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Key Account Management Praxistipps – Beispiele – Werkzeuge Midas Management Küng • Toscano • Schillig • Willi

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Key Account Management

Praxistipps – Beispiele – Werkzeuge

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Küng • Toscano • Schillig • Willi

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KEY ACCOUNT MANAGEMENT

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Küng / Toscano / Schillig / Willi

Key Account Management

Praxistipps – Beispiele – Werkzeuge

Midas Management VerlagSt. Gallen • Zürich

•KAM_Titelei_4.Auflage_neu:•KAM_Titelei_final 12.05.11 08:22 Seite 3

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Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme:

Küng, Toscano, Schillig, WilliKey Account Management – Praxistipps, Beispiele, Werkzeuge.Pius Küng, Rosella Toscano-Ruffilli, Beat Schillig, Daniela Willi-PiezziSt. Gallen und Zürich: Midas Management Verlag, 2011.

Lektorat: Stefanie Barthold, BerlinSatz: Simone Pedersen, St. GallenDruck- und Bindearbeiten: Freiburger Graphische BetriebePrinted in Germany

ISBN 978-3-907100-37-0

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohneschriftliche Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesonderefür die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in Kursunterlagen und elektro -nischen Systemen. In diesem Buch werden eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen undGebrauchsnamen verwendet. Auch wenn diese nicht speziell als solche ausgezeichnet sind, gel-ten die ent sprechenden Schutzbestimmungen.

Verlagsanschrift:Midas Management Verlag AG, Dunantstrasse 3, CH-8004 Zürich

Key Account ManagementPraxistipps – Beispiele – Werkzeuge

Deutsche Originalausgabe4. Auflage © 2011 Midas Management Verlag

•KAM_Titelei_4.Auflage_neu:•KAM_Titelei_final 12.05.11 08:22 Seite 4

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1. Summary

1.1 Kapitelübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.2 Zeichenerklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

2. Bedeutung des Key Account Managements

2.1 Herausforderungen in Marketing und Verkauf der Zukunft . . . 20

2.2 Grundlagen zum unternehmerischen Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . 22

2.2.1 Einige wichtige strategische Erfolgsgrundsätze . . . . . . . . 222.2.2 Erfolgssicherung in der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

2.3 Stellung des KAM in der Konzepthierarchie . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.4 Problemlösungen für den Schlüsselkunden:Das Durchbrechen der gläsernen Decke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

3. Der Schlüsselkunde

3.1 Der Schlüsselkunde – eine Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

3.2 Schlüsselkunden in verschiedenen Branchen . . . . . . . . . . . . . . . 51

3.2.1 Schlüsselkunden im Investitionsgüterbereich . . . . . . . . . . 513.2.2 Schlüsselkunden im Dienstleistungsbereich . . . . . . . . . . . 523.2.3 Schlüsselkunden in der Konsumgüterindustrie . . . . . . . . 523.2.4 Schlüsselkunden in der Zulieferbranche . . . . . . . . . . . . . . 53

3.3 Eigenschaften von Schlüsselkunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.3.1 Bestimmung der Schlüsselkunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543.3.2 Praktiker suchen pragmatische Lösungen . . . . . . . . . . . . 60

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3.4 Fokussierung auf die Schlüsselkundenbetrachtung . . . . . . . . . . . 64

3.4.1 Der Markt des Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643.4.2 Das Marktsystem des Schlüsselkunden . . . . . . . . . . . . . . . 663.4.3 Das Buying-Center des Schlüsselkunden . . . . . . . . . . . . . 673.4.4 Die Geschäftsprozesse des Schlüsselkunden . . . . . . . . . . 72

4. Fitnessanalyse zum Key Account Management

4.1 Kurztest zum Key Account Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

4.2 Fitnessanalyse im Key Account Management . . . . . . . . . . . . . . . 80

4.3 Grobanalyse Accounts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

5. Das Key-Account-Management-Konzept

5.1 Einbettung in die unternehmerische Konzepthierarchie . . . . . . 94

5.2 Aufbau und Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

6. Organisation im Key Account Management

6.1 Organisatorische Eingliederung des KAM . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

6.1.1 KAM in funktionsorientierten Organisationen . . . . . . . . 1116.1.2 KAM in divisionalen Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . 1136.1.3 KAM in Matrixorganisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1146.1.4 Hierarchische Eingliederung des KAM . . . . . . . . . . . . . . 1156.1.5 Empfehlungen für die organisatorische

Eingliederung des KAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

6.2 Abgrenzung des KAM gegenüber anderen Funktionen . . . . . . . 118

6.2.1 Abgrenzung zum Produktmanager . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.2.2 Abgrenzung zum Projektmanager . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1196.2.3 Abgrenzung zum Verkaufsleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

6.3 Die Person des Key Account Managers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

6.3.1 Aufgaben des Key Account Managers . . . . . . . . . . . . . . . 1206.3.2 Das Account-Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1246.3.3 Anforderungen an einen Key Account Manager . . . . . . . 1286.3.4 Stellenbeschreibung des Key Account Managers . . . . . . . 130

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis 7

7. Führung des Key Account Managements

7.1 Die integrale Führung als Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

7.2 Die richtigen Mitarbeiter im Key Account Management . . . . . 137

7.2.1 Suche und Selektion neuer Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . 1377.2.2 Geeignete Inserate für Key Account Manager . . . . . . . . 1397.2.3 Einführung neuer Key Account Manager . . . . . . . . . . . . 141

7.3 Aus- und Weiterbildung im KAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

7.3.1 Maßgeschneiderte Weiterbildung von Key Account Managern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

7.3.2 Der richtige Trainer und Berater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1507.3.3 Wahl des richtigen Beraters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

7.4 Informationsfluss im Key Account Management . . . . . . . . . . . . 154

7.4.1 Interne Reviews und Audits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1547.4.2 Ohne Sitzungen geht es nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1557.4.3 Reporting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

7.5 Entlohnung von Key Account Managern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

7.5.1 Gibt es das optimale Lohnsystem für Key Account Manager? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

7.5.2 Key Account Manager verdienen ähnlichwie Vertriebsmanager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

7.6 Qualifikation und Zielvereinbarungen mit Key Account Managern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

7.7 Personalentwicklung für Key Account Manager (Laufbahnplanung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

7.8 Controlling und Key Account Management . . . . . . . . . . . . . . . 166

7.8.1 Der Controller als Berater und Mitgestalterder Schlüsselkunden-Konzepte (Rolle 1) . . . . . . . . . . . . . 167

7.8.2 Der Controller als überprüfender Begleiter (Rolle 2) . . . 1697.8.3 Der Controller als Schnittstellenkoordinator (Rolle 3) . . 1717.8.4 Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174

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8 Inhaltsverzeichnis

8. Der Accountplan

8.1 Die Bedeutung des Accountplanes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

8.2 Aufbau und Inhalt eines Accountplanes (Account-Management-Prozess) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

8.2.1 Analysephase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1798.2.2 Strategieentwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1838.2.3 Operative Aktions- und Kontaktplanung . . . . . . . . . . . . 1848.2.4 Realisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1848.2.5 Erfolgskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

8.3 Systematik des Key Account Managements im Überblick . . . . . 186

8.4 Inhalt und Ausgestaltung eines professionellen Accountplanes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

8.4.1 Den Schlüsselkunden professionell dokumentieren . . . . 1888.4.2 Der Einsatz des Accountplanes in der Praxis . . . . . . . . . 2068.4.3 Der Accountplan in geraffter Version . . . . . . . . . . . . . . . 208

8.5 Marketingaktivitäten im Rahmen der Schlüsselkunden-Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216

8.5.1 Übergreifende Marketingmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . 2168.5.2 Individuelle Maßnahmen pro Key-Account . . . . . . . . . . 217

9. Verkauf von Großprojekten

9.1 Große Projekte und Aufträge mit ganzheitlichenVerkaufsmethoden gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

9.2 Entscheidend bei Großaufträgen –die richtigen Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

9.3 Die Erfolgsfaktoren beim strategisch-politischen Verkaufen . . 226

9.4 Mögliche Erfolgsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

9.4.1 Direkte Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2289.4.2 Indirekte Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2289.4.3 Teilungsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299.4.4 Verzögerungsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

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9.5 Die Schritte zum Erfolg beim strategischen Verkaufen . . . . . . . 231

9.6 Der Einsatz des strategisch-politischen Verkaufens in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

9.7 Lösungsangebote (Offerten) als Profilierungsinstrument im Key Account Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2389.7.1 Das Lösungsangebot im Verkaufsprozess bei Key

Accounts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2389.7.2 Der richtige Zeitpunkt und der Umfang von Angeboten 2409.7.3 Erfolgsreserven bei Angeboten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2419.7.4 Der erfolgreiche Aufbau und Inhalt von Angeboten . . . . 2429.7.5 Richtiges Nachfassen von Angeboten –

Das Erfolgsgeheimnis des Key Account Managers . . . . . 2679.7.6 Wann gewinnen oder verlieren wir Projekte und

Anbebote? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2689.7.7 Die Angebotskontrolle als Instrument zur

Zukunftssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2719.7.8 Professionelles Management von Angeboten . . . . . . . . . 2759.7.9 Präsentation von Lösungsangeboten . . . . . . . . . . . . . . . . 276

10. Erfolgreiche Implementierung des Key Account Managements

10.1 Der Weg zum Key Account Management . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

10.2 Key Account Management in KMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

11. Internationales Key Account Management

11.1 Definition internationaler Key-Accounts . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290

11.2 Herausforderungen des internationelen Key Account Managements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

11.3 Radar für internationale Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

11.4 Internationales KAM-Konzept(Folienset) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297

11.5 Accountpläne für internationale Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304

11.5.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30411.5.2 Analysephase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30411.5.3 Strategiephase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

