  • ester gaschromatographierbar sind. Ferner wurde bei der Strukturaufklärung eines homodeten Cyclopeptids bei dem gebildeten iV-Tfa-Phe-Val-Pro-OCH3 an einer nur 2 m langen gepackten Säule (5% Silikongummi Se 30 auf Chromosorb W DMCS) die teilweise Auf-trennung in 2 Komponenten, die identische Massen-spektren lieferten, beobachtet. Es stellte sich so-dann heraus, daß von synthetisch gewonnenen /V-Tfa-Phe-Val-Pro-OCH3-Tripeptid-Derivaten nur die Kom-bination LLL/DLL gut trennbar war, nicht aber LLL- von LDL-Tripeptid. Die so bewiesene Diastereo-isomeren-Trennung von TV-Tfa-Tripeptidmethylestern wurde sodann mit dem Ziel der Schaffung eines ein-fachen gaschromatographischen Racemisierungstestes weiter bearbeitet, bei dem die LLL-Verbindung von der LDL-Verbindung möglichst quantitativ trennbar sein muß.

    Bei der Suche nach einem geeigneten Tripeptid er-gab sich die quantitative Auftrennung der beiden syn-thetisch gewonnenen Tripeptid-Derivate TV-Tfa-L-Pro-L-Val-L-Pro-OCH3 und W-Tfa-L-Pro-D-Val-L-Pro»OCH3 und die 80-proz. Auflösung1 von TV-Tfa-L-Ala-L-Val-L-Pro-OCH3 und /V-Tfa-L-Ala-D-Val-L-Pro-OCH3 an einer 2 m langen, 1/8 Zoll Säule, die mit 0,5% FF AP auf Chromosorb G (80 —lOOmesh) belegt war.

    Wir haben zunächst den neuen Racemisierungstest für die Verknüpfung von iV-Tfa-L-Pro-L-Val-OH mit H-L-Pro-OCH3 ausgearbeitet. Daß bei der Gaschromato-graphie von LLL- und LDL-/V-Tfa-Pro-Val-Pro-OCH3 wirklich die Diastereoisomeren getrennt werden, wurde durch Massenspektrometrie5 der getrennt aufgefange-nen Proben nach einer Synthese mittels Dicyclohexyl-carbodiimid bewiesen. Die beiden Spektren waren iden-tisch.

    Einige der mit dem neuen Test erhaltenen Resultate sind in Tab. 1 zusammengestellt. Abb. 1 zeigt die vor-zügliche Trennung der beiden Diastereoisomeren in weniger als 15 Min. unter den gewählten gaschromato-graphischen Bedingungen. Die Einfachheit des neuen Testes ergibt sich aus der Versuchsbeschreibung. Ge-genüber dem früher vorgeschlagenen Test 1 entfallen

    Abb. 1. Gaschromatographische Trennung von N-Tfa-L-Pro-L-Val-L-Pro-OCHg und W-Tfa-L-Pro-D-Val-L-Pro-OCH3 . Tempera-tur 228°, 30 ml N2/Min., Detektor FID 30 ml H2/Min., 300 ml Luft/Min.), 2 m 1/8 Zoll Säule mit 0,5% F F A P auf Chromo-

    sorb G, 8 0 - 1 0 0 mesh.

    die Partialhydrolyse und die Trifluoracetylierung. Fer-ner kommt die Verwendung einer Kapillarsäule, die nicht leicht in einwandfreier Form herzustellen war, in Fortfall.

    Beschre ibung der Versuche

    Racemisierungstest

    a) 0,1 mMol iV-Tfa-L-Prolyl-L-valin und gegebenen-falls 0,2 mMol iV-Hydroxysuccinimid vgl. (Tab. 1) werden

    Nr. JV-Tfa-L-Pro- Zusatz Kondensations- Lösungs- Temperatur % D-Val im L-Val-X von mittel mittel [ °C] Tripeptid

    1 OH D C C I T H F 20 9,9 2 OH — D C C I CH2CI2 20 5,9 3 OH — D C C I CH2CI2 0 1,7 4 OH HOSu D C C I CH2CI2 0 0,8 5 OH HOSu D C C I CH2CI2 20 1,4 6 OH HOSu D C C I CH2C12 siedend 2,0 7 OSu — — CH2C12 0 0,5 8 OSu — — CH2C12 20 0,8 9 OSu — — CH2C12 siedend 1,5

    10 OH — a ) CH2C12 20 3,6

    Tab. 1. Racemisierang bei der Synthese von iV-Tfa-L-Pro-L-Val-L-Pro-OCH, aus TV-Tfa-L-Pro-L-Val-X und H-L-Pro-OCH,. Je 0,1 mMol TV-Tfa-L-Pro-L-Va-X, H-L-Pro-OCHS und Kondensationsmittel in 4 ml Lösungsmittel 20 Stdn. bei den angegebenen Temperaturen. Von A^-Hydroxysuccinimid wurden 0,2 mMol bei den Versuchen 4, 5 und 6 zugefügt. a ) l-Cyclohexyl-3-(2-morpho-

    linoäthyl) -carbodiimid-metho-p-toluolsulfonat.

