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medianet.at automotive business Neue Studie Goodyear wirft einen Blick in die Mobilitäts-Zukunft 84 Statistik Austria Zahl der Tageszulassungen geht wieder zurück 85 Suzuki Swift Sport Neuer Kompakt-Spaßmacher aus Fernost 86 Industrie 4.0 Daimler digitalisiert nun seine Wertschöpfungskette 88 Freitag, 30. Oktober 2015 COVER 81 © Wien Energie/Popp-Hackner © APA/EPA/Julian Stratenschulte Wien Energie sieht in der E-Mobilität große Potenziale Langsam, aber sicher kommt die Elektromobilität auch in der Breite an: Wien Energie reagiert darauf mit einem Ausbau der Ladeinfrastruktur. 82 DriveNow in Wien Der Carsharer will in Österreich weiter wachsen. VW-Dieselaffäre Volkswagen will mit Eintauschprämien die hohen Kosten der Rückrufaktion abfedern. © DriveNow 83 87 CONTI-CHEF DEGENHART „Google wird kein Autobauer!“ HANNOVER. Google wird nach Einschätzung von Conti-Chef Elmar Degenhart kein Auto- bauer in großem Stil. „Ich glau- be nicht, dass Google ernsthaft die Intention hat, jemals Autos selbst zu bauen“, sagte der Vorstandschef des deutschen Autozulieferers. Vielmehr se- he er einen anderen Antrieb: „Google versucht, auf andere Geschäftsfelder zu expandie- ren – auch, weil sie weiteres Wachstumspotenzial aufzeigen müssen. Und Google ist inte- ressiert daran, das Auto als zusätzliche Informations- und Datenquelle zu erschließen.“ (APA) Zahl der Woche Gewinnsprung Der Autovermieter Sixt hat sich nach einem Gewinnplus im drit- ten Quartal optimistischer über die Aussichten für das Gesamt- jahr geäußert. Das Konzerner- gebnis vor Steuern (EBT) werde 2015 mindestens 180 Mio. € betragen und damit deutlich über dem Vorjahreswert von 157 Mio. € liegen. Bisher war der Vorstand lediglich von einer leichten Gewinnsteigerung ausgegangen. (APA) © Suzuki 2014 157 Mio. 2015 180 Mio.

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Page 1: automotive 3010

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automotive business

Neue Studie Goodyear wirft einen Blick in die Mobilitäts-Zukunft 84

Statistik Austria Zahl der Tageszulassungen geht wieder zurück 85

Suzuki Swift Sport Neuer Kompakt-Spaßmacher aus Fernost 86

Industrie 4.0 Daimler digitalisiert nun seine Wertschöpfungskette 88

Freitag, 30. Oktober 2015 cover 81

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Wien energie sieht in der e-Mobilität große PotenzialeLangsam, aber sicher kommt die Elektromobilität auch in der Breite an: Wien Energie reagiert darauf mit einem Ausbau der Ladeinfrastruktur. 82

DriveNow in Wien Der Carsharer will in Österreich weiter wachsen.

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„Google wird kein Autobauer!“HANNOVER. Google wird nach Einschätzung von Conti-Chef Elmar Degenhart kein Auto-bauer in großem Stil. „Ich glau-be nicht, dass Google ernsthaft die Intention hat, jemals Autos selbst zu bauen“, sagte der Vorstandschef des deutschen Autozulieferers. Vielmehr se-he er einen anderen Antrieb: „Google versucht, auf andere Geschäftsfelder zu expandie-ren – auch, weil sie weiteres Wachstumspotenzial aufzeigen müssen. Und Google ist inte-ressiert daran, das Auto als zusätzliche Informations- und Datenquelle zu erschließen.“ (APA)

Zahl der Woche

gewinnsprung Der Autovermieter Sixt hat sich nach einem Gewinnplus im drit-ten Quartal optimistischer über die Aussichten für das Gesamt-jahr geäußert. Das Konzerner-gebnis vor Steuern (EBT) werde 2015 mindestens 180 Mio. € betragen und damit deutlich über dem Vorjahreswert von 157 Mio. € liegen. Bisher war der Vorstand lediglich von einer leichten Gewinnsteigerung ausgegangen. (APA)

© Suzuki

2014157 Mio.

2015180 Mio.

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medianet.at82 COVERSTORY Freitag, 30. Oktober 2015

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Seit Jahren beschäftigt das Thema Elektromobilität die Auto-mobilbranche, und immer wieder war vom bevorstehenden Durch-bruch der Technologie die Rede. Genauso oft aufgeschoben, könnte dieser Durchbruch nun tatsäch-lich unmittelbar bevorstehen, die jüngsten Zulassungszahlen (siehe Grafik unten) der Statistik Austria lassen jedenfalls einen deutlichen Trend in Richtung Stromer erken-nen, und auch Christian Ammer, Unternehmenssprecher Wien Ener-gie, prophezeit der Technologie eine vielversprechende Zukunft: „Das steigende Interesse zeigt sich schon heute in den Zulassungs-zahlen. Aus unserer Sicht ist daher auch die von der Politik genann-te Zahl von 200.000 zugelassenen Elektroautos in Österreich im Jahr 2020 absolut realistisch.“

Immer mehr AnreizeLaut Ammer würden steigende Akku kapazitäten und sinkende Kosten für Elektroautos in Zukunft „einen noch größeren Anreiz“ für viele Menschen zum Umstieg auf Elektromobilität setzen. Initiativen, wie jene von Verkehrsministerium und Stadt Wien, in der Hauptstadt bis 2018 insgesamt 250 zusätzli-che Elektro-Taxis auf die Straße zu bringen, geben der Technologie weiteren Auftrieb.

