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magazin für gitarristen und bassisten PLAYALONG-CD mit 3 kompletten SONGS + 7 WORKSHOPS IN FLAMES Workshop mit Björn Gelotte und Niclas Engelin BEDROOM- AMPS Volle Röhre mit 5 Watt D: 3 5,90 · A: 3 6,80 · B: 3 7,00 L: 3 7,00 E: 3 8,00 · I: 3 8,00 · CH: SFR 10,50 B 41248 F DAS GITARRISTISCHE DOPPELLEBEN DER HOLLYWOOD-STARS, TEIL 1 JOHNNY WINTER über sein letztes Album guitar.de mit CD SONGS ZZ Top Waitin’ for the Bus Jethro Tull Locomotive Breath George Ezra Budapest WORKSHOPS In Flames Kenny Wayne Shepherd Jeff Buckley Heft Nr. 172 Ausgabe 9/2014 4<BUEBNP=iafjad>:l;z

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  • magazin für gitarristen und bassisten

    PLAYALONG-CD mit 3 kompletten SONGS + 7 WORKSHOPS

    IN FLAMESWorkshop mit

    Björn Gelotte und Niclas Engelin

    BEDROOM-

    AMPSVolle Röhre mit 5 Watt

    D: 3 5,90 · A: 3 6,80 · B: 3 7,00 L: 3 7,00E: 3 8,00 · I: 3 8,00 · CH: SFR 10,50

    B 4

    124

    8 F

    DAS GITARRISTISCHE DOPPELLEBEN DER HOLLYWOOD-STARS, TEIL 1

    JOHNNY WINTER über sein letztes Album

    gu

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    CD

    SONGSZZ Top

    Waitin’ for the Bus

    Jethro Tull Locomotive Breath

    George EzraBudapest

    WORKSHOPSIn Flames

    Kenny Wayne Shepherd

    Jeff Buckley

    Heft Nr.172 Ausgabe 9/20144:l;W

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    Hollywood Titel_fin.indd 1 12.08.14 11:45

  • Ach Quatsch, Fluch der Karibik ist doch Mist!“, schallt es vom benachbarten Schreibtisch durch die Redaktion. Widerspruch gegen diese Aussage ist zwecklos, die Fakten sprechen für sich: Hollywood-Stangenware à la Transformers oder After Earth – ein seichte Melange aus netten Witzchen, opulenten CGI-Kloppereien und ab und an mal Keira Knightleys Dekolleté.

    Warum finde ich die Reihe dann trotzdem so geil? Der Soundtrack von Vollzeit-Filmvertoner Hans Zimmer trägt seinen Teil dazu bei. Hauptsächlich aber ist es Johnny Depps besoffen-tuntiger Captain Jack Sparrow, der den Film 2003 in viele Bestenlisten hievte und mich in der verwirrenden Zeit der Pubertät kurz an meiner Sexualität zweifeln ließ.

    Eigentlich wollte ich, wie viele andere Kerle, nur selbst Johnny Depp sein – umso mehr, als ich herausfand, dass er auch Gitarre spielen kann. Und das gar nicht mal so schlecht.

    „Wenn ich bitten darf“Kein Vai-Geshredde, sondern gut abgehangene Blues- und Hardrock-Handarbeit. Johnny ist aber nicht der einzige Leinwandler, der in seiner Freizeit gerne mal die Sechssaitige würgt: Jeff Bridges, Kevin Kostner, Steven Seagal ... Die Liste ist lang. In dieser Ausgabe schauen wir uns an, was Hollywood gitarristisch so auf dem Kasten hat. Mr. Depp könnte mit seiner Gitarrensammlung auf alle Fälle jedem Vintage-Laden Konkurrenz machen.

    Apropos Vintage-Laden: Ab Seite 102 nehmen wir euch mit nach Olching auf einen Besuch in Captains Guitar Lounge, wo sich die betagten Kostbarkeiten nur so aneinander-reihen. Damit starten wir auch unsere neue Rubrik „Guitar-Dreams“, in der jedem Gear-Fetischisten das Wasser im Mund zusammen-laufen dürfte. Die hier vorgestellten Schönheiten bezahlt man vielleicht nicht vom Taschengeld, aber es darf ja noch geträumt werden. Also: Servietten bereithalten!

