thescra libation 3

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  • 8/13/2019 ThesCRA Libation 3

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    F. Die Libation bei Homer und Hesiod

    Zu den wichtigsten Schriftquellen fr die L. gehren zwei ausfhrliche Beschreibungenin der lias! die eine auf ach"ischer! die andere auf troischer Seite #8und 9$. Sie gleicheneinander in den Hau%tzgen! woraus man nicht schliessen sollte! der Dichter habe den

    &roern griechische L.'Sitten zugeschrieben. (ie sich aus der Betrachtung anatolischerL.'Darstellungen ergibt #2und 3$! e)istierten dort "hnliche *iten+ ,gl. auch -ellin. m/0. 1esang der lias! ehe sich 2atrolos in den 3am%f begibt! betet 4chill fr ihn zu Zeus(8). Dazu holt er aus einer &ruhe in seinem Zelt einen Becher! den er nur selbst zubenutzen %flegte! und zwar nur fr L. an Zeus #/0! 556'557$. 4chill reinigt dieses 89:;$. ' 1ef"sse! dieausschliesslich fr S%enden an bestimmte 1tter benutzt wurden! gab es in 1riechenland

    auch s%"ter. Hier sei nur die Londoner 3?li) des 2isto)enos'-alers aus *hodos erw"hnt#Simon! 11riech@ 5/0 Farbtaf. A$. Sie ist weissgrundig und deshalb nicht fr den1ebrauch beim S?m%osion geeignet+ ,gl. (ehgartner! .!Attisch weissgrundige Keramik#/C$. (ohl aber nnte die Schale fr S%enden an 4%hrodite! die beischriftlich genanntim &ondo erscheint! bestimmt gewesen sein. =nts%rechendes nnte fr andereweissgrundige Schalen gelten! etwa fr die -nchner 3?li) mit Hera #(ehgartner a.E.r. 70 Farbtaf. $! fr die in Del%hi mit 4%ollon #a.E. r. /0 Farbtaf. $ und besondersfr die auf der 4ro%olis gefundene Schale mit 4thena #a.E r. 0 &af. /7+ 4*G5 >! 6+4dd5 5/7$. Deren rotfigurige 4ussenbilder zeigten L.'Szenen! die wegen derfragmentarischen =rhaltung schwer zu deuten sind #,gl. (ehgartner a.E. C'C@$.Dagegen ist eine ,om -aler dort angebrachte nschrift gut zu lesen IJKIMNO POQ

    NRQOMQ POQ RTRPUIOQI! Vich giesse eine L. fr den Daimon 4gathos aus W. Diesemguten! glcbringenden Daimon galten ,iele L. im t"glichen Leben und besonders beimS?m%osion #,gl. Dunand! F.! L-X s.,. V4gathodaimonV$. Die nschrift definiertgleichsam diese 3?li) als L.'1ef"ss.

    m 5@. 1esang betet 2riamos! ehe er sich ins ach"ische Lager begibt! auf *at seiner1emahlin Heabe ebenfalls zu Zeus (9). =r bittet ihn um ein gnstiges Gorzeichen.Heabe bringt ein goldenes 89:;< mit (ein. 2riamos l"sst sich zun"chst die H"ndewaschen #5@! >>'>@$! so wie 4chill sich ,or der L. die H"nde reinigt #/0! 5>$. Dietroische Dienerin benutzt dazu zwei 1ef"sse eine 3anne! die sie ber den H"nden des3nigs ausgiesst und ein Becen! mit dem sie das rituell ,erunreinigte (asser auff"ngt.Dieses (aschen ,or der E%ferhandlung! das noch heute im *itus der atholischen -essebegegnet! besteht also im 4usgiessen ,on etwas (asser ber die H"nde und im4uffangen des (assers mit einem anderen 1ef"ss. H. Y. uber hat gezeigt! dass einsolches Set ' n"mlich 3anne und 1riffschale ' auch in rmischer Zeit in 1ebrauch war#,gl. P.bund Fless! E%ferdiener /6'/7$. Das rituelle (aschen der H"nde gehrt bei2riamos wie bei 4chill eng zur L.! ist die Gorbedingung dazu. Dann nimmt 2riamos unterfreiem Himmel den Becher aus der Hand der Heabe! blict auf und libiert. Ynd Zeussendet einen 4dler zum Zeichen! dass er das 1ebet des 2riamos erhrt.

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    n den beiden homerischen Szenen geschieht also die L. mit rituell reinen H"nden! unterfreiem Himmel! als Begleitung des 1ebets. Sie dient dazu! den 1ott aufmersam zumachen. Das 1ef"ss! aus dem sie gegossen wird! heisst beide -ale 89:;

    4chill geschildert und ist bei dem Becher! den Heabe ihrem 1atten reicht! natrlich,orauszusetzen. 3nig 2riamos wird bei der L. ,on anderen bedient! 4chill ,ollbringt dieeinzelnen *iten selbst! wodurch seine =insameit betont ist. Bei ihm dient der Becherallein fr L. an Zeus! den 4hnherrn seines 1eschlechtes.

    Da an beiden Stellen (8.9)und auch sonst in den homerischen =%en ber die L.ausges%rochen detailliert berichtet wird! h"tte Homer den 3ranz erw"hnt! w"re er zurDurchfhrung einer L. ntig gewesen. Sein Fehlen stimmt mit dem berein! was wirsonst ,om 1ebrauch des 3ranzes im griechischen 3ult wissen. =r ist im homerischen=%os beim Beten noch nicht blich! l"sst sich aber in der unmittelbar folgendenfrharchaischen Zeit nachweisen #Blech! 3ranz >'/+ ,gl. Sa%%ho fr. C/ Goigt$. -an

    glaubt! dass der 3ranz der rituellen *einheit diente wie das (aschen der H"nde #Stengel!2.! Hermes @/ />0 [ 5/+ ("chter /@$. Damit ist er aber noch nicht ,oll erl"rt. (ie esscheint! gab der festliche Schmuc des 3ranzes den Libierenden einen4usnahmecharater! der die Handlung ber den 4lltag hinaushob. Dadurch onnten1ottheiten um so besser auf die L. aufmersam werden.

    Ynter ,ielen anderen homerischen L.'Szenen sei die besonders eindrucs,olle im .1esang der Ed?ssee ausgew"hlt (10). &elemach ommt mit 4thens'-entor zu estornach 2?los. Dort findet gerade ein E%ferfest fr 2oseidon statt. 2eisistratos! der Sohn desestor! reicht -entor den Becher mit (ein! damit er zu 2oseidon bete und dann denBecher zum Libieren dem &elemach reiche Vdenn alle -enschen bedrfen der 1tter. (3,48). 4thena in der 1estalt des -entor betet zu 2oseidon und erfllt! wie der Dichterhinzufgt! die Bitte selbst (3, 62). =s ist das einzige -al in der Ed?ssee! dass diegttliche Helferin des Ed?sseus und sein gttlicher 1egner 2oseidon miteinanderorres%ondieren. =s geschieht auf geistige (eise! durch eine L.

