up-campus magazin 3/2010

20

Upload: barbara-k

Post on 09-Mar-2016

226 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

Zeitschrift der Passauer Publikationen Gruppe

TRANSCRIPT

Page 1: UP-Campus Magazin 3/2010
Page 2: UP-Campus Magazin 3/2010

NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEUEU

N

EU

N

EU

NEU

N

EU

NEU

N

EU

NEU

N

EU

NEU

N

EU

N

EU

NEU

N

EUN

EU N

EU N

EU N

EU

NEU

NEU

NEU

NEU

NEU

NEU

NEU

NEU

NE

U N

NEU NNEU NNEU NEU NEU NEU NEU NNEU NEU NEU NNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU NEU NEU N

Passau Stadtgalerie, Grünaustraße 2 Tel.: 0851 / 96629-0 Fax: 0851 / 96629-101 www.saturn.de

D_SA_PAS_2402CAMP_01.indd 1 23.02.2010 15:21:59 Uhr

Page 3: UP-Campus Magazin 3/2010

Inh

alt

Impressum

26. Ausgabe des UP-Campus Magazins (7. Jahrgang, 3. Ausgabe) - Ausgabe 3/2010 (Herbst 2010, erschienen im Oktober 2010) - Auflage: 3000 Stück in PassauDruck: Druckerei Becker, Sportplatzweg 2a, 35799 Merenberg, Verlag: Passauer Publikationen Gruppe e.V.

ISSN: 1863-7701Herausgeber: Dr. Florian Hartleb, Dr. iur. Bence Bauer, Stefan Hassfurter, Barbara KlostermannChefredaktion: Barbara Klostermann und Christian Schneider, Johannes Hoffmann (Stellv.) / Assistenz: Moritz Dreher (Online), Johannes de Visser (Event & Hochschulgruppe)Layout: Barbara KlostermannRedaktion: Dr. iur. Bence Bauer, Dr. Florian Hartleb, Barbara Klostermann (bk), Christian Schneider (cs), Johannes Hoffmann (jh), Moritz Dreher (md), Johannes de Visser (jdv), Rieke Bening (rb), Jennifer Preu (jp), Susanne Bettendorf (sb), Alexander Widmann (aw), Victoria Pöllmann (vp)Gastbeiträge: Robert Richard Richter; Sebastian Ambros (Leserbrief)Anzeigenleitung: Christian Schneider, Barbara Klostermann (Stellv.)Abbildungen: S.1 Alexander Widmann; S. 4 Barbara Klostermann, Johannes Hoffmann/privat; S. 5 © Walter Reich/pixelio.de; S. 6 Robert R. Richter; S. 7 © Paul-Georg Meister/pixelio.de; S. 8 © Angela Parszyk/pixelio.de ; S. 9-11 Monika Klostermann; S. 12 © Dieter Schütz/pixelio.de; S. 14 Rieke Bening; S. 15 © VG Bildkunst; S. 16 (oben) Deutsche Gesellschaft e.V., (unten) © Gerd Altmann/pixelio.de; S. 17 (oben) © Rainer Stumm/pixelio.de, (Mitte) © Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de, (unten) © bbroianigo/pixelio.de; S. 18 Piper Verlag; S. 19 UP-Campus (Screenshot), Gopal Raju (twitter-Vogel), Dirceu Veiga (rss-Logo), Clay Cauley (Facebook-Logo)

Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) tragen die Herausgeber. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel spiegeln die Meinung des Verfassers, nicht die der Redaktion oder des Herausgebergremiums wider. Ein herzlicher Dank gilt allen Inserenten!

Kontakt: Passauer Publikationen Gruppe e.V. Barbara Klostermann, Chefredakteurin, Nibelungenstr. 10 - 94032 Passau - Tel.: 0851/2118681 - Email: [email protected] Web: www.ppg-online.de (Herausgeber); www.up-campusmagazin.de (Magazin & Redaktion)

Editorial 4

Serie: „studentisches (er)leben“ Folge 5: „Zu voll!“ (jp)

5

Interdisziplinärer Wissenstransfer an der Universität Passau (Robert R. Richter) 6

Rechtsmedizin für JuristenAn der Schnittstelle zwischen Medizin und Strafrecht (sb)

7

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?Kostenlose Helfer zur Lebens- und Lernerleichterung (bk)

8

Mittags, halb zwei in Passau Der Dalai Lama erhält den MiE-Award 2010 (bk)

9

Europa rückt nach rechts...Doch was macht Deutschland? Nach dem Buch von Thilo Sarrazin stellt sich die Frage, wie konservativ deutsche Parteien noch sind. (jdv)

12

Diskussionen, Reaktionen, Meinungen -UP-Campus Leser reden mitLeserreaktion auf den Artikel „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung integrierbar?“ von Johannes de Visser (Ausgabe 2/2010) (Sebastian Ambros)

13

Kunst in aller MundeDFKW präsentiert Schmöker und Gaumenfreuden zur „Französischen Woche“ (rb)

14

„Phantastische Welten - Vom Surrealismus zum Neosymbolismus“Ausstellung im Museum Moderner Kunst vom 23. Oktober 2010 bis zum 9. Januar 2011 (jdv)

15

Kurz notiert...

Buchtipp: Ferdinand von Schirach - Verbrechen (cs)

16

18

Cover der aktuellen AusgabeDen Mittelpunkt unseres Covers bildet diesmal der Brunnen vor dem Stadtturm. Mit Anbruch der Dämmerung verwandeln LED das Wasserspiel in ein futuristisch anmutendes Schauspiel durch Farbwechsel über Grün, Blau, Rot, Violett und Blau. Im Hintergrund reckt sich der Stadtturm in die Höhe - ein nicht gerade unumstrittenes Symbol für die aufwändige Umgestal-tung des Exerzierplatzes auf Grundlage des Innenstadtentwicklungskonzepts 2003. Es mag nicht jedermanns Geschmack treffen, wie die sogenannte „Neue Mitte“ gestaltet wurde. Aber fragt man bei den „alten“ Passaukennern einmal genauer nach: der furchtbare Schotterparkplatz, den der Exerzierplatz vorher beheimatete, nein, der war auch nicht schön!

(bk)

Hinweis der Redaktion zur Sommerausgabe 2010, Bericht über die Neue Alte Presse, Seite 16Bedauerlicherweise hat sich nach Erscheinen unserer Printausgabe bei der Neuen Alten Presse völlig unerwartet ein er-neuter Betreiberwechsel vollzogen. Im Zuge dieses Wechsels ist unsere frisch erschienene Gastro-Kritik leider hinfällig geworden. Neben Angeboten, Preisen und Öffnungszeiten hat sich auch die Karte geändert. Ein Qualitätscheck seitens der Redaktion fand bislang noch nicht statt.

Page 4: UP-Campus Magazin 3/2010

EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

die Tage werden kürzer, die Temperaturen kälter und die Bäume kahler. Das Wintersemester beginnt und langsam findet sogar schon das Weihnachtsgebäck Einzug in die Supermarktregale. Höchste Zeit den Som-mer zurückzulassen und den Herbst mit einer neuen Ausgabe des UP-Campus Magazins zu begrüßen.Jennie Preu zieht in ihrer Serie „studentisches (er)leben“ ein erstes Fazit bezüglich des noch frischen Se-mesters: Es ist zu voll! Aber auch wenn die Uni aus allen Nähten platzt, muss man sich doch eingestehen, dass Passau den Studierenden auch einiges zu bieten hat. Da gibt es für die Wirtschaftswissenschaftler das Projekt „Wissensinitiative Passau“, zu dem Robert R. Richter einen Gastbeitrag verfasst hat. Die Juristen be-kamen spannende Einblicke in die Rechtsmedizin gewährt, worüber Susanne Bettendorf berichtet. Ergänzt wird unsere Sparte Studium & Karriere in dieser Ausgabe durch einen Bericht zu nützlichen Webangeboten für Studierende.Aber nicht nur die Uni scheint überfüllt zu sein, sondern die ganze Stadt. Bedenkt man, dass selbst der Dalai Lama kürzlich an unsere drei Flüsse gereist ist, sollte man sich doch ein wenig vom Gedanken des beschauli-chen, verschlafenen Städtchens in der niederbayerischen Provinz trennen. Was es mit dem Besuch des Dalai Lamas in Passau auf sich hat, könnt Ihr übrigens auch in dieser Ausgabe lesen. Den Dalai Lama kennt jeder. Das dürfte seit ein paar Wochen aber wohl auch hinsichtlich Thilo Sarrazin der Fall sein. Nein, rezensiert haben wir dessen Buch nicht (da bieten wir Euch lieber Ferdinand von Schirachs „Verbrechen“ als Buchtipp an). Johannes de Visser hat sich aufgrund der derzeitigen Diskussion mit der Frage befasst, wie konservativ deutsche Parteien noch sind, während Europa nach rechts rückt. Sein Beitrag aus der Sommerausgabe („Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung integrierbar?“) hat erfreulicherweise eine kritische Diskussion an-geregt, so dass wir eine Seite für Leserbriefe geschaffen haben. Einen besonders kritischen und sehr ausführ-lichen Leserbrief haben wir von Sebastian Ambros erhalten. Dieser ist unverändert und ungekürzt abgedruckt und trägt hoffentlich zu einer weiteren fruchtbaren Diskussion bei. Entspannter hingegen geht es bei Rieke Benings Besuch der Französischen Woche, sowie bei der sehens-werten neuen Ausstellung „Phantastische Welten - Vom Surrealismus zum Neosymbolismus“ im Museum Moderner Kunst zu. Zum Schluss noch ein Hinweis für Freunde von Internet und Technik: Auf der Umschlaginnenseite findet Ihr alle Infos zu unserem Internetauftritt - zu unserer Website, unserem Rss-Feed, Twitter-Account sowie un-serer Fanpage und unserem Profil bei Facebook, mit dem Ihr Euch anfreunden könnt. Und für Besitzer einer passenden App gibt es für diese Angebote auch den zugehörigen QR-Code.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Euch Eure Chefredaktion

Barbara Klostermann Christian Schneider Johannes Hoffmann (Chefredakteurin) (Chefredakteur) (Stellv. Chefredakteur)

4 E

dit

ori

al

Redakteure/innen für Print & OnlineEinladung zum Mitmachen!Seit über zwei Jahren ist unsere Redaktion eingetragene Hochschulgruppe an der Uni Passau. Du hast Lust Dich journalistisch zu betätigen, ehrenamtlich zu engagieren oder kreativ zu betätigen? Du möchtest interessante Wirtschafts-, Politik-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen besuchen und wertvolle Kontakte für Studium und Karriere zu knüpfen?

