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Archa Verbi Yearbook for the Study of Medieval Theology 4 (2007) ~~, ~"J Aschendorff Verlag Münster

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Page 1: Yearbook for the Study of Medieval Theologysymbolischen Zahlenkunde sowie schließlich De natura rerum, ein Traktat zu 8 Vg!.GRUBER1986, hier Sp. 2031. 9 Vg!.z.B. HUMMEL1982, S.716-742,

Archa Verbi

Yearbook for the Study ofMedieval Theology

4 (2007)

~~,~"J

Aschendorff Verlag Münster

Page 2: Yearbook for the Study of Medieval Theologysymbolischen Zahlenkunde sowie schließlich De natura rerum, ein Traktat zu 8 Vg!.GRUBER1986, hier Sp. 2031. 9 Vg!.z.B. HUMMEL1982, S.716-742,
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Archa ~erbi 4 (2007) 127-141

Enzyklopädie und Wissensraum :De rerum naturis des Hrabanus Maurus

von MECHTHILDDREYER

I DIE PHILOSOPHIEHISTORISCHEERFORSCHUNGDERKAROLINGERZEIT

The period from the late eighth to the tenth centuries is, in philosophy, one of new beginn-ings, based on the rediscovery of old texts. [ ... ] Thus the terrain of early medieval thought, asit has been painted, is an odd one: a sombre, featureless plain, where the few landmarks canbe seen from afar - the Alcuin Hills, the Forest of Auxerre, and, more prominent than themall, the great plateau of Eriugena, dominated by its splendid cathedral, the Periphyseon.1

Orientiert man sich am Urteil des Philosophiehistorikers John Marenbonaus demjahre 1981, so wird man wohl nicht auf den Gedanken kommen, sichphilosophiehistorisch mit dem Zeitraum vom späten 8. bis zum ausgehenden9.Jahrhundert zu beschäftigen. Und erst recht wird man philosophiehisto-risch keinen Gedanken an einen Hrabanus Maurus verschwenden, der in die-ser düsteren gestaltlosen Ebene der Frühzeit mittelalterlicher Philosophie, dienur drei bemerkenswerte Geländepunkte kennt, noch nicht einmal von wei-tem zu sehen ist.

Marenbons Einschätzung der philosophischen (Un-)Bedeutsamkeit derKarolingerzeit und seine Überzeugung, daß - von Johannes Eriugena abge-sehen - kaum ein Gelehrter des 8. und 9.Jahrhunderts von philosophischerRelevanz ist, können nicht als die etwas ausgefallene Position eines einzelnenPhilosophiehistorikers abgetan werden. Vielmehr spiegeln sie die opinio com-munis philosophischer Mediävistik wieder, die in der von einigen Forschernbenutzten Bezeichnung der Epoche als »Früh-« bzw. »Vorscholastik- ihrenbegriffiichen Ausdruck findet.i Was die sogenannte Früh- oder Vorscholastikso öde sein läßt, wird deutlich, wenn man sich die Hochscholastik, das 13. und14.Jahrhundert, anschaut. Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, dazueventuell noch Meister Eckhart, Raimundus Lullus und Wilhelm von Ockham,alle diese Denker, insbesondere aber die beiden erstgenannten, stehen fürausgefeilte Positionen im Blick auf die großen Gegenstände der Philosophie,für originale Theoriebildungen, für Spekulation, für ein Denken aus eigenerPerspektive. So etwas - folgt man der Einschätzung Marenbons - kann die Zeit

MARENBON1981, S. 7.2 Vg!. hierzu und zum folgenden: BÖHNER/GILSoN1954, S. 261-286; FLASCH2000, S. 169-

190; COPLESTON1975, S. 60-67; SCHMIDINGER1992, hier Sp. 1341; ARMSTRONG1967, S. 1-9,hier S. 4. zu Eriugena; SCHRIMPF1995, Sp. 204-210; SCHRIMPF1975, S. 171-184; SCHRIMPF1987, S. 1-25, hier S. 5; vgI. WIELAND1996, Sp. 178f, der die Vorbereitung der epochalenGestalt scholastischer Intellektualität bis ins ausgehende 10.Jahrhundert zurückverfolgtund so die Abgrenzung mischen Früh- und Hochscholastik durchlässig macht.

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vom 8. bis zum 9.Jahrhundert nicht, oder, denkt man an Alkuin, Heiric vonAuxerre und Johannes Eriugena, zumindest nur sehr vereinzelt bieten.Marenbon im besonderen und auch die philosophische Mediävistik im allge--meinen gehen indes nicht so weit, der Epoche gänzlich jede Bedeutung fürdie Entwicklung der Philosophie abzusprechen. Insofern die Autoren der Vor-scholastik klassische Texte erneut zugänglich machen würden, bereiteten sie -so die allgemein vertretene Überzeugung - einen Neuanfang in der Philoso-phie vor. Die Karolingerzeit ist Vor-Scholastik, Vorhalle zur Philosophie desMittelalters.Nun weiß man spätestens seit Gadamer, daß die Erkenntnis der Gegen-