Technologie für die breite Masse„Derzeit sind es Modellregionen wie Wien, die Elektromobilität er-lebbar machen. Schon bald wird diese umweltfreundliche Art der Mobilität aber ein selbstverständ-licher Teil unseres Alltags sein“, ist sich Christian Ammer sicher und sieht im Trend hin zum Elektroauto auch Komfortvorteile auf Autofah-rer zukommen: „Mit der weiteren Vernetzung der Ladeinfrastruktur

und dem ‚Internet der Dinge‘ wird sich in fünf Jahren eine vollkom-men neue Art von Mobilität zeigen. Das Suchen, Finden und Reservie-ren von Ladestationen wird kein Thema mehr sein, das könnte dann sogar das Elektroauto eigenständig im Rahmen der Routenplanung für uns übernehmen.“

Infrastruktur wächstAktuell liegt in der fehlenden Lade-infrastruktur neben den (zwar steigenden, aber nach wie vor) ge-ringen Reichweiten der Fahrzeuge das größte Wachstumsproblem der Technologie. Ammer rechnet aller-dings mit einem raschen Ausbau: „Derzeit gibt es im Großraum Wien über 60 Standorte mit rund 350 Ladepunkten, die alle (halb-)öf-fentlich zugänglich sind. Bis Ende 2015 werden in Wien und Nieder-österreich weitere 130 Ladepunkte fertiggestellt.“

Ergänzendes MobilitätsangebotAuch in anderen Städten und Regi-onen werden ähnlich ambitionierte

Ausbauprogramme gewälzt. „Als Ladestellenbetreiber unterstützt Wien Energie gerade im kritischen Markthochlauf mit einem umfang-reichen Ausbauplan den Elektro-mobilitätstrend; dabei spielen La-demöglichkeiten für Flottenkunden und den regionalen Wirtschafts-verkehr eine bedeutsame Rolle“, so Ammer. „Gerade bei dieser Zielgrup-pe erwarten wir eine entsprechende Akzeptanz und Marktchancen.“

Trotzdem dürfte E-Mobilität vor allem ein „ergänzendes Mobili-tätsangebot“ bleiben. „Im öffentli-chen Verkehr sind U-, S- und Stra-ßenbahnen seit Jahrzenten elekt-risch unterwegs“, so Ammer.

In Zukunft rechnet er mit einem Miteinander und Nebeneinander dieser Mobilitätsangebote, „das flexible Umsteigen zwischen ver-schiedenen Verkehrsmitteln“ wird zum Alltag gehören. „Alle Verkehrs-teilnehmer können dann je nach aktuellem Bedarf das – nach Kos-ten- und Zeitkriterien sowie per-sönlichen Vorlieben – günstigste Verkehrsmittel wählen.“

Stromer sind voll im Trend Wien Energie setzt auf Elektromobilität: Unternehmenssprecher Christian Ammer sieht in den kommenden Jahren „gute Wachstumschancen“ für die Antriebsalternative.

Zulassungs-Plus Von Jänner bis September wurden laut Statistik Austria 1.222 Elektroau-tos in Österreich neu zum Verkehr zugelassen – ein Plus von 30,6% gegenüber dem Vergleichs-zeitraum des Vorjahres.

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Rückrufaktion nicht ignorieren!Ingo Kaufmann über die recht-liche Lage der Fahrzeughalter

„Ich werde meinen VW sicher nicht zum Softwareupdate in die Werkstätte stellen. Er fährt derzeit anstandslos. Ich habe keine Lust, dass sich möglicherweise dann das Fahrverhalten verschlechtert, und das Ganze kostet mich einen halben Tag meiner Zeit.“Eventuell haben Sie solche Aussagen auch in letzter Zeit aus ihrem Freundes- oder Bekannten-kreis vernommen. Vielen der über 360.000 betroffenen Fahrzeughal-ter des VW-Konzerns sind jedoch die rechtlichen Konsequenzen nicht bewusst, wenn sie die not-wendigen Behebungsmaßnahmen verweigern. Das Österreichische Bundesmi-nisterium für Verkehr, Innovation und Technologie hat die Rück-rufaktion der betroffenen Fahrzeu-ge angeordnet, da im normalen Fahrbetrieb die Stickoxid-Emis-sionen über den zugelassenen Grenzwerten liegen. Für die Halter eines VW, Audi, Seat oder Skoda ist diese kostenlose Rückrufaktion verpflichtend, da die aktuelle Soft-ware als „unzulässige Abschalt-einrichtung“ gewertet wird. Wenn sich die betroffenen Kraftfahrzeughalter nicht um die vorgeschriebene Verbesserung kümmern, könnte in letzter Kon-sequenz die Fahrzeugzulassung entzogen werden. Darüber hinaus würde sich der Verkaufswert eines Fahrzeugs ohne vorhandene Zu-lassung deutlich verschlechtern.

Ingo Kaufmann ist Vorstand D.A.S. Rechtsschutz AG

WaChSTum Im 3. QuaRTal

Peugeot profitiert von Europa-KrisePARIS. Die große Abhängigkeit vom europäischen Automarkt hat sich für PSA Peugeot Ci-troën im dritten Quartal als Segen erwiesen. Insgesamt kletterte der Umsatz in den Sommermonaten um 3,2 Pro-zent auf 12,39 Mrd. €, wie der französische Autobauer mitteilte; das Absatzplus sum-mierte sich in Europa auf gut sechs Prozent. Eigentlich ist es das Ziel von Firmenchef Carlos Tavares, den Auto-Hersteller breiter aufzustellen und die Abhängigkeit vom europäi-schen Markt zu reduzieren. Auf den vermeintlichen Wachs-tumsmärkten Russland, China und Südamerika stehen die Zeichen aktuell aber weniger Erfolg versprechend. (APA)

lade-Infra-struktur Aktuell betreibt Wien Energie mit Partnern wie Spar, Wipark, BOE, BIP, APCOA, WKO und Flughafen Wien/Schwechat in Wien 60 Stand-orte mit rund 350 Ladepunkten, die alle (halb-)öffent-lich zugänglich sind.

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medianet.at Freitag, 30. Oktober 2015 hersteller & zulieferer 83

WOLFSBURG. Der Skandal wird nicht noch größer: Nachdem in Wolfsburg zuletzt Gerüchte aufge-kommen waren, auch die jüngere Dieselgeneration EA 288 nach EU (-Abgasnorm) 5 könnte von den Softwaremanipulationen betroffen sein, folgte nun die Entwarnung. Die Abgasaffäre bleibt nach derzei-tigem Stand also auf die ursprüng-lich betroffenen 10,8 Mio. Fahrzeu-ge beschränkt, was wohl nicht nur Neo-Konzernchef Matthias Müller kräftig durchatmen lässt – und das, obwohl für VW aktuell weder Kos-ten noch Folgen der Dieselaffäre im Detail abschätzbar und kalku-lierbar sind.

Eintauschprämie als Option?6,5 Mrd. € hat Müller in einem ers-ten Schritt jedenfalls bereits für Folgen der Rückrufaffäre zurückge-stellt. Experten zufolge dürfte das Geld aber nicht einmal annähernd reichen, sie rechnen mit Kosten von bis zu 100 Mrd. €.