Dann bist Du bei uns genau richtig - auch ohne Vorerfahrung!

Schau doch einfach mal unverbindlich bei einer Redaktionssitzung vorbei, um Dir einen Eindruck von uns zu verschaffen:Während der Vorlesungszeit treffen wir uns jeden 1. Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Prälateum/Gmoa (Nikolakloster) und jeden 3. Mittwoch um 20 Uhr in der Neuen Alten Presse (Dr.-Hans-Kapfin-ger-Str. 30, 94032 Passau). Alle Sitzungstermine, aktuelle Hinweise und weitere Informationen findest Du im Internet auf www.up-campusmagazin.de in der Rubrik „Hochschulgruppe“ sowie an unserer Anschlagfläche im Philosophicum unten neben der Treppe, Brett Nr. 16.Oder kontaktiere uns einfach per Email: [email protected]

Wir freuen uns auf Dich!

Page 5: UP-Campus Magazin 3/2010

5 S

tud

ium

& K

arri

ere

Das Wintersemester 2010 ist jung. Die O-Woche ist vorbei, die ersten Parties sind gefeiert, die ersten Vor-lesungen absolviert. Viele Fragezeichen, viele Ausru-fezeichen – nichts Neues also?

Doch. Gerade bei den Ausrufe-zeichen ist ein deutlicher Zu-wachs zu verzeichnen. Viele Kommilitonen schütteln den Kopf, reißen die Augen ungläu-big auf und unter den stau-nenden Blicken sind zuneh-mend auch konsternierte bis frustrierte zu finden. Was ist der Grund dafür? Nun, das dürfte mittlerweile jedem aufgefallen sein: Passau ist voll!

Über 9000 Studenten, das Raumangebot der Univer-sität ist offensichtlich ausgeschöpft. Vorlesungen wer-den auf zwei oder mehrere Hörsäle verteilt und dem Prof. wird via Live-Übertragung gefolgt. Ist das noch die gern zitierte Qualität der Passauer Lehre?

Viele Erstsemester haben bereits bei ihrem Umzug in das beschauliche niederbayerische Städtchen mit Ent-setzen feststellen müssen, dass der Wohnungsmarkt

nahezu leergefegt ist. Gün-stige Wohnheime sind be-legt und das 60 qm Loft in der Altstadt unbezahlbar. Nicht selten hört man sogar schon von Arrangements mit hiesigen Hotels.

Um der vollen Uni und der wohnlichen Übergangslö-sung zu entgehen, flüchtet Student sich in den nächsten Club oder auf die nächste Party. Doch leider auch hier: Schlangestehen am Einlass, Schlangestehen an der Bar,

Schlangestehen am WC. Wer einfach nur tanzen mag, muss sich mit Auf-der-Stelle-treten begnügen. Es flie-ßen nicht die Cocktails, es fließt der Schweiß. Man ist nicht high vom Gefühl einer rauschenden Partynacht, sondern vom fehlenden Sauerstoff.

Ist das noch das studentische Leben, das so viele junge Leute anzieht? Ist das noch Passau, die Universitäts-stadt?

von Jennifer Preu (jp)

Bild:© Walter Reich/pixelio.de

„studentisches (er)leben“Folge 5: „Zu voll!“

www.up-campusmagazin.de

Anz

eige

Page 6: UP-Campus Magazin 3/2010

6 S

tud

ium

& K

arri

ere

Interdisziplinärer Wissenstransfer an der Universität Passau

www.up-campusmagazin.de

Im Rahmen des Bachelorseminars des ESF-Pro-jekts „Wissensinitiative Passau“, welches unter Leitung von Frau Prof. Dr. Carola Jungwirth (Lehr-stuhl für Internationales Management) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni-versität Passau implementiert ist, untersuchten 15 Studenten des Studienganges Business Ad-ministration and Economics das Unternehmens-netzwerk European Forum of Enhanced Usability (EF.EU).

Ziel des Seminars war es, eine umfassende Situations-analyse des Netzwerks EF.EU, das seit Anfang 2010 vom Forschungscampus Informatik koordiniert wird und kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region umfasst, zu erstellen und strategische Hand-lungsimplikationen zu formulieren. Mit Hilfe der SWOT- Analyse untersuchten die Studenten das wirtschaft-liche sowie politische Umfeld des Netzwerks und seiner Mitglieder und identifizierten infolgedessen Chancen und Gefahren des Marktes. Die Ergebnisse der Unter-suchung wurden in einer über 60-seitigen Fallstudie niedergeschrieben, dem Netzwerkmanagement über-reicht und diesem und den Unternehmensvertretern des Netzwerks in einer einstündigen Präsentation vor-gestellt.

Das Projekt der „Wissensinitiative Passau“ zeigt damit eindrucksvoll eine interdisziplinäre und interinstitutio-nelle Zusammenarbeit verschiedener Universitätsein-richtungen der Universität Passau. Neben dem fakul-tätsübergreifenden Wissenstransfer stand hierbei der Wissenstransfer von der Universität zu kleinen und mittelständischen Unternehmen des Netzwerks EF.EU im Vordergrund. Ermöglicht wurde dies anhand der erstellten Fallstudie. Diese versucht den Wissensstock in den Themenbereichen Netzwerkmanagement, Wis-senstransfer in Netzwerken, Nachhaltigkeit und ande-ren für mittelständische Unternehmen und Netzwerk-managern interessanten Bereichen wissenschaftlich fundiert, aber auch praxisnah und leicht verständlich auszuweiten.

Das Projektergebnis und weitere Informationen zur „Wissensinitiative Passau“ gibt es unter: www.uni-passau.de/wissensinitiative-passau.html

von Dipl.-Kfm. Robert R. Richter(direkter Ansprechpartner und Projektkoordinator)

von links: Unternehmensvertreter der kleinen und mittelständischen Unternehmen des Netzwerks EF.EU, Dr. Reinhart Schwaiberger (Geschäftsführer For-schungscampus Informatik), Prof. Dr. Carola Jungwirth (Projektleitung der „Wissensinitiative Passau“), Dipl.-Kfm. Philipp Makeschin (EF.EU Netzwerk-management), Dipl.-Kfm. Robert R. Richter (Projektkoordinator der „Wis-sensinitiative Passau“) und Studenten des Bachelorseminars „Analyse des Unternehmensnetzwerks EF.EU“ der Universität Passau.

Veranstaltungshinweis:

Im Rahmen des BA-Seminars „Analyse des Informationsnetzwerks ITK Forum Mittelstand“ hält Dr. Thomas Träger (Träger Managementberatung) am 23.11.2010 von 16:00-17:30 Uhr einen Gastvortrag zum Thema „Wissensmanagement“.

Anmeldung der Interessenten bitte über [email protected] Infos unter: www.uni-passau.de/wissensinitiative-passau.html

Page 7: UP-Campus Magazin 3/2010

7 S

tud

ium

& K

arri

ere

In der Zeit vom 23.-29.06.2010 hatten die Stu-denten der Rechtswissenschaft an der Universität Passau die Möglichkeit, über die rein juristische Arbeit hinaus einen Einblick in die Methodik und die Untersuchungsfelder der Rechtsmedizin zu gewinnen.

Auf Initiative des Lehrstuhls für Deutsches, Euro-päisches und Internationales Strafrecht und Straf-prozessrecht (Prof. Dr. Robert Esser) berichtete der Referent, Dr. med. Rainer Amberg aus Freiburg, in insgesamt sieben Doppelstunden von seiner Arbeit als Rechtsmediziner und räumte zunächst einmal mit ei-ner Begriffsverwechslung auf: Im Gegensatz zu Patho-logen, die Obduktionen nur dann durchführen, wenn ein nicht-natürlicher Tod ausgeschlossen ist, werden Rechtsmediziner im Auftrag der Ermittlungs- und Ge-richtsbehörden tätig. Dabei sollen sie sowohl die Ursa-che für den Tod sowie den Todeszeitpunkt oder auch die Identität des Toten klären.

Ließ sich die Berechnung des Todeszeitpunktes anhand von Körperkerntemperatur oder der „Eindrückfähig-keit“ von Totenflecken noch relativ leicht nachvollzie-hen, so verlangte das Finden der Todesursache uns Nichtmedizinern doch schon einiges ab. Zwar erkennt jeder, ob eine Schussverletzung oder ein Autounfall vorliegt; dann aber auch zu sehen, ob es sich gerade

um die Einschuss- oder Aus-trittswunde handelt oder die Aufprallrichtung eines Fuß-gängers auf einen PKW fest-zustellen, war schon etwas schwieriger.