stände wesentlich von den Vorurteilen abhängt, die das erkennende Subjektbereits mitbringt. Vielleicht, wenn man nur anders zu sehen wüßte, hätte dieKarolingerzeit mehr zu bieten als nur eine durch die Wiederentdeckung derklassischen Texte gegebene Vorbereitung eines neuen Anfangs in der Philo-sophie. Vielleicht hat sie ja eigene Positionen zu Zentralfragen der Philoso-phie, vielleicht sogar Theoriebildungen in Fragen der Welt- und Daseinsdeu-tung. Diese mögen zwar nicht mit Uberlegungen zur Verwissenschaftlichung,wohl aber mit Thesen zum 'Yissenscharakter der Welt- und Daseinsdeutungeinhergehen. Die folgenden Uberlegungen wollen Hinweise dafür geben, daßsolches in der Karolingerzeit in der Tat zu finden ist. Sie tun es im Blick aufdas große Werk des Hrabanus Maurus, De rerum naturis (DRN), und damit inBezug auf einen Autor, dem man gewöhnlich kaum Relevanz für die Philo-sophie zuzubilligen pflegt. Der Beitrag willElemente für die folgenden beidenForschungsthesen zusammentragen: (1) Die philosophiehistorische Relevanzder Enzyklopädie des Hrabanus besteht darin, eine methodisch geleitete,nämlich an der Grammatik orientierte universale Welt- und Daseinsdeutungzu präsentieren. Diese versteht die Welt und alle ihre Gegebenheiten als zei-chenhaften Hinweis auf ihren Schöpfer und damit als einen Raum des Wis-sens von der Heilswirklichkeit. (2) Zur Weltwirklichkeit als einem Raum desWissens erster Stufe verhält sich die Enzyklopädie, insofern sie das Insgesamtvon Wissen von eben dieser Welt präsentiert, als ein Raum des Wissens zweiterStufe.

Diese These zur Deutung von DRN geht von der methodologischen Voraus-setzung aus, daß der Beitrag des Hrabanus wie der des karolingischen Zeital-ters insgesamt nur dann sichtbar werden kann, wenn sich der Blick des medi-ävistischen Philosophiehistorikers ändert. Denn eine philosophiehistorischeAuseinandersetzung mit der Zeit vor der Einrichtungder Universitäten bleibtunbefriedigend, wenn sie glaubt, Philosophie läge nur in originell ausgefeil-ten akademischen Theoriebildungen und systematischen Entwürfen vor. IstPhilosophie Auseinandersetzung mit den Grundfragen einer Zeit, dann istphilosophische Reflexion vor der Ausbildung der Schulen und Universitätengenau da zu vermuten, wo diese Grundfragen thematisiert werden. Zu ihrerAuffindung bedarf es der Kenntnis der politischen, sozialen und kulturellenGeschichte, der sprachlichen, literarischen und institutionellen Gegebenhei-ten einer Zeit.' So konnte beispielsweise die philosophische Relevanz der

3 Vg!.KLUXEN 1981, S. 1-16; KLUXEN 1988, S. 362-389; ferner DREYER 2003, S. 406-414.

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Theologen und Philosophen des 12.Jahrhunderts in den vergangenen Jahr-zehnten erst durch diese Form einer die vielen Facetten eines Jahrhundertsberücksichtigenden Arbeit herausgestellt werden. Daß eine solche Sichtweise,welche die Ergebnisse aller mediävistischen Disziplinen berücksichtigt unddamit die Perspektive des ausschließlich auf zeitlose Doktrin gerichteten Phi-losophiehistorikers weitet, auch das Zeitalter der Karolinger und damit auchdas Werk des Hrabanus Maurus philosophiehistorisch in einem anderen Lichterscheinen lassen kann, ist die Grundannahme der nachfolgenden Überle-gungen.

II HRABANS De rerum naturis IM LICHTE DER

LITERATURWISSENSCHAFTLICHEN ENZYKLOPÄDIEFORSCHUNG

Hrabans Werk DRNist nach 842,jedoch vor seiner Ernennung zum Erzbischofvon Mainz entstanden." Mit dem Werk sind zweiWidmungsschreiben verbun-den, die in der unkritischen Edition der PL dem Werk als praeJationesvoran-gestellt sind. Das eine Schreiben richtet sich an König Ludwig den Deutschen,das andere an Bischof Haimo von Halberstadt, einen ehemaligen MitschülerHrabans.5 Dem Brief an König Ludwig ist zu entnehmen, daß DRN ein Auf-tragswerk ist. Hraban sei vom König gebeten worden, ein Werk über die Eigen-tümlichkeiten der Sprache und die Bedeutung der mystischen Dinge zu ver-fassen.6 Im Brief an Bischof Haimo stellt Hraban den Entstehungszusammen-hang von DRN anders dar. Zum Zeitpunkt der Abfassung sei er - wie erschreibt - nicht mehr Abt von Fulda; er sei »von der Sorge um äußereGeschäfte befreit«,? In dieser Situation habe er für den von ihm verehrtenBischof, der im Gegensatz zu ihm »in den Dienst pastoraler Sorge erhoben«worden sei, etwas Schriftliches verfertigen wollen. Es solle Haimo in dessenprekärer Situation wohltuend und nützlich sein. »Mir ist«, so schreibt Hraban,»nämlich nicht unbekannt, welche Anfeindung du hattest, nicht nur von denHeiden, die dir benachbart sind, sondern auch von der Menge der Leute, diedurch die Unverschämtheit und Unredlichkeit der Sitten deiner Väterlichkeit

4 Vg!. HEYSE1969; BRUNHÖUL1982, S. 1-17; ENDERS1996, S. 465-480; BÖHNE1986, S. 606-610.

5 Vgl. HRABANUSMAURUSEpistola 36 und 37.6 "Nu per quoque quia vos, quando in praesentia vestra fui, compertum vos habere dixistis,

aliquod opusculum me noviter confecisse de sermonum proprietate, et mystica rerumsignificatione; quod etiam a mea parvitate postulastis vobis dirigi, feci libenter quodpetistis et ipsum opus vobis [... ) transmisi [00')« (Epistola 37, S. 472, Z. 37-40).