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11.5.4 Aktionspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30511.5.5 Realisierungsphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30611.5.6 Kontrollen/Reviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30611.5.7 Factsheet/Management Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30611.5.9 Beispiel eines internationalen Accountplans . . . . . . . . . . 307

11.6 Organisation im internationalen KAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

11.7 Interne Meetings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316

11.8 Leistungsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

11.9 Pricing für internationale Key-Accounts . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

12. Zehn Regeln zum Key Account Management . . . . . . . . . . . . . 319

Anhang

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331

Kurzbeschreibung der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

Lehrgang FHS: »Key Account Management« . . . . . . . . . . . . . . 343

Weitere Titel aus dem Midas Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

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Vorwort

Die professionelle Betreuung von nationalen und internationalen Top-Kunden gehört neben der laufenden Neu- und Weiterentwicklung von Leistungen, wirtschaftlichen, kundennahen Geschäftprozessen und einerbeharrlichen Umsetzung der Strategien zu den Erfolgsfaktoren führenderUnternehmen in der Zukunft. Mit diesem Buch wollen wir allen Managerneine Antwort auf die Frage geben, wie ein professionelles Key Account Ma-nagement entwickelt und optimiert wird. Mit den wichtigsten Grund sätzen,Praxisbeispielen, Arbeitsinstrumenten und wertvollen Tipps für die Praxiswollen wir beweisen, dass das Schlüsselkundenmanagement weit mehr istals eine gute Verkaufsarbeit bei wichtigen Kunden. Der Leser soll die Mög-lichkeit haben, mit einem professionellen Key Account Management seineTop-Kunden erfolgreicher zu machen und gleichzeitig einen wichtigenBeitrag zu den Zielen des eigenen Unternehmens zu leisten.

Das Buch basiert auf einer langjährigen Beratungs- und Trainingsarbeitfür national und international führende Unternehmen. Diese Firmen habenfestgestellt, dass sie mit einer systematischen, pragmatischen und beharrli-chen Arbeitsweise die Geschäftsergebnisse sehr positiv beinflussen können.Das Key Account Management erfordert erfahrungsgemäß neben verkäufe-rischem Know-how ein hohes analytisches und konzeptionelles Verständnissowie echte Teamplayer-Eigenschaften der verantwortlichen Mitarbeiter.

Wir danken bei dieser Gelegenheit unseren Auftraggebern, Workshop-und Kurs-Teilnehmern, Kooperationspartnern und Mitarbeiter/-innen, welche es uns im Rahmen von Trainings, Diskussionen und Beratungsge-sprächen ermöglicht haben, zusätzlich aus einem breiten Erfahrungsschatzzu schöpfen. Wir widmen dieses Buch all denjenigen, die an ihre Chancenin den anspruchsvollen Märkten in der Zukunft glauben und diese konse-quent nutzen wollen. Ein ganz spezieller Dank gilt unseren jeweiligenLebens partnern Regula Küng, Claudia Schillig und Edy Toscano-Ruffilli.

Sind Sie gewillt, Ihre Erfolge bei den heutigen und zukünftigen Top- Kundenzu steigern? Packen wir es an!

Pius Küng, Rosella Toscano-Ruffilli, Beat Schillig, Daniela Willi-Piezzi

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1 Summary

SummaryKapitel 1

Der SchlüsselkundeKapitel 3

Fitnessanalyse zumKey Account Management

Kapitel 4

DasKAM-Konzept

DerAccountplan

Kapitel 8

Verkauf vonGroßprojekten

Kapitel 9

tierung des

ErfolgreicheImplemen-

Key AccountManagements

Kapitel 10

InternationalesKey AccountManagement

Kapitel 11

Zehn Regeln zum Key Account ManagementKapitel 12

Bedeutung desKey Account

Managements

Kapitel 2Führung

Kapitel 7

OrganisationKapitel 6

KAM_Kapitel_01_neu:KAM_Kapitel_01 12.05.11 08:25 Seite 13

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Key Account Management14

1.1 Kapitelübersicht

Kapitel 1: Summary

Dieses Kapitel stellt das Buch und seine Gliederung vor und erklärt die ver-wendeten Symbole.

Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements

In Kapitel 2 werden die wichtigsten Trends und die Erfolgsgrundsätze füh -render Unternehmen und deren Umsetzung im Key Account Managementdargestellt. Außerdem werden wesentliche Trends im Key Account Mana-gement und die Integration des Key Account Managements in die Konzept -hierarchie eines Unternehmens beleuchtet. Anhand von Praxisbeispielenwird eine der wichtigsten Herausforderung im Key Account Managementdargestellt, nämlich die Sicherstellung von betrieblichen oder unternehme-rischen Problemlösungen für den Kunden.

Kapitel 3: Der Schlüsselkunde

In diesem Kapitel erkennen Sie, wie in verschiedenen Branchen Schlüssel-kunden definiert werden. Außerdem werden Praxisansätze dargestellt, wiebestehende und potenzielle Schlüsselkunden von nationalen und inter -nationalen Unternehmen ausgewählt werden. Erst die genaue Kenntnis desKunden und seiner Marktstruktur ermöglicht uns, ihn zu unterstützen, seineGeschäftsprozesse und damit seinen Geschäftserfolg gezielt zu optimieren.

Kapitel 4: Fitnessanalyse zum Key Account Management

Das Kapitel 4 vermittelt dem Praktiker pragmatische Analyseinstrumente,um die heutige »Fitness« im Schlüsselkunden-Management zu analysierenund wichtige Schlüsselkunden zu orten. Damit erhalten die verantwortli-chen Manager Anhaltspunkte, mit welchen Detailanalysen, Konzepten undPraxisinstrumenten schnell und nachhaltig Erfolge erzielt werden können.

Kapitel 5: Das KAM-Konzept

Das KAM-Konzept integriert die Überlegungen der vorangegangenen Ka-pitel und hilft dem Leser/der Leserin, wichtige konzeptionelle Fragen zurBearbeitung von Schlüsselkunden zu beantworten. Davon werden die wich-tigsten Konsequenzen für die Führung und für die Organisation abgeleitet.Außerdem finden sich Hinweise bezüglich der Wirtschaftlichkeitsrechnungeiner Key-Account-Management-Organisation.

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Kapitel 6: Organisation im Key Account Management

In diesem Kapitel werden die wichtigsten Inhalte von Organisationsinstru-menten und deren erfolgreicher Einsatz im Key Account Management dar-gestellt. Sie finden Antworten zu den Fragen betreffend der organisa -torischen Integration des Key Account Managements, zu den Aufgaben,Verantwortungen und Kompetenzen von Key Account Managern sowie zuden Anforderungen an diese Personen.

Kapitel 7: Führung des Key Account Managements

Dieses Kapitel beschreibt die Anpassungen im Führungsbereich, bedingtdurch das Key Account Management. Im Besonderen müssen die Aspektedes Key Account Managements bei der Suche und Selektion der Mitarbei-ter, bei der Entlöhnung, aber auch bei den Reviews und im Controllingberücksichtigt werden.

Kapitel 8: Der Accountplan

Der Accountplan ist das wichtigste Instrument zur Erfolgsvorbereitung undzur Erfolgssicherung bei Top-Kunden. Nach dem Studium dieses Kapitelshaben Sie die Möglichkeit, anhand von Checklisten und Praxisbeispielen ei-nen Accountplan für Top-Kunden des eigenen Unternehmens zu entwerfen,zu testen und stufenweise zu implementieren.

Kapitel 9: Verkauf von Großprojekten

Das Key Account Management und das strategisch-politische Verkaufensind »siamesische Zwillinge«, gilt es doch, einerseits ein gutes Beziehungs -management beim Kunden sicherzustellen und andererseits wichtige Pro-jekte »zu gewinnen«. Das strategisch-politische Verkaufen befasst sich mitdem Buying-Center pro Projekt. Es hilft uns, die Erwartungen der »kauf-wichtigen Personen« pro Projekt fokussiert und gezielt zu erfüllen. Beieiner konsequenten Umsetzung kann die Erfolgsquote bei Offerten um30bis 50% gesteigert werden. Das strategisch-politische Verkaufen ist des-halb von Bedeutung, weil immer mehr wichtige Kunden die Einkaufsstra-tegie verfolgen, Schlüssellieferanten zu präqualifizieren und diese ansch-ließend pro Projekt gegeneinander »antreten« zu lassen.

Kapitel 10: Erfolgreiche Implementierung des Key Account

Managements

In diesem Kapitel erhalten Sie Tipps für Ihren »individuellen Weg« zumKey Account Management. Sie erkennen, wie Sie ein Key Account Manage -

Kapitel 1: Summary 15

KAM_Kapitel_01_neu:KAM_Kapitel_01 12.05.11 08:25 Seite 15

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ment »auf der grünen Wiese« aufbauen oder wie Sie ein bestehendes na tio -nales Key Account Management gezielt optimieren können, um nachhaltigwirksame Quantensprünge sicherzustellen. Außer dem wird hier auf die Be-sonderheiten von KMU eingegangen, bei denen oft das Management wich-tige Aufgaben bei Key-Accounts übernehmen muss.

Kapitel 11: Internationales Key Account Management

Die Betreuung von internationalen Top-Accounts stellt eine besondereHerausforderung dar. In diesem Kapitel wird aufgezeigt, welche Regelun-gen zu treffen sind, damit eine professionelle Betreuung der Großkundenmöglich wird.

Kapitel 12: Zehn Regeln zum Key Account Management

In diesem Kapitel erhalten Sie Praxistipps, wie Sie sich auf Projekte konzent -rieren, den administrativen Aufwand auf ein Minimum beschränken undgrobe Fehler vermeiden können.

