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Super Paper Dec 16 N o LXXXVI

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Super Paper Dec 16 No LXXXVI

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IV Art House of Wonders von

Werner AisslingerV Art

Wer hat denn die SÄulen beklebt?

VI Art & Exhibitions Touch Deeper

VII Fashion Im Osten was Neues

IX-XVI Village VoiceXVIII Xmas

Der WeihnachtsmarktXX Music

Gewalt geht immerXXI & XXII ProgrammXXV-XXXI Portfolio

Imprint HerausgeberHubertus [email protected]

ChefredaktionHubertus BeckerMirko Hecktor

Art DirectionMirko BorscheBureau Borsche

GrafikBureau Borsche

CVDNoemie Stegmüller

LektoratMarvena Siegelmann

Collagensstmrtsstmrt.com bodyresearch.sstmrt.com

RedaktionMirko HecktorFX KarlTino RoccaAndreas SchmidtSonja SteppanNatasha BinarLukas KubinaMartin FengelChristian GottwaltChristina Naria RuedererMoritz ButschekAngelika SchwarzAnna MeineckeNiklas Barth

Super Paper erscheint monatlich in einer Auflage von 15.000 Exemplaren.

Kostenlos. www.superpaper.de

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ittakestwo

to tango

Nach Konstantin Grcic bespielt nun Werner Aisslinger die Paternosterhalle der Pinakothek der Moderne mit einer spez-iell für diesen Raum konzipierten Installation. In „House of Wonders“ verarbeitet er innovative Ideen für zukünft-iges Wohnen und Arbeiten. Benannt werden drei thematische Bereiche: Das Pop-up House, Robots & Farming und das Car Up-cycling. mit dem die Ausstellung beginnt. Eine schwebende Stoffverkleidung für ein Sportauto aus den 70er Jahren veranschaulicht die Bemühungen Aisslingers, das Alte umzubauen und weiterzuverarbeiten, um es mit dem Anspruch der Gegenwart nutzbar zu machen, anstatt es zu verschrotten. Für das Haus (Pop-up Haus) – mehr angedeutet, als architektonisch ausgearbeitet und damit von außen einsehbar, stapelt und reiht Aisslinger Raumelemente aneinander, so dass beide Paternoster mit eingeschlossen werden. Das mod-ulare Haus ist nicht nur für Aisslinger ein überzeugendes Modell der Zukunft. Sein ortsunabhängiger Loftcube wird

zudem Ende November auf dem Areal der Pinakothek der Moderne zugänglich gemacht und die Auseinandersetzung mit flexiblen, modularen und temporären Wohnraum vertiefen.Ein an der Wand hängendes gewelltes und aus gleich großen Teilen zusammengesetztes Wandelement aus gepresstem Hanf, ebenso wie der Hemp Chair (2013) verdeutlichen die Auseinandersetzung Aisslingers mit nachhaltigen und natürlichen Materialien. Vor allem Hanf hat in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit bekommen. Als Dämmungsmaterial ist er für den Hausbau üblich und auch die Autoindustrie produziert beispielsweise Koffer-aumauskleidungen aus diesem Rohstoff. Auch Aisslingers Vielfalt und Produktivität wird in „House of Wonders“ nachvollziehbar und reicht von seinen bekannten Stücken, wie dem Coral Seating (2009) oder dem Regalsystem Endless Shelf (1997) bis hin zu einer Drohne, die für das Wäsche aufhängen verantwortlich ist. Dazwischen ein Gewäch-skasten für den Innenraum, der ein weiteres aktuelles Projekt des Designers aufzeigt: Indoor -Farming. Die Einbindung der Natur, sei sie Ideenbringer oder Materialspender, ist ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit und bekommt in dieser Schau große Aufmerksamkeit. Im Product Farming findet die nachhaltige Materialausein-andersetzung zu ihrem Höhepunkt. Aisslinger lässt den Besuch-er an einer noch wachsenden Idee teilhaben. Lange und parallel zueinander angeordnete Pflanzenkästen werden von einem Robo-ter in Strickpulli bewässert. Grow Stool No. 2 steht auf dem

Beschriftungstäfelchen, das in der Erde steckt. Bei mit-tlerer Wassermenge und Sonnenlicht entsteht ein 45 cm hoher Hocker in sechs Monaten. Auch im Gewächshaus nebenan wird mit Hilfe eines Korsetts die Wachstumsrichtung einer Pflan-ze so gesteuert, dass ein Stuhl daraus wächst. Die Ausstellung bewegt sich zwischen innovativen, fertig-gestellten Projekten und utopischen Zukunftsvisionen und zeigt auf, wie unerlässlich Materialbewusstsein in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ökonomie geworden ist und welch wun-derbare Möglichkeiten es bieten kann. Der Designer setzt die Bedingung der Nachhaltigkeit voraus und macht das zum großen Thema der Schau. Manche Ansätze scheinen, wie aus dem Titel herauszulesen ist, noch etwas schwer realisierbar , aber sind nicht oft genau die Utopien es, die wegweisend sind.

In der Pinakothek der Moderne gibt es jetzt eine Aus-stellungsreihe, die sich als Informationsforum verste-ht.Er las die Worte „Engagement, Ausstellungsereignis, aktuelle Positionen, neues Format“ „so, so“ dachte er, „so schreibt man das dann auf“. Die dort zu sehenden Fotografien kümmerten sich um sich selbst. Um das Me-dium, Verweise, ausgedachte Welten. Er mochte Mykola Ridnyis Bilder. Dann ging er weiter in den Raum mit den Holzquadern von Donald Judd. Es war ruhig und er dachte an Amerika, die Zeit, die er dort verbracht hatte, und wie das jetzt war. Eine halbe Stunde zuvor lernte er, gleich gegenüber, im Reich der Kristalle, daß es einen Stein gibt, der schwimmen kann. Er wusste jetzt wie das Salz ins Meer kommt oder ob der Vulkan Bauchweh hat, wenn er Feuer spuckt. Er hatte einen Lamellen-Obsidian aus Armenien gesehen, fleissigen Mineralogie Student-en beim Lernen zugeschaut und alles über die Münch-ner Kugel erfahren. Es gab ordentliche und außerorden-tliche Strahlen, die je nach Orientierung des Calcit