7 Hierzu und zum folgenden: -Postquam me divina providentia ab exteriorum negotio-rum cura absolvit, teque in pastoralis cure officium sublimavit, cogitabam, quid tuaesanctitati gratum et utile in scribendo conficere possem: quo haberes ob commemora-tionem in paucis breviter annotatum, quod ante in multorum codicum amplitudine, etfacunda oratorum locutione disserturn copiose legisti. Neque enim mihi ignotum est,quale m infestationem habeas, non solum a paganis qui tibi confines sunt, sed etiam apopulorum turbis, quae per insolentiam et improbitatem morum tuae paternitati nonpaf\"aID molestiam ingenmt, et ob hoc frequenti orationi atque assiduae lectioni tevacare non permittunt.« (HRABANUSMAURUSEpistola 36, S. 470, Z. 36-S. 471, Z. 6).

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keinen geringen Verdruß bereitet haben und dir deshalb nicht erlauben, dichfür den regelmäßigen Vortrag und die beständige Lektüre freizuhalten.« Hra-ban bietet ihm in dieser Situation eine von ihm verfaßte Schrift an, die »zurVergegenwärtigung in wenigen [Bänden] das kurz verzeichnet [... ]«, wasHaimo zuvor an anderer Stelle, nämlich in einer Fülle von Büchern und inder gewandten Sprache der Redner ausführlich erörtert gelesen habe. DRN istalso nach Auskunft seines Verfassers ein Kompendium, das der raschen Auf-frischung von (schon vorhandenem) Wissen dient. Näherhin ist es eineZusammenstellung von Wissen, die in einer Missionssituation, also in der Seel-sorge, notwendig und nützlich ist.

Hrabans Schrift orientiert sich, und auch das macht das Widmungsschrei-ben an Haimo deutlich, an einem Vorbild, den Etymologien des Isidor vonSevilla. In der Forschung werden beide Schriften als Exemplare der Gattung-Enzyklopädie- klassifiziert. Dies ist einerseits problematisch, weil der Begriff-Enzyklopädie- ein Terminus des ausgehenden Mittelalters bzw. der frühenNeuzeit (F. Pucciius 1490) ist," Andererseits haben weder die Antike noch dasMittelalter einen eigenen Begriff für diese Textsorte ausgebildet, so daß essich eingebürgert hat, den Terminus -Enzyklopädie- auch avant la lettre zubenutzen," Beide, DRN und die Etymologien, sind jedoch keine singulärenErscheinungen. Sie stehen vielmehr im Kontext einer größeren Tradition vonUnternehmungen im spätantiken und frühmittelalterlichen lateinischen Kul-turraum. Die Forschung sieht den letzten Ursprung dieser Textsorte im anti-ken Bildungsideal der tYXUXÄlO~ nmöda und seiner römischen Ausgestaltungin den artes liberales gegeben. Beiden Konzepten ist eigentümlich, das Wissenvon der Welt, ihren Gegenständen und Sachverhalten in der Brechung derInhalte einer Disziplinenvielfalt zu bieten.!" Zu den Enzyklopädien der Spät-antike und des beginnenden Mittelalters gehören als frühe einflußreicheWerke De nuptiis Philologiae et Mercurii des Martianus Capella, deren Datierungnicht zweifelsfrei geklärt ist, und die Institutiones des Mönches Cassiodor ausdem 6.Jahrhundert. Dem 6./7.Jahrhundert sind die enzyklopädischen Schrif-ten Isidors von Sevilla zuzuweisen. Hierzu gehören vor allem die Schrift Dif-ferentiae, die den Ansatz einer enzyklopädischen Summe bietet, die 20 Bücherumfassende Etymologiae (Origines) , ferner der Liber numerornm, eine Arbeit zursymbolischen Zahlenkunde sowie schließlich De natura rerum, ein Traktat zu

8 Vg!. GRUBER 1986, hier Sp. 2031.9 Vg!. z.B. HUMMEL1982, S. 716-742, hier S. 716f. - Entsprechend unterscheidet das Histo-

rische Wörterbuch der Philosophie nicht nur zwischen -Enzyklopädie- und -Enzyklopä-dismus- - vielmehr legt SCHALK1972a, Sp. 573-575, überdies den Akzent klar auf diefranzösischen Enzyklopädisten des 18.Jahrhunderts, von denen aus er auf - ausschließ-lich neuzeitliche - Vorläufer zurückblickt, während SCHALK1972b, Sp. 575-577, huma-nistische Autoren ins Zentrum stellt, nachdem zuvor nur pauschal auf mittelalterlicheEnzyklopädien verwiesen worden ist: ..Erst im Humanismus tut sich in Verbindung mitden Sprach- und Realienbüchern ein immer deutlicherer Zusammenhang auf, der dieverschiedenen Wissenschaften miteinander verbindet- (Sp.575).

10 Vg!. GRUBER 1986, Sp. 2031ff.

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Themen der Chronologie, Kosmologie und Astronomie. Diese zuletzt ge-nannte Schrift wird dann zur Grundlage eines gleichnamigen Werkes, dasBeda Venerabilis um 703 verfaßt, in das auch Stoffe der Naturalis historic desPlinius Eingang finden.