    Noch mehr fürs Auge gibt’s diesen Monat online unter www.guitar.de: Sowohl In Flames (ab S. 52) als auch Kenny Wayne Shepherd (ab S. 60) haben ihre Workshops nämlich vor laufender Kamera eingezockt. Und auch Gary Clark Jr. präsentiert seinen Gear-Fuhrpark nicht nur ab Seite 98, sondern auch in bewegten Bildern.

    Das multimediale Crossover geht im Testbereich weiter: In unserem Bedroom-Amp-Special stellen wir euch vier 5-Watt-Vollröhren-Kombos fürs Schlafzimmer vor und liefern die Soundfiles zur Veranschaulichung gleich mit.

    Und damit viel Spaß mit der neuen guitar.

    Für die RedaktionAlexander Pozniak

    P.S.: Entschuldigung an die Chefredaktion, dass „His Bobness“ Dylan diesmal keine Erwähnung findet.

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    INTRO

    3_intro_0914.indd 3 11.08.14 17:37

  • 4 guitar 9/14

    Inhalt interviews/storys

    30 Johnny Winter 34 Bill Kelliher/Mastodon 38 Johnny Depp 43 Hollywood-Stars und ihre Gitarren 46 Fredrik Åkesson/Opeth 48 Ben Miller Band

    workshops

    52 Promi-Workshop: Björn Gelotte & Niclas Engelin/In Flames

    60 Promi-Workshop: Kenny Wayne Shepherd 66 Masterpieces:

    Jeff Buckley – Grace (1994) 78 Riffalong:

    Die australische Riff-Schule 82 Fretboard-Compendium:

    Völlig losgelöst von der Erde 86 Bluescafé:

    Blind Teddy Darby – „Built Right on the Ground“ 90 Lazy Guitar: Pornöses mit Pedaltönen

    songs

    159 So geht’s leichter – Sonderzeichentabelle

    160 ZZ Top – „Waitin’ for the Bus“

    166 Jethro Tull – „Locomotive Breath“

    173 George Ezra – „Budapest“

    92014

    Jeff Buckley 66

    Mastodon 34

    Kenny Wayne Shepherd 60

    ZZ Top 160Johnny Depp 38

    INHALT

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  • 5

    gear92 Build & Tune: Auf zu neuen Ufern!98 Backline: Gary Clark Jr. 102 Guitar-Dreams: Porträt

    Captain Guitar Lounge 106 GD: Schroeter Traditonal 109 GD: Duesenberg Artist Series Johnny Depp110 GD: Teye Coyote Black H 112 GD: Ibanez Prestige AR2619-AV 116 GD: Gibson Les Paul Standard 1958 Tophat Series 118 666Strings Strider (E-Gitarre) 120 LTD Hybrid-II MGO (E-Gitarre) 122 Ibanez S5527-TKS (E-Gitarre) 124 Special: Bedroom-Amps Teil 1 130 Orange Dual Dark 100 (Amp) 132 Engl Invader II (Amp) 136 Peavey Triple XXX II (Amp) 138 Fender Troy Sanders Jaguar Bass (Bass)140 Lehle/RMI Basswitch Clean Boost, Classic Boost & Sonic Spark (Basseffekte) 142 Hagstrom Northen Super Swede BS (Bass) 144 Moog Minifooger MF Ring, MF Trem & MF Delay (Effekte)146 Electro Harmonix Satisfaction (Effekte)147 Korg Nuvibe Vibrato Chorus Effector (Effekte)148 Zoom G1Xon Multi Effects Processor (Effekte)150 Vox Soundbox Mini (Effekte)151 Schulz Kryo-Kabel CCS 6 & CCS 3 (Zubehör)152 Shortie: D'Addario Flex Steel Basssaiten (Zubehör)

    rubriken 3 Intro 6 guitar-CD + Downloads 7 CD-Booklet 8 guitar-Abonnement 10 guitar-News: Aktuelles,

