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STUDY ABROAD REPORT Name, Vorname Wittkamp, Christina E-Mail [email protected] Semester, Jahr Fall 2008 Information über die Universität allgemeine Angaben International Office und Kontaktpersonen Organisation University of Illinois at Urbana-Champaign: Die UIUC liegt ungefähr 140 Meilen südlich von Chicago und ist der älteste und größte Cam- pus der University of Illinois, zu der neben der UIUC auch noch die UIC (Chicago) und die UIS (Springfield) gehören. An der UIUC studie- ren ca. 41.000 Studenten, darunter auch zahl- reiche internationale Studenten. Die UIUC ge- hört zu den besten staatlichen Universitäten in den USA und insbesondere auch das College of Business genießt einen hervorragenden Ruf. International Office und Kontaktpersonen: Wichtige Ansprechpartner vor Ort sind die Mi- tarbeiter des Study Abroad Office (SAO). Die- se sind nicht nur nach der Ankunft in Urbana- Champaign eine wichtige Anlaufstelle für Aus- tauschstudenten, sondern auch vor Beginn des Auslandssemesters kann man sich mit Fragen jederzeit an sie wenden. Außerdem verschickt das SAO bereits vor Beginn des Auslandssemesters in regelmäßigen Abstän- den einen E-Mail Newsletter mit aktuellen In- formationen und wissenswertem zur Organisa- tion an alle zukünftigen Austauschstudenten. Das SAO veranstaltet zudem eine Orientie- rungsveranstaltung, die einen ersten Überblick über das akademische Leben an der UIUC vermittelt, über die Freizeitmöglichkeiten in- formiert und alle offenen Fragen beantwortet. Außerdem organisiert das SAO zu Semester- beginn einen gemeinsamen Abend mit allen Austauschstudenten, der eine erste Möglich- keit bietet viele nette Kontakte zu knüpfen.

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STUDY ABROAD REPORT

Name, Vorname Wittkamp, Christina E-Mail [email protected], Jahr Fall 2008 Information über die Universität

allgemeine Angaben International Office

und Kontaktpersonen Organisation

University of Illinois at Urbana-Champaign: Die UIUC liegt ungefähr 140 Meilen südlich von Chicago und ist der älteste und größte Cam-pus der University of Illinois, zu der neben der UIUC auch noch die UIC (Chicago) und die UIS (Springfield) gehören. An der UIUC studie-ren ca. 41.000 Studenten, darunter auch zahl-reiche internationale Studenten. Die UIUC ge-hört zu den besten staatlichen Universitäten in den USA und insbesondere auch das College of Business genießt einen hervorragenden Ruf. International Office und Kontaktpersonen: Wichtige Ansprechpartner vor Ort sind die Mi-tarbeiter des Study Abroad Office (SAO). Die-se sind nicht nur nach der Ankunft in Urbana-Champaign eine wichtige Anlaufstelle für Aus-tauschstudenten, sondern auch vor Beginn des Auslandssemesters kann man sich mit Fragen jederzeit an sie wenden. Außerdem verschickt das SAO bereits vor Beginn des Auslandssemesters in regelmäßigen Abstän-den einen E-Mail Newsletter mit aktuellen In-formationen und wissenswertem zur Organisa-tion an alle zukünftigen Austauschstudenten. Das SAO veranstaltet zudem eine Orientie-rungsveranstaltung, die einen ersten Überblick über das akademische Leben an der UIUC vermittelt, über die Freizeitmöglichkeiten in-formiert und alle offenen Fragen beantwortet. Außerdem organisiert das SAO zu Semester-beginn einen gemeinsamen Abend mit allen Austauschstudenten, der eine erste Möglich-keit bietet viele nette Kontakte zu knüpfen.

E-mail Kontakt des SAO: [email protected] Neben dem SAO ist das ISSS (International Stu-dent and Scholar Services) zuständig für die Betreuung der International Exchange Stu-dents. Das ISSS ist die erste Anlaufstelle nach der Ankunft in den USA, da alle internationa-len Studenten verpflichtet sind sich zum check-in (Datenabgleich, Kopie der Einreise-dokumente) beim ISSS zu melden. E-Mail-Kontakt des ISSS: [email protected] Für konkrete Fragen und Probleme, die das Studium am College of Business betreffen, wie beispielsweise die Registrierung für Kurse aus den Bereichen Business Administration und Finance, sind die Mitarbeiter des Office of In-ternational Programs vom College of Business zuständig. Die Ansprechpartnerin dort ist Jen-nifer Frank ([email protected]). Auch das College of Business veranstaltet eine Orientie-rungsveranstaltung vor Semesterbeginn. Viele hilfreiche Informationen für International Exchange Students an der UIUC finden sich auch auf den Internetseiten des SAO, ISSS und College of Business: Study Abroad OfficeInternational Student and Scholar ServicesInternational Programs College of Business