Kristalls, nach West-Ost oder Nord-Süd austraten. Das Kugelwachstumsexperiment! „Man kann auch wichtige mor-phologische Eigenschaften studieren und viel über den Mechanismus des Kristallwachstums lernen.“An der Kasse gibt es Alaunpulver für einen Züchtungsver-such zu kaufen. 150gr kosten € 2,50, eine kostenlose Anleitung erhält man dazu. Das dort ausgestellte Züch-tungsergebnis, Beginn des Züchtungsexperiments datiert auf den 3. Mai 2016, war imposant. Er las die Vita von Hugo Strunz und betrachtete das Ölbild auf dem er sehr angenehm aussieht.  Man kann das Reich der Kristalle auch besuchen, wenn das Reich der Kristalle nicht offen ist, aber man sieht dann nicht alles, und die Kasse zum

Pulverkaufen hat nicht geöffnet.Aber zurück zu Donald Judd. Er verlies den Raum um zu überlegen, was es noch zu sehen gab, er wollte noch nicht gehen, schon alleine, weil er den Weg zu den Garderoben, wo sein Mantel war, hasste. Er war im Erdg-eschoss angekommen und ging in die Ausstellung Rad-ically Simple von Francis Kéré . Dort blieb er sehr lange und war begeistert. Dann ging er an der alten und verpackten Pinakothek vorbei, las auf einem Zettel, der an dem neuen Orientierungssystem für das Kunsta-real klebte, daß jemand seinen braunen Hund verloren hatte. Zwei Männer in orangen Arbeitsanzügen bliesen Laub durch die Luft. Der 100ter Bus zum Lenbachhaus. Murnau Ausstellung. Er hatte keine Geduld mehr dazu. Es wird noch viele kalte Vormittage  geben, an denen ich mich im Museum vor Filme setze. Es ist bestimmt eine sehr gute Beschäftigung zur richtigen Zeit. Und dann spazierte er ohne Ziel irgendwohin, was denn noch tun, mit diesem Tag. Irgendwann stand er wieder in Schwabing, sollte er nicht eigentlich endlich einmal wieder ins Westend gehen. Herrn und Frau Rio besuch-en?  War da nicht irgendwo auch eine Ausstellung, die the StuxBrosbi hieß? Hatte ihn nicht ein schönes Mäd-chen, daß er nur von Fotos kannte, eingeladen? War das überhaupt eine Ausstellung? War das ein Modegeschäft? Warum durften die nicht auch irgendetwas an die Wand hängen und es Ausstellung nennen? Seine Verwir-rung war immens. Wie kam man eigentlich weit-er, als Künstler oder Künstlerin? Welche Sau wurde grade durchs Dorf gejagt, durfte man das so sagen und gleichzeitig an Flaka Haliti oder Judith Hopf denken? Wie lange würde das dauern für die neuen Sterne am kleinen Kunsthimmel von München? Wollte man als Künstler wirklich ab-hängig sein von Menschen, die sich auf Facebook offensichtlich als Menschen zeigten, mit deren

Geschmack und Gehabe man absolut nichts zu tun hatte und ganz bestimmt nichts zu tun haben will  - „toll ihr Süßen“ viele Däumchen „danke für die Frisur“ Menschen, die sich beim Cappuccino trinken abbildeten, die auf irgenwelchen Bühnen standen und irgendeinen Quatsch in der Hand hielten. So gesehen auch sehr ehrlich natür-lich, vielleicht hat das eine ja auch gar nichts mit dem anderen zu tun und Gottseidank waren nicht alle so. Er dachte auch gleich wieder über sich selbst nach, daß auch er, aufgrund dessen, was er erlebte, wen er sah, womit er seine Zeit verbrachte, die Welt einschätze, und diese Menschen machten das eben auch so. Wenn man sich aber nur noch mit Menschen umgibt, von denen man glaubt, sie wären beruflich irgendwie wichtig für das persönliche Weiterkommen, oder Menschen, die eh nur aus dem selben Berufsfeld waren, was wusste man denn wirklich über die Welt? Oder tat man so, als wäre die eigene Welt, Maßstab für alles worüber man nachsinnte? Welchen sollte man sonst nehmen? Und - wussten eigen-tlich alle, wie großartig die Idee mit den Blumen im

Kunstverein war? Und wer da die Säulen an die Wand geklebt hatte?

Art & Exhibitions

House of Wonders von Werner Aisslinger

V

Text: Tino Rocca

WER HAT DENN DIE SÄULEN BEKLEBT?

IV

Text: Christina Naria Ruederer

Was: House of Wonders – Werner AisslingerWann: Freitag 11. 11. 2016 – Sonntag 17. 9. 2017Wo: Die Neue Sammlung – The Design MuseumART

Art & Exhibitions

ARTART ///////////

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Fashion VII

Unsere Welt gibt sich in letzter Zeit sehr aufreg-end, auch in der Modewelt passieren interessante und seltsame Dinge. Das Buy Now See Now Konzept, neue Formate, Insolvenz-Verfahren, neue Namen... Dennoch blicken wir selten über den Tellerrand des Modeuniver-sums oder wagen gar erstmal einen anderen Blickwinkel. Vielleicht sollten wir. Das tun dagegen unsere osteuropäische Nachbarn, beispielsweise in Prag. Bekannt für ihr turbulentes Nachtleben und längst als Klischee-erfüllende touris-tische Drehscheibe Europas eingestuft, bietet die Stadt viel mehr. Spannendes modernes Design, Kunst- und Kul-turleben, und allem voran – eine wegweisende Mischung zwischen Design, Mode und Kunst, die seit 18 Jahren auf der Plattform Designblok präsentiert wird und als Design and Fashion Week Prag bekannt ist. Die Kura-toren des renommierten MoMA aus New York sowie Wallpa-per-Redakteure und Sammler aus Italien und London kom-men alle nach Prag in ihrer Funktion als Juroren für den Diploma Selection Award, in zwei Kategorien – Design

und Mode. Eine Verbindung und eine Botschaft, die mo-mentan nirgendwo sonst so stark gefeiert und gefördert wird. In der g r a u e n Zone

„dazwischen“ liegt die Spannung. Und in dem unvol-lendeten, sich ständig neu erfindenden

