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LOGISTIK EXPRESS 2/2015 ABS. Logistik express / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Reitschulgasse 27, A-8010 GRAZ “DIE TRENDS ZUR EFFIZIENZ” Themenfokus: Intralogistik, Transport & Logistik, Management & HR, Job & Karriere

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LOGISTIK EXPRESS 2/2015

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3LOGISTIK express 2|2015

INHALT + EDITORIAL + IMPRESSUM

Liebe Leserin, lieber Leser!

Auf zu neuen Ufern! Wie wir alle wissen, bedeutet Stillstand Rückschritt, und den kann in der Welt der Logistik genauso niemand brauchen wie wir. Die Neu-ausrichtung unserer Erscheinungstermi-ne der Print & E-Paper Ausgaben wird ebenso gut angenommen wie die nun wöchentliche Newsletter Aussendung. Danke für das positive Feedback!

Mit LOGISTIK express bleiben Sie und Ihr Unternehmen immer in Bewegung. Denn Information ist Vorsprung, und genau das bieten wir Ihnen – fachlich, sachlich, aktuell, auf allen verfügbaren Kanälen. Wir bringen täglich News auf www.logistik-express.com und in sozi-alen Netzwerken online. Unser News-portal umfasst 40.000 Beiträge und zählt zu den informationsreichsten Logistik-quellen im deutschsprachigen Raum. Die Verbreitung der Inhalte über Print, Desktop, Social Media über die wich-tigsten Informationskanäle hinweg ist unsere Gesamterfolgslieferkette und er-reicht 40.000 Kontakte. Nutzen Sie un-ser Cross Media Service für Ihren Erfolg.

Markus Jaklitsch

IMPRESSUMInhaber, Herausgeber: Markus Jaklitsch Redaktion: Angelika Gabor, Karin Walter, Dirk Ruppik, Peter Baumgartner, Daniela Brescakovic, Gernot Fischbach Lektorat: Wolfgang Fink | Layout: Marion Lindert | Fotos: thinkstockphotos.comZielgruppe Entscheidungsträger: Industrie, Handel, Transport, Einkauf & LogistikHeftpreis: Inland 11,10 EuroLogistik express Fachzeitschrift & NewsportalReitschulgasse 27, A-8010 GrazTel.: +43-676-7035206, [email protected]

MESSEN & EVENTS04 BVL Logistik Dialog: Mensch. Wandel. Horizonte.06 VNL Österr. Logistiktag: Wettbewerbsvorsprung sichern08 transport logistic 2015: Servus München, wir kommen!13 Exchainge 2015: The Supply Chainers' Convention

INTRALOGISTIK14 Industrie 4.0 und ihre Relevanz für die Intralogistik18 MTH Group: Nicht wenige Köche - spitzenmäßiger Brei20 Jungheinrich: Power zum Pausenbrot 22 Linde setzt Impulse in Österreichs Ostregion23 STILL - Höher, schneller, stärker24 Vierfach gekühlt bei Frigologo26 KNAPP: Automat(ion) für Lebensmittel par excellence28 Big Data - Was Zahlen über die Zukunft verraten

TRANSPORT & LOGISTIK32 Österreichs Spediteure stemmen sich gegen Flächen-Lkw-Maut34 Wiener Flughafen forciert Luftfracht-Geschäft36 Land der Berge, Land der Täler, bald nicht mehr ...38 Zwang zum Handeln: Geplante Megahäfen in Afrika und Asien42 Messen- und Eventteilnahme leicht gemacht – danke K+N44 Haftung & Versicherung in der internationalen Güterbeförderung

MANAGEMENT & HR46 Vertrieb / Verkauf ist Chefsache 48 Der Mensch steht im Mittelpunkt der Produktion von morgen

JOB & KARRIERE50 Frauenpower in der Logistik52 Menschen in Bewegung

TERMINE54 Messen & Events

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MESSEN & EVENTS

Mensch. Wandel. Horizonte.Wie man mit Logistik auf die Überholspur kommt, möchte der 31. BVL-Logistik-dialog vermitteln. An zwei Tagen verspricht die Veranstaltung im Eventhotel Py-ramide Vösendorf Informationen, die man sonst nicht bekommt – Lösungen aus erster Hand und Best Practice Beispiele, dazu Größen aus Wirtschaft und Politik zum Austauschen und Vernetzen.

punkt neuer Dynamiken“ lautet sein Thema. Auch BVL-Präsident DI Roman Stiftner, der zuerst die Fachausstellung „Alles Logistik“ und dann den Kongress mit dem Impulsvortrag „Horizonte für die Logistik im Zeitalter der Ver-netzung“ eröffnet, hat als Landtagsabgeor-dneter natürlich Erfahrung auf dem politisch-en Parkett. Immer wieder gern gesehener Stammgast ist BVL-Deutschland-Vorstands-vorsitzender Prof. Dr. Raimund Klinkner, Ge-schäftsführender Gesellschafter der Institute for Manufacturing Excellence GmbH. Er hält die erste Keynote „Eine Welt in Bewegung - Tag der Logistik zeigt aktiven Wirtschaftsbere-ich im Wandel“.

Natürlich folgen noch weitere wirtschaftliche und logistische Kapazitäten, wie beispiels-weise Wolfgang Eder von der voestalpine, Alan McKinnon von der Kühne Logistics Uni-versity Hamburg, Georg Pölzl von der Öster-reichischen Post, Andreas Tostmann von SEAT und Matthias Zacek von Google Austria. Am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages gibt es jeweils zwei Parallelsequenzen hin-tereinander: 1) „Energiesicherheit - die Ver-sorgung im Spannungsfeld der europäischen Interessen“ mit 2) „Arbeitswelten - notwen-dige Flexibilität trifft heute auf wohlerwor-benen Status“ gefolgt von 3) „Konsumwandel - die Auswirkungen am Beispiel von Same Day Delivery“ und 4) „Logistikproduktion - Höch-stleistungen nach Maß und State Of The Art“. Anschließend erfolgt die Verleihung des 4. Nachhaltigkeitspreises Logistik 2015 der BVL Deutschland und Österreich.

Der 31. BVL Logistik DiaLog finDet Vom 16. Bis 17. apriL 2015 in Wien-VösenDorf statt.

ROMAN STIFTNER

Schon auf den ersten Blick stechen die Namen zweier Politiker ins Auge, die sich derzeit starker medialer Präsenz erfreuen: Rudolf Hundstorfer, Bun-

desminister Arbeit, Soziales und Konsumen-tenschutz, sowie Sebastian Kurz, Bundesminis-ter Europa, Integration und Äußeres, beehren den Kongress am 16. April, dem Eröffnungstag – gleichzeitig internationaler Tag der Logistik. „Wir haben diesmal die Politik bewusst stärker integriert“, erklärt Wolfgang Kubesch, Ge-schäftsführer der BVL Bundesvereinigung Lo-gistik Österreich. „Es tut der Logistikwirtschaft nämlich gut, wenn auch Entscheidungsträger außerhalb des klassischen Wirtschaftslebens sich überzeugen können, wie wichtig der Bei-trag der Logistik als Querschnittfunktion ist. Hier wollten wir bewusstseinsbildend aktiv sein.“

Bei BM Hundstorfer geht es um die Frage, wie es mit den Menschen aussieht, die in der Lo-gistik beschäftigt sind: „Der Mensch im Mittel-

Fotocredit: © Gary Milano

Der Vorjahrespreisträger des Nachhaltigkeitspreises Logistik der BVL ist die Schachinger Logistik Holding.

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Bevor der Abend dann endgültig ins Networ-king übergleitet, hält BM Sebastian Kurz eine Festrede zur „Networknight“. Bei den Happy Hours der Fachaussteller mit tollen Extras und Live-Vorführungen steht er übrigens auch für Gespräche zur Verfügung.

Der zweite Veranstaltungstag, Freitag 17. April, beginnt mit Parallelsequenzen: „Reindustriali-sierung - Faktoren für die Standortentschei-dung plus Logistikaspekte“ gleichzeitig mit „Informationszukunft - Smartes Big Data schafft marktrelevanten Vorsprung“. Darauf folgt eine Keynote mit anschließender Podiumsdis-kussion. Nach der letzten Rede „“Prospects of legislative in the European Union concerning shippers‘ sector“ von Nik Delmeire, Secretary

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General of European Shippers‘ Council, wird DI Roman Stiftner die erwarteten 700 Teilne-hmer mit seinem Schlusswort „Meilensteine zum Fortschritt des Sektors Logistik“ zum Mit-tagessen bitten, bis sich die Tore dann im nächsten Jahr wieder öffnen – zum 32. Logistik Dialog. (AG)

WOLFGANG KUBESCHIndex

BVL Österreichwww.bvl.at

mensch. WanDeL. horizonte.

31. Logistik DiaLog 16. Bis 17. apriL.

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MESSEN & EVENTS

Wettbewerbsvorsprung sichern – Weiterkommen, wo andere stehen bleiben!Ja, das wirtschaftliche Umfeld ist noch immer rau und wird auch nicht so schnell besser, wie erhofft. Trotzdem gibt es einzelne Unternehmen, die erfolgreicher sind als andere. Und es gibt Visionen für die Logistik, die unsere bewährten und bekannten Systeme auf den Kopf stellen. Sowohl die Denker als auch die Lenker versammeln sich auf dem Österreichischen Logistiktag und auf dem Future Lab in Linz und geben Einblicke in ihre Welt.

Vor kurzem gab es eine leise Jubelmeldung des Kreditschutzver-bandes 1870, dass die Gesamtzahl der österreichischen Firmenpleiten

im Jahr 2014 mit insgesamt 5.423 einen rück-läufigen Trend darstellt und auch die Verbindli-chkeiten deutlich geringer waren als noch 2013. Allerdings – und hier kommt der Haken – wird für 2015 wieder ein Anstieg erwartet. Wachstum? Moderat bis gar nicht. „Wir haben uns gefragt, wie man gerade in Zeiten, die von wenig Wachstum geprägt sind, dennoch am Markt erfolgreich bestehen kann. Es gilt,

Wettbewerbsreserven zu finden und einfach besser zu sein als der Mitbewerber“, erläutert Oliver Mayr, Netzwerkmanager des Vereins Netzwerk Logistik Österreich, der den Österrei-chischen Logistiktag und das Future Lab ver-anstaltet. Daran orientierte sich dann die The-mensetzung und Auswahl der Vortragenden. Während es beim Österreichischen Logistik-tag am 25. Juni um eher klassische Themen geht, zeigt am Vortag das Future Lab – wie der Name schon vermuten lässt – Lösungs-ansätze und Ideen für zukünftige Gene- rationen. „Bei der Auswahl der Unternehmen ging es uns nicht unbedingt um hochtra-bende Best Practice Beispiele, sondern um umgesetzte Ideen und erreichbare Ziele, die jeder Teilnehmer für sich selbst mitnehmen kann“, so Mayr. Denn schließlich ist die Logistik ein Wettbewerbsdifferenzierer, mit exzellenter Logistik hat man die Nase vorn und kann sich die Firmenkonjunktur selbst schaffen.

Mayr: „Viele Unternehmen – insbesondere im B2C Bereich – stürzen sich in ihren Bemühun-gen auf die Produktinnovationen und gehen davon aus, dass der Erfolgsbeitrag der Logis-tik ohnehin nicht über 20 Prozent liegt. Aber Umfragen belegen, dass die Kunden sehr wohl einen Fokus auf die Lieferfähigkeit legen und deren Meinung nach der Erfolgsbeitrag der Logistik bei stolzen 50 Prozent liegt.“ Heut-zutage sind die Absatzmärkte global, die Produktradien haben sich geändert. Effiziente Logistiklösungen bieten hier den Schlüssel zum Erfolg.

Der futureDay finDet am 24. Juni in Linz statt.

^ Weiterkommen, wo andere stehen blei-ben. Jetzt informieren unter www.vnl.at

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ZukunftsvisionenDer VNL ist Teil der Europäischen Technolo-gieplattform (ETP) ALICE, der „Alliance for Logistics Innovation through Collaboration in Europe“. Im Rahmen des Forschungspro-grammes der Europäischen Kommission „Ho-rizon 2020“ soll (in Etappen) eine gezielte und umfassende Strategie für Forschung, Innova-tion und Markteinführung von Logistik und Supply Chain Management-Innovationen in Europa entwickelt werden. Die fünf Themen-schwerpunkte (Sustainable, Safe and Secure Supply Chains; Corridors, Hubs and Synchro-

modality; Information Systems for Intercon-nected Logistics; Supply Chain Coordina-tion and Collaboration sowie Urban logistics) werden dabei in Projekten weiterentwickelt.

Eine der Ideen für das System der Zukunft und gleichzeitig die Keynote des ersten Ta- ges nennt sich „Physical Internet“ und kommt von Prof. Benoit Montreuil. Dabei gelangen Waren auf völlig neuen Wegen ohne Ressour-cenverschwendung zum Kunden, indem man sich die Logik des Internets zu Nutze macht.

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Der futureDay finDet am 24. Juni unD Der österreichische Logistiktag am 25. Juni in Linz statt.

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MESSEN & EVENTS österreichischer Logistiktag 2015

„Um dies zu realisieren, ist ein Umdenken al-ler Beteiligten nötig. Scheitern könnte es dann allerdings weniger an der technischen Mach-barkeit, als an Datenschutzbestimmungen“, meint Mayr. Doch wer weiß, vielleicht setzt sich ja die Lösung mit kleinen Containerfor-maten, Open-Source-Software und gemein-sam genutzten Transportmitteln schneller um, als wir erwarten. Im Anschluss an die Keynote wird der Europäische Weg zur Realisierung des Physical Internets gezeigt.

Natürlich ist das Forum dann noch nicht vor-bei, es folgen je 90minütige Schwerpunkte (Impulsvortrag mit anschließender Diskussion) zu überaus spannenden Themen: 1) Neue Service- und Geschäftsmodelle im digitalen Raum, 2) 4.0-Anwendungen für die Produk-tionslogistik, 3) 4.0 Anwendungen für Lager- und Serviceprozesse,4) Supply Chain-Resi-lienz: wie Unternehmen in einem turbulenten Umfeld zurechtkommen und anpassungs-fähiger werden, 5) HR in der Logistik und 6) The European Pathway to achieve the Physi-cal Internet. Am Abend wird dann wieder der beliebte „Österreichische Logistikpreis 2015“ verliehen, danach steht das Netzwerken an der Logistikbar im Vordergrund.

25. April: Österreichischer LogistiktagBei den Themen des Logistiktages geht es darum, wie man sich Innovationen zu Nutze macht, um Qualität und Performance der Prozesse zu verbessern. „Ein Logistiker sucht natürlicherweise stets nach einer Möglichkeit zur Effizienzsteigerung, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht. Bei der Resilienz geht es nun darum, Puffer einzubauen“, beschreibt Mayr.

Neben hochmodernen und komplexen Lösungsansätzen, werden aber auch sim-plere Möglichkeiten aufgezeigt. „Die Au-tomatisierung hat eine natürliche Grenze, nicht jedes Unternehmen beschäftigt einen eigenen Mechatroniker. Daher zeigen wir auch Konzepte ohne Automatisierung auf, die sofort Vorteile bringen“, so Mayr. So könne beispielsweise durch eine simple Wegeopti-mierung im Lager oftmals viel Zeit eingespart werden.

Prägend an diesem Tag sind die drei Haupt-vorträge von Helmut Wieser (Vorstandsvor-sitzender AMAG AG), Johann Soder (Ge-schäftsführer SEW Eurodrive) – sein Thema: „Intralogistik und urbane Logistik der Zukunft“, dabei geht es um Herausforderungen der Lo-gistik im Umfeld Industrie 4.0 und durchgän-gige Logistikketten ohne Systembrüche – und dem allseits beliebten Quer- und Vorden-ker Moshe Rappoport (Executive Technology Briefer, IBM Forschungslabor), der das Publi-kum an seiner Sicht über die die Art, wie künf-tig Business gemacht wird und welche Tech-nologien sich durchsetzen werden, teilhaben lässt.

Sechs SchwerpunktthemenNeben den spannenden Keynotes gibt es sechs vertiefende Themenschwerpunkte, die jeweils aus zwei Vorträgen und Diskussion zu insgesamt je 90 Minuten bestehen:

1) Logistik in der Industrie 4.0 mit Vorträ-gen von Andreas Müller (Bosch) und Chris-toph Moser (Kaba) über den Umgang mit

Der österreichische Logistiktag finDet am 25. Juni in Linz statt.

^ Prof. Franz Staber-hofer, Obmann VNL

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den Herausforderungen, zunehmende Auftragsschwankungen zu bewältigen, Prozesskosten zu senken, Produktionsmitar-beiter flexibel einzusetzen und Effizienz in Pla-nung und Produktion zu schaffen.

2) Einfachheit als Prinzip mit Experten von Kost-wein und Internorm, die sich mit günstigen Vereinfachungen und Problemlösungen zur Prozessverbesserung auseinandersetzen.

3) Lieferanten im Takt des Marktes: Risiken absenken und die Versorgungssicherheit er-höhen. Holger Kiebel (Borg Warner) und Horst Schöffmann (Wild Gruppe) bringen einerseits die Lieferkettensteuerung mit VMI (konzep-tioneller SC-Zugang) zur Sprache, andererseits ein selbst entwickeltes Hochleistungstool zur Voraussage von Turbulenzen.

4) Wettbewerbsreserven in der globalen Transportlogistik mit Christian Stangl (Lidl), An-dreas Fuchs (OBB Terminals) und Otto Haw-licek (Cargo City Enns). Hierbei geht es um die

Zusammenarbeit zwischen Transporteuren, Verkehrsträgern und Logistikdrehscheiben zur Entwicklung innovativer Logistikkonzepte.

5) Das Lager als Erfolgsfaktor dynamischer Marktversorgung mit Dieter Kramer (medi) und Martin Gleiss (Spar). Die beiden spre-chen über wirksame Trends und Einflussfaktor-en sowie intelligente Logistikautomation.

6) Handel im Wandel mit den Referenten Christian Keck (Swarovski), Kurt Leidinger (Schenker) und Paul Brandstätter (Veloce) über die innerbetriebliche Logistik bei E-Com-merce und die Gestaltung der Last-Mile.

„Bei all diesen Themen darf man aber nicht vergessen, dass der Mensch wichtig ist. Die Mitarbeiter-Reduktion ist eindeutig nicht der Fokus“, macht Mayr klar. Wenn alle der 50 Fachaussteller und der erwarteten 800 Teilneh- mer sich das zu Herzen nehmen und weitertra-gen, besteht ja noch Hoffnung. (AG)

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Servus München, wir kommen!

MESSEN & EVENTS

Es ist wieder soweit: Vom 5. bis 8. Mai trifft sich die Transport- und Logistikbranche zu einer Neuauflage der Weltleitmesse transport logistic in München. Die Macher der Messe rechnen mit knapp über 2.000 Ausstellern aus den Bereichen Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. Erwartet werden etwas mehr als 53.000 Besucher.

Anhaltende Konsumfreude im In-land, niedrige Ölpreise und ein schwächelnder Euro, der vor al-lem das Exportgeschäft in Märk-

te außerhalb der Eurozone stärkt: Das sind Rahmenbedingungen, die der Transport- und Logistikbranche seit einigen Monaten einen deutlichen Rückenwind geben. Laut einer aktuellen Lageeinschätzung der Bun-desvereinigung Logistik (BVL) zeigt sich der Wirtschaftsbereich Logistik in diesem Frühjahr äußerst positiv gestimmt. Somit könnte es auch für die in der ersten Maiwoche statt-findende Neuauflage der Messe transport logistic kaum einen günstigeren Zeitpunkt im Terminkalender geben. „Wir werden die

Die transport Logis-tic 2015 finDet Vom 5. Bis 8. mai 2015 in münchen statt.

Zahlen der transport logistic 2013 auf jeden Fall erreichen“, prognostiziert der seit Januar neu amtierende Chef der Messe München, Stefan Rummel. Höchstwahrscheinlich werde die Messe gegenüber der Vorveranstaltung sogar ein leichtes Ausstellerwachstum verbu-chen. Traditionell sind es die Dienstleister aus dem Transportgewerbe, die den Löwenanteil auf der 11.000 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsfläche ausmachen. Darüber hinaus zeigen beim Münchener Branchen-Highlight vor allem aber auch wieder die Vertreter der maritimen Logistik sowie der Luft-frachtbranche Flagge.

