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Ausgabe 03 I 2012 I Jg. 37 I EUR 5,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit • Gesundheitsversorgung immer und überall • Smart Grids - Energieinformatik als Schlüsseldisziplin • Das neue Arbeiten

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Page 1: Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit€¦ · Keynote-Speaker aus allen Informatik-fakultäten Österreichs eingeladen. Breites Themenspektrum Erklärtes Ziel des Informatiktages

Ausgabe 03 I 2012 I Jg. 37 I EUR 5,00P.

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Themenschwerpunkt:Informatik in der Gesundheit

• Gesundheitsversorgung immer und überall

• Smart Grids - Energieinformatik als Schlüsseldisziplin

• Das neue Arbeiten

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Diploma Supplement on InnovationCall for Applications

The Faculty of Informatics at the Vienna University of Technology invites national and international applicants to its Informatics Innovation Center (i²c). Application deadline for courses starting in March 2013 is December 7, 2012.

The i²c is strengthening the cooperation with industry as well as the faculty‘s po-sition in innovation development and education. Guiding principles of the curri-culum on innovation are the interconnection of theory and practice, the freedom for creativity, and the intense support. Students are educated in innovation and entrepreneurship from an international perspective within ICT.

Innovative Thinking powered by i²cThe curriculum on innovation is offered additionally to the master programs of the Faculty of Informatics to a selected number of students. The diploma sup-plement comprises 30 ECTS split into four modules which are to be completed in three consecutive terms:

• innovation and creativity• innovation planning• innovation implementation• innovation practice

The courses are taught in English by national and international scientists and practitioners.

How to ApplyFor details on how to apply please check http://www.informatik.tuwien.ac.at/i2c

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Editorial

Die OCG wird sich verstärkt an strate-gischen Leitthemen orientieren. Darunter sind Themen zu verstehen, die auch aus Sicht der OCG langfristig und gesell-schaftlich große Bedeutung haben. Dazu gehören zB Ausbildung und Qualitätssi-cherung, Wissenschaft und Forschung, Integration und Randgruppen, Wirt-schaft und Innovation.

Dementsprechend bietet auch dieses Journal Einblicke in die OCG-Arbeit. Wir starten eine Serie über junge Wissenschafter-Innen der Informatik, beginnend mit Frau Dr. Weber, Universität Innsbruck.

Zur Unterstützung der DACH-Initiative (BMVIT u.a.) im Bereich Energieinformatik koordiniert die OCG eine Tagung im Novem-ber 2013, die zeitgleich mit der IEEE Konferenz IECON stattfin-det. Zweifellos eine exzellente Chance, den DACH-Bereich auch international sichtbar zu machen.

Im Juni 2012 fand auf Initiative von Universitätsprofessoren der1. Computer Science Day statt, dessen Hauptzweck im infor-mellen Informationsaustausch über aktuelle Themen und Initiativen der österreichischen Informatikinstitute bestand – hochinter essant! Nachzulesen in dieser Ausgabe des OCG Journals.

Auch im Bereich Ausbildung gibt es Neues. Der OCG-Arbeits-kreis „Lehrerausbildung“, bestehend aus Experten von Universi-täten und Pädagogischen Hochschulen, hat ein Positionspapier erarbeitet, das im Wesentlichen eine IKT-Pflichtausbildung für alle Pädagogen fordert. In nächster Zeit wird diese Forderung an Universitäten und Administration neuerlich herangetragen. Weitere aktuelle Entwicklungen zum Thema IKT und Ausbildung werden am Informatiktag für LehrerInnen präsentiert (Kontakt: Prof. Gerald Futschek, TU Wien). Weiters arbeitet die OCG an einem Projekt, das sich mit dem Einsatz von Robotern für Kinder befasst (Kontakt: Dr. Stockinger, OCG).

Auch im Bereich Integration gibt es Berichte, u.a. über die ICCHP im Juli 2012 in Linz. Weiters werden Neuigkeiten aus dem Bereich Gesundheit dargestellt.

Liebe OCG-Mitglieder und IKT-Interessierte: Haben Sie ein aktu-elles Thema, eine attraktive Aktion, eine Initiative? Diskutieren Sie es im OCG-Netzwerk mit Informatikern; präsentieren Sie es in den zahlreichen OCG-Medien (Blog, Web, Journal, Work-shop, Arbeitskreis, Konferenz, usw.).

Wir freuen uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!

Reinhard Goebl, Präsident der OCG

Inhalt

* Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

Wissenschaft und Forschung

4 OCG-Netzwerknoten für Energieinformatik 6 1st Austrian Computer Science Day8 Technologie und Barrierefreiheit10 Gesundheitsvorsorgung immer und überall11 Das neue Arbeiten

IT und Wirtschaft

12 Robotics für Kinder14 Physical Computing

Wissenschaft heute

16 Geschäftsprozessforschung in Tirol

OCG-academia

17 Informatik hilft Ärzten und Patienten*

News – Aktuelles aus der OCG

18 Ausblick auf Veranstaltungen und das nächste Heft

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

OCGJOURNAL 4

Effi ziente Energiesysteme der Zukunft werden auf erneuerbaren Energieträgern unter Nutzung von „Enabling Techno-logies“ wie Informations- und Kommu-nikationstechnik basieren, welche dieGrundlage für die umfassende tech- nologische und wirtschaftliche Vernetz- ung bilden. Damit kann eine unabhän-gige, sichere und nachhaltige Energiever- sorgung in Europa unterstützt werden.

Zur Sicherung dieser Energieversorgung mit dem Ziel einer Verringerung der europäischen Importabhängigkeit bei Primärenergieträgern sowie zur CO2-Reduktion in der Energiebereitstellung und Verteilung sind entsprechende Um-brüche im derzeitigen Energiesystemnotwendig. Um die damit verbundenen Herausforderungen zu identifi zieren undnachfolgend auch zu lösen, spielen internationale Vernetzungen eine Schlüsselrolle.Dazu wurde eine Kooperation zwischenden Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz ins Leben gerufen, welche gemeinsame Lösungen im Bereich der aktiveren Integration von Akteuren ins

OCG-Netzwerknoten für EnergieinformatikDr. Ronald Bieber

Energiesystem – subsummiert unter dem Begriff „Smart Grids“ – erarbeiten wer-den. In diesem Zusammenhang wird angestrebt, eine international sichtbare „Scientifi c-Community“ im deutsch-sprachigen Raum zum Themenfeld „IKT-basierte Energiesysteme“ aufzu-bauen. Dazu fi nden sich Professorenund Forschungsleiter der Informatik und benachbarter Disziplinen wie Wirtschafts- informatik, Technische Informatik und Elektro-/Informationstechnik ausDeutschland, Österreich und der Schweizzusammen, die eine jährlich stattfi n-dende Konferenzreihe „Energieinfor-matik“ und eine kontinuierliche Nach- wuchsförderung von in diesem Themen- feld arbeitenden Nachwuchswissen-schaftlern und Studierenden verant-worten werden.

Im Juli 2012 fand die erste DACH Konferenz dieser Art in Oldenburg, Deutschland, statt. Organisiert wurde diese Tagung von OFFIS. Dieses Institut für Informatik ist eines der renommier-testen Forschungs- und Entwicklungsin-stitute Deutschlands. Auf 6.000 Quadrat-

metern bietet es Wissenschaftlern mo-dernste Infrastruktur zur anwendungso-rientierten Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig erhalten Wirtschaftspartner die Möglichkeit, wissenschaftliches Know-how aus der Informatik zügig in marktfähige Produkte weiterzuentwi-ckeln.

Rückblick auf Oldenburg 201287 Teilnehmer aus dem D-A-CH Raum, großteils aus der Wissenschaft aber auch aus der Wirtschaft und einige aus demöffentlichen Sektor, kamen Anfang Juli für zwei Tage zusammen, um über aktuelle Forschungsthemen im Bereich Energieinformatik zu diskutieren.Professor H.J. Appelrath, Leiter von OFFIS, erläuterte in seinem Öffnungs-statement die zunehmende Wichtigkeit der Informatik auf diesem Gebiet und unterstrich die dabei nicht zu vernach-lässigenden systemischen Ansätze.

