world culture festival berlin - art of living yoga 2

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Mata Urmila Devi auf der Geburtstagsfeier von Sri Sri Ravi Shankar, Mai 2009 in Oppenau. Links neben ihr Bhanumathi Narasimhan, Schwester von Sri Sri Ravi Shankar, 2.v.l. Rajshree Patel 'The Light of Leadership' Workshop am 2. März 2010 in München in den Räumen der Schweisfurth Stiftung. Die Teilnehmerinnen sind hier bei einer dynamischen Atemübung zu sehen.

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'The Light of Leadership' Workshop am 2. März 2010 in München in den Räumen der Schweisfurth Stiftung. Die Teilnehmerinnen sind hier bei einer dynamischen Atemübung zu sehen. Mata Urmila Devi auf der Geburtstagsfeier von Sri Sri Ravi Shankar, Mai 2009 in Oppenau. Links neben ihr Bhanumathi Narasimhan, Schwester von Sri Sri Ravi Shankar, 2.v.l. Rajshree Patel

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Mata Urmila Devi auf der Geburtstagsfeier von Sri Sri Ravi Shankar, Mai 2009 in Oppenau. Links neben ihr Bhanumathi Narasimhan, Schwester von Sri Sri Ravi Shankar, 2.v.l. Rajshree Patel

'The Light of Leadership' Workshop am 2. März 2010 in München in den Räumen der Schweisfurth Stiftung. Die Teilnehmerinnen sind hier bei einer dynamischen Atemübung zu sehen.

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für 200 Kinder begann, wuchs inden vergangenen 30 Jahren zu

einer Organisation heran, die heute in fast allen Ländernder Erde vertreten ist. Der Gründer Sri Sri Ravi Shankargenießt einen weltweiten Ruf als spiritueller Lehrer undPhilanthrop und »The Art of Living« hat mittlerweileeinen Sonderberaterstatus in humanitären Fragen bei derUNO inne.

Aber der Reihe nach … Es begann alles an einem 13.November 1981 in Bangalore, erinnert sich Sri SrisVater. Warum am 13. November? „Weil Sri Sri beweisenwollte, dass es nichts Ungünstiges in Verbindung mit derZahl 13 gibt. Wir hatten unsere Schüler, die Essen undKleidung benötigten und in einem kleinen Haus in Jay-anagar (ein Stadtteil in Bangalore, an dem jetzt dasMedien-Zentrum von Sri Sri steht) unterrichtet werdensollten. In der Zwischenzeit suchten wir nach einemStück Land, um den Ashram zu gründen: Wir benötigtenvier Jahre, bevor wir die Zustimmung bekamen! Im April

Ein Fest der Kulturen!DAS WORLD CULTURE FESTIVAL IM BERLINER OLYMPIASTADION AM 2. UND 3. JULI 2011. TEXT REGINA BÖNSEL, BIRGIT ADDOU UND ANDREA BERNINGER

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Eine ‚Hommage‘ an die Schönheit und Vielfalt der Kulturen, eine Einladung an uns Menschen, dieVerschiedenheit als Bereicherung zu würdigen; und in Harmonie, getragen von gegenseitigemRespekt, in Frieden miteinander zu leben. Höhepunkte der zweitägigen Veranstaltung sind dieAbendveranstaltung vom 2. Juli, „Ein Fest der Kulturen – One World – One Family“ und die Frie -densmeditation am. 3. Juli, zu der 70.000 Menschen erwartet werden. Zahlreiche Workshopswerden dieser Veranstaltung neue Impulse geben, darunter auch eine Frauenkonferenz, „The Lightof Leadership“, über die wir in der ab40 schon berichtet haben. Seitdem hat sich vieles getan.