Kapitel 13: Anhang

Hier finden Sie zusätzliches Material zum Thema Key Account Manage-ment: Anmerkungen, Literaturverzeichnis, Stichwort register etc.

Key Account Management16

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1.2 Zeichenerklärung

Zur Erleichterung der Lesbarkeit und für einen gezielten Nutzen des Bucheswerden dem Praktiker systematische Lesehilfen zur Verfügung gestellt. AmAnfang jedes Kapitels werden ein paar Fragen des Praktikers aufgeworfen,die Sie in diesem Kapitel beantwortet finden.

Dieses Zeichen finden Sie bei allen Checklisten. Sie sollen Ihneneine systematische und vollständige Arbeitsweise erleichtern unddafür sorgen, dass nichts in Vergessenheit gerät.

Dieses Symbol steht für geeignete Instrumente, welche Sie in derPraxis unverändert oder mit entsprechenden Anpassungen einset-zen können. Meis tens handelt es sich um Praxis-Arbeitsformulare,um Rasterdarstellungen etc.

Dieses Symbol steht für Praxisbeispiele aus dem Key Account Management führender national und international tätiger Unter-nehmen (Quelle: Dr. Pius Küng & Partner). Aus Diskretions-gründen wurden die Firmennamen weggelassen oder verfremdet.

Dieses Symbol steht für wichtige Definitionen, wobei die Um-schreibungen für den Praktiker gedacht sind. Die Definitionen er-heben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Gültigkeit.

Kapitel 1: Summary 17

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KAM_Kapitel_01_neu:KAM_Kapitel_01 12.05.11 08:25 Seite 17

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2 Bedeutung desKey Account Managements

SummaryKapitel 1

Der SchlüsselkundeKapitel 3

Fitnessanalyse zumKey Account Management

Kapitel 4

DasKAM-Konzept

Kapitel 5

DerAccountplan

Kapitel 8

Verkauf vonGroßprojekten

Kapitel 9

tierung des

ErfolgreicheImplemen-

Key AccountManagements

Kapitel 10

InternationalesKey AccountManagement

Kapitel 11

Zehn Regeln zum Key Account ManagementKapitel 12

Bedeutung desKey Account

Managements

Kapitel 2Führung

Kapitel 7

OrganisationKapitel 6

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Key Account Management20

2.1 Herausforderungen in Marketingund Verkauf der Zukunft

Marketing versteht sich als eine marktorientierte Denk- und Handlungs-weise, bei der Zukunftsentwicklungen frühzeitig erkannt und durch ein aktives Verhalten Chancen realisiert und Risiken für das Unternehmen ver-mieden werden sollen.

Während die Märkte in der Vergangenheit noch durch relativ stabile Bedingungen gekennzeichnet waren, ist heute der Wandel die einzige Kon -stan te für das Unternehmen.

• Warum sind Schlüsselkunden erfolgsentscheidend für die Zukunft?

• Welche Trends und Herausforderungen kommen auf uns zu?

• Wo liegen die Prioritäten der Marketing- und Vertriebsmanager in denko mm enden Jahren?

• Warum ermöglicht das Key Account Management Quantensprünge?

• Wo wird das Key Account Management in der Konzepthierarchie resp. in derunternehmerischen Planung integriert?

• Was sind die wichtigsten Erfolgsgrundsätze im Key Account Management?

• Warum sind das Kundenportfolio, die Entwicklung neuer Produkte und dasManagement der Vertriebskanäle erfolgsentscheidend?

• Welchen Beitrag kann das Key Account Management zu den Erfolgspoten -zialen Kundennutzen, Prozessoptimierung und zur Umsetzung von Strategien leisten?

• Warum ist das Key Account Management nicht mit dem Verkauf von Standard -produkten identisch?

In diesem Kapitel finden Sie Antworten auf folgende Fragen:

Globalisierungder Märkte

Trends undHerausforderungen

in der Zukunft

Buying-Center

Zeitschere

Rationalisierungs-druck

Nullsummenspiel

Diffusionsprozess

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 21

Die zukünftigen unternehmerischen Herausforderungen, die sich aus einerDynamisierung der Marktentwicklungen ergeben, lassen sich mit folgendenStichworten umschreiben:

� Nullsummenspiel: Stagnierende Märkte haben zu einem höheren Ver-drängungswettbewerb zwischen den Anbietern geführt. Konkurrentenreagieren rasch auf neuartige Marketingmaßnahmen, womit die Kon-kurrenzvorteile verloren zu gehen drohen.

� Rationalisierungsdruck: Hoher Preisdruck auf die Marktleistungen be-wirkt einen stärkeren Kostendruck in den Unternehmen. Gleichzeitigverlangt der Shareholder-Value-Ansatz das Erzielen genügender FreeCashflows als Maßstab für den zukünftigen Unternehmenswert.

� Diffusionsprozess: Technische Innovationen verbreiten sich schnellerund werden von der Konkurrenz schneller nachgeahmt.

� Zeitschere: Die Länge der Produkt- und Marktlebenszyklen nimmt ab,Forschungs- und Entwicklungsaufwand und damit verbundene Risikennehmen zu.

� Globalisierung der Märkte:Die Internationalisierung der Märkte führt zustärkeren Positionen internationaler Konkurrenten auf bislang nationa-len Märkten. Der Konzentrationsprozess (Fusionen) nimmt zu undführt zu einer Polarisierung der Betriebsgrößen. Mittlere Unternehmenkommen immer mehr unter Druck.

� Buying-Center: Insbesondere im Business-to-Business-Bereich entschei-den nicht mehr Einzelpersonen; stattdessen gibt es mehrere Mitwirken -de an einer Kaufentscheidung. Die bessere Transparenz und der Kosten -druck veranlassen die Kunden, immer »härter« einzukaufen.

Vor diesem Hintergrund sehen Marketing- und Verkaufsleiter ihre wichtigs -te zukünftige Aufgabe darin, ihre Anstrengungen in folgenden Bereichen zuverstärken:

� Verbesserung der Zusammenarbeit von Innendienst und Außendienst� Bisherige Kunden besser bearbeiten, insbesondere die wichtigsten

Schlüsselkunden

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Key Account Management22

� Den Innendienst für direkte Verkaufsaufgaben einsetzen (effizientesKleinkundenmarketing)

� Chancen im Internet und im E-Commerce gezielt nutzen� Aufbau bzw. Ausbau des Marketing- und Verkaufscontrollings� Einführung von EDV-gestützten Verkaufsführungssystemen

(CAS – Computer-Aided-Selling-Systeme)� Durchführung von Kundenanlässen (Events) verstärken� Lohn- und Anreizsysteme im Sinne der Strategien überarbeiten oder

konsequent einführen� Telefonmarketing verstärken� Konkurrenzinformationssysteme einführen� Kosten-Nutzen-Verhältnis im Verkauf optimieren� Kostensenkungsprogramme in Marketing und Verkauf realisieren� Produktivitätsverbesserungen in Marketing und Verkauf realisieren� Die Gewinnung neuer Kunden vorantreiben

Die Entwicklungstrends und die Ergebnisse der Umfrage bei den Verkaufs-und Marketingleitern weisen darauf hin, dass vor uns eine unberechenbarereund dynamischere Zukunft liegt, als wir dies je erlebt haben.

Die zu bewältigenden Aufgaben werden wesentlich umfangreicher undkomplexer. Die Verantwortlichen müssen dafür sorgen, dass sie von denschnellen Veränderungen nicht überrannt werden. Sie müssen die Entwick-lungen rechtzeitig erkennen, um drohenden Gefahren zu begegnen und umChancen, die in den Veränderungen liegen, nutzen zu können. Das starreFesthalten an alten Lösungen und Ideen wird der Misserfolg von morgensein. Ein Ansatz zur aktiven Bewältigung dieser Herausforderungen ist dasSchlüsselkunden- bzw. Key Account Management.

2.2 Grundlagen zum unternehmerischen Erfolg

2.2.1 Einige wichtige strategische Erfolgsgrundsätze

Es gibt einige strategische Grundsätze, die als allgemein gültig bezeichnetwerden können. Die Beachtung dieser »Regeln« ist eine wichtige Voraus-setzung für die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolges. DieGrundsätze, die für Unternehmen aller Branchen und Größen relevant sind,helfen uns, strategische und operative Entscheidungen richtig zu treffen undaus Erfahrungen von Top-Unternehmen zu profitieren. Sie mögen manch-

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mal auf den ersten Blick trivial erscheinen, doch findet man in der Praxisviele Beispiele für ihre Nichtbeachtung, sei es aus Unwissenheit, falscherEinschätzung der eigenen Fähigkeiten, ungenügender Information oder ausanderen Gründen.

Effizienz (»Die Dinge richtig tun«)

Ein wichtiges Ziel der strategischen Unternehmensführung ist die lang -fristige Verbesserung der Effizienz des Unternehmens. Eine in allen ande-ren Punkten noch so gut durchdachte Strategie ist wertlos, wenn durch sienicht die Erhöhung der Produktivität oder die Verbesserung der Kosten-struktur erreicht wird.

Konzentration der Kräfte (»Die richtigen Dinge tun«)

Prioritäten müssen in einer Erfolg versprechenden Strategie und deren Um-setzung eindeutig festgelegt werden, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen vernünftig aufteilen und zuordnen zu können.

Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 23

Teamarbeit/Unité

de doctrine

StrategischeErfolgs-

grundsätze

Abstimmenvon Zielen

und Mitteln

Nutzenvon Umwelt-und Markt-

chancen

Nutzenvon Synergien

RichtigesTiming

DifferenzierungAufbauen

auf vorhandeneStärken

Konzentrationder Kräfte

Effizienz

Beharrlichkeitin der

Strategie-verfolgung

Einfachheit

Strategische Erfolgsgrundsätze

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Key Account Management24

Aufbauen auf vorhandene Stärken

Der Erfolg einer Strategie ist wesentlich wahrscheinlicher, wenn auf den bis-herigen Stärken des Unternehmens aufgebaut wird und diese weiterent-wickelt werden. In den meisten Fällen ist es falsch, sich nur an den Stärkendes Mitbewerbers zu orientieren und ihn in diesen Bereichen angreifen zuwollen. Vielmehr sollten die Schwächen der Konkurrenz ausgenutzt werden.