Diese D-A-CH-Konferenz bringt Exper-ten, insbesondere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, mit dem Ziel zusammen, neueste Forschungser-gebnisse vorzustellen und abzugleichen sowie gemeinsame Herausforderungen für die Zukunft zu diskutieren. Die Veranstaltung dient als Austauschplatt-form für den Aufbau einer entspre-chenden Forschungs-Community und zur Intensivierung der Zusammenarbeit.Österreichische Vortragende kamen unter anderem vom Institut für Com-putertechnik an der TU Wien (Mario Faschang und Marcus Meisel) von derEnergy Economics Group an der TU Wien (Rusbeh Rezania) vom AIT (Filip Andren) sowie vom FTW Forschungszentrum Telekommunikation Wien GmbH (Slo-bodanka Tomic). Die Vorträge waren eine gute Mischung von Wissenschaft und Wirtschaft, die genug Raum für

vorne v.l.: Michael Hübner (BMVIT), Michael Moser (BFE), Alexander Tattenborn (BMWI), Jürgen Appelrath, OFFIS;hinten v.l.:Ronald Bieber, OCG, Reinhard Goebl, OCG, und Christoph Mayer, OFFIS

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

5Ausgabe 03/2012

fachliche Diskussionen offen ließ.Vor dieser Tagung fand ein Doktorand-Innen Workshop statt, welches unter den TeilnehmerInnen sehr wohlwollend aufgenommen wurde. In dieser ge-schlossenen Gruppe besteht die Mög-lichkeit, offen über noch ungeklärte Probleme mit den Professoren wie auch mit den KollegInnen zu diskutieren und auszutauschen. Dieses DoktorandInnen Workshop wird auch in Wien vor der Tagung stattfi nden.

Die drei Vertreter und Koordinatoren aus den einzelnen Landesministerien(Dr. Alexander Tettenborn vom Bun-desministerium für Wirtschaft und Technologie in Deutschland (BMWI),

Dr. Michael Moser vom Bundesamt für Energie, Schweiz (BFE) und Ing. Micha-el Hübner vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Österreich (BMVIT)) waren von der ersten D-A-CH Konferenz dieser Art sehr zufrieden.

2013 in Wien an der OCGDie nächste derartige D-A-CH Konfer-enz fi ndet vom 11. bis 13. November 2013 in den Räumlichkeiten der OCG, Wien, Wollzeile 1-3, statt. Dank der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Dr. Palensky, AIT, wird diese Tagung zeitgleich mit der in Wien stattfi n-denden IEEE Konferenz organisiert.Dies gibt den jungen Forschern und

Forscherinnen die Möglichkeit ihren Beitrag parallel in der wissenschaftlich angesehenen IEEE zu publizieren.

Die OCG wird in den nächsten zwei Jahren den österreichischen Kompetenz-trägern im Bereich Energieinformatik dieMöglichkeit zum nationalen wie inter-nationalen Wissensaustausch geben. Es sollen Synergien gefunden werden sowie Schwerpunktthemen, in denen österreichische Akteure Spitzenleistun-gen vollbringen.

Wir freuen uns, wenn Sie dem Netzwerk der Energieinformatik beitreten und die Tagung 2013 jetzt schon reservieren.

“Live is Life“ -Intelligente Assistenz für Aktives AlternAAL FORUM STYRIA 2012 am 16. Oktober 2012 in Graz

Dienstag, 16. Oktober 2012 9-17 UhrAudimax der FH JOANNEUMEggenberger Allee 11, 8020 Graz

Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten:

E-Mail: [email protected].: +43 316 5453-5500Fax: +43 316 5453-95500

Für das Organisationsteam:

Walter Scheitz, B.A. MSc MBA FH JOANNEUM Gesellschaft mbH [email protected]. +43 316 5453-5500

Dipl.-Ing.in Maria Fellner, MBA JOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft [email protected]. +43 316 876-1637

Das Jahr 2012 ist zum „Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ ausgerufen worden.

Auch das AAL FORUM STYRIA 2012 steht unter diesem Motto: Mit „Live ist Life“ dreht sich alles um intelligente Assistenz für aktives Altern, die es Menschen in verschiedensten Situationen ermöglicht, ihren Alltag selbständig, selbstbestimmt und komfortabel zu gestalten.

Erfahren Sie am 16. Oktober 2012 in Graz, welche Aktivitäten speziell in Österreich von der Forschung, der Wirtschaft, von Sozialeinrichtungen, Politik und Interessens-vertretungen gesetzt werden, um dieses lohnende Ziel für uns alle zu erreichen. Neben zahlreichen Vorträgen und Postern können Sie vor Ort in einer Firmenaus-stellung mehr über Produkte und Dienstleistungen erfahren.

Die Tagung umfasst folgende Themen:

• aging@home• Telemedizin & e-Health• Mobile Assistenz• Social Media• The Elderly – Lifestyle in the Elderly´s View • Innovation Management in AAL

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

OCGJOURNAL 6

1st Austrian Computer Science DayUniv.Prof. DI Dr. Helmut Veith

Der erste Österreichische Informatiktag (Austrian Computer Science Day) fand am 28. Juni 2012 im Hauptgebäude der Universität Wien unter großem Anklang statt. Über 100 Teilnehmer be-suchten die ganztägige Veranstaltung, deren Ziel es war, aktuelle Highlights der österreichischen Informatikforschung zu präsentieren und nicht zuletzt auch informelle Netzwerkmöglichkeiten zwi-schen Informatikwissenschaftlern aus dem ganzen Land zu schaffen.

Landesweite KooperationOrganisiert wurde der Informatiktag durch Prof. Roderick Bloem (Technische Universität Graz), Prof. Monika Henzin-ger (Universität Wien) und Prof. Helmut Veith (Technische Universität Wien), mit Unterstützung des Bundesminister iums für Verkehr, Innovation und Technologie, der Österreichischen Computergesell-schaft, der Universität Wien sowie der Technischen Universitäten Graz und Wien. Um die landesweite Bedeutung des Informatiktages zu stärken, wurden Keynote-Speaker aus allen Informatik-fakultäten Österreichs eingeladen.

Breites ThemenspektrumErklärtes Ziel des Informatiktages war es, die österreichische Forschungsexzellenz in den unterschiedlichen Teilgebieten derInformatik zu demonstrieren. Das zeigte sich im umfassenden Spektrum der Vorträge:• “Exploiting Redundancy for Reliable

Aerial Computer Vision” (Horst Bischof, TU Graz)

• “Interorganizational Business Pro-cesses Management” (Johann Eder, Universität Klagenfurt)

• “Optimizing Programs for Modern Heterogeneous Parallel Computers” (Thomas Fahringer, Universität Inns-bruck)

• “Sponsored Search Auctions or How Web Research Engines Make Money” (Monika Henzinger, Universität Wien)

• “Incorrect Systems: It’s not the Problem, it’s the Solution” (Christoph Kirsch, Universität Salzburg)

• “Leakage-Resilient Cryptography” (Krzysztof Pietrzak, Institute of Science and Technology Austria)

• “High Quality Lighting Simulation forComplex Architectural Environments” (Werner Purgathofer, TU Wien)

• “Computational Music Perception” (Gerhard Widmer, Universität Linz)

Positive ReaktionenDie Rückmeldungen der Besucher waren durchwegs sehr positiv. Viele betonten den Bedarf nach einer derartigen öster-reichweiten Netzwerkveranstaltung für Informatiker, die als Plattform für per-sönliche Kommunikation und Informa-tionsaustausch genutzt werden kann. Der erste Österreichische Informatiktag hat somit die Erwartungen erfüllt und soll der Anfang einer jährlich stattfi n-denden Veranstaltungsreihe werden.Der Österreichische Informatiktag 2013 wird am Institute of Science and Tech-nology Austria stattfi nden und in den nachfolgenden Jahren auch außerhalb des Wiener Raums veranstaltet werden.

Mir hat der Tag sehr gut gefallen. Wir alle leiden ja darunter, dass wir im Tru-bel der Tagesgeschäfte kaum dazu kommen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Und dieser Tag hatte wesentliche Vorteile. Erstens war es einfach, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die man kaum je zu Gesicht bekommt, obwohl man im selben Boot sitzt und daher ein Gedankenaustausch sinnvoll sein kann. Es handelt sich um die Informatik-Führer an Österreichs Universi-täten. Zweitens gab es nette Übersichtsvorträge zu Themen, die weit vom eigenen Fachgebiet entfernt liegen, aber doch irgendwie zur informatischen Allgemeinbildung gehören. Drittens war es ein Tagesereignis ohne grossen Logistikaufwand, nicht einmal eine Übernachtung war notwendig.