30 JAHRE »THE ART OF LIVING« -COMMITTED TO MAKING LIFE ACELEBRATION!RÜCKBLICK AUF WELTWEIT 30JAHRE SELBSTLOSEN DIENSTUND AUSBLICK AUF EINE WELTFREI VON STRESS UND GEWALT

„Für mich gehört die humanitäreArbeit einfach zur spirituellenLebensart - sie ist eng mit dem inneren Weg verbunden.Das ist ganz selbstverständlich. Der selbstlose Dienst amNächsten ist ein Ausdruck von Freude und Liebe. Mansollte sich selbst fragen: Wie kann ich meinen Mitmen-schen und der Welt nützlich sein? Auf diese Weise öffnetsich das Herz und man wird auf eine neue Bewusstseins-ebene gehoben.“ Es ist völlig bedeutungslos, wenn Du jemanden liebst, denDu ohnehin schon magst. Jemanden zu lieben, weil erDich liebt, hat ebenso keinerlei Konsequenz. Wenn Dujedoch jemanden liebst, den Du nicht leiden kannst, dannhast Du deine Lektion gelernt. Und wenn du jemandenliebst, der dich grundlos beschuldigt, dann hast du dieKunst des Lebens gelernt.“Sri Sri Ravi Shankar, Begründer von »The Art of Living«Aus diesem kleinen, unabhängigen Denker wurde späterder Gründer von »The Art of Living«. Was in Indien miteiner Schule

Ein kleiner indischer Junge fragteseine Großmutter: „Warum behan-delt ihr diesen Mann so?“ – „Er istein Unberührbarer“, antwortete sie.Da berührte der kleine Junge zuerstden Unberührbaren, dann seineGroßmutter und dann alle Kleidung,die zum Trocknen aufgehängt war …

Urmila Mata Devi (l.) und die indische Sufi Sängerin Zila Khanauf der Int. Frauenkonferenz in Bangalore 2009

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1985 erhielten wir 60 MorgenLand für 30 Jahre auf Mietbasisund im Oktober begannen wirgenau an diesem Ort unsereerste Sanskrit-Schule mit 20Studenten und wir verlegtenauch schnell die vedische Schu-le dorthin. Bis Oktober 1985hatten wir provisorische Gebäu-de errichtet, aber es gab immernoch kein Wasser. Die Men-schen sagten, dass die Gegendzu felsig war, um Wasser zufinden, aber Sri Sri wies aufeinen bestimmten Platz hin undsagte, wir würden dort Wasserfinden.Wir begannen zu bohren: rund30 Meter – kein Wasser, 60Meter – nichts, 90 Meter –immer noch kein Wasser ….Der Bauunternehmer sagte mir,

es sei sinnlos weiterzumachen und Geld zu vergeuden,aber ich war sicher, dass wenn Sri Sri sagte, es gäbe dortWasser, auch welches dort zu finden sei. Und dann, beieiner Tiefe von 95 Metern, begann das Wasser hervorzu-sprudeln.“Nach und nach fanden sich immer mehr Menschen ein.Rajshree Patel, die quasi von der ersten Stunde an dabeiwar, erzählt: „Sri Sri hat einen so klaren Verstand. Er istwie ein Spiegel. Er reflektiert unsere wahre Natur. Ichhabe noch niemanden getroffen, mit dem ich so einfachund unkompliziert zusammenarbeiten kann. Gleichzeitigüberfordert mich seine Energie. Er kann stundenlangarbeiten, ohne müde zu werden, und seine Absichtensind sehr kraftvoll. Und bei alldem ist er so wie ein Kind.Als ich zum ersten Mal mit ihm von Bombay nach Ban-galore Ende der 80-er Jahre flog, sagte er zu mir: ‚Ban-galore wird dir gut gefallen, es ist die Gartenstadt undunser Ashram ist so grün.‘

