vl cae-pa: computer aided engineering in der ... · digitale anlage (urbas 2012, in anlehnung an...
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Fakultät ETIT, Institut für Automatisierungstechnik, Professur für Prozessleittechnik
SS 2013, 09.04.2012
Professur für Prozessleittechnik
VL CAE-PA: Computer Aided Engineering in der
Prozessautomatisierung
Markt Prozessautomation
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Herausforderung Integriertes Engineering (Bruns 2011)
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Digitale Anlage (Urbas 2012, in Anlehnung an VDI-4499-1)
• Die Digitale Anlage ist der Oberbegriff für ein umfassendes Netzwerk von digitalen Modellen, Methoden und Werkzeugen die durch ein durchgängiges Datenmanagement integriert werden.
• Ihr Ziel ist die ganzheitliche Planung, Evaluierung und laufende Verbesserung aller wesentlichen Strukturen, Prozesse und Ressourcen der realen Anlage in Verbindung mit dem Produkt.
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Die Digitalen Anlage im Lebenszyklus (Urbas 2012, in Anlehnung an VDI-4499-1)
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Anlage
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Nutzung und Änderung im Lebenszyklus (Urbas 2012, in Anlehnung an VDI-4499-1)
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Anlage
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Herausforderungen Digitale Anlage
• Strukturell
Welche Information aus dem Papierzeitalter muss in welcher Qualität und Auflösung erfasst, abgebildet und beschrieben werden?
• Analytisch:
Wie verändern sich Arbeitsprozesse, Zuständigkeit, Befugnisse mit der Digitalen Anlage?
Welche Abweichungen zwischen Digitaler Anlage und Realer Anlage sind über welchen Zeitraum erlaubt?
• Methodisch:
Wie sind (semi)automatischen Übergänge zwischen den unterschiedlichen Modellen, Sichten und Werkzeugen zu gestalten?
Wie kann eine gebrauchstaugliche Interaktion mit der Digitalen Anlage in einer physikalischen Welt Interaktion aussehen? (
Oberseminar MMS)
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ET-12 01 23 Oberseminar Mensch-Maschine-Interaktion (0/2/0, 4 LP)
• Bereitstellung von Daten der Prozessindustrie auf Mobilgeräten
Datenmodellierung für ein mobiles Instandhaltungssystem
Entwurf und Evaluation einer mobilen Anwendung
• Projektgruppen mit 4-5 Teilnehmern
Projektmanager, 2 Programmierer, 1-2 Designer
• Lernziel: selbstständige Planung, Durchführung und Präsentation eines kleinen Projekts
• Einschreibung: 08.04.–15.04. BAR/E23 bzw. E26
• Kickoff: 15.04.13, 14:50-16:20, BAR/E08
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ET-12 01 21 Projektierung von Automatisierungssystemen (7 LP)
• Drei Komponenten
Vorlesung CAE-PA
Dienstag, 3.DS, BAR/II-20E/P
Übung CAE-PA
Dienstag, 6.DS, BAR/II-20E/P bzw BAR/E35
Projektarbeit CAE-PA
Kickoff am 30.4., Selbstorganisierenden Gruppen á 4-5 Teilnehmern, 30-40 Std Aufwand / Teilnehmer
• Prüfungsform: Klausur (180 Min) + Projektarbeit
• Gewichtung Modulnote: 50% Klausur, 50% Projekt
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VL Computerassistiertes Engineering in der Prozessautomatisierung (2/0/0)
• Engineering der Prozessautomatisierung (5 Termine)
Planungsprozesse, Objekt, Funktionen und Dokumente der Gewerke der Prozesstechnik und der Prozessleittechnik
• Modelle und Methoden (4 Termine)
Digitale Modelle, Algorithmen und Werkzeuge beim Engineering
• Anwendungen (4 Termine)
• Projektpräsentation
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UE Computerassistiertes Engineering in der Prozessautomatisierung (0/2/0)
• Integrierte Planung (8 Termine)
Bedienung, Stammdatenkonzepte, Bibliotheken, Basic Prozesstechnik, Basic/Detail Prozessautomatisierung, Implementierung PA
Software: Comos
• Modellierung (6 Termine)
Modellierung von Teilbereichen der PA
Erarbeitung von Transformationsvorschriften
Abbildung in Werkzeugketten
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PR Computerassistiertes Engineering in der Prozessautomatisierung (0/0/2)
• Automatischer Export von Comos-Dokumenten und den dazugehörigen Metainformationen als Linked Data für ein mobiles Informationssystem zur Inbetriebsetzung und Instandhaltung in einem virtuellen Unternehmen
Analyse, Konzeption, Implementierung und Validierung von Export, Ontology-Engineering und Transformations-Engineering
Selbstständige Planung, Durchführung und Präsentation eines kleinen Projekts in Projektgruppen
• Projektkickofftermin: 30.4.13, 6.DS (UE CAE-PA)
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VL CAE-PA
Zeitlicher Ablauf VL, UE, PR
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UE CAE-PA
PR CAE-PA 30.4
.