Herr Dr. Amberg war stets bemüht, den Stoff anhand von Bildern zu vermitteln und erklärte manches ger-ne noch einmal, so dass die Teilnehmer am Ende der Woche das Gefühl hatten, einen ersten Einblick in die Materie erlangt und Grund-sätzliches über die Rechts-medizin gelernt zu haben. Jedem Jurastudenten, den ein wenig Blut nicht abschrecken kann, sei die Veran-staltung – die zwar nicht zum normalen juristischen Curriculum gehört, hoffentlich aber im nächsten Jahr wiederholt wird – wärmstens empfohlen.

von Susanne Bettendorf (sb)

Bild:© Paul-Georg Meister/pixelio.de

www.up-campusmagazin.de

Rechtsmedizin für JuristenAn der Schnittstelle zwischen Medizin und Strafrecht

Anz

eige

Wenn ein nicht-natürlicher Tod nicht auszuschließen ist, kommt der Rechtsmediziner zum Ein-satz.

Page 8: UP-Campus Magazin 3/2010

8 S

tud

ium

& K

arri

ere

Der Computer und das Internet sind heutzutage aus einem Stu-dium nicht mehr wegzudenken. Ob Vorlesungsmaterialien im Stud.IP, Prüfungsanmeldungen über Hisqis oder das Verfassen von Studienar-beiten mit bestimmten Formatie-rungsvorgaben - die Technik wird vorausgesetzt. Dabei bieten Com-puter und Internet auch einiges an Lebens- und Lernerleichterungen.

Eine kleine Auswahl nützlicher Helfer soll dieser Beitrag vorstellen.

Archivieren und Speichern von WebsitesMan recherchiert und recherchiert, findet einige brauch-bare Internetseiten. Drucken passt gerade nicht, viel-leicht hat man auch später keine Internetverbindung zur Verfügung oder möchte eine Seite in ferner Zukunft noch einmal betrachten, evtl. wenn die Seite (gar) nicht mehr unter der Adresse abrufbar ist. Um eine Internetseite zu speichern, somit auch dauerhaft offline verfügbar zu machen und gleichzeitig in einer geordneten Struktur abzulegen, bedarf es nur eines Add-Ons für den Browser Firefox. Dieses nennt sich ScrapBook und kann hier he-runtergeladen werden: https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/427

Abzocke verhindernDas Phänomen „Abo-Falle“ ist gut bekannt. Da stellen Kriminelle hübsche Seiten ins Netz auf denen sie be-liebte Dinge anbieten - natürlich mit versteckten Prei-sen in astronomischen Höhen. Wenn der ahnungslose Nutzer den Preishinweis nun übersieht, kommen schnell Rechnungen und Drohbriefe. Zahlen sollte man zwar eh nicht, aber angenehmer ist eine Stressvermeidung von vornherein allemal. Dabei hilft das Programm Ab-zockschutz von Computerbild (www.computerbild.de/download/COMPUTER-BILD-Abzock-Schutz-4568820.html). Es warnt, wenn eine als Abzockseite bekannte Homepage betreten wird. Das ist zwar keine Garantie dafür, dass einem so etwas niemals passiert. Aber doch eine unkomplizierte und effektive Möglichkeit der Risi-kominimierung.

BücherbörsenBücher gebraucht kaufen oder eigene alte Bücher ver-kaufen – beides hat Einfluss auf den studentischen Finanzhaushalt und geht bestens im Internet auf den Seiten www.semesterbooks.de und www.bookya.de generell für Studienbücher, bei www.jusbook.de für ju-ristische Lektüre. Jede Art von Büchern (sowie Hörbü-chern, Filmen, Musik und Spielen) kann man sowohl auf www.booklooker.de als auch bei www.amazon.de gebraucht kaufen und verkaufen.

BildbearbeitungProgramme wie Adobe Photoshop sind äußerst teuer. Eine sehr leistungsstarke Freeware auf dem Gebiet der Bildbearbeitung ist Gimp (www.gimp.org).

ComputerpflegeMit der Zeit wird der Computer immer langsamer. Das liegt u.a. daran, dass er mit nutzlosem Datenmüll (z.B.

Überbleibseln deinstallierter Programme, temporären Internetdateien,…) verstopft, wenn man ihn nicht re-gelmäßig aufräumt. Um diese Aufräumarbeiten küm-mert sich schnell und zuverlässig das kostenlose Pro-gramm CCleaner: www.piriform.com

EmailprogrammKeine Lust Geld für Microsoft Outlook auszugeben? Die kostenfreie Alternative kommt von Mozilla und heißt Thunderbird: www.thunderbird-mail.de

Geldsparen und RabatteGute Studentenrabatte kann man auf der Internetseite www.geizstudent.de finden.

KalenderEin gutes kostenfreies Kalenderprogramm bietet Mo-zilla mit „Sunbird“ (www.sunbird-kalender.de) an. Wer seine Termine lieber online verwaltet, kann sich einen Google Calendar einrichten:www.google.com/intl/de/googlecalendar/about.html Wenn man die Kombination von Onlinekalender und PC-Programm bevorzugt, bietet das Tool Google Calendar Sync die Möglichkeit, einen Microsoft Outlook-Kalender und den Google Calendar durch Synchronisation immer auf demselben aktuellen Stand zu halten: www.chip.de/downloads/Google-Calendar-Sync_31113818.html

Literatur verwalten und Ordnung schaffenStudienarbeiten, Klausurvorbereitung,… = Kopien, No-tizzettel, Lesezeichen im Internetbrowser inkl. Chaos? Muss nicht sein. Die Lösung dafür haben die Schweizer erfunden und Citavi getauft. Citavi ist ein Programm mit dem Literatur geordnet und verwaltet werden kann. No-tizen und Zitate können ebenfalls organisiert und sau-ber abgelegt werden. Ebenso ist eine übersichtliche Auf-gaben- und Projektplanung möglich. Die unbegrenzte Version kostet eigentlich Geld, aber die Uni Passau hat eine Campuslizenz, so dass Du kostenlos in den Genuss eines leistungsstarken und effektiven Programms kom-men kannst. Neugierig? Dann schau mal hier herein: www.ub.uni-passau.de/citavi.htmlDer zum Inhalt zählende „Citavi-Picker“ ermöglicht es außerdem, schnell Literatur oder Textpassagen aus dem Internet bzw. anderen Dokumenten in die Software zu übernehmen.

Pdf erstellenDie Zeiten, in denen man zur Erstellung brauchbarer pdf auf Produkte aus dem Hause Adobe angewiesen war, sind vorbei. Erstellung, Konvertierung, Zusammenfü-gen, Passwortschutz,... - das kann pdf24 auch tadellos: www.pdf24.org

Probleme des täglichen LebensFrisch von Zuhause ausgezogen, auf einmal ein eige-ner Haushalt, ein selbstständiges Leben und dann das: der Fleck geht nicht aus dem Teppich, das Fenster wird nicht streifenfrei, was bedeutet das Waschetikett nun eigentlich, wie ging das nochmal mit dem Tapezieren und warum gelingt der Krawattenknoten nicht? Für viele kleinere oder größere Probleme dieser Art bieten die Seiten www.frag-mutti.de und www.frag-vati.de Lö-sungen.

www.up-campusmagazin.de

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?Kostenlose Helfer zur Lebens- und Lernerleichterung

Page 9: UP-Campus Magazin 3/2010

9 P

olit

ik &

Ges

ells

chaf

t

www.up-campusmagazin.de

Persönliche Startseite im InternetbrowserInternet an und mit einem Klick auf die Lieblingsseiten? Kein Problem. Wer den Browser Firefox nutzt, kann sich das Add-On Fast Dial herunterladen und seine persön-liche Startseite erstellen: https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/5721. Das Design lässt sich an-sehnlich und einfach gestalten. Es ist sogar möglich, eigene Shortcuts zu vergeben, um noch schneller ans gewünschte Ziel zu kommen.

TextverarbeitungAn einem Textverarbeitungsprogramm kommt keiner vorbei. An hohen Kosten für selbiges allerdings schon. Wer Microsoft Office nutzen möchte, kann über einen-Link des Rechenzentrums auf eine Rabattseite von Mi-crosoft zugreifen, über die das komplette Office-Paket für nur 69,- € erhältlich ist:www.rz.uni-passau.de/sonderkonditionen.htmlWer eine komplett kostenlose Software mit guter Quali-tät sucht, für den bietet sich Open Office an: www.openoffice.org

Telefonieren übers InternetKostenlose Gespräche führen Nutzer der Freeware Sky-pe (www.skype.com) untereinander und zwar weltweit

- einfach Internet an, Headset auf und los... Ein Mes-senger ist ebenfalls beim Programm dabei.

Viren abwehrenEinen kostenlosen und zuverlässigen Virenschutz für den PC bietet die Firma avira mit ihrem Produkt AntiVir an (www.avira.com).

Wörterbuch und mehrDas Webangebot der TU München www.leo.org bein-haltet sehr gute Online-Wörterbücher zu den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch und seit April 2010 auch Russisch. Des Weiteren gibt es sprachbezogene Informationsforen und Sprachtrai-ner. Vokabeln kann man sich zur Einübung der richtigen Aussprache auch vorlesen lassen. Leo ist zudem als App für viele Smartphones erhältlich.

von Barbara Klostermann (bk)

Bild:© Angela Parszyk/pixelio.de

Mittags, halb zwei in Passau... Der Dalai Lama erhält den MiE-Award 2010

15 Jahre alt wird die Veranstaltungsreihe „Men-schen in Europa“ der Verlagsgruppe Passau (VGP) in diesem Jahr. Eine Veranstaltungsreihe, die im-mer wieder aufs Neue Menschen aus den unter-schiedlichen Lebensbereichen und verschiedenen Kulturen zu einem fruchtbaren Austausch in Pas-sau zusammenführt. Dabei ist der Fokus stets auf Menschlichkeit gerichtet. Auch die aktuelle Auftaktveranstaltung am 21. September 2010 war wieder ein Erlebnis. Gast und Empfänger des jährlich bei der Eröffnungsveranstaltung verlie-henen Menschen-in-Europa-Award war in diesem Herbst kein Geringerer als seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama.

