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INTRALOGISTIK Alles unter Kontrolle Warehouse-Management-System unterstützt wachsende Kundenanforderungen Warehouse Management Software implementiert effiziente und schlanke Lösungen für individuelle Anwendungen in der Logistik. Die Software wird in Knotenpunkten logistischer Netzwerke eingesetzt, um den Fluss von Informationen und Material sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch über Unternehmensgrenzen hinweg in der Supply Chain zu optimieren. Wie sie das bei einem Logistik- dienstleister ermöglicht, zeigt folgender Beitrag. Der Logistikdienstleister Logipoint mit Lagern in Barcelona und Madrid (Bilds 1 und 2) wächst derzeit in rasantem Tempo. Um die Kundenan- forderungen auch weiterhin zuverlässig erfüllen zu können, entschied sich das Unternehmen, ein neues Warehouse-Management-System (WMS) einzusetzen. Die Wahl fiel auf LFS 400 von Ehrhardt + Partner (E+P), der in Spanien über sein Tochterunternehmen IGL vertreten ist. WMS für mehr Kundenzufriedenheit Der Warehouse-Experte folgte der kurzen Reali- sierungsvorgabe des Kunden und implementier- te die Software in nur drei Wochen. Seitdem ist die Software für Logipoint zu einem wichtigen strategischen Akquisitionsinstrument geworden. „Das Außergewöhnliche an diesem Projekt war das hohe Tempo, mit dem die Umstellung von der PC-orientierten Software auf das WMS statt- fand. Innerhalb von nur zwei Wochen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden alle Prozessabläufe definiert und im System abge- bildet. Parallel hierzu wurden von der EDV-Ab- teilung bei Logipoint alle erforderlichen Schnitt- stellen geschaffen, um Stammdaten und Kun- denaufträge zu importieren“, berichtet Her- mann Ehrhardt, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von E+P. Da alle Projektanforde- rungen durch den Standard von der Software abgedeckt werden, konnte auf die Erstellung ei- nes Pflichtenheftes verzichtet werden, was eine enorme Zeitersparnis bedeutete. „Diese unkom- plizierte Art von E+P und die Flexibilität des Systems waren für uns ausschlaggebende Grün- de, uns für diese Software zu entscheiden. Darü- ber hinaus zählen bereits viele große Logistik- dienstleister in Europa zu den E+P-Kunden, was uns die erforderliche Sicherheit gab“, stellt Lo- gipoint-Geschäftsführer Douglas James fest. Anforderungen an das System waren eindeutig Die Flexibilität des Systems zeigte sich beispiels- weise bei der individuellen Anpassung des Ab- rechnungsmoduls für die automatische Faktu- rierung der erbrachten logistischen Dienstleis- tungen. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Konditionen benötigte Logipoint bislang ver- schiedene Tools für die Rechnungserstellung. Das WMS wurde so modifiziert, dass alle Abrech- nungskriterien vom System abgedeckt werden, obwohl die Zahl der Datensätze und Abrech- nungsvarianten weit über das übliche Maß hin- ausgeht. So berücksichtigt die Software alle Wa- renbewegungen und Kommissioniervorgänge im Lager und rechnet anhand der im System hinterlegten Tarife zeitnah automatisch ab. Im Rahmen einer intensiven Recherche infor- mierte sich das Projektteam über insgesamt sechs Systeme ausführlich. In die engere Aus- wahl kam außerdem noch das WMS eines fran- zösischen Anbieters. „Wir hatten sehr genaue Vorstellungen davon, welche Eigenschaften das neue System haben musste. Aufgrund der Re- cherche und der ersten Gespräche waren wir überzeugt, dass wir unsere Vorstellungen mit E+P schnell und effizient umsetzen können“, betont Geschäftsführer Douglas James. Einer- „Außergewöhnlich war das hohe Tempo mit der die Umstellung auf das WMS stattfand“ Quelle: Ehrhardt + Partner special special · special · special · spec IndustrieService 10/2005 1 Ehrhardt+Partner_10.indd 09.09.2005, 11:03 1

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Page 1: Alles unter Kontrolle - EPG€¦ · Alles unter Kontrolle Warehouse-Management-System unterstützt wachsende Kundenanforderungen Warehouse Management Software implementiert effiziente

INTRALOGISTIK

Alles unter KontrolleWarehouse-Management-System unterstützt wachsende Kundenanforderungen

Warehouse Management Software implementiert effiziente und schlanke Lösungen für individuelle Anwendungen in der Logistik. Die Software wird in Knotenpunkten logistischer Netzwerke eingesetzt, um den Fluss von Informationen und Material sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch über Unternehmensgrenzen hinweg in der Supply Chain zu optimieren. Wie sie das bei einem Logistik-dienstleister ermöglicht, zeigt folgender Beitrag.

Der Logistikdienstleister Logipoint mit Lagern in Barcelona und Madrid (Bilds 1 und 2) wächst derzeit in rasantem Tempo. Um die Kundenan-forderungen auch weiterhin zuverlässig erfüllen zu können, entschied sich das Unternehmen, ein neues Warehouse-Management-System (WMS) einzusetzen. Die Wahl fiel auf LFS 400 von Ehrhardt + Partner (E+P), der in Spanien über sein Tochterunternehmen IGL vertreten ist.