16.7.
Kontakt
• Beteiligte Mitarbeiter der Professur für Prozessleittechnik in Vorlesung, Übung und Projekt
Prof. Dr.-Ing. L. Urbas ( [email protected] )
Dipl.-Ing. Falk Doherr ( [email protected] )
Dipl.-Ing. Markus Graube ( [email protected] )
Dipl.-Ing. Michael Obst ( [email protected] )
Dipl.-Ing. Markus Stöß ( [email protected] )
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Unterlagen
• Folien
http://www.et.tu-dresden.de/ifa/index.php?id=cae-pa
• Materialsammlung (Skript)
Sammlung relevanter Aufsätze und Textausschnitte, Work-in-progress!
Als Begleitmaterial und Nachschlagewerk nur für Vorlesung, Übung und zur Klausurvorbereitung
Anmeldeliste
Rückmeldung und Beiträge zur Verbesserung erwünscht
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Fakultät ETIT, Institut für Automatisierungstechnik, Professur für Prozessleittechnik
CAE-PA
Engineeringprozesse für Anlagen der Prozessindustrie
Engineering - allgemein (ECPD, USA, aus Encyclopedia Britannica):
• the creative application of scientific principles
to design or develop structures, machines, apparatus, or manufacturing processes, or works utilizing them singly or in combination;
or to construct or operate the same with full cognizance of their design;
or to forecast their behavior under specific operating conditions;
• all as respects an intended function, economics of operation and safety to life and property
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Process Systems Engineering (Marquardt, von Wedel, Bayer 2000 aus Grossmann, Westerberg 2000)
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Beschreibungsebene Prozess- automatisierung
Chemical Supply Chain
Innovationskette der Prozessindustrie (Workshop Modularisierung 2009)
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Produktentwicklung
Product development Lab trials
Forschung Verfahrensentwicklung
Verfahrensentwicklung
Engineering & Montage
Umsetzung
Betrieb
Production
Process design / pilot trials
Process validation / pilot trials
Process concept / modeling
Construction Detail
Engineering Basic
Engineering
Time to market
Handlungsfeld PA
Engineering im Sinne des Anlagenbaus: Vom entwickelten Verfahren zur Anlage
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creative application of scientific principles to design or develop structures, machines, apparatus, or manufacturing processes
Warum kann Engineering auch mal schief gehen?
• Komplexität
Viele Disziplinen mit hoher Fachspezialisierung
Starke Kopplungen zwischen Disziplinen im Fehlerfall
Einmalige Bedingungen in der Gesamtheit
• Maßnahmen
Projekt, Projektmanagement, Projektwirtschaft
Gewerkeintegrierende Vorgehensmodelle
Unterstützung von arbeitsteiligen Prozessen
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Eine kleine Auswahl von Gewerken im Engineering ...
• Verfahrenstechnik (Betriebstechnik), Apparatebau, Stahlbau, Rohrleitungsbau, Infrastruktur, Gebäudetechnik, Auslegungsplanung, Hydraulik, Pneumatik, Mechatronik, Antriebs- und Elektrotechnik (>230VAC), Umwelttechnik, Sicherheitstechnik, Arbeitsschutz, Werksschutz, Logistik IBS, Logistik Lager
• Prozessleittechnik (Elektro<24VDC, Messen, Steuern, Regeln, Sichern), Informationstechnik (Netzwerke, Informationssysteme, MES, ERP, IT-Sicherheit)
• (Bestellwesen, IBS, Personalauswahl, Schulung, Training...)