Umfeld, w o k e i n elitäres Denk-en und Handeln herrscht, wo Kunst eine politische Aussage trifft, wo Design zum gesellschaftlichen Statement wird, wo Geld und Kom-merz vielleicht nicht alles entscheidet, dafür aber desto mehr Kreativität erforderlich ist. Diese Zündung entwickelte sich in Prag zum interna-tionalen Ort der Begegnung von Kreativen, deren Arbe-iten sich nicht nur in unterschiedlichen Medien und Kontexten bewegen und gesellschaftliche und soziale Themen umreißen, sondern auch mehr Fragen als Antworten liefern. Eine Rekordzahl von 197 Pro-dukt-, Mode- und Schmuckdesignern stellte ihre Arbe-iten für fünf Tage Ende Oktober in dem beeindrucken-den Jahrhundertwende-Gelände Výstavište aus, die aber auch gleichzeitig zum Verkauf für zahlreiche Besucher angeboten wurden. Vorträge, Debatten, kreative Work-shops und ein begleitendes Sportprogramm rundeten das Design Festival ab. Die Installationen von den tschechischen Designveter-anen Henry Wielgus und Jan Plechác für die Vitra und Nespresso, eine von Olgoj Chorchoj entworfene Ausstel-lung für Bomma, eine Installation von der Hausmarken Škoda Auto und Lasvit, die für seine neues Kodiaq Auto Premiere feierte, neue Produkte von Lucie Koldová für Brokis, Dechem Studio, Oáza Collection by Klára Šumová and Dirk Wright, Milan Pekař, Studio DeForm, Roman Vrtiška, Vladimír Žák.. Das Superstudio im rechten Flügel bot genug Platz für renommierte Namen. Die Verbindung zwischen großen internationalen Namen und Marken wie Vitra und tschechischen Designern ist den Veranstaltern sehr wichtig, erklärte Designblok-Di-rektorin Jana Zielinski, denn tschechisches Design habe eine eigene starke Signatur, eine DNA, die auch im Ausland als solche wahrgenommen werde. Auch an spannenden Newcomern mangelte es nicht - Plove, Kayu, Roman Šedina, Vjemy, Durch Duo.. Eine wachsende Zahl internationaler Designer, vor allem aus Mitteleuropa, stellte ihre Arbeiten bei Design-blok aus. Mode ist ebenso ein sehr wichtiger Aspekt des dies-

jährigen Festivals. Zum Auftakt der Diploma Selektion inszenierte die lokale Matadorin und Designerin des Jahres 2015 Liběna Rochová ihre Show „StainSoulSeal“, und setzte damit den Maßstab hoch für kommende Kolle-ktionen des Nachwuchses. Mode als Kunst- oder gar ge-sellschaftliches Statement, gekonnt visualisiert, mit einer Portion Dramaturgie, die man bei vielen Schauen in Berlin und London leider nicht mehr oft erlebt. Viele der teilnehmenden Finalisten, darunter Newcomer aus Niederlande, Spanien, Ungarn, Polen, Bulgarien, Italien, Wallonien-Brüssel und Litauen, nahmen Mode als gesellschaftlichen und sozialen Kommentar als Mot-to wahr und setzten dieses in ihren Präsentationen um. Zu denen gehörte auch Danial Aitouganov, der den Li-chting Award für die besten niederländischen Absol-venten im Modedesign gewann. Seine Kollektion „The Second Sex - VOL II“ stach besonders hervor, es war ein ganz großes Kino der Farben und Muster, gezeigt in träumerischen sowie ultra coolen Roben. Gewonnen hat dennoch eine andere. Jorieke Tenber-

gen von der ArtEZ, Kunsthochschule in den Nieder-landen, Arnhem, provozierte mit ihren düsteren En-twürfen, zeigte aber

gleichzeitig wie niemand andere den Zeitgeist, den „very now“ Blick. U m s

Jetzt ging es

auch in den Disk-ussionen und Präsentationen

der Jury-Mitglieder. Aber auch um die Zukunft und die Rolle des Designs in der gesellschaftlichen Interpre-tation der Gegenwart und in der sozialen Kommunika-tion. Prag scheint ja der richtige Ort dafür zu sein, nicht nur geographisch. Mit der starken Förderung durch Sponsoren, aber auch durch Institutionen wie etwa EU-NIC Cluster Czech Republic, schafft es diese Stadt auf

diesem Wege, seine lokalen Vorzüge zu einer globalen Trademark zu übertragen. Man wünschte, es wäre auch

in München vorstellbar. Und zwar außerhalb des eige-nen Tellerrandes der „Weltstadt mit Herz“.

Text: Natasha Binar

Im Osten was Neues

Mit der Ausstellung „Touch deeper“ widmet sich die Lothringer13 Halle der Digitalisierung unseres Lebens. Die nahezu allumfas-sende Erledigung von Tätigkeiten durch Computer und Roboter kommt nun auch in den eigenen vier Wänden an: Der Kühlschrank schickt auf Anfrage ein Foto seines Inhalts auf das Smartphone, die elektrische Zahnbürste ordert selbst neue Bürstenköpfe im Netz, Roboter saugen die Wohnung und mähen den Rasen, während man vom Sofa aus per App die Kaffeemaschine im Nebenzimmer be-dient. Mit dem Versprechen eines organisierten, komfortablen und optimierten Alltags dockt ein Gerätepark technologischer Neuerungen an unsere Körper, Wohn- und Lebensräume an.Was sind das für Dinge (oder Wesen?), die Einzug in unser Zu-hause halten? Wie verändern und bestimmen sie unser Leben? Die Ausstellung „Touch deeper“ geht diesen Fragen mit Werken von Designern und Künstlern nach, die nicht allein neue technis-che Möglichkeiten, sondern ganz analoge Bedürfnisse in einer sich wandelnden Lebensumgebung beleuchten.Es werden Ausblicke in eine nahe Zukunft formuliert, in der alles um uns herum, und wir selbst, zur Schnittstelle ein-er digital erweiterten Realität werden. In „Hyper Reality“ werden wir von Keiichi Matsuda in eine beinahe psychedelische Zukunftsvision entführt. In eine Welt, in der die Umgebung zur Projektionsfläche von digitalen Inhalten wird, die auf das individuelle Sichtfeld des Nutzers abgestimmt sind. Jedes Gebäude, jede Straße wird zur konfigurierbaren Umgebung. Los-gelöst von Dingen oder Eingabegeräten, verschmelzen physische und virtuelle Realität. Dass es dabei zur Kollision digitaler Datenströme mit dem darin navigierenden Selbst kommt, scheint unvermeidlich. Neben Herausforderungen entstehen jedoch auch Möglichkeiten: Unabhängig von den zahlreichen Einschränkun-gen, mit denen man sich in analogen Realisierungsprozessen auseinandersetzen muss, können in den erweiterten Realitäten wildeste Raumfantasien formuliert werden, die sich in vielen Schichten über die Landschaft legen.Ob der dienende, unterwürfige, immer gut gelaunte Roboter wirklich das ist, was wir uns wünschen, fragen Anthony Dunne & Fiona Raby in ihrem Video Technological Dreams Series: No. 1, Robots“. Die dargestellten robotischen Gefährten haben aus-geprägte Spleens und Dysfunktionalitäten. Ihre Abhängigkeit