WMS für mehr Kundenzufriedenheit

Der Warehouse-Experte folgte der kurzen Reali-sierungsvorgabe des Kunden und implementier-te die Software in nur drei Wochen. Seitdem ist

die Software für Logipoint zu einem wichtigen strategischen Akquisitionsinstrument geworden. „Das Außergewöhnliche an diesem Projekt war das hohe Tempo, mit dem die Umstellung von der PC-orientierten Software auf das WMS statt-fand. Innerhalb von nur zwei Wochen wurden in

enger Zusammenarbeit mit dem Kunden alle Prozessabläufe definiert und im System abge-bildet. Parallel hierzu wurden von der EDV-Ab-teilung bei Logipoint alle erforderlichen Schnitt-stellen geschaffen, um Stammdaten und Kun-denaufträge zu importieren“, berichtet Her-mann Ehrhardt, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von E+P. Da alle Projektanforde-rungen durch den Standard von der Software abgedeckt werden, konnte auf die Erstellung ei-nes Pflichtenheftes verzichtet werden, was eine enorme Zeitersparnis bedeutete. „Diese unkom-plizierte Art von E+P und die Flexibilität des Systems waren für uns ausschlaggebende Grün-de, uns für diese Software zu entscheiden. Darü-ber hinaus zählen bereits viele große Logistik-dienstleister in Europa zu den E+P-Kunden, was uns die erforderliche Sicherheit gab“, stellt Lo-gipoint-Geschäftsführer Douglas James fest.

Anforderungen an das System waren eindeutig

Die Flexibilität des Systems zeigte sich beispiels-weise bei der individuellen Anpassung des Ab-rechnungsmoduls für die automatische Faktu-rierung der erbrachten logistischen Dienstleis-tungen. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Konditionen benötigte Logipoint bislang ver-schiedene Tools für die Rechnungserstellung. Das WMS wurde so modifiziert, dass alle Abrech-nungskriterien vom System abgedeckt werden, obwohl die Zahl der Datensätze und Abrech-nungsvarianten weit über das übliche Maß hin-ausgeht. So berücksichtigt die Software alle Wa-renbewegungen und Kommissioniervorgänge im Lager und rechnet anhand der im System hinterlegten Tarife zeitnah automatisch ab.

Im Rahmen einer intensiven Recherche infor-mierte sich das Projektteam über insgesamt sechs Systeme ausführlich. In die engere Aus-wahl kam außerdem noch das WMS eines fran-zösischen Anbieters. „Wir hatten sehr genaue

Vorstellungen davon, welche Eigenschaften das neue System haben musste. Aufgrund der Re-cherche und der ersten Gespräche waren wir überzeugt, dass wir unsere Vorstellungen mit E+P schnell und effizient umsetzen können“, betont Geschäftsführer Douglas James. Einer-

„Außergewöhnlich war das hohe Tempo mit der die Umstellung auf das WMS stattfand“

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seits wollten die Verantwortlichen bei Logipoint eine Lösung, die auf der AS/400 (IBM iSeries) läuft, da sie bereits in anderen Bereichen mit diesem System gute Erfahrungen gemacht hat-ten. Andererseits suchte das Projektteam eine Software, die eine bessere Kontrolle über alle Vorgänge an den beiden Standorten und einen schnellen Zugriff auf alle Informationen ermög-licht. Außerdem sollte das System möglichst die Mitarbeiter disziplinieren, indem es die Einga-ben im Wareneingang, bei der Kommissionie-rung und im Warenausgang standardisiert. „Bei der Windows-basierten Lösung, mit der wir vor-

her gearbeitet haben, war es den Mitarbeitern weitgehend selbst überlassen, welche Daten sie bei den einzelnen Arbeitsschritten ins System aufgenommen haben. Dies führte nicht nur zu organisatorischen Problemen, sondern immer wieder auch zu Fehlern in der Datenbank“, erin-nert sich James. Seit der Implementierung grei-fen beide Lagerstandorte auf dieselbe AS/400 am Standort Barcelona zu. Aufgrund der daraus resultierenden völlig identischen Arbeitsumge-bung werden die Lagerarbeiter seither standort-übergreifend eingesetzt.

WMS gewährleistet lückenlose Chargenrückverfolgung

Bereits bei der Avisierung eines Wareneingangs per E-Mail wird über eine Standardschnittstelle ein Datensatz pro Artikel von der Software über-nommen. In dem 12 750 m2 großen Lager in Barcelona und in dem 7 350 m2 großen Lager in Madrid werden seit der Softwareimplementie-rung die bereits vorhandenen Barcodes auf den Paletten im Wareneingang mit Hilfe von Daten-funkterminals erfasst. Ein Großteil der Ware wird allerdings lose in Containern angeliefert und im Wareneingang palettiert. Dabei handelt es sich um unterschiedlichste Waren: von künst-lichen Blumen und Wein – hier gewährleistet LFS 400 jetzt die lückenlose Chargenrückverfol-gung nach der EU-Verordnung 178/2002– über VW-Motoren bis hin zu 800 kg schweren Alumi-

nium-Blöcken. „Diese Software ist für uns der Schlüssel für das Logistik-Business. Sie gibt uns die Flexibilität, die wir brauchen, um uns an die Anforderungen neuer Kunden anzupassen.