    Der =id als s%ezielle L. #,gl. C$ ist ausfhrlich im . 1esang der lias geschildert (11).&roer und 4ch"er ommen berein! dass eine -onomachie zwischen -enelaos und 2arisden 3am%f entscheiden soll. Die Schwrenden auf troischer Seite sind 2riamos und4ntenor! auf der 1egenseite 4gamemnon und Ed?sseus. (ieder werden die H"nderituell gereinigt! und im 3rater mischen Herolde (asser und (ein fr die L. (3, 268-270). Das 1emisch wird ,on den Beteiligten aus Bechern ber zwei gesch"chtet,erblutende L"mmer gegossen. Dabei beten 4ch"er und &roer zu Zeus und den anderen=idgttern! dass dem -eineidigen das Hirn zu Boden fliessen mge Vwie dieser (einHierV (3, 300). =s handelt sich um eine magische 4nalogie wie in hethitischen &e)ten(Giorgieri 425-431). Zeus aber! so fgt Homer hinzu! ents%rach dieser Bitte nicht. '4nders als in den ,orher geschilderten homerischen Szenen ist hier ,on mehrerenBechern die *ede! da es zweimal zwei Gertrags%artner sind.

    Gon =iden unter 1ttern! die sich des gleichen -ittels zur Ber"ftigung einer 4ussage

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    bedienen! berichtet Hesiod in der &heogonie (12). Die =id'L. besteht hier aus (asser derSt?)! das ,on der 1tterbotin ris in einer goldenen 3anne herbeigebracht wird. =sstammt ,om *ingstrom Eeanos! denn St?) ist ein Zehntel ,on ihm und bildet einen(asserfall nahe der Ynterwelt. Da die 1tter unsterblich sind! nnen sie nach einem-eineid nicht sterben. 4ber die Strafe besteht fr sie aus einem Dahind"mmern fr lange

    \ahre! ohne etar und ohne &eilnahme an der Gersammlung der El?m%ier. Die uralte(ichtigeit des (assers fr die L.! die oben betont wurde! geht auch aus dieser Stelleher,or. Zu bildlichen Darstellungen ,on 1ttern beim Schwur 26a.

    1. Die Libation ,on der 4rchai bis zum Hellenismus

    a. Literarische ]uellenDie schriftlichen Zeugnisse lassen sich mit den homerischen Schilderungen (F)so gut,ergleichen! dass die 4usfhrung der griechischen L. als ausges%rochen onser,ati,bezeichnet werden muss. eu hinzu ommt im 1runde nur die Ber"nzung (Blech,

    ra!" 390-391). Sie ist besser in der Bildunst nachzuweisen (G.b)! doch gibt es auchschriftliche ]uellen. So treffen &eilnehmer am %latonischen DialogPoliteiaden alten3e%halos ber"nzt im Hof seines Hauses an! weil er dort geo%fert hat (328c). =inenbesonderen 1lanz erh"lt die Handlung mit einer goldenen 2hiale bei 2indar! doch ist zuBeginn der 7. Olympischen Odeeine ultische L. gemeint! sondern die Begrssung desSchwiegersohnes. =nts%rechendes gilt fr den =inzug des 4%ollon oder des Herales inden El?m% (#i$o! 1, 88-91 % &!i'ch, ., *era+le'ei!"&g &! Ger'/e!e,! 36 1993 11 .). =ine feierliche L. ,om Schiff hinab in das -eer ,ollzieht in2indars 4. Pythischer Odeder 4nfhrer der 4rgonauten (13). \ason benutzt dabei einegoldene 2hiale (193)! das wichtigste L.'1ef"ss der 3lassi und der folgenden Zeit. Dasgeht besonders aus der Betrachtung der Bildwere her,or (G.b). (ie 4chill und 2riamosbei Homer betet \ason zu Zeus! und dieser antwortet mit Donner und Blitz zum Zeichen!dass er die Bitten erhren wird.n der l"ngsten Beschreibung einer chthonischen L.! im Oedipus auf KolonosdesSo%holes (466-490, 13a)! sind 1eb"rde und 1eist einer athenischen E%ferhandlungberliefert. 4uch die L.'1ef"sse sind ber"nzt ' hier mit der frisch geschorenen (olleeines Lammes (473-475). Die zum Heiligtum der =umeniden gehrenden 1ef"ssewerden 3ratere genannt! -ischessel! weil sie ein 1emisch aus ]uellwasser und Honigenthalten. =s handelt sich um ^_`;;! L. ohne (ein (481)+ ,gl. Ziehen #oben $ +Henrichs+ 1raf. Diese L. sind nach der 4nweisung des Xhores der athenischen 1reise inder heiligen Dreizahl auszugiessen! im Stehen! mit Blic nach Esten! und mit dem letzten1uss soll das 1ef"ss ganz geleert sein (479). Danach s%ielt die Dreizahl noch einmal eine*olle! sogar in der 2otenz Dreimal neun Eli,enzweige sollen mit beiden H"ndendorthin gelegt werden (483-484)! wo die L. in die =rde eingedrungen ist! und dabei sollman halblaut (489 :; =>)das Bittgebet an die =umeniden s%rechen. DaEedi%us blind und gebrechlich ist! ,ollzieht seine &ochter smene die L. (503).=ine oft erw"hnte L. ist die am 4bend! zwischen -ahl und S?m%osion (?. Fri"e, @eliba. 39-48). V(enn sie das -ahl beenden und den (ein den 1ttern s%enden wollenVheisst es imIondes =uri%ides (14). Ynd 4risto%hanes weist in den Wespenurz auf dengesamten Gorgang hin! der edem Hrer ,ertraut war (l5). =s ist aber schwer! unter den

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    unz"hligen antien Darstellungen ,on S?m%osia dieenigen auszuw"hlen! auf denen einesichere L. erscheint. n dem hier betrachteten Zeitraum sind Zutrinen und 3ottabos ' dasSchleudern der eige des (eines auf einen St"nder als Liebesorael ' ungleich h"ufiger.Den Beginn eines 1tters?m%osion! bei dem Zeus! den 1an?med bedient! der Hestia(ein s%endet! zeigt die Eltosschale in &arquinia (26b). Zeus ist Gorbild fr das &un der