Zur Aircargo Europe, der in das Messege-schehen integrierten Branchenveranstal-tung für Luftfracht, werden rund 200 Un-ternehmen aus über 40 Ländern erwartet. Die maritime Wirtschaft präsentiert sich mit 170 Unternehmen - sowie mit einem stark international ausgerichteten Potpourri aus Häfen, Hafenausrüstern, Liniengesellschaften und Reedereien. Bemerkenswert: Laut den Messeorganisatoren waren auf der Messe transport logistic noch nie zuvor so viele Bin-nen- und Seehäfen sowie Binnen- und See-schiffsreedereien aus dem In- und Ausland vertreten. Von Seiten der österreichischen Bin-nenhäfen werden die EHG Ennshafen GmbH, der Wiener Hafen, der Mierka Donauhafen Krems sowie die Wasserstraßengesellschaft via donau mit einem großen Gemeinschafts-stand auf der Ausstellungsfläche glänzen.

Zuwachs aus China, Niederlanden und PolenWie schon im Jahr 2013 sind auch beim dies-jährigen Treff der Transportlogistik-Branche wieder die einheitlichen Länderpräsenzen stark nachgefragt. Dieses Jahr bekommen die Länderpavillons durch die Landesver-tretungen von Bahrain und Portugal noch

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Messe München transport logisticwww.transport

logistic.de

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einmal kräftigen Zuwachs. Sichtbar geht aber auch im Angebotsspektrum der mariti-men Wirtschaft der Trend immer mehr hin zu Gemeinschaftsständen. Das vergrößert das dargestellte Leistungsportfolio und reduziert für die einzelnen Unternehmen gleichzeitig auch den Aufwand für die eigene Messe-beteiligung. Die Hafenwirtschaft aus Norwe-gen, Finnland, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien wird auf diese Weise auf der Messe anzutreffen sein. Aber auch die Un-ternehmen, Partner und Umschlagsbetriebe des größten deutschen Universalhafens Ham-burg oder die Netzwerke und Unternehmen einiger deutscher Bundesländer präsentieren sich auf der Messe erneut unter einheitlicher Flagge.

Laut Rummel verzeichnet die transport logistic 2015 den größten Ausstellerzuwachs aus Chi-na, den Niederlanden und Polen. Die Präsenz österreichischer Aussteller aus der Transport- und Logistikbranche mit 47 Unternehmen ist dagegen nahezu auf dem Niveau von 2013 geblieben. Den stärksten Rückgang bei den Ausstellern verzeichnen die Messeorganisa-toren erwartungsgemäß bei den russischen

Unternehmen. Waren 2013 noch 32 Aussteller aus der Russischen Föderation auf der Messe vertreten, wird sich die Gegenwart russischer Unternehmen in diesem Jahr auf etwa zehn Transport- und Logistikanbieter reduzieren.

Klar ist: „Die Messe wird immer internatio-naler“, sagt Messechef Rummel. Der Anteil der ausländischen Aussteller wird sich bei rundgerechnet 48 Prozent einpendeln. Ge-genüber der transport logistic 2013 wird die ausländische Messebeteiligung damit um etwa drei Prozent zulegen. Während sich die Veranstalter über diesen Trend freuen, müssen sie allerdings auf nationaler Ebene einen er-heblichen Wermutstropfen hinnehmen.

Der Marktführer Deutsche Post DHL wird - wie schon bei der Vorveranstaltung im Jahr 2013 - auf einen Messeauftritt bei der Münchener Leitmesse für die Transport- und Logistikbranche verzichten. Nach aktuellem Stand der Ausstellerliste bleiben aber auch Branchengrößen wie der Logistikdienstleister Fiege oder der österreichische Transport- und Logistikdienstleister Gebrüder Weiss diesmal dem Messegeschehen als Aussteller fern.

Umschlag ist der Fachterminus für das Verladen von Waren von einem Trans-portmittel ins andere: Vom Schiff in die Bahn, von der Bahn in den Lkw aber auch vom Lkw ins Schiff, oder … Den Kranführern der Logistik-Drehscheibe Hafen Wien ist keine Ladung zu groß und kein Gut zu schwer.

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HE BENWIR

JEDES GEWICHT

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KARIN WALTER

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MESSEN & EVENTS transport Logistic 2015

IntralogistiklösungenWer sich in München speziell für Intralogis-tiklösungen interessiert, dem hat die transport logistic Messe auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Schmankerl zu bieten: Gleich am ersten Messeabend werden im Rahmen einer Großveranstaltung in der Münchener BMW-Welt die diesjährigen IFOY-Awards (Interna-tional Forklift Of The Year) für die Jahresbesten in den verschiedenen Stapler- und Flurförder-zeugkategorien verliehen.

Zur zweiten Auflage der Messekooperation CeMAT@transport logistic haben sich die Mes-seorganisatoren nach Aussage von Sascha Schmel, Fachbeirat der Messe und Geschäfts-führer des VDMA-Fachverbandes Fördertech-nik und Intralogistik, in diesem Jahr bewusst für eine Änderung des „Setups“ entschieden: Die Intralogistik-Aussteller sind auf der diesjäh-rigen transport logistic nicht mehr wie noch 2013 in einem räumlich abgegrenzten Bereich konzentriert, sondern mitten unter den Trans-portlogistik-Ausstellern zu finden. „Es gibt eine sichtbar wachsende Schnittmenge zwischen Intra- und Transportlogistiklösungen“, begrün-det Schmel. „Wir wollen den rund 100 Ausstel-lern aus der Intralogistik und Fördertechnik die Möglichkeit geben, ein größtmögliches Publi-kum für sich zu finden.“

Breitgefächertes RahmenprogrammRalf Jahncke, Gründer und Geschäftsfüh-rer der Transcare und Mitglied im Fachbeirat der Messe München, prophezeit der Branche noch für dieses Jahr einen „Aufbruch zum Umbruch“: „Wir werden um einen Wandel von der Steuer- hin zur Nutzerfinanzierung un-serer Straßen nicht herumkommen“, sagt der Transportlogistik-Experte. „Der durch Indus-trie 4.0 hervorgerufene Zwiespalt zwischen Lokalisierung und Globalisierung ist eine gute Chance, vertikal integrierte Logistik-Cluster auszuheben. Außerdem wird es eine syner-getische Vermischung aus Angeboten für den stationären Handel und den E-Commerce ge-ben.“ Laut Jahnke bietet das umfangreiche Rahmenprogramm der diesjährigen trans-port logistic Messe die Möglichkeit, sich über sämtliche Themenwelten der Branche näher zu informieren. Sein persönliches Highlight ist dabei das bereits in der Eröffnungsveran-staltung diskutierte Thema „Digitalisierung“. „Durch Digitalisierung lässt sich eine wesen-tlich bessere Auslastung der Ressourcen reali-sieren“, sagt der langjährige Logistikexperte. Darüber hinaus sei die Digitalisierung der Lo-gistiksysteme eine wichtige Voraussetzung, um Verkehrsströme zu vermeiden. Ob dies der Transportbranche wirklich schmecken wird? Wir werden es in München sehen ... (WAL)

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Redaktion

Karin [email protected]

13LOGISTIK express 2|2015

Die exchainge finDet Vom 25. Bis 26. Juni 2015 in frankfurt statt.

The Supply Chainers' Convention Am 25. und 26. Juni 2015 findet die 3. Internationale Fachkonferenz „EXCHAiNGE – The Supply Chainers' Convention im House of Logistics and Mobility in Frankfurt am Main statt. Dabei erörtern Experten des Supply Chain Bereichs aktuelle Ereig-nisse und stellen geeignete Lösungskonzepte für die Supply Chain auf.

Am Donnerstag beginnend, werden die drei ehemaligen Gewinner des Supply Chains Management Awards direkt für Kurzinterviews auf

die Bühne gebeten. Dr. Andreas Backhaus (BASF SE), Dr. Paulus Bucher (Adva Optical Networking SE) und Andreas Mätzler (Infine-on Technologies AG), aus völlig unterschied-lichen Branchen stammend, blicken auf ihre vergangenen Projekte zurück und müssen dem LOGISTIK HEUTE Chefredakteur Thilo Jörgl Rede und Antwort stehen. Der diesjährige Supply Chain Management Award wird am 25. Juni zum zehnten Mal verliehen, dieses Mal durch eine Live-Jury.

Ethik in der Supply ChainDie Fachtagung, die in 6 Abschnitte unterteilt ist, beginnt am darauffolgenden Tag mit einer Podiumsdiskussion zu dem Thema „Ethik in der Supply Chain“. Dabei geht es speziell um die Frage nach den Arbeitsbedingungen in den internationalen Liefernetzwerken, mit denen sich Prof. Dr. Uwe Clausen (Fraunhofer IML), Dietlind Freiberg (McDonald’s Deutschland) und Dr. Johannes Merck (Otto Group) extensiv beschäftigen werden. Nicht nur in den Billig- lohnländern, sondern auch in Europa fragen sich sowohl Unternehmen als auch Kunden zunehmend, was „fair“ ist. Ein kontroverses Thema, das unter der Moderation von Dr. Mi-chael Arretz, mia GmbH & Co. KG (zuvor bei Kik Textilien und der Otto Group), auch kontro-vers diskutiert werden wird.

ThemenBei den nächsten Themenbereichen, die am Freitag diskutiert werden, handelt es sich ein-erseits um „Digitization“ und andererseits um „Risk Management in der Supply Chain“.

Bei „Digitization“ analysiert Moderator Markus Meißner (AEB) das Thema „Industrie 4.0“ und stellt gezielt Fragen nach der Notwendigkeit

von cyber-physischen Systemen und der Erfas-sung der Digitalisierung unserer Supply Chains.

Das Risk Management in der Supply Chain zeigt anhand von Best practice Beispielen, wie Unternehmen moderne Technologien zur besseren Bewertung von Risiken und deren Auswirkungen auf die Lieferketten nutzen kön-nen.

Abschließend setzen sich die Teilnehmer mit „Social Manufacturing“ auseinander und werfen dabei gemeinsam einen Blick in die Zukunft der Supply Chains. Wie geht es weiter, wenn durch Crowd Sourcing und Open Inno-vation neue Produktideen entstanden sind? Wie muss eine Supply Chain aussehen, damit aus Entwürfen Produkte werden? Und können traditionelle Supply Chains – Händler und Her-steller – etwas davon lernen? (DB)

^ Prof. Dr. Michael Henke Fraunhofer IML

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EXCHAiNGEwww.exchainge.de

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Industrielle Revoluuon in der Historie

Die 1. industrielle Revoluuon begann mit der Mechanisierung und Nutzungvon Wind-, Dampf- und Wasserkraa.

Sie begann Miie des 18. Jahrhunderts und verbreitete sich in den folgenden 200 Jahren in großen TeilenEuropas.

Die 2. industrielle Revoluuon wurde geprägt durch die Nutzung der elektrischenEnergie und die Einführung der Massenferugung.

Sie begann zum Ende des 19. und dauerte bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts.

Die 3. industrielle Revoluuon wurde durch den intensiven Einsatz von IT und Elektrotechnik in der Produkuon und der Automausierung geprägt.

Sie begann Anfang der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts.

Die 4. industrielle Revoluuon ist gekennzeichnet durchcyber-physische Systeme und smarte Objekte. Wahrscheinlich ist, dass diese in den nächsten 20 bis 25 Jahren durch eine 5. industrielle Revoluuon abgelöst wird.

Miie 18.Jahrhundert

Ende 19.Jahrhundert

Anfang 70er-Jahre 20. Jahrhundert

Heute21. Jahrhundert

Zukuna

Eine echte Relevanz von Industrie 4.0 für klein- und mittelständische Un-ternehmen, speziell im Bereich Intra-logistik, wird nicht wahrgenommen

oder eher Konzernen zugeordnet. Auch der Nutzen für das eigene Unternehmen wird sehr unterschiedlich bewertet und mögliche Po-tenziale werden stark unterschätzt. Dies kann in Konsequenz ggf. zu marktwirtschaftlichen Einbußen und Nachteilen im nationalen und internationalen Wettbewerb führen.

Die oben genannten Begriffe signalisieren weitreichende Neuerungen. Vielfach wird bereits von der vierten industriellen Revolution

gesprochen. Doch was steckt hinter diesen Begriffen? Wo liegen die nutzbaren und mess-baren Vorteile für ein Unternehmen? Industrie 4.0Der Begriff Industrie 4.0 steht als Synonym für eine Hightech-Strategie der deutschen Bun-desregierung. Die Globalisierung der Märkte, die wachsende Konkurrenz aus Fernost, indi-viduelle Kundenwünsche, kürzer werdende Produktzyklen und viele andere Faktoren zwingen die Industrie zu einer sich stetig an-passenden und flexiblen industriellen Produk-tion, um auf dem globalen Markt konkurrenz-fähig zu bleiben.

Industrie 4.0 und ihre Relevanz für die Intralogistik

INTRALOGISTIK

Begriffe wie „Industrie 4.0“, „Internet der Dinge“, cyber-physische Systeme sind durch diverse Medien einer breiten Mehrheit in der Wirtschaft bekannt.

HEINZ WILLEMS

15LOGISTIK express 2|2015

aufweisen. Smart bedeutet in diesem Zusam-menhang, dass sie eigenständig agieren und die ihnen zugewiesenen Aufgaben autonom und/oder im Verbund mit anderen Objek-ten kooperativ lösen. Smarte Objekte sind eindeutig identifizierbar und können im Netz-werk souverän kommunizieren. Sie werden zur Lösung spezieller Aufgaben konzipiert und bestehen in der Regel aus einem Verbund aus Hard- und eingebetteter Software.

Beispielsweise können dies intelligente Trans-porteinheiten (Objekte) sein, die in einem cy-ber-physischen Transportsystem souverän Be-hälter oder Paletten transportieren. Souverän, weil kein übergeordnetes System die Trans-porte steuert. Der zu transportierende (smarte) Behälter kommuniziert autark im Netzwerk und zeigt mittels einer geeigneten Nachricht sein-en Transportbedarf an. Alle autonom agie- renden Transporteinheiten erhalten diese Nachricht, werten diese aus und verhandeln untereinander die optimalste Transportein-heit, welche den Transport-Auftrag ausfüh-ren kann. Zugegeben hört sich dieses Beispiel noch ein wenig visionär an. Ähnliche Systeme werden aber bereits entwickelt oder sind so-gar bereits realisiert worden.

Cyber-physische Systeme (CPS)Zugegeben, der Begriff cyber-physische Sys-teme hört sich futuristisch an. Er bezeichnet aber lediglich die Vernetzung und Kommuni-kation smarter Objekte über eine geeignete Infrastruktur wie dem Intranet oder auch dem Internet. Eine Anbindung erfolgt über stand-ardisierte Technologien wie LAN (Local Area Network) oder WLAN (Wireless Local Area Network). In der Heimautomatisierung erfolgt die Kommunikation über WLAN, oft auch mit-tels ZigBee oder anderer proprietärer Spezifi-kationen.

Eine der größten Herausforderungen an cy-ber-physischen Systemen ist die Verarbeitung von Ereignissen in Echtzeit. Als Beispiel kann hier die Verarbeitung von Signalen aus der Sensorik genannt werden.

Eine steife Produktion, wie sie heute vielfach gegeben ist, wird zukünftige Anforderun-gen nicht mehr erfüllen können. Sowohl die Produktion als auch die Logistik werden in höchstem Maße flexibel und anpassungsfähig werden müssen. Die Hightech-Strategie Indus-trie 4.0 zeichnet einen Grundriss der industri-ellen Zukunft. Sie enthält Konzepte für neue Technologien, zeigt Potenziale auf, bietet För-dermaßnahmen, insbesondere für Startup-Un-ternehmen, und vieles andere mehr. Industrie 4.0 bietet gerade für den Mittelstand einen Weg, wie dieser den künftigen individuellen Anforderungen an die industrielle Produktion begegnen kann.

Industrielle Revolution Die erste industrielle Revolution bestand in der industriellen mechanisierten Nutzung von Was-serkraft und Dampfkraft gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts folgte die zweite industrielle Revolution. Diese bestand vornehmlich in der Einführung von Fließbändern und der Massenfertigung. Der Name des US-Amerikaners Frederick Winslow Taylor (1856 - 1915) darf in diesem Zusammen-hang nicht unerwähnt bleiben. Er begründete basierend auf seinen Arbeitsstudien ein bis ins Detail ausgearbeitetes Arbeitsmanagement, das nach seinem Erfinder auch „Taylorismus“ genannt wurde. Anfang der 70er-Jahre im 20. Jahrhundert begann die dritte industrielle Revolution durch die Einführung der Elektro-technik und der IT in der industriellen Automa-tisierung, die bis heute andauert.

Internet der Dinge Der Begriff „Internet der Dinge (engl. Internet of Things)“ wurde in Anlehnung an das heute allgegenwärtige Internet, das „Internet der Dienste“, von Kevin Ashton im Jahre 1999 zuerst verwendet. Kevin Ashton wurde 1963 in England geboren und ist Mitarbeiter des Auto-ID Center am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Als Dinge oder engl. Things werden smarte Ob-jekte bezeichnet, die definierte Eigenschaften weiter >

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Heinz Willems Geschäftsführender GesellschafternexXLog GmbH

LOGISTIK express 2|201516

INTRALOGISTIK

Multi-Agent Systeme (MAS)Viele denken sicherlich sofort an James Bond, den Agenten 007 Ihrer Majestät, wenn sie das Wort Agent hören. Nun, dieser Agent hat mit dem Agenten in einem Multi-Agent-System nichts gemeinsam. Die hier gemeinten Agents sind Softwareanwendungen, die spezielle Aufgaben autonom oder im Verbund mit an-deren Agents (Multi-Agent-System) lösen. Im Verbund können eventuell mehrere Lösungs-wege beachtet werden. Vorbild für ein Multi-Agent-System ist die Natur. So bilden beispiels-weise einige Ameisenstaaten Verbände, um im Verbund komplexere Aufgaben zu lösen. Diese kollektive Intelligenz wird auch Schwarm-intelligenz genannt.

Herausforderungen Maschinenbauer und Softwarehersteller müs-sen sich in Zukunft besonderen Herausforde-rungen stellen. Doch bieten diese intensiven Herausforderungen an qualifiziertes Personal, IT und Maschinenbau auch große Potenziale für den Klein- und Mittelstand, um sich auf dem Weltmarkt zu behaupten.

Zukünftige Produktionsanlagen werden von einer großen Flexibilität geprägt sein. Der Kunde wird in großem Maße in die Produk-tion mit einbezogen werden. Die zukünftige Maschinengeneration wird anwendungsof-fen sein. Anwendungsoffen heißt, die Funktion der Maschine wird erst durch eine Software bestimmt. Anwendungssoftware in Form von Apps, ähnlich der Apps aus der Mobilfunkin-dustrie, bestimmen je nach Kundenanforde-rungen die Aktionen der Maschinen. Hier stellt sich eine besondere Herausforderung für klein- und mittelständische Maschinenbauer, diese Maschine zu konzipieren und zu bauen.

Im gleichen Zug wird sich das Software-Engi-neering für zukünftige flexible Produktionssys-teme ändern müssen. Der Weg führt hin zu autark im Kollektiv agierenden Maschinen, die keiner zentralen Steuerung mehr bedür-fen. Dies führt in der Softwareentwicklung zu einem völlig anderen Ansatz. Aber auch im Bereich der Logistik werden zukünftige Ma-terialfluss- und Warehouse Management

Systeme neuen Anforderungen folgen müs-sen. Das bekannte Warehouse Management System (WMS) mit klassischen Funktionen wie Auftragsverwaltung, Bestandsführung etc. wird von Multi-Agent-Systemen abgelöst werden, die im Verbund die bisher zentrali-sierten Aufgaben autark und kooperativ dezentral lösen. Als Beispiel sei hier das klas-sische Bestandsmanagement erwähnt: phy-sische Bestandsveränderungen durch Waren-zugang und -abgang werden durch positive oder negative Buchungen im Datenbankbe-stand nachvollzogen.

Im Lager der Zukunft kennt jede Palette, je-der Behälter, jede Transporteinheit und jedes Fach den physischen Bestand, der auf ihr/ihm lagert bzw. transportiert. Das Bestandsmana-gement der Zukunft erhält in Echtzeit Infor-mationen von smarten Objekten (Behälter, Palette, Fach etc.) über Bestände und Lager-aktionen. Eine zentrale Bestands-Datenbank wird durch die Kenntnis der tatsächlichen Bestände in den smarten Objekten wahr-scheinlich obsolet.

In besonderem Maße wird das Software-En-gineering für komplexe Materialflusssysteme von dem Konzept der smarten Objekte be-troffen sein. Klassische Materialflusssysteme werden gegenwärtig von einem zentralen Materialflussrechner gesteuert. Fällt die zen-trale Steuerung aus, ist meist auch das kom-plette Materialflusssystem betroffen.