Kursinformationen Titel der Kurse Credits Kursbeschreibung Kommentare zum

Kurs

Human Resource Management (BADM 313): 3 credits Dieser Kurs vermittelt Grundlagen des Perso-nalmanagements und gibt einen Überblick über die verschiedenen Konzepte und Me-thoden. Hierbei werden sowohl Ansätze aus den Bereichen der Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften angewendet, als auch aus der Psychologie und Soziologie. Die behandelten Themen umfassen Rechtsgrund-lagen, Recruiting, Stellenbesetzung, Job Ana-lyse und Job Planung, Training, Performance Management, Vergütungssysteme, Beziehun-

gen zwischen den Gewerkschaften und dem Management usw. Insbesondere die Anwendung des Gelernten steht hier im Vordergrund. So werden zu je-dem Themengebiet Fallstudien behandelt, in deren Rahmen das Personalmanagement in realen Unternehmen beschrieben und analy-siert wird. Da es sich bei diesem Kurs nicht um eine Massenveranstaltung handelt, sondern nur ca. 20 bis 30 Studenten zugelassen wer-den, besteht zudem die Möglichkeit einer ak-tiven Diskussion, teilweise auch in Form von Gruppenarbeit. Die Prüfungsleistung setzt sich aus der mündlichen Mitarbeit, drei Hausarbei-ten in Form eines Aufsatzes, einem Final Exam und einem Gruppenprojekt zusammen. Im Rahmen des Gruppenprojektes ist ein aktuel-les Problem eines Unternehmens vor dem Hin-tergrund der im Kurs behandelten Konzepte und Methoden zu analysieren, in Form einer schriftlichen Arbeit einzureichen und in einem Vortrag zu präsentieren. Business Policy and Strategy (BADM 449): 3 credits Im Rahmen dieses Kurses werden strategische Entscheidungen innerhalb eines Unterneh-mens sowie deren mögliche Auswirkungen analysiert. Hierzu werden zahlreiche analyti-sche Ansätze und theoretische Konzepte vor-gestellt, die im Rahmen strategischer Unter-nehmensführung von Bedeutung sind, wie beispielsweise die SWOT-Analysis, Porters Five Forces und die Industry Analysis. Hierbei ste-hen die Anwendung der betrachteten Kon-zepte sowie die Analyse strategischer Ent-scheidungen in konkreten Unternehmen an-hand von Fallstudien im Vordergrund. Auch bei dieser Veranstaltung handelt es sich um einen Kurs mit maximal 30 Studenten und einer aktiven Diskussion. Zudem gibt es wö-chentliche Hausaufgaben, deren Aufgabe zumeist darin besteht Kursinhalte auf die zugrunde liegenden Fallstudien anzuwenden. Neben der aktiven Teilnahme am Kurs, den

Hausaufgaben und zwei Klausuren, fließen Gruppenprojekte in die Gesamtnote mit ein. Im Rahmen dieser Gruppenprojekte ist auch hier eine schriftliche Arbeit anzufertigen, die auf einer Fallstudie aufbaut. Zunächst ist ein reales Unternehmen mit den gelernten Me-thoden zu analysieren, um anschließend stra-tegische Empfehlungen abgeben zu können. Abschließend sind die Ergebnis in einem Vor-tag zu präsentieren. Trotz des erheblichen Arbeitsaufwandes kann ich diesen Kurs jedem empfehlen, da der Kurs durch seinen großen praktischen Bezug gro-ßen Spaß macht und vor allem viel Übung im Umgang mit Fallstudien bietet. Zudem hat man hier wirklich einmal die Möglichkeit eine Vorlesung kennenzulernen, die erheblich von einer deutschen Vorlesung abweicht und ins-besondere aufzeigt, wie sich die gelernte Theorie in der Praxis umsetzen lässt. Corporate Finance (FIN 221): 3 credits Dieser Kurs behandelt Grundlagen der Fi-nanzwirtschaft und Investitionstheorie. Wäh-rend der Focus auf die Investitions- und Finan-zierungsentscheidungen im Unternehmen ge-richtet ist und wie diese den Wert eines Unter-nehmens beeinflussen, werden zahlreiche Konzepte und Methoden aus dem Bereich der Finanzwirtschaft und Investitionstheorie eingeführt und angewendet. Behandelt wer-den beispielsweise Konzepte zur Kapitalwert-berechnung, Kapitalbudgetierung und Beur-teilung von Investitionsprojekten, Methoden der Jahresabschlussanalyse, die Beziehungen zwischen Risiko und erwarteter Rendite, Arten verschiedener Finanzinstrumente und deren Wertbestimmung sowie das Capital Asset Pri-cing Model. Dieser Kurs setzt sich wöchentlich aus zwei Präsenzveranstaltungen, bestehend aus einer Vorlesung und einer Übung, zusammen sowie aus einem internetbasierten Teil mit Videos und wöchentlichen Tests zu aktuellen Vorle-