    -enschen beim S?m%osion! die allerdings ,om 0. \h. ,. Xhr. an dabei lagerten. DaHomer das Lagern beim S?m%osion noch nicht ennt! sind ol?m%ische 1tter ' ,onDion?sos und Hermes abgesehen ' nur selten als liegende S?m%osiasten abgebildet. Die4nwesenheit des -undschenen 1an?med auf der Eltosschale aber zeigt! dass eineS?m%osion'Situation gemeint ist.icht nur die L. ans Beginn des S?m%osion! auch andere L. sind in der 3omdie h"ufigerw"hnt und wurden auf der Bhne ,orgefhrt. So betet der Xhor der Laed"monierinnenin derLysistratedes 4risto%hanes zu 4rtemis! sie mge zu den L. ommen (16% ?gl. "&$i!lae! er Ger obe! &! 2). Die L. heissen an dieser Stelle der 3omdie (1264):^8;! da es sich um einen Friedensschluss zwischen S%arta und 4then handelt. n derirenedesselben Dichters (17)reicht &r?gaios dem Hermes eine goldene 2hiale! damit er

    gemeinsam mit dem Xhor um Frieden bete. 4risto%hanes berliefert sogar die dabeigebrauchten (orte.Berhmte Dan'L. sind bei Herodot geschildert (18)! so ,on griechischer Seite nach denSturm,erlusten der Flotte des Aer)es bei 3a% Se%ias! einige (ochen ,or der Seeschlacht,on Salamis. \ene L. galten dem 2oseidon! der damals den Beinamen Soter #*etter$erhielt. (ahrscheinlich war neben den L. der bronzene 1ott aus dem -eer ,on dembenachbarten 3a% 4rtemision ein Dangeschen an 2oseidon Soter.

    b. Bildwerem Estfries des 2arthenon tr"gt eine unge Frau im 2e%los eine 2hiale! die bern"chsteFrau rechts h"lt ein &h?miaterion! ihr folgen 3annen' und 2hialentr"gerinnen (19). Zur2anathen"enfeier gehrten also! ausser den *indero%fern! (eihrauch und L. Die letzterenfanden am Beginn wie am =nde statt. Fr die Schluss'L. l"sst sich das %?lische*indero%fer in Horn. Od. !" !!!#!4$,ergleichen -an giesst (asser ber die H"nde!fllt die Becher! giesst die L. im Stehen ber die Flammen des 4ltares! trint den (einaus und ,erabschiedet sich.Darstellungen ,on &iero%fern auf attischen Gasen gibt es ,on rund 6> ,erschiedenenGasenmalern (?a! #rae!, *iera% Berger). Hau%tem%f"nger im 6. \h. ,. Xhr. sindHermes in 1estalt der Herme und 4%ollon. Hier nur e ein Beis%iel aus ,ielen 4ufeinem 3olonnettenrater des 2an'-alers (20)libiert ein b"rtiger -ann aus einer&rinschale auf das E%ferfleisch! das ein S%lanchno%tes ber dem brennenden 4ltargrillt. =in weiterer -inistrant h"lt den E%ferorb. 4lle drei sind ber"nzt! und die Hermetr"gt eine weiche Binde! den 3o%fschmuc der S?m%osiasten. Das Bocsgehrn rechtsber ihr weist auf die 4rt des E%fertieres hin. Die Schale #3?li)$ mit Fuss und Henelnunterscheidet sich ,on der damals bei der L. blichen 2hiale. Sie drfte zusammen mitdem 3notenstoc des Libierenden auf den %ri,aten Xharater dieses E%fers hinweisen.=in Stamnos des 2ol?gnotos (21)zeigt die L. eines Diomedes genannten B"rtigen! dernicht sicher der homerische Heros ist. Der ame des S%lanchno%tes! oleos! weist zwar indie m?thische S%h"re! aber olaos gehrt im -?thos zu Herales! nicht zu Diomedes! mitdem hier wohl ein attischer Brger gemeint ist. 4uf ihn schwebt eine ie zu! die ihm die

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    L. eingiesst. Zur *echten ist 4%ollon mit der L?ra zum E%fer herangeommen! "hnlichber"nzt wie Diomedes und der -inistrant. (egen der -itwirung der ie ist dasE%fer an 4%ollon eine Bitte um oder ein Dan fr Sieg. ie als -inistrantin wird bis indie rmische 3unst begegnen (52).Die Diosuren als =m%f"nger einer L. sind auf einer um 6>> ,. Xhr. entstandenen attisch

    sf. 2elie in ea%el berliefert (22). Sie sitzen in ihrem Heiligtum! das durch ein(eihrelief mit der Darstellung der Diosuren als solches geennzeichnet ist. Gor ihnensteht ein &isch mit 1aben! eine ;:9;! wie sie in nschriften bei der 4ufz"hlung ,on1eschenen an die 1tter ,orommt. 4uch der darunter stehende 3orb gehrt zu solchenGoti,en. =in b"rtiger! ber"nzter -ann! wohl ein athenischer 2r?tane (#i$o!, .,G!o$o! 42 1970 709)bereitet dem Brder%aar das t"gliche &heo')enion! indem ereine 3?li) (?gl. 20)zur L. ber den E%fertisch h"lt. Die L. besteht hier zweifellos aus(ein! denn der -ann umfasst mit der Linen auer Zweigen einen 4sos(Aei!'chla&ch). Die Diosuren sind%ysta#mit Dual'=ndung$ genannt! d.h. die beiden-?sten. Sie gehrten zu den =ingeweihten ,on =leusis. Die am besten beannteeleusinische L. ist die des &ri%tolemos! den Demeter aussendet! um die -enschen den

    4nbau des 1etreides zu lehren. Schon -aron stellte ihn mit einer 2hiale dar (23)! und,iele andere Gasenmaler folgten. &ri%tolemos libiert meist auf seinem (underwagensitzend! obwohl er ein 1ott ist ('. obe! ). =r ist edoch ganz in die S%h"re dereleusinischen 1ttinnen aufgenommen! die ihm die L. ministrieren und ebenfalls libieren.Da es sich um eine 4usfahrt handelt! dachte man meist an eine einfache 4bschieds'L.Dagegen fhrte Ha?ashi berzeugend aus! dass mit der L. des scheidenden &ri%tolemosdie dee des Friedens ,erbunden ist! der zur S%h"re der Demeter gehrt + zu den&pondophoroi,gl. auch Latte. Selbst,erst"ndlich erscheint auf Gasen auch oft dieeinfache 4bschieds'L. 4uf einem 1locenrater des iobidenmalers (24)steht einunger 3rieger im Zentrum. =r strect die 2hiale der einen Frau zum =infllen hin!w"hrend die andere ihn sinnend betrachtet. Der Scheidende giesst die L. auf den an seinerSeite stehenden Hausaltar. Eb diese dein Zeus gilt wie beim 4bschied des 2atrolos (8)oder allgemein den 1ttern wie die L. bei der 4usfahrt zu Schiff am =nde ,on Hom. Ed.5! bleibe dahingestellt.4uf unteritalischen Gasen des @. \hs. sind L. bei weitem nicht so h"ufig wie auf attischendes 6. \hs. ,. Xhr. jfter erscheint edoch die Gereinbarung zwischen Einomaos und2elo%s ,or der (ettfahrt (25)! wobei Einomaos! der Gater der umworbenenHi%%odameia! eine L. ber den 4ltar des Zeus ausgiessen ann. Zum &eil halten auchbeide! Gater und Freier! 2hialen. =s handelt sich um einen Gertrag #:^8;$ zwischenbeiden! bei dem Zeus als Hau%tgott ,on =is und als Schwurgott durch eine L. als Zeugeangerufen wird. ' 4uf unteritalischen Gasen! ,on denen ,iele der 1rabausstattungdienten! handelt es sich meist um &oten'L. (38).