Laut VW soll im Jänner 2016 mit dem Rückruf der mit dem Motor EA 189 ausgestatteten Autos be-gonnen werden. Bei den meisten Motoren genüge es, die Software, die die Abgas-Emissionen bei Tests manipulierte, zu ersetzen. Bei drei Mio. 1,6 Liter-Motoren müsse aber auch die Motortechnik erneuert werden; ein nötiges Bauteil dafür muss aber noch entwickelt werden und steht VW zufolge erst im Sep-tember 2016 zur Verfügung.

Die Nachrüstung dieser Fahrzeu-ge wird dadurch erheblich teurer, weshalb VW laut einem Agentur-bericht über Eintauschprämien für manipulierte Dieselautos als Alter-native zur Reparatur nachdenke.

Händler könnten den betroffe-nen Wagen in Zahlung nehmen und

weitere Anreize für einen Neukauf anbieten, berichtete die DPA unter Berufung auf Konzernkreise.

Kosten sollen gesenkt werdenUnterdessen lotet der Konzern weitere Möglichkeiten aus, um sei-ne Kosten zu senken. So will VW

bei der nächsten Golf-Generation möglichst viele aktuelle Bauteile erneut verwenden und dadurch Hunderte Mio. € sparen. Außerdem soll es im kommenden Jahr keine Beförderungen geben und stehen derzeit praktisch alle Investitionen auf dem Prüfstand. (red)

eintauschprämien mögliche Option?Um die Kosten seiner Rückrufaktion im Zuge der aktuellen Dieselaffäre möglichst gering zu halten, denkt Volkswagen auch über Eintauschprämien für betroffene Fahrzeuge nach.

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Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller hat derzeit alle Hände voll zu tun.

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Spitzenposition von VW zurückerobertTOKIO. Der japanische Autoher-steller Toyota hat den VW-Konzern beim Absatz wieder überholt. Die Japaner mussten in den ersten neun Monaten des Jahres zwar einen Absatzrückgang von 1,5 Pro-zent auf 7,5 Mio. Fahrzeuge hin-nehmen, da bei VW die Verkaufs-zahlen im selben Zeitraum aber ebenfalls um 1,5 Prozent sanken (7,43 Mio. verkaufte Wagen), konn-te Toyota seine Spitzenposition zurückerobern. Nach dem ersten Halbjahr hatte noch VW die Nase leicht vorn.

Trotzdem ist auch bei Toyota nicht alles eitel Wonne: Der Auto-bauer muss nämlich erneut mas-senweise Autos in die Werkstätten zurückrufen; betroffen sind welt-weit 6,5 Mio. Autos, Ursache sei ein Defekt bei einem Modul für elektrische Fensterheber. (red)

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medianet.at

„Es spricht für das Verantwor-tungsbewusstsein der jungen Men-schen, dass sie großen Wert auf das Thema Sicherheit legen“, so Carlos Cipollitti, Generaldirektor des Goodyear Innovation Center Luxembourg.

SicherheitsbedenkenBeim autonomen Fahren zeigen sich die ansonsten technisch affi-nen Befragten zurückhaltend. Nur rund 22 Prozent können sich für vollkommen selbstfahrende Fahr-zeuge begeistern; jedoch könnte sich eine deutliche Mehrheit (rund 78 Prozent) ein gewisses Niveau an Fahrzeugautonomie vorstellen.

Das größte Hindernis dabei sind Sicherheitsbedenken: Rund 56 Pro-zent der Generation Y zweifeln an

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••• Von Jürgen Zacharias

LUXEMBURG/WIEN. Wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden? Vermehrt mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln? Wie heute haupt-sächlich individuell? Oder wird der goldene Mittelweg gesucht? Schwer zu sagen, laut den im Sommer ver-öffentlichten Erkenntnissen der europaweiten Studie ThinkGood-Mobility des Reifenherstellers Goodyear und der internationalen Denkfabrik ThinkYoung unter rund 2.500 Studenten in zwölf Ländern dürfte die Generation Y (die soge-nannten Millennials) jedenfalls eine nachhaltige, aber gleichzeitig individuelle Mobilität mit dem ei-genen Pkw bevorzugen.

BezahlbarNun wurden weitere Ergebnis-se der Untersuchung präsentiert: Demnach erachtet die Mehrheit der Generation Y (rund 56 Prozent) die Entwicklung bezahlbarer Au-tos, die gleichzeitig dem neuesten Stand der Technik entsprechen, als eine der wichtigsten Aufgaben der Autoindustrie.

Die Konstruktion eines intel-ligenten Autos mit verbesserter Konnektivität folgt mit rund 32 Prozent. Knapp die Hälfte (47 Pro-zent) wünscht sich intelligente Sicherheitssysteme, und ein ähn-lich hoher Anteil (39 Prozent) zeigt sich daran interessiert, dass Au-tos in der Lage sind, mit anderen Fahrzeugen zur Verbesserung der Sicherheit zu kommunizieren.

der Verlässlichkeit des Fahrzeugs. Aber auch die Finanzierbarkeit wird infrage gestellt (46 Prozent); Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Schutz der Privatsphäre sind weitere Gründe.

Die Generation Y spricht dem au-tonomen Fahren als Vorteil die Re-duzierung von Unfällen zu (rund 61 Prozent). Am zweit- und dritthäu-figsten werden „stressfreies Fah-ren“ (rund 42 Prozent) und weniger Staus (rund 40 Prozent) genannt.

Neuer Wettbewerb gestartet„Die Studienergebnisse bieten ei-nen Einblick in die Vorstellungen und Erwartungen der nächsten Generation an Ingenieuren und De-signern rund um die Mobilität im

Glaskugel Mobilität: Darauf fahren wir ab Gemeinsam mit der Denkfabrik ThinkYoung warf Goodyear im Rahmen der Studie „ThinkGood-Mobility“ einen Blick in unsere Mobilitätszukunft. Autos müssen demnach bezahlbar, intelligent und vernetzt sein.

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GooGle-reaktion

„Greifen keine Daten ab“

BERLIN. Der US-Technologieriese Google hat Vorwürfe zurückgewiesen, der Konzern wolle mit der Auto-Version seines Betriebssystems Android zu viele Daten aus Fahrzeugen abgreifen. Ziel von Android Auto sei vor allem, „Informationen, die im Internet verfügbar sind, auch im Auto nutzbar zu machen“, sagte der zuständige Produktmanager Patrick Brady.