sungsthemen. Zudem gibt es im Laufe des Semesters einige Gruppenprojekte. Im Rah-men dieser Projekte sollen in der Vorlesung behandelte Problemstellungen in Excel bear-beit werden. Neben diesen Gruppenprojek-ten, den wöchentlichen Online-Tests, sowie der aktiven Teilnahme am Kurs werden zudem drei Klausuren geschrieben, die in die Ge-samtnote einfließen. Dieser Kurs ist ebenfalls weiterzuempfehlen, da er interessant ist und man durch die Grup-penprojekte eine gute Übung im Umgang mit Excel bekommt. International Economics (ECON 420): 3 credits Ziel dieser Vorlesung ist die Einführung in die Theorie des internationalen Handels sowie in-ternationaler Finanzmärkte und die Anwen-dung dieser Theorien vor dem Hintergrund ak-tueller Probleme der Handelspolitik. Themen-bereiche waren die Erfassung internationaler Transaktionen in der Zahlungsbilanz, das inter-nationale Währungssystem sowie die Anpas-sung der Zahlungsbilanz unter unterschiedli-chen Wechselkurssystemen, Grundlagen rea-ler Außenwirtschaftstheorie, Zolltheorie, die historische Entwicklung internationaler Wirt-schaftbeziehungen, wirtschaftliche Integrati-on, multinationale Unternehmen und Frage-stellungen der Globalisierung. Die Prüfungsleis-tung bestand aus einem Midterm Exam und einem Final Exam in Form mehrerer kleiner Essays zu verschiedenen Fragestellungen. Bei dieser Veranstaltung gab es zwar keine Pflicht zur Anwesenheit, allerdings ist es meiner Meinung nach sinnvoll die Vorlesung regel-mäßig zu besuchen und sich eine gute Mit-schrift anzufertigen. Falls man die Vorlesung aufmerksam verfolgt, ist es auch nicht unbe-dingt notwendig sich die vorlesungsbeglei-tende Literatur zu besorgen. So lässt sich eini-ges sparen, denn Fachbücher sind in den USA relativ teuer und das Buch zu dieser Vorlesung kostet auch gebraucht noch ca. $110.

Insgesamt kann ich auch diese Veranstaltung empfehlen, die zwar mit 150 bis 200 Studenten sehr gut besucht ist und den deutschen Vorle-sungen ähnlich ist, aber einen guten Aus-gleich zu den doch sehr arbeitsintensiven zu-vor genannten Kursen bietet. Allgemeines: In den meisten Kursen wird eine vorlesungs-begleitende Pflichtliteratur angegeben. Hier-aus sind im Syllabus zu jeder Veranstaltung Kapitel angegeben, die zur Vorbereitung des Kurses zu lesen sind. Da Fachliteratur in den USA sehr viel teuerer ist als in Deutschland, soll-te man pro Kurs im Durchschnitt mit ca. $100 für Literatur rechnen. Positiv ist, dass die Buch-handlungen auch gebrauchte Bücher ver-kaufen, die natürlich günstiger und daher schnell vergriffen sind. Außerdem ist es bei den meisten Büchern möglich diese am Ende des Semesters in den Buchhandlungen auf dem Campus wieder zu verkaufen. Der Rück-kaufspreis hängt jedoch stark davon ab, ob das jeweilige Buch im nächsten Semester im Kurs genutzt wird und meist sind die Rück-kaufspreise leider gering.