Bei strahlendem Sonnenschein füllte sich die Dreilän-derhalle bis auf den letzten Platz. Das erste Mal in ihrer Geschichte verließ die Veranstaltungsreihe das Medi-enzentrum der VGP. Um 13.30 Uhr war es soweit. Mu-sikalisch stimmten der kleine Felix Traxinger und Ma-xima Kilger mit der Steirischen Harmonika auf einen interessanten Nachmittag ein. Dr. Dr. Axel Diekmann, geschäftsführender Gesellschafter der Verlagsgruppe Passau, stellte in seiner Begrüßung die Gäste des Ta-

ges vor: den Dalai Lama als Ehrengast, den ehema-ligen Hessischen Ministerpräsidenten und langjährigen Freund des Dalai Lama Roland Koch, den Publizisten, Weltenbummler und Tibetkenner Dr. Franz Alt sowie die Moderatorin Gundula Gause.

Einführungsvortrag von Dr. Franz AltEs schloß sich ein kurzer Einführungsvortrag von Dr. Franz Alt an. Wenn man an Frieden denkt, fallen einem drei Menschen ein: Gorbatschow, Mandela und der Da-lai Lama. Vor 60 Jahren fiel die chinesische Armee in Tibet ein. Seitdem geht es um die Freiheit und Un-abhängigkeit der Tibeter. Die Zustände zwangen den Dalai Lama zum Gang ins indische Exil. Doch der wohl „prominenteste Flüchtling“ verkörpert eisern sechs fundamentale Prinzipien. Gewaltlosigkeit müsse an-gestrebt werden. Gewalt erzeuge nur Gegengewalt. China müsse seine Politik der Unterdrückung aufge-ben. Auch Toleranz spiele eine tragende Rolle. Liebe, Barmherzigkeit – die Essenz der Religionen müssten wir auf uns wenden, denn ohne Religionsfrieden könne kein Weltfrieden entstehen. Ein Religionsfrieden setze aber voraus, in der Vielfalt der Religionen ein Symbol menschlicher Erfahrungen zu sehen. Die Religion sei dabei selbst sekundär. Es komme entscheidend darauf an, dass Menschen glücklich sind. Neben einer Mitar-beit an der Bewahrung der Schöpfung als Aspekt der Ökologie, spiele Geduld eine tragende Rolle im Leben des Dalai Lama. Dies müsse er immer wieder aufs Neue in zahlreichen Gesprächen mit der chinesischen Regie-rung unter Beweis stellen. Zuguterletzt zeichne sich der Dalai Lama aber vor allem durch Humor aus, denn er lache schon heute über seinen Tod.

Festrede des Dalai Lama Und dann war es soweit. Der Mann, den jeder kennt, das Symbol der Toleranz, das geistige und weltliche Oberhaupt der Tibeter betrat die Bühne. Der Applaus in der Halle wollte kaum verstummen. Glücklich sei er,

Page 10: UP-Campus Magazin 3/2010

10 P

olit

ik &

Ges

ells

chaf

t

www.up-campusmagazin.de

ließ der Dalai Lama verlauten. Zu Deutschland habe er ein Gefühl der Verbundenheit. Als der Dalai Lama in seiner Kindheit von Deutschland hörte, hörte er von einem Land in Zentraleuropa. Dieses sei umgeben von Feinden und es scheint, die ganze Welt schlage da-rauf ein. Seit jeher habe er den Hang, immer Partei für den Schwächeren zu ergreifen. Nach dem Krieg be-suchte er mehrere Male zunächst Österreich und auch Deutschland. Es sei oft um ernste Themen gegangen. Aber er sehe auch die ökonomische Veränderung. Vor allem die Entwicklung der Demokratie löse eine große Bewunderung in ihm aus. Aus eben diesem Gefühl der Verbundenheit, danke er der Verlagsgruppe für die Ein-ladung.

In seiner Festrede sprach der Dalai Lama darüber, wie er sich persönlich sieht und was er teilen möchte. Er sei niemand Besonderes, nur ein Mensch zwischen Men-schen, auf einem Planeten. Eigentlich seien die Men-schen alle gleich – sie wollten Glück und kein Leid. Tei-len könne man den Körper und Emotionen, zwei Teile die man habe. Es sei unerlässlich, eine Zufriedenheit auf geistiger Ebene zu erlangen. Materielle Annehm-lichkeiten könnten nur ergänzende Funktionen über-nehmen, aber kein geistiges Wohlergehen erzeugen. Betrachte man Millionäre, werde deutlich, dass zuviel Stress, Sorgen und Ängste nicht mit Geld zu bekämp-fen seien. Menschen seien materiell zunächst arm ge-wesen. Und dann sei der Glauben gekommen, meh-rere tausend Jahre, und der helfe. In den letzten 200 Jahren haben sich Wissenschaft und Technologie sehr entwickelt und ebenso das Vertrauen der Menschen in diese. Aber gerade im letzten Teil des 20. Jahrhunderts habe der Mensch erfahren müssen, dass materielle Werte begrenzt seien und nicht zu einem inneren Frie-den führten. Die Rolle der körperlichen Gesundheit sei auch nicht zu unterschätzen. Sie sei für einen gesun-den Geist unerlässlich: „Happy body, happy mind“. Für einen gesunden Geist sei Geistesschulung erforderlich. Wie Experimente zeigten, führe die Geistesschulung wiederum dazu, dass Blutdruck und Stress sinken. Das Gehirn ändere sich dadurch. Der Geist bzw. das Bewusstsein sei nämlich nicht - wie früher fälschlicher-weise angenommen - identisch mit den Gehirnzellen.

Innere Werte würden immer wichtiger. Und dies habe nichts mit Religion zu tun. Säkulare Bewusstheit und Aufmerksamkeit spielten eine große Rolle. Und dies sei auch ein Appell an Journalisten, Politiker und Ge-schäftsführer: gerade Berufe mit Außenwirkung wür-den von Verantwortung getragen. Dieser Verantwor-tung müsse nachgekommen werden und zwar in erster

Linie dadurch, dass nicht nur negative Sachen in Be-richten, Reden,… fokussiert werden. Dem Menschen müsse eine Ausgewogenheit präsentiert werden, damit der eigentlich positive Mensch weiterbestehen kann. Leider werde eine Weiterentwicklung von inneren menschlichen Werten und Zuneigung nicht im selben Ausmaß vorgenommen wie eine Weiterentwicklung von Wissen und Intelligenz. So entstehe dann Wett-bewerbsdenken, das ein Überhandnehmen von Frust, Stress und Gewalt begünstige und schlussendlich die inneren Werte überdecke. Um diesem Verlauf entge-genzuwirken müssten auch schon im Ausbildungssy-stem verstärkt innere Werte einfließen. Diese ethischen und moralischen Werte müssten aber ohne Religion in das Schulsystem eingeführt werden. Der Schlüssel im Bezug auf Religionen hingegen laute Säkularismus: Es sei ein Respekt gegenüber allen Religionen notwendig, ohne aber eine zu bevorzugen. Da gehe Indien mit gutem Beispiel voran.

Die Worte fanden Anklang beim Publikum. Der Beifall schien gar nicht mehr verebben zu wollen. Mit seiner authentischen und freundlichen Art hatte der Dalai Lama die Herzen sichtlich berührt. Spätestens jetzt dürfte allen Anwesenden klar geworden sein, warum das Bild des Dalai Lama bei den Menschen genauso ist, wie es ist.

Die PodiumsdiskussionEs folgte die von Gundula Gause moderierte Podiums-diskussion, an der auch der ehemalige Hessische Mi-nisterpräsident Roland Koch teilnahm. Gundula Gause stellte einleitend eine Frage, die durchaus berechtigt ist. Betrachtet man den Tibetkonflikt, bedenkt man, dass der Dalai Lama seit fünfzig Jahren im Exil lebt und es soviele verbaute Hoffnungen gibt – woher nimmt der Dalai Lama die Kraft für seine ausgeprägte Freundlich-keit? Kraft könne aus unterschiedlichen Dingen gezogen werden, etwa Mitgefühl, Waffen oder Wahrheit, entgeg-nete der Friedensnobelpreisträger. Er persönlich schöpfe die Kraft aus der Wahrheit und der Liebe. Ob denn der wohl meistgeachtete Mensch der Welt auch Schwächen habe, erkundigte sich die ZDF-Moderatorin. Der Dalai Lama schmunzelte und erzählte von einem Interview in New Jersey bei dem er die Geduld verloren hatte. Er verriet, dass dies manchmal schon wegen Kleinigkeiten geschehe und er dann auch ein bisschen schimpfe. Ein Zug, den das Publikum dem so gelassen und erhaben wirkenden Mann auf der Bühne wahrscheinlich am we-nigsten zugetraut hätte. Auf die Frage, wie er sich die Begeisterung für den Buddhismus erkläre, antwortete der Mönch, dass er keine vorherrschende Begeisterung

Der Dalai Lama überreicht den traditionellen Begrüßungsschal aus weißer Seide, die sog. Khata - ein Zeichen für das reine Herz des Überreichenden.

Page 11: UP-Campus Magazin 3/2010

11 P

olit

ik &

Ges

ells

chaf

t

www.up-campusmagazin.de

für den Buddhismus auf seinen Reisen beobachte. Der Großteil der westlichen Welt folge eigenen Religionen, die sich gerade durch hohe Rationalität vom Buddhis-mus sehr unterscheiden. Selbst Tibeter folgen zum Teil dem Islam, ein Teil auch dem Christentum.Aber auch Roland Koch sollte zu Wort kommen. Anfang der 80er Jahre, als er noch JU-Vorsitzender war, disku-tierte er mit Bekannten, wie man anfangen könne, die Politik auf die Tibetproblematik aufmerksam zu machen. Damit war der Grundstein einer Begeisterung für den Dalai Lama gelegt. Eine erste Begegnung fand im Jahr 1987 statt. Gauses Frage danach, ob zwischen beiden eine Freundschaft bestehe, bejahte Koch sofort und be-tonte, dass diese vor allem von Vertrauen geprägt sei und keinerlei religiöse Bekehrunsgsversuche stattfän-den. Er habe einen sehr großen Respekt vor dem Dalai Lama, weil dieser in einem so großen Ausmaß für sein Volk kämpfe.