von menschlicher Zuwendung gibt uns das beruhigende Gefühl, nicht überflüssig geworden zu sein.Einen Ausblick darauf, wie wir in Zukunft digitale Geräte bedienen werden, gibt Julien Prévieux. Wird ein neues Gerät erfunden, werden mit ihm auch die scheinbar natürlichen, intu-itiven Bedienungsgesten patentiert. Julien Prévieux sammelte über Jahre die am U. S. Patent Office registrierten Patente und entwickelte daraus Notationen für eine Performance mit sechs Darstellern. Das entstandene Video verweist auch auf einige Erfindungen, die es noch nicht auf den Markt geschafft haben, z. B. Sonys „Smart Wig“: Eine Perücke, mit der durch Berührung bestimmter Haarpartien Präsentationen am Computer gesteuert werden.

Eine besondere Erfahrung bietet die Installation „Worker´s Delight“ von BLESS. Sie verwandelt durch Möbel und Objekte mit unerwarteten Eigen-

schaften und Funktionen einen Teil der Lothringer13 Halle in einen experimentellen, für alle Besucher nutzbaren Arbeitsort.Die uns allen bekannte typisch gekrümmte Haltung vor dem Rech-ner, wird durch die Interaktion mit dem „Workoutcomputer“ aufgebrochen, der eine physische Eingabe erfordert: Nachricht-en werden nicht in die Tastatur getippt, sondern in Punch-ing-Ball-artige Tasten geboxt!Wir erfahren, wie befreiend es sein kann, ganz ohne Gesund-heitsapp und digitalem Trainingsplan eine unmittelbare Verbind-ung von Kopf- und Körperarbeit zu erleben und eigenständig zu dosieren, was uns gut tut.Inmitten einer konstanten und unübersichtlichen, manchmal bedrohlich wirkenden Welle technologischer Innovationen, len-kt „Touch deeper“ den Blick auf jene Aspekte, die in den Ver-sprechen des oft zum Selbstzweck gewordenen Fortschritts wenig Beachtung finden. Dabei eröffnen sich völlig neue Perspektiven auf eine digital bereicherte Zukunft, in der das Zusammenspiel von technischen Möglichkeiten und menschlichen Bedürfnissen neu kalibriert wird.

Die Ausstellung „Touch deeper“ ist vom 9. Dezember 2016 bis zum 12. Februar 2017 in der Lothringer13 Halle zu sehen.

Text: Mirko Hecktor

Art & Exhibitions

Touch Deeper

VI

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ALIEN DISKO

IN KOOPERATION MIT / PRÄSENTIERT VON WWW.KAMMERSPIELE.DE

02. DEZEMBEREINLASS: 19 UHR, BEGINN: 20 UHR

DAWN OF MIDI / CARLA DAL FORNO / LEROY / SACRED PAWS / STARGAZE PLAY BOARDS OF CANADA / SUN RA ARKESTRA (DIRECTED BY MARSHALL ALLEN) / TENNISCOATS / RAS G + THE AFRIKAN SPACE PROGRAM

+ ALIEN-TRANSISTOR-SOUNDCLASH MIT 1115, JOASIHNO + LE MILLIPEDE

03. DEZEMBEREINLASS: 19 UHR, BEGINN: 20 UHR

THE COMET IS COMING / MARK ERNESTUS’ NDAGGA RHYTHM FORCE / JAM MONEY / JOANNA GRUESOME /HYPERCULTE / MELT BANANA / MIMICOF / THE NOTWIST

+ GUTFEELING-DISKO MIT PATCHEKO ALLSTARS, HOCHZEITSKAPELLE U.A.

ALIEN DISKO – KURATIERT VON THE NOTWISTIN ZUSAMMENARBEIT MIT CLUBZWEI UND DEN MÜNCHNER KAMMERSPIELEN

02. UND 03. DEZEMBER 2016, KAMMER 1/2/3

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Volume4

Er ist halt ein Star.

Die Faszination.

Porno ist ein Tabuthema aber eine lebhafte Industrie.

Jeder Mann auf der Welt wünscht sich vielleicht einmal, dass er so ein Leben führt.

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StadtGespräch

Von

Christian Gottwald und Lukas Kubina

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer steht auch beim Hintergrundgespräch gern im Vordergrund. Das Village Voice Interview des Monats.

Andreas Scheuer, der Generalsekretär der CSU, empfängt uns in der Partei-zentrale an der Nymphenburger Straße. Im obersten Stockwerk befindet sich ein kleines Museum: Das historische Arbeitszimmer von Franz Josef Strauß. Scheuer setzt sich an den Schreibtisch des Überlandesvaters und legt die Füße hoch. Er trägt Maßschuhe mit roten Sohlen. Hinter ihm an der Wand ein Kruzifix, signiert von Benedikt, dem bayerischen Papst.

VV Herr Scheuer, bereuen Sie Ihren Satz von dem menstruierenden Singhalesen, der Faustball spielt?

AS Angesprochen war ein ministrierender Fußballspieler aus dem Senegal.

VV Lassen wir die Details. Die Frage war: Bereuen Sie es, dass Ihnen der Satz vor laufender Kamera rausgerutscht ist?

AS Sie glauben, so ein Satz rutscht einem Profipoltiker einfach so raus, ja? Ich habe lange an dem Satz gefeilt, damit er spontan klingt. Aufmerksamkeit-sökonomisch betrachtet war der Satz ein durchschlagender Erfolg. Ich sage Ihnen: Er wird in Erinnerung bleiben.

VV Genauso wie das diesjährige Oktober-fest. Fürs nächste Jahr ist sogar eine Mauer geplant.

AS Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Aber im Kampf gegen den islamistischen Terror muss man hin und wieder Grenzen ziehen. Zur Not eben auch mitten durchs bayerische Brauchtum.

VV Stimmt es, dass Sie auf betrunkene Kinder schießen lassen wollten, so-bald sie versuchen würden, von der Festwiese zu flüchten?

AS Das ist so nicht ganz richtig. VV Wovon träumen Sie als Politiker? Was

ist ihr Ziel?AS Ein eigenes Gesetz.VV Ein eigenes Gesetz?AS Mir schwebt so etwas wie Hartz vier

vor. Den Namen Peter Hartz, den kriegen Sie nie wieder raus aus dem

Liebe Leser,

Für unsere vorige Ausgabe hatten wir uns noch mit Douglas Coupland zu einer ultimativen Popcorn Party anlässlich der dritten und letzten TV-Debatte des US Wahlkampfs verabredet. In der Zwischenzeit war Hubertus in diesem aus den Fugen geratenen Land. Und nun ist Donald Trump ihr neuer US Präsident. Gibt es da einen Zusam-menhang? Wohl kaum.