Die Industrie arbeitet und forscht gegen-wärtig an Konzepten für eine smarte Logis-tik. Fördertechnikeinheiten werden zu smar-ten Objekten, die im Verbund mit anderen smarten Objekten und Multi-Agent-Systemen autark die gestellten Aufgaben lösen. Die Steuerung wird in Zukunft dezentral erfolgen. Die Potenziale für klein- und mittelständische Unternehmen aus der Hightech-Industrie 4.0 sind, wie bereits erwähnt, nicht immer gleich erkennbar.

Der nächste Beitrag beschreibt mögliche Po-tenziale für den Maschinenbau und die indus-trielle Fertigung sowie die Intralogistik. (HW)

Im Jahrbuch Logistik 2015 finden Sie umfassende Fachbeiträge überdie neuesten Trends und Strategien. Allgemeine und spezielleAufgabenstellungen, deren Lösungen und Zukunftsvisionen bildenden Rahmen der neuen Ausgabe.

Themenschwerpunkte:

� Entscheidungsunterstützung für alternative Routingoptionen in komplexenSupply Chain

� Erfolgsfaktoren im Handel� Kombinierter Verkehr in Emerging Markets am Beispiel der Russischen

Föderation� Green Logistics – Studie „flexible Logistikkapazitäten mit Schwerpunkt

Kapazitätsbörse für Kühllager”� Optimierung in der Produktionslogistik� Short Sea Shipping – Eine Alternative für den kombinierten Straßen-

/Schienengüterverkehr� Entwicklung energieautarker multisensorischer RFID-Transponder zur qualitati-

ven Überwachung von TUL-Prozessen (EARP)� Strategien für einen nachhaltigen Güterverkehr im urbanen Logistikumfeld� Databirds – Cloudbasierte Softwarelösung für die Logistikbranche� Ein Blick in die Zukunft der Multichannel-Logistik – Aktuelle Trends und

Auswirkungen� MoVET - Mobile Verfahren zur Optimierung des Europalettentauschs� Innovation Digitale Logistik – Neue Anwendungspotenziale im intelligenten

Logistikraum� Nachhaltigkeit in der Beschaffungslogistik – Gestaltungsansatz für nachhaltige

Just-in-Time Konzepte� Automotive-Cluster als neues Geschäftsfeld für Logistikdienstleister� Logistik als wesentlicher Hebel zur Zukunftssicherung des Gesundheitswesens� Logistikorganisation erfolgreich verändern – Abgestimmtes Projekt- und

Changemanagement als Erfolgsfaktoren� Hotspot Materialanlieferung – Potenzialerschließung im Wareneingang� Rekonstruktion von repräsentativen LKW-Tagestouren auf Basis der

Straßengüter-Verkehrsstatistik� Energieeffizienz beim Bau von Hochregallager in der Tiefkühllogistik

Und weitere Fachbeiträge. Weitere Informationen unter www.jahrbuchlogistik.de

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Bitte senden Sie mir bis auf Widerruf und ohne weitere Aufforderung Expl. des jähr-lich neu erscheinenden „Jahrbuch Logistik“ im Abonnement mit 20% Nachlass auf den jeweilsgültigen Einzelverkaufspreis.

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� Innovation digitale Logistik –Neue Anwendungspotenziale im intelligen-ten Logistikraum

� Zukünftige Trends und Auswirkungen in derMultichannel-Logistik

� Logistik zur Zukunftssicherung desGesundheitswesens

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LOGISTIK express 2|201518

INTRALOGISTIK

Nicht wenige Köche - spitzen-mäßiger Brei

Gab es davor noch vier Standorte, beliefert das neue Zentral-lager seit seiner Fertigstellung 2014 nun alle 240 LiBRO- und

140 PAGRO-Filialen in ganz Österreich. Dass nun alles reibungslos läuft, ist dem guten Zusammenspiel aller Beteiligten zu verdank-en. Federführend dabei fungierte der Aus-schreibungsgewinner Kardex Mlog, der als Generalunternehmer den Kochlöffel fest in der Hand hielt. „Vier Läger gleichzeitig an ei-nem Standort zusammenzufassen, bedeutet eine große Herausforderung“, gesteht Projekt-leiter Andreas Koch bei Kardex.

Gemeinsam mit der Metasyst GmbH, der In-terroll AG, SRD Maschinenbau GmbH, der Kocher Regalbau GmbH und dem Logistik-berater Econsult, der die Planung im Vorfeld übernommen hatte, entstand aber nach einer anfangs wohl etwas zäher Startphase ein effizientes Distributionszentrum, das dank seiner Erweiterbarkeit auch in Zukunft noch die Anforderungen erfüllen wird. „Interroll ist unser langjähriger Partner, SRD wurde von der MTH Group mitausgewählt, weil die technolo-gischen Anforderungen am besten umgesetzt wurden. Auch Metasyst wurde von der MTH Group an Bord geholt, weil sie schon Vorliefer-ant war“, begründet Koch die Auswahl.

Mensch + MaschineInsgesamt umfasst das neue Zentrallager eine Fläche von 23.000 m2. Das 13gassige, 25 Meter hohe, vollautomatische Hochregal- lager mit einfach tiefer Lagerung bietet 18.000 Palettenstellplätze auf 12 Ebenen. Hier werden stündlich bis zu 520 Paletten ein- so-

wie ausgelagert. Hinzu kommen 5.000 Paletten-plätze im manuellen Regallager. „Hier lagern die Saisonartikel und jene Stücke, die zu groß für den Sorter sind“, erklärt MHT-Logistikleiter Ulrich Skasik. Hinzu kommen Speziallagerplätze für jene Artikel, deren Lagerung auf Palette sich aufgrund ihrer geringen Verbrauchsmen-gen nicht auszahlt, wie beispielsweise Ton-papier. Auch Gefahrengutschränke – etwa für Sprühkleber – befinden sich im manuellen Lager, von einer vollautomatischen Anlage wurde bewusst abgesehen. Insgesamt sind an dem Standort 130 Mitarbeiter beschäftigt, davon 120 Vollzeit im Einschicht-Betrieb. Die Mitarbeiter in der manuellen Verteilung hat-ten die Wahl zwischen Scanner oder Pick by Voice, letzteres hat jedoch wenig Anklang ge-funden“, verrät Skasik.

Gerade eben war Ostern – ein Anlass, zu dem gerne kleine Aufmerksamkeiten geschenkt und Wohnungen, Auslagen, aber auch Büros dekoriert werden. Eine gute Anlaufstelle für saisonale Dekorationsartikel (und Vieles mehr) sind LiBRO und PAGRO, Töchter der MTH Retail Group Austria. Damit die Regale stets gefüllt werden, hat das Unternehmen im burgenländischen Müllendorf ein neues Distri-butionszentrum errichten lassen.

^ Ulrich Skasik, Standortleiter MTH Logistik GmbH

Index

MTH Retail Group www.mth-retail-group.com

Das neue Lager Der mth retaiL group ist Da...

19LOGISTIK express 2|2015

KARL GIGERL

Neben der Filialbelieferung erfolgt auch die komplette Erledigung der LiBRO Online-Shop-Bestellungen von hier aus. „Der Online-Shop wird bei uns quasi wie eine gewöhnliche Fili-ale behandelt“, erläutert Skasik, „zwischen 200 und 300 Pakete pro Tag gelangen zur Aus-lieferung.“ Der Anteil der automatischen Kom-missionierung liegt – abhängig von der Saison – bei rund 10 Prozent.

Rundgang durch die AnlageIm Wareneingang übernehmen 10 Personen manuell die Waren, scannen die Lieferun-gen und prüfen die Lieferscheine. Insge-samt kommen täglich zwischen 700 und 1.000 Paletten von 50 bis 60 verschiedenen Lieferanten an, von den 13 Toren sind 10 stets für den Wareneingang reserviert.

Jeder einzelne Artikel bekommt seine eigene Lagereinheit (LE) zugewiesen und wird in eine von sechs Kommissionierklassen eingeteilt. Hinzu kommen bei Bedarf noch Spezifika-tionen wie etwa „zerbrechlich“. Nach der Übernahme kommt die Ware mitsamt Palette auf die Fördertechnik, wo die LE automa-tisch eingelesen und die Palette geprüft wird, schließlich wird sie vom Querverschiebewa-gen weiterbefördert.

Während Ganzpaletten automatisch kommis-sioniert werden, erfolgt die manuelle Kommis-sionierung vom Lagerplatz. Im chaotischen HRL verrichten 13 MTWIN von Kardex Mlog mit einer Leistung von 520 Paletten/h zuver-lässig ihre Arbeit. Um Mitternacht werden die Bestellungen der einzelnen Filialen vom weiter >

Auftraggeber: MTH Retail GroupGeneralunternehmer: Kardex Mlog

HOCHREGALLAGER:Abmessung (B x H x T): 60 x 26 x 70 mAnzahl Stellplätze: 18154Ladehilfsmittel: Europalette (EUR): 1360 x 950 x 1200/1600/2100 mm

REGALBEDIENGERÄTE: Typ: MTwin mit KommissionierkabineAnzahl: 13 Stk.Höhe: 26 mTeleskopgabel: 2 pro RBG auf ScherenhubtischenTraglast: 2 x 1000 kg + 1 BedienpersonDurchsatz: 520 Paletten/h

FÖRDERTECHNIK: Palettenfördertechnik mit 224 Antrieben 1 Vertikalumsetzer 3 Doppelverteilerwagen Behälterfördertechnik (Interroll)

SORTER: 2 Quergurtsorter mit 220 Abwurfstellen (Interroll) Leistung: 20000 Colli/h Abwurfgenauigkeit: 0,2%

SONSTIGES: 2 vollautomatische Entstapel- und Etikettiermaschinen (SDR) Put to light Anlage Steuerung Siemens S7 Lagerverwaltungs- und Kommissioniersystem (Metasyst) Anlagenvisualisierung

ZENTRALLAGERAT-MÜLLENDORF

MLOG Logistics GmbH · Wilhelm-Maybach-Straße 2 · 74196 Neuenstadt am Kocher · Fon +49 7139 4893-213 · [email protected] · www.kardex-mlog.com

Wareneingang

LOGISTIK express 2|201520

INTRALOGISTIK

System abgerufen und zu einer Tagesmenge kumuliert. Skasik: „Der Mitarbeiter in der Kom-missionierkabine wird vom System geführt. Pro Tag entnehmen wir bis zu 10.000 Artikel.“ Das angesprochene Lagerverwaltungs- und Kom-missioniersystem kommt von Metasyst und wurde individuell angepasst.

Pro RBG gibt es zwei Teleskopgabeln auf Scherenhubtischen, so können zwei Paletten gleichzeitig mitgeführt werden. Je nach Bestimmung erfolgt die automatische Ab-gabe an den oberen oder unteren Quergurt-sorter von Interroll mit insgesamt 440 Abwurf stellen. „Pro Filiale haben wir ein Rutschen-paar. Die Mitarbeiter schlichten die Artikel je nach Beschaffenheit entweder in Kisten oder in Rollcontainer“, beschreibt Skasik. Für Enter-tainmentprodukte und Bücher gibt es zwei vollautomatische Vereinzelungsmaschinen von SRD. Jede LiBRO Filiale wird zwei Mal pro Woche angeliefert, PAGRO Filialen abhän-gig von ihrer Größe ein oder zwei Mal. Was zu klein für den Sorter ist (z. B. Batterien), wird via Put-to-Light kommissioniert. Fertig gepackte

Rollcontainer gelangen verschlossen und ver-plombt in den Warenausgangsbereich. Volle Behälter hingegen laufen über eine Sortieran-lage (Interroll), wo sie ein Mitarbeiter manuell deckelt, anschließend landen sie im Versan-detikettierer. Die Kisten kommen dann eben-falls auf die Filial-Rollcontainer.

Täglich gibt es 36 Rahmentouren mit LKW-Zügen, jede davon hat einen eigenen Lager-platz zugewiesen. „Die Auslieferung und die Rückführung des Leergutes erfolgen durch Quehenberger, wir haben hier ein eigenes Büro mit Disponenten an unserem Standort“, so Skasik. Neben der Filialbelieferung findet in Müllendorf auch die Bündelung von Repara-turgeräten statt, die dann an die Servicepart-ner weitergeleitet werden.

Auch eine stete Qualitätskontrolle gehört fix dazu, da in den Filialen selbst keine Feinkon-trolle mehr stattfindet. Bei der Kontrolle wird täglich die Warenübernahme von drei bis vier Filialen simuliert – ein Aufwand, der sich scheinbar lohnt. „Die Fehlerquote bei der Auslieferung liegt bei 0,2 Prozent“, verkündet Skasik stolz. Interessantes Detail: rund 10 bis 15 Prozent aller Artikel werden sortenrein an Her-steller mit Retourenrecht zurückgeschickt, weil sie nicht verkauft wurden. Skasik: „Großteils handelt es sich hierbei um Entertainment-produkte wie DVDs und Spiele, die nur kurz aktuell sind.“ Auffallend sind im Lager auch die gelben Flurförderzeuge: „Bei der Eröff-nung haben wir alle Geräte – bis auf zwei vom Altbestand – neu angeschafft. Aufgrund des Servicenetzes haben wir uns für Jungheinrich entschieden“, berichtet der Logistikleiter.

Nach anfänglich holprigem Projektstart konnte das Zentrallager unter der Leitung von Karl Gigerl, Head of Supply Chain bei der MTH Retailgroup GmbH, einen durchwegs zu-friedenstellenden Abschluss finden. (AG)

weiter >

^ Von der Palette bis zum Versand

Redaktion

Angelika [email protected]

21LOGISTIK express 2|2015

Zur CeMAT 2014 hatte Jungheinrich be-reits einen Prototyp seiner neuen Ge-neration von Lithium-Ionen-Batterien vorgestellt. Jetzt bietet das Hamburger

Unternehmen die Energiespeicher mit einer Kapazität von 240 und 360 Amperestunden für eine Reihe von Neufahrzeugen serienmäßig an. „Diese Batterien können innerhalb von nur eineinhalb Stunden voll aufgeladen werden. Eine halbstündige Arbeitspause reicht jedoch schon aus, um die Batterie wieder für eine Schicht fit zu machen“, verspricht Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Technikchef bei Junghein-rich. Da Jungheinrich die Batterien in Eigen-regie entwickelt, verbindet das Unternehmen den neuesten Entwicklungsfortschritt im Be-reich der modernen Antriebstechniken sogar mit einem Serviceversprechen: Sollte der Ener-giespeicher bei standardmäßigem Gebrauch nicht volle zwei Schichten durchhalten, be-kommt der Kunde eine zweite Lithium-Ionen-Batterie von Jungheinrich angeliefert - und zwar frei Haus.

Jungheinrich hat die neueste Generation seiner Lithium-Ionen-Batterien speziell für die größeren Eletrohubwagen-Klassen konzipiert. Außerdem plant das Unternehmen die serien-mäßige Ausstattung bei seinen neuen Horizon-tal-Kommissionierern. Der Lieferumfang bein-haltet eine Schnittstelle zu einem intelligenten Batterie-Management-System, eine Lade-technik mit Schnellladegeräten sowie eine professionelle Energieberatung. Nach Aus-sage des Jungheinrich Technikvorstands hät-ten bereits zahlreiche Praxistests aufgezeigt, dass sich die Lithium-Ionen-Technologie heute schon rechnet: „Flurförderzeuge mit Li-thium-Ionen-Technologie verbrauchen Stand heute schon bis zu 30 Prozent weniger Ener-gie als Geräte mit einer Blei-Säure-Batterie“, sagt Rosenbach. Die Lebensdauer sei zudem etwa dreimal so lang wie die herkömmlicher Energiespeicher. Außerdem könnten Lithium-

Ionen-Batterien wesentlich tiefer entladen werden. Während bei herkömmlichen Blei-Säure-Batterien etwa 80 Prozent der in der Batterie befindlichen Energie verfügbar sind, seien es bei Lithium-Ionen-Batterien etwa 90 Prozent. In Verbindung mit einem höheren Spannungsniveau ergibt sich laut Rosenbach ein eindeutiges Resultat: Bei gleicher Akkuka-pazität lassen sich deutlich verbesserte Leis-tungsergebnisse als bei herkömmlichen Blei-Säure-Batterien erzielen.

Intelligenz verbautBei der zur LogiMAT 2015 neu vorgestellten Horizontal-Kommissionierer vom Typ ECE 220/225 ist die neue Generation der Litihium-Ionen-Batterien bereits standardmäßig er-hältlich. Eines der Hauptmerkmale der völlig neu konzipierten Fahrzeuggeneration ist die Möglichkeit, um bis zu zehn Prozent höhere Umschlagsergebnisse zu erzielen. Nach An-gaben von Jungheinrich resultiert dies im We-sentlichen aus einer komplett überarbeiteten Antriebs- und Steuerungstechnologie, so dass die Beschleunigungs- und Fahrleistungen deutlich gesteigert werden können.

Die elektronische Steuerung des ECE 220/225 wurde gemeinsam mit der von Junghein-rich ebenfalls selbst entwickelten Software maßgeschneidert an die Motorleistung des Fahrzeuges angepasst. Laut Stefan Hirt, Leiter Produktmanagement Hochhubwagen und Horizontal-Kommissionierer bei Junghein-rich, bietet die Konzeption des Gerätes die Möglichkeit, den Energieverbrauch um fünf Prozent zu senken. Neben zahlreichen wei-teren Ausstattungsmerkmalen bietet der ECE 220/225 in der Variante mit Lithium-Ionen-Technologie eine Besonderheit: Damit das Fahrzeug zügig vor Anbrechen der Brotzeit-pause zwischengeladen werden kann, wurde ein Schnellladeklappe im Bereich der Batterie angebracht. (WAL)

Power zum PausenbrotKurze Tankzeiten, hohe Reichweiten, niedrige Gesamtkosten: In Zeiten immer weiter steigender Energiepreise sind das die kaufentscheidenden Kriterien - zu-mindest, wenn man seine Staplerflotte im Dauereinsatz betreibt. Jungheinrich setzt auf eine konstante Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Technologie ...

Index

Jungheinrich Österreichwww.jungheinrich.at

Redaktion

Karin [email protected]

LOGISTIK express 2|201522

Bis vor kurzem gab es zwar einen Standort in Guntramsdorf, mit dem völlig neuen Zentrum allerdings, das als Drehscheibe sowohl für das Ge-

schäft mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen als auch als Service- und Mietstation dienen wird, setzt das Unternehmen auf Wachstum: „Die Ostregion mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, aber auch der Osteu-ropatrasse, ist in unseren Augen eine starke Wachstumsregion. Traditionell ist Linde – ins-besondere durch den Standort in Linz – in der Industrie verwurzelt, aber in Zukunft möchten wir unseren Fokus auch auf Spediteure, Han-del und die Lebensmittelbranche als Kunden legen, und da befinden wir uns hier in Wiener Neudorf in bester Gesellschaft“, erklärt Kaul-bach die Standortentscheidung.

Alles an einem OrtKaulbach, der über langjährige Branchen-erfahrung verfügt und schon früher für Linde MH tätig war, freut sich sichtlich über die Eröff-nung. „Wir verfügen hier nun sowohl optisch als auch im Hinblick auf die Infrastruktur auf eine tolle Präsenz. Mit diesem eigens nach unseren Spezifikationen errichteten Standort sind wir völlig autark. Egal ob es sich um unsere Miet-flotte, Neugeräte oder Gebrauchtfahrzeuge handelt.“ Auf rund 1.150 Quadratmetern be-finden sich ein Bürotrakt, eine umfassend aus-gestattete Werkstatt sowie ein großzügiger Showroom. In der Fachwerkstatt mit vier Ar-beitsplätzen, Schlosserei, Lackierkabine und Waschbox können sämtliche Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden, ebenso erfolgt hier die Aufbereitung von Ge-

Linde setzt Impulse in Österreichs Ostregion

INTRALOGISTIK

Nur rund 9 Monate nach seinem Amtsantritt als Geschäftsführer der Linde Förder-technik GmbH eröffnete Dkfm. Sven Kaulbach in Wiener Neudorf ein brandneues Vertriebs- und Servicezentrum, das „alle Stückerln“ spielt. Bei einer einwöchigen Leistungsschau Ende März wurden sogleich allerlei Neuheiten präsentiert und erfahrbar gemacht.

^ Hoch in den Lüften

^ Feierliche Eröffnung

Redaktion

Angelika [email protected]

23LOGISTIK express 2|2015

brauchtfahrzeugen. „So können wir Kunden die gewünschten Mietgeräte – nach ihren Wünschen adaptiert – noch am selben Tag aushändigen“, verkündet er stolz.