    Gossip & Tourdaten 24 Music-Shop: CDs & DVDs 101 Pickup – zu gewinnen: Gretsch B5222, Hughes & Kettner TM5 & Ibanez TSA5TVR1 54 Händlerverzeichnis 156 Outro 158 Vorschau/Anzeigenindex/ImpressumSchröter Traditonal 106

    Hagstrom Northen Super Swede BS 142

    Duesenberg Artist Series Johnny Depp 109

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  • Den Style eines Rockstars hatte Johnny Depp schon immer. Mit Helden wie Keith Richards verbindet ihn nicht nur eine enge Freund-

    schaft, sondern auch die Liebe zur Musik. In seinem Gitarrenschrank finden sich

    Schätze und Raritäten aus über 60 Jahren Gitarrenbaukunst.Wir werfen einen Blick auf den Gitarristen Johnny Depp und seine

    beeindruckende Axtsammlung.

    JOHNNY DEPP

    Musik war seine erste Liebe

    C G

    etty I

    mage

    s

    Eine Paula reicht einfach nicht

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    STORY johnny depp

    38 guitar 9/14

    38-45_Hollywood+Depp_D.indd 38 11.08.14 17:24

  • Workshop-Video auf www.guitar.de

    CD/DOWNLOAD

    TRACK 31 – 33

    C G

    etty I

    mage

    s

    Neuer Schwung mit

    alten Meistern

    Kenny Wayne Shepherd steht wie einige andere Nachwuchsgitarristen

    für die Renaissance des Blues. Auf seinem span-

    nenden neuen Album Goin’ Home übernimmt

    der Mann aus Shreve-port in Louisiana die

    Gitarren-Licks der Pioniere und führt sie in die Moderne. Wenn

    ihr Kenny auf die Finger schauen wollt,

    findet ihr den Workshop als Video auf unserer

    Homepage.

    60 guitar 9/14

    PROMI-WORKSHOP kenny wayne shepherd

    60-63_ws_IKWS_D_V03.indd 60 11.08.14 11:36

  • Matthew Bellamy von Muse, Radio-heads Thom Yorke, Chris Martin von Coldplay, Sufjan Stevens, Ryan Adams und Soundgardens Chris Cornell: Sie alle nennen, wenn man sie nach ihren entscheidenden Einflüssen befragt, Jeff Buck-ley an erster Stelle. Altmeister Bob Dylan bezeichnete ihn als „den wichtigsten Song-writer seiner Generation“, David Bowie kürte Buckleys Grace zu seinem Lieblingsalbum aller Zeiten. Unter den Protegés, die Buckley zu seinen Lebzeiten unter die Arme griffen, finden sich schillernde Namen wie Elvis Costello, Bono oder Jimmy Page. Ungeachtet

    des Musikstils: Ein jeder, der ein Gespür für die Qualität überragender Songs besitzt, weiß um die Einzigartigkeit dieses Musikers, der im Alter von 30 Jahren durch einen tragischen Unfall verstarb.

    Neben diesen persönlichen Ehrungen ste-hen die offiziellen: Von der New York Times bis zum britischen NME, vom Guardian bis zum Rolling Stone gibt es keine Liste der „bedeutendsten Alben aller Zeiten“, auf denen sich Grace nicht wiederfinden würde, meist auf einem der vorderen Plätze. Ähnlich verhält es sich mit dem Song „Hallelujah“, Buckleys unantastbar grandiosem Cover des Leonard-

    Cohen-Songs, der erst durch Buckley zu einer Hymne für alle sinnsuchenden Melancholiker wurde. Das ehrwürdige englische Q-Magazin wählte Buckleys „Hallelujah“-Version gar auf Platz eins der „besten Songs aller Zeiten“.

    Dass die Redakteure damit keineswegs falsch lagen, zeigt sich unter anderem auch daran, dass das Lied immer mal wieder in die Charts einsteigt, zuletzt 2008 in den USA, wo es Platz eins der Hot-Digital-Charts belegte, und in England, wo es, nach dem Einsatz in einer Casting-Show, kurz vor Weihnachten desselben Jahres erneut bis auf Platz zwei der Single-Charts kletterte.