Ich kann mich nicht daran erinnern, was ich erwartethatte, aber die Stadt der Gärten hatte viel mehr Beton alsBäume und Blumen. Der Ashram, na ja, war kahl, trok-ken, hügelig, steinig und voller Schlangen. Es gab dreikleine Gebäude und Hütten, die Sri Sri ‚vorübergehendeBehausungen‘ nannte. Unsere Spaziergänge endetenimmer oben auf einem Hügel. Sri Sri blickte in die Ferneund dann den Hügel hinunter und sagte: ‚Eines Tageswird dieser gesamte Hügel mit Tausenden von Menschenübersät sein. Es wird ein Amphitheater zum Hinsetzengeben, ich werde nicht einmal laufen können, weil soviele Menschen sich dort drängen, und es wird eine Lein-wand geben, auf die alles projiziert wird.‘ Auf einer Ebene wusste ich, dass das, was er sagte, in derZukunft geschehen würde. Auf einer anderen Ebene frag-te ich mich, wie alles möglich werden würde. Gerade ein-

mal acht bis zehn Menschen kamen damals zum Satsang,zu den allabendlichen Veranstaltungen, deshalb schiendie Vorstellung von Tausenden unvorstellbar.

Ohne unser aller Wissen wurde die Grundlage für dasphänomenale Wachstum der Bewegung in Indien gelegt. Wenn ich heute zurückblicke und mich an diese Spazier-gänge mit Sri Sri im Ashram erinnere, bin ich nochimmer erstaunt über seine ruhige, aber bestimmte Fest-stellung: ‚Alles ist bestimmt.‘“

DEUTSCHLAND – AUSGANGSPUNKT FÜR EUROPADie ersten deutschen KursleiterInnen waren 1989 Dr.Eberhard Baumann, Christopher Kiran Byrt, Jyothi Soro-ko und Ananda Vdovic. Sie haben mit ihrer Pionierarbeitund ihrem vom ganzen Herzen kommenden Einsatz maß-geblich dazu beigetragen, „Die Kunst des Lebens” in alleEcken Europas und darüber hinaus in die Welt zu tragen.Mittlerweile vermitteln rund 60 KursleiterInnen inDeutschland das umfangreiche, ganzheitliche Programmaus Yoga, Atemübungen, Meditation und geistigem Wis-sen.

Hier einige ihrer Stimmen:»Die mit Abstand effektivste Technik, um in die Stille zukommen. Eine Organisation, die Berge versetzt und vorallem ein einzigartiger, lebender Meister, der jeden bedin-gungslos annimmt. Er ist der wandelnde Beweis für dieeine Kraft, die hinter allem ist – die Liebe. Tiefste Stille,höchstes Wissen, Feiern und Tanz – das ganze Spektrumdes Seins ist präsent in Die Kunst des Lebens.«

»An etwas teilzuhaben, was über mein persönliches Lebenhinaus für andere Menschen eine Bedeutung hat, erfülltmich zutiefst mit Dankbarkeit und Freude. Teil eines‚großen Plans‘ zu sein, empfinde ich als ein Geschenkdes Himmels.«

»Die Kunst des Lebens bedeutet für mich, alle Herausfor-derungen im Leben mit Humor zu nehmen!«

Mata Urmila Devi ist eine spirituelle Lehrerin von inter-nationalem Rang und lebt heute im Europäischen Zen-trum der ‚Kunst des Lebens Deutschland e.V.’ imSchwarzwald. Die Sängerin und Poetin ist eine der erstenSchülerinnen von Sri Sri in Europa. Sie wurde in Indiengeboren und wuchs ganz selbstverständlich mit demWissen um Yoga und Ayurveda auf. Ihre Sehnsuchtdanach‚ die Fülle des Lebens‘ zu erfahren, ließ sie einStudium der indischen Philosophie beginnen. Zudemnahm sie Unterricht im traditionellen indischen Sanskrit-gesang. 1987 begegnete sie Sri Sri Ravi Shankar. Inzwi-schen folgt sie ihrer Passion des traditionellen Gesangsvon Sanskritmantren, dem Vermitteln des Wissens ausdem Vedanta und gibt sich ganz ihrer Lehrtätigkeit fürdie ‚International Art of Living Foundation’ [Die Kunstdes Lebens] hin. Sie lebt, was sie lehrt.

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Rajshree Patel, eine der ersten Schü -lerinnen von Sri Sri Ravi Shankar, sielebt in Los Angeles und lehrt welt-weit die Medita tionsprogramme von"Die Kunst des Lebens".