Blick in die ZukunftBei der Leistungsschau bekamen die zahl-reichen Besucher auch einiges zu sehen. Kaulbach: „Wir sehen uns nicht nur als eu-ropaweiten Marktführer, sondern auch als Innovationsführer. Bei uns gibt es nicht nur Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie, auch bezüglich der Entwicklung der Brennstoffzel-len sind wir sehr aktiv. Bis zur Marktreife wird es zwar wohl noch fünf bis sechs Jahre dauern, aber dann sind wir soweit.“

Aktuell läuft ein Forschungsprojekt in Koope- ration mit DB Schenker, OMV und Fronius, bei dem Flurförderzeuge mit Brennstoffzelle zum Einsatz kommen. Vorteil: es dauert nur rund 1,5 Minuten, bis die Brennstoffzelle zu 90 Pro-zent geladen ist. Die Lithium-Ionen-Technolo-gie sieht Kaulbach nur als Überbrückung an. Doch auch Dieselstapler wird es wohl noch länger geben. „Moderne Dieselstapler erfül-len strenge Abgasnormen und sind schon lange keine Stinker mehr. Aber ich sehe da Parallelen zum Auto, solange es da Verbren-nungsmotoren gibt, wird es sie auch dort noch geben.“ Allerdings erkennt er einen klaren Trend hin zu Elektrostaplern, auch im höheren Tonnagebereich, weswegen auch die Produktpalette erweitert wurde.

Neuheiten und EntwicklungenEine Weltneuheit bei Schubmaststaplern stellt „Dynamic Mast Control (DMC)“ dar, ein As-sistenzsystem, das mittels elektrischem Schub-antrieb Mastschwingungen ausgleicht – das Auspendeln der Last fällt weg, einem Durch-biegen des Mastes wird entgegengewirkt. Auf dem Gebiet der Elektrostapler gibt es mit vier

neuen Modellen der Baureihen E60 bis E80 neue Schwergewichte mit emissionsfreiem und geräuscharmem Antrieb, ideal für den In-nenbereich.

Der Linde Safety Pilot (LSP) ist ein weiteres, neu entwickeltes Fahrer-Assistenzsystem, das aktiv in das Fahrverhalten eingreift, um Fehlbedie-nungen zu vermeiden – höchste Kippsicher-heit inklusive. Durch die elektronische Abbil-dung des spezifischen Traglastdiagrammes des Staplers erhält der Fahrer in kritischen Arbeitssituationen Hilfe, beispielsweise durch ein Signal, wenn sich Fahrzeug und Last in den Grenzbereich bewegen. Zudem wird bei zu hohen Geschwindigkeiten und Hubhöhen gegengesteuert.

Ebenfalls neu: die aktuelle Generation der Hochhubwagen L14-L20 für 1,4 bis 2,0 Ton-nen Tragkraft mit erweiterten Features in Be-zug auf Leistung, Ausstattung und Bedienung. Highlight aus Umweltsicht: Mitgänger-Nieder-hubwagen von 1,6 bis 1,8 Tonnen der Bau-reihe T16-T18 mit Lithium-Ionen-Technologie ab Werk, ideal für den Schichtbetrieb. „In-nerhalb der nächsten 24 Monate wird die komplette Range an Elektrostaplern parallel zur Bleibatterie auch als Lithium-Ionen-Version erhältlich sein“, verrät Kaulbach. Derzeit seien diese Fahrzeuge allerdings aufgrund des we-sentlich höheren Batteriepreises für etliche Kunden nicht interessant, gerade bei gerin-gen Laufzeiten im Betrieb sei die Anschaffung nicht rentabel.

KION GroupSchon jetzt ist die KION Group AG, zu der die Linde MH gehört, europaweit führend in der Herstellung von Flurförderzeugen. Der neue Standort soll dabei helfen, diese Führungsrolle weiter auszubauen – ein klares Statement für die Konkurrenz. (AG)

neues VertrieBs- unD serVicezentrum in Wiener neuDorf Von LinDe - Dank sVen kauLBach.

SVEN KAULBACH

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Linde Fördertechnik Österreichwww.linde-mh.at

LOGISTIK express 2|201524

INTRALOGISTIK

Die Geh-Hochhubwagen EXV 14, 16 und 20 und die kombiniert als Mitgänger- und Mitfahr-Geräte nutzbaren EXV-SF 14, 16 und 20

mit klappbarer Standplattform zeichnen sich durch hohe Resttragfähigkeiten und außer-ordentliche Wendigkeit aus. Durch die Kon-figurationsmöglichkeiten bei der Mastauswahl – mit Telemast, NiHo-Mast oder Dreifachmast – lassen sich maximale Hubhöhen bis zu fast 6.000 mm erreichen. Der etwas verbreiterte Mast liefert ideale Sichtverhältnisse auf Gabel-spitzen, Last und Fahrweg. Zudem sorgt der leistungsfähige und wartungsarme Drehstrom-antrieb mit 2,3 kW sowie einem Hubmotor mit einer zusätzlichen Performance von 3,2° kW für erstklassige Fahr- und Hubleistungen.

Die neuen STILL-Modelle gehören ebenso zu den schnellsten Geräten am Markt und sind mit einer maximalen Geschwindigkeit von 10 km/h ohne Last und 8 km/h mit Last perfekt für mittellange bis lange Strecken geeignet.In puncto Komfort und Ergonomie sorgen die ausklappbare luftgedämpfte Standplattform und die individuell auf die jeweilige Körper-höhe einstellbaren seitlichen Schutzbügel für eine noch sicherere rückenschonendere Fahrt. Mit der „Curve Speed Control“-Funktion ausgestattet, die eine automatische und san-fte Geschwindigkeitsreduzierung in Kurven bewirkt, kriegt man problemlos jede Kurve mit Sicherheit. Neben dem Kurvengeschwindig-keits-Feature bieten die Geräte die STILL Op-tispeed Funktion. Die STILL Optispeed-Deichsel passt je nach Deichselwinkel die Geschwind-igkeit automatisch an. Somit ist ein sicheres Arbeiten auch in besonders engen Umge-bungen möglich. Soll das Gerät auch bei senk- rechter Deichselstellung noch fahrbar sein, ist optional die Schleichfahrt-Funktion erhältlich.

Im Hinblick auf die Tragfähigkeit kann ein Fahrzeug mit Dreifachmast in einer Hubhöhe

von 5.402 mm noch 730 kg heben, in einer Höhe von 4.802 mm sogar noch 880 kg. Damit lassen sich selbst schwere Paletten in hohen Höhen sicher ein- und auslagern. Ein weiteres Highlight in puncto Tragfähigkeit und Robust-heit ist die Initialhub-Funktion. Dank dieser meistert der EXV mühelos Rampenfahrten und bietet mehr Bodenfreiheit für unebene Böden. Damit sind die Fahrzeuge auch auf die An-forderungen des Horizontaltransportes opti- miert und schlagen mehr Ware in der gleichen Zeit um als Geräte ohne Initialhub.

Zu guter Letzt hält STILL alle oben genannten Funktionen in einem bedienungsfreundlichen Anzeigen- und Bedienungssystem mit robus-tem Farbdisplay fest. Am Display lassen sich auch Fahrprogramme wie das Fahrprogramm „BOOST“ für maximale Umschlagleistung, der Energiesparmodus „ECO“ oder die „BLUE-Q-Funktion“, mit der eine Energieeinsparung von bis zu 7 % realisiert werden kann, auswählen. Umweltverantwortung zeigen die Geräte auch durch sehr geringe Geräuschemissionen von unter 67 Dezibel und eine Recycelbarkeit von 95 %. (DB)

STILL - Höher, schneller, stärkerOb beim Lasttransport in der Lagervorzone, bei der Be- und Entladung von Lkw oder der Bedienung von Regalen, Hochhubwagen haben eine Schlüsselrolle in der Intralogistik, denn kaum ein anderes Flurförderzeug ist so vielseitig einsetzbar. Um noch mehr Kundenanforderungen abzudecken, bietet STILL sechs neue Mo-delle seiner Elektro-Hochhubwagen-Reihe EXV an.

DANIELA BRESCAKOVIC

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STILL Österreichwww.still.at

25LOGISTIK express 2|2015

In vier Temperaturbereichen können im neuen Lager des Salzburger Lebensmit-tellogistikers Frigologo in Sattledt Lebens-mittel in vier unterschiedlichen Tempera-

turbereichen umgeschlagen, gelagert und kommissioniert werden. Fritz Herzog, Gründer und Geschäftsführer von Frigologo, war bei der feierlichen Eröffnung sichtlich stolz auf die neue Immobilie, die seinen Worten zufolge die modernste ihrer Art in Österreich ist – mit ei-nem technischen Innenleben, das alle Stück-eln spielt. Auf einer Fläche von rund 10.000m2

werden im neuen Lager Schokolade, Fleisch-, Milch-, Convenience- und andere Produkte in vier getrennten Temperaturzonen von -28 °C bis +18 °C produktgenau und energieeffi-zient gelagert und kommissioniert. Herzog hat für das Investment 17 Mio. Euro in die Hand genommen und gleichzeitig 120 Arbeitsplätze geschaffen.

Heikle Produkte verlangen professionelle Lagerumgebung„Lebensmittel, die höhere Lagertemperaturen benötigen, mit solchen, die gekühlt werden müssen, gemeinsam zu lagern, kostet nicht nur unnötige Energie, sondern ist auch nicht gut für deren Qualität“, betont Herzog. Im Best-Case-Szenario können in Sattledt bis zu 4.500 Paletten Lebensmittel gelagert werden. Für jedes Lebensmittel gibt es im Lager eine produktgenaue Lagertemperatur. Kommen Produkte, für die plus 15 bis 18 Grad ideal sind, mit anderen Waren zusammen, die mehr Wärme oder Kälte benötigen, dann kommt es schnell zu einem Qualitätsverlust bei dem einen oder anderen Produkt.

Unprofessionelle Lagerung kostet zudem mehr Energie und schlägt sich kostenseitig negativ nieder. In Sattledt profitiert auch die Umwelt, weil Energie zurückgewonnen wird, mit der beispielsweise die Büros beheizt oder gekühlt werden. Als das ganz Besondere preist Herzog das Innere der Immobilie: Hier sind Regalstapl-

er neuester Generation am Werk, läuft die Lagerverwaltung mittels CSB ab und gehören Chargen-MHD-Führung und Fi/Fo-System zum Standard. Die Regalsysteme sind von Bito. Die weiteren Besonderheiten, auf die der Firmenchef ganz besonders stolz ist: Voll-elektronische Temperaturüberwachung und die komplette Abwicklung aller lageraffinen Prozesse über eine Leitstelle beim Eingang zur neuen Betriebsanlage.

Frigologo folgt dem Trend in der LebensmittelbrancheZunehmend fordern die Produzenten von Lebensmitteln und der Handel die Einhaltung von produktgenauen Lager- und Transport-temperaturen. Frigologo habe diesen Trend erkannt und schafft frühzeitig ideale Voraus-setzungen, um dieser Anforderung des Mark-tes gerecht zu werden, ist Herzog überzeugt: „Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem einzigartigen Angebot in den nächsten Jah-ren zweistellig wachsen können.“ Die Lage ist für den Kühllogistikspezialisten strategisch ideal, weil es hier die besten Voraussetzun-gen gibt: Zum einen weil geografisch günstig gelegen und zum anderen, weil sich die opti-male Verkehrsinfrastruktur mit der Verbindung zur Autobahn gleich vor der Haustür befindet.

Zu den Kunden von Frigologo zählen große Lebensmittelhändler und -produzenten eben-so wie kleine Hersteller, die über eine op-timierte Plattformlogistik unabhängig vom Liefervolumen unterstützt werden. So führt Frigologo nach eigenen Angaben als einziger Anbieter flächendeckend temperaturgeführ-te Sammelguttransporte nicht nur nach Deutschland, sondern auch in alle wichtigen osteuropäischen Nachbarstaaten durch. Her-zog: „Wenn ein Produzent auch nur 17 Kartons temperaturkontrolliert beispielsweise nach Sofia schicken möchte, kann er das mit uns machen. Mehrmals die Woche und teilweise sogar täglich.“ (LE)

Vierfach gekühlt bei FrigologoDer Lebensmittellogistiker Frigologo hat in Sattledt ein topmodernes Lebensmit-tellager in Betrieb genommen. Direkt neben dem Autobahnknoten Voralpen-kreuz können Produkte abgestuft zwischen minus 28 Grad Celsius und plus 18 Grad Celsius gelagert werden.

FRITZ HERZOG

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Frigologowww.frigologo.at

LOGISTIK express 2|201526

INTRALOGISTIK

Automat(ion) für Lebensmittel par excellence

Der Onlinehandel boomt. Sei es aus Bequemlichkeit, aufgrund der größeren Auswahl im World Wide Web oder auch einfach deshalb,

weil man beispielsweise aufgrund einer Geh-behinderung Schwierigkeiten beim täglichen Einkauf hat. Doch welcher Beweggrund auch immer dahinter stecken mag – Fakt ist, dass auch im Lebensmittelhandel E-Commerce zunimmt. Der spanische Online-Lebensmittel-händler Tudespensa.com bietet seinen über 130.000 Kunden seit 2010 mehr als 7.000 Artikel von ca. 2.000 Marken rund um die Uhr, nur einen Mausklick entfernt. Dabei gibt es nicht nur ein komplettes Supermarktsortiment inkl. Kühl- und Tiefkühlprodukten, sondern auch Haushaltsartikel (TD Home). Um die steigen-den Mengen bewältigen zu können, musste eine effizientere Lagerlösung her: Bühne frei für die Kommissionierexperten der KNAPP AG

und ihre Automatisierungslösung E-Grocer. Denn das Unternehmen verspricht eine Zustel-lung spätestens am Folgetag, abhängig vom Bestellzeitpunkt oft sogar noch am selben Tag.

Systemlösung mit PowerDas 3.200 m2 große Distributionszentrum in Madrid wickelt täglich etwa 1.000 Aufträge ab. Möglich wird das durch gleich zwei der bewährten OSR Shuttle™-Systeme mit insge-samt 5 Gassen, die dem Lager Leben ein-hauchen. Davon sind zwei Gassen mit 9.216 Stellplätzen (doppeltiefe Einlagerung) für das Trockensortiment reserviert, die 4.680 Plätze der restlichen drei Gassen für das Frischesor-timent und als Versandpuffer. Hinzu kommt das leistungsstarke Lager- und Kommissionier-system mit fünf höchst ergonomischen Pick-it-Easy Ware-zur- Person-Arbeitsplätzen. Die direkte Kommissionierung der Artikel in die jeweilige Einkaufstasche zählt dabei neben der optimierten Auftragsdurchlaufzeit zu den wichtigen Erfolgsfaktoren für den spanischen Online-Lebensmittelhändler. Hinzu kommt, dass sich bei dem umfassenden Sortiment das Artikelspektrum in mehreren Temperaturberei-chen befindet. Nächste Herausforderung: Unterschiedliche Lagerdauer und -art der verschiedenen Produktgruppen, wodurch eine individuelle Einlagerung und Kommissio-nierung nötig ist.

Die schnelldrehenden Artikel kommen gleich nach der Anlieferung im Distributionszentrum in einen manuellen Kommissionierbereich mit KiSoft Voice-Technologie und werden in wei-terer Folge direkt von der Palette in die Einkaufs- tasche kommissioniert. Diese Maßnahme re-duziert den Depalettierungsaufwand und ermöglicht eine effiziente Lagerung. Mittel- und Langsamdreher lagern im OSR Shuttle™,

Lebensmittel aus dem Automaten gibt es schon ewig. Aber Lebensmittel, die dank automatischer Kommissionieranlage superschnell zum Kunden kommen, sind (noch) die Ausnahme. Beim Online-Lebensmittelhändler Tudespensa.com wurde mit E-Grocer die Automatisierungslösung der Zukunft realisiert.

^

^ Tudespensa.com - Spaniens Online Lebensmittelhandel

ANGELIKA GABOR

27LOGISTIK express 2|2015

die Kommissionierung erfolgt über die Pick-it-Easy-Arbeitsplätze mit KiSoft Pick-to-Light. Dabei versorgt das System die Mitarbeiter entweder mit Leerbehältern aus dem Leer-behälterpuffer, oder mit bereits im Schnell-dreherbereich teilbefüllten Behältern. Diverse Kontrollmechanismen im Lager unterstützen die zero defect warehouse-Philosophie von KNAPP. Fertige Auftragsbehälter landen im Versandpuffer, dem OSR Shuttle™. Ein beson-deres Augenmerk liegt auf der Einhaltung der Hygienevorschriften, nur bestimmte Produkt-gruppen dürfen gemeinsam in eine Einkaufs-tasche. Die Auftragskontrolle erfolgt prompt, etwa durch Verwiegung. Zur zusätzlichen Op-timierung erfolgt beim Versand eine automa-tische Stapelung, welche die Lieferungen un-ter Berücksichtigung von Tour-Abfahrtszeiten und Reverse Truck Loading zusammenstellt.

Tempo siegtBeim Onlinehandel zählt als Erfolgskriterium neben der Auswahl hauptsächlich die Ge-schwindigkeit, bei Lebensmitteln noch mehr als beispielsweise bei Kleidung oder Elektro-nik. Geringstmögliche Auftragsdurchlaufzeit bei gleichzeitig flexibler und effizienter Kom-missionierung ist die oberste Maxime im E-Commerce-Business. Unverzichtbar ist auch eine detaillierte Bestandsverwaltung für das gesamte Sortiment. E-Grocer erfüllt all diese Ansprüche an Automatisierungslösungen der digitalen Food Retail Branche und hilft, die Abläufe zu beschleunigen, wie Tudespensa.com und seine zufriedenen Kunden zeigen. (AG)

Redaktion

Angelika [email protected]

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KNAPPwww.knapp.com

LOGISTIK express 2|201528

INTRALOGISTIK anWenDerBericht

Big Data - Was Zahlen über die Zukunft verraten

Genaue Vorhersagen treffen zu können, ob eine schwere Krankheit die Lebensplanung durchkreuzt oder die Partner-

schaft für immer hält: Dieser Wunsch ist beina-he so alt wie die Menschheit selbst. Lediglich die Methoden, Prognosen für das Eintreffen künftiger Ereignisse aufzustellen, haben sich mit der Zeit grundlegend verändert. Wurde von Ödipus im antiken Griechenland noch das Orakel von Delphi befragt, nähern wir uns der Frage nach der Eintrittswahrscheinlichkeit unvorhergesehener Ereignisse heutzutage mithilfe der Analyse großer Datenberge.

Die Züricher Stadtpolizei, die Polizei in Basel sowie einige bayerische Polizeidienststellen gehen seit einigen Wochen bereits per Big-Data-Analysemethoden gezielt auf Verbre-cherjagd. Die Computersoftware „Precobs“ verrät der Polizei mit hoher Trefferwahrscheinli-chkeit die nächste Einbruchsstelle - einige Zeit bevor der Täter selbst überhaupt weiß, wann und wo er das nächste Mal „zuschlagen“ wird. Im Fachjargon ist diese moderne Metho-de der Verbrechensbekämpfung als Predic-tive Policing bekannt. Das Computersystem berechnet die Wahrscheinlichkeit von künfti-gen Straftaten, basierend auf Delikten der ver-gangenen fünf Jahre. Nach Analyse von Ort, Zeit, Tathergang und Beute spuckt das System binnen weniger Minuten eine Prognose aus, in welchen Straßenzügen die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass demnächst eingebro-chen werden wird. Erste Testläufe zeigen: Bis sich ein Verbrecher seinem nächsten Ein-bruchsziel nähert, ist der Streifenwagen der Polizei nicht selten bereits längst vor Ort.

Ziel ist es, Kundenwünsche zu erahnenAuch in der realen Welt des Online-Handels sind Big Data und Predictive-Analytics-Metho- den mittlerweile längst im Tagesgeschäft an-gekommen. Der Versandhandelsriese Amazon arbeitet zum Beispiel schon seit einigen Jah-ren mit Hochdruck daran, seine Umsätze mit Hilfe Datenanalysemethoden weiter anzuhe-ben. Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Der Online-Versandhändler hat Softwaresysteme im Einsatz, die sämtliche Datenspuren poten-zieller Käufer sowohl auf dem eigenen Shop-ping-Kanal als auch in sozialen Netzwer-ken fein säuberlich sammeln. Komplexe mathe- matische Auswertungsmethoden versetzen

Lange Zeit war es nicht mehr als ein neues Schlagwort. In vielen Branchen und Geschäftsfeldern ist Big Data mittlerweile jedoch im Tagesgeschäft angekom-men. Vor allem die Intralogistik-Branche erweist sich zurzeit als Triebfeder bei der Nutzung modernster Datenanalysemethoden.