Auch der Tibetkonflikt wurde angesprochen. Beim Tibet-konflikt könne man nicht danebenstehen. Aber handele es sich bei einem „Beiseitestehen“ letztlich nicht doch nur um Lippenbekenntnisse? Koch hob hervor, dass es auf den jeweiligen Kopf ankomme. Das Thema müsse auf der Tagesordnung gehalten werden. Es gebe Leute, die hoffen, dass es vergessen wird. Gerade deswegen müsse man durch Treffen zeigen, dass die Thematik nicht ruht. Unseren Standpunkt dürften wir insbesonde-re bezüglich der Chinesen nicht aufgeben. Auf Nachfra-ge von Dr. Alt, wie die Tibetproblematik im Vergleich zu anderen religiösen Problemen einzuordnen sei, mahnte Koch zur Vorsicht vor Vergleichen. Der Tibetkonflikt gehe auf ein Identitätsproblem und vor allem auf Angst der Chinesen zurück. Er sei daher kein typischer Reli-gionskonflikt. Die chinesische Führung habe Angst vor dem Verfall des Landes und nicht vor einer Religion. Auf Dauer könne man Menschen letztlich eh nicht verbie-ten, zu glauben. Daher müsse man weiter hoffen, dass sich ein eigenes Interesse am Frieden entwickelt.

Es folgte die Frage, was denn der Dalai Lama noch per-sönlich im Bezug auf China tun könne. Der Dalai Lama entgegnete, dass die Tibetproblematik nichts mit dem Institut des Dalai Lama zu tun habe. Die Tibeter setzten ihr Vertrauen in ihn, aber er sei nur ein einziger Tibeter. Das Problem betreffe aber über sechs Millionen. Und eine Lösung sei nur unter deren Einbeziehung zu erzie-len und nicht, wenn man Lösungswege einzig auf den Dalai Lama münze, wie es in der Vergangenheit beim 5-Punkte-Programm schon geschehen sei.

Die Podiumsdiskussion schloß mit den Fragen, ob der Dalai Lama denn denke, dass er einmal nach Tibet zu-rückkehren könne und wo er seine Heimat sehe. Der Dalai Lama glaube daran, dass er irgendwann einmal nach Tibet zurückkomme, wenn auch nicht in den Pa-last. Physisch, d.h. geburtsbezogen, stelle Tibet seine Heimat dar. Sein Leben vollziehe sich in Indien. Aber sein einziges Zuhause sei dieser Planet. Eine Vorstel-lung von Grenzen sei veraltet und bringe nur Schwie-rigkeiten mit sich, wenn es einen eigenen Sieg darstel-len soll, dass man seine Nachbarn zerstört. Wir teilen uns einen Planeten, den wir als „unseren“ betrachten sollten.

Zum Ende der Podiumsdiskussion zog Roland Koch das Resümee, dass die faszinierende Kultur Tibets einen Schatz darstelle, den es für die nächsten Generationen zu bewahren gelte. Und wenn wir Unterschiede verlö-ren, würden wir konturenlos. Die Wahrung der Vielfalt sei wichtig, aber es bedürfe gewisser Regeln.

Verleihung des MiE-AwardsDann bahnte sich auch die Verleihung des MiE-Awards an als ein Symbol für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Völkerverständigung. In der voraus-gehenden Laudatio durch Roland Koch wies dieser da-rauf hin, dass der Dalai Lama sich eigentlich nicht gern auszeichnen lasse für etwas, was für ihn eine Selbst-verständlichkeit darstelle. Aber er nehme den Preis im Dienste seines Volkes an. Die Auszeichnung solle der 75-Jährige als Hilfe und Unterstützung für die Sache, für die er steht, sehen.

Dieses Zeichen des Respekts gegenüber den Tibetern in Form des Awards überreichte Angelika Diekmann, Ver-legerin und Initiatorin von MiE, und richtete noch ei-nige Dankesworte an Seine Heiligkeit. Unter erneuter musikalischer Begleitung auf der Steirischen Harmonika klang ein sehr bewegender Nachmittag in Passau aus.

von Barbara Klostermann (bk)

Informationen zur Veranstaltungsreihe „Menschen in Europa“:

www.menschen-in-europa.de

Der Dalai Lama wurde als Symbol der Toleranz mit dem MiE-Award 2010 ausgezeichnet. Passenderweise fand die Veranstal-tung am 21. September, dem Internationalen Tag des Friedens (UNO) statt.

Page 12: UP-Campus Magazin 3/2010

12 P

olit

ik &

Ges

ells

chaf

t

www.up-campusmagazin.de

Europa rückt nach rechts…Doch was macht Deutschland? Nach dem Buch von Thilo Sarrazin stellt sich die Frage, wie konservativ deutsche Parteien noch sind.

In Frankreich lässt der Prä-sident Sinti und Roma ge-gen Zahlung von Geld wieder nach Hause fliegen und hat ein Burka-Verbot durchge-setzt. In den Niederlanden ist Geert Wilders mittlerwei-le indirekt an der Regierung beteiligt und in Österreich feiert die FPÖ Stimmenzu-wächse. Doch wie ist es um das konservative bzw. das rechte Lager in Deutschland bestellt?

Franz Josef Strauß betonte ger-ne, dass rechts von der CSU nur noch die Wand komme. Eine Aussage, wie sie wohl heute keiner mehr in der CSU tätigen würde. Und auch Merkel wird nie müde, zu betonen, dass die CDU eine moderne „Partei der Mitte“ sei. Der Imagewandel der konservativen Parteien in Deutschland ist also in vollem Gange. Doch gerade in dem Moment, in dem Roland Koch als einer der letzten prominenten Kon-servativen der CDU den Hut genommen hatte, und alles so schien als ob damit die Debatte um den Kurs der CDU zunächst beendet sei, taucht ein SPD-Mann namens Sarrazin wieder aus der Versenkung auf.

Dass ausgerechnet ein SPD-Politiker zur neuen Galions-figur der deutschen Konservativen aufsteigt, zeigt, wie gründlich Merkel all jene aus der Union gedrängt hat, die nicht mit ihrem Kurs auf Linie waren. Friedrich Merz, Roland Koch und auch Erika Steinbach haben die Bühne der Politik verlassen. Wolfgang Schäuble antwortete einst auf die Frage, ob er ein Konserva-tiver sei: „Ich weiß es nicht“. Wichtiger sei ihm „das Element der Mitte“. Der politische Nachwuchs, wie etwa Bundesumweltminister Röttgen, steht so profil-los in der Mitte, dass er ebenso in der SPD oder bei den Grünen sein könnte. Doch einige wenige wagen sich jetzt langsam aus der Deckung: etwa Philipp Mißfelder, Chef der Jungen Union, der gerne einmal für die ein oder andere kon-servative Phrase gut ist. Doch noch fehlt es ihm an der Position, auch wirklich etwas zu bewegen. Bes-ser hat es da Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, die etwa auf das Problem der „Deutschen-Diskriminierung“ oder auch des zunehmenden Links-extremismus hinwies. Damit ist jedoch auch sie eher eine Randerscheinung der Partei und keinesfalls mei-nungsführend.

Dabei täte die CDU gut daran, ihre Stammwähler nicht zu vergessen. Die Zustimmungswerte für Sarra-zin zeigen, wie hoch das Potenzial konservativer Wäh-lerschaft ist. Die CDU lässt es dennoch weitestgehend ungenutzt. So braucht sich die CDU auch nicht zu wundern, wenn andere an ihre Stelle treten. In Köln etwa konnte „PRO-Köln“ Achtungserfolge erzielen und in Berlin wurde kürzlich erst die Partei „Die Freiheit“ gegründet, namentlich von René Stadtkewitz, ehema-

ligem CDU-Mitglied und An-gehörigem des Berliner Se-nats. Diese Parteien zielen vor allem auf enttäuschte CDU-Wähler ab, die sich in der Union nicht mehr auf-gehoben fühlen, aber in der NPD zu Recht keine wähl-bare Alternative sehen. Fraglich bleibt, ob diese Ab-spaltungen gen rechts ge-nügend Trennschärfe zum Rechtsextremismus behal-ten. Dies war den Republi-kanern, einst auch als Ab-spaltung rechts der Union gegründet, nicht gelungen.

Auch bei der so genannten „PRO-Bewegung“ schei-nen Abgrenzungsprobleme zu existieren, sind doch viele ehemalige NPDler in führenden Parteiämtern. Parteien rechts der Union sind für enttäuschte bür-gerliche Wähler aber nur dann eine Alternative, wenn sie fest in der freiheitlich-demokratischen Grundord-nung der Bundesrepublik verankert sind.

Die CSU ist zwar noch deutlich konservativer aufge-stellt als die CDU. Jedoch hat auch hier spätestens seit der Ära Seehofer eine Positionsverschiebung nach links eingesetzt. Hört man sich die Analysen so mancher CSUler nach Wahlen an, ist die Partei noch gar nicht links genug. Dass ehemalige Wähler even-tuell genau wegen dieser Richtungsverschiebung ihr Kreuz an anderer Stelle machten oder eben gar nicht, scheinen nur wenige in Betracht zu ziehen. Auch Karl-Theo-dor zu Guttenberg, als „KT“ Hoffnungsträger seiner Partei, hat nur zum Teil das, was einen Konser-vativen im klassischen Sinne ausmacht. Seine wirt-schaftspolitische Einstellung scheint durchaus liberal, doch zeigte er bei Ausflügen in andere Fachbereiche durchaus ein anderes Gesicht.