Eine im oben genannten Sinn perspektivisch geweitete philosophische Aus-einandersetzung mit Hrabans DRN hat sich u.a. mit dem literarischen Genusder Schrift auseinanderzusetzen. Hier kann die philosophiehistorische Arbeitan die literaturwissenschaftliche Forschung der letzten anderthalb Jahrzehnteanknüpfen, die sich intensiv mit der Gattung der Enzyklopädie befaßt hat. Fürden deutschsprachigen Raum ist insbesondere das von Christel Meier-Stau-bach geleitete Forschungsprojekt einschlägig: Die Rolle der Enzyklopädie im Pro-u} der Ausweitung pragmatischer Schriftlichkeit - \0m >Weltbuch<zum Thesaurussozialgebundenen Kulturwissens (12.-15.]ahrhundert). Es wurde im Rahmen desSFB 231 Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter an derUniversität Münster durchgeführt. Im Zentrum dieses Projektes stehen u.a.die Enzyklopädien von Vinzenz von Beauvais, Bartholomäus Anglicus undThomas von Cantimpre,Auch wenn sich dieses mediävistische Forschungsvorhaben nur sehr beiläu-

fig mit den Enzyklopädien der lateinischen Spätantike und des Frühmittelal-ters befaßt hat, so liefern doch insbesondere die Arbeiten von Christel Meier-Staubach ein Profil der Textsorte, das geeignet ist, in positiver Übernahmeoder negativer Zurückweisung seiner Eigentümlichkeiten auch einige spezifi-sche Merkmale des Hrabanischen Werkes zu bestimmen.'! Hierzu gehörenfolgende Elemente: (1) Die mittelalterliche Enzyklopädie ist eine Akkumula-tion, eine umfassende Sammlung von Wissen, die einem spezifischen Ord-nungsmuster folgt. (2) Verfügba~es Wissen, das als akzeptiertes gelten kannund nicht selten einer langen Uberlieferungskette entstammt, wird zweck-orientiert zusammengestellt, wobei sich Werkform und Funktion gegenseitigbedingen. Inhalt und Form haben infolgedessen Folgen für den jeweiligenLegitimationsansatz und den Gebrauchswert einer Enzyklopädie. (3) ZumProfil der hochmittelalterlichen Enzyklopädie gehört ihr kompilatorischerCharakter. Vorhandenes Wissen wird aus den Werken allgemein anerkannterAutoren exzerpiert und zusammengestellt. So gewährleistet die authentischeWiedergabe der Lehre der Autoritäten einerseits Quellentreue und gibt demWerk andererseits selbst Autorität. Die Enzyklopädie hat auf diese Weise einefeste Verbindung mit der Tradition. (4) Die Enzyklopädie des Mittelaltersist ein ;Weltbuch<.12Sie vermittelt das Wissen von der Welt, ihren Gegenstän-den und Sachverhalten und konstituiert diese Welt zugleich im Prozeß derVermittlung.

11 Vg!. zum folgenden: Busss 2005, S. 1-31; MEIER-[STAUBACH]1984, S.467-500; MEIER-[STAUBACH]_2002a, S. 11-24; MEIER-[STAUBACH]2002b, S. 511-532. Anregungen für diefolgenden Uberlegungen gab auch der Artikel von BIESTERFELOT2002, S. 43-83; Vg!.ferner; MEIER-[STAUBACH]2003, S. 1-13.

12 Vg!. MEIER-[STAUBACH]1984 (vg!. Anm. 11), S. 477.

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Weitere Möglichkeiten zur Bestimmung des spezifischen Charakters desHrabanischen Werkes ergeben sich dadurch, daß man einige der Leitfragender Untersuchungen Meier-Staubachs auf diese Schrift anwendet. Hierzugehören u.a. die Frage nach dem Adressaten(-kreis) und der Funktion desTextes: Unterschieden werden könnte zwischen einer Bestandsaufnahme vor-handenen Wissens und dem Versuch, Wissen vor dem Vergessen zu retten. Zufragen ist ferner nach den Ordnungsprinzipien. Welche sind es, die das Werkbestimmen? Werden sie neu formuliert oder von einem Vorgängerwerk über-nommen oder wird eine vorgegebene Ordnung transformiert? Wie wählt derAutor die präsentierten Stoffe aus? Rezipiert oder integriert er neues Wissen?Welche Welt erschließt eine Enzyklopädie? Ferner ist der Stellenwert derErfahrung in dem durch Autoritäten determinierten Textganzen zu bestim-men. Schließlich ist nach dem Praxisbezug zu fragen und nach einer eventuellvorhandenen Nutzenorientierung.

III De rerum naturis: DISZIPLINENÜBERGREIFENDES NACHSCHLAGEWERK

UND GEISTLICHE ERBAUUNGSSCHRIFT

Im Rahmen der literaturwissenschaftlichen Erforschung der Gattung derEnzyklopädie wurde auch ein Vorschlag zur Typisierung der Werke entwickelt.So unterscheidet Meier-Staubach unter funktionalem Aspekt folgende Grund-typen von enzyklopädischen Schriften;" politische Enzyklopädien (für den-Staatsmann (), Schulenzyklopädien, Klosterenzyklopädien, Predigerenzyklo-pädien, medizinische Enzyklopädien, Handels- und Gewerbeenzyklopädienim Gegensatz zu Universitätsenzyklopädien; Hausenzyklopädien und allge-meine Enzyklopädien. Zur letzten Gruppe zählt sie alle die Texte, die sichkeiner Untergattung zuordnen lassen. Ausdrücklich nennt sie hier HrabansDRN.