Differenzierung

Es muss in irgendeiner Form – durch Qualität, Image, Werbung usw. – einemöglichst gute Profilierung zu den Mitbewerbern, d. h. den »Gegnern« imMarkt, gesucht werden.

Richtiges Timing

Es nützt nichts, Konzepte zu entwickeln, die gut durchdacht sind, wenn diesenicht schnell oder in angemessener Frist umgesetzt werden. So wird z. B. inAnbetracht der immer kürzer werdenden Marktlebenszyklen das »richtigeTiming« bei Innovationen, Markteinführungen und in der Marktbear -beitung immer wichtiger.

Nutzen von Synergien

Eine erfolgreiche Unternehmensstrategie ist darauf ausgerichtet, dass dieAktivitäten der einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens so mitein-ander in Verbindung gebracht und aufeinander abgestimmt werden, dassSynergien zum Tragen kommen. Die zugrunde liegende Überlegung ist,dass »1 + 1 möglichst 3« ergeben sollte.

Nutzen von Umwelt- und Marktchancen

Die Umwelt und die für das Unternehmen interessanten Märkte müssenständig nach Gelegenheiten abgesucht werden, die eine Optimierung odereine Intensivierung der Anstrengungen in bestimmten Bereichen ermög -lichen. Gleichzeitig können mit einer gezielten Markt- und Umwelt be ob -achtung drohende Gefahren rechtzeitig erkannt werden.

Abstimmen von Zielen und Mitteln

Die Ziele, die sich das Unternehmen in seiner Strategie setzt, müssen imEinklang mit den vorhandenen Mitteln (personelle, finanzielle etc.) stehen.Vom Verhältnis zwischen Zielen und Mitteln hängt die Höhe des Risikos ab,das mit der Realisierung der Unternehmensstrategie verbunden ist. DiesesRisiko ist natürlich möglichst gering zu halten.

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 25

Teamarbeit

Eine Unternehmensstrategie muss von den Mitarbeitern des Unterneh-mens getragen werden. Die Unité de doctrine, der »Gemeinschaftsgeist«,der in einem Unternehmen herrscht, hat eine nicht zu unterschätzendeBedeutung für den Erfolg.

Einfachheit

Strategisches Denken darf nicht die Erstellung umfangreicher Handbücherund Richtlinien zum Ziel haben. Im Gegenteil: Es sind Übersichtlichkeitund konzentrierte Darstellung der getroffenen Entscheidungen anzustreben.

Beharrlichkeit in der Strategieverfolgung

Eine entwickelte und formulierte Strategie sollte beharrlich und kontinuier -lich verfolgt werden, um die angestrebten Ziele tatsächlich zu erreichen.Strategien sollten zwar flexibel an veränderte Rahmenbedingungen ange-passt werden, um den entsprechenden Chancen und Gefahren zu begegnen.Unbegründete, kurzfristige und abrupte Kurswechsel sorgen aber nicht nurfür eine allgemeine Verwirrung, sondern haben eine tiefere Produktivitätund das Nichterreichen der Ziele zur Folge.

Übertragen auf den Marketing- und Verkaufsbereich und insbesondere aufdas Key Account Management haben die strategischen Erfolgsgrundsätzefolgende Bedeutung:

Erfolgsgrundsätze in Marketing/Verkaufund im KAMErfolgsgrundsatz

Bedeutung im

Marketing- und Verkaufsbereich

Bedeutung im

Key Account Management

Effizienz Ein gezieltes Marketing- und Ver -triebscontrolling soll Potenziale zur Erhöhung der Produktivität aufzeigenund gleichzeitig Verbesserungen derKostenstruktur vorschlagen.

Das Key Account Management solleinen Beitrag leisten, dank einereffizient er en Betreuung derwichtigsten Kun den die Produktivitätinsgesamt zu erhöhen.

Konzentration

der Kräfte

Klare Prioritäten bezüglich Produktenund Kunden stellen sicher, dass alleMitarbeiter im Marketing- und Ver-kaufsbereich sich in der Marktbear -beitung auf das Wesentliche konzen-trieren.

Ein gutes Key Account Managementist einer der wichtigsten Beiträge zudiesem Erfolgsgrundsatz, in dem wirunsere Aktivitäten mit höchster Prio-rität auf diese Kunden ausrichten.

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Key Account Management26

Erfolgsgrundsatz

Bedeutung im

Marketing- und Verkaufsbereich

Bedeutung im

Key Account Management

Aufbauen auf

vorhandene

Stärken

Detaillierte Marketing- und Verkaufs-analysen verdeutlichen die eigenenStärken und Schwä chen im Vergleichzur Konkurrenz. Anschließend kön nendie Konzepte auf den erkannten Stär-ken aufbauen und diese gezielt aus-nutzen.

Sinnvollerweise fokussieren wir uns ineiner ersten Phase auf die Analyse und Optimierung der Resultate beibestehenden Top-Kunden, bevorwir neue poten zielle Großkundenan gehen.

Differenzierung Die Differenzierung ist ein wichtigerBestandteil jeder Marketingstrategie.Für jedes Unternehmen ist es uner -lässlich zu definieren, worin es sichvon der Konkurrenz abhebt, was alsodas Unternehmen anders oder bessermacht als die Konkurrenten.

Mit unserem Beitrag zur Lösung be-trieblicher und unternehme rischer Pro-bleme bei Top-Kunden profilieren wiruns gegen über Mitbewerbern.

Richtiges Timing Die Bedeutung des richtigen Timingswird v. a. im Falle einer Produkt-Neu-lancierung deutlich. Die verkaufsför-dernden Aktivitäten müssen so termi-niert werden, dass die Nachfrage derKunden zeitgerecht befriedigt werdenkann.

Wünsche unserer Großkunden müs-sen schnell angegangen und erfülltwerden. Das Einhalten von Terminenhat zudem oberste Priorität.

Nutzen

von Synergien

Im Marketing- und Verkaufsbereichsind vielfältige Synergien denkbar(z. B. Mehrfachnutzung von Datenund Informationen). Oft werden die se Synergien nicht ausgeschöpft,weil keine einheitliche Datenbank -basis vorhanden ist.

Synergien können zwischen denUnternehmensbereichen im Sinnedes Cross-Sellings bei Großkundengenutzt werden. Zudem gilt es,Synergien zwischen dem eigenenUnternehmen und den Key-Accountszu erkennen und echte Win-Win-Beziehungen aufzubauen.

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27Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements

Erfolgsgrundsatz

Bedeutung im

Marketing- und Verkaufsbereich

Bedeutung im

Key Account Management

Nutzen

von Umwelt- und

Marktchancen

Umwelt- und Marktchancen spielen injeder Marketing- und Verkaufsanalyseeine wichtige Rolle. Es ist das Ziel derMarketingarbeit, Veränderungen inder Umwelt und im Markt früh zeitigzu erkennen und in den Konzeptenentsprechend umzusetzen.

Im Key Account Management gilt es,nicht nur die eigenen Umwelt- undMarktchancen zu erkennen und zunutzen, sondern ebenso jene derSchlüsselkunden.

Abstimmen

von Zielen und

Mitteln

Die Wirtschaftlichkeitsrechnungen imRahmen der Marketing- und Ver-kaufskonzepte zeigen, ob die vorge-sehenen Ziele mit den vorhandenenMitteln und Aktivitäten überhaupt erreicht werden können.

Hohe Ziele bei Top-Kunden ver -langen den Einsatz der besten Mit-arbeiter und weitere Ressourcen. Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung proKunde muss aufzeigen, ob sich mittelfristig die Investitionen tat-sächlich lohnen oder nicht.

Teamarbeit Im Marketingbereich ist die guteTeamarbeit entscheidend für die Ent-wicklung und Umsetzung neuer Ideen und Strategien.

Das Key Account Management mussmit Rücksicht auf die bestehendenMitarbeiter entwickelt und eingeführtwerden. Der Erfolg ist erst danngesichert, wenn alle für einen Accountzuständigen Team-Mitarbeiter die»gleiche Linie« verfolgen.

Einfachheit Die Einfachheit im Marketing undVerkauf bezieht sich nicht nur auf dieintern erarbeiteten Konzepte undPläne. Dem Grundsatz der Einfachheitsollten auch sämtliche Informationen,Dokumentationen, Werbemittel etc.entsprechen, welche für die Kundenerarbeitet werden.

Accountpläne für die Großkundensind übersichtlich und möglichst ein-fach zu gestalten, damit sie allgemeinverständlich sind.

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Key Account Management28

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein gezieltes Key Account Manage -ment mehr und mehr zum unternehmerischen Imperativ für die erfolg reicheNutzung von Chancen wird. Die Bedürfnisse von Schlüsselkunden müssenstärker als bisher in der strategischen Ausrichtung und der Organisation vonUnternehmen berücksichtigt werden.

Die nachstehende Checkliste hilft bei der Überprüfung, inwieweit ein Unter -nehmen den Erfolgsgrundsätzen entspricht. Fällt dieser Test gut aus, dannsind die besten Voraussetzungen für ein gutes KAM-Konzept vor handen.