Natürlich sollte die Union nicht in die Ära Adenauer zurückkehren. Doch das heutige weichgespülte Profil wird immer mehr als Ausdruck der Beliebigkeit wahr-genommen. Ob die Union weiterhin versuchen wird, auf Kosten der eigenen Stammwähler die Klientel von SPD und Grünen zu umwerben, wird sich zeigen. Für einen glaubwürdigen Umschwung zum Konservativen, zu den eigenen Wurzeln, bedarf es jedenfalls großer personeller Veränderungen. Gut möglich also, dass dieser Kurswechsel erst 2013 in der Opposition statt-finden wird. Ob er dann noch rechtzeitig kommt, um den europaweiten Trend hin zum Konservativen noch einzufangen, oder ob dann nicht längst neue Köpfe und Parteien dieses Feld besetzt haben, daran könnte sich das Überleben der CDU als Volkspartei entschei-den.

von Johannes de Visser (jdv)

Bild:© Dieter Schütz/pixelio.de

Page 13: UP-Campus Magazin 3/2010

13 D

isku

ssio

nen

, R

eakt

ion

en, M

ein

un

gen

www.up-campusmagazin.de

Diskussionen, Reaktionen, Meinungen -UP-Campus Leser reden mit

Sebastian Ambros: „Mit einiger Verwunderung habe ich einen der Artikel von Herrn de Visser in der 25. UP-Campus Magazin Aus-gabe gelesen. In dem mit der Frage „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung integrierbar?“ überschrie-benen Text geht es nur prinzipiell um einen Vortrag von Professor Thies, denn der Autor lässt es sich nicht neh-men, in weiten Teilen seine eigene Meinung kund zu tun.Man mag nun darüber streiten, ob es besonders glück-lich ist, einen Bericht mit einer Art Kommentar zu ver-mischen. Mit der Darstellung einiger Punkte kann ich, der ich selbst den Vortrag besucht habe, mich aller-dings nicht anfreunden.Zunächst wäre es wohl hilfreich gewesen, den eigent-lichen Titel der Veranstaltung wiederzugeben. Dieser stellte die Frage, ob das islamische Recht eine Heraus-forderung für den modernen Universalismus sei und war einem philosophischen Vortrag vorangestellt, der meines Erachtens nicht so sehr politisierte wie man es denken könnte, wenn man Herrn de Vissers Schlussfol-gerungen liest.Nun ist es keine Frage, dass uns der Islam ganz all-gemein und die Scharia im Besonderen in mancher Hinsicht herausfordern. Ein so monumentales Thema allerdings auf kaum einer halben Seite tendenziös ab-zuhandeln und dann auch noch zu durchaus absoluten Aussagen zu kommen, halte ich für publizistisch be-denklich.Es geht ja nicht nur darum, ob bei uns ein Recht nach der Scharia gelten können soll. So habe ich den Vortrag nicht verstanden. Wir stehen in der römischen Rechts-tradition und haben in Europa eine ganz eigene Idee des Universalismus unseres „aufklärerischen“ Gedan-kenguts. Wir sind überzeugt von unseren Errungen-schaften und sind also herausgefordert, wenn wir mit der Tatsache konfrontiert werden, dass man Rechts-ordnungen auch anders konstruieren kann als über das Erbe der alten Römer. Nämlich auf Basis der Heiligen Schriften des Islams.Diesen simplen Abwehraffekt, der auf das Erstaunen folgt, zeigt auch Herr de Vissers Artikel. Er stützt sich einseitig auf den furchterregenden Gedanken, eine Scharia könne unsere gewachsene und gute Rechts-ordnung durch Elemente ergänzen, die dieser eigent-lich diametral entgegengesetzt sind. In diesem Punkt aber besteht doch so und so Einigkeit! Also wird der eigentlich interessantere Gedanke, was die Existenz

einer anderen funktionierenden Rechtsordnung mit unseren Universalismusphantasien macht, im Text gar nicht erst behandelt.Wenn man schreibt, die Scharia sei in ihrer Gesamt-heit als inakzeptabel abzulehnen, so muss man das argumentativ untermauern. Wenn man fordert, in is-lamischen Theokratien müsse eine Aufklärung begin-nen, und für diese Aufklärung den sogenannten „Euro-Islam“ heranzieht, so fordert man ganz bewusst das Unmögliche, dass zudem der Vielfalt islamischer Glau-bensströmungen nicht gerecht wird.Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, wird in Frage gestellt, warum moderne Staaten religiöse Ge-setze als Grundlage nehmen sollten, wo doch die Tren-nung von Kirche und Staat eine der größten Errungen-schaften der Moderne sei. Ein Blick in die Präambel unseres Grundgesetzes, ein Blick auf das große Vorbild Amerika, ein Blick auf die zwei ominösen Steintafeln des Alten Testaments und die Worte einer Bergpredigt verböten eine so unkritisch feststellende Bestandsauf-nahme unseres eigenen Staatswesens. Obsolet ist der Hinweis auf den fortbestehenden Einfluss der Kirchen und auch das christlich-kulturelle und christlich-philo-sophische Erbe, ohne die wir – und ich möchte das an dieser Stelle gar nicht werten – nicht wären, wie wir sind. Kämpferisch wird schließlich der Allgemeinplatz in den Raum geworfen, man müsse den Muslimen „klarma-chen, dass Religion Privatsache“ sei, ohne den Wider-spruch zu erörtern, wie die große Gemeinschaft, die für eine Religion – im Gegensatz zum Glauben! – nun mal schlechthin konstituierend ist, nur den privaten Raum betreffen könne. Sicher ist die Ansicht legitim, der Is-lam gebe nicht nur eine Glaubens-, sondern auch eine Gesellschaftsordnung vor. Dann sollte man das aber erörtern und nicht mit einer Kampfansage abtun.An solchen Kriterien macht de Visser dann prophe-tisch das Gelingen oder Scheitern einer islamischen Reformation fest und ferner die Bedeutung dieser für Westeuropa in den kommenden hundert Jahren. Ein insgesamt schwammiger Artikel, der weder profunde Kenntnisse des Sujets, noch eine tiefgreifende Ausei-nandersetzung mit ihm erahnen lässt. Da wird die Art der Herausforderung nicht benannt und mit Allgemein-plätzen und ängstlichen Klischees argumentiert. Dafür sind die Ratschläge des Autors an den Islam ganz schön vermessen.“

Liebe Leser und Leserinnen,wir freuen uns, Euch einen neuen Bestandteil unserer Printausgabe vorstellen zu dürfen: Eure Diskussions-, Re-aktions- und Meinungsplattform. Da sich das UP-Campus Magazin unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, die kritische Diskussion zu fördern, können wir Euch nur ermuntern Euch einzubringen und mitzureden. Leserbriefe können an [email protected] gesendet werden.

Leserreaktion auf den Artikel „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung inte-grierbar?“ von Johannes de Visser (Ausgabe 2/2010)

Den Auftakt macht in dieser Ausgabe Herr Sebastian Ambros mit einer kritischen Reaktion auf den Beitrag „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung intergrierbar?“ von Johannes de Visser in der Sommerausgabe (Heft 2/2010). Eine Replik von Herrn de Visser wird in der Winterausgabe erschei-nen. Der Leserbrief von Herrn Ambros wurde inhaltlich nicht verändert und ist ungekürzt.

Du möchtest auch mitreden? Dann schreib an: [email protected]

Page 14: UP-Campus Magazin 3/2010

14 Ku

ltu

r &

So

zial

es

www.up-campusmagazin.de

Den Auftakt der von der Deutsch-Französischen Kulturwerkstatt (DFKW) organisierten Fran-zösischen Woche vom 29. Juni bis zum 7. Juli machte zunächst ein Leseabend zur zeitgenös-sischen Französischen Literatur.

Dabei wurden in der Library Lounge von Mitgliedern der Hochschulgruppe sowie von Dozenten des Sprachen-zentrums Auszüge aus aktuellen Werken auf Franzö-sisch vorgelesen, um Leselust zu wecken. So las z.B. die Studentin Astrid Deixler ein Kapitel aus dem Ro-man „Désert“ von J.M.G. Le Clézio vor, der von einer nordafrikanischen Einwanderin aus Marseille handelt, die sich nach dem Leben in der Wüste in ihrer Heimat zurücksehnt. „Ich mag an dem Roman vor allem die Poetik der Sprache und empfehle jedem, das Buch auf Französisch zu lesen“, erklärte Astrid Deixler dem UP-Campus Magazin.

Der zweite Programmpunkt der Französischen Woche war eine Vorstellung des Films „Paris je t’aime“, zu der sich am 1. Juli im Hörsaal 6 bei Quiche und Cidre viele von französischen Filmen begeisterte Zuschauer einfanden. Der Film besteht aus 18 Episoden, wobei jede Episode einem Arrondissement von Paris gewid-met ist und von einem anderen Regisseur inszeniert wurde. Dabei geht es nicht nur um zwischenmensch-liche Begegnungen in der Großstadt, sondern auch um ihre kulturelle Diversität und ihre unterschiedliche Wirkkraft auf Touristen und Einheimische.

Zum Abschluss der Aktionswoche bot die Studentin aus Frankreich Mathilde Crespin einen französischen Kochkurs an. Für fünf Euro konnten die Teilnehmer dort lernen, ein echtes französisches Menü zuzube-reiten. Trotz des Fußball-Länderspiels Deutschland gegen Spanien bei der Weltmeisterschaft in Südafri-ka, bei dem es um den Finaleinzug ging, fanden sich dabei viele Teilnehmer in dem Clubraum im ITZ ein.