Es war das erste Mal, dass so etwas stattfand, daher war vielleicht zu erwar-ten, dass die entfernter liegenden Universitäten nur sehr spärlich vertreten waren. War ein Professor nicht Redner oder Moderator, war er abwesend. Damit besteht die Aufgabe, den Wert der Veranstaltung durch die Wahl der Vortragsinhalte, vielleicht durch einen Gastkapazunder zu einem wichtigen breiten Informatik-Thema, bewusst zu machen.

Öfter als 1 Mal pro Jahr würde ich so etwas nicht ansetzen. Die Kontakte mit den Informatik-Führern reichen im Jahreszyklus. Schön wäre es, über die gastgebende Informatiktruppe etwas zu erfahren, etwa mitttels einer „ge-führten“ und interaktiven Tour durch deren Webseite. Das war an diesem ersten Tag nicht vorgesehen.

Franz Leberl, TU Graz

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

7Ausgabe 03/2012

“„

Der erste Austrian Computer Science Day war aus meiner Sicht rundum ge-lungen. Zum einen war er eine Leistungsschau der Informatik in Österrei-ch, der die Breite des Gebietes, wenn schon nicht kompletten Laien so doch einem fachlich interessierten Publikum, näher brachte. Die Beiträge reichten von eher ungewöhnlichen, bunten Anwendungen wie der Computational Music Perception über Kernthemen wie Parallelisierung und Bildverarbeitung zur theoretischen Informatik. Selbst den Angehörigen derdiversen Informatik-Fakultäten war wohl nicht immer bewusst, was so alles an den anderen Unis passiert. Zum anderen bot dieser Tag Gelegenheit, in zwangloser Atmosphäre KollegInnen aus ganz Österreich zu treffen, Erfah-rungen auszutauschen und die wechselseitige Vernetzung zu intensivieren.

Besonders geschickt fand ich die Form der Vorträge: Hätten die Organisatoren Originalbeiträge im Sinne einer wissenschaftlichen Konferenz eingefordert, wären zwangsläufi g spezialisierte Vorträge mit eher geringem Publikumsinte-resse entstanden. So aber war jeder Informatikstandort durch einen repräsen-tativen Überblicksvortrag vertreten, der in der Regel die Arbeit einer ganzen Forschungsgruppe über einen größeren Zeitraum hinweg widerspiegelte.

Meiner Meinung nach ließe sich die Bedeutung des Austrian Computer Science Days noch steigern, wenn die Organisatoren neben den wissenschaftlichen Themen auch eine strukturierte Diskussion zu strategischen, universitätspoli-tischen Fragen vorsehen würden.Aktuelle Probleme wie die Steuerung der Studierendenströme, der Finanzie-rung oder der Wahrnehmung der Informatik in der Öffentlichkeit können natürlich beim Mittagessen besprochen werden, und wurden es auch. Man könnte aber die Gelegenheit, dass alle Standorte Österreichs vertreten sind, auch zu Impulsvorträgen, einer Podiumsdiskussion und ähnlichem nützen, um die verschiedenen Sichtweisen zwischen Wien und Innsbruck aufzuzeigen.

Ich hoffe, dass weitere Austrian Computer Science Days folgen und sich zu einer Tradition entwickeln werden. Ich bedanke mich jedenfalls bei allen, die zum Gelingen dieses ersten Tages beigetragen haben

Gernot Salzer, TU Wien

Die Idee eines Austrian Computer Science Day kann meinerseits nur positiv beurteilt werden. Ich hoffe, er fi ndet in dieser Form nächstes Jahr wieder statt.

Auch die österr. IT hat sich stille und leise Fehler „angewöhnt“. Einer der gravierendsten mag der Verlust des zwanglosen direkten persön-liche Dialogs sein.

Diese Veranstaltung ist ein richtiger Schritt der IT-Forscher auf einander zu. Viele Spannungen auf Grund von Missverständnissen, die sich im Berufsalltag der IT-Welt angesammelt hatten, konnten in meiner Umge-bung abgebaut werden und persönliches Vertrauen aufgebaut werden.

Auch einige persönliche Neukontakte konnten her gestellt werden.

Der größte Gewinn ist für mich gewesen, einen Überblick über den tatsächlichen Leistungsstand der österr. Computerwissenschaft zu be-kommen.

DI Franz Plochberger, Informationswissenschaftler

INFORMATIKTAG‘12

Kostenlose Forbildung für Lehrende der Sekundarstufe

Veranstalter

Info

rmationen und Anmeldung

www.ocg.at/informatiktag2012

5. November 20129.00-16.30 Uhr

TU Wien

ITAKE: Informationstechnologie des Alltags für Kinder erfahrbar machen

www.ocg.at/de/itake

Gefördert aus Mitteln der Stadt Wien durch die ZIT

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

OCGJOURNAL 8

Der OCG Arbeitskreis IKT mit/für Men- schen mit Behinderungen veranstaltete,wiederum in Kooperation mit dem In-stitut Integriert Studieren der Universität Linz, die 13. International Conference on Computers Helping People with Special Needs (ICCHP, www.icchp.org).

Die Konferenz thematisiert alle Aspekte der Informations- und Kommunikations-technologien für Menschen mit Behin-derungen. Assistierende Technologien für Menschen mit Behinderungen einer- seits und Barrierefreiheit der allgemeinen Informationsgesellschaft stehen dabei im Mittelpunkt. Die OCG und die ICCHP sind Pioniere und Mitbegründer diesesForschungs- und Anwendungsfeldes, daswir heute unter Begriffen wie eAcces-siblility, Universal Design oder eInclusionkennen und das recht lich (z.B. Behin- dertengleichstellungsgesetze, UN-Kon-vertion über die Rechte von Menschenmit Behinderungen), sozial und wirt-schaftlich an Bedeutung gewinnt. Die ICCHP ist Plattform für den Know-how-Transfer und eine interdisziplinäre Dis-kussion für die gesamte Wertschöpfungs- kette. Sie ist Basis für soziale Innovation

Technologie und BarrierefreiheitKnow-how-Transfer auf der ICCHP 2012a.Univ.Prof.Dr. Klaus Miesenberger

in der Informationsgesellschaft.Erfreulich ist, dass sich die Anzahl der Teilnehmenden beträchtlich steigerte: Insgesamt 991 Teilnehmende (ICCHP, ULD, IKT-Forum, Sommer University, Workshops & Meetings) aus 53 Ländern. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser OCG-Konferenz in diesem immer wich-tiger werdenden Feld.

Wissenschaftliche BeiträgeDer Aufruf zur Einreichung von Beiträ-gen wurde 362-mal beantwortet. Das wissenschaftliche Komitee bestand aus111 ExpertInnen aus aller Welt. 196 Beiträge wurden akzeptiert und werden zusammen mit eingeladenen Beiträgen in den Springer Lecture Notes in Com-puter Science in zwei Bänden publiziert:Miesenberger, K.; Karshmer, A.; Penaz, P.; Zagler, W.; (Eds.), 2012, 13th Inter-national Conference, ICCHP 2012, Linz, Austria, July 2012, Proceedings, Vol 7382 und Vol 7383

KeynotesDie ICCHP ist ein Forum von ExpertInnen im Bereich IKT für Menschen mit Behin- derungen. Daher bemüht sie sich, neben

einschlägigen Plenarvorträgen aus dem unmittelbaren Feld, mit Beiträgen aus anderen Feldern Anregungen zu geben für neue wissenschaftliche Pfade:• Univ.-Prof. Dr. Gerhard Widmer

(JKU): „Computational Music Percep-tion: How Computers Facilitate New Ways of Unterstanding, Accessing and Interacting with Music“

• Kevin Carey (RNIB, UK):„Taking Responsibility for Accessibility“

• em. Univ.-Prof. Dr. Bruno Buch-berger (JKU): „Mathematics is Blind“

• Rob Waller (Simplifi cation Centre): “Information Design to Make Rea-ding Easier“

• Gregg Vanderheiden (TRACE Centre): „AT and Accessibility at an infl ection point“

• Shadi About-Zahra (W3C/WAI): „Keynote Panel on Web Accessibility in Advanced Technologies“

ULD-TrackDie Universal Learning Design Interna-tional Conference wurde 2011 vom Teiresias Centre der Masary Universität Brno ins Leben gerufen. In diesem Jahr fand die Konferenz als fünfter Track im

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Gesundheit

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Rahmen der ICCHP statt. In 48 Vorträ-gen wurden technische, linguistische, psychologische und pädagogische As- pekte zum Thema Universal Learning De-sign unter ExpertInnen diskutiert. Dieses „Clustering“ von Initiativen, Sessions, Workshops und Meetings rund um die ICCHP ist sicher einer der Faktoren, derzur erfreulichen Entwicklung der Teil-nehmerzahl führte.