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„Die Sanskritmantren“, so Mata Urmila Devi, „haben einereinigende und entspannende Wirkung auf unser Ner-vensystem. Es sind die universellen Klänge, die vonunserem Unterbewusstsein schnell aufgenommen wer-den. Mantrengesänge zu hören, ist eine Wohltat. Mantrenzu singen, ist eine Feier. Sie durchdringen Körper, Geistund Seele und heben unser Bewusstsein an, wir blühenbuchstäblich auf. Sanskritmantren bringen uns in Ver-bindung mit dem Innersten unseres Seins, dem Ort, indem Liebe und Harmonie auf ewig bestehen.“www.urmiladevi.com

Wir möchten Ihnen einige ausgewählte humanitäre Pro-jekte vorstellen, die der Nachhaltigkeit verpflichtet sind

SCHULENPitaji, Sri Sris Vater, berichtet, dass die erste Schule sichnach ihrer Gründung dem Widerstand anderer Schulenausgesetzt sah, da sie keine Schulgebühren erhob. Hinzukam, dass die Kinder das „Om Namah Shivaya“ lernten,was dazu führte, dass einige Menschen sagten, es sei dieSchule einer „Glaubensgemeinschaft“. Das „Om“ reprä-sentiert das Absolute, während „Namah Shivaya“ dasRelative repräsentiert. Beim Singen des „Om Namah Shi-vaya“ entsteht daher eine Einheit, eine wohltuende Wir-kung auf die Seele, und den Geist der Kinder.

Aber bald bestanden nicht nur 100 Prozent der Schülerdas Examen, sondern es waren auch die christlichen Schü-ler, die im „Bhagavad Gita“-Wettbewerb den ersten Platzerreichten. Das war der Beweis, dass der Unterrichtet derSchule sehr umfassend und ethisch ausgewogen war.

EURO A DAY The Art of Living Foundation stellt für momentan fast7.500 Kinder Schulen in Indiens ländlichen Gegendenund in den Slums bereit. Der Schulbesuch ist kostenlos,zusätzlich bekommen die Kinder Schuluniformen, Lehr-bücher, Essen und regelmäßige medizinische Untersu-chungen. Die überwältigende Mehrheit dieser Kinder, diehier gefördert werden, sind die ersten aus ihren Familien,die überhaupt zur Schule gehen. Die Familien könnendas Schulgeld nicht aufbringen, im Gegenteil – die Kin-der müssen meist zum Familienunterhalt durch Arbeit inder Landwirtschaft oder in Fabriken beitragen.

Durch die Schulausbildung haben die Jugendlichen einedeutlich bessere Chance, direkt in die Berufstätigkeitgehen zu können, mit der sie sich und später ihre Fami-lien ernähren können. Bei besonders guten Leistungenbesteht sogar die Möglichkeit, weiterführende Schulen zubesuchen. Um den Kreislauf der Armut zu durchbrechenbraucht es eine Schulbildung, sie ist Grundlage, um daseigene Leben zu meistern.Angesichts der Tatsache, dass die Kinder aus armen Ver-hältnissen kommen und kaum Zugang zu Trinkwasserund sanitären Anlagen haben, wird besonders auf ihre

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Kinder bei den " Examensarbeiten" der Euro-a-geförderten Schule in der Nähe von Bangalore,Indien

Glückliche Schülerinnen einer von Euro-a-Day- Projekt geförderten Schule. Die meistenSchulkinder sind die ersten in ihrer Familie, die eine Schulausbildung erhalten. Nur Bildungkann den Teufelskreis von Armut beenden

19 junge Haitianer zusammen mit dem französischen Ausbildungsleiter Stephane Ayrault(links). Sie alle erhalten eine Ausbildung von 'Nouvelle Vie Haiti' (The Art of Living) zumTrainer für Trau mabewältigung, zum Yogalehrer, zum Ausbilder für Permakultur oder füreine gewerbliche Tätigkeit.