City Sehenswürdigkeiten Highlights

Der Campus der UIUC erstreckt sich über die beiden Städte Urbana und Champaign, die zusammen etwa 112.000 Einwohner haben. Die Atmosphäre ist kleinstädtisch und von den vielen Studenten geprägt. Der weitläufige Campus der UIUC ist wie eine kleine Stadt für sich. Rund um den Campus gibt es zahlreiche Kneipen, Restaurants, Sport- und Freizeitmög-lichkeiten. Zwar gibt es in der Nähe des Cam-pus die Möglichkeit die nötigsten Lebensmit-tel, oder Drogerieartikel zu kaufen, aber das Angebot ist leider nicht sehr groß. Insbesonde-re für frisches Obst und Gemüse ist eine Fahrt zum Walmart unumgänglich. Die großen Su-permärkte und das örtliche Einkaufszentrum liegen zwar leider etwas außerhalb, aber glücklicherweise verfügt Urbana-Champaign über ein gutes Busnetz, so dass man auch oh-ne eigenes Auto gut zurechtkommt. Zudem kann man die öffentlichen Verkehrsmittel als

Student der UIUC kostenlos nutzen. Die Wohn-heime bieten sogar im zweiwöchigen Ab-stand einen eigenen Shuttlebus zu den außer-halb gelegenen Supermärkten an. Das Highlight in Urbana-Champaign ist sicher-lich der schöne alte Campus, der sich rund um den Main Quad mit seiner riesigen Rasen-fläche erstreckt und eine tolle Atmosphäre bietet. Insbesondere in den Sommermonaten, wenn viele der Studenten auf dem Rasen sit-zen, gemeinsam eine Pause machen, Fußball spielen, oder zusammen lernen. Außerdem hat man an der UIUC die tolle Möglichkeit das typisch amerikanische Campusleben hautnah zu erleben, denn die meisten Studenten woh-nen auf dem weitläufigen Campus oder zu-mindest in unmittelbarer Nähe. So spielt sich sowohl das akademische als auch das soziale Leben hauptsächlich auf dem Campus ab. Da der Großteil der Studenten die Semesterfe-rien und Feiertage zu Hause bei der Familie verbringt, ist der Campus zu dieser Zeit wie ausgestorben, so dass es unbedingt empfeh-lenswert ist diese Zeit ebenfalls für Reisen zu nutzen. Außerdem würde ich empfehlen frü-hestens eine Woche vor Vorlesungsbeginn anzureisen. Auf diese Weise bleibt genug Zeit für Organisatorisches und man vermeidet die lange Zeit in Urbana Champaign bevor wie-der Leben auf dem Campus einkehrt.

Unterkunft Organisation Lage Preis Qualität Lebenshaltungskosten

allgemein

Auf der Suche nach einer Unterkunft in Urba-na-Champaign gibt es zum einen die Mög-lichkeit sich für eine der von der Universität angebotenen Unterkünfte zu entscheiden, oder aber für eine private Unterkunft. Die UIUC hat zwei Wohnheime für Graduate Students, zahlreiche Wohnheime für Un-dergraduate Students sowie Appartements in verschiedenen Größen, welche zum Teil möb-liert und unmöbliert angeboten werden. Eine Übersicht über sämtliche von der UIUC ange-botenen Wohnheime und Appartements so-wie deren aktuelle Preise finden sich auf der Internetseite des University Housing. Die UIUC

garantiert zudem allen Austauschstudenten einen Wohnheimplatz, falls die Anmeldung hierfür rechtzeitig erfolgt. Ich hatte mich für ein Zimmer in der Sherman Hall entschieden. Die Sherman Hall ist eines der beiden Wohnheime für die Graduate Stu-dents der UIUC und bietet neben Doppelzim-mern auch Einzelzimmer an. Die Zimmer sind zwar relativ klein, jedoch komplett neu möb-liert und außerdem mit einem eigenen Kühl-schrank mit Gefrierfach, einer Mikrowelle so-wie einer Klimaanlage ausgestattet. Das Ba-dezimmer teilt man sich auch beim Einzelzim-mer mit seinem direkten Zimmernachbarn und auf jeder Etage gibt es eine Gemeinschafts-küche, die nach Anmeldung genutzt werden kann. Außerdem gibt es einen Computerraum mit mehreren Druckern und alle Zimmer verfü-gen über einen kostenlosen Internet- und Ka-belfernsehanschluss. Ein besonderer Vorteil ist die zentrale Lage der Sherman Hall, so ist der Main Quad, die Gebäude des College of Bu-siness und die Green Street mit zahlreichen Kneipen und Restaurants nur wenige Fußminu-ten entfernt. Ein Einzelzimmer in der Sherman Hall kostet pro Semester $2.225, wobei dieser Betrag komplett zu Beginn des Semesters zu zahlen ist. Der Mietvertrag beginnt einige Ta-ge vor Vorlesungsbeginn und endet einige Tage nach Abschluss der letzten Semesterwo-che. Falls man sein Zimmer bereits früher be-ziehen möchte, so werden hierfür zusätzlich $25 pro Tag berechnet. Auch wenn die Zimmer im Wohnheim ver-gleichsweise teuer sind, kann ich die Sherman Hall jedem empfehlen, der nach einer zentral gelegen Wohnmöglichkeit ohne viel Organi-sationsaufwand sucht. Entscheidet man sich für ein Zimmer im Wohnheim, so ist im Vorfeld lediglich der Antrag im Internet auszufüllen und nach der Ankunft kann man dann direkt in das bezugsfertige Zimmer einziehen. Mit etwas mehr Aufwand ist sicherlich die pri-vate Wohnungssuche verbunden. Ich habe jedoch auch hier mit vielen Kommilitonen ge-