    J E F F B U C K L E Y GraceEr veröffentlichte zu Lebzeiten gerade mal ein Studioalbum, sein größter Hit war eine Coverversion – und trotzdem gilt Jeff Buckley als einer der bedeutendsten Songwriter und profiliertesten Gitarristen der vergangenen Dekaden. Das im August vor 20 Jahren veröffentlichte Album Grace ist sein großes Vermächtnis – und zugleich ein Werk, das jeder kennen sollte, der gefühlvolle (Rock-)Musik jenseits aller gängigen Genre-Schubladen schreiben und erleben möchte.

    CD/DOWNLOAD

    TRACK 34 – 39

    MASTERPIECES jeff buckley – grace

    66 guitar 9/14

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  • 106 guitar 6/14

    GUITAR-DREAMS amp

    106 guitar 9/14

    GUITAR-DREAMS amp

    Tief im bayrischen Hinterland, in der Nähe von Grafing, baut Bernhard Schröter seine Amps in penibler Handarbeit. Sechs bis zwölf Wochen wartet man im schlimmsten Fall auf seinen Lautmacher. Dafür darf man, zumindest beim Aussehen, auch mitreden. Von klassischem Tweed bis dunklem Türkisgrün gibt die Farbpalette einiges her. Von dem Moment, an dem das Gitarrensignal in der Input-Buchse ankommt, bis zu jenem, an dem es den Amp in Richtung Box wieder verlässt, läuft es außerdem quasi ausschließlich durch eine Punkt zu Punkt handverdrahtete Schaltung.

    Ein schöner Rücken ...Der Dreikanaler bietet einiges an Einstellungsmöglichkeiten, bleibt aber übersichtlich. Schon auf der Rückseite kann viel gedreht und verkabelt werden. Ganz links findet sich die Director-Buchse für den Anschluss des optionalen Fußschalters, der gegen Aufpreis mitgeliefert oder später nachgerüstet werden kann. Damit wählt man die Kanäle komplett analog und mit True-Bypass an – oder nutzt die Fill-in-Schalter, um ihnen einen Solo-Schub zu verpassen, solange man den Fuß auf dem Knöpfchen hält.

    Daneben lassen sich Midi-Switcher an-schließen; es gibt einen im Pegel regelbaren Pre-Amp-Out – beispielsweise für lautlose

    Einmal mit Schub, bitteDie Master-Sektion des Frontpanels beschäftigt sich auf den ersten Blick nur mit einem Konzept: lauter und leiser. In Wahrheit sind diese drei Knöpfchen aber das Fundament der Klanggestaltung.

    Mit „Rise“ könnt ihr dem Gesamtsound ganz allmählich eine gute Schippe Höhen und Bässe hinzuschaufeln. Das passiert unabhängig von den Einstellungen im EQ der einzelnen Kanäle und greift durchaus hörbar in die Klanggestaltung ein. Je weiter man sich mit dem Poti Richtung Anschlag bewegt, desto wuchtiger kommt der Amp daher. Einzelgänger

    Aufnahmen. Auch der Effekt-Loop ist in Ein- und Ausgangslevel regelbar, bei diesem kann man zwischen seriellem und parallelem Be-trieb per Schalter wählen. Direkt neben den Lautsprecher-Ausgängen lässt sich per Dreh-schalter die gewünschte Impedanz von 4, 8 oder 16 Ohm anwählen.

    Zuletzt findet sich am Hinterteil des Schrö-ter Traditional der Output-Power-Regler: im Prinzip handelt es sich hierbei um ein Master-Volume, das die Gesamtlautstärke des Amps beeinflusst, ohne dass man potenziell bereits aufeinander abgestimmte Kanaleinstellungen verändern muss.