    H. 1ottheiten! die eine Libation ausfhren! auf Gasenbildern

    Zu diesem 2roblem gibt es etzt die Har,ard'Dissertation ,on 2atton. Die Gerf. behandeltdie onogra%hie (47-121)! der sie einen chronologisch geordneten 3atalog #mit eigenenSeitenzahlen! /'0>$ anfgt! leider ohne 4bbildungen. Die ber ein \ahrhundertandauernde Disussion wird ausfhrlich geschildert (122-218). Das grsste Gerdienst der4rbeit liegt in den religionshistorischen 2arallelen fr 1tter bei 3ulthandlungen (220-

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    241). Sie stammen nicht nur aus dem 2ol?theismus #4ltindien! ran! 4ltgermanien$!sondern auch aus dem hebr"isch'christlichen -onotheismus. 2atton selbst erl"rt dasultische &un der in dieser grossen &radition stehenden griechischen 1tter als Vdi,inerefle)i,it?V. 4m =nde ihrer Zusammenfassung heisst es VFro$ he 'a!/oi! o heraiio!' he$'el?e', he /he!o$e!o! i' be' &!er'oo a' a! e/re''io! o

    origi!al i?i!e e''e!ce a! /oer.V Die unzutreffende Bezeichnung meiner -ethodeals km?thisch'e%isodischk ist ,on Himmelmann bernommen. ch ging (i! #i$o! 1)nicht,om -?thos aus! sondern ,om (esen der ,erschiedenen 1ottheiten.

    a. De&' &! *era oer De&' allei!

    4uf einer *eihe ,on rf. attischen Gasen sitzen Zeus und Hera einander mit 2hialengegenber! ris giesst ihnen als -inistrantin die L. ein + so auf einer 2elie des&?sziewicz'-alers (26a). Die Bilder wurden als Besiegelung des =hebundes zwischenZeus und Hera gedeutet (#i$o! 1, 58-66)! und zwar s%eziell mit einer Stelle aus der'heogonieHesiods (12). Die geflgelte Botin hat also St?)wasser in ihrer 3anne! das

    ,on enem unterweltlichen (asserfall stammt! einer 4bzweigung des Eeanos. =s rinnthier einfach auf den Boden. Gielleicht ist auch an eine Gorrichtung zu denen! wie sie im-egaron ,on 2?los erhalten ist (7). ' Zeus ist auf Gasen aber nicht nur bei derSt?)wassers%ende gezeigt! sondern auch bei der (eins%ende. Diese ministriert nicht ris!sondern 1an?med. 4uf der Eltosschale in &arquinia sitzt ihm dabei Hestia gegenber(26b). Zeus als Haus,ater des El?m% bringt der besonders h"ufig durch L. ,erehrtenHerdgttin (?gl. )eine S%ende dar.

    b. Po'eio! &! $/hirie oer Po'eio! allei!

    ach dem Gorbild ,on Zeus und Hera (26a) nnen ' ausnahmsweise ' auch 2oseidonund seine 1emahlin einander mit 2hialen gegenbersitzen! eine geflgelte 1ttin mit3anne zwischen sich (26c). (ieder drfte es sich um den =id bei der Germ"hlunghandeln. Die geflgelte 1ttin zwischen ihnen wurde in der Forschung zwar ie #oderHebe$ genannt! aber nicht diese! sondern ris ist als -inistrantin beim =id berliefert.(enn 2oseidon ohne -inistrantin die 2hiale h"lt (26)! so ist wohl der 4usschnitt auseinem 1ttermahl dargestellt (?gl. 26b).

    c. /ollo!

    4uf rund />> Gasenbildern des 6. \hs. ,. Xhr.! meist attischen Yrs%rungs! ist 4%ollon beider L. zu sehen! sehr oft zusammen mit Leto und 4rtemis! selten allein. Die L. ann aneinem #oft brennenden$ 4ltar geschehen wie auf der beannten (rzburger 4m%hora desiobidenmalers (27) oder auf den Boden fallen wie auf einer LondonerStrichenelam%hora desselben -alers (28)! aus dessen (erstatt sehr ,iele Bilder mitdiesem &hema erhalten sind. 4%ollon libiert meist im Stehen! doch ann er auch einige-ale sitzen! so auf einer Xhoenanne #Xhous$ in Brssel (29). Der 1ott ist ,erschiedengeleidet! mit dem 1ewand des 3itharden (27)oder nur mit einem -antel (29). =r undseine -inistrantinnen sind mit Lorbeer ber"nzt und nnen Lorbeerzweige halten!4%ollon auch einen Lorbeerstab. 4ls die oberste 4utorit"t fr *ituelles bringt er die L.

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    hochfeierlich dar.

    Gollzieht 4%ollon die L. fr sich selbst Bezeichnet sie einfach seine 1ttlicheit -eineDeutung auf eine *einigungs'L. an chthonische -"chte auf Befehl des Zeus ist nachHimmelmann #/ und 5$ deshalb ,erfehlt! weil ene nicht auftr"ten. Dagegen ist zu sagen!

    dass auch der =hebund des Zeus mit Hera (26a)nicht dieenigen zeigt! die bei dieser L.=idzeugen sind. Schwurgtter der El?m%ier waren n"mlich die &itanen. Sie %flegten inlassischen Bildweren im%liziert! aber nicht dargestellt zu werden. Ferner ist auf derEltosschale (26b)die =m%f"ngerin der L. des Haus,aters Zeus! Hestia! wirlich zugegen.Himmelmanns Bezeichnung Vm?thisch'e%isodischV trifft auf meine Deutung deshalbnicht zu! weil die *einigungs'L! des 4%ollon nicht aus dem -?thos stammt! der nur das4ition fr das del%hische Fest Se%terion lieferte! sondern aus dem 3ult. Dieser ann ,om-?thos sehr ,erschieden sein. VDas Gasenbild (27) zeigt nicht den einmaligenm?thischen Gorgang! sondern ,erallgemeinert die diesem zugrunde liegende Gorstellung!indem es 4%ollon als den 1ott charaterisiert! der st"ndig seine eigene *einheit neubewirt und mit dem E%fer an andere 1ottheiten die ernste Frmmigeit dieser Zeit

    selbst ,or 4ugen stelltV (E. *l'cher).