sprochen, die gute Erfahrungen gemacht ha-ben. Insbesondere über die Internetbörse craigslist haben viele Austauschstudenten be-reits von Deutschland aus ein Zimmer in einer WG gefunden und hatten so die Möglichkeit mit einigen amerikanischen Studenten zu-sammenzuleben. Zu den Kosten für die Unterkunft kommen zu-sätzliche Ausgaben für Verpflegung, die na-türlich stark davon abhängen, ob man sich für einen der Meal Plans der UIUC entscheidet, selbst verpflegt, oder die vielen anderen An-gebote rund um den Campus nutzt. Ich hatte mich gegen einen Meal Plan entschieden, da diese meiner Meinung nach nicht gerade günstig sind und man sich außerdem für das gesamte Semester auf eine wöchentliche An-zahl an Mahlzeiten festlegen muss. Da die Kochmöglichkeiten im Wohnheim etwas be-grenzt sind, habe ich häufig in einem der Fast-food Restaurants auf dem Campus gegessen. In diesem Fall würde ich für die allgemeinen Lebenshaltungskosten einen monatlichen Be-trag von ca. $400 rechnen.

Reisen Kosten Ziele Empfehlungen

Einige der Wochenenden sollte man auf je-den Fall nutzen, um sich Chicago ausgiebig anzusehen. Chicago liegt ca. 140 Meilen süd-lich von Urbana-Champaign und die Fahrt dorthin dauert ungefähr 3 Stunden. Von Champaign aus gibt es sowohl die Möglich-keit mit dem Zug zu fahren, als auch mit dem Bus. Ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt mit dem Greyhound kostet ca. $ 40. In Chicago gibt es zahlreiche günstige Jugendherbergen (ca. $ 30 pro Nacht), die man allerdings früh-zeitig buchen sollte, da diese gerade im Sommer sehr gut besucht sind. Sehenswürdig-keiten gibt es viele in Chicago. Auf keinen Fall verpassen sollte man den Ausblick vom Sears Tower und eine Bootstour auf dem Lake Mi-chigan vor der traumhaften Kulisse Chicagos. Für Wochenendausflüge oder Tagestrips gibt es außerdem die Möglichkeit sich Indianapolis und St. Louis anzusehen, oder einen Ausflug zu den Amish People zu machen. Hier ist aller-

dings zu empfehlen sich mit mehreren Studen-ten zusammen einen Mietwagen zu nehmen, falls man keine Kommilitonen kennt, die ein eigenes Auto haben. Wenn man etwas im Voraus plant, gibt es sehr günstige Angebote für Mietwagen. Die einwöchigen Thanksgiving Holidays, die jedes Jahr Ende November sind, habe ich mit Kommilitonen in Kalifornien verbracht. Wir wa-ren erst einige Tage in Los Angeles, sind an-schließend mit einem Mietwagen an der Pazi-fikküste Richtung Norden gefahren und haben schließlich die restlichen Tage in San Francisco verbracht. Besonders beeindruckend war bei dieser Reise die Fahrt auf dem „Pacific Coast Highway“ (Highway 1), der sich von Los Ange-les entlang des Pazifiks bis nach San Francisco erstreckt und traumhafte Aussichten auf das Meer und die raue Küstenlandschaft bietet. Die Kosten für einen Flug von Chicago nach Los Angeles und von San Francisco nach Chi-cago betrugen $280. Hinzu kamen die Kosten für Jugendherbergen ($25 bis $30 pro Nacht inkl. Frühstück) und die Kosten für einen Miet-wagen ($160 für 4 Tage). Besonders gute Erfahrungen in Bezug auf Un-terkünfte in den USA habe ich mit den Ju-gendherbergen von „Hostelling International“ (Internationaler Jugendherbergsverband) ge-macht. Diese Jugendherbergen sind qualitativ gut, günstig und zudem lassen sich meist Un-terkünfte in guter und zentraler Lage finden.