Young Researchers ConsortiumBereits zum vierten Mal wurde das Young Researchers Consortium orga-nisiert. Aus einer Vielzahl von Bewer-bungen wurden 13 Jungwissenschaft-lerInnen ausgesucht und eingeladen. Das Komitee leitete Deborah Fels von der Ryerson University, Kanada. Das Consortium wurde in der Pre-Confe-rence, parallel zu einer Vielzahl von Workshops und Meetings, abgehalten. Der beste Beitrag wurde im Rahmen ei-ner Keynote bei der ICCHP vorgestellt.

Project:Possibility - SS:12SS12 ist eine weitere Initiative der ICCHP zur Förderung des Nachwuchses: 24 Stunden hatten Gruppen von Studie-renden im Vorfeld der ICCHP Zeit, ein Programm zum Nutzen von Menschen mit Behinderung zu implementieren. Jeweils ein Team der Technischen Uni-versität Kosice, Slowakei, sowie derJKU Linz qualifi zierten sich für das Finale und wurden zur ICCHP geladen.

Den Preis „2012 European SS12 Champions“ gewann das Team der 8 Studierenden aus der Slowakei mit einem „Navigationssystem für Blinde auf Konferenzen“.

Best Paper AwardErstmals wurde der Best Paper Award vergeben. Bereits beim Review-Prozess wurden die besten Einreichungen gekennzeichnet erhoben. Ein Komitee beurteilte die Vorträge vor Ort. ICCHP Best Paper Award Gewinner 2012 wurde Bernd Tessendorf von der ETH Zürich.

Summer UniversityBereits zum dritten Mal wurde die Summer University blinde und seh-behinderte OberstufenschülerInnen und Studierende durchgeführt. Sie schult den Umgang mit den neuesten Technologien rund um mathematische, wissenschaftliche und statische Inhalte. Auch Lehrende hatten die Möglichkeit diese Technologien praktisch zu testen. EntwicklerInnen und Wissenschaftle-rInnen erhielten direkt Feedback von den NutzerInnen.

IKT-ForumParallel zu der Pre-Conference fand dasIKT-Forum mit 364 Teilnehmenden – auch die größte je erreichte Zahl – statt. Diese TeilnehmerInnen erhielten die Mög-lichkeit, gratis an den Vorträgen und dem Rahmenprogramm teilzunehmen. Dies

wurde gerne in Anspruch genommen und erhöhte die Anzahl der Teilneh-menden an der ICCHP maßgeblich.

Roland Wagner AwardIm Rahmen des Gala Dinners wurde auch in diesem Jahr wieder feierlich der Award verliehen. Der Roland Wagner Award, gestiftet von der OCG, wird alle zwei Jahre im Rahmen der ICCHP an außerordentliche Personen, Organisati-onen, Projekte, Services, Produkte oder Ideen, die eine besondere Bedeutung für Menschen mit Behinderung haben, vergeben. In diesem Jahr wurde der Award an das Trace Center der Univer-sity of Wisconsin-Madison, USA, vertre-ten durch seinen Gründer und Direktor Gregg Vanderheiden, verliehen.

Gregg Vanderheiden, Director of the TRACE Centere

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Wissenschaft und Forschung

OCGJOURNAL 10

Am 10. und 11. Mai 2012 fand im Wiener Tagungszentrum Schloss Schönbrunn zum 6. Mal die jährliche wissenschaftliche eHealth-Tagung statt.Im Rahmen des zweitägigen Programmsdiskutierten internationale ExpertInnen eine Reihe von Themen, darunter AAL, Gesundheitsinformationssysteme, Home Monitoring sowie Informations-sicherheit in der Medizin – mit einem Schwerpunkt auf mobile Systeme.

Im Namen von Bundesminister AloisStöger übergab Mag. Engelbert Prenner,für eHealth zuständiger Abteilungsleiter im Bundesministerium für Gesundheit, heuer zum zweiten Mal den E.T. Award 2012. Dieser Preis für Projekte mit innovativen Möglichkeiten der direkten Patientenkommunikation ging heuer an die beiden Partner Wiener Sozial-dienste Alten- und Pfl egedienste GmbH und ilogs mobile software GmbH.

Gesundheitsversorgung immer und überallDie 6. Ausgabe der jährlichen wissenschaftlichen Tagung eHealth 2012 stand unter dem Motto „Mobile Health and Care“Günter Schreier

Im Rahmen einer Reihe weiterer Pro-grammpunkte standen nicht nur techno-logische, sondern auch ethische, regu-latorische und wirtschaftliche Aspektevon eHealth auf der Tagesordnung.

In der Podiumsdiskussion „Mobile Health and Care – Gesundheitsversor-gung immer und überall“ erörterten ExpertInnen aus verschiedenen Sek-toren des Gesundheitssystems, welchen Stellenwert mHealth & Telemedizin beichronischen Erkrankungen in der zukünftigen Gesundheitsversorgung haben werden. Erstmals saß auch ein betroffener Patient auf dem Podium. Diese Innovation fand bei allen Betei-ligten Anerkennung, als eine bisher kaum wahrgenommene Möglichkeit, den primär Betroffenen im Kontext von eHealth eine stärkere Stimme zu verlei-hen – mit entsprechender Resonanz in der Internationalen Fachpresse.

Der betroffene Patient – er nimmt am mHealth-basierten Gesundheitsdialog Diabetes der VAEB teil – richtete einen Appell an die anwesenden Entschei-dungsträger, solche Möglichkeiten allen PatientInnen zugänglich zu machen.

Die technologischen Lösungen hinter der Elektronische Gesundheitsakte ELGA wurde in einer von der ELGA GmbH or-ganisierten Sitzung detailliert präsentiert.

Der Tagungsband mit der Sammlung aller wissenschaftlichen Beiträge ist in derOCG-Buchreihe erschienen und wird – wie die Tagungsbände der letzten Jahre – im Scientifi c Citation Index des ISI Web of Science aufgenommen werden.

Umfassende Informationen, einschließ-lich PDFs aller Präsentationen und der wissenschaftlichen Beiträge sowie Bilder von der Tagung sind unterwww.ehealth2012.at abrufbar.

Der Konferenz ist es neuerlich ausge-zeichnet gelungen, Forschung undPraxis miteinander zu verbinden und neue Wege aufzuzeigen, um mit IKTdie medizinische Versorgung von Patient- Innen zu verbessern. Die Vorbereitungen für die nächstjährige Tagung laufen be-reits. Aktuelle Informationen sind unter www.eHealth2013.at ersichtlich.