    4uf ene frhlassische Darstellung des 4%ollinischen griff die s%"tere 3unst immerwieder zurc (?gl. 52). 4uf einer in S%ina gefundenen 2?)is des -arla?'-alers (30)libiert 4%ollon auf Delos ' die 2ersonifiation der nsel! die das Zentrum des attischenSeebundes bildete! ist beischriftlich benannt zugegen! nimmt an der heiligen Handlungteil. Die durch 4rtemis ministrierte L. des 4%ollon f"llt hier auf eine urtmliche! niedere3ultst"tte! wie sie Heroen und unterirdischen 1ottheiten! denen bei der 2urifiationlibiert wurde! eigen war. Die dee des sich reinigenden 1ottes war also! gelst ,on demdel%hischen Fest Se%terion! 4%ollon als solchem eigen. =r war auch sonst der 1ott derrituellen *einheit! zu der die L. gehrte.

    . @io!'o'

    4uf der *cseite der 4m%hora des iobidenmalers (31)steht Dion?sos mit einerministrierenden -"nade an einem 4ltar. Sie hat dem 1ott den 3antharos gefllt unddieser befindet sich wie 4%ollon auf der Gorderseite urz ,or der L. Dion?sos ist hierseinem del%hischen Bruder angeglichen! w"hrend er auf einem zwei 1enerationenfrheren 3antharos des iosthenes'-alers (32) in wildem &anz einen 4ltar umreistund darauf (ein aus seinem 3antharos giesst. Diese Handlung ist durch dieYnersch%flicheit des dion?sischen 1ef"sses bedingt und steht trotz des 4ltares einem(einwunder n"her als einer rituellen L. ach =m%f"ngern zu fragen w"re hier ,erfehlt.4uf der 4m%hora des iobidenmalers aber ,ollbringt 4%ollon gemeinsam mit Dion?soseine L. Dieser hatte 4nteil an den beiden wichtigsten griechischen 4%ollonheiligtmern!an Del%hi und Delos+ dazu Simon 3, 451-460.

    e. *er$e'

    Schon am ersten &ag seines Lebens brachte Hermes! dem Homerischen H?mnus zufolge!den zwlf ol?m%ischen 1ttern *indero%fer dar (115-137). Dass L. zum &iero%fer

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    gehren! wurde oben gezeigt (19-21). Ynd da L. den Zwec haben! 1ottheiten auf ein1ebet aufmersam zu machen! ist der 4uftritt des Hermes im 1runde bei allen L.sinn,oll. =r ist a sowohl der -ittler zwischen den 1ttern wie zwischen den Bereichender 1tter und der Sterblichen. (eiter da er als 1esandter mit dem 3er?eionaufzutreten %flegt! f"llt ihm auch wie sterblichen Herolden die 4ushandlung und

    Schliessung ,on Gertr"gen und damit die 4usfhrung ,on L. zu. So ist es nicht zu,erwundern! dass Hermes ,on der archaischen bis in die rmische 3unst mit der 2hiale inder Hand erscheinen ann. m nnenbild einer ,om &%fer Hermaios signierten frhrf.3?li) (33)ist dabei der %ur%urne S%endestrahl deutlich angegeben. Beim E%fer des4%ollon ist Hermes h"ufig anwesend (30). =r s%ielt dabei eine do%%elte -ittlerrolle sowohl zwischen 4%ollon und Zeus als auch zwischen 4%ollon und den chthonischen-"chten! denen die L. gilt Der (eg des Hermes onnte beanntlich auch in dieYnterwelt fhren.

    . @ie Phiale i! er *a! ?o! &l'a&e!

    ach Himmelmann / und 5 (?gl. C)sind 3ultstatuen mit 2hialen und libierende1ottheiten auf Gasenbildern einheitlich zu ,erstehen. 4uch 3ultStatuen seien bei der L.dargestellt! die ihre 1ttlicheit s?mbolisiere. ' Da die 2hiale bei 3ultbildern allgemeinauftritt! ann sie gewiss nicht dazu helfen! die einzelnen 1ottheiten n"her zucharaterisieren. Sie muss folglich fr etwas stehen! das ber den s%eziellen Definitionendurch die anderen 4ttribute liegt. Doch soll sie wirlich die 1ttlicheit bezeichnen stdiese nicht selbst,erst"ndlich

    3ultstatuen halten ,om 6. \h. ,. Xhr. an so h"ufig die 2hiale in der *echten! dass Lacroi)!(eproductionssie als Vattri)ut )analV bezeichnet hat. 4uf eine 4ufz"hlung ,onBeis%ielen sei hier ,erzichtet+ fr eine Zusammenstellung der -nzbilder! auf denen das4ttribut besser als an Eriginalen (?gl. 34)berliefert ist! s. Lacroi). (ie schon dargelegt(#i$o! 1, 7% #i$o! 2, 136-142)! drct die 2hiale in der *echten ,on 3ultbildern dieBereitschaft der 1ottheit aus! auf menschliche Bitten einzugehen! ihnen 1ehr zu leihen.Diese Hoffnung auf %ositi,e *eation ist (unschdenen! aber da,on waren weder antieBeter frei noch sind es heutige. =he in s%"tarchaischer Zeit die 2hiale in der Hand ,on3ultbildern aufam! trugen diese andere fr die =rhrung gnstige Zeichen! so derdelische 4%ollon die drei Xhariten. och in der Zeit! als die 2hiale ,orherrschte! trugendie beiden berhmtesten lassischen 3ultbilder! die 4thena 2arthenos und der Zeus inEl?m%ia! beide ,on 2hidias! auf der *echten eine Siegesgttin. 2hidias soll das Zeusbildzudem nach der Beschreibung in Hom. l. 1, 528-530geschaffen haben! in der Zeus der&hetis 1ew"hrung zunict. Das geneigte Hau%t ,ieler 3ultstatuen drct dieseZustimmung zu der menschlichen Bitte aus! und die 2hiale ,erst"rt sie. (enn die1ottheit nach oben blict wie 4thena in dem 3ultbild ,on &roia (*o$. l. 6, 311)! sobedeutet das die Gerneinung der menschlichen Bitten.

    Der 2hidias'Schler 4goraritos gab dem 3ultbild der emesis in *hamnus! das sichreonstruieren l"sst (34)! eine 2hiale mit Darstellungen ,on thio%en. Diese Lieblingeder 1tter (?gl. *or!. l. 1, 423-425)sollten emesis! die strenge 1ttin der Gergeltung!

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    gnstig stimmen. 2hialen in der Hand ,on 3ultstatuen sind also Zeichen gttlicher 1unst.