Wie alle anderen hier vorgestellten Forschungskategorien, so ist auch dieseKlassifikation an Texten des 12. bis 15.Jahrhunderts gewonnen. Jedocherweist sie sich für den Hraban-Text anders als die übrigen referierten Unter-suchungsaspekte als wenig hilfreich. Denn die Typisierung spiegelt das Vor-handensein abgegrenzter und spezialisierter Wissensfelder wieder, die wie-derum Arbeitsteiligkeit und praktizierte Disziplinenvielfalt voraussetzen. Dieseaber bilden sich erst im Zuge der Rationalisierungsbestrebungen des 12. und13.Jahrhunderts, beispielsweise in den Zünften und Schulen, heraus. Über-blickt man die Inhalte von DRN, so bietet der Text alles andere als Spezial-oder Spezialistenwissen. Im Brief an König Ludwig den Deutschen schreibtHraban dazu:

So also habe ich zuerst schreibend einiges von diesem obersten Guten und von unseremwahren Schöpfer erörtert, d.h. von Vater, Sohn und HI. Geist, dem einen und allmächtigenGott [... ] Danach aber habe ich von den himmlischen und irdischen Geschöpfen gehandelt,nicht nur von der Natur, sondern auch von ihren Kräften und Wirkungen: [... ] Und weil es

13 Vgl. MEIER-[STAUBACH] 2002b, S. 520-532.

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mir nicht zukommt, von den heiligen Menschen, die im Alten und Neuen Testament er-wähnt werden, und ihren mystischen Handlungen zu schweigen, und auch nicht von denOrten, an denen sie wohnten, habe ich es für gut befunden, ihre Namen und zugleich dieder Orte aus der hebräischen in die lateinische Sprache zu übersetzen, um damit leichter diemystische Bedeutung erklären zu können. Ich habe auch im vorliegenden Werkchen nichtweniges über den katholischen Glauben und die christliche Religion hinzugefügt; und [ichhabe von dem geschrieben, was dazu] im Gegensatz [steht]: über den Aberglauben derHeiden, über den Irrtum der Häretiker, über die Philosophen und Magier und die falschenGötter, über die Sprache der Heiden, über die Reiche und das Zivil- und Militärvokabularund die Verwandtschaften; über die Steine, Hölzer und Kräuter, die auf der Erde entstehen,über die verschiedenen Künste und Bauwerke und über vieles andere mehr [... ]}4

Diese Aufzählung Hrabans, die er ausdrücklich als unvollständig charakteri-siert, zeigt nicht nur das weite Spektrum der Gegenstände, die in dieserSchrift erfaßt werden. Sie macht auch deutlich, daß DRN ein fächer- unddisziplinenübergreifenden Insgesamt von Wissen von den himmlischen undden irdischen Dingen bietet. Die Schrift handelt also von der Wirklichkeit imGanzen und dies unter spezifisch christlicher Perspektive. Es präsentiert mitanderen Worten ein christlich geprägtes und aus christlicher Perspektivesuukturiertes und gewichtetes Universalwissen.

Die vermeintliche -Allgemeinheit- von DRN hat jedoch nicht nur mit derDiversität der Gegenstände zu tun, die das Werk behandelt, sondern auch mitden Zwecken, die Hraban mit der Abfassung der Schrift verfolgt. Die Briefe anHaimo von Halberstadt und König Ludwig den Deutschen machen unabhän-gig von aller Prolog-Topik und der Frage, wie man Hrabans widersprüchlicheAngaben zum Entstehungszusammenhang der Schrift deuten will, zwei Ziel-richtungen deutlich. Zum einen dient DRN - so Hraban in seinem Brief anBischof Haimo - als komprimierte Zusammenstellung christlich akzentuierteruniversaler Wissensinhalte der schnellen Informationsauffindung. In demanderen Schreiben heißt es, daß DRN das geistige Wachstum, die geistlicheÜbung und damit die Erlangung der Weisheit seines Lesers befördern solle."

14 -Sic ergo primum de ipso summo bono et vero conditore nostro, hoc est Patre et Filio etSpiritu sancto, uno et solo omnipotente Deo [... ] Postea vero de caelestibus et terres-tribus creaturis, non solurn de natura, sed etiam de vi et effectibus earum, serrnonemhabere institui [ ... ] Et quia de sanctis hominibus, qui in vetere et novo testamentocommemorantur, eorumque actionibus mysticis, necnon et de Iods, in quibus habita-bant, silere me non convenit, nomina ipsorum, simul et locorum ex Hebraica lingua inLatinam transferre placuit, ut inde facilius mysticam significationem explanare possem.Addidi quoque in presenti opusculo non pauca de fide catholica et religione christian a ;et e contrario de gentilium superstitione et hereticorum errore, de philosophis et magisatque falsis diis, de linguis gentium, de regum et militum, dviumque vocabulis atqueaffinitatibus ; de hoine et partibus eius, et reliquis animantibus ; de lapidibus, lignis etherbis, quae in terra gignuntur; de variiartibus atque artificiis et aliis multis [ ... ]« (HRA-BANUSMAURUSEpistola 37, S. 437, Z. 11-27).

15 Hierzu und zum folgenden: -Tu autem [... ] acceptis his, quae tibi transmisi, utere eis, utdecet, et tarn tibi, quam illis, qui sub tuo regimine sunt constituti, ea utilia esse permiue,quatinus tuum bonum studium multis proveniat ad spiritualem profectum, et fiat tarntibi, quam illis, spirituale exercitium atque caelestis gaudii incrementurn« (HRABANUSMAURUSEpistola 37, S. 473, Z. 33-37).