Hoher Kommunikations- und Abstimmungsbedarf!
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Umfang Ingenieurtätigkeit in Projekten (nach Lauber, Göhner 1999)
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Projektlaufzeit
t
Vorbereitungszeit Betriebszeit
Wartungs- und Pflegearbeiten
Projekt- durchführung
Vorarbeiten zur Projektvorbereitung
Durchführungs- entscheidung
Abnahme des Systems
(Qualita
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Pro
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(Engineering)Projekt (DIN 69901)
• Projekt: Vorhaben zur Lösung von vordefinierten Zielen und Aufgaben, das im wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B.
Zielvorgaben
Zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen
Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben
projektspezifische Organisation
• Projektmanagement:Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mittel für die effiziente Abwicklung eines Projektes
• Projektwirtschaft: Gesamtheit aller Einrichtungen und Maßnahmen, die dazu dienen, das Projekt zu realisieren
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Linienorganisation
• Nutzung der Linienstruktur der Abteilungen eines Unternehmens
• Einsatz bei kleinen und überschaubaren Projekten (meist nur abteilungs-spezifische Projekte)
• Projektleitung durch Abteilungsleiter oder Gruppenleiter einer Abteilung
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Unternehmensleitung
Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung x
Projektkoordinator
Projektteam Projektteam Projektteam
Task-Force-Organisation
• Eigenständige Projektabteilungen.
• Mitarbeiter der Fachabteilungen werden zu 100% zugeordnet
• Gut geeignet für umfangreiche und langlaufende Projekte
• (Teil) Projektleitung durch Projektleiter bzw. Teilprojektleiter
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Matrixorganisation
• Projektleitung erteilt Projektaufträge an Abteilungsmitarbeiter
funktionelle Unterstellung
• Mitarbeiter weiterhin in Fachabteilungen
strukturelle Unterstellung
• Disziplinarische Linienstruktur bleibt erhalten
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Engineering = creative application of scientific principles?
• Zielgerichtetes Handeln setzt stets eine Vorstellung vom Objekt der Handlung und vom Weg einer Aufgabenstellung zu einem funktionierenden System voraus (Ahrens, Scheurlen, Spohr 1997)
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funktionierendes
System:
• technische
Anlage
• Software
• Produkt
• …
Idee:
• technische
Anlage
• Software • Produkt • …
Definition Vorgehensmodell
• präskriptives Modell, das die Arbeitsabläufe bei der Ausführung von Handlungsprozessen beschreibt. Ein Vorgehensmodell definiert:
Projekttätigkeiten und ihre Abfolge (Phasen), Abhängigkeiten und Ergebnisse ((Teil-)Produkte, Meilensteine)
die Standards, Richtlinien und Normen nach denen gearbeitet wird
die Werkzeuge, Hilfsmittel und Methoden mit denen die einzelnen Tätigkeiten durchgeführt werden
die Verantwortlichkeiten während eines Projektes
die Befugnisse, Kompetenzen und Qualifikationen der Projektbeteiligten
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Vorgehensmodelle (nach Lauber, Göhner, 1999)
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Realität Modellwelt
Abstraktion, Verallgemeinerung
Vorstellungen und Kenntnisse über den zweckmäßigen und
systematischen Projektablauf aus den Erfahrungen von
vergangenen Projekten
Ansatz für ein generell gültiges Vorgehensmodell
Der Ausbau und die detailliertere Ausarbeitung des
Modellansatzes durch Angabe der Tätigkeiten und der
anzuwendenden Methoden, Werkzeuge und Richtlinien
führen zum Vorgehensmodell.