29LOGISTIK express 2|2015

den E-Commerce-Giganten somit in die Lage, die Wünsche der Kunden zielsicher vorher-zusagen - selbst wenn die Kunden von ihren künftigen Kaufplänen selbst noch nichts ah-nen. Big Data ist in der Omnichannel-Welt von morgen schlichtweg das perfektionierte Ver-triebselement. Es eröffnet völlig neue Möglich-keiten, um das jeweils passende Angebot zur richtigen Zeit am richtigen Ort vorzuhalten.

Mithilfe der Methodik der vorausschauenden Datenanalyse plant Amazon demnächst so- gar schon Pakete auf den Weg bringen - einige Zeit bevor der Kunde sie im Internet tatsächlich bestellt.

Moderner Blick in die Glaskugel Werkzeuge des Data Mining, also des Erken-nens von Mustern in Datenbeständen, sind

Redaktion

Karin [email protected]

LOGISTIK express 2|201530

INTRALOGISTIK anWenDerBericht

ein integraler Bestandteil von Predictive-An-alytics-Lösungen. Auch statistische Berech-nungen, Elemente der Spieltheorie sowie Methoden der Optimierungsrechnung und der Simulation werden in die moderne Art der Zukunftsbetrachtung eingebracht. Der direkte Nutzen, der sich durch die Sammlung und gezielte Auswertung zunächst sehr un-strukturierter Datenberge ergibt, wird in letzter Zeit immer mehr auch von den Vertretern der Logistikbranche als zukunftsträchtiges Ge-schäftsfeld erkannt.

Big-Data-Analyse in der TransportlogistikDie ersten Profiteure moderner Methoden zur Big-Data-Analyse im Bereich der Trans-portlogistik sind zum Beispiel die Umschlags-unternehmen am Hamburger Hafen. Dort haben die Verantwortlichen gemeinsam mit T-Systems ein Computersystem hervorge-bracht, das die GPS-Auswertungen sämtlicher Lkw-Touren sowie die aktuellen Wetter- und Stauprognosen zu einer Echtzeit-Analyse der benötigten Anzahl der Container-Rampen

zusammenfasst. Das Resultat: Die Container werden merklich schneller abgefertigt als zu-vor - und die ehemals langen Wartezeiten der Lkw an den Container-Rampen wurden signifikant eingedämmt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Innerhalb der Lieferkette, in der sich die einzelnen Glieder lückenlos aufei-nander abstimmen, haben Big-Data-Analyse-methoden durchaus positive Kosteneffekte.

Zustandsbasierte Instandhaltung im KommenIn letzter Zeit sind Big-Data-Analysemethoden zum Beispiel verstärkt auch in der Intralogistik im Kommen. Vor allem die Anbieter vollau-tomatischer Logistikanlagen zeigen ein of-fensives Interesse daran, eine regelmäßige Rückkoppelung sämtlicher Betriebsdaten ihrer ausgelieferten Maschinen und Anlagen zu erhalten. Denn aus diesen Daten könnten Rückschlüsse auf die Anlagenleistung abge-leitet werden. Für die Anlagenhersteller hat das den Effekt, die Leistungsfähigkeit und Aus-fallsicherheit der Maschinen kontinuierlich op-timieren zu können.

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Big Datawww.wikipedia.org/wiki/Big_Data

31LOGISTIK express 2|2015

knapp.com

31. BVL Logistik Dialog 201516.–17. April 2015 | Vösendorf | Eventhotel Pyramide

Zuverlässige Logistiksysteme sind unsere Kompetenz. Zahl-reiche Referenzen bestätigen, dass KNAPP intelligente Lösungen für verschiedenste Lager erfolgreich realisiert. Vertrauen Sie auf die Verknüpfung von Branchenkenntnis und technologischem Wissen.

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Nutzt ein Anbieter moderner automati- scher Logistiksysteme Aktoren und Sensoren in seinen Produkten, eröffnet sich für ihn die Möglichkeit, dem Kunden völlig neue Ser-vicemodelle anzubieten. Der nötige Schritt dazu ist, sämtliche erfassten Anlageninforma-tionen in nutzbares Wissen abzuleiten. Erhält ein Maschinenbauer über eine integrierte Sensorik zum Beispiel die Information, dass ein Teil in einer Maschine beim Kunden verschlis-sen ist, kann der Hersteller oder Anbieter der Anlage proaktiv die Drosselung der Anlagen-leistung empfehlen. Die gewonnene Zeit kön-nen die Servicetechniker nutzen, um das pas-sende Ersatzteil zu ordern und in die Anlage einzubauen - ohne dass es durch das techni- sche Problem zwangsläufig zu einem Anla-genstillstand kommen muss.

Big Data ruft Kritiker auf den PlanSysteme, die Unmengen an Daten produzie-ren, sammeln und auswerten, rufen in letzter Zeit vermehrt auch einige Kritiker auf den Plan. Die meisten von ihnen sehen das Hauptprob-lem in der schwierigen Datensicherheit gege-ben. Außerdem warnen sie vor Datenbergen, die ausschließlich zu Sicherheitszwecken ge-neriert und analysiert werden müssen: Daten vom Netzwerkbetrieb, von Firewalls, von der mobilen Sicherheitslösung und von den End-punkten. Laut einer Schätzung von Goldman Sachs wurden 90 Prozent des aktuellen welt-weiten Datenvolumens allein in den letzten zwei Jahren generiert. Und alles deutet darauf hin, dass sich der Datenzuwachs in absehba-rer Zeit nicht verlangsamen wird.

In der Logistikbranche herrscht dennoch Einig- keit: Transportmittel, Pakete, Paletten und Lagereinrichtungen werden im Konzept Indus-trie 4.0 selbst zum integralen Bestandteil der Wertschöpfungskette. Sie müssen mit der nöti-gen Intelligenz ausgestattet sein, um Daten zu produzieren. Und sie müssen in der Lage sein, mit Menschen, Produkten und Maschinen zu kommunizieren. Es geht darum, die Pünktlich-keit und Genauigkeit innerhalb der Lieferkette sicherzustellen. Voraussichtlich wird es in Zu-

kunft aber nur mit Hilfe von Big-Data-Analyse-methoden möglich sein, diese Anforderungen in komplett vernetzten Produktionsumge-bungen zu erfüllen. (WAL)

Redaktion: Karin Walter

LOGISTIK express 2|201532

Eine Ausweitung der Lkw-Maut auf das niederrangige Straßennetz würde durch die damit anfallen-den Mehrkosten besonders die im

ländlichen Raum ansässigen Unternehmen und Arbeitnehmer treffen. Außerdem müsste man die derzeit zur Mauteinhebung genutzte Mikrowellentechnologie auf ein GPS-System umstellen, was zusätzlich hohe Kosten verur-sachen würde. Senger-Weiss: „Im Verhältnis

zu unseren Nachbarländern haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für "Logistik Made in Austria" in den vergangenen Jahren verschlechtert und Wettbewerbsnachteile ge-bracht. Um Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich zu sichern, darf es zu keinen wei- teren Belastungen kommen“, so Senger-Weiss, der jener Familie entstammt, der Österreichs größter Speditionskonzern Gebrüder Weiss gehört. Die Forderung nach einer flächen-deckenden Lkw-Maut kommt von den Bun-desländern, die darauf verweisen, dass sie für Instandhaltung und Sanierung des mehr als 110.000 Kilometer langen Straßennetzes drin-gend Geld benötigen; und das über die dis-kutierte Lkw-Maut hereinbringen wollen.

Transporte werden teurer mit Auswirkung auf die KonsumentenIn einer kürzlich präsentierten Studie stellt die Branche dar, welche Folgen die Ausweitung haben würde. Die Transporte würden teurer, die Konsumenten müssten mehr für alle Waren bezahlen, abgelegene und strukturschwache Regionen würden unter wirtschaftlichen Nachteilen leiden, hat Professor Sebastian Kummer, Autor der Studie, herausgefunden. Eine Umstellung würde auch eine Systemum-stellung vom derzeitigen Mikrowellensystem auf GPS bedingen, was gewaltige Mehrkos-ten verursachen würde, zumal auch die laufenden Systemkosten deutlich höher lägen als derzeit. Vor diesem Hintergrund würden unterm Strich pro Jahr 282 Mio. Euro zusätzlich an Mautgebühren aus der Fläche eingenom-men. Die Arbeiterkammer und ökologisch orientierte Interessensgruppierungen hinge-gen fordern vehement die Einführung einer Flächenmaut.

Österreichs Spediteure stemmen sich gegen Flächen-Lkw-Maut

TRANSPORT & LOGISTIK

Die österreichische Speditionsbranche läuft gegen die politischen Überlegungen, die Lkw-Maut auf alle Straßen in Österreich auszudehnen, Sturm. „Eine Auswei-tung der Lkw-Maut würde den Logistik- und Wirtschaftsstandort Österreich an-gesichts der stagnierenden Entwicklung nachhaltig beschädigen", gibt Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik Österreich, zu bedenken.

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Zentralverband Spedition & Logistikwww.spediteure-logistik.at

^ Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik Österreich

33LOGISTIK express 2|2015

fernt. Dazu hat das Europäische Parlament Anfang März eine weitreichende Entschei-dung getroffen. Es hat nämlich die grenzüber-schreitende Zulassung von Lang-Lkw mit klarer Mehrheit abgelehnt. Damit können die EU-Mitgliedsstaaten weiterhin selbst bestimmen, ob die 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Lkw für den Straßenverkehr zugelas-sen werden.

Verkehrsminister Alois Stöger ist über diese Ablehnung sehr erfreut: „Eine EU-weite Zulas-sung wäre mit einer nachhaltigen Verkehrs-politik nicht vereinbar gewesen und hätte außerdem massive Kosten für die Adaptierung unserer Infrastruktur verursacht", betonte Stöger nach der EU-Parlamentsentscheidung. Selbst wenn sich andere Staaten für die Zulas-sung entscheiden sollten, bleiben Österreichs Straßen und Autobahnen von langen Lkw verschont. Stöger: „Ich freue mich, dass die EU-Parlamentarier sich so klar für unsere Sicht-weise ausgesprochen haben.“ (LE)

Statt bei der Lkw-Maut national herumzu-fuhrwerken, sollte vielmehr das politische Be-mühen auf die Schaffung eines einheitlichen Maut-Systems in allen EU-Ländern gerichtet sein. Ein Idealzustand, wie ihn Senger-Weiss sieht. Mit nur einem „On-Board-Unit“-Gerät sollten einmal monatlich sämtliche europä- ischen mautpflichtigen Kilometer abgerech-net werden.

Die Aufgabe des Zentralverbands Spedition & Logistik ist es, die Interessen der Branche nachhaltig zu vertreten und damit den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Der Zentralverband wurde 1897 gegründet und ist unabhängig, überparteilich und verkehrsmit-telneutral. Die 180 Mitglieder beschäftigen 14.000 Mitarbeiter und erwirtschaften rund 90 Prozent des Branchenumsatzes.

Keine überlangen Lkw auf Österreichs StraßenWenn von Straßengüterverkehr und Lkw-Maut die Rede ist, ist das Thema überlange Lkw auf den Straßen als aktuelles Thema nicht weit ent-

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LOGISTIK express 2|201534

Der Wiener Flughafen hat für die Zukunft Großes vor. Derzeit wird mit viel Energie an einem Aus-baukonzept mit Blickrichtung 2030

getüftelt. Dieses Airport-City-Konzept gilt als Zukunftsprogramm, bei dem Luftfracht eine wichtige Rolle spielt. Damit will der Wiener Flughafen als größter Airport Österreichs seine Rolle als Drehscheibe für den Frachtverkehr zementieren und neue Dienstleistungsge-schäftsmodelle schaffen. „Wir wollen von den Besten lernen“, ist für Flughafen-Vor-stand Günter Ofner klar, und er blickt dabei nach Utrecht, London oder Stockholm. Die Flughäfen in diesen Metropolen haben solche Airport-City-Konzepte schon teilweise umge-setzt und fahren damit gut.

Der Wiener Flughafen hat noch mehr als 1.000 Hektar brachliegende Flächen im Einzugs-bereich des Airports und diese bieten sich für die Expansion an: „Mit diesem Areal ha-ben wir gute Chancen zur gewerbsmäßigen Nutzung“, so Ofner überzeugt. Beispielsweise eignet sich eine Gewerbefläche bei der Ge-meinde Fischamend von über 140.000 m² gut für Unternehmen, die die Nähe zum Flughafen brauchen, wie zum Beispiel Logistikanbieter, aber auch Firmen, die just-in-time-production betreiben und ihre Waren schnell in alle Welt versenden wollen. Die Nähe zum Airport ist für solche Unternehmen sehr attraktiv, weil die Wege kurz sind.

Die Zahlen im Cargo-Bereich auf dem Wiener Flughafen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr wurden 277.000 t Air Cargo umgeschla-gen, um acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Gros der Luftfracht mit mehr als 197.000 t (+11 %) wurde geflogen, rund 80.000 t wurden mit sogenannten Lkw-Feeder-Services abge-wickelt. Die große Rennstrecke in der Luft ist die Route von Asien nach Österreich – und die dominanten Produkte an Bord der Flugzeuge

sind elektronische Geräte und Komponenten für die Automobilindustrie. Geflogen werden hochwertige Güter, die höhere Frachtkosten vertragen und schnell von einem Ort zum anderen kommen müssen. Dazu gehören beispielsweise Pharma-Produkte, Juwelen, Blumen oder lebende Tiere. Derzeit werden gerade zusätzliche Parkplätze für Frachtflug-zeuge bei den bestehenden Cargo-Fazili-täten vor der Cargo City Nord geschaffen. Erst kürzlich hat sich das Handelsunternehmen Makita in Sichtweite seines Logistikdienstleis-ters in Fischamend – und auch in Sichtweite zum Airport niedergelassen.

Platz schaffen für 450.000 Tonnen LuftfrachtDerzeit lassen sich bis zu 350.000 t Luftfracht pro Jahr umschlagen. Bis 2030 soll Platz für bis zu 450.000 t geschaffen werden. „Wir müs-sen ein Angebot schaffen, das für potenzielle ansiedelungsfreudige Unternehmen attraktiv ist“, ist Ofners Strategie. In die Entwicklung der Immobilien werden Spediteure, Logis-tik-Dienstleister und Integrators aktiv einge-bunden, deren Vorstellungen berücksichtigt werden sollen. Im Bereich der Cargo City Süd ist eine separate Autobahnabfahrt geplant. Dort werden mit Blickrichtung 2018 10.000 m2

Fläche für das Cargo-Handling entwickelt.

Mehr zu erwartende Frachttonnen bedingen auch infrastrukturseitige Ausbaumaßnahmen. Freilich nicht schon morgen, aber doch in ab-sehbarer Zeit wird der Airport eine dritte Piste benötigen, um den steigenden Flugverkehr abwickeln zu können. Das Verfahren um die dritte Piste dauert schon fast zehn Jahre. Ein so großer Flughafen wie Wien ist ein Wirtschafts-faktor für die Stadt und das Land Nieder-österreich. Derzeit sind rund 20.000 Leute beschäftigt, doppelt so viele arbeiten in Zulief-erunternehmen. In 15 Jahren sollen weitere 14.000 Menschen am Airport einen Arbeits- platz finden.

Wiener Flughafen forciert Luft-fracht-Geschäft

TRANSPORT & LOGISTIK

Mit dem Zukunftskonzept Airport-City will man den Airport als internationale Luft-fahrtdrehscheibe absichern.

MR. LOGISTIK EXPRESS

fLughafen Wien ist ein Wirtschaftsfaktor für Die staDt unD Das LanD nieDerösterreich.

35LOGISTIK express 2|2015

abgefertigten Passagiere und umgeschla-gene Luftfracht geht.

Im aktuellen Infrastrukturreport 2015 von Fu-ture Business Austria wird das Thema Luftfahrt auf den Prüfstand gestellt und es wurden im Zuge der Recherchen für den Report rund 250 Manager aus unterschiedlichen Berei-chen der Wirtschaft um ihre Einschätzung zur Entwicklung des Luftfahrt-Standortes Österr-eich befragt. Eine Mehrheit von 64 Prozent der Befragten spricht sich für den Bau einer dritten Landepiste auf dem Wiener Flughafen aus, um künftigen Entwicklungen früh genug Rechnung zu tragen. Bei der Frage, welche Flughäfen in den kommenden Jahren aus-gebaut werden sollen, rangiert interessanter-weise Salzburg ganz oben auf der Wunschliste. 24 Prozent der Befragten plädieren für eine Ex-pansion des Flughafens der Mozartstadt, der allerdings im Luftfrachtgeschäft eher unter „ferner liefen“ einzureihen ist. (LE)

Drohende Konkurrenz aus dem SüdenWien muss sich gegen Expansionsgelüste aus der Türkei und dem arabischen Raum wapp-nen. In Istanbul entsteht ein neuer Flughafen, der angeblich der weltgrößte werden soll und für das Handling von 150 Millionen Pas-sagieren pro Jahr konzipiert wird. Die Konkur-renz dieses Mega-Flughafens könnte nicht nur Wien, sondern auch Frankfurt zu spüren be-kommen, weil die Airlines ihre globalen Rou-tings neu gestalten werden. Aber auch die Airlines der arabischen Länder wie beispiels-weise Emirates zeigen Zähne und wollen ihre Airports im Wüstensand als Drehscheiben besser verkaufen.

Leistungsfähige Flughäfen und eine entspre-chende Luftfahrt-Infrastruktur sind für ein Land wie Österreich entscheidende Standortfak-toren. Wo sich das Luftfahrtbusiness abspielt, sind die österreichischen Flughäfen mit Wien an erster Stelle, wenn es um das Volumen der

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Es ist Zeit, Neues zu probieren ...

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Flughafen Wienwww.viennaairport.com

Wien muss sich gegen expansionsgeLüste aus Der türkei unD Dem araBischen raum Wappnen.

LOGISTIK express 2|201536

Binnenschifffahrt - Damit Wir nicht Den BoDen unter Den füssen VerLierenWir nutzen die Böden der Welt,

als wären sie unerschöpflich, und heben dabei ständig von einem Konto ab, auf das wir

nie einzahlen. Deshalb will die UN in diesem Jahr besonders auf die drohende Gefahr der Bodenversiegelung hinweisen und für mehr Bodenschutz werben. In Österreich werden täglich rund 30 Fußballfelder verbaut und in Deutschlang gar 100. Zu den größten “Land-fressern” zählt der Straßenbau. Straßen sind zwar unerlässlich für unsere Logistik, aber an-gesichts des immer wertvoller werdenden Gutes Boden stellt sich die Frage, wie viel und wann ist genug. Die Logistik hat enorm viele Möglichkeiten, einen wesentlichen Bei-trag zum Bodenschutz zu leisten, wenn sie die vorhandene Infrastruktur optimal nützt. Wasserstraßen sind seit jeher natürlich vor-kommende Verkehrsadern, die Europa durch-fließen. Würde die Logistik Wasserstraßen nur um 10 Prozent mehr nutzen, könnte täglich versiegelter Boden in einer Dimension von dreizehn Fußballfeldern eingespart werden. Eine starke Hafen- und Wasserstraßenlogistik ist demnach gelebter Bodenschutz.

„Die Verkehrsinfrastruktur besteht nicht nur aus Asphalt, Beton und Stahl …“, meinten die Verkehrsminister beim Weltverkehrsforum in Leipzig, vergaßen dabei allerdings daran zu erinnern „ … sondern auch aus Wasser.“ Unter allen Verkehrsträgern hat die Binnenschifffahrt den geringsten Bodenverbrauch. Im Wasser-straßennetz sind lediglich die Kanäle als zusätz- liche Zerschneidungsachsen terrestrischer Flächen zu werten. Die Netzdichte der Kanäle liegt allerdings so weit unter derjenigen der beiden anderen Verkehrsträger Straße und Schiene, dass die Auswirkungen auf den Bodenverbrauch im Vergleich vernachlässig-bar gering sind.

Während Straße und Schiene Flächen di-rekt beanspruchen, handelt es sich bei der Wasserstraßennutzung überwiegend um die Ausnutzung bereits vorhandener natürlicher Fließgewässer, und während die Trassenver-läufe von Straße und Schiene ausschließlich dem Verkehr dienen und nahezu vollstän-dig versiegelt sind, bleibt die Wasserstraße gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche andere Nutzer. Wasserstraßen sind somit als „grüne

Land der Berge, Land der Täler, bald nicht mehr ...