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Da im Falle dieses Briefes der von Hraban ins Auge gefaßte Leser König Lud-wig selbst ist, solle das Werk mittelbar über eine von ihm inspirierte guteHerrschaft schließlich auch seinen Untertanen nützen. Die EnzyklopädieHrabans ist also alles zusammen: disziplinenübergreifendes Nachschlagewerkfür alle wichtigen, die gesamte Wirklichkeit betreffenden Glaubens- und Wis-sensinhalte, ferner Pastoral- bzw. Predigthilfe und schließlich geistliche Er-bauungsschrift."

IV ENZYKLOPÄDIE UND WISSENSRAUM

Daß ein und dasselbe Werk Wissensbuch bzw. Nachschlagewerk und spiritu-elle Erbauungsschrift in einem sein kann, zugleich also inhaltlich divergieren-den Zielen dient, hat zum einen mit der von Hraban gewählten äußerenReihenfolge der in DRN präsentierten Stoffe zu tun. Aufgrund der gemein-samen Lektüre mit Haimo waren ihm »kunstfertige Untersuchungen derWeltweisen über die Naturen der Dinge [bekannt], die sie aus einer Beschrei-bung der artes liberales und einer Untersuchung der übrigen Dinge zusam-mengestellt hatten.v" Gemeint ist mit dieser Beschreibung vor allem Isidorsvon SevillaEtymologiae.18 Dieser hatte seine Stoffe in der Weise angeordnet, daßer zunächst die artes liberales behandelt, um danach Inhalte der Medizin, desRechts und des Glaubenswissens vorzustellen. Es folgen Ausführungen zu denSprachen; sodann werden soziale Kenntnisse vermittelt und im Anschlußdaran Gegenstände der Naturkunde, der Zoologie, der Kosmologie, der Geo-graphie und Sachverhalte aus den Bereichen der Kultur.Wie die bereits zitierte Stelle aus dem Brief an König Ludwig zum Inhalt der

Enzyklopädie zeigt, übernimmt Hraban diese Reihenfolge für sein Werk nicht.Er orientiert sich vielmehr zunächst an einem Deszendenzmodell und ordnetseine Gegenstände beginnend mit Aussagen zu Gott und der Trinität. Es fol-gen die übrigen Wissensinhalte, wobei er Elemente einer Seinshierarchie mitdenen der Heilsgeschichte verbindet. Während Isidor die Inhalte seiner Enzy-klopädie nach Disziplinen gliedert, in dem er mit den Inhalten der artesbeginnt und darauf das übrige nicht-artistische Wissen darlegt, bietet Hrabanein Wissensuniversum, das nicht nach Disziplinen oder Wissensbereichen ein-geteilt ist und keine Trennung von religiösem und säkularem Wissen kennt.Sieht man einmal davon ab, wie stringent diese Ordnung in DRN durchge-halten ist, so bietet das Deszendenzmodell eine einheitsstiftende Perspektive.Sie macht es möglich, daß das Insgesamt der Gegenstände und Sachverhalteder Weltwirklichkeit nicht nur einfach abgehandelt wird, sondern darjrberhinaus im einheitlichen Licht einer einzigen Deutung gesehen werden kann,

16 Vg!. dazu auch ENDERS 1996 (Anm. 4), S.465-467.17 »[ ... ] huius mundi sapientium de rerum naturis solertes inquisitiones, quas in liberalium

artium discriptione, et ceterarum rerum investigatione composuerunt [ ... ]« (HRABANusMAURUSEpistola 36, S. 470, Z. 34-35).

18 ..Haec enim omnia mihi sollicite tractanti venit in mentem, ut iuxta morem antiquorum,qui de rerum naturis et nom in urn atque verborum ethimologiis plura conscripsere [ ... ]«(HRABANUSMAURUSEpistola 36, S. 471, Z. 7-9).

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im vorliegenden Fall im Licht einer einheitlichen christlichen Glaubensdeu-tung. Jedoch ist nicht nur die Anordnung der Inhalte von Bedeutung, son-dern auch deren Aufbereitung und deutende Erschließung.

Daß DRN in der Lage ist, mehrere Zwecke zu erfüllen, hat zum anderenaber auch mit der von Hraban für sein Werk gewählten systematischen Ord-nung zu tun, die er in seinem Schreiben an König Ludwig so charakterisiert:

Es finden sich nämlich in ihm viele Darstellungen von den Naturen der Dinge und denEigentümlichkeiten der Worte und sicherlich auch von der mystischen Bedeutung derDinge. Dies habe ich deshalb so geglaubt einordnen zu müssen, daß ein kluger Leser diehistorische und mystische Erklärung der einzelnen Dinge kontinuierlich angeordnet findet:und so kann er auf gewisse Weise sein Bedürfnis befriedigen, in ihm wird er den Ausdruckder historischen Erzählung und der Allegorie finden.l?

Hraban schreitet also programmatisch von der Grammatik über die Ge-schichte zum mystischen Sinn der Dinge fort.20 Und genau diese mystischeDimension unterscheidet seine Enzyklopädie von den Etymologien Isidors. Zwarhatte auch dieser seiner Schrift zusätzlich zur Gliederung nach Wissensgebie-ten eine an der Sprache orientierte Ordnung gegeben. Isidor orientierte sichan grammatischen Kategorien, insbesondere an der der Etymologie, womitdie Grammatik ihm zur Methode des Zugangs zu jeder Art von Kenntnissenvon der Weltwirklichkeit wurde." Aber Isidor ging letztlich nicht über dieseetymologisch orientierte Sicht hinaus. Wie anders demgegenüber HrabansVorgehensweise ist, soll am Beispiel des Wortes -vitis-, -Rebe-, illustriert werden.