Wir jedenfalls stehen für Pluralismus. Unser Freund Mirko Hecktor sagt, wir negie-ren uns selbst. Sean Penn diktiert Tom Kummer in den Notizblock, die Village Voice sei Teil einer CIA Verschwörung (beide Quellen: Süddeutsche Zeitung). Was soll das bedeuten? Meinungs-vielfalt. Keine weiteren Kommentare.

Herzlich willkommen zur aktuellen Ausgabe. Sie hat Alles was man in den USA zum höchsten Amt braucht: Sex, politische Raffinesse und kriminelle Energie.

Mit großer Hand geschrieben,

Lukas & Hubertus

deutschen Sozialgesetzbuch. Wenn ein Gesetz nach einem benannt wird, dann ist das wie ein Denkmal.

VV Walter Riester hat das ja auch geschafft, mit seiner Riester-Rente.

AS Der hat sogar ein eigenes Verb in die deutschen Sprache gesetzt: riestern.

VV Wobei scheuern jetzt nicht so gut klingt. Wie steht es eigentlich um Ihr Ziel, Bundeskanzler zu werden?

MG Ich halte es wie Strauß: Mir ist es egal, wer unter mir Kanzler ist.

Andreas Scheuer, Jahrgang 1974, kommt nun so richtig in Fahrt. Jetzt ist der richtige Moment, eine brisante Frage zu stellen.

VV Wissen Sie schon, wer auf Horst See-hofer folgt?

AS Den freiwerdenden Posten wird ent-weder Markus Söder besetzen oder ich selbst. Zum jetztigen Zeitpunkt befinden wir uns allerdings noch im Stadium interner Verleumdungen, der Machtkampf ist also noch nicht ent-schieden. Ich bitte da noch um etwas Geduld.

VV Gegen Söder spräche seine fränkische Herkunft.

AS Sie sagen es. Nach Seehofer braucht Bayern wieder einen aus Bayern.

VV Seehofer kommt aus Ingolstadt. Gehört das schon zu Franken?

AS Das kommt auf den Einzelfall an. Aus meiner Sicht eindeutig ja.

VV Wie steht es eigentlich um den Filz in Bayern?

AS Der einzige Filz in Bayern ist der Bierfilz.VV Vermissen Sie Freiherr zu Guttenberg?

Sie waren ja eng befreundet.AS Sind wir immer noch. Guttenberg und

ich, wir sind so richtige Amigos.VV Dem Vernehmen nach benutzen Sie

beide das gleiche Haargel.AS Sie sind gut informiert. Allerdings haben

wir verabredet, über unsere Quelle stillschweigen zu bewahren. Ich könnte sie Ihnen nennen, aber nur unter drei.

VV Trotz seiner Frisur war Guttenberg volksnah. Sein Bild mit dem AC/DC Shirt ist Legende.

AS Ich wollte damals noch einen draufsetzen

und bin zum Chiemsee Reggae Festival gefahren. Da stand ich dann mit meinem Hans- Söllner- Shirt und keiner hat mich fotografiert.

VV Wie haben Sie den Skandal um Gut-tenbergs Doktorarbeit erlebt?

AS Aus nächster Nähe. Ich habe alles versucht, aber er wollte nicht in der Politik bleiben.

VV Er wollte nicht bleiben? Er musste zurücktreten!

AS Sehen Sie: Praktisch jeder Politi-ker hat eine faule Doktorarbeit in der Schublade. Das ist unsere Exitstra-tegie. Sobald man aufhören möchte,

HerausgeberHubertus [email protected]

ChefredaktionHubertus BeckerLukas Kubina

Art DirectionMirko BorscheBureau Borsche

GrafikMaria AmaroBureau Borsche

CVDNoemie Stegmüller

LektoratMarvena Siegelmann

RedaktionLukas KubinaChristian GottwaltMartin Fengel

Village Voice erscheint als Heft im Heft im Super Paper monatlich in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Kostenlos.

kontaktiert man das Informationsamt der Bundesregierung, und die streuen dann die Plagiatsvorwürfe über eine der bekannten Webseiten.

VV Sie meinen Annette Schavan hat damals die Reißleine gezogen?

AS Natürlich.VV Silvana Koch-Mehrin auch?AS Aber ja. VV Und Guttenberg tatsächlich auch?AS Ja, leider. VV Haben Sie nicht versucht, Guttenberg

zum Bleiben zu überreden?AS Ich habe das in langen Gesprächen

versucht, ja. Aber er wollte unbedingt nach Amerika. Als Guttenberg weg war, ließ auch mein Interesse an der Politik nach. Also habe ich das Informations-amt angerufen. Die haben dann die Plagiatsstellen in meiner Doktorarbeit publik gemacht.

VV Aber Sie haben politisch überlebt.AS Das lag daran, dass ich keinen richtigen

Doktor hatte, nur einen so einen halb-seidenen «phDr» von der Universität Prag. Der Skandal hat also nicht richtig gezündet. Deswegen bin ich heute noch Generalsekretär. Außerdem: die Partei braucht mich.

VV Zur Bundespolitik: Wird Frau Dr. Merkel noch einmal antreten?

AS Verabredet ist, dass sie noch einmal zur Bundestagswahl antritt, sich zur Kanzlerin vereidigen lässt und kurz darauf ihre Doktorarbeit bei Vroniplag einreicht.

VV Entschuldigung, aber das klingt jetzt für uns ein wenig nach Verschwörungs-theorie.

AS Dann halten Sie es bestimmt auch für einen Zufall, dass "Vroniplag" ausge-rechnet nach Edmund Stoibers Tochter Veronika benannt ist. Aber warten Sie, ich möchte Ihnen was zeigen.

Der Generalsekretär ächzt sich aus dem Chefsessel von Franz Josef Strauß hoch, geht auf die Knie und stöbert in den unteren Schubladen herum.

VV Was suchen Sie?AS Die gefälschte Doktorarbeit vom Strauß.

Er hat sie ja nie gebraucht. Die muss irgendwo hier unten sein...

VV Herr Scheuer, Sie können doch nicht das Allerheiligste durchwühlen. Wenn jetzt einer reinkommt!