TRANSPORT & LOGISTIK

Das Jahr 2015 ist das Internationale Jahr der Böden. Die UN will mit diesem Jahr für den Bodenschutz werben.

37LOGISTIK express 2|2015

senden Transportmengen tut ihr Übriges dazu. Alexander Nehm, Geschäftsführer von Logivest, sieht eine zunehmende Flächen-knappheit in den Top-Regionen. Neue Flächenplanungen sind daher das Gebot der Stunde, zumal die politisch unterstützte Flächenverknappung nicht nur im UN-Gedenk- jahr zum Bodenschutz bemerkbar ist, sondern weltweit als Problem realisiert ist.

Aber trotz aller Hindernisse, an der Wasser-straßenlogistik führt kein Weg vorbei. Sebas-tian Kummer, Vorstand des Instituts für Trans-portwirtschaft und Logistik an der WU in Wien, sieht den richtigen Verkehrsträgermix als notwendige Voraussetzung, um alternative Verkehrskonzepte entwickeln zu können, die wirtschaftlich, sozial und ökologisch vertret-bar sind. Jeder Bedarfsträger muss sein opti-males Transportmittel oder eine Kombination von Transportmitteln auswählen können. Dass das geht, hat die Praxis in der Vergangenheit gezeigt, und auch wenn derzeit hauptsächlich Projektentwickler von den gebotenen Möglich- keiten der Wasserstraße profitieren, muss die Wasserstraßenlogistik wieder eine stärkere Rolle spielen. Indem sich die EU-Infrastruk-turpolitik bei der Förderung auf ein Kernnetz konzentriert hat, das 94 Häfen verbindet und in dem Wasserstraßen eine zentrale Rolle spie-len, wird klar, dass auch die europäische In-frastrukturpolitik die Notwendigkeit einer opti-malen Bodennutzung erkannt hat.

Was der Entwicklung – vor allem in Österreich – noch nachhinkt, sind Raumordnungspolitik und Raumplanung. Hier spielt die verfügbare Wasserstraße noch immer eine untergeord-nete Rolle und wird, wenn überhaupt, höch-stens für touristische Raumplanungen in Erwä-gung gezogen. Vereinzeltes Umdenken findet zwar schon statt, die raumplanerischen Mög-lichkeiten, die vorhandene Wasserflächen einer maritimen Raumordnung bieten kön-nen, bleiben aber noch ungenutzt. (PB)

Infrastruktur“ im Sinne der Europäischen Kom-mission zu werten. Wasserstraßenlogistik ist die einzige, sofort wirksame Maßnahme gegen Bodenignoranten und Bodendegeneration und muss verstärkt genutzt werden. Denn, schon Franklin D. Roosevelt hat 1937 gewarnt: „Eine Nation, die ihre Böden zerstört, zerstört sich selbst.“

WasserstraßenlogistikDie Nutzung der Wasserstraßenlogistik ist al-lerdings bedroht und wird von zahlreichen Maßnahmen und Aktionen behindert. Unter den Schlagwörtern „Waterfront“ oder „Leav-ing on the Water“, wurde mittlerweile ein tren-diger Lifestyle entwickelt, der Wasserstraßen-logistik praktisch ausschließt. Rainer Schäfer, Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen, warnt, dass besonders kommunale Eigentümer lieber schicke Marinas und teure Wohnungen am Wasser haben als volle Schiffs- ladungen, die den Hafen anlaufen. Schäfer verlangt die Sicherung von Hafenflächen für Verlader und Logistiker und fordert von der Politik, für einen Interessensausgleich zu sor-gen. Zum Glück ist Wohnen am Wasser nicht für Hinz und Kunz erschwinglich, sonst könnte bald jedes Binnenschiff nur mehr mit Rädern in den Binnenhafen einfahren.

Eine andere “Bedrohung”, die der Binnenschiff-fahrt ihre notwendige Infrastruktur abspenstig machen will, ist die Verlandung von Was-serflächen. Mit dem Argument, dass moderne Binnenschiffe nicht mehr so viel Raum für die Manöverfahrt brauchen wie früher, werden immer mehr Wasserflächen zugeschüttet und der Boden versiegelt. Bei den derzeit herr-schenden Preisen für Logistikimmobilien liegt die Vermutung nahe, dass angesichts der Probleme am Finanzmarkt mit Lagerflächen mehr und schneller Rendite gemacht werden können als mit einer wasserseitigen Um-schlagstätigkeit. Knappe Verfügbarkeit von notwendigen Logistikimmobilien bei wach-

PETER BAUMGARTNER

Redaktion

Peter [email protected]

LOGISTIK express 2|201538

Zwang zum Handeln: Geplante Megahäfen in Afrika und Asien Der noch vor kurzem extrem hohe Ölpreis bescherte die Tendenz zur Langsam-fahrt und zum Bau von Megacontainerschiffen, um Größeneffekte zu nutzen. Obwohl der Ölpreis gesunken ist, hält dieser Trend an und Häfen allerorts müssen sich darauf einstellen. Der zunehmende Welthandel ist ein weiterer Grund für die Entwicklung von Großhäfen.

TRANSPORT & LOGISTIK

In vielen Ländern der Welt werden Mega-häfen gebaut – nicht zuletzt wegen der immer mehr zunehmenden Container-schiffgröße. Die Arbeitspferde sind heute

14.000 TEU-Schiffe, und Megacontainerschiffe mit bis zu 20.000 TEU werden bereits gebaut. Die größten Containerschiffe bedienen die Asien-Europa-Routen. Insbesondere auf die-sen Verbindungen müssen sich die Häfen auf die neuen Riesen einstellen. Noch vor zehn Jahren wurden dort überwiegend Container-schiffe um die 5.000 TEU eingesetzt. Aber auch auf Nebenstrecken wie z. B. via Afrika werden

immer größere Schiffe erwartet. Sowohl an der Ost- als auch Westküste Afrikas entstehen neue Großhäfen. Die folgende Aufstellung beschränkt sich auf Asien und Afrika.

Bagamoyo Megaport in Tansania Der größte unabhängige Hafenbetreiber, die China Merchants International, wird den Bagamoyo Megaport in der Nähe von Dar es Salaam in Tansania entwickeln. Das elf Milli-arden US-Dollar (10,3 Milliarden Euro) schwere Projekt soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Bis Ende 2045 wird der Hafen eine

Der zunehmenDe WeLthanDeL ist ein Weiterer grunD für Die entWickLung Von grosshäfen.

39LOGISTIK express 2|2015

DIRK RUPPIK

Hafen Lekki in Lagos in NigeriaAn der Westküste Afrikas in Lagos, Nigeria, soll schon 2015 die erste Phase des Hafens Lekki eröffnet werden. Nigeria erlebte in den letzten Jahren einen enormen Wirtschafts-aufschwung. Daher wird prognostiziert, dass das Umschlagvolumen in den Häfen bis 2020 zweistellig wachsen wird. Der Hauptkai wird bei kompletter Fertigstellung 1.500 m lang sein. Lekki wird der erste Tiefwasserhafen an der Westküste Afrikas sein, der 10.000 TEU-Containerschiffe empfangen kann.

Die Tiefe des Containerkais und der Fahr-rinne wird zwischen 16 und 19,5 m liegen. In der letzten Bauphase wird eine Kapazität von sechs Millionen TEU realisiert. Weiters werden Liegeplätze für Trocken- und Flüssigschüttgut entstehen. Die Konzession für die Entwick-lung und den Betrieb des Lekki International Container Terminals wurde über 21 Jahre an die philippinische International Container Terminal Services (LICTS) vergeben. Der Con-tainerkai hat eine Länge von 1.200 m. Bei voll-ständigem Betrieb der ersten Phase 2016 wird eine Kapazität von 2,5 Millionen TEU erreicht. Der gesamte Hafen wird von der Singapurer Tolaram Group zusammen mit Partnern ent-wickelt.

Kapazität von 20 Millionen TEU besitzen. Bisher handelt Dar es Salaam 90 Prozent der Im- und Exporte des afrikanischen Landes. Bis 2020 soll die Kapazitätsgrenze erreicht werden, da das Containervolumen um zehn Prozent pro Jahr in den nächsten fünf Jahren steigen wird. Laut Tansanias Präsident Jakaya Kikwete ist geplant, die erste Bauphase mit Kai und zwei Containerliegeplätzen bereits 2017 ab-zuschließen. In Bagamoyo sollen Container- schiffe mit bis zu 10.000 TEU empfangen werden. Eine Exportverarbeitungszone soll das Projekt komplettieren. Es wird den Hafen in Mombasa, Kenia, an Größe übertreffen und selbst dem gigantischen kenianischen Lamu-Hafenprojekt Konkurrenz bieten.

Hafen Lamu in KeniaNach einer Reihe von Verzögerungen soll nun ab März 2015 der neue Megahafen Lamu als Teil des Lamu Port Southern Sudan-Ethiopia Transport (LAPSSET)-Korridors entstehen. Bis 2030 werden u. a. neue Straßen- und Eisen-bahnverbindungen sowie eine Pipeline für Öl aus dem Südsudan gebaut. Der Südsudan und Äthiopien erhalten durch das Projekt einen Seezugang. Laut Al-Jazeera werden 32 Liegeplätze, drei internationale Flughäfen und eine Bahnlinie mit 1.500 km Länge gebaut werden.

Die ersten drei Liegeplätze im Wert von 449 Millionen US-Dollar (422 Millionen Euro) werden durch ein vom Bauunternehmen China Communications Construction Com-pany Ltd. geführtes Konsortium gebaut. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich gemäß American Journal of Transportation auf 25,5 Milliarden US-Dollar (rund 24 Milli-arden Euro). Lamu ist ein Schlüsselelement der Vision 2030 der kenianischen Regierung, mit der das Land seine Infrastruktur moderni-sieren und die Wirtschaft beleben will. Der Hafen wird rund drei Mal die Größe des bish-erigen Haupthafens Mombasa haben. Mugo Kibati, der Generaldirektor der Vision 2030, sagte: „Das Großprojekt wird das kenianische Bruttoinlandsprodukt in die Höhe treiben und bisher abgeschiedene Gebiete des Landes erschließen. Es wird ebenso die Wirtschaften von vier umliegenden Ländern ankurbeln.“ Es ist aufgrund seiner Lage in der Manda Bay nahe der von der UNESCO geschützten his-torischen Altstadt Lamu umstritten.

Hafen Lekki, NigeriaCopyright: Toleram Group

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LOGISTIK express 2|201540

TRANSPORT & LOGISTIK gepLante megahäfen in afrika unD asien

New Tanjung Priok in IndonesienEin weiteres Großprojekt ist der Bau des Hafens New Tanjung Priok (Kalibaru). Als wahrer Mega- hafen wird er 2023 an die 13 Millionen TEU (plus alter Hafen mit fünf Millionen TEU) und Containerschiffe bis 18.000 TEU handeln kön-nen. Der Bau erfolgt in drei Phasen. Der alte Hafen der indonesischen Hauptstadt Jakarta ist zunehmend überlastet. Der Spatenstich der ersten Phase erfolgte unter Beisein des ehemaligen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono (SBY) im März 2013. Neben drei Containerterminals wird ebenso ein Terminal für Petroleumprodukte für insgesamt 2,1 Milli-arden US-Dollar (rund zwei Milliarden Euro) ge-baut. Die Länge der Kais wird in dieser Phase zusammen 4.000 m betragen. Der Tender für die Entwicklung wurde durch das japani-sche Unternehmen Mitsui & Co gewonnen. Die Bauüberwachung erfolgt durch die nie-derländische Royal HaskoningDHV. Die erste Phase soll laut der britischen Ship Technology vollständig 2018 mit rund sechs Millionen TEU in Betrieb sein. Danach sollen noch vier wei-tere Containerterminals entstehen. Die Indo-nesian Logistics Association schätzt, dass die Logistikkosten in Indonesien momentan 25 bis 30 Prozent des jährlichen Bruttoinlandpro- dukts verschlingen. Der neue Hafen soll Ab-hilfe schaffen.

Tuas Mega Port in Singapur Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen alle Containerterminal-Kapazitäten Singapurs aus fünf Terminals im südwestlichen Stadtteil Tuas konsolidiert und erweitert werden. 2013 handelte der weltweit zweitgrößte Hafen Sin-gapur laut Statistika 32,6 Millionen TEU. In Tuas soll nun mit 65 Millionen TEU eine fast doppelt so große Kapazität entstehen. Der Transport-minister Lui Tuck Yew sagte: „Die Konsoli-dierung wird die Effizienz und Größeneffekte verstärken, den Transfer zwischen Terminals beseitigen und zu Kosteneinsparungen sowie zu einer gestiegenen Profitabilität führen.“ Die erste Phase soll laut Dredging Today in zehn Jahren noch vor dem Auslaufen der geleas-ten Fläche der Singapur City-Terminals in Tan-jong Pagar, Keppel und in Pulau Brani fertig-gestellt werden. Der Auftrag für die immensen Landgewinnungsarbeiten ging an ein Konsor-tium aus Hyundai, Samsung, Penta Ocean, Boskalis und Van Oord. Die kürzlich fertigges-tellten Terminals 1 und 2 in Pasir Panjang sollen ebenso in Tuas eingegliedert werden. Phase 3 und 4 der PSA-Terminals mit 15 weiteren Liege-plätzen und einem 6.000 m langen Kai werden noch gebaut. 2020 werden die beiden ersten Phasen von Pasir Panjang dem „alten Hafen“ weitere 15 Millionen TEU hinzufügen und die Kapazität auf rund 50 Millionen TEU steigern. Weiters soll die Tiefe des Hafenbeckens von 16 auf 18 m vergrößert werden, damit 18.000 TEU-Containerschiffe in der Löwenstadt anle-gen können.

Tiefseehafen Dawei in MyanmarDie Hafenverwaltung Myanmar Port Author-ity hat im November 2010 mit der Italian-Thai Development PLC. einen Vertrag über 8,6 Mil-liarden US-Dollar (8,1 Milliarden Euro) abge-schlossen, um einen Tiefwasserhafen in Dawei (Tanintharyi Region) im Südosten von Myan-mar zu bauen. Das Unternehmen wurde auf-grund von Finanz- und Terminschwierigkeiten 2013 durch die Dawei SEZ Development (DSEZ) ersetzt. Die DSEZ ist ein Joint Venture (50:50) zwischen Myanmar und Thailand und wurde in Thailand registriert. Das Unternehmen er-

Hafen Kalibaru (New Tanjung Priok)Copyright: Pelindo

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41LOGISTIK express 2|2015

hielt eine Konzession über 75 Jahre, um den Tiefwasserhafen und die zugehörige Sonder-wirtschaftszone zu entwickeln. Der Hafen wird am Ende der Entwicklung 55 Liegeplätze für Frachtschiffe, die Container, gemischte Fracht, Flüssigschüttgut, Flüssigerdgas, Kohle sowie Eisenerz transportieren, besitzen. Die Boxenkapazität wird bei 3,2 Millionen TEU und die Handlingskapazität bei 200 Millionen Ton-nen Fracht pro Jahr liegen.

Der Hafen ist nicht zuletzt für die chinesische Regierung von Interesse, die damit Ressour-cen wie Öl unter Umgehung der Malakka-straße nach Südchina befördern kann. Die neue Militärregierung Thailands „The National Council for Peace and Order“ stimmte der schnellen Fortentwicklung des Projektes zu. Die angegliederte Wirtschaftszone mit ein-er Fläche von 250 km² wäre eine der ersten Sonderwirtschaftszonen in Myanmar. Zum Projekt gehört die Anbindung des Hafens via Schiene und Straße an Thailand, Kambod-

scha und Vietnam. Eine grenzüberschrei-tende Schnellstraße und Eisenbahnlinie wird das Land mit dem Nachbarland Thailand via Tenasserim-Gebirge mit Bangkok und dem Haupthafen Laem Chabang verbinden.

Viele Waren sowie Öl und Gas können dann direkt unter Umgehung Singapurs über Burma nach Südchina und Südostasien gelangen. Für die langfristige Sicherung des Strombe- darfs in der AEC spielen Myanmar und Laos eine wichtige Rolle. Z. B. investierte das thailändische Erdölunternehmen PTT Explo-ration & Production in fünf burmesische Off-shore-Felder und wird wohl auch an weiteren Ausschreibungen teilhaben. Japan hat sich für ein Joint Venture mit Myanmar in der Thila-wa Special Economic Zone 25 km südlich der Hauptstadt Yangon entschieden. Dort befin-det sich auch der Vielzweckhafen Myanmar International Terminals Thilawa (MITT), der bereits vollständig im Besitz der Hongkonger Hutchison Port Holdings (HPH) ist. (DK)

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pünktlich am richtigen ort: auf der Weltleitmesse für Logistik, mobilität, it und supply chain management erwarten sie über 2.000 aussteller aus 63 Ländern. hier dürfen sie auf keinen Fall fehlen.

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Redaktion

Dirk [email protected]

LOGISTIK express 2|201542

Gerade bei Veranstaltungen auf anderen Kontinenten greifen Unternehmen gerne auf Logistik-partner mit globalem Netzwerk

und großer Erfahrung zurück. Grund genug für Kühne + Nagel, vor gut einem Jahr den neuen Bereich „KN Expo & Event Logistics“ aus der Taufe zu heben, der in der Niederlassung in Werndorf bei Graz angesiedelt ist. Von hier aus erfolgt seitdem die individuelle, weltweite Transportplanung und -koordination inklusive sämtlicher Dienstleistungen für österreichische Kunden, die irgendwo auf der Welt auf Messe-plätzen Präsenz zeigen, Events durchführen oder daran teilnehmen.

Leiter dieser Spezialabteilung ist Martin Krois-senbrunner, der bereits über langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt. Ihm gefällt besonders die Abwechslung, denn kein Auftrag ist mit einem anderen ident. „In der Eventlogistik kann es durchaus vorkom-men, dass man zur Anlieferung lediglich GPS-Koordinaten bekommt und der LKW dann via Schotterstraße zu einer abgelegenen Loca-tion gelotst wird, sei es eine Baugrube für eine Roadshow oder ein Open-Air Event. Es gibt keine Infrastruktur zur Be- und Entladung, keine Rampen oder ähnliches – man muss alles selbst mitbringen. Das ist mit Standardsendungen nicht zu vergleichen“, erzählt Kroissenbrunner.

Hauptschlagwort: Flexibilität. „Stellen Sie sich eine Fernsehproduktion vor, das Equipment fliegt um die ganze Welt, und dann ist eine Kamera kaputt. Hier muss binnen kürzester Zeit für Ersatz gesorgt werden, unabhängig davon, wie spät es bei uns gerade ist“, nennt er ein Beispiel. Knappe Zeitfenster bei der An-

lieferung und Securitykontrollen an Veranstal-tungsorten sind zwei weitere Punkte, die die Eventlogistik so spannend machen.

Fokus auf MessenAuch wenn es immer wieder große Veran-staltungen gibt, der Schwerpunkt liegt doch auf der Messelandschaft, insbesondere an deutschen Standorten. So ist K+N beispiels-weise der offizielle Messespediteur der Messe-plätze Hannover, Hamburg, Düsseldorf, Nürn-berg und München. „Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Aufträgen. Es gibt Wandermessen, etwa im Medizinbereich. So findet zuerst die Medica in Düsseldorf statt, wenig später die Arab Health in Dubai. Viele Aussteller wollen daher, dass ihre Exponate gleich direkt weitertransportiert werden, um die Manipulationen zu reduzieren. Andere je-doch brauchen das Material in der Zwischen-zeit doch wieder am Unternehmensstandort. Oft ist es aber einfach eine Abwägung zwi-schen Kosten und Nutzen, ob es einen Rück- oder Weitertransport gibt, hier spielen viele Faktoren zusammen“, weiß er.

Alles aus einer HandNatürlich bietet K+N nicht nur den reinen Transport an, sondern ein „Rundum-Sorglos-Paket“. Dazu gehören die Abwicklung welt-weiter Zoll- und Quarantäneverfahren ebenso wie Be-/Entladungsmanagement, Container-management, die Verwendung spezieller Hebesysteme im Bedarfsfall, Verkehrsmana-gement und Vor-Ort-Abwicklung sowie ein Team vor Ort, das rasch auf Eventualitäten reagieren kann. Kroissenbrunner: „Wenn ein Kunde beispielsweise sein Material mit 10 LKW zum Messeplatz bringen lässt, müssen diese mit

MANAGEMENT

Messen sind eine wunderbare Gelegenheit für viele Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen einem breiten Publikum vorzustellen. Ebenso wie bei gro-ßen Musik-, Sport- und anderen Veranstaltungen sind auch die Aussteller darauf angewiesen, dass ihr Equipment und Material rechtzeitig und unbeschadet am Ort des Geschehens zur Verfügung stehen – egal wann, egal wo. Eine Heraus-forderung für die Logistik!