Die Leiter der Arbeitsgruppe “Medizinische Informatik und eHealth“ bei der Eröffnung der eHealth2012 – Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth und Univ.-Doz. DI Dr. Günter Schreier

Univ.-Doz. DI Dr. Günter Schreier, MScAIT Austrian Institute of Techno-logy GmbHeMail: [email protected]

Kontakt

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Wissenschaft und Forschung

11Ausgabe 03/2012

Das vollkommen neu gestaltete Offi ce geht auf die Bedürfnisse der Wissens-arbeiterInnen ein – feierliche Eröffnung und Präsentation der in Österreich ein-zigartigen Möglichkeit für eine neue, vernetzte und fl exible Arbeitsweise. [1]

Ein neues Gebäude ermöglicht es künftig, die „Neue Welt der Arbeit“ erstmals in Wien zu erleben...Aktuelle Studien belegen, dass 73% aller europäischen Angestellten eine höhere Lebensqualität hätten, wenn siefl exibler arbeiten könnten. 56% würden außerhalb ihrer herkömmlichen Büros produktiver arbeiten. Microsoft beschäf-tigt sich seit Jahren mit der „Neuen Welt der Arbeit“. Mit Juli 2011 gestaltet Microsoft Österreich sein Headquarter in Wien vollständig neu. Der Umbau nimmt auf aktuelle Anforderungen derWissensarbeiterInnen Rücksicht und wird ein Beispiel für eine neue, vernetz-tere und fl exiblere Arbeitsweise sein. [2]

Das neue Arbeiten “My offi ce is where I am!“Doris Christina Steiner, MA

Great Place to workMitarbeiterInnen im Mittelpunkt der Unternehmenskultur

Microsoft Österreich setzt seit Jahren auf eine möglichst fl exible Arbeitszeit-gestaltung. Das Modell der Vertrau-ensarbeitszeit wird dabei durch klare Zielvorgaben für die MitarbeiterInnen und eine offene und direkte Feedback-kultur komplettiert. Das Unternehmen bietet für alle MitarbeiterInnen Home-Offi ce Möglichkeiten und fördert ein modernes, mobiles Arbeiten. Diesen Trend unterstützt das neue Microsoft Offi ce in Wien optimal. Speziell für karenzierte MitarbeiterInnen schafft Microsoft Maßnahmen, wie zum Beispiel regelmäßige „Stay Connected Breakfasts“ gemeinsam mit den Kindern. Alle MitarbeiterInnen können zudem während ihrer Karenz Laptop und Handy weiterhin nutzen. Für die Karrieregestaltung bietet Microsoft

eigenes Mentoring an. Außerdem hat Microsoft gemeinsam mit abz Austria eine eigene Karenzmanagement-Road-map entwickelt. Damit auch Manager mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen, gibt es ein Angebot für Elternteilzeit für Führungskräfte. [3]

Das neue Offi ce und die Auswirkungen der Arbeitsumgebung werden auch von Prof. Michael Bartz, IMC Fachhoch-schule Krems, (newworldofwork.word-press.com) wissenschaftlich evaluiert.

Pressetexte und Bilder:[1] www.microsoft.com/austria/presse/pressemeldung1825.mspx?ID=7417e674-b429-4e6e-b28c-1c0b891e324c [2] www.microsoft.com/austria/presse/pressemeldung1825.mspx?ID=84d876bc-6cd3-437c-a656-02b9ca779344[3] www.microsoft.com/austria/presse/pressemeldung1825.mspx?ID=cd96eb8a-b5a2-4613-a502-1594688f00a5

www.dasneuearbeiten.at

Download des Buches „Das neue Arbeiten - My offi ce is where I am!“ unterwww.microsoft.at/admp/03B89E78-7D69-4A3F-A403-F8DEB97D7319

Weitere Bilder des neuen Offi ce unter: sdrv.ms/KfIinhCredits: Microsoft

Info

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IT und Wirtschaft

OCGJOURNAL 12

Es begann in den späten 1960er Jahren.Der südafrikanische Visionär Seymour Papert, ein Mitarbeiter am Massachu-setts Institute of Technology (MIT), hatte die Programmiersprache Logo erfunden und war auf der Suche nach einem attraktiven Szenario, um Logo Kindern und Jugendlichen altersgerecht vermitteln zu können. Fündig wurde er schließlich in Robotern, und mit Lego fand er auch bald einen kongenialen Industriepartner zur Umsetzung seiner Idee – dänische Gedankenstürme wa-ren bzw. sind seitdem die Folge.

Mittlerweile ist Lego Mindstorms [1] in der dritten Generation erhältlich (RCX, NXT 1.0, NXT 2.0) und ein Dauerbren-ner der informatischen Didaktikfor-schung. So entstanden in den letzten Jahren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, die das Thema aus unter-

Robotics für Kinderam Beispiel IFITBernhard Löwenstein

schiedlichen Blickwinkeln betrachteten. Die mehrheitliche Meinung ist, dass sich die Roboter-Baukästen - bestehend aus einem programmierbaren Mikro-controller, mehreren Motoren und Sensoren sowie unzähligen Lego-Tech-nik-Teilen - bestens für die Einführung von Kindern und Jugendlichen in die Programmierung eignen.

Diese Erkenntnis veranlasste Ende 2011 eine Gruppe von Idealisten das Institut zur Förderung des IT-Nachwuchses (IFIT)zu gründen und über diesen gemein-nützigen Verein die Programmierung solcher Roboter der breiten Masse zugänglich zu machen. Seitdem organi- siert das fast ausschließlich über Privat- und Firmenspenden fi nanzierte IFIT österreichweit Roboter-Workshops für 9- bis 16-Jährige. Die zwischen 8 und 40 Stunden dauernden Kurse gehen

dabei entweder im Rahmen von Schul-projekten oder in Form von Wochenend- bzw. Ferienkursen über die Bühne. Die Statistik der noch jungen Organisation kann sich sehen lassen. So wurden mittlerweile bereits 20 Workshops in 5 verschiedenen Bundesländern durchge-führt, an denen insgesamt 382 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Auch bei der diesjährigen KinderuniTechnik Wien war IFIT vertreten. Beim Junior eDay in Hall/Tirol bot IFIT in Zusammenarbeit mit der OCG mehrere Schnupperkurse für die zahlreich erschienenen Schüler und Schülerinnen an. Dazu kommen innovative Aktionen wie der weltweit erste Lego Mindstorms-Roboter Flash-mob im Rahmen des Ferienprogramms Scheibbs [2].

Durch die Roboter-Workshops entwi-ckeln die Teilnehmenden ein gutes Ver-Lego Mindstorms-Roboter Flashmob im Rahmen des Ferienprogramms Scheibbs

Mädchen mit Roboter auf der KinderuniTechnik Wien

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IT und Wirtschaft

13Ausgabe 03/2012

Bernhard Löwenstein arbeitet als Projektleiter und Softwareentwickler für die Intervista AG. Er ist außerdem als selbstständiger IT-Trainer für javatraining.at und das WIFI Niederösterreich sowie als Autor tätig. Weiterhin or-ganisiert er als ehrenamtlicher Obmann des Instituts zur För-derung des IT-Nachwuchses Roboter-Workshops für Kinder und Jugendliche.

E-Mail: [email protected]

[1] mindstorms.lego.com/eng/default.aspx[2] www.youtube.com/watch?v=NXwEV_a4[3] www.tts-group.co.uk/shops/tts/Range/Bee-Bot/92b201eb-0c85-4e38-a297-35932cbc56b6

Mädchen mit Roboter auf der KinderuniTechnik Wien

ständnis für den Begriff des Roboters. Konkret lernen sie, wie man Lego-Roboter konstruiert und anschließend ihr Verhalten mithilfe der ikonischen Programmierumgebung NXT-G pro-grammiert. Auf konstruktivistische Art und Weise lernen sie dabei die wesent-lichen Grundkonzepte der Program-mierung kennen und anwenden: das Programm, den Programmzeiger, den synchronen und asynchronen Metho-denaufruf, die Schleife, das Ereignis, die Verzweigung, den Aufrufparame-ter und Rückgabewert, die Variable und Konstante, die Modularität, die Parallelität sowie die Kommunikation. Das Wichtigste dabei aber ist, dass die Lernenden, egal ob männlich oder

weiblich, stets große Freude am Robot-erbauen und -programmieren haben, was sich in den tollen Abschlusspro-jekten wiederspiegelt. So entstanden bereits Fahrzeuge, die sich eigenständigin ausreichend große Parklücken ein-parkten, Maschinen, wie man sie in Fabrikanlagen vorfi ndet, Humanoide, die gemeinsam eine Tanzchoreographie zum Besten gaben, und noch viele mehr. Die Kurse beweisen jedenfalls eindrucksvoll, dass sich mit dem richtigen Ansatz fast jedes Kind für die Themen „Roboter“ und „Program-mierung“ begeistern lässt. Technik für Kids kann also tatsächlich cool sein – vorausgesetzt die Inhalte werden angewandt und greifbar, und nicht wie leider viel zu oft abstrakt vermittelt!