Hraban beginnt seine Ausführungen zum Stichwort -Rebe- mit einem ety-mologischen Hinweis.P Die Rebe heiße im lateinischen -vitis-, weil in ihr dieKraft (vis) steckt, ziemlich schnell Wurzeln zu schlagen. Sodann verweist Hra-ban auf andere, die denken, daß die Reben -vites- genannt würden, weil siesich untereinander gleichsam mit Bändern (vittae) verschlingen. Nach diesenetymologischen Bemerkungen entwickelt Hraban den mystischen Sinn desBegriffs. Hier verweist er darauf, daß unter dem Begriff des Weinberges dieKirche oder das Volk Gottes verstanden werden kann. Es folgen Belege ausdem Alten Testament (zweiBelege aus dem Buch Jesaia und ein Beleg aus denPsalmen) für die Gleichsetzung von Weinberg und Volk Israel. Im Anschlußdaran weist Hraban darauf hin, daß alles, was vom Weinberg gesagt werde,

19 ..Sunt enim in eo plura exposita de rerum naturis, et verborum proprietatibus, necnonetiam de mystica rerum significatione. Quod idcirco ita ordinandum estimavi, ut lectorprudens continuatim positam inveniret historicam et mysticam singularum rerum expla-nation em, et sic satisfacere quodammodo posset suo desiderio, in quo et historiae etallegoriae inveniret manifestationem- (HRABANUSMAURUS,Epistola 37, S.473, Z. 3-7). -Ähnlich auch Hrabans Äußerung im Brief an Hairno: .. [ ... ] ipse tibi aliquod opusculumconderem, in quo haberes scriptum non solum de rerum naturis et verborum proprie-tatibus, sed etiam de mystica earundem rerum significatione, ut continuatim positaminvenires hystoricam et mysticam singularum rerum expositionern« (HRABANUSMAURUSEpistola 36, S. 471, Z.9-12).

20 Vg!. BRuNHöLZL1982 (Anm. 4) und zustimmend auch ENDERS1996 (Anm. 4), S. 466.21 Vg!. FONTAlNE1991, Sp. 677-680.22 HRABANUSMAURUSDe rerum naturis, XIX cap. 4.

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auch auf den Zustand der menschlichen Seele übertragen werden könne, undwenn einer dies alles sorgfältig prüfe und betrachte, so könne er es in geist-licher Weise auch in den Vorschriften der Kirche wiederfinden.Verweist also der Begriff, in diesem Fall der der Rebe, in einer ersten

Dimension auf die sinnlich wahrnehmbare Welt, so eröffnet er in seiner mysti-schen Lesart den Zugang zu einer neuen Welt, der Welt der Heilsgeschichteund der Taten Gottes." Diese zweite Dimension ist jedoch deutlich unterbe-stimmt, wenn man sie als eine versteht, welche die erste nur ergänzt. Vielmehrist die Sache, in diesem Fall die Rebe, erst dann angemessen verstanden, wennman sie als ein letztlich auf Gott verweisendes Zeichen erfaßt. Die Hinzufü-gung einer zweiten Ebene reflektiert somit einen fundamentalen Unterschiedim Welt-und Wissensverständnis gegenüber einem nur säkularen Blick auf dieWelt. Der ordo rerum erweist sich damit als ein doppelter. Hinter der sichtbarenWelt verbirgt sich eine zweite, die eigentliche, zu der nur derjenige Zuganghat, der die Begriffe in ihrer doppelten Zeichenhaftigkeit zu lesen versteht.

Diesen Gedanken der Zeichenhaftigkeit der Begriffe und der Zeichenhaf-tigkeit der Welt hat Hrabanus Maurus dem Werk Augustins entlehnt. De doe-trina Christiana entwickelt ihn im Kontext der Frage nach einer Methode derSchriftauslegung. De magistro entfaltet die Zeichenlehre im Blick auf die Fragenach den Inhalten des Lehrens und Lernens. Mit der Umsetzung der Augu-stinischen Zeichenlehre in DRN wird das sach- und begriffsbezogene Hand-buch zugleich zum spirituellen Lesebuch. Dem Christen erschließt sich nichtnur der Literalsinn biblischer und anderer Begriffe, mit denen er die Welt-wirklichkeit erfaßt, sondern er lernt auch die mit ihnen bezeichneten Dingein ihrem Verweischarakter zu erkennen. Die Welt wird zum zweiten Offenba-rungsbuch, die Welt ist lesbar.f Beleg für diese Deutung der Welt als Offen-barungsschrift ist die Organisation von DRN. Die Abfolge der Wissensinhalteentspricht nicht nur einem hierarchisch gedachten Weltaufbau, sondern die