    Schröter Traditional 50W

    Monster mit ZartgefühlDer Traditional von Schröter ist ein wahlweise 50 oder 100 Watt starker Vollröhren-Amp in handverlö-teter P2P-Verdrahtung ausgeführt, der die Sitten und Gebräuche alter britischer Verstärker wahrt – und dennoch in Sachen Sound moderne Wege findet. Wir hatten die 50-Watt-Version im Test.

    Oh ja, das ist lecker: P2P-Verdrahtung made in Bavaria

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  • 109

    xxx xxxx GEAR

    Duesenberg Artist Series „Johnny Depp“

    Premier LeagueJohnny Depps ist der einzige Schauspieler im Kreis der Duesenberg-Endorser und hat ein eigenes Signature-Modell bekommen. In der Kategorie „Requisite“ wäre das übrigens definitiv Oscar-reif.

    Der Korpus der 52 gebauten Exemplare, von denen nur 40 zum Verkauf stehen, wurde aus amerikanischer Erle gefer-tigt, sowie mit einer Decke aus Esche und mit Schallkammer-Ausfräsungen versehen.Der einteilige, eingeleimte Hals besteht aus Ahorn und trägt ein Palisandergriffbrett mit 22 Jumbo-Bünden.

    Sämtliche Hardwareteile sind hausge-machte Duesenberg-Schmuckstücke mit Liebe zum Detail. Selbst der Pickup ist ein eigens für dieses Modell entwickeltes Modell – der JD-63 tapped Singlecoil. Es handelt sich um einen P-90-Typen, der mittels eines Coil-Tap-Schal-ters um einige Wicklungen verschlankt wer-den kann. Um genau zu sein: Es sind nicht „einige“ Wicklungen, sondern genau 1963 – was dem Geburtsjahr des Herrn Depp ent-spricht. Dieses nette Detail entlockt der Schön-heit twangige Sounds, wie man sie von Fen-ders Telecaster kennt. Die Korpusplatte aus Aluminium ist mit Designs versehen, die alle-samt als Tattoos den begehrten Leib des Holly-wood-Beaus schmücken; seine Rückentäto-wierung ist zudem auf der Korpusrückseite wiedergegeben.

    Absolutes Highlight für Fans und Sammler bildet schließlich noch die Tatsache, dass Mr. Depp jedes einzelne der 52 Instrumente auf dem Pickup von Hand signiert hat. Was wir bei allem Starkult, limitierter Auflage und ex-klusivem Preis von rund 7.600 Euro je Exem-plar aber keinesfalls unerwähnt lassen dürfen: Auch ohne all dies ist die Johnny Depp Signa-ture durch und durch eine Duesenberg der Premiumklasse. Selbst als Standardmodell – ganz ohne Hollywood-Bonus – dürfte sie ei-nen entsprechenden vierstelligen Betrag ko-sten. Gut, sie klingt auch entsprechend, das dürft ihr uns ruhig glauben …

    Adrian Schüller

    P.S.: Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Jungs und Mädels von session, die uns dieses Sahneteil zur Verfügung gestellt haben.

    duesenberg artist series „johnny depp“ GUITAR-DREAMS

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  • 142 guitar 9/14

    GEAR bass

    Der Hagstrom Northen Super Swede BS erweist sich als eine wahre Augenwei-de. Er ist der genaue Nachbau eines Basses, der 1980 lediglich in sehr geringer Stückzahl auf den Markt gekommen ist und unter den wenigen glücklichen Besitzern ei-nen hervorragenden Ruf genießt. Die Neuauf-lage kommt aus der Edelreihe von Hagstrom, ist perfekt verarbeitet und wartet mit einigen Konstruktionsmerkmalen auf, die nicht alltäg-lich sind.

    Dazu gehört der durchgehende Hals aus Mahagoni, an dem als Korpus zu beiden Sei-ten zwei Flügel, ebenfalls aus Mahagoni, befe-stigt wurden. Das lässt einen schwing- und ausdrucksstarken Sound vermuten. Hinzu kommt ein Griffbrett aus Resinator, ein Mate-rial, das zum einen aus schichtverleimter, dunkel gebeizter Birke besteht, zum anderen einen geringen Teil Anteil Epoxidharz auf-weist. Man sagt dem Material ein ähnliches Klangverhalten wie Ebenholz nach, das zudem dead spots vermeiden soll.