Messen- und Eventteilnahme leicht gemacht – dank K+N

MARTIN KROISSENBRUNNER

k+n Bietet nicht nur Den reinen transport an, sonDern ein „runDum-sorgLos-paket“.

43LOGISTIK express 2|2015

Hilfe eines sauberen Logistikkonzepts koordi- niert werden, damit auch das richtige Fahrzeug zur richtigen Zeit am Stand steht und ent- oder beladen wird.“ Oberste Priorität dabei: einen leeren Messestand darf es nicht geben. Denn das wäre das Worst-Case-Szenario, das mit al-len Mitteln verhindert wird. Auch wenn es kurz-fristige Änderungen von Seiten des Kunden gibt, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt. „Die Wünsche werden dabei nicht hinter-fragt, sie werden möglich gemacht. Wenn ein Kunde einen Container doch früher braucht als ursprünglich geplant, dann wird der Konvoi beschleunigt, etwa durch eine Optimierung der Fahrzeiten oder durch den Einsatz zusätz-licher Fahrer, um Ruhezeiten zu vermeiden“, schildert er.

Zum Standardprozedere gehört inzwischen auch die Simulation der Zollabwicklung im Vor-feld, damit die Lieferungen dann rasch durch-geschleust werden können – insbesondere wenn es sich um Materialien handelt, für die Sondergenehmigungen nötig sind. „Wichtig ist, genügend Pufferzeiten einzuplanen, da die Behörden für die Zollabwicklung in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Zeit-spannen vorsehen“, ergänzt Kroissenbrunner. K+N liefert aber nicht nur, auch Abbau und Abtransport, Wiederverpackung und even-tuelles Leerguthandling gehören zum Ange-bot. Einfach alles, damit der Kunde sich auf sein Hauptgeschäft konzentrieren kann, ohne sich um das Drumherum kümmern zu müssen – denn dafür gibt es ja Experten. (AG)

Index

Kuehne + Nagelwww.kn-portal.com

^ Ihr Spezialist für Messen & Events - K+N

LOGISTIK express 2|201544

Sinnfreie Formulierungen wie ein Wei-tergabeverbot am Transportauftrag an den Spediteur, Übernahme unter generellem „Vorbehalt“, Haftbarhal-

tungen unter Androhung der Abrechnung von Vermögensschäden – und ein Versuch, CMR – internationales Recht – auszuhebeln. Was nützt im Falle von Transportschäden, wer haftet, in welcher Höhe? Was haben Haftun-gen in der Transportbranche für Auswirkungen auf das Risk Management im verladenden Unternehmen? Ist nicht ohnehin alles „versi-chert“?

Auszug aus dem Themenbereich „Transport-schaden“Ein breites Spektrum an Regelwerken, Ge-setzen und Übereinkommen machen es dem Risk Manager bis zum Mitarbeiter im Versand nicht gerade einfach. Auf nahezu jedem Verkehrsträger gelten verschiedene Haftungs-höhen und Fristen. Gesetzliche Höchsthaf-tungsgrenzen, die meist nicht ansatzweise den Wert der zu transportierenden Güter ab-decken!

Gerade im internationalen Güterverkehr ste-hen häufige Manipulation von Gütern am Plan, selten werden Waren direkt geladen und zur Haustüre des Empfängers verbracht. Allein schon aus Kostengründen werden Zusam-menladungen durch Spediteure gewählt, um Frachtkosten zu reduzieren. Das ist alles schön und gut. Und kostensparend – doch gerade durch den mehrfachen Umschlag von Gütern erhöht sich die Gefahr, dass das wertvolle Gut Schaden nimmt. Dann ist oft guter Rat teuer!

Man bedenke allein im Ablauf eines Seetrans-portes im FCL (gesamter Seecontainer steht zur Verfügung), der bereits mit Vortransport per LKW zum Hafen beginnt. Darauf folgen der erste Umschlag und Stauung bzw. Verla-

dung im Container (sollte dies nicht der Ab-sender bereits erledigt haben), Verladung aufs Schiff, Umschlag des Containers in einem Hafen und Umladung auf ein weiteres Schiff. Dies kann sich auf längeren Wegen, beispiels-weise aus Asien, wiederholen. Nach der An-kunft im Empfangshafen erfolgt ein weiterer Umschlag auf LKW oder Bahn. Die Zustellung bis zum Empfänger erfolgt sowieso meist per LKW. Wir zählen den vielfachen Umschlag, viele Verkehrsträger – und viele Möglichkeiten der Beschädigung. Jede Manipulation im Um-schlag von Waren ist eine schadenanfällige Prozedur. Ist die Ware erst am Transportmittel, ist sie – statistisch gesehen – vergleichsweise sicher.

In Österreich als Binnenland laufen viele Trans-porte auf der Straße. Der LKW ist jedoch auch sonst kaum wegzudenken! Die „erste und letzte Meile“ läuft nahezu in jedem Trans-portbereich über die Straße. Häufig werden so Schäden im Straßengüterverkehr zum Thema. Aber: Wie verhält man sich richtig, wenn schon bei der Übernahme ersichtlich ist, dass das Gut beschädigt ist? Was nützt der vielzitierte „Vorbehalt“? Oder reicht eine nachträgliche Haftbarhaltung? Wer ist der richtige Ansprechpartner? Und bis wann muss eine Rüge erfolgen?

Bei äußerlich erkennbaren Schäden ist der Vermerk bei der Übernahme bei jedem Trans-portmittel sehr wichtig. Am CMR Frachtbrief, am Lieferschein, im Zweifelsfall kann die Ware gar nicht angenommen werden – auch, wenn Fracht und Ware bereits bezahlt sind! Wird die Ware ohne Vorbehalt übernommen, also „rein quittiert“, wird der Frachtführer/Spediteur im wahrsten Sinne des Wortes (in den meisten Fällen) freigezeichnet. Wie wol-len Sie beweisen, dass die Ware, die Sie „ord-nungsgemäß“ entgegengenommen haben,

Haftung & Versicherung in der in-ternationalen Güterbeförderung

TRANSPORT & LOGISTIK

Globalisierung und überregionale Geschäfte bedingen den internationalen Wa-renverkehr. Nicht selten werden Risiken für Verlader, Empfänger, Spediteure und Frachtführer unterschätzt.

GERNOT FISCHBACH

Redaktion

Gernot Fischbach [email protected]

45LOGISTIK express 2|2015

gramm - Bahntransport (nach Cotif-CIM): 17,00 SZR/kg brutto – etwa EUR 21,05 EUR* pro Kilogramm - Seetransport (nach Hamburger Regeln): 2,50 SZR/kg brutto – oder 835,00 SZR pro Packstück (= Container!) – also etwa EUR 3,10 pro Kilogramm – oder eben EUR 1.033,86 pro Packstück.

In der Luftfracht (Montrealer Übereinkommen) besteht eine Höchsthaftung zu 19,00 SZR pro Kilogramm brutto. Dies entspricht in EUR 23,53 pro Kilogramm des Bruttogewichts der Waren. Stets natürlich entspricht der höchste Ersatz dem Wert des Gutes! Die vorgenannten Haf-tungshöhen sind abhängig vom tatsächlich anwendbaren Verkehrsträgerabkommen, u.a. durch Nachweis des Schadenereignisses, Schadenortes etc. Letztendlich ist es erwäh-nenswert zu wissen, dass Haftung nicht mit Versicherungen gleichzusetzen ist. Handeln Sie im Schadensfall, als wäre keine Versi-cherung eingedeckt worden! (GF)

doch schon beschädigt war und nicht erst nach der Übernahme in Ihrer Obhut Schäden erfahren hat? Im Übrigen – führen Sie beim Vorbehalt an, was Sie vorhalten wollen.

Um finanzielle Folgen von Schäden oder Ver-lusten zu minimieren, ist es sinnvoll, das Gut am Transportweg zu versichern. Spediteure oder Transportversicherer ermöglichen die pas-sende Variante für die individuelle Anforde-rung. Denn: Transportversicherungen decken im Regelfall die am Transportweg möglichen Risiken der Beschädigung und Verlust – je nach Polizze von der ersten Verladung bis zur endgültigen Zustellung. Frachtführer wiede-rum halten sich im Regelfall an die Höchsthaf-tungsgrenzen.

Übersicht zu den Haftungsgrenzen der VerkehrsträgerStraßentransport (nach CMR): 8,33 SZR/kg brutto – das heißt: etwa 10,20 EUR* pro Kilo-

^

LKW - Friends on the road

Info

Umrechnungskurs EUR/SZR vom 13.2.2015 1,00 EUR = 0,81756 SZR

Index

SVZL Consulting e.U. www.svzl.eu

LOGISTIK express 2|201546

Die Rahmenbedingungen in unse-rem Markt sind so eindeutig wie nie zuvor: Überkapazitäten, zu viele Anbieter, Verdrängungswettbe-

werb, mächtige und anspruchsvolle Kunden, Preisdruck, Digitalisierung. Was setzen wir als Dienstleister dem entgegen? Wie lautet Ihre Strategie, um in diesem Umfeld weiterhin und in Zukunft bestehen zu können? Fakt ist: Auf einen funktionierenden aktiven und sys-tematischen Vertrieb / Verkauf kann kein Un-ternehmen im B2B-Bereich verzichten.

„Ein tolles Gebäude, ein eigener Fuhrpark, neueste Technik, fachkompetente Mitar-beiter, zuverlässige Leistungserbringung und langjährige Bestandskunden, das müsste doch ausreichen, dass auch andere neue Kunden die Leistungen unseres Unterneh-mens nachfragen und so die Firma wächst“, dachte der stolze Speditionsunternehmer Franz Altschön (Name geändert). Doch irgendwann ging nichts mehr: Insolvenz.

Qualitätsprobleme verärgerten einige Be-standskunden, der neue Logistikleiter wech-selte zu einem anderen Anbieter, der von seinem Dienstleister eine bessere Leistung zu einem günstigeren Preis erwartete, als Altschön liefern konnte.

Geringe Margen, zu lange Zahlungsziele und fehlende neue Kunden trugen dazu bei, dass er im Markt nicht mehr bestehen konnte. Da-bei kümmerte er sich um vieles und fast alles im Unternehmen, nur nicht um den Vertrieb. Er hatte keine entwickelte Vertriebsabteilung, die neue Kunden hätte gewinnen können. Und doch: In Vorjahren hatte Herr Altschön mal was ausprobiert. Stefan sollte mal was in Sachen Kundengewinnung machen. In 3 Monaten fuhr er zu möglichen neuen Kunden, hatte nur leider keinen Erfolg. Dabei war Ste-fan gerade mit der Ausbildung als Speditions-kaufmann fertig, jung und motiviert. Aber in keiner Weise auf diesen Job im Vertrieb vor-bereitet und richtig ausgestattet. Denn der ungeduldige Franz Altschön meinte immer, so schwer ist das nicht, neue Kunden zu gewin-nen. Ein bisschen mit den Kunden reden und dann klappt das schon. Doch Stefan schei-terte an dieser Aufgabe. Und Herr Altschön wollte nicht mehr Geld ausgeben, weder in Gehalt, Arbeits- und Verkaufshilfen noch in andere wichtige Dinge. Denn Kundengewin-nung durfte nichts kosten, sollte aber schnell was bringen.

So oder ähnlich geht es vielen Unternehmen zahlreicher Branchen. Der Verdrängungs-wettbewerb und das geänderte Einkaufs- und Kommunikationsverhalten machen sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit bemerkbar, neue Kunden bleiben aus, beste-hende Kunden wechseln zur Konkurrenz. Wer glaubt, dass der dringend benötigte Geschäftserfolg durch einen dann auser-wählten, nicht vorbereiteten Mitarbeiter kommt, wird schnell eines Besseren belehrt.

MANAGEMENT

Warum Vertrieb zur Chefsache gemacht werden muss oder warum Sie auf einen funktionierenden Vertrieb nicht verzichten können.

Vertrieb / Verkauf ist Chefsache

47LOGISTIK express 2|2015

HOLGER GLOSZEIT

Vertrieb ist für viele Unternehmen nur ein Experiment ohne Erfolg, eine nicht einzuse-hende Black Box. Vor allem dann, wenn der Unternehmer oder Geschäftsführer eine technische oder kaufmännische Ausbildung und Orientierung hat, aber niemals Vertrieb und Verkauf erlernt und jahrelange Erfahrun-gen gemacht hat. Um das deutlich festzu-halten: Vertrieb / Verkauf ist eine der interes-santesten beruflichen Aufgaben, aber auch eine der härtesten. Das Positive ist, dass man viel erreichen kann, wenn man gerne mit Menschen zu tun hat und diese überzeugen kann. Der oder die Mitarbeiter müssen eine Vielzahl von Aufgaben beherrschen und trotz mehrfacher Absagen und Ablehnungen, z. B. bei der Telefonakquise, immer noch motiviert sein. Vertrieb ist also nicht einfach, sondern ein Bereich, der ständig in Bewegung ist und weiterentwickelt werden muss.

Definition: Was ist Vertrieb / Verkauf für uns?Bevor Sie einen Vertrieb installieren, müssen Sie eine Vorstellung davon haben, was dieser Vertrieb leisten und erreichen soll? Es ist eine Frage Ihrer Unternehmensziele, wie auch Ihr Vertrieb aufgestellt sein muss.

Erklären Sie Vertrieb zur ChefsacheVertrieb zur Chefsache erklären bedeutet aber nicht, dass nur Sie alleine die vertriebli-che Arbeit machen. Vielmehr ist das Vorle-ben von Verkaufs- und Kundenorientierung wichtig. Stellen Sie die hohe Bedeutung dieser Aufgabe klar und stärken Sie die Mitar-beiter, die diesen Job machen. Interessieren Sie sich für Teilergebnisse, Probleme, Barri-eren der Mitarbeiter. Machen Sie es sich zur regelmäßigen Aufgabe, mit den Vertrieblern zu kommunizieren.

Vorleben bedeutet VormachenLeben Sie den Vertrieb vor, den Sie sich vor-stellen. Machen Sie allen Mitarbeitern klar,

wie wichtig Stabilität und Wachstum für Ihr Unternehmen sind.

Definieren Sie eine Strategie Ohne Ziele gibt es nur Orientierungslosigkeit. Ohne Strategie können jedoch auch keine Ziele erreicht werden. Genau das ist auch die Aufgabe von Chefs und Vorgesetzten, die Strategie zu definieren.

Holen Sie sich Hilfe vom Vertriebscoach Es ist kein Makel, nicht zu wissen, wie ein funk-tionierender aktiver und systematischer Ver-trieb aufgebaut ist. Holen Sie sich Hilfe von Experten. Ein Vertriebscoach und -trainer un-terstützt Sie dabei, Ihr Vertriebsmanagement-konzept zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um Wissens- und Erfahrungsaustausch und eine professionelle Konzeption. Er fun- giert auch als Sparringspartner, der Ihnen den Spiegel vorhält. Das hilft bei zu treffenden Ent-scheidungen.

Wählen Sie die richtigen Mitarbeiter für den Job im Vertrieb ausEiner der großen Fehler ist, dass nicht die richtigen Mitarbeiter (ganz gleich ob intern oder extern) für die Aufgabe im Vertrieb ausgewählt werden. Ein Scheitern von Ver-triebsmitarbeitern ist nicht nur teuer, sondern verhindert auch Wachstum. Auch hierbei un-terstützt Sie ein Vertriebscoach.

Investieren Sie in Ihren VertriebTrainieren Sie Ihren Vertrieb regelmäßig, stat-ten Sie ihn mit den richtigen Arbeitsmitteln aus und sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Ziel sollte jedoch sein, dass sich diese Investi-tion auch langfristig amortisiert.

Fazit: Ein funktionierender aktiver und syste- matisch arbeitender Vertrieb bietet Ihnen nicht nur die Chance auf Stabilität und Wachs- tum, sondern auch die Sicherung der Arbeits-plätze und die Existenz Ihres Unternehmens.

Index

train4resultswww.train4results.de

LOGISTIK express 2|201548

MANAGEMENT

Produktionen wandern zunehmend aus europäischen Hochlohnländern in sogenannte Best-Cost-Länder ab oder an Standorte mit niedrigeren

Energiekosten. Um diesem Trend entgegen-zuwirken, ist die europäische Industrie ge-fordert, intelligente Wertschöpfungskonzepte im Produktionsbereich zu entwickeln. Die EU-Kommission will "die schrumpfende Rolle der Industrie umkehren" und die "Attraktivität

Europas als Produktionsstandort wiederher-stellen", so der damals zuständige Kommissar Antonio Tajani. Mit mehr Investitionen in Fab-riken und Forschung und Entwicklung sollte der Anteil der Industrie an der europäischen Wirtschaftsleistung bis 2020 auf 20 Prozent an-gehoben werden. Derzeit liegt dieser Wert bei rund 15 Prozent. Ein großes europäisches Forschungsprojekt stellt nun den Menschen ins Zentrum zukunftsweisender Produktions-konzepte, um Fertigungsberufe deutlich at-traktiver zu gestalten und Europa wettbew-erbsfähiger zu machen.

Seit 1. Dezember 2014 koordiniert das VIRTUAL VEHICLE Research Center in Graz das Projekt Worker Centric Workplaces in Smart Factories (kurz FACTS4WORKERS genannt). 15 europäis-che Forschungspartner aus acht Ländern sind an einem eigens dafür gebildeten Konsortium beteiligt. Die vierjährige Forschungsinitiative wird im Rahmen von Horizon 2020 gefördert. Dabei handelt es sich um ein EU-Förderpro-gramm für Forschung und Innovation der Eu-ropäischen Kommission, das für den Zeitraum 2014 bis 2020 angelegt ist.

Ambitionierte ForschungszieleDie Ergebnisse des Forschungsprojekts sol-len ein neues industrielles Zeitalter einläuten, das durch die sogenannte „Smart Factory“ gekennzeichnet ist. Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden als so genannte „Smart Worker“ bestmöglich durch Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt, um flexibel, effizient und zuverlässig produzieren zu können. Dadurch werden lokale Wettbew-erbsvorteile genutzt und (mittel)europäische Produktionsstandorte langfristig gesichert.

Der Mensch steht im Mittelpunkt der Produktion von morgenStartschuss für das größte Forschungsprojekt in Österreich zum Thema Industrie 4.0. Das VIRTUAL VEHICLE Research Center in Graz koordiniert das 7,9 Millionen Euro Projekt „FACTS4WORKERS“ mit 15 europäischen Forschungspartnern und vier Jahren Dauer, um Arbeitsplätze in der Fabrik der Zukunft attraktiv und intelligent zu gestalten und Europa als Produktionsstandort zu stärken.

^ Anwendungsfall Hidria Rotomatika Photocredit:

VIRTUAL VEHICLE

49LOGISTIK express 2|2015

Die Antworten auf diese Fragen sind der Schlüssel zu erfolgreichen und mensch-zen- trierten Lösungen von Informations- und Kom-munikationsstrategien in Produktionsprozes-sen. Durch das Eingehen auf die Situation des Menschen im Produktionsablauf kann eine Erhöhung der Zufriedenheit und Moti-vation von Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern erreicht werden, die insgesamt eine Steigerung der Produktivität um bis zu 10 Prozent bewirken kann. Der Haupt-Fokus des Forschungsvorhabens liegt jedoch vor-wiegend darauf, „den Arbeitsplatz in der Produktion in Europa deutlich attraktiver zu gestalten, damit mehr Menschen sich gezielt für dieses fordernde und sich verändernde Berufsfeld entscheiden“, so Wifling.

Auf folgenden Anwendungsfällen liegt das Hauptaugenmerk von FACTS4WORKERS:

Assistierter Maschinenbediener (innovative Interaktionsmechanismen, z. B. Datenbrillen, siehe Bild)

Menschzentriertes Wissensmanagement (Hilfs- mittel am Arbeitsplatz weisen intuitive Inter-aktionsmechanismen auf -> sprach-, touch- oder gestengesteuert)

Selbstlernende Arbeitsplätze (erweiterte intel-ligente Datenvernetzung am Arbeitsplatz)

In-situ-Lernen in der Produktion (Mobile, per-sonalisierte und situationsadaptive Lernsys-teme unterstützen lebenslanges Lernen und die generationsübergreifende Weitergabe von Know-how)

Mit der schrittweisen Realisierung von Smart Factories werden Produktionsstätten neu gedacht und Produktionsarbeit erfährt einen wirtschaftlichen und gesellschaftli-chen Wertewandel. Produktionsstandorte können somit nicht nur technologisch und wirtschaftlich, sondern auch auf der sozialen Ebene stabilisiert werden. (LE)

Smart FactoryIn der Smart Factory, der Produktionsstätte der Zukunft, steht der Mensch als flexibelstes Ele-ment der Produktionsabläufe im Zentrum der Aufmerksamkeit. Er wird hier als Produktions-Wissensarbeiter gedacht, d. h. beim Bedie-nen von Maschinen wird er durch optimierte Informations- und Kommunikationstechnolo-gie, durch eine selbstlernende Arbeitsumge-bung und durch in-situ-Lernen unterstützt.