Zuvor hatte Porsche angekündigt, im 911-Car-rera-Modell nur Apples CarPlay zu unterstützen und auf Android Auto zu verzichten. Der deutsche Premiumhersteller begründete diese Entschei-dung mit Datenschutzbedenken, da Google zu vie-le Daten sammle.

Google-Manager Brady konnte dieses Argumen-tation nichts abgewinnen. „Die einzigen Daten, die aus dem Fahrzeug mit dem Smartphone geteilt werden, dienen dazu, das Fahrerlebnis zu verbes-sern“, sagte er. So könnten etwa Informationen vom Lichtsensor des Autos helfen, zu entscheiden, ob Karten im Tag- oder Nachtmodus angezeigt werden sollten. „Und wenn Google wüsste, dass die Tankanzeige niedrig ist, würde die Route ent-sprechend berechnet.“ Sonst würde man die Nut-zer zwingen, selbst nach einer Tankstelle zu su-chen. „Bei Elektroautos ist das noch viel wichtiger, da Ladestationen nicht so weit verbreitet sind und das bei der Routenplanung berücksichtigt werden muss.“ (APA)

oslo trifft GrunDsatZentscheiDunG

Das Zentrum wird autofrei

OSLO. Die norwegische Hauptstadt Oslo will bis 2019 die Autos aus der Innenstadt verbannen. Die neue Stadtregierung aus der linken Arbeiter-partei, den Sozialisten und den Grünen, deren gemeinsame Plattform die Kommunalwahl am 14. September gewonnen hatte, kündigte vergangene Woche an, von 2019 an keine Privatautos mehr im Zen trum zuzulassen, wo nur rund 1.000 Menschen wohnen, aber 90.000 Menschen arbeiten.

Bis 2019 soll demnach im gesamten Stadtgebiet der Autoverkehr um 20 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent reduziert werden. Die neue Stadtver-waltung will zudem bis 2020 den Ausstoß klima-schädlicher Gase um 50 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 senken und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduzieren, das Radwege-netz ausbauen und in Elektrofahrräder investie-ren. Die Wirtschaft zeigte sich besorgt über die Pläne und verwies darauf, dass elf der 57 Ein-kaufszentren in der Osloer Innenstadt lägen. (APA)

Ein Drittel der Studenten wünscht sich für die Zukunft intelligente Autos mit verbesserter Konnektivität.

Die Studienergebnisse bieten einen Einblick in die Vorstellungen und Er-wartungen rund um die Mobilität im Jahr 2025.

carlos cipollitti, Generaldirektor Goodyear Innovation Center

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medianet.at

WIEN. In den vergangenen Jahren haben sich Tageszulassungen am heimischen Automobilmarkt zu

einem echten Problem entwickelt. Die nur für einen Tag lang zum Verkehr zugelassenen Fahrzeuge verfälschen die Verkaufsstatistik und täuschen parallel dazu für den ein oder anderen Hersteller eine Marktstärke vor, die dieser im Detail nicht erfüllen kann.

Anteil geht zurückInsofern ist es durchaus positiv zu werten, dass die Zahl der Tageszu-lassungen heuer in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr spürbar gesunken ist. Die Zahl der Tageszulassungen ging laut Sta-tistik Austria um 11,6 Prozent auf 17.706 Fahrzeuge zurück, die Pkw-Zulassungen bis zu sieben Tagen nahmen um 10,7 Prozent ab.

Der Anteil der Tageszulassungen an den gesamten Pkw-Neuzulas-sungen betrug damit 7,5 Prozent (Vorjahr: 8,4 Prozent). Ein beson-ders großer Anteil der Tageszulas-sungen entfällt auf Hyundai (36 Prozent), Ford (12,1 Prozent) und Fiat (10,3 Prozent). (red)

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andere an-sprüche Die Generation Y stellt in vielen Bereichen andere Anforderungen an die Mobilität der Zukunft, als wir das heute tun.

tages-GeschäftStatistik Austria: Von Jänner bis September ist die Zahl der Tageszulassungen um 11,6 Prozent gesunken.

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SCHWECHAT. Im Zuge einer neuen Produktstrategie entwickelt Volvo eine Reihe kleinerer elektrifizier-ter Modelle, auch ein reines Elek-troauto soll 2019 auf den Markt kommen. Mittelfristig soll jedes zehnte Volvo-Fahrzeug weltweit einen Elektromotor – als einzige Antriebsquelle oder in Kombinati-on mit einem Verbrennungsmotor – unter der Haube haben und in jeder Baureihe zumindest ein entspre-chendes Modell verfügbar sein.

Twin Engine-TechnologieIn einem ersten Schritt will Vol-vo Plug-in-Hybridantrieb bei den größeren Fahrzeuge der 60er- und 90er-Baureihen einführen, die al-lesamt auf der skalierbaren Pro-dukt-Architektur basieren. Der allradgetriebene Volvo XC90 T8

Twin Engine lässt sich als erstes neues Modell bereits an der Steck-dose aufladen, mit der neuen Volvo S90 Limousine steht das nächste Fahrzeug in den Startlöchern; Vol-

vo wird dabei auch erstmals Ver-sionen mit Twin Engine anbieten, bei denen die Kraft beider Motoren ausschließlich an die Vorderräder geleitet wird. (red)

Volvo steht unter stromDer schwedische Hersteller Volvo fährt eine neue Strategie und will künftig in jeder Baureihe ein Modell mit Plug-in-Hybridantrieb anbieten.

Blick in die Zukunft: Der Volvo XC90 T8 Twin Engine startet bald auch in Österreich.

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hyundai weist für die ersten neun Monate des Jahres insgesamt 6.370 Tageszulas-sungen auf.

Jahr 2025“, erklärt Cipollitti. „Mit unserem neuen europaweiten Wett-bewerb ThinkGoodMobility Chal-lenge wollen wir nun einen Schritt weiter gehen.“

Ziel der Initiative ist es, Ent-wicklungsimpulse für Mobilität im Jahr 2025 zu setzen. Studenten bestimmter für die Automobilbran-che relevanter Fachbereiche sind im Rahmen des Wettbewerbs da-her aufgerufen, eigenen Ideen für eine nachhaltige und intelligente Mobilität im Jahr 2025 einzurei-chen. Diese können sich beispiels-weise mit Herausforderungen wie sich häufenden Verkehrsstaus be-schäftigen, aber auch mit der zu-nehmenden Verschmutzung von Städten.