    Die Kopfplatte ist nach hinten geneigt, der Zugang zum Halsspannstab wird von einem Blättchen verdeckt, das mit zwei Schrauben gesichert ist und den Modellnamen in Schönschrift trägt. Alle Bundstäbchen sind bestens abgerundet, die Saitenlage ist von

    Werk aus tief. Vor bösem Schnarren braucht man jedoch keine Angst zu haben; derlei lässt sich selbst mit größten Mühen nicht hervorlo-cken.

    DetailverliebtheitÜberhaupt hat man bei diesem Bass viel Wert nicht nur auf das Handwerkliche ge-legt, was sich in einer makellosen Verar-beitung widerspiegelt. Auch die Optik gefällt: die Form der Kopfplatte, die Bin-dings sowie die dezente Holzmaserung des Korpus – überall haben sich die In-strumentenbauer Bestnoten verdient. Das gilt ausdrücklich auch für die sonst

    gern vernachlässigten Potikappen. Sie se-hen nicht nur edel aus, sondern fühlen

    sich auch so an. Die Potis selbst arbeiten frei von Störgeräuschen.

    Die Monorails machen einem das Leben

    beim Saitenwechsel leicht. Bei ihnen lassen sich die Enden einfach von oben einhängen.

    In Sachen Bespielbarkeit gibt sich der Hagstrom ebenfalls keine Blöße. Trotz seines ordentlichen Gewichts von 4,2 Kilo hängt er willig und stabil am Gurt. Ein Pin am oberen Horn sowie zwei, etwa zu beiden Seiten der Monorails angebracht, bieten die Möglichkeit zu steuern, wie genau das Instrument am Körper kippen soll.

    Mit normal langen Fingern lassen sich alle 20 Bünde auf allen Saiten gut erreichen. Fin-gerzupfer werden sich auf dem Hagstrom be-sonders zu Hause fühlen. Die Tonabnehmer-kappen bieten zwar keinen üppigen, aber mehr als ausreichenden Platz zur Ablage des Daumens. Wer noch näher Richtung Hals wandern möchte, findet zwischen Neck-Pick-up und dem höchsten Bund Halt auf dem leicht vorstehenden Ausläufer des Griffbretts. Der Nachteil: Um Saiten von unten anzurei-ßen, ist der Abstand zum Korpus etwas zu ge-ring. Plektrum-Spieler sollten aus dem glei-chen Grund vorsichtig zu Werke gehen, da sie sonst das Griffbrett zerkratzen.

    Druckvoll und dynamischBeeindruckende Ergebnisse schafft der Nor-then Super Swede im Klangtest. Mit beiden Tonabnehmern voll aufgedreht entwickelt sich ein kraftvoller, drückender Ton, der sich trotz durchgehendem Hals überraschend dyna-misch entwickelt und über ein sehr feines Ausklingverhalten über das gesamte Fre-quenzspektrum hinweg verfügt. Einzeln für sich betrachtet liefert der Halspickup den räumlicheren, dichteren Sound, während der Kollege am Steg jede Menge Kraft und klar definierte Power birgt. Ergänzt wird das durch eine passive Tonblende, die den richtigen Spa-gat schafft zwischen Einflussnahme auf den Klang durch Beschneiden der Höhen und Er-haltung von Grundsound und Definition in allen denkbaren Tonabnehmereinstellungen.

    Das bleibt hängenEin höchst gelungenes Instrument, das sich vor keinem anderen passiven Bass zu verstecken braucht. Optik und Verarbeitung

    Hagstrom Northen Super Swede BS

    QuicklebendigSich selbst zu zitieren ist ein Rezept, das bei praktisch allen großen Marken im Instrumentenbau Anwendung findet. Schließlich sind die Schätzchen von einst für viele so etwas wie der Heilige Gral ihres Sounds. Diesem Rezept folgt auch Hagstrom. Ihr Trumpf: Sie haben den Bass neu aufgelegt, mit dem einige Abba-Hits eingespielt wurden.