Während sie dort vergeblich auf ein fröhliches Hu-pen aus der Stadt warten mussten, zeigte Mathilde Crespin den Teilnehmern mit viel Begeisterung und Geduld wie u.a. eine Tarte mit Lachs und Spinat oder ein süßes Beeren-Gratin gelingen. Doch auch ein paar wichtige Weisheiten gab die Französin den Teil-nehmern mit auf den Weg. So erklärte sie zum Bei-spiel: „Männer naschen in der Küche immer mehr als Frauen.“ Fazit: Dank des Engagements der Deutsch-Französischen Kulturwerkstatt war dies eine gelun-gene, bunte und gut organisierte „Französische Wo-che“, die sicher vielen die französische Kultur auf die eine oder andere Weise sehr viel näher gebracht hat.

von Rieke Bening (rb)

Was ist die DFKW?Die Deutsch-Französiche Kulturwerkstatt (DFKW) ist eine Hochschulgruppe der Universität Passau, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Austausch zwischen den Kulturen und insbesondere zwischen den deutsch- und französischsprachigen Studenten zu fördern.

Die Gruppe wurde im Juni 2003 von Studenten ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem nicht nur ei-ner permanent ansteigenden Mitgliederzahl, sondern auch einem größeren öffentlichen Interesses rund um den Campus. Neben Filmabenden, Lesungen und Konzerten organisiert die DFKW jedes Semester eine Deutsch-Französische Woche, die mittlerweile einen festen und beliebten Bestandteil der Passauer Studen-tenveranstaltungen ausmacht.

Quelle: RegioWiki

DFKW präsentiert Schmöker und Gaumenfreuden zur „Französischen Woche“Kunst in aller Munde

« Pour Caen ! » « Comme voulez vous que je vous dise quand, si je ne sais pas où ? » Tanja Wörle und Sylvie Anolick haben sich beim französischen Leseabend für die Präsentation des Sketchs „Caen“ von Raymond Devos entschieden.

Viele Teilnehmer dankten Mathilde Crespin (links) beim französischen Kochkurs, endlich gelernt zu haben, wie ein richtiger Mürbeteig gelingt.

Page 15: UP-Campus Magazin 3/2010

15 Ku

ltu

r &

So

zial

es

www.up-campusmagazin.de

„Phantastische Welten -Vom Surrealismus zum Neosymbolismus“Ausstellung im Museum Moderner Kunst vom 23. Oktober 2010 bis zum 9. Januar 2011

Bis 9. Januar 2011 zeigt das Museum Moderner Kunst Passau seine neue Ausstellung „Phanta-stische Welten - Vom Surrealismus zum Neosym-bolismus“. Dabei wird eine Bandbreite von über 80 Jahren mit mehreren namenhaften Künstlern abgedeckt. Die Ausstellung präsentiert ca. 40 Werke auf Leinwand und 20 Arbeiten auf Papier.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte sich eine kleine Gruppe von Malern mit den zurückliegenden Schrecken und Schicksalen künstlerisch auseinander. In bedrängenden, absurden Bildern sollten die Ängste, Begierden und Hoffnungen der Zeit verarbeitet werden. Dabei wurde stark auf den Surrealismus der 1920er Jahre Bezug genommen. Es wird versucht das Unter-bewusste und Unbewusste bildlich darzustellen. Oft werden dabei Motive aus Träumen oder Visionen auf-gegriffen.

Zwar sind die Künstler größtenteils keiner großen Mas-se vertraut. Dennoch sind etwa Edgar Ende (1901-1965), Georges Spiro (1909-1984) und Karl Heidelbach (1923-1993) mit ihren albtraumhaften Rauminszenie-rungen auf jeden Fall Meister ihrer Zunft. Spiro beein-druckt mit spielerisch-bunten Figurerfindungen und Heidelbach mit grotesk-torsierten Menschenbildern. Die belgische Tradition des Surrealen eines Magritte oder Delvaux führte Roland Delcol (*1942) fort. Er zi-tiert berühmte Werke der Kunst und führt die Motive auf absurde Weise in die Gegenwart. Die italienische pittura metafisica verbindet Edi Brancolini (*1946) mit einer symbolistischen Bildsprache, die in altmeister-licher Art die Malerei des 19. Jahrhunderts zitiert, wäh-rend der früh verstorbene Uwe Lausen (1941-1970) mit psychedelischen Pop Art-Motiven die Phantastik in die 1960er Jahre führte. Farbstark und expressiv sind die mystischen Figuren von Peter Bömmels (*1951), die er in einer scheinbar naiven Bildsprache darstellt. Den Weg des Phantastischen und Symbolhaften setzen die beiden jüngsten Künstler der Ausstellung, Christi-ne Weber (*1963) und Frank Jakob Esser (*1970), auf ganz unterschiedliche Weise fort.

Unter Verwendung surrealistischer und hyperrealis-tischer Stilmittel reflektieren die Künstler Themen wie Sehnsucht und Hoffnung, Eros und Melancholie sowie die Frage nach der menschlichen Existenz. Eine se-henswerte Ausstellung.

von Johannes de Visser (jdv)

Museum Moderner KunstBräugasse 1794032 Passauwww.mmk-passau.de

Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr

Achtung:2. November 2010 bis 9. Januar 2011 geänderte Winteröffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr

Edgar Ende, Fragmente, 1936 © VG Bildkunst, Bonn 2010

Edgar Ende, Die Wagen, 1962 © VG Bildkunst, Bonn 2010

Page 16: UP-Campus Magazin 3/2010

16 K

urz

no

tier

t...

www.up-campusmagazin.de

Kurz notiert...Ideenwettbewerb „20 Jahre Wiedervereinigung – wie lässt sich die Deutsche Einheitgemeinsam gestalten?“ für Studentinnen und Studenten

Freiheit und Einheit sind in diesem Jahr die zentralen Begriffe. Deutschland feiert die Friedliche Revolution, doch für die junge Generation ist das ge-teilte Deutschland Vergangenheit – Gegenstand von Erzählungen und Stoff aus Geschichtsbüchern und Seminaren. Sie haben die Teilung des Landes nicht miterlebt. Doch sind deren Impulse und Anregungen für die Zukunft Deutschlands entscheidend.

Die Deutsche Gesellschaft e.V. lädt aus aktuellem Anlass Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen zu einem Ideenwettbewerb ein. Die akade-mische Preisfrage lautet:

„20 Jahre Wiedervereinigung – wie lässt sich die Deutsche Einheit gemeinsam gestalten?“Bundesweit sollen Studentinnen und Studenten der Preisfrage in einem Text nachgehen. Die besten drei Texte wer-den ausgezeichnet. Für den ersten Platz gibt es ein Preisgeld von 2.000,- €. Die Texte müssen einen Umfang von 18.000 bis maximal 30.000 Zeichen haben und können bis zum 19. November 2010 eingereicht werden.

Der Ideenwettbewerb bietet Studentinnen und Studenten eine Plattform für Anregungen, Meinungen und Konzepte. Alle sind eingeladen, über die Homepage einen Text einzureichen – die junge Generation meldet sich zu Wort.

Mehr Infos unter: www.ideen-wettbewerb.net

Mission: Kampf gegen Cybercrime – Kaspersky Lab sucht Nachwuchs-Kämpfer in Europa

„IT Security for the Next Generation“: Konferenz in Erfurt bietet Studenten eine ideale Platt-form im Bereich IT-Sicherheit

Kaspersky Lab veranstaltet im Rahmen der Konferenzreihe „IT Security for the Next Generation“ den European Cup 2011 in Erfurt. Die Konferenz mit dem Titel „IT Security in a Connected World“ findet vom 28. bis 30. Januar 2011 an der Fachhochschule in Erfurt statt. Ziel des European Cup 2011 ist es, Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und Ansätze im Kampf gegen Cybercrime vor Fachleuten darzulegen. Interessierte Studen-ten können bis zum 6. Dezember 2010 thematisch relevante Studienarbei-ten einreichen.

Die Konferenz richtet sich an Bachelor-, Master- und PhD-Studenten von Hochschulen und höheren Bildungseinrichtungen in ganz Europa. Neben IT-spezifischen Themen wie Sicherheit in der Cloud und Trends in der Anti-

Spam-Technologie stehen in diesem Jahr die Bereiche Wirtschaft, Soziales und Justiz auf der Agenda. Die einge-reichten Beiträge werden unabhängig zum Studienbereich der Kandidaten bearbeitet.

Alle eingereichten Arbeiten werden von einem eigenen Programmkomitee geprüft, dem unter anderem Firmen-gründer Eugene Kaspersky, renommierte Wissenschaftler wie Prof. Dr. Ing. Gunar Schorcht von der Fachhochschule Erfurt und Dr. Hamid Jahankhani von der University of East London sowie Experten von Kaspersky Lab angehören. Auf die beiden besten Einsendungen warten Sachpreise, zudem werden sie auf der Konferenz in Erfurt vorgestellt. Die beiden Gewinner auf europäischer Ebene dürfen außerdem an der 2011 stattfindenden internationalen „IT Se-curity Conference for Young Professionals“ von Kaspersky Lab teilnehmen. Reise- und Aufenthaltskosten werden von Kaspersky Lab übernommen.