General Motors

Umsatz-Minus, Ertrag stabilDETROIT. General Motors hat im vergangenen Quartal einen Umsatz von 38,8 Mrd. US-Dollar (34,4 Mrd. Euro) erwirt-schaftet. Das sind zwar rund 500 Mio. Dollar (444 Mio. Euro) weniger als im Vergleichszeit-raum des Vorjahres, das EBIT stieg jedoch um 5,8 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar (2,8 Mrd. Euro). Als Nettogewinn bleiben dem Konzern 1,4 Milliarden US-Dol-lar (ca. 1,2 Mrd. Euro), ähnlich viel wie im Vergleichszeitraum 2014. (ampnet)

airbaG-ProbleMe

Rückruftempo soll steigenWASHINGTON. Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA sucht nach Wegen, den Mega-Rückruf von insgesamt 19 Mio. Autos wegen mangelhafter Airbags des japanischen Zulie-ferers Takata zu beschleunigen. „Unser Ziel ist ein sicherer Air-bag in jedem amerikanischen Fahrzeug – so schnell wie mög-lich“, sagte NHTSA-Leiter Mark Rosekind. Die Behörde will bis zum Thanksgiving-Feiertag (26. November) prüfen, inwiefern sie ihre Mittel ausnutzen kann, um ein schnelleres Tempo beim größten Rückruf der US-Ge-schichte zu erreichen. (APA)

DaiMler-Zahlen

Bestmarken im dritten QuartalSTUTTGART. Weder der flaue Automarkt in China noch Schwächen im Lkw-Geschäft konnten den deutschen Auto-hersteller Daimler im dritten Quartal bremsen. Dank der an-haltend starken Absatzzahlen im Pkw-Geschäft steigerte das Unternehmen seine Umsätze um 13 Prozent auf 37,3 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus dem laufenden Geschäft stieg um knapp ein Drittel auf 3,7 Mrd. Euro. Unterm Strich nahm der Konzern mit 2,4 Mrd. Euro weniger ein als im Vorjahres-zeitraum (2,8 Milliarden Euro). Vor einem Jahr hatte aber der Verkauf der Beteiligung am Motorenbauer Rolls-Royce Po-wer Systems mit gut einer Mil-liarde Euro positiv zu Buche geschlagen. (red)

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Quartalszahlen unter dem VorjahrSEOUL. Hyundai musste im vergangenen Quartal neuerlich Gewinnrückgänge hinnehmen. Nach einem Bericht der Nach-richtenagentur Reuters sank der Nettogewinn des koreani-schen Autobauers von Juli bis September um 235 Prozent auf umgerechnet 946 Mio. Euro. Laut Reuters war das bereits der siebte Rückgang in Folge. (red)

Freitag, 30. Oktober 2015 hersteller & Zulieferer 85

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medianet.at86 HERSTELLER & ZULIEFERER Freitag, 30. Oktober 2015

••• Von Gregor Josel

WIEN. Wer an coole, sportliche Flitzer denkt, der denkt nicht zwangsläufig als allererstes an die Marke Suzuki. Die kennt man eher aus der SUV-Welt, als von sport-licher Seite. Doch obacht! Denn einerseits ist Suzuki auch recht umtriebig in Sachen Motorsport, wie hierzulande beispielsweise mit dem Suzuki-Cup, aber auch in Sa-chen Sportlichkeit für die Straße hat Suzuki schon des öfteren auf-gezeigt – letzthin beispielsweise mit der Limousine Kizashi.

Den Swift gibt es im Suzukipro-

gramm bereits seit dem Jahr 1983. Er wurde damals als „Cultus“ der Öffentlichkeit präsentiert. Seitdem gehört der Swift in seinen bislang fünf Modellgenerationen zum ge-wohnten Straßenbild auf der gan-zen Welt. Mit dem Swift Sport hat Suzuki auch eine sportlichere Va-riante des Swift im Programm, die mit umfangreichen Ausstattungs-merkmalen, stärkerem Motor und zahlreichen optischen Sport-Fea-tures punkten will.

Grund genug, dem Swift in der Sport-Variante in einem umfang-reichen Dauertest über die nächs-ten Monate auf den Zahn zu fühlen.

Sportliche OptikDie Frontpartie wird von einem großen Kühlergrill dominiert, der von den markanten Nebelschein-werfern flankiert wird. Bi-Xenon-Scheinwerfer runden das Erschei-nungsbild ab.

Features wie die schwarz lackier-te A- und B-Säulen sowie fesche 17-Zoll-Leichtmetallfelgen oder auch der harmonisch integrierte Dachspoiler verleihen dem Swift eine prägnante, sportliche Seiten-ansicht. Den Abschluss am Heck bilden Heckleuchten in zylindri-schem Design sowie zwei Auspuff-endrohre und ein metallicgraues

Stoßfängerunterteil in Diffusor- Optik, die den durchaus dynami-schen Look des kompakten Flitzers unterstreichen.

Die inneren WerteWas auf den ersten Blick auffällt und gefällt, ist die durchaus hoch-wertige Ausstattung im kleinen Swift. Elegante Sportsitze, die ei-nen guten Mix aus Halt und Kom-fort bieten, gesellen sich zu netten Features wie elektrischen Fenster-hebern, Alupedalen, Lederlenkrad, Klimaautomatik oder Tempomat – keine Selbstverständlichkeiten in dieser Fahrzeugklasse und im entsprechenden Preissegment.

Der Dauertest Swift Sport wurde uns in der fünftürigen Variante ge-liefert, damit sind kurze Strecken auch für vier Personen durchaus machbar. Für längere Fahrten wird es in zweiter Reihe schon etwas eng um die Knie. Der Kofferraum fasst 211 Liter, die umklappbare Rücksitzbank erweitert das Volu-men auf 892 Liter.

Spaßiges KerlchenDamit der sportlichen Optik auch fahrseitig Genüge getan wird, hat Suzuki den Swift zum einen moto-risch aufgewertet und andererseits auch am Fahrwerk nachgewassert. 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie Reifen der Größe 195/45 R 17 ver-mitteln sportlichen Fahrspaß und gehören zur Standardausstattung. Eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung bringt die Lenkbe-fehle des Fahrers direkt auf die Straße.

Der Motor leistet im Swift Sport 136 PS und gibt ein Drehmoment von 160 Nm frei. In Kombination mit einer kürzeren Übersetzung des knackigen Sechsgang-Schaltgetrie-bes macht der kleine Japaner da-mit viel Spaß. Zwar will der Motor für sportliche Gangart durchaus auf Drehzahlen gehalten werden, doch das fällt wie gesagt dank der kurzen Schaltwege durchaus leicht. Die nächsten Monate werden wir den Swift Sport über Autobahnen und durch Städte bewegen. Eines steht allerdings schon zu Beginn fest: Der Preis ist heiß. Denn mit einem Einstiegspreis von 18.990 € ist der kompakte Sportler auf jeden Fall ein Schnäppchen.