Krankenversicherung Alle Studenten der UIUC, auch Austauschstu-denten, sind automatisch über die Universität krankenversichert. Für diese Krankenversiche-rung berechnet die UIUC einen Beitrag in Hö-he von $197 pro Semester. Es besteht jedoch die Möglichkeit eine Befreiung von dieser Krankenversicherung zu beantragen. Hierzu muss man zu Beginn des Semesters nachwei-sen, dass man bei einer anderen Versicherung mindestens im gleichen Umfang krankenversi-chert ist. Wird dieser Nachweis fristgerecht er-bracht, so erstattet die UIUC den Versiche-rungsbeitrag.

Ich hatte mich vor Antritt des Auslandssemes-ters dazu entschieden eine zusätzliche Aus-landskrankenversicherung in Deutschland ab-zuschließen und würde dies auch weiteremp-fehlen, da der Versicherungsschutz verglichen mit der Krankenversicherung der UIUC in der Regel etwas umfangreicher ist. Die von mir abgeschlossene Auslandskrankenversiche-rung hat für den Zeitraum meines Aufenthalts in den USA ca. 140 € gekostet. Um der UIUC den Nachweis zu erbringen, dass man bereits ausreichend krankenversichert ist, sollte man sich von seiner Versicherung ein Schreiben in englischer Sprache ausstellen lassen, das den Versicherungsumfang beschreibt und insbe-sondere auch die genaue Höhe des Versiche-rungsschutzes angibt. Informationen über die von der UIUC angebo-tene Krankenversicherung finden sich auf der Internetseite des Student Insurance Office.

Freizeitaktivitäten Hat die Universität

Unternehmungen für die Studenten organisiert?

Gab es Partys?

Möglichkeiten zum ausgiebigen Feiern gibt es mehr als genug während eines Auslandse-mesters an der UIUC. Sowohl in den Kneipen rund um den Campus ist stets etwas los, als auch in Downtown Champaign, wo es viele weitere Bars, Diskotheken und Restaurants gibt. Jeden Donnerstag im Semester ist au-ßerdem „International Night“ im Murphy’s Pub auf der Green Street, welches sich zum festen Treffpunkt für Austauschstudenten und ameri-kanische Studenten etabliert hat. Darüber hinaus gibt es immer wieder auch private Par-tys. Falls man die Möglichkeit dazu hat, sollte man außerdem einmal eine Party der vielen Fraternities und Sororities (amerikanischen Stu-dentenverbindungen) besuchen. Ein großes Event sind außerdem die Football Spiele der “Fighting Illini“ gegen die Teams der anderen großen Universitäten. Die Heimspiele sind jeden zweiten Samstag im Semester und an diesen Tagen ist ein Großteil der Studenten im Stadion zu finden. Natürlich wird sowohl vor dem Spiel als auch nachher ausgiebig gefei-ert, wobei auch das traditionelle Barbecue nicht fehlen darf.

Auch das ISSS und das SAO haben einige Frei-zeitaktivitäten für Austauschstudenten ange-boten. Das ISSS hat beispielsweise eine Fahrt nach Chicago organisiert. Diese hat lediglich $50 gekostet und eine Übernachtung in einer Jugendherberge, die Busfahrt sowie den ge-meinsamen Besuch eines Musicals enthalten.

Main Quad der UIUC

Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen kann ich jeden Studenten, der über

ein Auslandsemester in den USA nachdenkt und dabei die UIUC in seine en-

gere Auswahl gezogen hat, darin bestärken diesen Schritt zu wagen und sich

dem Abenteuer eines Auslandssemesters zu stellen. Das Auslandssemester an

der UIUC gehörte zweifellos zu den wertvollsten und schönsten Erfahrungen

meines bisherigen Studiums. Auch wenn ich vorwegnehmend schon einmal

sagen kann, dass ein solches Auslandssemester an einer amerikanischen Uni-

versität auf keinen Fall mit einem Urlaub verwechselt werden sollte und mit

einer Menge Arbeit verbunden ist, so kommt der Spaß trotzdem nie zu kurz.

Alma Mater und Altgeld Hall

Um die Aufenthaltsbedingungen des Visums zu erfüllen müssen in den USA

Kurse mit einem Minimum von insgesamt 12 Credits pro Semester belegt wer-

den. In der Regel entspricht dies einer Anzahl von vier Kursen mit jeweils 3

Credits. Meiner Erfahrung nach lassen sich mit dem nötigen Arbeitseinsatz und

einem an der MSM bereits erworbenen guten und fundierten Grundwissen in

den USA vergleichsweise einfach gute Noten erzielen. Aufgrund des hohen

Arbeitsaufwandes für viele der angebotenen Kurse, würde ich aber dringend

davon abraten mehr als vier Kurse in einem Semester zu belegen. Es ist jedoch

zu empfehlen sich zu Beginn des Semesters zunächst für mehr als vier Kurse zu

registrieren. Da ein Abwählen von Kursen in den ersten Semesterwochen je-

derzeit problemlos möglich ist, hat man so die Möglichkeit zunächst in ver-

schiedene Kurse reinzuschnuppern und sich anschließend für die interessan-

testen Kurse zu entscheiden. Diese Taktik wird auch von den meisten ameri-

kanischen Studenten verfolgt und so sind viele Kurse zu Semesterbeginn sehr

gut besucht und werden dann mit fortschreitendem Semester leerer.