Die Tür zum historischen Büro öffnet sich. Seehofer, im Gesicht sein be-rühmtes Schmunzeln, kommt herein und greift Scheuer von hinten in den Schritt. Wortlos geht er wieder, weiter

breit grinsend. Scheuer errötet leicht.

AS Er ist halt ein Star.VV A rechter Hundling!AS Sie sagen es. Wollen Sie jetzt noch

die Doktorarbeit sehen?VV Wir vertrauen Ihnen, Herr Generalsekre-

tär. Und vielen Dank für das Interview, an dem mal wieder gar nichts stimmte, nicht mal die Fragen.

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Es war ein Samstag im Herbst. Das Symphonieorchester des bayerischen Rundfunks spielte nachmittags «das schlaue Füchslein», ein Kinderkonzert, bei dem ich auch war.

Über dem Orchester wurden riesige Zeichnungen projiziert, die ich zu dem Stück gezeichnet hatte. Kinder lachten, Kinder schrien. Ich wurde auf die Bühne geholt und mir wurde ein Blumenstrauß in die Hand gedrückt. Die Kinder klatschten. Dann musste ich schnell in ein Hotel, gleich am Hauptbahnhof um Lars Rutsch-mann alias Michael Ryan zu treffen. Er ist «der Schweizer Pornokaiser».

Ich sitze in der Lobby herum, muss an die Kinder und das schlaue Füchslein denken, und daran, dass zur selben Zeit Michael einen Stock höher gerade seinem Beruf nachgeht. Dann kommt er. Er und ein schüchternes Mädchen, «magst du gleich ein paar Fotos machen?» sagt er, also gehen wir hoch und fragt «was sollen wir machen?» Ich muss leider immer noch an die vielen Kinder, die klassische Musik und den Konzertsaal denken, ich mache ein paar Fotos, dann geht das Mädchen und wir sitzen im Hotelrestaurant. Die Bedienungen sind sehr nett zu Michael Ryan, wissen aber nicht, was er hier immer macht.

MR (Schweitzer Akzent)

Man merkt den Unterschied zwischen den Frauen, die morgens aufwachen und ficken müssen, weil sie Geld brauchen,

und denen die Spaß dran haben, alle paar Wochen mal.

Der eben grade haben schon so viele geschrieben, die wollten alle 200 Euro zahlen, aber ich zahle 1000, und da machen die dann schon mit, da würde ich ja auch mitmachen.

MF …und du schreibst die dann an?MR Nein, die habe ich bei «kauf mich», das ist

einen eigene Nuttenplattform, gefunden.

MF Das Mädchen wusste dann, was auf sie zukommt?

MR Ja und nein, was auf sie zukommt wusste sie nicht, und ob ich nett bin – da musste sie sich drauf verlassen.

MF Was ist mit Rotlicht und schmierigen, ekligen Menschen?

MR Mit dem Rotlicht habe ich gar nichts zu tun. Moderne Pornografie muss nichts mit Prostitution zu tun haben, ich sag ja auch nicht: «Du geile Dreckschlampe, wirst jetzt über den Haufen gefickt» – wir sind auf Augenhöhe. Ich glaube, die Frauen haben auch ihren Spaß. Ich verstehe es ja bis heute nicht. Klar geht’s ums Ficken. Ich erzähle denen keinen Müll. Ich fahre von Zürich nach München, im Zug zu sitzend, wissend, dass man da gleich in einem schönen Hotelzimmer mit einer schönen Frau schlafen wird, am Sonntag zurückfahren wird und dass ich die 1.000 Euro um ein Vielfaches wieder zurückbekommen werde. Das mache ich über die Internetplattform. Ich mach das alles selber.... 3,4 Schnitte.

Was ich absolut nicht leiden kann sind diese Ami Pornos, große Villa, Blondinen, große Titten, Lippenstift, die schreien gleich «Fick mich». Das ist ja so bekloppt. Und schau dir mal Chasey Lane auf Crystal Meth auf Youtube an. Da bleibt am Ende nicht viel übrig, wenn du dein Geld für Drogen ausgeben musst, um den Job zu schaffen.

MF Wie bist du da eigentlich draufgekommen, Pornos selber machen? Weil dir der liebe Gott einen großen Penis geschenkt hat?

MR Die Faszination. Porno ist ein Tabuthema aber eine lebhafte Industrie. Ich habe mir früher viele Pornos gekauft, hab mich spezialisiert: «Oh, das ist ja dieselbe Villa wie in «Fresh Meat Teil 5» – dann wollte

ich wissen, ob ich einen Franken damit verdienen kann. Die ersten Sachen gibt’s noch, das habe ich in Amsterdam gefilmt – ich habe mir damals eine Seite gebaut und den Film draufgestellt. Irgendwann nach zweieinhalb Monaten kam eine Mail, dass sich das jemand angucken wollte und ich habe 7,99 verdient.

MF Und wie viele schauen sich das heute an?

MR Das ist geheim. Es gibt da ja inzwischen 250 Videos.

MF Gab es denn schon mal Frauen, bei denen du dir gedacht hast, «Oh je!»

MR Da muss man eben die Zähne zusam-menbeißen, wenn sie optisch OK ist, dann geht das schon, in Berlin, da war mal eine, die sah etwas zu ungesund aus, ein bisschen versoffen, und als die sich ausgezogen hat, und der fischige Geruch hochgekommen ist, da habe ich gesagt, «weißt was, zieh dich an und geh nachhause».

MF Ja... das Thema Gesundheit?MR Klar fängt man sich mal einen Pilz ein,

das hatte jeder schon mal.MF Berufsrisiko? MR Ich drehe z.B. nie mit Berlinerinnen. Wenn

du da drehst, dann weißt du, danach hast du was. Ein Kollege aus München meinte, wenn du dort drehst, dann doch gleich mit 10 Mädels an 4 Tagen, denn Siff hast du danach so, oder so. Dann hat sich’s wenigstens gelohnt.

MF Also lieber hier in München?MR Ja, ist doch schön hier, die Zugfahrt am

Bodensee entlang...MF Und wenn du dann drehst, ist das an-

strengend? MR Wenn du mich fragst, ob ich da Spaß hatte,

dann muss ich sagen, ich weiß es nicht. Ich muss mich schon konzentrieren, dann brauch ich noch was für die Vorschau, dann muss ich das so machen, oder noch mal von hinten und vielleicht noch mal so, dass man den Schwanz nicht sieht. Da musst du an viele Sachen denken. Ich weiß danach nicht, ob ich geil war oder nicht.