Kompakt, sportlich und preiswert!Der Suzuki Swift Sport ist ein unkomplizierter Kompakt- Spaßmacher, der mit guter Ausstattung und interessantem Preis punktet. Grund genug für sechs Monate Dauertest.

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••• Von Franz J. Sauer

RIJEKA. Schon rein optisch hat dieses Auto wenig mit einem Stra-ßenfahrzeug zu tun, es hat also durchaus nachvollziehbare Grün-de, warum es keine Kennzeichen-tafeln trägt. Mit viel Fantasie und Mut könnte man sich seinen X-Bow GT4 einzeltypisieren lassen Aber hier passt ein Zitat des guten Hansi Lang: Wer will das schon?

Hansi Lang ist aber eh ein gutes Stichwort, wenn man sich dem X-Bow GT4, noch dazu auf einer aus-gewiesenen Motorrad-Rennstrecke wie Grobnik im Hinterland von Rijeka, nähert: „Keine Angst“ sollte man nachdrücklich verinnerlichen, bevor man sich ins Cockpit win-det. Ein übergroßer Überrollbügel macht derlei für Korpulenzler fast

unmöglich, irgendwann sitzt man dann doch am Fahrzeugboden, wird festgeschnallt und die Reise geht los – per Rennkupplung …

Haben wir schon erwähnt, dass dies ein Rennfahrzeug ist? Dem-gemäß klingt es auch, alles kracht und scheppert und funktioniert oh-

ne Spiel. Geschaltet wird sequenti-ell per Wippe, zwei digitale Info-boxen erzählen vom Rennzustand, der Lärm ist Getöse, die Plexi-Kup-pel über einem erzeugt Enge. Aber sonst ist alles großartig.

17 cm mehr Radstand nehmen dem GT4 gegenüber dem norma-len X-Bow jene Unruhe, die dort oftmals und vor allem beim har-ten Bremsen das Heck aufhebt, der Audi-Vierzylinder-Turbo mit seinen 360 PS hat leichtes Spiel mit 1.000 Kilo Fahrzeuggewicht. 480 Nm sor-gen fast immer für ansprechende Leistungsentfaltung, obwohl sie erst bei 7.200 Touren voll da sind. All das reicht für einen Hunderter-Sprint in 3,5 Sekunden, die End-geschwindigkeit von 250 km/h ist bei einem KTM eher sekundär. Was zählt, sind der enorme Verschleiß-vorteil gegenüber schwereren, stär-keren Racern sowie das unglaubli-che Handling dieses Autos.

Die geschlossene Bauweise ist hier dem GT4-Reglement geschul-det. Sie darf aber wohl auch als Wetterleuchten auf die Zukunft des X-Bow gewertet werden – 2016 kommt neues, man darf gespannt sein.

Schneller Blick in die ZukunftMit dem X-Bow GT4 bringt KTM ein reines Rennfahrzeug. Allerdings könnte so ähnlich die nächste Generation des Straßenracers aussehen.

Der KTM X-Bow GT4 kostet rennfertig mit Endurance-Tank 139.000 € (ohne Steuern).

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Sportlich, kompakt und preiswert: Der Suzuki Swift Sport punktet mit guter Ausstattung, nettem Antrieb und coolen Preisen.

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Leistungs-Update für Ingolstädter

SALZBURG. Audi schärft seine RS-Flotte nach und verleiht ih-nen das Kürzel „performance“. Der neue Audi RS 6 Avant per-formance und der Audi RS 7 Sportback performance formen das sportliche Profil der Marke nochmals um einen weiteren Schritt: Ihr 4.0 TFSI-Motor mit 445 kW (605 PS) und bis zu 750 Nm Drehmoment rückt den Beschleunigungswert (3,7 Sekunden) in die Nähe von Supersportwagen. Der Audi RS 6 Avant performance und der Audi RS 7 Sportback perfor-mance sind ab Ende November bestellbar. (red)

TESLA AUToPILoT

Update für die Tesla-Flotte

WIEN. Letztes Jahr hat Tesla begonnen, das Model S mit Komponenten auszustatten, die schrittweise Technologien für das selbstfahrende Auto einführen. Zu den Novitäten gehören etwa ein Frontradar, 12 Ultraschallsensoren mit hoher Reichweite, welche die Umgebung des Fahrzeugs im Umkreis von 49 Metern bei je-der Geschwindigkeit erfassen, eine Frontkamera sowie ein hochpräzises, digital gesteu-ertes elektrisches Bremsas-sistenten-System. Außerdem verfügt jedes Model S über ein GPS-Navigationssystem mit digitalen Straßenkarten.

Die Einführung der Tesla Softwareversion 7.0 ermöglicht diesen Komponenten nun, eine ganze Reihe von Komfort- und aktiven Sicherheitsfunktionen bereitzustellen. Diese sich gegenseitig verstärkenden Systeme sollen ein Echtzeit-Feedback von Daten aus der gesamten Tesla-Flotte liefern, mit dessen Hilfe das System eigenständig lernen und sich permanent selbst verbessern soll.

Der Autopilot soll es dem Model S ermöglichen, sicher in-nerhalb einer Fahrspur zu blei-ben, die Spur durch Antippen des Blinkerhebels zu wechseln und die Geschwindigkeit mittels aktiver, dem Verkehr angepasster Geschwindigkeits-regelung zu kontrollieren. Die digitale Steuerung von Motor, Bremsen und Lenkung soll Front- und Seitenkollisionen vermeiden und ein Abkommen des Fahrzeugs von der Straße verhindern. (red)

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medianet.at Freitag, 30. Oktober 2015 Rund ums auto 87

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Carsharing und Wien – diese Kombination scheint immer besser zu funktionieren. Zumindest wenn es nach Robert Kahr, Österreich-Geschäftsführer des BMW-Able-gers DriveNow (Joint Venture ge-meinsam mit Sixt) geht, das dieser Tage seinen ersten rot-weiß- roten Geburtstag begeht. „Unser Start und das erste Jahr waren sehr gut“, so Kahr im Gespräch mit medianet. „Wir sind sehr zufrieden, aber jetzt gilt es, nachzulegen.“

Rasantes WachstumZum Teil konnten Kahr und sein Team das auch heuer schon: An-stelle der geplanten 40.000 Kunden wird man zum Jahresende wohl die 50.000er-Grenze überspringen, und das Geschäftsgebiet konnte auf nunmehr 92 km2 erweitert wer-den. Auch die Flotte wurde ausge-baut, und zum Jahresende sollen nun weitere 20 Fahrzeuge in Dienst gestellt werden.