Die Registrierung für sämtliche Kurse an der UIUC erfolgt im Internet über eine

persönliche Kennung, die man direkt nach der Zulassung zum Studium an der

UIUC erhält. Als Austauschstudent wird man stets als Undergraduate Student

ohne Major eingestuft, so dass es bei der Anmeldung im Internet häufig zu

Problemen kommt, da die im System hinterlegten Teilnahmevoraussetzungen

für den gewünschten Kurs nicht erfüllt werden. Bei der Anmeldung für Kurse

aus den Bereichen Business Administration und Finance ist es ohnehin unum-

gänglich sich zunächst an die Ansprechpartnerin vom College of Business

(Jennifer Frank) zu wenden. Bei Kursen aus anderen Bereichen empfiehlt es

sich den zuständigen Dozenten direkt anzusprechen. Insbesondere auch

wenn Kurse im System bereits geschlossen sind, da die maximale Teilnehmer-

zahl erreicht ist, ist es meist hilfreich sich freundlich an den Professor zu wen-

den und darum zu bitten einen zusätzlichen Platz im Kurs zu bekommen. Ich

habe die Erfahrung gemacht, dass zwar eine gewisse Flexibilität bei der Kurs-

wahl gefordert ist, sich im Gespräch mit den Professoren aber viele Probleme

lösen lassen, da diese durchweg sehr hilfsbereit sind und den Studenten ge-

genüber aufgeschlossen.

Illini Union

Ich habe mich während meines Aufenthalts an der UIUC stets gut aufgeho-

ben gefühlt und hatte gleich zu Beginn das Gefühl mit der UIUC genau die

richtige Universität für mein Auslandssemester gewählt zu haben. Die Betreu-

ung durch die Mitarbeiter des Study Abroad Office war wirklich sehr gut. Ins-

besondere, da sie den Austauschstudenten nicht nur bei organisatorischen

Fragen jederzeit hilfsbereit zur Verfügung standen, sondern sie sich auch sehr

darum bemüht haben den Studenten das Knüpfen erster Kontakte und das

Einleben in die fremde Umgebung so einfach wie möglich zu gestalten. Hierzu

hat das SAO neben der oben bereits genannten Orientierungsveranstaltung

alle Austauschstudenten zu einem gemeinsamen Abend eingeladen um den

Beginn des neuen Semesters zusammen zu feiern und neue Leute kennenzu-

lernen. An diesem Abend haben wir zunächst gemeinsam eine kleine Einfüh-

rung in die Kunst des Samba Tanzes bekommen, um diese neu gewonnen

Kenntnisse anschließend nach einem gemeinsamen Abendessen direkt in ei-

ner Sambabar in Downtown Champaign auszuprobieren. Hierdurch habe ich

bereits in den ersten Tagen nach meiner Ankunft in Champaign viele nette

Leute aus aller Welt kennen gelernt und neue Freundschaften geknüpft. Zu-

sätzlich zu diesem Salsa-Abend hat das SAO außerdem einen gemeinsamen

Besuch der örtlichen Supermärkte angeboten sowie einen Besuch des Wo-

chenmarktes. Auf diese Weise hat man nicht nur wertvolle Tipps zu Einkaufs-

möglichkeiten bekommen, sondern auch direkt einen Überblick über die öf-

fentlichen Verkehrsmittel. Auf der Orientierungsveranstaltung des SAO habe

ich außerdem zahlreiche Anregungen und Hinweise zu angebotenen Frei-

zeitmöglichkeiten usw. bekommen. So wurde ich hier auf die “International

Illini“ und deren Buddy Programm aufmerksam.

Die “International Illini“ bieten zu Beginn jedes Semesters ein Buddy Programm

an bei dem jeder Austauschstudent einen amerikanischen Studenten als

Buddy zur Seite gestellt bekommt. Bei dem Buddy handelt es sich um einen

Studenten der UIUC, der vor kurzer Zeit selber auch ein Semester im Ausland

verbracht hat. Zu Beginn des Buddy Programms gibt es ein Barbecue auf dem

man seinen Buddy kennen lernt. Anschließend steht ein gemeinsamer Knei-

penbesuch an. Wie viel Zeit man mit seinem Buddy verbringt bzw. ob nach

dem ersten Treffen weitere Treffen folgen hängt natürlich davon ab, wie gut

man sich mit seinem Buddy versteht und ob man auf einer Wellenlänge liegt.