Demnächst startet IFIT mit einem weiteren Projekt, das auf Kindergarten- und Volksschulkinder abzielt. Und zwar plant das Institut Bee-Bots [3] anzu-schaffen. Solche Bienenroboter lassen sich über Navigationstasten steuern und programmieren. Damit kann IFIT dann seine Mission auf noch breiterer Basis in Angriff nehmen: Den Nach-wuchs für IT und Technik begeistern!

www.facebook.com/ifi t.org

Gemeinnütziger VereinZVR-Zahl: 845917017Sitz: ScheibbsGründungsjahr: 2011

KontaktMag. DI Bernhard LöwensteinEmail: [email protected]: +43 680 3159194

VorstandObmann: Bernhard Löwenstein1. Obmann-Stellvertreter: Franz Muthentaler2. Obmann-Stellvertreter: Hermann Weiß

Institut zur Förderung des IT-Nachwuchses (IFIT)

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Bildung und Karriere

OCGJOURNAL 14

Wer bei Physical Computing an ergrautePhysikprofessoren mit leicht jenseitigem Blick denkt, der irrt. Doch an was den-ken wir, wenn wir das Wort ,Compu-ting‘ hören?

An Programmieren, saubere Server-räume, eventuell noch an Simulationen, Software im Allgemeinen. Die Rechner von heute sind stumm, kein Rattern und Knarren von Relais, nur ein leises Surren. Nadelstreif statt Lochstreifen! Keine taktile Information, keine improvisiertenLötverbindungen mehr, keine Schwaden von Lötrauch, keine zusammengeschu-sterten Eigenbaulösungen: Ware von der Stange, meist in Fernost produziert, die möglichst oft gegen neue getauscht wird - spätestens dann, wenn das erste Problem auftritt.

Was für ein Gegensatz zu den Geschich- ten, die Richard P. Feynman im ersten Kapitel seiner Anekdotensammlung „Surely you´re joking Mr. Feynman!“ („He fi xes radios by thinking!“) aus sei-ner Jugend zu berichten weiß, die auch einigen von uns bekannt vorkommen mögen, was man im Englischen so tref-fend als Tinkering bezeichnet: Rauchen-de Arbeitsplätze, hunderte alter Teile übereinander gestapelt, improvisierte Hilfsmittel, reparierte Radios und vor allem: freudestrahlende Augen. Um es auf den Punkt zu bringen: Uns sind die Lötkolben und mit ihnen die Freude am Basteln abhanden gekommen!

Physical Computing ist die Rück eroberung der physischen,

begreifbaren Welt!

Hardware und Software bilden wie Körper und Geist eine Dichotomie.

Physical Computing Die Wiederentdeckung des LötkolbensIngomar W. Gutmann

Physical Computing ist, die Welt nicht mehr aus der Gleichung zu streichen! Es geht nicht nur darum, Sensordatenin das Programm einzufl echten, sonderndie physische Welt selbst zu einem Teildes Programms zu machen. Mehr noch:Nicht nur Daten aus der physischen Welt saugen und sie in ein Programm stecken, sondern die Hardware so nahe und unmittelbar wie möglich in unsere Lebenswirklichkeit bringen, sodass das Programm Teil der begreifbaren, fühl-baren Welt wird – in der Kleidung, als Musikintrument, im Blumentopf. Physical Computing heißt auch zuentdecken, wie man alltägliche Dinge um sich herum zur Lösung von Proble-men verwenden kann. Tinkering!

Dies zeigt auch einen wichtigen Aspekt auf: „Hack things better!“ ist der Wahl-spruch von Jane Ní Dhulchaointigh, der Erfi nderin von Sugru, eines silikonartigen Polymers, das einen festen Platz in die-ser Subkultur hat: Alltagsgegenstände zu verbessern, zu reparieren, in ihrer Funktion abzuwandeln, das ist Kern der sogenannten Maker-Bewegung, die somit in gewisser Weise eine Antithese zu unserer gegenwärtigen Wegwerfge-sellschaft darstellt:

Machen, Erfi nden, Verbessern,nicht passiv konsumieren!

Maker kommen aus allen sozialen Schichten, sind meist jung und wollen sich nicht mit vorgegebenen Lösungen zufrieden geben. Sie wollen selbst Neues schaffen, improvisieren und entdecken. Sie bauen nicht nur ihre eigenen WiFi-Wetterstationen oder machen aus den Stufen in ihrem Haus eine Klaviatur: Von Stratosphärenballons aus dem Hin-

terhof, die bessere Aufnahmen liefern als so manche millionenteure Mission, über Roboter oder mit Flammenwerfern synchronisierten Trampolinen bis hin zu automatischen Katzenfütterungsanla-gen bauen, kleben, hacken sie alles, was ihnen unter die Finger kommt.

In den USA trifft sich die Makerszene regelmäßig bei Maker fairs [0], um dort ihre neuesten Projekte vorzustellen und sich auszutauschen, Anregungen zu holen. Hierzulande bieten die Hacker-spaces Happylab oder Metalab in Wien Gerätschaften und Kontakt zur Community. Der 14-jährige Joey Hudy umschreibt den Grundgedanken des Maker Bewegung ebenso prägnant wie passend:“Don’t be bored. Make something.” [1]

Wie sollen Kinder und Jugendliche Freude und Interesse an Naturwissen-

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Bildung und Karriere

15Ausgabe 03/2012

schaften und Technik gewinnen, wenn wir sie nicht an die wirkliche Welt heran- lassen? Glauben wir ernsthaft, dass die Schüler mehr von der Welt verstehen können, wenn wir sie davon fern halten?

Oft hat es den Anschein, dass die (behü- tende und womöglich etwas bevormun- dende) Pädagogik mit uns durchgeht. So manches abstrahierte Konzept,welches uns leichter begreifl ich erscheint,ist so weit von der erfahrbaren Welt, so weit von der (unglaublich effi zienten) unmittelbaren Herangehensweise eines Kindes oder Jugendlichen entfernt, dass es den Lernerfolg behindert. Stellen wir doch das Ender gebnis vor den Weg, auf dem es erreicht wird!

Wer einmal einen polarisierten Konden-sator verkehrt herum betreibt und dabei ist, wie dieser sich mit einem lauten Knall und Rauchschwaden verabschiedet, erinnert sich für den Rest des Lebens, dass es polarisierte Kondensatoren gibt!

Wie sollen die Jungen lernen, wenn man sie ständig in Luftpolsterfolie wickelt und ihnen perfekt ausgefeilte didaktische Konzepte (inklusive vor-

gefertigter Problemlösungen) bietet, in denen sich keine Ecken und Kanten fi nden? Rauch, Lärm und Knallen – das ist, was Kinder wollen und was beim Lernen hilft! Sie möchten mit ihrem Entdeckungsdrang alles ausprobieren, sie möchten lernen: Lassen wir sie doch!

Innovationsdrang und Erfi ndergeist kann man nicht anerziehen, sehr wohl aber fördern. Andere Länder, zum Beispiel die USA, versuchen bereits diesen Weg zu beschreiten: „Educate to Innovate“ ist das Motto der von Barack Obama vor kurzem vorgestellten „Maker Initiative“, die unter anderem das Ziel hat „Maker Spaces“ in jeder Schule einzurichten: „I want us all to think about new and creative ways to engage young people in science and engineering, whether it‘s science festivals, robotics competitions, fairs that encourage young people to create and build and invent – to be makers of things, not just consumersof things.“ [1] Siehe auch [2], [3].

Doch der Informatikunterricht hierzu-lande gleicht oft einer verordneten sen-sorischen Deprivation: Abgedunkelter Raum, starrer Blick auf den Monitor, möglichst ruhig sein. Warum nicht die zuvor in CAD erstellten Modelle mit einem 3D-Drucker begreifbar machen? Oder den Wert einer Boolschen Variable mit einer LED anschaulich machen? Einen Servomotor ansteuern?

Dies leistet Arduino!Intuitiv, ohne den Ballast, den man

mit diesen Aufgaben assoziiert.