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Gesundheit und Hygiene geachtet. Neben menschlichenWerten wie Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit und Fürsor-ge lernen die Kinder auch, die Umwelt zu schützen. Seit dem Jahr 2000 unterstützt „Euro-a-Day“ die Schulein Bangalore. Bernd Heckmann, selbst Pädagoge, war sofasziniert von der Fröhlichkeit der Schulkinder undbegeistert von der hervorragenden Arbeit an der Schule,dass er sich entschlossen hat, „Euro-a-Day“ zusammenmit Hans Robert Becker und Ulrich Bachmann hier inDeutschland ins Leben zu rufen. In den zehn Jahren seitBestehen des Programms hat das Team eine erheblicheSumme an Spendengeldern eingeworben und demSchulprojekt zur Verfügung gestellt. Viele Personenspenden regelmäßig für diesen guten Zweck, darunterauch einige Firmen.

Die ‚Armee der Ehrenamtlichen‘ ist stets im Einsatz, obbei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überflutungen oderbeim Tsunami und nach Kriegsunruhen und Terroran-schlägen. Sie ist flexibel und leistet sofort Hilfe, wennNot am Mann ist.

DAS BEISPIEL HAITIDie Haitianer leiden sehr unter dem Trauma des Erdbe-bens, denn schon vor dem 12. Januar 2010 herrschtegroße Armut. Die Jugend Haitis macht 70 % der Gesamt-bevölkerung aus und wird bald die Verantwortung fürdas Land übernehmen, ohne vorher eine Ausbildung ge -nossen zu haben. Seit Oktober 2007 bildet „The Art of Living” im Rahmendes Programmes „Nouvelle Vie Haiti“ in Haiti Jugendli-che dafür aus, damit sie Aufgaben beim Wiederaufbauund der Neugestaltung Haitis verantwortungsvoll über-nehmen können. Dank dieses Ausbildungsprogrammeshaben 350 junge Haitianer gelernt, ihr erlittenes Traumaund ihren Stress zu überwinden. In der zweiten Phaseihrer Entwicklung beginnen sie mit konkreten Aktivitä-ten für ihre Gemeinschaften.

Seit 2008 haben sie im Rahmen von „Nouvelle Vie“ fürüber 10.000 Teilnehmer Workshops zur Traumabewälti-gung veranstaltet, von denen 8.000 Opfer des Erdbebenswaren. Es fanden 1.200 Workshops zur Ernährungssiche-rung statt, die durch die Welternährungsorganisationfinanziert wurden. Darüber hinaus organisierten sieKurse in Sexualaufklärung für 560 Teilnehmer und bil-deten Mentoren für 580 Straßenkinder aus. „Nouvelle Vie” befindet sich in der dritten Entwicklungs-phase, 19 der qualifiziertesten Jugendleiter erhaltenmomentan eine Ausbildung zum Trainer, zum Yogaleh-rer, zum Ausbilder für Permakultur oder für eine gewerb-liche Tätigkeit. Sie werden im Anschluss in drei GebietenHaitis Zentren von „Nouvelle Vie“ errichten: in LesCayes, in Port au Prince sowie in Cap Haitian. In diesenZentren werden die Traumabewältigungskurse von „DieKunst des Lebens” angeboten; es wird ein Yogastudiogeben und auch Kurse in Permakultur sowie einen Ver-

suchsstandort hierfür. Ein bis zwei wirtschaftliche Unter-nehmungen sind ebenfalls geplant. Bis April 2012 soll „Nouvelle Vie“ in die Abschlussphaseeintreten und wirtschaftliche Unabhängigkeit erlangen.Dank der Betriebe, der Verträge (z. B. mit der Welternäh-rungsorganisation) sowie den Einnahmen aus den Kur-sen wird „Nouvelle Vie“ kostendeckend ein Netz vonZentren ausbauen können.