    . @ie Phiale bei Goheie! a& Aeihrelie'

    (ie =delmann 161undpassimdarlegt! zeigen Goti,reliefs die 1tter nicht als Statuen!

    sondern lebendig handelnd. Das heisst! sie regen sich und in diese Bewegung ist die2hiale in der *echten! die bei 3ultstatuen horizontal erscheint! einbezogen Beis%iele bei=delmann 1614nm. 1067 (?gl. H).

    4uf einem hellenistischen (eihrelief an 4%ollon und 3?bele aus Bith?nien (35)reagieren die beiden 1ottheiten mit der eigung ihrer 2hialen auf die betenden-enschen. Da die Bemalung ,erloren ist! l"sst sich nicht sagen! ob eine L. dargestelltwar! wie in der modernen Literatur behau%tet wird. (enn es sich um eine L. ,on Seitender 1ottheiten handelte! so l"sst sie sich als Gertrag (:I>JK ?gl. obe! #chl&'' ?o! G)zwischen Ynsterblichen und Sterblichen deuten. Das 2roblem msste auf breiter Basis anden Eriginalen untersucht werden! wozu hier ein *aum ist.

    L. Hi e! He!'che! eier!e H'erie!ger

    4uf dem Golutenrater aus S%ina (36),ollziehen 3?bele und Sabazios inmitten des&hiasos thronend eine L. ' der Strahl des roten (eines ist an beiden 2hialen deutlich. =shandelt sich hier um eine -?sterienreligion! die Sterbliche und Ynsterbliche enger,erband als andere 3ulte. 1ottheiten dieser 4rt feierten ihre -?sterien gemeinsam mitden -enschen (#i$o! 1, 85). (ie im 3reis des Dion?sos! fr den hnliches gilt (?gl.*.)' Sabazios war eine =rscheinungsform enes 1ottes ' w"re es hier ,erfehlt! nach=m%f"ngern der L. ausserhalb des Dargestellten zu fragen.

    H. @ie ehle!e Libaio! a& e! Pole$Mer+a!!e!

    ber die ,ergttlichten 3niginnen auf den 2tolem"erannen lassen sich sichere4ussagen machen. Sie sind genau studiert und das Fa?ence'-aterial erlaubt*cschlsse auf die Bemalung. Die als &?che undIoder sis ,ergttlichte %tolem"ische3nigin steht mit gesenter 2hiale an einem 4ltar. \edoch! der Strahl der Flssigeit istan einem der ,ielen erhaltenen Beis%iele angegeben! was angesichts der nai,'%o%ul"renDeoration der 3annen um so schwerer wiegt. Dennoch wird in der modernen Literatur,on der L. ener 2tolem"erinnen ges%rochen. Der Begriff L. sollte hier ,ermiedenwerden. Die 2hiale in der *echten drct ,ielmehr die Bereitschaft der Gergttlichtenaus! die Bitten ihrer Gerehrer zu erhren. m gleichen Sinne sind ,iele Goti,reliefs zudeuten (?gl. ).

    . &otenult

    Die "g?%tischen &oten%riester hiessen (assergiesser #D$. n 1riechenland und *om war

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    der Durst der &oten s%richwrtlich. Die H?dria war deshalb ein wichtiges 1rabgef"ss#Diehl 06'/0C$. Bei den frharchaischen 1r"bern im 3erameios wurden kE%ferrinnenkgefunden 3bler! 3.!KerameikosG'G #/6@'/7>$+ Ham%e! *.!in fr*hattischer+ra)fund#/0>$+ 3istler! =.!,ie -Opferrinne#eremonie-#/C$. 4n ihnen wurden durchbestimmte mit,erbrannnte S?m%osiongef"sse Banette! sicher mit L.! zu =hren der &oten

    inszeniert. ' Gon geometrischer Zeit bis in den Hellenismus gibt es 1rabgef"sse ohneBoden! durch die Flssigeit unmittelbar in die =rde dringen onnte. (enn es sich umLutro%horen handelt! so ist die S%ende eines Bades ' des Brautbades ' anzunehmen. Gielh"ufiger aber ist die &ran'L. *um%f 4bb. /77+ Diehl %assim + Lohmann /@'/7. Dieser&ran bestand h"ufig aus der "ltesten L.'Flssigeit! dem (asser #,gl. D und =$. =swurde einfach auf oder besser in die =rde gegossen! "hnlich wie die L. S%"ter trat nebendas (asser auch der (ein! in ,ielen F"llen ungemischt #,gl. =itrem! E%ferritus @66$!doch ist auch die -ischung mit (asser wie im S?m%osion fr bestimmte 1rab'L.berliefert #Stengel!Kultus /@$. Szenen mit L. am 1rab waren auf der attischen Bhnefter zu sehen! so bei 4isch?los in denPersernund in den /hoephoren. 4ufunteritalischen Gasen! die ohnehin meist zur 1rabausstattung hergestellt wurden! ist die

    L. der =letra am 1rab ihres Gaters 4gamemnon ' oft mit Erest ' ein be,orzugtes &hema#38$.

    E. =trurien und achbargebiete

    Das 1ebet an etrusische oder italische 1ottheiten %flegte ,on einer L. ' aus 2hiale oder3anne + ,gl. Del Xhiaro und @' begleitet zu sein. Das geht aus Goti,statuetten her,or!die in -ittel' und orditalien gefunden wurden. Sie nnen mit der 2hiale in der *echtenauftreten wie die Bronzestatuette eines ungen Beters! die etwa um @7> ,. Xhr. enstand#39$. 4uch hellenistische Bronze,oti,e im Stil -om)ra della serak #40$ nnen die 2hialehalten. Der wahrscheinlich in Er,ieto gegossene k-ars ,on &odik #41$! der eine(eihinschrift #in umbrischer S%rache$ auf einer 2anzerlasche tr"gt! aber an der Stelleeines 3ultbildes zutage am! hielt auf der erhobenen *echten eine 2hiale. Sie ist erhaltenund in den ,atianischen -useen in der "he der 1rossbronze ausgestellt. Da in der=ntstehungszeit des -ars! gegen @>> ,. Xhr.! ,iele lassische 3ultbilder 2hialen trugen#,gl. 34$! ist wohl griechischer =influss anzunehmen. 4llgemein l"sst sich sagen! dass deritalische -ars und dessen etrusische =nts%rechung Laran in der Bildunst h"ufiger2hialen halten als 4res. =s ist mglich! dass die Gorstellung ,on der L. ,or dem 4uszugin den 3rieg #24$ hier ebenso eingewirt hat wie die homerische Beschreibung der L. des4chilleus fr 2atrolos #8$.Die beim S?m%osion Lagernden auf Saro%hagen hellenistischer Zeit ' aus Stein oder&erraotta ' haben h"ufig die 2hiale als 4ttribut #42$. Damit ist zwar einfach die&eilnahme am k&otenmahlk angedeutet + wenn die 2hiale aber schr"g gehalten wird! drfteeine L. gemeint sein! wohl die aus 1riechenland bernommene L. nach dem abendlichen-ahl! zu Beginn des S?m%osion #14$. Diese kZwischen'L.k w"re fr den etrusischen\enseitsglauben beraus sinn,oll. n ihr wrde sich ein 4bschluss und ein eubeginn ingleicher (eise ausdrcen das =nde des irdischen und der 4nfang des enseitigenLebens! eines ewigen S?m%osion. ' =nts%rechende Gorstellungen sind wahrscheinlichschon fr die archaische Zeit nachzuweisen. n der 'om)a delle cin0ue sedie,onXer,eteri aus der 5. H"lfte des 7. \hs. ,. Xhr. wurden sitzende &erraotta'Statuetten # 43$