    5 F . WEYGAND, A . PROX, H. H. FESSEL U. K . K. SON, Z . Naturforschg. 2 0 b, 1 1 6 9 [ 1 9 6 5 ] .

  • im angegebenen Lösungsmittel (vgl. Tab. 1) oder einem anderen gelöst, worauf auf die gewünschte Temperatur gebracht wird. Sodann fügt man 0,1 mMol frisch dest. L-Prolin-methylester und 0,1 mMol des Kondensations-mittels in 1 ml Lösungsmittel zu. Nach der Reaktion wird bei Zimmertemperatur i. Vak. eingedampft, der Rückstand in Essigester aufgenommen. Ein eventuell ausgefallenes Festprodukt, wie Dicyclohexylharnstoff, wird abgesaugt, worauf die Essigesterlösung mit ges. Natriumhydrogencarbonat-Lösung, verd. HCl und Was-ser gewaschen wird. Nach dem Trocknen mit Natrium-sulfat wird die Lösung konzentriert und gaschromato-graphiert.

    b) 0,1 mMol iV-Tfa-L-Pro-L-Val-X (X = OSu, SC6H5 usw.) wird gelöst und nach Einstellen der gewünschten Reaktionstemperatur wird mit 0,1 mMol frisch dest. L-Prolinmethylester versetzt. Die Aufarbeitung erfolgt wie bei a.

    Die gaschromatographischen Bedingungen sind aus der Legende zu Abb. 1 zu entnehmen.

    N-Trifluoracetyl-L-prolyl-L-valin-tert.-butylester

    2,11 g (10 mMol) A-Tfa-L-Prolin, mittels Trifluor-essigsäureanhydrid/Trifluoressigsäure gewonnen8 und aus dem Dicyclohexylammoniumsalz mit Citronensäure freigemacht, werden in 50 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 2,3 g (20 mMol) A-Hydroxysuccinimid ge-löst. Nach dem Abkühlen auf 0° werden 1,73 g (10 mMol) L-Valin-tert.-butylester und danach 11 mMol Di-cyclohexylharnstoff zugefügt. Man läßt allmählich auf Zimmertemperatur aufwärmen, saugt anderntags den gebildeten Dicyclohexylharnstoff ab, dampft i. Vak. ein, nimmt den Rückstand in Essigester auf und wäscht nacheinander mit 3-proz. Citronensäure, 3-proz. Natriumhydrogencarbonat und Wasser, trocknet mit Natriumsulfat und dampft i. Vak. ein. Aus Methanol/ Wasser umkrist. 3,26 g (91,5%), Schmp. 122,5-124°, [a]64« : -96,1° (c = 1 in Methanol).

    C16H25F3N204 (366,4) Ber. C 51,45 H 6,88 N 7,64, Gef. C 51,51 H 6,76 N 7,66.

    6 F. W E Y G A N D , P. K L I N K E U. I. E I G E N , Chem. Ber. 90, 1896 [1957]. Die dort angegebene Sublimation ist unnötig.

    N-Trifluoracetyl-L-prolyl-L-valin

    1,6 g (4,5 mMol) der voranstehenden Verbindung werden in 10 ml Trifluoressigsäure 20 Min. bei Zim-mertemperatur stehen gelassen. Daraufhin wird i. Vak. eingedampft und es wird Äther und Toluol nachdestil-liert. Der Rüdestand wird in Essigester aufgenommen und mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung wird die Verbindung aufgezogen. Nach Ansäuern der wäßrigen Lösung mit 6-ra. HCl wird mit Essigester ausgeschüt-telt, worauf die Essigesterlösung mit Wasser gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet wird. Es hinterbleibt ein öl, das allmählich kristallisiert. Ausb. 1,29 g (92%), Schmp. 118-120° , [a]Z : =69,8° (c = 1 in Methanol).

    Eine mit Diazomethan veresterte Probe zeigte an der Kapillarsäure 1 nur einen Peak. C12H17F3N204 (310,3)

    Ber. C 46,45 H 5,52 N 9,03, Gef. C 46,20 H 5,61 N 8,66.

    Das Dicyclohexylammoniumsalz, in Äther herge-stellt, hat den Schmp. 193 - 194°. C24H40F3N3O4 (491,6)

    Ber. C 58,64 H 8,20 N 8,55, Gef. C 58,69 H 8,46 N 8,63.

    N-Trifluoracetyl-L-proyl-L-valin-N-hydroxysuccin-imidester

    0,4 g (1,3 mMol) A-Tfa-L-Pro-L-Val-OH werden zu-sammen mit 0,3 g A-Hydroxysuccinimid in 20 ml Me-thylenchlorid gelöst. Nach Abkühlen auf 0° wird die Lösung von 0,31 g (1,5 mMol) Dicyclohexylcarbo-diimid in 10 ml Methylenchlorid zugefügt. Uber Nacht läßt man auf Zimmertemperatur kommen, saugt den Dicyclohexylharnstoff ab, dampft i. Vak. ein und nimmt den Rüdestand in Essigester auf. Nach Waschen mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung und mit Wasser wird mit Natriumsulfat getrocknet und i. Vak. einge-dampft. Aus Essigester/Petroläther 0,4 g (76%), Schmp. 150-152° . [a]!J. : - 1 0 7 ° (c = 1 in Methanol). C16H20F8N,H6 (407,3)

    Ber. C 47,17 H 4,95 N 10,32, Gef. C 46,87 H 5,03 N 10,26.

    Dem Bundesministerium für Wissenschaftliche Forschung danken wir für die uns gewährte Unterstützimg.