Um den gesellschaftlichen Fakten Rechnung zu tragen,fördert „The Art of Living” in Schwellenländernbesonders Mädchen und ihre Mütter. Eine historischeInitiative, die Hunderten von Frauen aus Indiens länd-lichen Gebieten eine Perspektive gegeben hat, war dasProgramm VISTA India (Value Integrated Services to All– Hilfe mit Werten für alle). Das Programm wurde 1985in der Nähe von Bangalore gestartet, um Frauen ohneSchulbildung und kranken und missbrauchten FrauenGrundkenntnisse im Lesen und Schreiben sowie eineBerufsausbildung zu vermitteln und Schulungen zuGesundheitsthemen und Hygiene zu ermöglichen. VieleFrauen werden von der Textilindustrie vor Ort übernom-men oder nehmen eine Heimarbeit an, um das Einkom-men der Familie aufzustocken. Über 2.000 Frauen aus 30Dörfern wurden mit Hilfe dieser Programmes ausgebil-det.Das Projekt zur Förderung des ländlichen Raumes (SriSri Rural Development Project) wurde 2001 eingeführt.Seit dieser Zeit wurden in Indien zahlreiche Projekte zurFrauenförderung gestartet, die aus einem viermonatigenAusbildungsprogramm bestehen, das die Frauen in diefinanzielle Unabhängigkeit führt. Besonderer Wert wirdauf ihre Persönlichkeitsentwicklung und auf die Bildunggelegt. Die Frauen haben eigenständig Projekte entwik-kelt wie das Herstellen von Räucherstäbchen, Kleidung,Stickereien und das Herstellen von Juteprodukten. DieseProdukte werden in Indien und im Ausland verkauft, dieErlöse kommen dem Projekt zugute.

DIE STÄRKUNG VON FRAUEN – WEIBLICHE WEISHEIT FÖRDERNAuf drei Ebenen zeigt »The Art of Living« Engagementfür die Stärkung von Frauen: zum einen durch Schulbil-dung, zum anderen durch Berufsausbildungen. Darüberhinaus findet regelmäßig die internationale Frauenkon-ferenz statt, mit deren Hilfe weltweit ein Bewusstsein fürdie Frauenthemen geschaffen wird und die eine Inspira-tion für Frauen in Führungspositionen darstellt.

Hommage an das Weibliche „Es gab eine Frau in meinem Leben, die mich mehr alssich selbst liebte“, sagte Sri Sri.Es scheint klar, dass Sri Sris Mutter die Frau war, dieden größten Einfluss auf sein Leben hatte. Die Geschich-te ihrer Geburt und ihres Todes ist genauso interessantund geheimnisvoll wie sein eigenes Lebens. Als AmmasEltern auf einer Pilgerfahrt in Kashi waren, einer der hei-

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ligsten Städte in Indien, beteten sie um ein Kind ineinem Tempel der Göttlichen Mutter. Ungefähr zehnMonate später wurde ihnen ein Mädchen geboren. Siewurde Visalakshi genannt, nach der Tempelgöttin, zu derdie Eltern gebetet hatten. Amma wuchs in einer einfa-chen orthodoxen südindischen Familie umgeben vonzahlreichen Verwandten auf. Amma verteilte immerEssen an andere Menschen, so erinnert sich Sri Sri undbald wurde ihrem Namen der Titel Annapoorneshware(Göttin des Essens) hinzugefügt. Sie hielt dieses Tun biszu ihrem Tod aufrecht und heute wird die Tradition vonihrer Tochter Bhanumati Narasimhan fortgeführt.