Erfolgsgrundsatz

Bedeutung im

Marketing- und Verkaufsbereich

Bedeutung im

Key Account Management

Beharrlichkeit

in der Strategie -

verfolgung

Die Beharrlichkeit in der Verfolgungder Marketing- und Verkaufskonzepteist notwendig, damit den Mitarbeiterndie Stoßrichtungen klar sind und dieseüber eine gewisse Zeit verfolgt wer-den können. Kurzfristige Änderungender Strategien zeigen ihre Wirkungerst einige Monate später, da die Zeitbis zur Umsetzung beachtet werdenmuss.

Das Key Account Management darfnicht aus einer Laune heraus im Unter-nehmen implementiert und nach wenigen Monaten wieder abgesetztwerden, weil die Resultate noch nichtersichtlich sind. Die Entscheidung fürdas Key Account Management solltegut überdacht und anschließendkonsequent und v. a. beharrlichumgesetzt werden.

prüfennein

Konzentration der Kräfte (»Die richtigen Dinge tun«):

Wir konzentrieren uns auf diejenigen unternehmerischen Aktivi -täten im Markt und im Unternehmen, die uns aufgrund unseresaktuellsten Wissenstandes als am erfolgversprechendsten erschei-nen. Wir sind es gewohnt, unsere Kräfte in der Strategie undin der Umsetzung bezüglich Kunden, Angeboten, Aktivitätenzu konzentrieren.

jaCheckliste strategischer Erfolgsgrundsätze

Effizienz (»Die Dinge richtig tun«):

Wir sind in der Lage, mit den vorhandenen Mitteln das Maxi-mum herauszuholen oder wir erreichen unsere Ziele mit wenigerRessourcen als andere.

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29Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements

prüfennein

Aufbauen auf vorhandene Stärken:

Wir verfügen über eine breite Erfahrung, über ein füh rendesKnow-how und über hervorragende Beziehungen in der Brancheund speziell zu wichtigen Kunden.

Differenzierung:

Wir verfügen über Kernkompetenzen und Vorteile, um uns gezielt gegenüber unseren Mitbewerbern abzuheben.UnsereMarktbearbeitung gilt als Benchmark in der Branche.

Richtiges Timing:

Wir sind es gewohnt, Entscheidungen schnell zu treffen und gemäß unseren Prioritäten sofort umzusetzen.

Nutzen von Synergien:

Wir sind ausgeprägte Team-Player und stellen sicher, dass innerhalb unserer Organisation und in der Zusammenarbeit mitKunden Win-Win-Verhältnisse entstehen.

Nutzen von Umwelt- und Marktchancen:

Wir kennen unseren Markt und die Kundenbedürfnisse genau.Wir verfolgen laufend die Entwicklung in unserem Markt undin unserem Marktumfeld sowie im Markt des Kunden. Die er-kannten Trends nutzen wir als Herausforderung und Chance.

Abstimmen von Zielen und Mitteln:

In unseren Konzepten überlegen wir immer, ob wir zu den definierten Zielen die notwendigen Ressourcen zur Verfügungstellen können (Finanzen, richtige Mitarbeiter etc.).

Teamarbeit:

Die Mitarbeiter, insbesondere die leitenden, stehen voll hinter der Unternehmensstrategie. Der Gemeinschaftsgeist wird in allen Bereichen großgeschrieben.

jaCheckliste strategischer Erfolgsgrundsätze

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Key Account Management30

prüfennein

Einfachheit:

Wir sind in der Lage, systematisch und dennoch pragmatischKonzepte zu entwickeln und Entscheidungen rasch und unkom-pliziert zu treffen.

jaCheckliste strategischer Erfolgsgrundsätze

2.2.2 Erfolgssicherung in der Zukunft

Just in time, Lean Production und Business Process Reengineering führennicht geradewegs in die Liga der besten Unternehmen. Das mussten schonverschiedene Firmen erfahren, die sich diese Verbesserungsprogramme ver-ordneten. Zwar gelang es damit häufig, mit den Konkurrenten gleich zu -ziehen, aber dauerhafte Wettbewerbsvorteile konnten nicht sichergestelltwerden, weil bei den gewählten Stoßrichtungen keine Kernkompetenz imBeziehungsmanagement zu Kunden und insbesondere zu Top-Kunden auf-gebaut wurde oder weil die Controlling-Instrumente versagten.

Als »Wunderwaffe« bezeichnen Gary Hamel und C. K. Prahalad imBuch »Competing for the Future« die Entwicklung und Sicherung vonKernkompetenzen als verdichtetes Wissen und Können der gesamten Un -ter nehmens organisation.

Diese überlegenen Fähigkeiten in bestimmten Teilen der Wertschöpfungs-kette (Prozesskette) ermöglichen die Erneuerung einer profilierten, wachs-tumsorientierten Zukunftsstrategie, welche weit mehr beinhaltet als Spar -anstrengungen und Optimierung von Prozessen. Diese Wachstumsstrategiesollte auf echten Kernkompetenzen beruhen, welche unabhängig von ein-zelnen Produkten sichergestellt werden. Die Stoßrichtungen schließen sichnicht aus. Es ist jedoch erfolgsentscheidend, dass wir für uns folgende Fra-gen beantworten: Kleiner werden? Besser werden? Anders/einzigartig sein?

Beharrlichkeit in der Strategieverfolgung:

Wir sind es gewohnt, unsere Ziele beharrlich zu verfolgen. Rück-schläge oder Enttäuschungen bringen uns von den Zielen nichtab. Wir bearbeiten gerne und konsequent bestehende und neueKunden. Wir sind bereit, »härter« zu arbeiten als andere.

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Neben technischen Kernkompetenzen (und Kerntechnologien) gehört dasBeziehungsmanagement zu wichtigen Kunden zum Kernkompetenzen-Portfolio erfolgreicher Unternehmen der Zukunft.

Ein optimales Beziehungsmanagement und damit bessere Marktkenntnisseerlauben uns die Beantwortung wichtiger Fragen zur Zukunft unseres Un-ternehmens:

� Wer sind unsere 10 bis20 wichtigsten Kunden in den nächsten Jahren?

� Was sind die wichtigsten Herausforderungen und Probleme unsererKunden in der Zukunft?

� Was sind die Grundlagen unserer Wettbewerbsvorteile in der Zukunft?

� Wo liegt in unserer Wertschöpfungskette (Prozesskette) die Basis fürüberdurchschnittliche Deckungsbeiträge?

� Welche Fähigkeiten machen uns jetzt und in der Zukunft einzigartig(»unique«)?

� In welchen geografischen Märkten werden wir tätig sein?

Neuere Untersuchungen zeigen, dass in vielen Unternehmen ein zu großesGewicht auf den Kosten- und Personalabbau gelegt wird und so eine»Schlank heitskur« die andere ablöst. Auf der anderen Seite stellt man fest,

Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 31

Optionen zur Siche-r ung des Erfolges in der Zukunft

kleiner? besser? anders? einzigartig?

Marktfitnessund Resultate

Umstrukturierungund

Personalabbau

LaufendeOptimierung

bestehender Prozesse

Erneuerungder Zukunftsstrategie

auf der Basis vonKernkompetenzen

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Page 32: Key Account Management - Portal - Schulthess  · PDF fileKey Account Management Praxistipps–Beispiele–Werkzeuge Midas Management Küng • Toscano • Schillig • Willi

dass nur 35% der Kunden »echt rentieren«. Erstaunlich ist jedoch, dass ca.50% bis 60% des Marketingbudgets und der Verkaufsressourcen auf Kun-den ausgerichtet sind, welche nicht rentieren resp. nie sinnvolle Deckungs-beiträge abwerfen können. Grund hierfür ist oft eine fehlende Priorisierungbezüglich Kunden oder die falsche Wahl von Vertriebskanälen. Zudem er-zielen viele Unternehmen 50%bis 70% des Umsatzes/Deckungsbeitragesmit Produkten, die älter als 5 Jahre sind.

Key Account Management32

Kundenportfolio-Management

Wettbewerbsüberlegener/einzigartiger Kundennutzen

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zial

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Wachstumsstrategien

Vorteile über die gesamte Prozess-/Wertekette

Nachhaltig bessere Strategieumsetzung durchkonsequente Anpassung von Organisation und Führung

Entwicklung neuerErfolgsprodukte

und Dienstleistungen

Vertriebskanal-Management

Kundennutzen

Wirtschaftlichkeit

Umsetzung

Für eine profilierte Wachstumsstrategie gilt es, diejenigen Ansatzpunktefest zulegen, welche es uns erlauben, nachhaltig wirksame Quantensprüngezu erzielen. Ein echtes Wachstum kann demnach mit einer Strategie erfol-gen, welche den richtigen Kundenfokus, gezielte Produktinnovationen/-ver -besserungen und die richtigen Kernkompetenzen definiert.

Damit die »Stoßrichtungen« in den kommenden Jahren greifen, sind einegezielte Ausrichtung am zukünftigen Kundennutzen, die Wirtschaftlichkeitder Geschäftsprozesse und eine konsequente Umsetzung mit begeisterten,engagierten Mitarbeitern unabdingbar.

Die Wachstumsstrategie und unsere Erfolgspotenziale werden dann erfolgreich umgesetzt, wenn es uns gelingt, die richtigen Top-Kunden zuwählen, zu pflegen und langfristig als Partner mit »Win-Win-Leistungen«zu überzeugen.

Wachstumsstrategien und Erfolgsfaktoren

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 33

2.3 Stellung des Key Account Managementsin der Konzepthierarchie

Jedes Unternehmen, das seine Wettbewerbsvorteile konsequent nutzen will,entwickelt und implementiert in seinem Unternehmen Konzepte, welche inder nachstehenden Konzepthierarchie erkennbar sind. Die Umsetzung derverschiedenen Konzepte muss sich dabei auf die zentralen Punkte der Wert-schöpfungskette konzentrieren, damit die strategischen Grundsätze und diestrategischen Erfolgspotenziale konsequent umgesetzt resp. genutzt werdenkönnen.