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    gefunden. Sie sassen auf den Steinthronen! nach denen das 1rab seinen amen hat. Gorihnen standen Steintische! man befand sich also beim #oder besser nach dem$ -ahl. Dierechten H"nde der m"nnlichen und weiblichen Sitzenden sind so gebildet! dass sie miteinem 1ef"ss erg"nzt werden mssen! also wohl mit einem L.'1ef"ss zur S%endezwischen -ahl und S?m%osion.

    2. *om

    a. Schriftliche ]uellen4us den zahlreichen! hier nur in starer 4uswahl zitierten lateinischen Beschreibungen,on L. geht her,or! dass diese im 1runde gut mit dem griechischen *itual ,ergleichbarsind. =iner der Ynterschiede bestand darin! dass -"nner! die rmischen 1ottheiteno%ferten! das Hinterhau%t mit der &oga zu ,erhllen hatten #capite 1elato" Phrygiusamictus+ ,gl. 44$. Sie unterliessen es bei 1ttern! die aus 1riechenland bernommenwaren wie Hercules. 4ndererseits gab es rein rmische 1ottheiten ohne griechischesqui,alent wie \anus und &erminus. Der erste war der 1ott der &ore und des 4nfangs!

    der zweite das in den 1renzsteinen wirende umen. Da die *mer urs%rnglich die1tter als gestaltlose umina ,erehrten! onnten sie diese nicht durch eine L.herbeirufen. Gielmehr gewinnt man aus frhrmischen 1ebeten den =indruc! dass dieumina einfach ,orhanden waren! man brauchte sie nicht um ihr 3ommen zu bitten. Soe)istierten die Laren ' ebenfalls t?%isch rmische 1tter ' im Haus! \anus im *iegel des&ores! &erminus im 1renzstein. m "ltesten erhaltenen lateinischen 2rosate)t bei -arcus2orcius Xato ' er lebte 5@'/@ ,. Xhr. ' ist beschrieben! wie ein Ferelo%fer fr Xeres,or der "hrlichen =rnte ,or sich gehen soll #45$. Gor enerporca praecidaneasollen der&rias \anus \u%iter und \uno (eihrauch und (ein dargebracht werden. Die 1ebete! diedabei zu s%rechen waren! sind bei Xato genau aufgezeichnet. Bei blutigen E%fern wiehier stand das Goro%fer ture ac 1inoauch sonst am Beginn #Floss! Opferdiener/7'/$!wobei oft der 1ott des 4nfangs! \anus! mit,erehrt wurde. (enn der (eihrauch auf dem4ltar ,erbrannt war! goss man den (ein darauf #=itrem! Opferritus$.

    Das Fest des &erminus #'erminalia$ lag am 5. Februar und wird ,on E,id beschrieben#fast. 5! 0'0C@! ein Detail daraus 46$. Die *iten des "hrlichen Festes sind die(iederholung der *iten bei der Setzung des 1renzsteines! wie aus dem Gergleich deso,idischen &e)tes mit dem des 4grimensors Siculus Flaccus her,orgeht #47$. (iederwird das umen nicht herbeigerufen! sondern ist ,orhanden. ' DiefastiE,ids sind auchsonst reich an Beschreibungen ,on L.! die hier edoch nicht bercsichtigt werdennnen.

    Dass den &oten in *om wie in 1riechenland L. dargebracht wurden! geht aus ,ielen]uellen her,or #,gl. &ibullus ! 5! '50+ Diehlpassimund oben $. Sehr ,iel reicher alsfrhere =%ochen war die 3aiserzeit an -?sterienreligionen! deren 1ottheiten! wie schonim griechischen &eil dargelegt #36$! die *iten mitfeierten. ' Besonders reich sind die]uellen in 2oesie! 2rosa und Bildunst fr eine bestimmte rmische -?sterienreligion!den sisult + ,gl. &ran &am &inh! L-X G #/>$ 70/'70 s.,. VsisV.

    4usgew"hlt sei hier nur ein Zeugnis aus dem berhmten *oman des 4%uleius #48$! in

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    dem sis (assers%enden aus einer besonderen 3anne erh"lt! dem s%ondeum. Die sonstbliche 2hiale ist hier durch ein 1ef"ss ersetzt! das "g?%tischer Herunft ist wie der 3ult.=s enth"lt (asser #,gl. /$! urs%rnglich ,on den heiligen Fluten des il.

    b. Bildunst

    m westlichen =ingangs'*elief der 4ra 2acis #49$ ,ollzieht 4eneas capite 1elatodasGoro%fer #,or der &tung des ,on lins herangefhrten Schweines$ ber einemFeldsteinaltar. Seine *echte mit der S%endeschale #patera$ ist zwar nicht erhalten! aberder -inistrant h"lt die 3anne #guttus$ und tr"gt ber der Schulter ein zotteligesFransentuch #mantele$. =s wurde zum &rocnen der rituell gereinigten H"nde ,or der L.bentigt. Zur (aschung benutzte man eine andere 3anne und eine 1riffschale! um das,erunreinigte (asser aufzufangen. Diese beiden 1ef"sse erscheinen zwar nicht im4eneasrelief! sind aber im%liziert durch das mantele. \ene auch im t"glichen Leben,erwendete 3ombination ,on 3anne und 1riffschale fr die *einigung der H"nde wurdein 1r"bern der rmischen 3aiserzeit mehrfach ausgegraben #uber$. n *eliefs ist dieses

    Set sowohl als solches als auch in den H"nden ,on -inistranten #50$ bis in die s%"te3aiserzeit abgebildet. -an sch"tzte es wohl auch deshalb! weil sein 1ebrauch im [email protected] der lias bei der L. des 2riamos beschrieben ist #9$. Fhlten sich die *mer dochschon w"hrend der *e%ubli als achommen der &roer + ,gl. 4usstellungsat. &roia#Stuttgart 5>>/$ /6@'/7 #=. Simon$. Die in der rmischen 3unst beliebte 1ru%%e des4eneas! der seinen Gater und seinen Sohn aus dem brennenden &roia rettet! zeigt denalten 4nchises eweils mit ,erhlltem Hinterhau%t #a.E. 4bb. /7@. /76$. =r ist zwar nichtbei der L. dargestellt #,gl. 44$! doch bei einer ,ergleichbaren religisen Handlung! diecapite 1elatoauszufhren war beim &rans%ort der troischen 1tterbilder nach dem(esten.