Lagerführungssystem weist jeder Palette einen Platz zu

Für jede Palette, die nicht bereits vom Hersteller etikettiert wurde, erzeugt LFS 400 im Warenein-gang ein Label mit Barcode, der die Nummer der Versandeinheit (kurz: NVE) enthält. Diese wird im System archiviert und weitergeführt. Nachdem alle Paletten im System registriert wurden, werden den Staplerfahrern auf Daten-funkterminals die Einlageraufträge zur Ausfüh-rung angezeigt. Alle Lagerorte sind nach Man-danten in Zonen aufgeteilt, die im Lagerfüh-rungssystem abgebildet werden. Anhand dieser variablen Aufteilung weist das Lagerführungs-system der jeweiligen Palette einen der 15 500 (Barcelona) bzw. 7 500 (Madrid) Palettenplätze im Lager zu und erstellt den entsprechenden Einlagerauftrag. Zusätzlich zu den Lagerzonen der Mandanten gibt es einen Bereich im Palet-tenlager, in dem ausschließlich Retouren einge-lagert werden. Beim Absetzen der Palette am vorgegebenen Lagerplatz bestätigen die Stap-lerfahrer den jeweiligen Lagerort durch scannen des dort angebrachten Barcode. Derzeit werden die Aufträge von 30 Kunden über das mehr-mandantenfähige Lagerführungssystem abge-wickelt. Bereits wenige Wochen nach der Soft-wareintegration erzielte Logipoint durch die konsequente Wege- und Prozessoptimierung des WMS eine Verkürzung der Kommissionier-zeiten um 15 bis 20 %. Für einige Artikel muss-ten früher die Seriennummern im Warenaus-gang registriert werden. Heute hingegen ist die Erfassung der Seriennummern direkt bei der Kommissionierung möglich. Die an den Daten-funkterminals vorhandenen Scanner werden auch für die Erfassung der Seriennummern ge-nutzt. Dadurch wurde die Bearbeitung dieses Schritts schneller und sicherer.

Kommissionierung erfolgt zweistufig und automatisch

Zu kommissionierende Aufträge werden von den Kunden per E-Mail an Logipoint gesendet. Über

INTRALOGISTIK

Bild 2: Damit in den Lagern der Überblick nicht verloren geht wird ein neues Warehouse-Management-System eingeführt

eine Standardschnittstelle übernimmt das WMS diese Daten automatisch. Die Kommissionie-rung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst werden die Auftragsmengen pro Artikel zusammenge-fasst, in Summe kommissioniert und in der dy-namischen Kommissionierzone bereitgestellt. Anschließend erfolgt dort die auftragsbezogene Kommissionierung und Bereitstellung am Ver-packungsplatz. Dort wird die Ware verpackt und mit einem Versandlabel versehen. Da alle Pro-zessschritte mit Datenfunkterminals durchge-führt werden, ist eine durchgängige Transparenz aller Aktivitäten sichergestellt. So kann der Sta-tus jedes Auftrages jederzeit im System kontrol-liert werden.

Ohne Lagerung direkt zum Ausgang

Nach der Verladung der Paletten, die wiederum mit Hilfe von Datenfunkterminals bestätigt wird, werden die Daten an das übergeordnete EDV-System des Kunden zurückgemeldet. Eine Be-sonderheit des Logipoint-Lagers in Barcelona ist die Tatsache, dass 20 % der Waren via Cross-Docking durch das Lager geschleust werden. Das heißt, vor dem Wareneingang ist der Emp-fänger der angelieferten Waren bereits bekannt und der Empfängername wird direkt auf das Pa-lettenlabel ausgedruckt. Steht der LKW zur Ab-holung bereits bereit, wird die Ware nicht ein-gelagert, sondern direkt zum Warenausgang transportiert. Für diese Vorgänge werden Wa-reneingänge und Warenausgänge im System ausschließlich über die Anzahl der Paletten ab-gewickelt und fakturiert.

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EHRHARDT + PARTNER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 000 www.vfmz.de/ser/0009

Ergebnisse im Überblick

Die fünf wichtigsten Ergebnisse der LFS-400-Integration sind:– Die Kommissioniervorgänge konnten um 15 bis 20 % erhöht werden. – Pickfehler und zeitintensive Nachkontrollen werden vermieden–Es lässt sich eine unbegrenzte Zahl von Kunden verwalten – Alle Anforderungen der EU-Verordnung 178/2002 werden erfüllt– Durch die Anbindung an übergeordnete EDV-Systeme der Kunden hat sich die Verarbei-

tung der Vorankündigungen von Wareneingängen und Kommissionieraufträgen erheb-lich vereinfacht und beschleunigt

Standardisiert Eingaben im Warenein- und Warenausgang

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