Konkretion, Verwirklichung
Umsetzung der im Vorgehensmodell enthaltenen
Tätigkeiten bei der Durchführung von realen Projekten
Vorgehensmodelle - Ziele
• Leitlinie für die Handlungen der Projektbeteiligten: die zu bewältigende Aufgabe und der Lösungsweg sollen verdeutlicht werden
• Überblick: bessere Beherrschung der Größe und Komplexität eines Vorhabens
• Steigerung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit der Projektarbeit
• Erhöhung der Qualität der Kommunikation der Projektbeteiligten untereinander (intern) und nach außen (”Man redet nicht aneinander vorbei.“)
• Realisierung von personenunabhängigen Vorgehensweisen
• Fehler sollen besser identifiziert werden und damit Fortpflanzen und Potenzierung in Folgephasen verhindert werden
• Schnelle Anpassung der benötigte Kapazitäten (manpower) und Ressourcen im Laufe des Projektes
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Vorgehensmodelle - Anforderungen
• praktikabel: die Handlungsdirektiven sollten unter den realen Bedingungen (Zeit, zur Verfügung stehende Hilfsmittel, …) umgesetzt werden können
• revisionsfähig: die durchzuführenden Tätigkeiten sollten überprüft werden können (Qualitätssicherungstätigkeiten)
• unterstützend: ein Vorgehensmodell soll einem Projektmitarbeiter helfen seine Aufgaben zu lösen und ihm nicht seiner eigenen Kreativität berauben (sollte nicht als Zwang empfunden werden)
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Vorgehensmodelle - Beispiele
• Softwareentwicklung
Wasserfallmodell
V-Modell 97 / V-Modell XT (XT = Extreme Tailoring)
Spiralmodell
Agile Programming
Extreme Programming (XP)
…
• Anlagenplanung
PPEAM: Process Plant Engineering Activity Modell
PAS 1059: Planung einer verfahrenstechnischen Anlage - Vorgehensmodell und Terminologie
NAMUR-Arbeitsblatt 35: Abwicklung von PLT-Projekten
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Vergleich PPEAM, PAS 1059, NA35 (Urbas 2012)
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PPEAM - Übersicht
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PPEAM - Detailinformation
• Ziel von PPEAM ist ein Beitrag zu einer durchgehenden Produkt-Daten-Standardisierung
• PPEAM beschreibt die Tätigkeiten und den Datenaustausch in und zwischen allen Lebensphasen einer technischen Anlage und allen involvierten Arbeitsbereichen
• Drei Kernarbeitsbereiche: Prozessengineering, Anlagenengineering, Costengineering
• Zwischen den einzelnen Tätigkeiten kommt es zum Austausch von Anforderungen, Spezifikationen, Zertifikaten, Plänen, Protokollen, Kostenvoranschlägen, Materialien, Equipments u.a.
• PPEAM ist unspezifisch im Hinblick auf Rollen, (Fach)abteilungen, Bearbeitungsdauern, Qualitätsansprüchen, Methoden oder Werkzeugen
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PAS 1059 - Übersicht
• Beschreibt alle Vorgänge der Planungsphase mit einer vereinheitlichten Begriffsdefinitionen
• Tätigkeiten werden mittels Vorgangsdiagrammen hierarchisch und chronologisch geordnet
• Vorgangstabelle präzisiert Aktivitäten und ihre Ergebnisse, wie bspw. Pläne, Bilanzen, Beschreibungen, Konzepte und Listen
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PAS 1059 - Begriffsdefinition
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Haupt- und 1.ste Teilvorgänge
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PAS 1059 – Vorplanung
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PAS 1059 - Entwurfsplanung
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NA35
• Vorgehensmodell der leittechnischen Projektierung für verfahrenstechnische Anlage in drei Tätigkeitsfeldern: Projektierung, Qualitäts- und Projektmanagement
• hierarchisch strukturierte Tätigkeiten mit anzuwendenden Methoden und Hilfsmitteln
Methoden: Analysieren, Synthetisieren, Berechnen, Standards anwenden, Standardisiertes Gespräch, Brainstorming, …
Hilfsmittel: CAE-Systeme, Gerätekatalog, Normen, Herstellerunterlagen, …
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NA35 - Phasenmodell Projektierung
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NA35: Projektphasen Projektierung (1/3)