Arduino [4] ist eine auf ATMELs ATMEGA-Serie basierende Prototypingplattform und eine Entwicklungsumgebung, beides open source, für die es nicht nur zehntausende Software-, sondern auchHardwarebeiträge, eine ganze Million Maker umfassende Community gibt.

Die Programmiersprache ist eng an C und MITs Processing [5] angelehnt, wobei die Entwicklungsumgebung von letzterem ererbt ist.

Wer Mikrocontroller hört, denkt an komplizierte Programmierung, das Hin- und Herschieben von Registern, Zeiger, und endlosen Assembler. Genau das muss man mit Arduino nicht! Das Ansteuern von LEDs, das Auslesen der ADCs, ist nicht schwerer, als eine Variable zu setzen. Zur Bedienung der Entwick-lungsumgebung genügen zwei Knöpfe.

Zum Einstieg sei auf das exzellente Buch „Getting started with Arduino“ von Massimo Banzi, einem der Erfi nder von Arduino, verwiesen: [6]

Auch Raspberry Pi wird oft ausschließ-lich als günstiger PC-Ersatz missverstan-den. Was so großartig an ihm ist? Mitseinen GPIO, I2C, One-Wire, etc. Schnitt- stellen ermöglicht er den Zugang zur physischen Welt: Mit einem kurzen Script ist es dank offener Bibliotheken möglich, zum Beispiel Temperatur, Luft-feuchte, Luftdruck direkt von Standard-sensoren auszulesen oder ein Relais zu schalten. (siehe zB. [7], [8])

Die Freude, die es bereitet, eine Appa-ratur so hin zu basteln, dass sie das gewünschte Ergebnis liefert: Die Freude am sich komplett Verlieren in einer Ar-beit, aufhören um sich selbst zu kreisen, damit Neues entstehen kann. Produzie-ren statt reproduzieren, eigenständiges, selbstverantwortliches Handeln. Das sind Fähigkeiten, die wir Lehrer wecken und wieder entdecken müssen, wenn wir Wissenschaftler und Techniker für die kommenden Generationen suchen.

Referenz 0-8:[#] = http://tinyurl.com/physical-computing-#

Ingomar W. [email protected]

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Wissenschaft heute

OCGJOURNAL 16

Die 35-jährige Barbara Weber ist seit 2011 Assoziierte Professorin am Institut für Informatik der Universität Innsbruck. Sie ist Mitglied der Forschungsgruppe Quality Engineering (QE) und Leiterin des Forschungsclusters „Geschäftspro-zesse und Workfl ows“. Barbara Weber ist Autorin von über 100 Konferenz-beiträgen und Artikeln in internatio-nalen Journalen. Darüber hinaus ist sie Mitglied der IEEE Taskforce on Process Mining.

Geschäftsprozesse im FokusMit ihrem Team arbeitet Barbara Weber an der Entwicklung innovativer Me-thoden und Werkzeuge zur besseren Unterstützung von Geschäftsprozessen im gesamten Prozesslebenszyklus. Dies umfasst einerseits die Modellierung, Konfi guration und Ausführung von Prozessen, aber auch deren Adaptierung, Mining und Evolution. Mit ihren For-schungsarbeiten im Bereich Geschäfts-prozesse haben sich Barbara Weber und ihr Team einen internationalen Namen gemacht und arbeiten weltweit eng mit Partnern zusammen. Prozesse mit QualitätAktuell forscht die Gruppe an Qualitäts- aspekten von Prozessmodellen, ins-besondere deren Verständlichkeit und Wartbarkeit. Geschäftsprozessmodelle spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Verbesserung organisatorischer Ab-läufe, deren Dokumentation und (Teil-) Automatisierung, sondern unterstützen auch die Kommunikation zwischen un-terschiedlichen Stakeholdern. Aufgrund ihrer zentralen Stellung ist die Qualität der erstellten Modelle essentiell. Haupt-ziel der Forschung ist die eingehende und systematische Untersuchung des Prozesses der Prozessmodellierung. Dazu wird im Detail analysiert wie

Geschäftsprozessforschung in Tirol Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Barbara Weber

Prozessmodellierer bei der Modellerstel-lung vorgehen.

Analyse von Augenbewegungen liefert neue ErkenntnisseAuch der Faktor Mensch wird dabei im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Psychologie an der Universi-tät Innsbruck eingehend unter die Lupe genommen. Durch die Analyse von Au-genbewegungen wird untersucht, wie Modellierer bei der Modellerstellung vorgehen, um verbesserte Werkzeuge und personalisierte Unterstützung zu entwickeln. Des Weiteren bergen die gewonnenen Erkenntnisse großes Po-tential für die Ausbildung von zukünf-tigen Prozessmodellierern.

Neues Buch zur fl exiblen Gestal-tung von GeschäftsprozessenEin weiterer Schwerpunkt des jungen Teams ist die fl exible Gestaltung von

Institut für InformatikUniversität Innsbruck E-Mail: [email protected]: bpm.q-e.atTwitter: @bpm_qe

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Geschäftsprozessen. Zu diesem Thema erscheint im September 2012 das Buch „Enabling Flexibility in Process-Aware Information Systems: Challenges, Me-thods and Technologies“ (ISBN 978-3-642-30408-8) im Springer Verlag, das Barbara Weber zusammen mit Manfred Reichert verfasst hat. Das Buch bietet ei-nen aktuellen Überblick über Konzepte, Technologien und Methoden zur Unter-stützung fl exibler Geschäftsprozesse im gesamten Prozesslebenszyklus. Das Bucheignet sich gleichermaßen für Forschung, Lehre und Praxis.

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OCG-academia

17Ausgabe 03/2012

Die Medizin, bzw. die ärztliche Tätigkeitgeht bis ins Altertum zurück (man fi ndetchirurgische Instrumente und Kräuter-gärten in Ausstellungen wie in Carnun- tum). Schon in der Bronzezeit wurden erfolgreiche Trepanationen[1] durch-geführt. Zunächst handelte es sich um Kriegsverletzungen, jedoch mit Galen, einem griechischen Arzt (129 - 210) und Ibn Sina (lat. Avicenna), einem persischer Arzt (980 - 1037), hat die in-terne Medizin begonnen, die Chirurgie zu ergänzen.Am Beginn war die ärztliche Tätigkeit eine „Kunst“, heute überwiegt der wis-senschaftliche, teilweise „handwerk-liche“ Aspekt. Technische Hilfsmittel für Diagnose und Behandlung standen zu dieser Zeit noch nicht zur Verfügung; Opium ermöglichte später die Schmerz-stillung bei Operationen.

Schrittweise wurden neue technische Hilfsmittel eingesetzt, die aber noch keine IKT erforderten. Wichtigstes Bei-spiel war die Entdeckung der Röntgen-strahlen durch C. Röntgen (1895). Dies war das erste, nicht invasive diagnos-tische Verfahren.

Mit der Einführung leistungsfähiger IKT-Verfahren und neuer diagnostischer Techniken eröffneten sich wesentliche Anwendungsbereiche:

• Technisch/medizinische Nutzung und• Organisatorische Nutzung

Die technisch/medizinische Nutzung setzt auf neue Gerätetechniken und erleichtert - in enger Zusammenarbeit zwischen DiagnostikerIn, ChirurgIn und technischen SpezialistInnen - die ärztliche Tätigkeit bei gleichzeitiger Scho-

Informatik hilft Ärzten und Patienten Dr. Veith Risak

nung der PatientInnen. Die Auswertung der digitalen Rohdaten setzt extrem leistungsfähige Rechner voraus. J. Radon beschrieb erstmalig (1917) die – nun nach ihm benannte – Radontransforma-tion. Sie ist heute das mathematische Standardverfahren der Computertomo-graphie (CT).Neben der klassischen CT haben MRT (Magnetresonanztomographie), PET (Positronen-Emissions-Tomographie) auch als Kombination PET/CT zur bes-serer Bilddarstellung hohe Bedeutung gewonnen.Für Routineuntersuchungen (z.B. in derGynäkologie) ist die Ultraschalldar-stellung wesentlich.In den letzten Jahren wird die IKT auch direkt zur mikrochirurgischen Behand-lung eingesetzt.