Mehr Infos unter: www.up-campusmagazin.de/?p=2069 sowie www.kaspersky.com/it_security_conference_2011

Veranstaltungshinweis:

Campus Meets Company am 22.11.2010 Firmenkontaktmesse an der Universität Passau

Sportzentrum, Innstraße 45, 94032 Passau von 11 - 16 Uhr

Weitere Informationen unter: www.uni-passau.de/cmc.html

Page 17: UP-Campus Magazin 3/2010

17 K

urz

no

tier

t...

www.up-campusmagazin.de

Einladung zu Australisch-Neuseeländischen Hochschulmessen

Ob Gastsemester oder Aufbaustudium - ein Studienaufenthalt auf dem fünften Kontinent ist für Studierende oder junge Absolventen aus aller Welt das ideale Sprungbrett in eine internationale Karriere, denn die Universitäten genießen einen hervorragenden Ruf in Forschung, Wissenschaft und Lehre.

Referenten von 34 Universitäten aus Down Under werden vom 22.-27.11. in Mün-chen, Mannheim, Köln, Hamburg und Berlin jeweils einen Tag lang auf den Au-stralisch-Neuseeländischen Hochschulmessen Studiengänge und Abschlussmög-lichkeiten vorstellen und zu Bewerbungsformalitäten, Visa, Finanzierungsfragen, Stipendien, Arbeitsmöglichkeiten und Karrierechancen beraten. Veranstalter der

Bildungsmesse ist das Institut Ranke-Heinemann, das zentrale Studentensekretariat aller australischen und neu-seeländischen Hochschulen. Der Eintritt ist frei.

Programminformationen und die Möglichkeit zur unverbindlichen Anmeldung: www.ranke-heinemann.de/australien/messe.php

Termin in München:22. November 2010, 10:00 - 16:00 UhrLudwig-Maximilians-Universität MünchenGeschwister-Scholl-Platz 1Hauptgebäude, Lichthof

Familienfreundlichkeit im ländlichen Raum

Diskussionsabend am 11. November in Passau

Familien bilden die Grundlage unserer Gesellschaft. Viele Leistungen werden in den Familien erbracht, die der Staat nicht im Ansatz bewältigen kann. Der demo-grafische Wandel stellt jedoch neue Herausforderungen an unsere Gesellschaft. Dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema, das heutzutage an-ders zu betrachten ist als in Zeiten traditioneller Familienstrukturen.

Weil Subsidiarität gelebt wird, bieten sich vielfältige Chancen und Entwicklungs-möglichkeiten für die ganze Gesellschaft. Gemeinsam mit Euch, der Politik und der Wirtschaft will der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V) des-halb über Familienfreundlichkeit im ländlichen Raum diskutieren und das Projekt

„zeitbalance“ vorstellen. Es bietet Beratung für mittelständische Betriebe an, um die betriebliche Work-Life-Balance zu optimieren. Der Diskussionsabend findet am Donnerstag, 11. November 2010, um 18 Uhr im IBB Hotel Passau statt und bietet die Möglichkeit über Chancen und Gestaltungsspielräume und die dafür notwendigen Än-derungen zu diskutieren.

Detailliertes Programm und weiter Informationen unter: www.up-campusmagazin.de/?p=2154

Praktikumsführer zu Internationalen Kulturinstitutionen

Kostenloses Angebot des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) Praktika sind das Salz in der „Studiensuppe“. Doch die Recherche des richtigen Prak-tikumsplatzes kann mitunter mühselig sein. Abhilfe schafft für den Bereich der Aus-wärtigen Kultur- und Bildungspolitik der „Praktikumsführer“ des Instituts für Auslands-beziehungen (ifa). Das regelmäßig aktualisierte Onlineangebot informiert in kurzen Steckbriefen über eine Vielzahl einschlägiger Institutionen im In- und Ausland, nennt Bewerbungsvoraussetzungen, Inhalte der Praktika und Ansprechpartner der jeweiligen Institutionen.

Zum Angebot: www.ifa.de/info/ifa-bibliothek/online-services/praktikumsfuehrer

Page 18: UP-Campus Magazin 3/2010

18 B

uch

tip

p:

Ferd

inan

d v

on

Sch

irac

h -

Ver

bre

chen

Buchtipp:Ferdinand von Schirach - Verbrechen

Die 27. Ausgabe - Heft 4/2010 - erscheint im Dezember 2010!

Anzeige

www.up-campusmagazin.de

Ferdinand von Schirach ist ausgebildeter und praktizierender Jurist. Da mag es verwundern, dass Juristen überhaupt Bücher für das gemeine Volk schreiben. Ei-nes ist aber klar: Wenn ein Jurist etwas schreibt, dann ist es trocken im Lesefluss, schwerfällig im Genuss und äußerst reichhaltig an Unterhaltungsarmut.

Von Schirachs Verbrechen ist das Gegenteil. Er schreibt über reale Begebenhei-ten. In dem Buch berichtet aber nicht nur ein Jurist über die Straftaten anderer. Vielmehr ist die Auswahl der gewählten Fälle kunstvoll. Jeder einzelne Fall passiert am Rande der Vorstellbarkeit. Nichts ist gewöhnlich. Vieles ist bizarr und keines-falls vorhersehbar.

In elf Kapiteln auf insgesamt 208 Seiten wird dem Leser die Innenseite des Tä-ters, das Motiv des Schurken und des Kriminellen Menschlichkeit näher gebracht. Der Schreibstil und der Detailreichtum der Erzählungen verblüffen. Tatorte wer-den facettenreich ausgeleuchtet ohne gleichzeitig zu langweilen.

Fazit:Sicherlich ist Verbrechen kein Krimi im Sinne einer komplexen Abhandlung. Aber gerade das ist die Stärke des Werkes. Die Kürze der 11 Einzelerzählungen und die Anordnung dieser zum Komplex Verbrechen, nehmen den Leser gefangen. Eine innere Stimme wird dem Liebhaber kriminalistischer Werke sagen: „Lies weiter. Wenn du wissen willst, ob die nächste Erzählung noch krasser werden kann, dann lies immer weiter.“

Kurzum: Verbrechen ist ein Werk, das Freunde spannender Literatur begeistern kann. Jurastudenten sei dieses Buch zur Horizonterweiterung besonders empfoh-len.

von Christian Schneider (cs)

Ferdinand von SchirachVerbrechen208 Seiten, gebunden€ 16,95Verlag: PiperISBN: 9783492053624

Page 19: UP-Campus Magazin 3/2010

KalenderAktuelle Termine bieten wir Dir in unseren Kalendern aus den Bereichen „Studium & Karriere“, „Politik & Gesellschaft“, „Kultur & Soziales“, „Freizeit & Leben“ sowie für Studienan-fänger an der Uni Passau im „Erstsemester-Kalender“.

Artikel & Meldungen mit KommentarfunktionAlle Artikel der Printausgaben, zusätzliche Berichte und Beiträge sowie Kurzmeldungen aus unseren vier Sparten kannst Du ab sofort auch kommentieren. Es ist nur die Angabe eines Namens und der Emailadresse (die nicht publiziert wird) nötig, aber keine aufwändige Registrie-rung!

Ökonomisches Drucken & pdf-ErstellungInhalte kannst Du über die Print friendly-Funktion tintesparend ausdrucken. Welche Inhalte der jeweiligen Seite Du druckst, kannst Du individuell bestimmen. Auch eine schnelle Erstellung von pdf-Dateien ist möglich - eben-falls mit individueller Auswahl der jeweiligen Seiteninhalte.

Social-BookmarkingMit der Social-Bookmarking-Funktion, die sich unter jedem Beitrag befindet, kannst Du schnell und einfach Inhalte als Lesezeichen speichern, twittern, auf Facebook, Myspace,... publizieren sowie als Email versenden.

PrintarchivIn unserem Printarchiv kannst Du alle bisher erschienenen Aus-gaben sowohl als pdf lesen und speichern, aber auch dreidimen-sional als Flipbook bequem am Bildschirm lesen

UP-Campus HochschulgruppeUnter Hochschulgruppe findest Du alle Informatio-nen zum Engagement in unserer Redaktion - wen wir suchen, was wir Dir bieten, wie Du Mitglied werden kannst, aber auch einen Rückblick auf die von uns besuchten und abgehaltenen Veranstaltungen.

RSS-FeedDu hast die Möglichkeit, unseren RSS-Feed zu abonieren. Du kannst zum ei-nen unseren generellen Feed, der alle neuen Meldungen anzeigt, auswählen (orangefarbener Feed oben rechts). Zum anderen ist aber auch das Abone-ment einer einzelnen Rubrik zu Deinem bevorzugten Thema möglich (blauer Feed in der Seitennavigation).

TwitterFolge den Tweets vom upcampusmagazin und Du wirst immer über neue Beiträge, Kurzmeldungen, interessante Termine & Veranstal-tungen, Gewinnspiele, exklusive Rabattaktionen von uns und unse-ren regionalen Werbepartnern,... informiert.

UP-Campus FirmenportraitsIn einer Reihe stellen wir Euch unsere Werbepartner im Interview vor. Wir erfragen besonders das, was junge Leute und gerade Stu-denten interessiert. Im Rahmen dieser Firmenportraits findest Du auch aktuelle Jobangebote, Gewinnspiele, Rabattaktionen,... Rein-schauen lohnt sich!

FacebookDas UP-Campus Magazin hat sowohl ein Profil (Up Campus), mit dem Du Dich befreunden kannst, als auch eine Seite auf Facebook, von der Du Fan werden kannst. Die Gegenleistung? Schnelle und konti-nuierliche Information über das Wesentliche ;-)

Erstsemester-SpecialSpeziell für Studienanfänger halten wir ein Erst-semester-Special bereit mit Informationen zum Studieren und Leben in Passau (z.B. Orientierung, Behörden, Wohnungssuche, BAföG, ÖPNV,...) sowie wichtigen Terminen zum Studienstart. Das Special wird natürlich jedes Semester überarbeitet und ak-tualisiert.

upcampusmagazin

www.up-campusmagazin.de/?feed=rss2

Fanpage:UP-Campus Magazin

Profil:Up Campus

Page 20: UP-Campus Magazin 3/2010