    ...saiten würden sandberg kaufen !

    ...saiten würden sandberg kaufen !

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  • 160 guitar 9/14

    SONG zz top – waitin’ for the bus

    Die amerikanischen Bluesrocker ZZ Top spielen seit 1969 unverändert zusammen. Bevor sie in den 80er und 90er Jahren mit fetzigen, Synthesizer-unterstützten Hits absahnten, waren sie nach eigener Aussage „nur irgend so eine Band aus Texas“, die allerdings den schärfsten und dreckigsten Bluesrock überhaupt spielte. Obwohl ihre späteren Alben immer stärker dem neuesten Stand der Technik entsprachen, hatte das keinen Einfluss auf die Stärken der Band: Billy Gibbons’ geradlinige Gitarrenpower, an-getrieben von Dusty Hills pulsierendem Bass und dem grundsoliden, treibenden Schlag-zeug von Frank Beard.

    „Waitin' for the Bus“ stammt von Tres Hombres, dem 1973 erschienenen dritten Album der Band. Es war ihre erste Top-10-Platte, und sie bescherte ihnen den kommerziellen Durchbruch. Der Song eröffnet das Album, geht nahtlos über in „Jesus Just Left Chicago“ (siehe guitar 6/2010), und auch bei jeder Live-Performance sind die beiden Songs als Doppelpack vertreten. Als Transkriptionsvorlage diente uns das Konzert auf dem Crossroads Guitar Festival 2010.

    Der Song basiert auf dem klassischen 12-taktigen Bluesschema in der sogenannten

    ZZ Top „Waitin' for the Bus“

    Git. 1 Gibson-StylePickups/Position Humbucker/Steg Gain (Amp) 6 EQ (Bass/Mid/Treble) 4/6/5Schwierigstes Element Spielen und singen

    Das Hauptriff ist eigentlich nicht allzu schwie-rig, doch Billy Gibbons bietet zahlreiche kleine Variationen an und singt dazu noch; das ist nicht ganz einfach.

    SCHWIERIGKEITSGRAD

    1 10

    Song

    CD/DOWNLOAD

    TRACK 2 –

    9

    slow-change-Form: Das sind 4 Takte Tonika, 2 Takte Subdominate, 2 Takte Tonika, 1 Takt Dominante, 1 Takt Subdominate, 1 Takt Toni-ka und nochmal 1 Takt Dominante. Allerdings wird das 12-Takt-Schema nicht konsequent eingehalten, vielmehr gibt es bei den einzelnen Teilen reichlich Variationen. Der Ablauf ist: Intro, 2 Strophen, Interlude, Solo, Interlude und zum Schluss noch eine Strophe.

    Im 6-taktigen Intro wird das einfache, aber effektive und groovige Hauptriff vorgestellt. Es besteht überwiegend aus Doublestops mit kleinen Septimen und Oktaven; die Melodie liegt dabei in der Oberstimme. Das Riff bildet auch die Basis der nächsten beiden Strophen. Die erste ist der einzige Teil im ganzen Song, in dem die slow-change-Form unverändert angeboten wird. Die zweite Strophe ist auf 11 Takte verkürzt, dabei besteht Takt 11 jeweils zur Hälfte aus Tonika und Dominante.

    Das anschließende Interlude besteht aus 8 Takten und bringt uns eine Variante des Hauptriffs. Weiter geht es mit dem Solo, aufgeteilt in 8 + 4 + 4 Takte. Hier ändert sich radikal die Tonalität, denn war bisher alles in A-Moll, so soliert Billy Gibbons jetzt 8 Takte über G-Moll und 4 Takte über E-Moll. In beiden Teilen verwendet er Tonmaterial aus

    der pentatonischen Mollskala, im letzten Takt des ersten wird's durch Hinzufügen der verminderten Quinte Db besonders bluesig. Das zweite Interlude besteht wieder aus 6 Takten, und die letzte Strophe aus 12 Takten plus einem Schlusstakt, der als Übergang in „Jesus Just Left Chicago“ fungiert.

    C U

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