Die Aufgaben der Unternehmensführung können grundsätzlich in zwei Be-reiche aufgeteilt werden: Entscheidungen werden entweder auf der strate -gischen oder auf der operativen Ebene gefällt.

Auf strategischer Ebene werden Entscheidungen mit mittel- bis lang -fristiger Gültigkeit getroffen. Die wichtigste Aufgabe ist hier die Festlegungder Unternehmensstrategie, die alle Bereiche der Unternehmenstätigkeitmiteinbezieht, welche als Basis für alle Überlegungen dient. Von ihr werdenalle weiteren Konzepte und Teilstrategien (z. B. Marketingstrategien, Key-Account-Management-Konzept oder Personalstrategien) abgeleitet bzw.müssen in sie eingebettet sein.

Auf der operativen und taktischen Ebene werden die strategischen Zielekonkretisiert. Es geht hier um die kurzfristige Planung und die detaillierteBestimmung der Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind(d. h. konkret, wer wann und wie welche Aufgaben zu erledigen hat), undletzten Endes um das tägliche Handeln und Entscheiden der Mitarbeiter desUnternehmens.

Auf den einzelnen Stufen der Konzepthierarchie sind unterschiedlicheInhalte und Fristen für die Konzepte, Strategien und Pläne gültig. Die lang-und mittelfristigen Konzepte werden im Sinne einer rollenden Planung einmal jährlich überprüft:

� Das Leitbild eines Unternehmens wird ohne zeitliche Beschränkung for muliert. Lediglich wesentliche Veränderungen der Unter nehmens -tätigkeit bzw. drastische Veränderungen in Markt und/oder Umwelt kön - nen einÜberdenkenundHinterfragenderWerthaltungenundder grund -sätzlichen Ausrichtung gemäß Unternehmensleitbild nötig machen.

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Key Account Management34

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Realisierung

Leitbild

Unternehmensstrategie

– Strategische Erfolgspositionen (SEPs), Kernkompetenzenin der Prozesskette

– Prioritäten bez. Märkten, Teilmärkten und Marktsegmentenresp. bezüglich strategischen Geschäftsfeldern (SGF)

– Top-Marktpartner der nächsten fünf Jahre

– Wachstums- und Renditeziele

– Vertriebsstrategie und Grundsätze zum Erscheinungsbildund zur Markenpolitik

– Grundsätze bez. Entwicklung, Produktion, Einkauf, Personal-führung, Organisation, Controlling, Qualitätssicherung etc.

– Milestones

Marketing-und Verkaufs-

strategie

KAM-Konzept

Finanz- undInvestitions-

planung

Personal- undFührungs-konzepte

KAM-Konzept:Logistik,

Qualitäts-management

etc.

Teilstrategien (pro SGF)

Pläne fürWerbung,Verkauf

etc.

Schlüssel-kunden-

Pläne

Budgets,Liquiditäts-

planung

Personal-planung:

Ausbildung,Förderung

Logistik,Qualitäts-

management,Businesspläne,Töchter etc.

Operative Pläne

Organisation

Das Key Account Management in der Konzepthierarchie

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� Die Unternehmensstrategie wird langfristig für ca. 4 bis 5 Jahre fest -gelegt.

� Grundsatzüberlegungen zum Key Account Management finden sich oftbereits in der Unternehmensstrategie. Insbesondere ist es sinnvoll, diewichtigsten Marktpartner/Kunden in der Unternehmensstrategie na-mentlich zu erwähnen. Damit bekennt sich die Unternehmensleitungklar zur intensiven Bearbeitung dieser Top-Kunden. Gleichzeitig wirdsichergestellt, dass die Bedeutung dieser Kunden stets präsent ist.Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Beratungsunternehmens Dr. Pius Küng & Partner, St.Gallen, bei international tätigen Firmen hatergeben, dass 47 % der befragten Unternehmen das Key Account Mana -gement in der Unternehmensstrategie erwähnen, und 62,6 % davon er-wähnen die Key Accounts gar namentlich in der Unternehmens strategie.Unter den Unternehmen, die die Schlüsselkunden nament lich erwähnen,ist die Konsumgüterbranche überproportional vertreten.

� Für die Teilstrategien, die aus der Unternehmensstrategie für einzelneFunktionsbereiche des Unternehmens abgeleitet werden und weiter insDetail gehen, ist eine mittelfristige Gültigkeit von 2 bis 3 Jahren sinn-voll. Das Key-Account-Management-Konzept ist in diesen Bereich ein-gebettet und sollte die Grundsätze der Unternehmensstrategie berück-sichtigen und gleichzeitig mit dem Marketing- und Verkaufskonzepteine Einheit bilden.

� Operative Pläne, die konkret die Art und Weise der Realisierung von aufstrategischer Ebene geplanten Maßnahmen bestimmen, werden für eineDauer von bis zu einem Jahr erstellt. Das Key Account Management definiert im Rahmen der operativen Pläne die Schlüsselkunden-Pläne,d. h. jeder einzelne Schlüsselkunde wird in Bezug auf Chancen/Stärkenund Gefahren/Schwächen analysiert. Auf dieser Basis werden die Zieleund die Maßnahmen für den jeweiligen Schlüsselkunden definiert.

� Eine taktische Planung wird für die Detailplanung von Einzelmaß nah -men eingesetzt (z. B. Abschluss eines Rahmenvertrages, Planung eines gemeinsamen Messeauftrittes) und muss sorgfältig vorbereitet werden.

In diesem Zusammenhang hat Fredmund Malik ein »Navigationsschema«für die unternehmerische Ausrichtung auf der operativen und strategischenEbene entwickelt.

Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 35

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Dieses Navigationsschema zeigt uns, dass wir nur dann kurz- und lang fristigüberleben können, wenn es uns gelingt, die Liquidität, den betriebswirt-schaftlichen Erfolg (Cashflow, Gewinn) und geeignete Erfolgspotenziale(Vorteile, Einzigartigkeiten) sicherzustellen. Im optimalen Falle haben wiruns bereits mit zukünftigen Kundenproblemen auseinandergesetzt, wobeisich diese nicht an den heutigen Produkten orientieren, denn langfristig wirdjedes Produkt durch eine neue Lösung substituiert, was mit folgenden Bei-spielen dokumeniert werden kann:

Beispiel 1: Die digitale Kamera löst den Videorekorder ab, welcher vorJahren die Super-8-Filmkamera abgelöst hat.

Beispiel 2: Die DVD löst die CD ab, welche ihrerseits Audio-Kassettenund Schallplatten ersetzt hat.

Beispiel 3: Der Digitaldruck löst zunehmend den traditionellen Offset-druck ab, welcher vor Jahren den Buchdruck ersetzt hat.

Beispiel 4: Die kabellose Übertragung ersetzt Lichtwellenleiter-Kabel,welche ihrerseits Kabel und Verteiler auf Kupferbasis ersetzten.

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Navigationsschema zur Sicherung des

Unternehmens erfolges

Liquidität(Zahlungsbereitschaft)

Zukünftige Erfolgspotenzialefür die Lösung

von Kundenproblemen

Erfolgspotenziale fürheutige Lösungen

StrategischeAnalyse

und Planung,Frühwarnsystem

OperativePlanung

und Controlling

kurzfristig langfristig

Konzepte undInstrumente

SteuergrößenZeithorizont für die

Erfolgssicherung

Betrieblicher Erfolg(Gewinn/Verlust)

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In der Praxis können wir die Richtigkeit des Navigationsschemas immer wieder feststellen, wenn große Unternehmen kleinere und mittlere Firmenübernehmen, welche oft über gute Ideen, aber über zuwenig Ressourcen bezüglich Finanzen und Vertrieb verfügen, während den großen Unterneh-men die Ideen ausgehen.

Die Zeitungen haben in den letzten Jahren laufend von Mergers, Akquisitio-nen und Fusionen berichtet. Oft traf der Fall zu, dass große, internationaleKonzerne vergleichsweise kleine und mittlere Unternehmen »gefressen« haben, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Zu denken ist z. B. an die Übernahme des traditionsreichen SchweizerSchuhherstellers Bally durch den US-Finanzkonzern Texas Pacific Groupoder an die renommierten Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer, Zenithund Ebel, welche vom französischen Luxusgüterkonzern Louis Vuitton-Moët-Hennessy (LVMH) übernommen wurden. Meist stehen bei den Über-nahmekandidaten Liquiditäts- und/oder Ertragsprobleme im Vordergrund,

Situationvon KMU

schlechtknapp

befriedigend/schlecht

gut sehr gut

Dieses Navigationsschema visualisiert Erfahrungen aus der Praxis:

� Eine gute Liquidität bedeutet noch nicht gute Geschäftsergebnisse,während gute Geschäftsergebnisse nicht zwingend mit einer gutenLiqui dität verbunden sind.

� Ein guter Erfolg (Cashflow, Gewinn, ROI etc.) heißt noch nicht, dass wirüber genügend Erfolgspotenziale in der Zukunft verfügen, und vorhan-dene Erfolgspotenziale spiegeln sich nicht immer im Unterneh mens -ergebnis wider.

� Heutige Erfolgspositionen, gute Ergebnisse und eine vernünftigeLiquidität (Zahlungsbereitschaft) sichern nur dann den langfristigenErfolg, wenn wir uns rechtzeitig mit den zukünftigen Kundenpro ble -men und mit neuen technischen Lösungen auseinandersetzen.

Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 37

Situationvieler Groß -unternehmen

sehr gut sehr gut gut schlecht

Liquidität Ertrag SEP Zukünftige SEPWarum Großunternehmen viele KMU »fressen«

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während sich die Großunternehmen strategische Erfolgspositionen »aneig-nen« können, wie im Falle von LVMH das Uhrmacher-Wissen der tradi - tionsreichen Uhrenhersteller. Der Speditionskonzern Danzas bzw. dessendeutsche Muttergesellschaft wollte dagegen mit dem Zukauf des US-Spedi-tionskonzerns American Express International (AEI) die weltweite Präsenzausweiten und zur Nummer eins in der Luftfracht werden.

Auch der Finanzbereich blieb von dieser Fusionswelle nicht verschont.Aufsehen erregte z. B. die Übernahme der »kleinen« Banca del Gottardodurch die Rentenanstalt/Swiss Life, wobei die Gotthard-Bank vor der Übernahme bereits nicht mehr selbstständig war, sondern zur japanischen Sumitomo-Bank gehörte.

Die Beispiele zu den Übernahmen von »Kleinen« durch Große könntenallein ein ganzes Buch füllen. Für das Key Account Management heißt diese»Fusionitis« nichts anderes, als dass man sich immer wieder mit neuenHeraus forderungen auseinandersetzen muss und dass sich die Ansprech -personen von einem Tag auf den anderen ändern können. Es gilt deshalb einbreites Beziehungsnetz zu verschiedenen Personen beim Schlüsselkundenaufzubauen.

Unabhängig von den Übernahmen wird seit einiger Zeit versucht, mit einersogenannten Balanced Scorecard (Kaplan) die Umsetzung von Strategienund Konzepten sowie das Erreichen der Ziele mit geeigneten Kennzahlenlaufend zu überprüfen (Synonym: Cockpit-Controlling).

Bei der Fixierung der Anzahl von Kennzahlen gilt es den Grundsatz desCZSG (Controller Zentrum St. Gallen) zu beachten: »Twenty is plenty«,d.h. das Cockpit-Controlling ist dann erfolgreich, wenn wir uns auf die wich-tigsten Kennzahlen fokussieren (»Konzentration der Kräfte«).

Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung einer BalancedScorecard sind gute Strategien, klare Ziele und Konzepte, das Erkennen derwichtigsten Erfolgsfaktoren (»Drivers«) sowie geeignete computergestützteMessinstrumente.

Das Navigationsschema sowie die Balanced Scorecard haben auch ihreBedeutung im Key Account Management, ist doch der Erfolg bei Schlüssel -kunden entscheidend für die gesamtunternehmerischen Resultate. WichtigeKennzahlen sind: Zielerreichung bei Top-Kunden, Prozentsatz der pünkt-lichen Lieferungen, Prozentsatz der gewonnenen Projekte im Verhältniszum Total der Kundenprojekte, Prozentsatz unseres Umsatzes am Gesamt umsatz des Kunden etc.

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 39

Mitarbeiterkennzahlen

– Mitarbeiterzufriedenheit– Ungewollte Fluktuationen– in % der Mitarbeiter– ø Anzahl Tage Trainings– pro Mitarbeiter– % Mitarbeiter, welche– Ziellohn überschreiten

– Umsatzzielerreichung– Kundenzufriedenheit– Verhältnis Offerten/– Aufträge– Marktanteile– Wiederkaufsraten– Umsätze Top-Kunden

Markt- undKundenkennzahlen

Finanzielle Kennzahlen

– Cashflow– ROI/ROCE– DBs– Wertschöpfung– Liquidität

Prozesskennzahlen

– % Logistikkosten zum– Umsatz/DB– ø Umsatz/DB pro– Mitarbeiter im Verkauf– Marketing- und– Verkaufskosten in– % des Umsatzes/DBs– % des Umsatzes von– neuen Produkten– (≤ 3 Jahre) am Gesamt-– umsatz– Garantiekosten in %– zum Umsatz– % pünktliche Lieferungen

BalancedScorecard

Kennzahlen zur BalancedScorecard eines Industrieunternehmens

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2.4 Problemlösungen für den Schlüsselkunden:Das Durchbrechen der gläsernen Decke

Die Umsetzung unserer Strategien und das Erreichen der Unternehmens-ziele ist weitgehend vom Erfolg bei unseren Schlüsselkunden abhängig.Hierfür ist eine »maßgeschneiderte« Betreuung der Key-Accounts resp. derDivisionen und Abteilungen unserer wichtigsten Kunden unerlässlich. Nichtder Verkauf von Produkten steht im Mittelpunkt, sondern vielmehr unserBeitrag zur Lösung zentraler betrieblicher und unternehmerischer Proble -me des Schlüsselkunden. Mit diesem Beitrag können der Wettbewerb beiTop-Kunden verkleinert und die Resultate des Kunden und unseres Unter-nehmens verbessert werden, insbesondere dann, wenn es uns gelingt, diestrategischen Erfolgspositionen (Wettbewerbsvorteile und/oder die Kern-kompetenzen unserer Kunden) zu stärken.

Die nachstehende Darstellung zeigt die Stufen vom Produktverkauf bis zumProblemlöser beim Kunden. Die sogenannte »gläserne Decke« stellt dabeidie Hürde zwischen dem traditionellen Verkaufen und dem Schlüssel -kunden-Management dar. Viele Mitarbeiter im Verkauf sind nicht in der

Key Account Management40

Vom Produktverkaufzum Problemlöser

beim Kunden

Stufe 5Beitrag zur Steigerung derUnternehmensergebnisse

(Marktstellung) des Kunden

Stufe 4Prozessoptimierung

beim Kunden

Stufe 3»Guten« Service und Support

zur Verfügung stellen

Stufe 2Verkauf »guter« Produkteund/oder Dienstleistungen

Stufe 1Verkauf von Produktengemäß Spezifikation

GLÄSERNE DECKE

Abnahme Lösungen oderSteigerung

der Resultate

Produkteverkaufen

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Zunahme

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 41

Lage, diese gläserne Decke zu überspringen, weil die tatsächlichen Heraus-forderungen des Kunden nicht erkannt werden oder weil das Unternehmennicht in der Lage ist, kundenspezifische Lösungen zu erarbeiten.

Ein Beispiel aus der Informatikbranche soll den Weg vom Produkt verkäuferzum Problemlöser besser verdeutlichen: Ein Unternehmen verkauft Work-stations und CAD-Systeme für den Maschinenbau. Beschränkt sich das Unternehmen auf den ausschließlichen Verkauf dieser Produkte, so ist es einLieferant, der Produkte gemäß Spezifikationen verkauft. In der heutigen Zeitreicht es aber in der Regel nicht mehr, »nur« gute Produkte zu verkaufen,denn es besteht damit nicht die Möglichkeit, sich von den Konkurrenten ab-zuheben. Die Produkte werden nicht nur in der Informatikbranche, sondernauch in anderen Bereichen einander immer ähnlicher. Es gibt aus Konsu-mentensicht kaum mehr Möglichkeiten, die verschiedenen Angebote bezüg-lich Qualität zu unterscheiden. In vielen Fällen wird heute die gute Qualitätvorausgesetzt.

Das Unternehmen der Informatikbranche will sich nun gegenüber seinen Konkurrenten abheben. Dazu hat es mehrere Möglichkeiten: Es kannz. B. neben den Produkten (Workstation und CAD-System) den Maschinen -bauern zusätzliche Dienstleistungen anbieten, wie die reibungslose In betrieb -nahme der Anlage oder die Schulung der Mitarbeiter des Maschinen bauersauf dem neuen CAD-System, oder eine besonders lange Garantiefrist ge-währen. Die angebotenen Dienstleistungen können sogar noch weiter gehen,indem z. B. ein regelmäßiger Update-Service für das Betriebssystem ange-boten wird, mit der entsprechenden Software und den Manuals. All diese zusätzlichen Dienstleistungen trifft man heute häufig an. Typischerweisebraucht es kein Key Account Management, um diese Produkte und Dienst-leistungen zu verkaufen. Erfahrene und gut ausgebildete Verkäufer haben dienötigen Argumente, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu positionieren und erfolgreich zu verkaufen.

Das Key Account Management geht einen Schritt weiter, indem nämlich die»gläserne Decke« durchbrochen wird. Es geht nicht primär um den Verkaufvon Produkten und Dienstleistungen, sondern es müssen in einem erstenSchritt die betrieblichen und in einem zweiten Schritt die unter nehme -rischen Probleme des Kunden, d. h. des Maschinenbauers, erkannt undgelöst werden. Beim Beispiel des Informatikunternehmens kann die Lösungdarin bestehen, dass die CAD-Systeme einen Beitrag leisten, dank kürzererProduktionszyklen die Produktivität des Maschinenbauers zu steigern. Es

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könnte sogar so weit gehen, dank der speziell für diesen Maschinenbau er entwickelten Software schneller auf die Anforderungen des Marktes zu rea-gieren. Sobald das Informatikunternehmen Lösungen bietet, welche diespezifischen betrieblichen und unternehmerischen Probleme des Maschi-nenbauers lösen, ist der Anbieter nicht mehr ein »austauschbarer« Lieferant,sondern wird zu einem echten Partner. Diese Partnerschaft zeichnet sich ausdurch gemeinsam entwickelte Lösungen, welche den Maschinenbauer imVergleich zu den Konkurrenten besser positionieren. Gleichzeitig dienendiese Lösungen auch dem Informatikunternehmen, um sich in seinem Um-feld als fortschrittliches, innovatives Unternehmen zu profilieren.