    Die ,on uber behandelten rmischen 1ef"e fr knormalesk und krituellesk Handwaschen!(asseranne und 1riffschale! hatten ausser der lias #9$ wirliche Gorl"ufer inYnteritalien und =trurien! wie . 3rauso%f #44 /6! 6>/'650$ aufzeigt. Sie begegnenin der grossgriechischen ceramica dorata wie in -etall und wurden nach =truriene)%ortiert wie auch dort hergestellt.

    Das =ingiessen der L. in die 2hiale erscheint in der rmischen 3unst nur selten! ist aberauf dem s%"tre%ublianischen 2ariser *elief ,on der sogenannten 4henobarbus'4raerhalten #51$. =in hinter dem grossen 4ltar des -ars stehender -inistrant fllt demo%fernden 3onsul diepatera. n archaistischer Form wird das =ingiessen auf einemfrhaugusteischen Schmucrelief ,orgefhrt #52$. Gictoria ministriert die L. dem mit-utter und Schwester heranschreitenden 3itharden 4%ollo. =r ist der 1ott! der in der=ntstehungszeit dieses *eliefs zur =ntshnung ,on der Blutschuld der Brgerriegeherbeigerufen wurde #Hor! c. /! 5! 5'5$. Die L. des 4%ollon! ein &hema der lassischen3unst #*.c$! erlebte hier eine (iedergeburt. Durch sie best"tigt sich noch einmal der*einigungs'Xharater der a%ollinischen L.

    n E%ferdarstellungen der 3aiserzeit! auf *eliefs! -edaillons und -nzen #53$! wird dasGoro%fer aus (eihrauch und (ein anstelle der folgenden &ierttung be,orzugt. H"ufig

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    ist es der 3aiser selbst! der die L. mit derpatera,ollzieht. (ie bereits auf hethitischenDarstellungen #2$ war der Herrscher mit dem L.'1ef"ss ein oft wiederehrendeskGersatzbildk. =s zeigte eine der zentralen rmischen &ugenden an! die pietas. Dieberhmteste derartige Darstellung ist die Statue des 4ugustus ,on der Gia Labicana in*om #54$! der mit einerpaterain der *echten zu erg"nzen ist. Die Gerhllung des

    Hinterhau%tes #,gl. 44$ ersetzt gleichsam den griechischen 3ranz! der aber zus"tzlichauftreten ann! etwa am 4ugustus am Sdfries der 4ra 2acis! dessen 4ttribut in der*echten allerdings nicht sicher zu erg"nzen ist. Ber"nzung ,on E%ferger"ten und4lt"ren l"sst sich in der Bildunst nachweisen #Fless! Opferdiener55'5@ + ,gl. 49$.4nchises ber"nzt bei Gerg.Aen. ! 656 den 3rater ,or der L. -it ,erhlltemHinterhau%t undpaterawird auch der rmische 1enius dargestellt #55$! ein Fllhorn imlinen 4rm. Dieser Schutzgeist des lebenden -enschen drct mit seiner L. dieGerbindung zwischen dem Schtzling und dem gttlichen Bereich aus. Zu s%endenden1ttern ,gl. oben *.("hrend die 1ef"sse fr die Handwaschung und die fr die darauf folgendenE%ferhandlungen ,on -inistranten herbeigebracht werden nnen #Floss! Opferdiener

    /6'55$! erscheint ein anderes! sehr ehrwrdiges E%fergef"ss in der rmischen 3unst nurin den H"nden ,on 2riestern #pontifices$ und Gestalinnen dassimpulumodersimpu1ium#Zwierlein'Diehl @>6'@55$. =s handelt sich um ein leines Sch%fgef"ss! das auf denStifter ,ieler rmischer 3ulte! 3nig uma! zurcgefhrt wurde. -an ,erwendete esnur saral. *. ,. Schaewen 0 und andere ,ermuteten! es sei unmittelbar zur L. ,erwendetworden! doch Zwierlein'Diehl @/6 wies durch sorgf"ltige Forschung nach! dass es dazudiente! den (ein fr die L. aus dem 3rater in diepaterazu sch%fen. Da diese Handlungbereits rituellen Xharater hatte! ist der 3aiser Xlaudius auf einem Du%ondius ,on @/I@5#56$ als E%fernder gemeint! zumal er capite 1elatoauftritt. =r h"lt einsimpu1iumin der*echten. Dieses stellt also nicht die L.! wohl aber die Gorbereitung dazu dar unds?mbolisiert wie die L.'paterain der *echten diepietasdes 3aisers + ,gl. Hlscher 5C0''5C7.

    ]. Zusammenfassung

    Die Darlegungen -Pzeigen! dass die L. zur Germittlung zwischen -enschen und1ottheiten oder Gerstorbenen in der 4ntie sehr wichtig war. Sie ist in g?%ten schon im. \t. Bezeugt #1$. Die "lteste L.'Flssigeit war (asser. =s diente auch s%"ter! zum &eilmit Honig #und -ilch$ gemischt! fr chthonische L. #13a$. -an s%richt dann ,onweinlosen S%enden #^_`;;$! da die blichen L. aus (ein #,gl. 3$ oder einem (ein'(asser'1emisch bestanden! wie man es auch beim S?m%osion tran. Das 1ef"ss fr dieL. war in der Bronzezeit h"ufig die 3anne #4-6$ und so noch an s%"thethitischen Hfen#2$. Dort war der 3nig bei der L. eine Bildformel. =nts%rechendes gilt fr den 3aisercapite 1elatound mitpatera#53. 54$ odersimpu1ium#56$. 4us den homerischen =%en#8. 9$ erf"hrt man eine Handlung! die der L. ,orausging das rituelle (aschen der H"nde.Die beiden dazu ntigen 1ef"sse sind noch in der S%"tantie bei der L. durch dieBildunst bezeugt #50$. =ine s%ezielle L.! bei der 1ottheiten nicht mit Bitte oder Dan!sondern als Zeugen angerufen wurden! war die beim =id #C$. =r wurde auch unter1ttern abgelegt! die dann ebenfalls libierten #11. 26a$. Die L. am 4bend zwischen -ahlund S?m%osion #14. 15$ bedeutet in der etrusischen 1rabunst #42. 43$ wohl den

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    bergang in eine andere (elt.