• Grundlagenermittlung die durchführbare Anlage
auf Grundlage des Auftrages und der Verfahrensplanung werden die Ziele des PLT-Projektes erarbeitet (Groblastenheft)
Schätzung der Grobkosten mit Genauigkeit von ± 30 %
• Vorplanung die genehmigungsfähige Anlage
Festlegung auf ein Anlagenkonzept (endgültiges Lastenheft)
Schätzung Kosten mit Genauigkeit von ± (10 – 20) %
• Basisplanung die ausschreibbare Anlage
PLT- und Sicherheitsfunktionen werden genau spezifiziert und ihnen gerätetechnische Realisierungen zugeordnet
Festlegung der Struktur des Prozessleitsystems (PLS) und Erarbeitung der PLS-Aufgaben
Kalkulation der Kosten mit Genauigkeit von ± (5 – 10) %
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NA35: Projektphasen Projektierung (2/3)
• Ausführungsplanung die errichtbare Anlage
Festlegung der konkreten Geräte (Mess- und Stelltechnik, zentrale Einrichtungen, Leitsystem)
Erstellung der detaillierten und vollständigen Unterlagen, die zum Beschaffen, Errichten, Betreiben und Instandhalten der Hardware sowie der Software für das PLS
• Errichtung die funktionsfähige Anlage
während dieser Phase sind die Beschaffung abzuwickeln, die Montage zu überwachen und Überprüfungen durchzuführen
Erstellung und Konfiguration der PLT-Funktionen
Aktualisierung der Dokumentation
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NA35: Projektphasen Projektierung (3/3)
• Inbetriebsetzung die produktionsfähige Anlage
den Mitarbeitern des Anlagenbetreibers wird Hilfestellung beim Inbetriebsetzen gegeben und Funktionen und Parameter der Gerätschaften werden optimiert
Übergabe der nochmals aktualisierten Anlagendokumentation an den Anlagenbetreiber
• Projektabschluss die bewertete und abgerechnete Anlage
in einem Abschlussbericht werden Projektbesonderheiten und aufgetretenen Schwierigkeiten herausgestellt, um sie als Erfahrungsvorrat für spätere Projekte nutzen zu können
Erstellung einer Nachkalkulation
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Vergleich Vorgehensmodelle
• Informationsflüsse und Schnittstellen
PPEAM: Eingang, Ausgang, e.g. „produce ... from ...“ (high level)
PAS1059, NA35: Ergebnis von Vorgängen auf Dokumentebene
• Verantwortung und Befugnisse
Nicht explizit, Forderung Aktivitätenliste (PAS1059)
• Methoden und Werkzeuge
NA35
• Projektmanagement
PPEAM, NA35, PAS1059
• Qualitätsmanagement
Nur in NA35 explizit benannt
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Welche Daten werden ausgetauscht
CAE-PA: Integriertes Engineering (Urbas, Doherr 2011)
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VT Vorplanung
VT Detail Engineering
AT Basic Engineering
AT Detail Engineering
HAZOP HAZOP ALARM ALARM HMI
Verfahrens- technik Verfahrens- technik
Automatisierungs- technik Automatisierungs- technik
Mensch-Maschine Systemtechnik Mensch-Maschine Systemtechnik
VT Basic Engineering
Vorpl. PLT
Vorpl.
Welche Information wird benötigt
Vorgänge und Tätigkeiten
CAE-PA: Informationsbedarf (Doherr 2006)
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lokale Informations- modelle
Planungs- dokumente
Tätigkeiten, Methoden, Werkzeuge
Schnitt- stellen, Modelle
Modell- transfor- mation
Assistenz- funktionen
Literaturhinweise
• Grossmann, I.E., Westerberg, A.W.: Research challenges in process systems engineering, AiChe Journal, 2000
• Doherr, F: Projektierung der leittechnischen Modernisierung einer verfahrenstechnischen Laboranlage. 2006
• Lauber, R., Göhner, P.: Prozessautomatisierung 2. Springer 1999
• NA35: Abwicklung von PLT-Projekten. Namur 2003
• PAS1059: Planung einer verfahrenstechnischen Anlage - Vorgehensmodell und Terminologie. 2006, www.beuth.de
• PI-Step: Process Plant Engineering Activity Model. 1995
• Urbas, L: Process Control Systems Engineering. Oldenbourg Industrie Verlag, 2012
• Urbas, L: Dreamteam Digitale Anlage / Mobile Instandhaltung. Vortrag Digital Plant Kongress, 2012.
• Urbas, L., Doherr, F.: autoHMI: a model driven software engineering approach for HMIs in process industries. In: IEEE CSAE’11. 2011
• VDI-4499-1: Digitale Fabrik - Grundlagen. 2008, www.beuth.de
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