The Light of LeadershipIm Jahr 2005 wurden erstmals erfolgreiche Frauen ausallen Teilen der Welt nach Bangalore zur ersten interna-tionalen Frauenkonferenz eingeladen in der Hoffnung,dass sie die Beschlüsse dieser Konferenz mit in ihrejeweiligen Heimatländer nehmen. Besonders in Deutsch-land fiel diese Idee auf fruchtbaren Boden. Seither fan-den drei weitere internationale Konferenzen statt, diejüngste auf Bali. Wir in Deutschland starteten 2007 miteinem Artikel in der ab40, der seitdem ungeahnte Früch-te getragen hat. Regina Hunschock fühlte sich durch dasGelesene so angesprochen, dass sie mit uns Kontakt auf-nahm. Heute ist sie geschätzte Mitinitiatorin einerWorkshopserie, die in Deutschland in fünf Städten mitgroßem Erfolg stattfand. Anfangs ging es noch darum,die Lage in Deutschland zu sondieren, Kontakte zu knüp-fen und Kräfte zu sammeln und zu bündeln. Inzwischensind wir soweit, dass der Traum eines ‚Instituts der wei-sen Frauen‘ konkrete Formen angenommen hat und imkommenden Jahr das Licht der Welt erblicken wird. Undum Licht geht es uns auch – um das Licht, das die Frau-en in die Welt hinaustragen als Orientierung – The Lightof Leadership. Einen Höhepunkt wird »The Light of Leadership« am 2.Juli 2011 erfahren, wenn das deutsche Treffen auchgleichzeitig die 5. Internationale Frauenkonferenz seinwird, zu der wir alle Frauen herzlichst ins Olympiasta-dion Berlin einladen.In bewährter Weise werden unsere MitstreiterinnenSusanne Leithoff und Prof‘in Dr. Barbara von Meibom,die weitere Eckpfeiler der deutschen Workshopseriewaren, den Frauen ihre Vision einer von weiblichenWerten geprägten Welt vermitteln.Den Programmablauf, sowie weitere Informationen zurVeranstaltung finden Sie auf unserer Homepage unter:www.lightofleadership.org.

Sri Sris Einladung an uns FrauenDieser Workshop soll euch Freude schenken, die Freudedes Feierns und die Freude, Wissen unter so vielen Frau-en aus der ganzen Welt auszutauschen. Im Allgemeinendenken wir beim Feiern nicht daran, Wissen zu vermit-teln und umgekehrt. Diese Konferenz möchte beides mit-einander verbinden und euch diese einmalige Gelegen-

Ein Fest der Kulturen. Das World Culture Festival im Berliner Olympiastadion am 2. und 3. Juli 2011 30 Jahre »The Art of Living«. Info unter: The World Culture Festival, Die Kunst des Lebens Berlin, Potsdamer Str. 98, 10785 Berlin, Tel: + 49 30/ 253 583 30 Fax: + 49 30/ 253 583 97, E-Mail: [email protected], [email protected] The Light of Leadership. Info: Regina Hunschock und Christine HeuellTelefon 02361/30 68 970 0172/239 96 65 & 0176/546 476 12 E-Mail: [email protected] www.lightofleadership.org

heit schenken, beides im Einklang zu erleben: die Freudedes Festefeierns im Einklang mit der Weisheit derDiskussion. Und es ist genau diese Energie des Einklangsvon beidem, die dich in deiner Entwicklung voranbrin-gen wird, die den Unterschied ausmachen und etwas ver-ändern wird.

Frauen bringen uns unsere ersten Schritte ins Leben bei,unser erstes menschliches Verhalten. Frauen könnenUnterschiedliches zusammenbringen, können sehr unter-schiedliche Menschen miteinander vereinen. Diese Qua-litäten und Fähigkeiten sind Frauen angeboren. Für eineFrau ist es ganz natürlich, sich mit der Herzenskraft zuverbinden und zu kommunizieren. Wenn ein Projekt nicht erfolgreich ist, sind sicher zuwenig Frauen daran beteiligt. Denn wenn Frauen sichwirklich für etwas entschieden haben, können sie jedesProjekt zum Erfolg bringen. Die stärksten Kräfte in unssind Emotionen und Gefühle, Motivation und Inspira-tion. Männer können zum Kampf inspirieren, Frauenkönnen uns inspirieren, uns zu vereinen.

In unserer in Kriege verwickelten Welt brauchen wirFrauen auf der Entscheidungs- und Führungsebene invorderster Front. Wir brauchen Frauen, die Verantwor-tung übernehmen und sich nicht stressen lassen. Das ist

Arbeitsgruppe während der Int. Frauenkonferenz, auf dem Foto im Hintergrund istdie Mutter von Sri Sri Ravi Shankar zu sehen. Sri Sri hat die Meditationshalle nachihr benannt.