Das besondere daran: Wird die Flotte mit Mini Cabrio, Mini 5-Tü-rer, Mini 3-Türer, BMW 1er, BMW X1 und BMW 2er Active Tourer ak-tuell ausschließlich mit Verbren-nungsmotoren angetrieben, folgt nun mit dem BMW i3 der Schritt in die Elektromobilität.

„Die Ergänzung unserer Ver-brennerflotte mit Elektrofahrzeu-gen ist der nächste logische Schritt im Zuge eines nachhaltigen Car-sharing-Ansatzes“, erklärt Sebasti-an Hofelich, Geschäftsführerkolle-ge von Robert Kahr. „Eine gute öf-fentliche Ladeinfrastruktur in der Stadt ist dafür allerdings unerläss-lich; wir sind hierzu mit der Stadt Wien im Gespräch und begleiten den weiteren Ausbau mit unseren

Erfahrungen aus dem operativen Flottenbetrieb.“

Weitere VertriebskanäleVerstärkt in den Fokus von Drive-Now Österreich rückt neben der Elektromobilität auch der Vertrieb. „Wir wollen verstärkt Unterneh-

men ansprechen und uns um das Fuhrparkgeschäft kümmern“, so Kahr, der sich bewusst ist, dass Erfolge in diesem Segment nur schwer einzufahren sind. „Natür-lich ist das eine Knochenarbeit, aber wir haben sehr gute Argumen-te, die für uns sprechen.“

drivenow steckt sich neue ZieleDriveNow konnte in seinem ersten Geschäftsjahr in Wien seine ambitionierten Zielvorgaben deutlich übertreffen. Nun gilt es, die nächsten Wachstumsschritte zu setzen.

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DriveNow wagt den Schritt in die Elektromobilität: 20 BMW i3 komplettieren die Flotte.

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10 JAHRE

Raiffeisen-Leasing

Neue Fuhrpark-App vereinfacht AbläufeWIEN. Raiffeisen-Leasing hat eine neue App auf den Markt ge-bracht. Das Programm soll die Administration des Firmenwagens vereinfachen, im Schadensfall unterstützen, informieren und bei Bedarf zur Tankstelle navigieren. Neu ist die Belegabrechnung; damit können Belege einfach ab-fotografiert und zur Abrechnung an Raiffeisen-Leasing Fuhrpark-management übermittelt werden. „Dadurch erspart sich der Dienst-wagenfahrer in Zukunft das Sam-meln und postalische Übermitteln seiner Belege und bekommt durch die unmittelbare Weiterleitung des Belegs schneller seine getätigten Barauslagen refundiert“, freut sich Renato Eggner, Geschäftsführer der Raiffeisen-Leasing Fuhrpark-management. (red)

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medianet.at88 RUND UMS AUTO Freitag, 30. Oktober 2015

••• Von Georg Biron

STUTTGART. „Alle großen Trends in der Automobilindustrie werden heute schon durch Digitalisierung getrieben oder treiben sie selbst voran. Unser Ziel ist es, auch bei digitalen Technologien der führen-de und innovativste Automobilher-steller der Welt zu sein“, sagt Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands Daimler AG, Leiter Mercedes-Benz Cars. „Unter dem Begriff ‚Indust-rie 4.0‘ verstehen wir die Digitali-sierung der gesamten Wertschöp-fungskette – von der Konstruktion und Entwicklung über die Pro-

duktion, wo der Begriff seinen Ur-sprung hat, bis hin zu Vertrieb und Service“, erläutert Markus Schäfer, Bereichsvorstand Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management, Daimler AG.

Menschen und Maschinen„Für uns steht außer Frage, dass der digitale Wandel unsere Bran-che grundlegend verändern wird. Das gilt für die Methoden, nach denen wir Fahrzeuge entwickeln, planen und bauen; das betrifft die Art, wie wir mit Kunden in Kon-takt treten – und nicht zuletzt wird der Wandel an unseren Produkten

selbst erfahrbar“, so Schäfer.Michael Brecht, Vorsitzender

des Gesamtbetriebsrats, ergänzt: „Die technischen Veränderungen kommen. Zu ihrer Gestaltung ist eine neue Humanisierungspolitik erforderlich. Entscheidend ist, wie das Verhältnis von Autonomie und Kontrolle in Mensch-Maschine-In-teraktionen gestaltet wird. Entwe-der die Menschen sagen den Ma-schinen, was sie tun sollen. Oder die Menschen bekommen von den Maschinen gesagt, was sie tun sol-len. Der Schlüssel ist, dass wir die Menschen durch Qualifizierung gut darauf vorbereiten.“

Bei der Digitalisierung des Un-ternehmens bildet die Smart Fac-tory den Kern. Dort sind Produkte, Maschinen und die gesamte Umge-bung untereinander und mit dem Web vernetzt. Durch die Integrati-on der realen Welt in eine funkti-onale, digitale Welt kann ein soga-nannter Digitaler Zwilling erzeugt werden, der in Echtzeit eine Abbil-dung von Prozessen, Systemen und Fabrikhallen ermöglicht.

Mercedes-Benz Smart FactoryFünf Hauptziele verfolgt man mit der Smart Factory:•  Größere Flexibilität: Die Smart 

Factory ermöglicht eine schnel-lere Reaktion der Fertigung auf globale Marktschwankungen und veränderte, noch individuellere Nachfrage der Kunden. Die digi-tale Produktion erleichtert auch die Fertigung immer komplexerer Produkte.

•  Erhöhte Effizienz: Die Nutzung von Ressourcen wie Energie, Gebäuden oder Vorräten ist ein entscheidender Wettbewerbs-faktor; eine durchgängig digitale Prozesskette bedeutet auch eine ständige Inventur: Bauteile sind jederzeit und überall identifizier-bar, Anlagen sind von überall aus steuerbar.

•  Höhere Geschwindigkeit: Flexi-ble Produktionsprozesse, verein-fachte Anpassung bestehender Produktionseinrichtungen sowie die Installation neuer Anlagen ermöglichen einfachere und effi-zientere Fertigungsabläufe.