Organisatorische Nutzung der IKT:Im Spital- und Praxisbetrieb fällt viel „Papierarbeit“ an. Diese hat einerseits große Ähnlichkeit mit kommerziellen Datenbanken (wie Patientenverwaltung,inkl. Befundverwaltung.) Derzeit laufen Bestrebungen, personenspezifi sche Daten auf der bereits eingeführten persönlichen E-Card zu speichern. Andererseits werden große (teilweise anonymisierte) Datenbestände in Da-tenbanken verwaltet. Sie können auch in anonymi-sierter Form mittels stati-stischer Methoden für die Forschung genutzt werden.Da es sich bei diesen Daten um sensibleDaten handelt, kommen juristische Fragen des Datenschutzes ins Spiel. Wir befi nden uns jetzt in einer Übergangs-phase zwischen Verwaltung in Papier-form, bzw. IKT-gestützt.Wenn man die Integration von IKT konsequent durchführt, zeigen sich

deutliche Analogien zwischen einer vollautomatisierten Fertigungsstraße und einem Spitalsbetrieb. Man kann z.B. folgende Analogien beobachten:

• Spital - Fertigungsstraße• Drei Informationsfl üsse:

- Materialfl uss - Patientenfl uss- Berichtswesen - Patientenverwaltung- Geldfl uss (Abrechnung, Kosten-

erfassung, etc.)Allgemeine Dienste:• Diagnose - Fehleranalyse und deren

Dokumentation• Patientenbereich - Zwischenlager• Ein- und Ausgang einwandfreier

Bauteile, bzw. Ausscheiden nicht reparierbarer Schäden (Entsorgung, Tod, etc.)

Ein als störend empfundener Nebenef-fekt für die PatientInnen ist aber, dass sich manche von ihnen als reparatur-bedürftiges Objekt empfi nden und menschliche Zuwendung vermissen. Dem steht jedoch gegenüber, dass das medizinische Personal durch den Wegfall von Papier arbeit mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Patien-tInnen hätte.

Im vorliegenden OCG Journal werden derartige Fragestellungen in größerer Tiefe beleuchtet. Sicher ist, dass die Zusammenarbeit zwischen IKT und Ge-sundheitswesen in den nächsten Jahren schnell intensiviert werden wird.

[1] Schädelöffnung durch Aufbohren

Dr. Veith RisakE-Mail: [email protected]

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News – Aktuelles aus der OCG

OCGJOURNAL 18

Veranstaltungsthema Termin/Ort Weiterführende Informationen

Education Day@IBM15. 10.2012Wien

www.ocg.at/ibm-education-day

OCG Impulse18.10.2012Wien

www.ocg.at/ocg-impulse

OCG Talk am Campus22.10.2012Hagenberg

www.ocg.at/ocg-talk-am-campus

OCG Horizonte23.10.212Wien

www.ocg.at/horizonte

A-Tag 201225.10.2012Wien

atag.accessiblemedia.at/2012/

OCG Horizonte06.11.2012Wien

www.ocg.at/horizonte

OCG Talk am Campus08.11.2012Uni Graz

www.ocg.at/ocg-talk-am-campus

KnowRight 201226.-28.12.2012Helsinki

OCG Horizonte 05.12.2012Wien

www.ocg.at/horizonte

Einen ausführlichen, aktuellen Überblick über Veranstaltungen der OCG und ihrer Partner bietet Ihnen der Veranstaltungskalender unter blog.ocg.at

Ausblick auf Veranstaltungen 2012:

Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Computer GesellschaftPräsident: Mag. Reinhard GoeblGeneralsekretär: Dr. Ronald BieberAdresse: Wollzeile 1-3, 1010 WienTel.: +43 1 512 02 35-0 | Fax: +43 1 512 02 35-9E-Mail: [email protected] | URL: www.ocg.at

Gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.Hinweis: Geschlechtsbezogene Aussagen in diesem Magazin sind auf Grund der Gleich stellung für beiderlei Geschlechter aufzufassen/auszulegen.IM

PR

ES

SU

M

>>>Lesen Sie im nächsten Heft . . .>>

Kontakt zur Redaktion: Elisabeth Waldbauer, [email protected]: Therese Frühling

Desktop Publishing: Elisabeth WaldbauerFotos: Archiv OCG, Autoren, Privatarchive

Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH

ISSN 1728-743X

Die herausragenden Arbeiten des OCG Förderpreis und Förderpreis-FH 2012

Spielerisch und spannend – Education Day@IBM

Internet Security an Schulen – Möglichkeiten und Trends

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Neuerscheinungen der OCG Schriftenreihe [email protected]

eHealth 2012Health Informatics meets eHealth – von der Wissenschaft zur Anwendung und zurückBand 289, EUR 21,50 / EUR 16,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-289-2

Fourth Workshop on Non-Classical Models for Automata and ApplicationsBand 290, EUR 25,- / EUR 19,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-290-8

„E“ Era & Higher EducationProceedings of the 7th International Conference Quality Management in Higher EducationBand 291, EUR 29,- / EUR 25,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-291-5

Alle Schriftenreihebände der OCG unter: http://books.ocg.at

Online Bestellung: https://www.ocg.at/bookshop

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In Kooperation mit

IT Themen und Trends 2012

Vorschau

ENABLING SPACES – Räume ermöglichen Innovation23. Oktober 2012Vortragende: Markus F. Peschl, Universitätt Wien | Thomas Fundneider, theLivingCore.com

In diesem Vortrag wird das Konzept der Enabling Spaces präsentiert und diskutiert. Wir werden der Frage nachgehen, wie Wissens- (Arbeits-) Umwelten - im Sinne von ermöglichenden Rahmenbedingungen - aussehen müssen, um die Hervorbringung von Innovationen zu ermöglichen. Hier werden wir Anleihe an leading-edge wissenschaftlichen Ansät-zen z.B. der extended cognition aus der Cognitive Science, den Sprach- & Wissenstechnologien, Innovationsforschung (z.B. Theory-U), etc. nehmen. Neben den theoretischen Grundlagen, wird auch eine Auswahl an Projekten, die mit diesem Ansatz gemeinsam mit Architekten realisiert wurden (Innovationsdesign, offi ce design & organization, Google-Offi ces, Neuplanung einer Universität, Bank, Ausstellungsdesign, Learning environment design, etc.), präsentiert. Diese dienen als Grundlage zur gemeinsamen Diskussion und „hands-on Vertiefung“ mit den TeilnehmerInnen.

Innovation@IBM06. November 2012

Vortragender: Dipl.Ing. Helmut Ludwar, IBM Österreich

Innovation wird oft mit Ideen, Neuigkeiten oder Kreativität gleichgesetzt. Das sind notwendige aber keine hinreichenden Voraussetzungen, um Innovationen zu ermöglichen. Ganz wesentlich kommt es auf die Gestaltung des Innovationspro-zesses aber auch der Innovationskultur im Unternehmen an. Bei IBM ist Innovation ein wesentlicher integraler Bestandteil der Unternehmenskultur und begründet die über 100-jährige Erfolgsgeschichte. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie eine solche Innovationskultur in einem weltweit agierenden Unternehmen möglich wird.

Psychoanalyse, Simulation und Roboter05. Dezember 2012

Vortragender: o.Univ.Prof. Dr. DI Dietmar Dietrich, TU Wien | Univ.Ass. Dr. Dietmar Bruckner, TU Wien

Kann die Psyche modelliert werden? Kann man das psychoanalytische Modell für eine Implementation in einen Robo-ter wie Romeo verwenden? Dietmar Dietrich und Dietmar Bruckner werden in die notwendige Theorie einführen, die zugrunde liegenden Paradigmen und Rahmenbedingungen herausarbeiten sowie das prinzipielle, funktionale Modell des Gehirns vorstellen, vor allem aber die Funktionen des psychischen Apparates erläutern und auch das Simulations-modell selbst vorstellen. Letztendlich soll aufgezeigt werden, welche enormen Hürden, sowohl technische als auch sozialbedingte, vor allem aber welche Ängste noch zu überwinden sind, um es 2014 in Aldebarans Romeo, die neueste Roboterentwicklung, implementieren zu können.

Veranstaltungsort: Hotel am Stephansplatz Stephansplatz 9, 1010 WienBeginn: 18 Uhr

Österreichische Computer Gesellschaft • 1010 Wien • Wollzeile 1-3