MF Schon mal vorgekommen, dass Frauen extremer waren als du? Sachen wollten, die du unangenehm findest?

MR Nö.

MF Du arbeitest auch noch für eine Porno-firma, weil du «Spezialist» bist? Weil du dich so gut auskennst?

MR Ja weil ich nebenbei natürlich viel Zeit habe, ich wollte mich weiterentwickeln. Alleine lernst du auch nicht so viele Leute kennen.

MF Die Szene ist überschaubar? Geht ihr abends kegeln?

Ichbin nett MR Oh Gott nein, Privatleben ist Privatleben.

MF Und was machst du da? Bücherlesen? Spazierengehen?

MR Ja, Sofa, Fernsehen, in meinem Regal sind 3000CDs, 2000 Schallplatten, das kann man immer mal ordnen. Verreisen mache ich ja beruflich, ich gehe zu meinen Eltern...

MF Wissen die von deinem Beruf?MR Ja, die wissen das. Aber auch wenn ich

mit meinen Kumpels weggehe, ist das oberste Gebot, dass darüber nicht geredet wird. Klar kommt man manchmal auf das Thema, kommt man ja unter Männern eh, aber es muss in Relation bleiben. Nervt ja auch irgendwie.

MF Denkst du auch ans Alter, wenns da unten nicht mehr so toll ausschaut?

MR Ich mache das jetzt 8 Jahre und bin im-mer noch nervös. Wenn das zur Routine wird, weiß ich nicht, ob ich das dann noch machen möchte. Ob man dann den Respekt verliert?

MF Schon mal verliebt in eine der Frauen?MR Ja da gab’s mal eine, die hat ein Zimmer-

mädchen gespielt, die war so toll, in die habe ich mich verliebt, die hatte einen Freund zuhause, aber sie hatte dann leider einen Reitunfall und lag im Spital. Dann hatte sich das Thema erledigt.

MF Erzählen dir die Frauen von ihren Sorgen?MR Ja klar, je intimer, umso mehr erzählen

sie mir. 80% sind psychisch am Anschlag, die laufen auf den letzten Metern...

MF So schlimm?MR Bei 8 von 10 würde ich am liebsten sa-

gen: «Das ist Scheisse für dich, warum suchst du dir nicht einen anderen Job? Ich hatte bestimmt schon 30 Frauen, die haben geheult. Aber nicht wegen mir. Zwischen dem ersten und dem zweiten Dreh passiert das, wenn eine aber mal zum heulen anfängt dann hast du kaum noch Lust auf Porno.

MF Du machst zwei Drehs?MR Ja. Zwei mal pro Treffen, vier Stunden das

reicht normal. Wenn die hier unten um 14.00 in der Lobby stehen dann sind die um 18.00 wieder hier und wir sind fertig, erst mal reden, duschen, drehen, reden, duschen, drehen… Grade mache ich nicht soviel…ich bin verliebt, und meiner Freundin geht’s nicht so gut – die hat sich vor 5 Monaten die Brüste machen lassen und eine hat sich entzündet, die mussten sie jetzt entfernen – da hast du nicht so Lust, wenn’s deiner Freundin schlecht geht.

MF Bist du glücklich mit alldem? Wärst du lieber Astronaut, Schaffner z.B.?

MR Ich würde es nicht noch mal machen.MF Warum denn das?MR Es legt dir doch zu viele Steine in den

Weg, weil es nicht akzeptiert ist. Wenn ich eine Freundin habe, ich könnte dir drei Tage lang erzählen, was das für Dramen sind, wenn ich der erzähle, dass ich Pornos drehe. Ich komm schon an die tollsten Frauen ran, aber sobald du sagst «ich dreh Pornos» wollen sie dich nur noch als «guten Freund» oder sagen «ich komme mit deiner Vergangenheit nicht klar», was soll ich da machen?

MF Vielleicht verdienst du mal irgendwann soviel Geld, dass du nicht mehr arbeiten musst?

MR Wenn ich manchmal traurig oder depressiv bin, dann sage ich mir schon: «Hey, du machst etwas total Außergewöhnliches, etwas Besonderes. Mit meiner Mama habe ich darüber auch schon mal gespro-chen. «Warum, mein Junge?» «Weißt du Mama», sage ich dann, «wenn ich mal 70 bin und im Alterheim sitze, dann will ich nicht heulen, wenn ich über mein Leben nachdenke. Ich will grinsen, weil ich nicht alles verraten kann.»

Ich lebe heute. Was gestern war…gut, da gibt es vieles was wahrscheinlich richtig Scheiße war, aber ich kann das doch nicht mein Leben lang mit mir rumtragen?

Ja, ich freue mich auf heute, auf morgen.

Das ist aufregend! Jeder Mann auf der Welt wünscht sich vielleicht einmal, dass er so ein Leben führt. Und ich mache das ja wirklich jeden Tag.

MF Es gibt es wohl auch viele glückliche Männergesichter, die dir bei der Ausübung deines Berufs zusehen?

MR Schätze schon.MF Gibt es denn auch Frauen, die deinen

Job so machen? So eine Art Michaela Ryan?

MR Eher nicht, man will ja verschiedene Frauen sehen, und nicht verschiedene Männer, deshalb muss ich auch gar nicht sonderlich aussehen. Der Schwanz muss eben stehen, und nett bin ich sowieso.

Das Interview führte Martin Fengel. Lars Rutschmann hat seinen Job inzwischen an den Nagel gehängt.

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Von L.K.

eine kleine palomino lyrik

unter den palmenscharf schimmern sie silbernvollmond bei palominowellen brechen, schmusen den sandsalamander und etwas schlamm

lila die krebse, sie laufen seitwärtsseit heute - oder doch vorgestern?trumpft donald bei den gringosin der karibischen oasegreift das WIFI nur vorne ganz rechts

räuber essen unsere bananenmaracuja mögen sie nicht !

nebenan schiefe barackenaus beton und stroh dergleichder friedensnobelpreis für santosohne helm oder schuhechauffieren junge kerle mototaxis

sie nennen sichvictor und hernanausser ihren motorrädern haben sie nixsie essen bananenmaracuja mögen sie nicht !

sie verkaufen falopadas weisse pulver macht ihre finger langnachts stromausfall und tropical thundersie stiebitzen eine millionen pesetendie dreihundert euros erkennen sie- so finster ist es - in der woodwood banane nicht

wir trinken aguardiente antioqueñorauchen lucky de diezalba kocht camaroñes ajilloräuber essen unsere bananenmaracuja mögen sie nicht !