•  Attraktives Arbeitsumfeld: Die Interaktion von Mensch und Maschine auch über neue Be-dienoberflächen verändert die Ar-beitswelt in vielen Bereichen wie beispielsweise Qualifizierung und Ergonomie. Unter Berücksichti-gung des demografischen Wan-dels ergeben sich neue Perspekti-ven bei der Gestaltung zukünfti-ger Arbeits- und Lebensmodelle.

•  Smarte Logistik: Perfektion von der Fahrzeugkonfiguration und -bestellung über die Teilebedarfs-ermittlung und Beschaffung zur Produktion und zur Auslieferung.Schäfer formuliert es visionär:

„Ein bestelltes Fahrzeug sucht sich seine Produktionsstätte und Ma-schine selbst.“

Industrie 4.0 bei Mercedes-BenzDie Automobilbranche steht vor großen Veränderungen. Neben der Elektrifizierung des Antriebsstrangs und dem autonomen Fahren geht es vor allem die Digitalisierung.

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TILBURG. Die neue Tesla-Ferti-gungsanlage im niederländischen Tilburg optimiert den Produkti-onsprozess für den europäischen Markt, sodass ab sofort deutlich mehr Kunden schneller zu ihrem Model S kommen können.

Im neuen Werk wird das Model S aus Teilen montiert, die im Stamm-werk im kalifornischen Fremont fachmännisch gefertigt worden sind. Die Montage umfasst den Einbau der Batterie, des Antriebs-strangs und der Hinterachse sowie den ersten Firmware-Upload des Fahrzeugs.

Eine eigene Indoor-TeststreckeDas Werk in Tilburg ist die erste Autofabrik in Europa mit eigener Indoor-Teststrecke. Die 750 m lan-ge Strecke besteht aus 400 m As-

phalt und 6.000 Punkten, die eine holprige Fahrbahn simulieren.

Die hochmoderne Teststrecke ist die letzte Etappe für das erfolgrei-

che Model S, um sicherzustellen, dass die hohen Qualitätsmaßstäbe von Tesla bei jedem Fahrzeug ein-gehalten werden.

Energie sparende Fertigungs-straßen schicken täglich 90 Model S auf ihren Weg vom Chassis zur Luxus-Sportlimousine.

Tesla hat derzeit 69 Showrooms und Service-Zentren in zwölf euro-päischen Ländern. Mehr als 1.000 Ladepunkte an 200 Superchargern erstrecken sich von Norwegen bis nach Slowenien und von Großbri-tannien bis nach Spanien. Mittels einer Kombination von Superchar-gern und dem neu eingeführten „Destination Charging-Programm“ können Besitzer eines Model S in Europa selbst große Entfernungen mühelos zurücklegen.

Und mit immer mehr Kunden, die sich der Tesla-Familie anschließen, wächst die Präsenz von Tesla in Europa von Woche zu Woche.

Deutliche Expansion in EuropaErst im August hat Tesla mit der Er-öffnung der 7. Supercharger-Station in Österreich sein Schnell-Ladenetz-werk ausgebaut. Sie ermöglicht Mo-del S-Fahrern, kostenlos in den Sü-den Österreichs zu reisen und bildet einen speziell wichtigen Ladepunkt für typische Urlaubsfahrten nach Slowenien, Kroatien und Italien. (gb)

Tesla eröffnet neues WerkTesla hat ein neues Werk in Holland, das der Nachfrage der Kunden aus Europa nach dem Model S noch besser gerecht werden soll.

Die Produktion in Holland sorgt dafür, dass Kunden schneller zum Model S kommen.

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Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands Daimler AG, Leiter Mercedes-Benz Cars.

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Nachhaltigkeits-Ziele bis 2050WIEN. Der japanische Auto-mobilhersteller hat sich ehr-geizige Ziele gesetzt, um die Auswirkungen von Produktion, Fahrzeugbetrieb und Entsor-gung auf Umwelt und Natur zu minimieren. Bis zum Jahr 2050 sollen z.B. die durchschnittli-chen CO

2-Flottenemissionen

der Neuwagen um 90% gegen-über 2010 sinken (siehe auch: www.toyota-global.com).

Außerdem sollen die Ferti-gungsstätten des Toyota-Kon-zerns bis zum Jahr 2050 fast CO

2-neutral arbeiten. In einem

ersten Schritt will das Unter-nehmen die durchschnittlichen CO

2-Emissionen pro Fahrzeug

bis 2020 um die Hälfte gegen-über 2001 reduzieren, 2030 soll der Wert bei nur noch einem Drittel des Werts liegen. (gb)

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Aus Dieselbussen werden E-BusseHELMOND. Benteler Enginee-ring Services zeigt anlässlich der Fachausstellung Busworld in Kortrijk sein Umrüstungs-programm „Elektro-Retrofit“. Damit ist der Umbau von Diesel-Bussen in elektrisch-betriebene Fahrzeuge möglich.

Im Betrieb wandelt das Drehmoment des Achsan-triebsmoduls die Bremsenergie direkt in Strom um. Die Um-rüstung wird in der nieder-ländischen Niederlassung von Benteler Engineering Services in Helmond durchgeführt und ist v.a. für Stadtbusse mit 10,5 m, 12 m und 18 m Länge sowie für Flughafenbusse mit 12 m und 18 m Länge konzipiert. (gb)

AUTOScOUT24 eRHeBUNG

Offroader in ÖsterreichWIEN. Der Siegeszug der SUV und Geländewagen ist un-gebrochen. Und obwohl der Trend aus den USA stammt, in-teressieren sich die Autofahrer hierzulande v.a. für deutsche und britische Modelle. Das hat eine aktuelle Erhebung des Online-Portals AutoScout24 ergeben. Als einzige nichteuro-päische Fahrzeuge schafften es der Jeep Grand Cherokee und der Kia Sorento in die Besten-liste bei AutoScout24.

Der Q7 von Audi (Durch-schnittspreis: 39.600 €) geht als Nummer eins hervor. Das Kraftpaket, das seit 2005 auf dem Markt ist, erhält in Öster-reich die meisten Seitenaufrufe unter den Offroadern; auf Platz 2 liegt der „Konzernbruder“ Porsche Cayenne, der auf der gleichen Plattform basiert.

Die Top Ten sind: Audi Q7, Porsche Cayenne, BMW X6, BMW X5, Land Rover Ran-ge Rover Sport, Jeep Grand Cherokee, Mercedes-Benz ML-Series, VW Touareg, Volvo XC 90 und Kia Sorento. (gb)