Ich persönlich habe mich sehr gut mit meinem Buddy verstanden und habe

bei einem gemeinsamen Besuch in Chicago sogar die Familie meines Buddy

kennen gelernt. Neben dem Barbecue zu Semesterbeginn organisieren die

“International Illini“ auch während des Semesters immer wieder Partys und

Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise den Besuch eines Autokinos oder ein

Kürbisschnitzen zu Halloween.

Kürbisschnitzen zu Halloween

Einen guten Überblick über das Freizeitangebot auf dem Campus bekommt

man beim Besuch des “Quad Day“, der kurz vor Beginn des Semesters auf

dem Main Quad stattfindet. Hier stellen sich sämtliche Organisationen und

Vereine der UIUC vor und es wird sofort das riesige Angebot deutlich, welches

Sportaktivitäten aller Art, Musikangebote, politische Organisationen, Fraterni-

ties und Sororities sowie vieles mehr umfasst. Viele Angebote sind kostenlos

und bei einigen wird ein kleiner Mitgliedsbeitrag erhoben. Bei diesem riesigen

Angebot findet jeder Student etwas das seinen Interessen entspricht und so

sind auch nahezu alle amerikanischen Studenten in einem der zahlreichen

Clubs, meistens sogar in mehreren, aktiv. Da sich auf diese Weise eine weitere

Möglichkeit bietet neue Leute kennenzulernen, insbesondere auch amerikani-

sche Studenten, empfehle ich jedem Austauschstudenten an diesen Angebo-

ten teilzunehmen. Ich war Mitglied beim Segelclub der UIUC, den ich eben-

falls auf dem “Quad Day“ kennen gelernt habe. Für einen Mitgliedsbeitrag in

Höhe von $60 pro Semester konnte man die Segelboote des Clubs kostenlos

nutzen und im Anschluss an die wöchentlichen Treffen, auf denen die not-

wendige Theorie vermittelt wurde, wurde meist noch etwas unternommen,

wie bsp. ein gemeinsamer Videoabend oder Kneipenbesuch.

Quad Day zu Semesterbeginn

Besonders hervorzuheben sind auch die tollen Sportanlagen der UIUC. Diese

können kostenlos von den Studenten genutzt werden. Lediglich für vereinzelte

Sportkurse, wie bsp. Aerobic, muss eine geringe Gebühr gezahlt werden. Mit

Beginn des Herbstsemesters 2008 hat die UIUC außerdem ein weiteres brand-

neues und riesiges Sportcenter eröffnet. Hier gibt es einen Outdoor Swimming

Pool, einen Indoor Swimming Pool, eine Indoor Laufbahn, viele verschiedene

Sporthallen sowie ein riesiges Angebot an Fitnessgeräten.

Footballspiel der Fighting Illini

Abschließend kann ich sagen, dass ich eine sehr schöne Zeit in den USA und

speziell an der UIUC verbracht habe. Ich habe nicht nur viele neue Leute aus

der ganzen Welt kennen gelernt, sondern auch viele prägende und wertvolle

Erfahrungen gemacht. Hiervon habe ich sowohl persönlich als auch fachlich

profitiert. Ich denke durch die Erfahrungen und Eindrücke, die man in einem

fremden Land macht und durch die Probleme, die es dort zu lösen gilt, wird

man selbständiger und sieht vieles aus einem anderen Blickwinkel. Auch aka-

demisch ist ein Auslandssemester in den USA eine große Bereicherung, da

man auf diese Art eine andere, meist weniger theoretische, Annäherung an

Problemstellungen kennen lernt. Hinzu kommen die ausgezeichnete Ausstat-

tung der Universität und die hervorragende Betreuung durch Professoren. Die-

se können sich aufgrund der relativ kleinen Anzahl an Studenten im Vergleich

zum gesamten Lehrpersonal viel Zeit für die Studenten nehmen.

Dieser Bericht kann natürlich nur einen Teil meiner im Ausland gemachten Ein-

drücke und Erfahrungen wiedergeben. Da ich mich noch sehr gut daran erin-

nern kann, wie viele Fragen einem im Kopf herumschwirren, wenn man einmal

den Entschluss gefasst hat ein Semester im Ausland zu verbringen, könnt ihr mir

bei weiteren Fragen natürlich gerne eine E-mail schreiben.

Chicagos Skyline und der Lake Michigan