Das Durchbrechen der gläsernen Decke hat neben der Entwicklung von spezifischen Lösungen noch weitere Auswirkungen: Tendenziell nimmt derWettbewerb ab, weil nicht alle Konkurrenten des Informatikunternehmensin der Lage und willens sind, kundenspezifische Lösungen zu erarbeiten.Gleichzeitig nimmt die Preiselastizität ab, weil die angebotenen Problem-lösungen zwischen den verschiedenen Informatikunternehmen kaum mehrmiteinander vergleichbar sind. Demzufolge nimmt auch die Bedeutung vonMerkmalen und Spezifikationen ab. Es wird nicht nach dem Produkt ge-sucht, das bestimmte Eigenschaften/Spezifikationen des Maschinenbauerserfüllt, sondern es werden gesamtheitliche Lösungen dargestellt, welcheweit mehr bieten als die Erfüllung der Eigenschaften.

Einige weitere Beispiele sollen die verschiedenen Angebotsstufen ver deut -lichen. Die Tabelle wird dabei am besten von unten nach oben gelesen. Aus-gehend von Stufe 1, »Lieferung von Produkten«, werden Stufe um Stufe dieergänzenden Dienstleistungen bzw. die Problemlösungen dargestellt. Genaubetrachtet, kann erst ab der vierten Stufe, »Betriebliche Probleme«, von ei-nem gutem Key Account Management die Rede sein.

Sobald die gläserne Decke »durchbrochen« ist, nimmt der Wettbewerbab. Gleichzeitig reduzieren sich die Preiselastizität sowie die Bedeutung voneinzelnen Produkteigenschaften und -merkmalen. Demgegenüber wird esumso wichtiger, die Herausforderungen des Kunden in seinem Markt zu erfassen und entsprechende individuelle, problembezogene Lösungen anzu -bieten, welche für den Kunden eine echte Unterstützung für den eigenenWettbewerb darstellen.

Key Account Management42

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Stufe 1:

Lieferung von

Produkten

� Leuchten aufgrund der Devisenanforderungen anbieten

� PCs, Peripheriegeräte undsonstiges Zubehör

43Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements

Beispiel 1: Beleuchtung Beispiel 2: Informatik

Genau bei diesen Punkten muss das Key Account Management ansetzen undsicherstellen, dass mit den kundenspezifischen Lösungen zwischen dem eigenen Unternehmen und dem Schlüsselkunden ein Verhältnis aufgebautwird, welches für beide Beteiligten zu einer Win-Win-Situation führt.

Stufe 5:

Unternehmerische

Probleme

� Beitrag zur Verbesserung der Wett-bewerbsfähigkeit

� Kundenspezifische, gemeinsamentwickelte neue Produkte für dierichtige Marktpositionierung

Lieferung von IT-Systemen zur: � Abdeckung für strategisch wichtigeGlieder der Wertschöpfungskette

� Steigerung der Wettbewerbs -fähigkeit

� Unterstützung der angestrebtenDezentralisierung

Stufe 4:

Betriebliche

Probleme

� Beratung für Präsentations- undLayoutmöglichkeiten

� Konzepte für Kostenreduktionen imBereich Energie

� Lieferung eines Informatiksystemszur Senkung der Lager haltungs -kosten um 10 %

� Computer Aided Software Engineering (CASE) implementieren

Stufe 3:

Guter Service

und Support

� Weiterbildung der Kunden-mitarbeiter

� Qualifizierte Ansprechpartner/Spezialisten für die Kunden-mitarbeiter

� Bedarfsorientierte Kundenschulung � Schnelles und aufmerksames Wartungs- und Reparaturpersonal

Stufe 2:

Gute Produkte

und/oder

Dienstleistungen

� Lichttechnische Beratung� Variantenberechnungen

� Workstation inkl. Laserprinter, diedem Industriestandard entsprechen

� Installation zum vereinbarten Ter-min und reibungslose Inbetrieb-nahme

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Beispiel 3: Zeitschriftendruck Beispiel 4: Copy Center

Stufe 5:

Unternehmerische

Probleme

� Beratung für die optimale Positio-nierung der Zeitschrift im Markt

� Mithilfe bei der Mehrfachnutzungder Daten (Druck, Internet, E-Commerce)

� Betrieb aller Fotokopierer und Drucker des Kunden durch eigenes Personal

Stufe 1:

Lieferung von

Produkten

� Druck der Zeitschrift ab gelieferten Daten

� Verkauf von Fotokopien (Groß -auflagen) und Papier

Zusammengefasst kann der Weg zum Key Account Management auch wiefolgt dargestellt werden:

Erster Schritt: Produktlieferant

In einem ersten Schritt ist jeder Anbieter ein reiner Produktlieferant. Er er-langt mit der Zeit detaillierte Kenntnisse der Branche des Kunden und desKunden selber. Die Gespräche zwischen dem Lieferanten und dem Kundenwerden enger und der Lieferant erlangt immer mehr »Insiderwissen« überden Kunden (z. B. Personalwechsel, Geschäftsgang, gewonnene und verlo-rene Projekte, interne Unstimmigkeiten).

Stufe 4:

Betriebliche

Probleme

� Übernahme aller Prozesse, in denen der Kunde keine Kern-kompetenz hat (Logistik, Versand,Akquisition von Inseraten)

� Unterhalt und Wartung aller Fotokopierer des Kunden organisieren

Stufe 2:

Gute Produkte

und/oder

Dienstleistungen

� Druck und Versand der Zeitschrif-ten an die Abonnenten

Stufe 3:

Guter Service

und Support

� Beihilfe bei Datenmanagement, Archivierungsservice

� Laufendes Nachfüllen (Papier, Toner etc.) aller Fotokopierer beim Kunden

� Versand der Dokumente an Kun-den oder an Abteilungen/Filialen

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Kapitel 2: Bedeutung des Key Account Managements 45

Zweiter Schritt: Lieferant mit Mehrwert

Dank dieser vertieften Branchen- und Kundenkenntnisse ist der Lieferant inder Lage, einen Mehrwert zu bieten. Dieser Mehrwert kann darin bestehen,dass der Kunde nicht die Standardlösung erhält, sondern eine Lösung, wel-che seine spezifischen Probleme berücksichtigt und behebt. Der Lieferantbaut sein Beziehungsnetz innerhalb des Kundenunternehmens aus. NebenKontakten zu Sachbearbeitern, Einkäufern etc. stellen sich auch die Kontaktezum Top-Management ein. Der Lieferant wird nicht mehr nur bei Tages -geschäften berücksichtigt, sondern frühzeitig in strategisch wichtige Pro -jekte integriert.

Dritter Schritt: Strategischer Partner

Sobald der Lieferant in strategische Projekte eingebunden ist, weiß er, dasssich seine Rolle beim Kunden gewandelt hat. Er ist nicht mehr »nur« derLieferant von Produkten, sondern aus Kundensicht wird er zur Vertrauens-person, in vielen Fällen gar zum Berater und strategischen Partner.

Das Key Account Management verfolgt genau dieses Ziel. Mit denwich tigsten Kunden soll keine »gewöhnliche« Kunden-Lieferanten-Be zie -hung aufgebaut werden. Es muss das Ziel sein, zum strategischen Partner zuwerden. Damit bindet man sich langfristig an den Kunden, wird weniger aus-tauschbar. Der Kunde erhält im Gegenzug auf ihn zugeschnittene Lösun-gen. Eine Win-Win-Situation ist entstanden.

Der Weg zum Key Account Management

Lieferant

mit Mehrw

ert

Strategisc

her

Partner

Vertrauensperson/Berater

Strategische Projekte

Produkt-

lieferant

Top-Management-Beziehung

Kunde realisiert Mehrwert

Kunden-Kenntnisse

Branchen-Kenntnisse

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Stabile Bedingungen waren für die Märkte in der Vergangenheit kennzeichnend. Heute

stellt aber der Wandel die einzige Konstante für das Unternehmen dar. Die wesentli-

chen Herausforderungen in der Zukunft sind: der Trend zur zunehmenden Globalisie-

rung der Märkte, das Nullsummenspiel, die Zeitschere, der Diffusionsprozess, der

Rationalisierungsdruck sowie das Buying-Center.

Vor diesem Hintergrund bezeichnen Marketing- und Verkaufsleiter die bessere Bear-

beitung der Kunden und insbesondere der Schlüsselkunden als eine der wichtigsten

Aufgaben in der Zukunft. So betrachtet, gehört das Beziehungsmanagement zu wich-

tigen Kunden, neben den technischen Kernkompetenzen, zu den erfolgsentscheiden-

den Kriterien, denn es erlaubt jedem Unternehmen zu erkennen:

� wer in Zukunft die 10 bis 20 wichtigsten Kunden sind,

� worauf sich in der Zukunft die Wettbewerbsvorteile stützen,

� wo innerhalb der Wertschöpfungskette Potenziale zur Erhöhung der Deckungs -

bei träge liegen,

� welche Fähigkeiten und Eigenschaften es dem Unternehmen erlauben, anders oder

besser als die Mitbewerber zu sein,

� wo die geografischen Schwerpunkte liegen werden.

Aufgrund der großen Bedeutung des Key Account Managements für jedes Unterneh-

men sollten sich wichtige Überlegungen zum Key Account Management in allen we-

sentlichen Unternehmenskonzepten wiederfinden.

Es ist z. B. sinnvoll, die wichtigsten zukünftigen Marktpartner namentlich in der Unter-

nehmensstrategie zu erwähnen, damit man sich stets deren Bedeutung bewusst ist. Für

die im Key-Account-Management-Konzept definierten Kunden werden Accountpläne

entworfen, welche die Ziele und Maßnahmen für jeden einzelnen Schlüsselkunden fest-

halten.

Eine der wichtigsten Herausforderungen im Key Account Management ist die Sicher-

stellung von betrieblichen oder unternehmerischen Problemlösungen für den Kunden.

Es muss im Key Account Management gelingen, nicht mehr nur Produkte gemäß Spe-

zifikation zu liefern, sondern den Schlüsselkunden auch echte Lösungen zur Bewälti-

gung von unternehmerischen und betrieblichen Problemen zu bieten.

Zusammenfassung:

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