Die angestrebte Digitalisierung wird nicht nur einzelne Fabriken, sondern die gesamten Wertschöpfungsnetzwerke betreffen. Dies kann durch sogenannte „cyber-physische Systeme“ erreicht werden. Darunter ver-steht man Netzwerke aus informations- und softwaretechnischen Komponenten sowie mechanischen und elektronischen Teilen, die über das Internet oder andere Kommunika-tionsnetzwerke miteinander in Verbindung stehen.

Schlüsselfaktor MenschNeben dem technischen Zugang führt diese Änderung der Arbeitsplatzsituation auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Rolle des Menschen als Schlüsselfaktor im Produktionsprozess. In diesem Zusammen-hang spricht man von Wissensarbeit. Wissens-arbeit hat nichts mehr mit den herkömmli-chen automatisierten Routinetätigkeiten der Fabrikarbeit zu tun. Sie ist durch eine völlig neuartige, komplexe und autonome Arbeits-umgebung gekennzeichnet. Smart Worker entwickeln zudem selbst neue Möglichkeiten zur kontinuierlichen Verbesserung von Wissen-saustausch an ihrem Arbeitsplatz.

„Es gilt zu hinterfragen, wie Menschen ar-beiten und lernen, wie sie mit neuen Tech-nologien interagieren und wie sie an einem attraktiven und fordernden Produktionsarbe-itsplatz einen Mehrwert für die Industrie erzeu-gen können", verdeutlicht Martin Wifling, der Projektleiter von FACTS4WORKERS am VIRTU-AL VEHICLE Research Center in Graz.

Index

VIRTUAL VEHICLE Forschungszentrumwww.v2c2.at

Die ergeBnisse Des forschungsproJekts soLLen ein neues inDustrieLLes zeitaLter einLäuten, Das Durch Die sogenannte „smart factory“ gekennzeichnet ist.

LOGISTIK express 2|201550

Die Montan Spedition ist ein Vor-reiter auf dem Gebiet des unbe-gleiteten kombinierten Verkehrs und Expertin für montanistische

Logistik. Bereits ein Jahr nach der Unterneh-mensgründung 1973 begann Glauninger, die gerade die Handelsschule absolviert hatte, in dem Betrieb als Sachbearbeiterin. „Schon vor dem Abschluss hatte ich die Jobzusage, weil ich bereit war, neben der Schule die Ein- schulung zu machen und gleich anschließend Vollzeit dort zu arbeiten“, erinnert sie sich zurück, „die Arbeit hat mir Spaß gemacht und so war für mich klar: das will ich!“

Nun ist sie bereits seit 41 Jahren im Un-ternehmen, hat sich mit Fleiß hochgearbeitet und bereits 1997 die Geschäftsführung über-nommen. „Ich habe diese Wahl nie bereut, und würde nichts anderes machen wollen“, stellt Glauninger fest. Auch ein Wechsel zum Mitbewerber kam für sie nie in Frage. „Man trifft täglich auf neue Herausforderungen, auch wenn man sich vorbereitet, kommt es dann meist anders – man kann sich nicht zurücklehnen, und das macht es so span-nend.“ Im Jahr 1978 startete die Montan Spedition im unbegleiteten KV, damals mit 50 Containern. „Heute haben wir über 1.000 30-Fuß-Container in fünf verschiedenen Aus-führungen“, erzählt sie stolz.

Wo ein Wille, da ein WegFür Glauninger liegen die besonderen Herausforderungen vor allem darin, neue Re-lationen und neue Länder zu bearbeiten – zu kalkulieren, prüfen, bewerten und optimieren. „Das, was gestern war, muss heute nicht zwingend genauso funktionieren“, spricht sie aus Erfahrung. Eine gute Organisation ist das A und O. „Wenn man gut organisiert,

lassen sich auch Beruf und Familie verein-baren“, meint die Geschäftsfrau, selbst Mut-ter eines erwachsenen Sohnes – der bereits seit 8 Jahren ebenfalls im Unternehmen tätig ist. „Natürlich ist es hilfreich, wenn der Fami-lienbund zusammenhält. Bei uns ist damals glücklicherweise die Schwiegermutter in die Bresche gesprungen“, erinnert sie sich zurück. Denn: „Wir müssen dann da sein, wenn un-sere Kunden uns brauchen, und nicht, wenn wir gerade Zeit haben. Flexibilität ist wichtig.“

Männerdomäne?Dass die Logistik eine männerdominante Branche ist, ist unbestritten. Dennoch hält sie nichts von einer verpflichtenden Frauen-quote auf Führungsebenen. „Entweder man möchte Frauen in Führungspositionen, weil diese es sich verdient haben, oder eben nicht – dann soll man es lassen.“ Denn was zähle, sei die Leistung: „Die Transportbranche ist kein Schönheitswettbewerb.“ Ihrer Meinung nach würden nur wenige Frauen sich selbst zutrauen, in diesem Bereich zu arbeiten.

„Ich selbst habe aber immer Akzeptanz von-seiten der Männerwelt bekommen und hatte auch nie das Gefühl, mehr tun zu müssen als ein Mann, um das Gleiche zu erreichen“, be-richtet sie. Und wo sieht sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen? „Vielleicht haben Frauen einfach die Fähigkeit, wie ein Mann zu denken, aber wie eine Frau zu füh-len. Das Gespür, wann man die Zügel streng anziehen und wann besser locker lassen sollte.“ Also die richtige Balance zwischen Fordern und Fördern zu finden.

Im Verkehrsgesamtplan sieht die Regierung eine Verlagerung von 40 Prozent des Gü-terverkehrs auf die Schiene bis zum Jahr 2025

Frauenpower in der Logistik

JOB & KARRIERE

Wenn etwas gut ankommt, sollte man es beibehalten. Darum nun unser zweiter Teil über erfolgreiche Frauen in der Logistik. Diesmal führte die Suche nach weib-lichen Führungskräften in die Steiermark, wo Ingrid Glauninger seit vielen Jahren die Geschicke der MONTAN Speditionsgesellschaft mbH lenkt.

INGRID GLAUNINGER

51LOGISTIK express 2|2015

vor – durch eine Verbesserung der Schienen-infrastruktur bei gleichzeitiger Adaption der LKW-Mauten. Hinzu kommen noch bis 2017 Förderverträge für Eisenbahnverkehrsun-ternehmen, um den Schienengüterverkehr zu unterstützen. Glauninger: „Das System des unbegleiteten Kombiverkehrs ist der Zukunfts- träger schlechthin. Wer eine umwelt- schonende Alternative zum Straßentrans-port sucht, wird hier fündig. Damit es auch entsprechend genutzt und die Umwelt ge-schont wird, wünsche ich mir die notwendige politische Unterstützung. Für unsere Kinder und Kindeskinder.“ Hoffentlich geht ihr Wun-sch in Erfüllung. (AG)

Redaktion: Angelika GaborE-Mail: [email protected]

Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital. Daher legen wir auch großen Wert auf ihre Aus- und Fortbildung. Nur durch ständige Weiterbildung können wir unsere starke Marktposition und den entsprechenden Innovations- und Know-how-Vorsprung auch zukünftig behaup-ten. Bei uns wird die Ausbildung unserer Mitarbeiter groß geschrieben, vor allem die Lehrlingsausbildung liegt uns sehr am Herzen.

Karriere mit Lehre ist bei uns keine leere Worthülse. Eine bei uns abgeschlossene Lehre bietet auch eine firmeninterne Karrierechance. Darüber hinaus halten wir auch engen Kontakt mit den unter-schiedlichsten Ausbildungsstätten.

Index

Montanspedwww.montansped.com

LOGISTIK express 2|201552

Mehr Informationen zu Job & Karriere auf www.logistik-express.com

Menschen in Bewegung

Ralf Heislmeier (46) ist jetzt neuer Head of Sales and Marketing bei der SPV Solutions, Products, Visions AG. Zuvor war der Vertriebsprofi mehr als zwei Jahre als Account Manager bei der

Infor Global Solutions GmbH tätig. Ralf Heislmeier sieht es als seine erste Auf-gabe, einen gesunden Mix aus den verschiedenen Maßnahmen für Neu-kundengewinnung zu finden.

Der Geschäftsbereich Teradata Mar-keting Applications soll die mit der Teradata Integrated Marketing Cloud erzielten Umsätze steigern. Dem Bere-ich steht künftig Bob Fair, bisheriger Ex-

ecutive Vice President and Chief Mar-keting and Information Officer, vor. Fair wird weiterhin Corporate Marketing und IT Services leiten.

BOB FAIRCo-PresidentTeradata

RALF HEISLMEIERHead Sales and Marketing Visions AG

HERMANN WIMMERCo-PresidentTeradata

Mike Kohler, CEO bei Teradata, befördert Hermann Wimmer zum Co President, um das Marktpotenzial noch besser auszuschöpfen und Teradata weiter voranzubringen. Im Geschäfts-

bereich Teradata Data and Analytics liegt der Schwerpunkt auf der Unified Data Architecture mit ihren Analytics- und Big Data-Lösungen.

FRANK OFFERMANNSGlobal Director Retail Leica Camera AG

ROLAND EWERTBetriebsleiterHermes-Fulfilment

STEFAN NOER-PEL-SCHNEIDERBeiratsvorsitzenderIDS Logistik

GERNOT FISCHBACHRedkation LOGISTIK express

Die Leica Camera AG holte sich im Februar den Trade Marketing- und Consumer Electronics-Experten Frank Offermanns vor die Linse und gleich mit ins Team. Der neue Global Director

Retail wechselte von Canon zu Leica und ist nun für die Erweiterung des Multi-Channel Konzepts des Unterneh-mens zuständig.

Zum 1. März kam es beim Hermes-Ful-filment-Standort Löhne zu einem Füh-rungswechsel. Roland Ewert (44) ist jetzt der neue Betriebsleiter und löst somit Ralf Kemper (58) ab, der sich nach 30

erfolgreichen Jahren im Unternehmen ins Privatleben zurückziehen möchte. Ewert bringt langjährige Branchener-fahrung mit und verfügt über umfang-reiche Marktkenntnisse.

Stefan Noerpel-Schneider (48) wurde bereits im November 2014 von den IDS Gesellschaftern zum neuen Beirats-vorsitzenden gewählt und folgt somit Mathias Krage (57), der sein Amt nach

acht Jahren turnusmäßig zur Verfü-gung stellte. Noerpel-Schneider führt bereits in 5. Generation das Familienun-ternehmen C. E. Noerpel mit über 1.700 Mitarbeitern an.

Gernot Fischbach, Sachverständiger für Transportschäden, unterstützt und berichtet nun für LOGISTIK express am Puls der Zeit. Gernot Fischbach ist ein Fachmann in der Speditionsbranche

und betreibt seit 2015 sein Unternehmen SVZL Consulting e.U. mit den Schwer-punkten der Transportschadenpräven-tion und -aufarbeitung.

JOB & KARRIERE

53LOGISTIK express 2|2015

STEFAN PICHLERCEOairberlin group

DIRK SCHMITTCEOSwissport Cargo

RAINER FANOBereichsleiter Anlagenbau WAGNER Group

MIKE WAGNERGeschäfts- leitung Allgeier IT Solutions

CHRISTOPH KLENKVorstands- vorsitzender Krones AG

ANDREAS KERSCHNER Geschäfts- stellenleiter DB Schenker

MARTIN HACKLGeschäfts- stellenleiter DB Schenker

NICOLAS BURR FinanzvorstandHapag-Lloyd

Im Februar wechselte Stefan Pichler von Fiji Airways zur airberlin group und hat dort die Funktion des Chief Execu-tive Officer übernommen. Er folgte Wolfgang Prock-Schauer der seine ur-

sprüngliche Position im Unternehmen als Chief Strategy & Planning Officer wieder aufnahm.

Dirk Schmitt ist seit 01. Februar 2015 der neue CEO für Swissport Cargo Services Deutschland und Österreich. Er über-nahm die Funktion von Peter Kohl, der sich jetzt innerhalb von Swissport neu-

en Aufgaben stellt. Schmitt arbeitet von der Cargo City South des Frank-furter Flughafens aus und berichtet auf funktionaler Ebene an Nils P. Knudsen, Head of Global Cargo Services.

Einen Perspektivenwechsel von der Medizin- in die Brandschutzbranche gab es bereits im Oktober 2014. Rainer Fano (53) tauschte seine Position bei Siemens Buildings Technologies aus

und ist nun als neuer Bereichsleiter An-lagenbau Amerika bei der WAGNER Group GmbH tätig.

Mike Wagner übernimmt die Geschäfts- leitung der Allgeier IT Solutions AG und ist ab sofort zuständig für den Auf- und Ausbau einer übergeordneten Ver-triebs- und Liefereinheit mit Schwer-

punkt auf Lösungen und Dienstleistun-gen – insbesondere im Umfeld Cloud-, Microsoft- und Managed Services.

Christoph Klenk (51) wird zum 1. Ja-nuar 2016 neuer Vorstandsvorsitzender der Krones AG und folgt somit Volker Kronseder (61), der seinen am 31. Dezember 2015 endenden Vorstand-

vertrag nicht verlängern wird. Chris-toph Klenk ist seit 1994 für die Krones AG tätig. Bis 2011 war er als Vorstand für die Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Produktsparten verantwortlich.

Ebenso übernimmt Mag. Andreas Ker-schner (47) von Robert Hartmann die Leitung der Salzburger Geschäftss-telle von DB Schenker. Er war zuvor langjähriger Geschäftsführer der Log-

win Solutions Austria GmbH tätig. Sein Vorgänger Robert Hartmann konzent-riert sich auf eigenen Wunsch auf neue Aufgaben außerhalb von DB Schenker Logistics.

Einen Führungswechsel der Geschäfts-stelle von DB Schenker in Wien gab es am 01. April 2015. Martin Hackl (36) löste die bisherigen Geschäftsstellenleiter Markus Aminger, MBA, und Alexander

Peter Ganz, 47, hat in der Sitzung des Hapag-Lloyd Aufsichtsrates sein Amt als Finanzvorstand mit Wirkung zum 1. April 2015 niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat dazu seine Zustimmung erteilt. Peter

Schaffer ab und übernahm die Wiener Niederlassung. Hackl war ab 2012 als Managing Director von DB Schenker im Oman tätig.

Ganz wird am selben Tag aus dem Un-ternehmen ausscheiden. Seine Nach-folge übernahm CSAV Finanzvorstand Nicolas Burr.

54

Messen & Events

DATUM VERANSTALTUNG ORT INTERNET

15. April HERMES 2015 Wien www.hermes-vlp.at

16. April Tag der Logistik D-A-CH www.tag-der-logistik.de

16. bis 17. April 31. BVL LOGISTIK DIALOG Wien www.bvl.at

5. bis 8. Mai TRANSPORT LOGISTIC München www.transportlogistic.de

19. bis 20. Mai LOGISTIKWERKSTATT GRAZ Graz www.vnl.at

19. bis 21. Mai SMART AUTOMATION AUSTRIA Linz www.smart-automation.at

25. Juni ÖSTERREICHISCHER LOGISTIK-TAG Linz www.vnl.at

25. bis 26. Juni EXCHAINGE 2015 Frankfurt www.exchainge.de

17. bis 18. September LOGISTIK SOMMER 2015 Leoben www.logistiksommer.at

17. September LOGISTIK-FORUM BODENSEE Bregenz www.vnl.at

23. bis 24. September ECR TAG GERMANY Bonn www.gs1.de

24. bis 25. September AUTOCONTACT 2015 Bad Radkersburg www.acstyria.com

29. Sept. bis 1. Oktober FACHPACK Nürnberg www.fachpack.de

7. bis 8. Oktober NEOCOM Düsseldorf www.neocom.de

8. bis 9. Oktober BMÖ EINKAUFSFORUM WIEN www.bmoe.at

28. bis 29. Oktober DEUTSCHER LOGISTIK KONGRESS Berlin www.bvl.de

11. bis 13. November 50. SYMPOSIUM EINKAUF Berlin www.bme.de

12. November ECR TAG AUSTRIA WIEN www.gs1.at

19. bis 20. November DEUTSCHER HANDELS KONGRESS Berlin www.handelskongress.de

08. Juli08. Oktober20. Jänner 2016

Print & E-Paper Ausgabe Nr. 3/2015Print & E-Paper Ausgabe Nr. 4/2015Print & E-Paper Ausgabe Nr. 1/2016

www.logistik-express.com/e-paper-uebersicht/

Trends, Messen & Events. LOGISTIK express informiert, sachlich, fachlich, aktuell. Mehr auf www.logistik-express.com/services/kalender/

TERMINE MESSEN & EVENTS

The Supply Chainers’ Conference

25. – 26. Juni 2015 Frankfurt am Main

www.exchainge.de

Jetzt anmelden

3. Internationale Fachkonferenz für Supply-Chain- und Operations-Verantwortliche

Die Frage ist nicht, ob die Digitalisierung Auswir-kungen auf unsere Supply Chains hat, ob Industrie 4.0 kommt, ob 3D-Druck irgendetwas verändern wird oder ob die Cloud sich durchsetzen wird. Die Frage ist: Wer macht heute schon was draus?

Digitization | Industrie 4.0

Wie geht es weiter, wenn durch Crowdsourcing und Open Innovation Produkt ideen entstanden sind? Wie muss eine Supply Chain aussehen, damit aus Entwürfen Produkte werden können? Ist das die Zukunft der Supply Chain?

Die Frage nach den Arbeitsbedingungen in unseren Liefernetzwerken rückt näher: Nicht nur in den Billig-lohnländern, sondern auch in Europa fragen sich viele Kunden und Unternehmen, was fair ist. Die Liefer-ketten sind dabei in den Mittelpunkt der Diskussion geraten.

Social Manufacturing

Ethik in der Supply Chain

Es gibt vereinzelt Beispiele, in denen Spielmecha-niken auch in Supply Chains eingesetzt wurden. Zur Optimierung von Beständen in kollaborativen Liefernetzwerken. Zur Mitarbeitermotivation oder zur Prozesssteigerung in Execution-Prozessen.

Gamification in der Supply Chain

Viele Supply Chains hängen hinter den organisa-torischen und technischen Möglichkeiten hinterher. Klingt nach einer klassischen Managementaufgabe. Wo können und müssen Unternehmen ansetzen? Was müssen sie tun, um voranzukommen?

Risk Management in der Supply Chain

Themenauswahl

Mit vielen Experten, unter anderem von:ADVA, BASF, Bosch Innovations, Centigrade, Drägerwerk, Engaginglab Lounge Affaire, Fairphone, Fraunhofer IML, Hottinger Baldwin Messtechnik, Infineon, McDonald’s, Otto, riskmethods, RWTH Aachen University, Siemens u.a.

PREISVERLEIHUNG SUPPLY CHAIN MANAGEMENT AWARD10.

Award-Night:

Kooperations partner

Medienpartner

Be innovative • Be committed • Be successful

Distribution Center INEX/SOK, Sipoo, Finnland

Generalunternehmer für die Planung, Realisierung und den Betrieb von wirtschaftlichen Logistik- und Kommis-sioniersystemen für Handel und Industrie. Planung, IT, Steuerung, Mechanik und Service – alles aus einer Hand.Neustädter Str. 21 · D-92711 Parkstein · Tel.: +49 9602 600 0 · Fax: +49 9602 600 211 · [email protected] · www.witron.com

„Aus dem Verteilzentrum in Sipoo beliefern wir über 1.200 Verkaufsstellen mit einem

breiten und sich permanent ändernden Sortiment von mehr als 300.000 verschiedenen

GM-Artikeln. Dies erfordert hochdynamische, leistungsfähige und vor allem sehr flexible

Logistikprozesse. Wir sind davon überzeugt, dass uns unsere innovativen Logistiksysteme

heute und in Zukunft eine starke Marktposition sichern.“

Pasi Siilmaa, Logistics Manager General Mercandise.

Erfolgreiches General Merchandisingbraucht erstklassige Logistik. Deshalb vertraut INEX/SOK auf Systeme von WITRON.

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