23 Vg!. MEIER-[STAuBAcH]1992, S. 157-175, hier S. 158-160, die zunächst kurz die Differen-zen zwischen Isidor und Hraban hinsichtlich der Gliederung der beiden Werke darstellt.Dabei stützt sie sich auf HEYSE1969 (vg!. Anm. 4). Meier registriert ausdrücklich alsDesiderat, daß »[d]ie genaue Interpretation seines [Hrabans] Verfahrens [ ... ] auchnach Heyses hilfreichen Quellennachweisen noch ausjsteht]« (S. 159, Anm.16). ImAnschluß kommt Meier dann auch auf Hrabans allegorisierende Interessen als wichtigeNeuerung zu sprechen, aber nur insofern diese zu Modifikationen der Vorlage, also vonIsidors Etymologiae hinsichtlich der Gliederung führt: »Eine weitere Anregung stehtsicher im Zusammenhang mit der anderen Neuerung Hrabans, der Zufügung der Deu-tungsebene in der Enzyklopädie. Sie komplettiert die abgebildete sinnlich wahrnehm-bare Welt und ihre Bezeichnungen durch die geistige Signifikanz der Dinge [... ] FürHraban ist erst mit dieser Ergänzung des Weltbildes um die zweite Dimension, worin derordo Tt7Um sich doppelt spiegelt, die Vollständigkeit des Universalbuchs erreichr.s(S. 159f.). Die Frage nach der Bedeutung der Allegorese, d.h. des hinter ihr stehendenVerständnisses des Verhältnisses von Dingen und Zeichen, für Hrabans Wissens- bzw.Wissenschaftsauffassung bleibt, soweit ich sehe, nicht nur unbeantwortet, sondern sogarungestellt.

24 MEIER-[STAuBAcH)1992, S. 160.

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Enzyklopädie und Wissensraum: De rerum natuns des Hrabanus Maums 137

Bucheinteilung selbst ist orientiert an der Offenbarungsschrift. deren Er-schließung die Enzyklopädie als ganze dienen soll: Sie hat - wie Hraban aus-drücklich im Widmungsschreiben an König Ludwig vermerkt - in Anlehnungan die Zählung der alttestamentlichen Schriften durch Hieronymus 22 Bü-cher.25 Das Buch des Wissens von der Welt und das Alte Testament haben diegleiche Grundstruktur. Schon mit diesem Hinweis ist aber klar, daß Hraban-ganz im Sinn Augustins - von einer fundamentalen hermeneutischen Mehr-schichtigkeit der Welt ausgeht, in die sein eigenes Werk einbezogen wird.

V DIE HEILSBEDEUTSAMKEIT DES WISSENS

Die vorliegenden Überlegungen haben die Enzyklopädie DRN des Hrabanusals eine universale \\'elt- und Daseinsdeutung eingestuft, welche die Welt alsSchöpfungswirklichkeit versteht, die zeichenhaft auf ihren Schöpfer verweistund damit Raum des Wissens von der Heilswirklichkeit ist. Zur Weltwirklich-keit als einem Raum des Wissens erster Stufe verhält sich die Enzyklopädie alsRepräsentant des Insgesamt von Wissens von eben dieser Welt als ein Raumdes Wissens zweiter Stufe. Welche Bedeutung kommt nun diesem Wissen zu,das die Enzyklopädie vermittelt?

Wissenserwerb und Wissensbesitz haben für Hraban - und das macht er anvielen Stellen seines ¥lerkes, u.a. auch in der Institutio clericorum deutlich -einen individuellen Nutzen.P Der Prozeß menschlicher Vervollkommnung istauf Welt-, insbesondere aber auf Heilswissen angewiesen. Dabei liegt für Hra-ban das Hauptaugenmerk bei jeglichem Wissenserwerb ganz auf dem bibli-schen Wissen, was verständlich macht, wieso Hraban so sehr an den Schrift-kommentaren gelegen ist. Wissen hat für Hraban infolgedessen auch eineeminent pastorale Relevanz. Wer kein theologisches, medizinisches oder histo-risches Wissen besitzt, sich in Rhetorik und Logik nicht auskennt und überkeine Kenntnis der Sitten und der moralischen Verpflichtungen verfügt, kannnicht nur selbst nicht lehren. Er kann - so Hraban - weder den Nutzen alldieses Wissens angemessen bestimmen noch es zum Wohl der ihm anvertrau-ten Menschen richtig anwenden. Der Kleriker muß also in erster Linie um desWohlergehens der ihm anvertrauten Menschen willen Wissen besitzen undausgebildet sein.

Alles Wissen ist infolgedessen gut und muß gesammelt und vermittelt wer-den, das den Menschen in die Lage versetzt, den Weg der Vervollkommnungdes eigenen Wesens zu finden und ihn bis zu seinem Ziel zu gehen. DieserMaßstab hat zur Konsequenz, daß - anders als heute - nicht einzelwissenschaft-Iiches, erst recht nicht anwendungsorientiertes. sondern universalistisches

25 ..Decrevi enim hoc totum opus [ ... ] in viginti duos libros dispertiri: sub quo numerovetus testamentum legis divine interpres beatus Hieronimus complexum se assemit[ ...]« (HRABANUS1>fAURUSEpistola 37, S.473, Z. 29-31); vgI. dazu auch: "Sed Hebraeiviginti duo e1ementa litteramm secundum Veteris Testamenti libros utuntur [ ... ]" (Ist-VORUSHISPALENSISEtymologiarum sive originum, I, Ill, 4). - An dieser Stelle sei ClemensBayer (Bonn) für wertvolle Hinweise zu diesem Beitrag gedankt.

26 Vgl. hierzu und zum folgenden: DREYER2006, S. 35-49.

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Wissen, das We1t- und Daseinsdeutung gibt, das im höchsten Maß nützlicheund folglich zu pflegende und zu verbreitende Wissen ist. Die philosophie-historisch zu würdigende Leistung Hrabans ist es, in seiner Schrift DRN nichtnur ein Insgesamt von Wissen von der Welt und ihren Gegebenheiten zusam-mengestellt zu haben, sondern mit dem Konzept der Zeichenhaftigkeit derSchöpfung eine We1t- und Daseinsdeutung formuliert zu haben, die das Wis-sen von der Welt und die gelingende Lebenspraxis in einen unauflösbarenZusammenhang bringt.

LITERATURVERZEICHNIS

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