detektive konferieren am einsamen strandmit rafael nachts auf wachewo sind nur die bananen hin?hat sie ein genosse im dschungeloder die armen halunken, söhne escobars?

also war es nun mundraub oder doch organisiert?das moskitonetz tanzt in der cabañaunser rätsel ist ein willkommenes hobby, bananenstauden drundumherum

rückenschwimmenbrustschwimmen und schmetterlingzusammen zur kolumbianischen flagge hinhuevos revueltos, jugo de lulolambada zum sonnenuntergang

uchuvas im salat, backgammon am meerpulpo und langusten auf heiterem porzellanin der hängematte grübelnduschen unterm sternendachoft vögeln wir fiebrig -

sie werden sich im rausch verraten !!räuber essen unsere bananen

eine kleine palomino lyrik

ifit

.s

niceplay

ittwice

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LENBACHHAUS.DESTÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS UND KUNSTBAU MÜNCHEN LENBACHHAUS

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2016BIS

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Thomas Bayrle, Rosenkranz, 2009 Privatsammlung Wien Foto: Werner Kaligofsky VG Bild-Kunst, Bonn 2016

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Samstag, 3. Dezember 2016

11–18 Uhr

Sonntag, 4. Dezember 2016

11–17 Uhr

Galerie WeltraumRumfordstraße 2680469 München

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Erster Adventsonntag.

Es klingelt häufiger das

Telefon (erst Handy, dann

Festnetz);

man beschließt, abzuheben.

Ja, Mama? Hallo, was gibt

es?

• Ei, schön,

dich endlich mal zu erre-

ichen. Du bist ja viel bes-

chäftigt gerade, gelt?

Ja schon! Danke übrigens für

den Adventskalender! Viel-

leicht reden wir mal ir-

gendwann über die Daueridee

“lustige Motivsocken”, aber

sehr lieb, mit den Kipferln

und Sternen und allem!

• Du, Kind, ich

bin ja schon seit zwei Mon-

aten im Weihnachtsmodus.

Wollen wir mal geschwind die

Geschenkpläne für die Ver-

wandtschaft durchsprechen?

Weil auf den Papa ist da

ja immer kein Verlass, der

will immer nur Gutscheine

für das Buffet beim Chi-

nesen oder Beifahrten mit

seinem Motorrad verteilen.

Weißt ja selbst.

Ach Mama, mein Kopf ist da

grad woanders--

• Aber du bist doch

sonst immer so kreativ! Und

in München gibt es doch im-

mer so schönes Zeug!

Na gut. In der Tat gibt es

heuer ganz nette Märkte.

(seufzt, in der Vorahnung

einer langen abzuarbei-

tenden Liste, weil große

Verwandschaft)

Also, am meisten findest

du wahrscheinlich auf dem

Handmade Designmarkt am 17.

Dezember, da habe ich letz-

tes Jahr brutal viel Schrei-

bwarenartikel und schönes,

aber unpraktisches Geschirr

gekauft. Und das Essen ist

immer ziemlich geil dort.

• 17. Dezember

erst? Schön und gut, aber

das ist doch viel zu spät!

Gibt’s nichts früheres?

Am besten ist eigentlich

sowieso der Glockenbach

Weihnachtsmarkt in der Muf-

fathalle. Alleine schon we-

gen der musikalischen Un-

termalung. An den Amédée

erinnerst du dich viel-

leicht aus dem Kismet?

• Dieser lust-

ige Franzose mit der wirren

Frisur?

Da gibt es jedenfalls su-

perviel schöne Dekoration-

sartikel, Taschen, Poster,

all sowas. Du kannst da

quasi die gesamte Familie

in einem Rutsch eindecken.

Am 11. Dezember wäre das.

• Undwieistes

Anfang Dezember?

Auf die Schnelle fällt mir

die Japandult in der Glock-

enbachwerkstatt ein. Am Vi-

erten. Das ist halt eher

asiatisch angehaucht, so

Origami-Krempel und Man-

gazeug. Aber auch ganz an-

ständige Malereien.

• Okay, das no-

tiere ich mal. Welche

Uhrzeit?

Nur tagsüber, 12 bis 19

Uhr. In der Blumenstraße 7.

• Ach, da kann

man wieder so schlecht

parken. Gibt’s nicht wieder

dieses Tollwut?

Das Tollwood? Ja, schon

Ende November, bis zum Sil-

vester. Bin da ja persön-

lich kein Fan davon, aber

mit ihrem Bio-Gastrono-

mie-Konzept und dem Cirque

Éloize könnte dir das schon

taugen!

• Für deine

Tante Gitti brauchen wir

Schmuck. Gibt’s das da?

Ja klar, ganz viel Kun-

sthandwerk dort. Und mei,

im Zweifel gehen wir halt

auf die Kreativmesse am 4.

Dezember. Da ist weniger

Filz und mehr blingbling.

• Dasderfschon

was kosten, die hat sich im

Sommer so lieb um den Gar-

ten gekümmert!

Also, wenn du zu viel Geld

hast, kann ich dir noch den

Christkindlmarkt im Ober-

pollinger anbieten! Der

geht die ganze Adventszeit

lang.

• Ja, klingt

doch spitze! Findet man da

für deine Brüder was? Die

wollen immer irgendwas mit

Musik, weißt ja selbst.

Da wäre am 11. Dezember noch

der Weihnachts-Hiphop-Floh-

markt im Backstage… Mama,

ich muss gleich los zur Ar-

beit, beeil’ dich mal!

• Jetzt wart’

halt schnell, ich hab’s

gleich. Was schenken wir

der Joyce? Weißt eh, die

sind jetzt verheiratet, die

hat schneller einen Braten

in der Röhre, als wir schau-

en können! (kichert ver-

schwörerisch)

Ich kann mal bei der Laura

im Beanstore vorbeischauen,

die hat am 3. Dezember auch

so ein Weihnachtsevent. Da

gibt’s die schönsten Ba-

by-Accessoires! Und jetzt

habe ich es echt eilig!

• Kind, jetzt

hetz’ dich doch nicht im-

mer so ab, immerhin ist

Weihnachten was Besinnli-

ches!

Tschüss, Mama!

• Was schenken

wir jetzt eigentlich dem

Papa?

TSCHÜSS JETZT!

----

WAS: Jinglebeans

WANN: 3. Dezember

WO: Beanstore

WAS: Kreativmesse

WANN: 4. Dezember

WO: Carolinenkirche

WAS: Tollwood

WANN: 23. 11 - 31. 12

WO: Theresienwiese

WAS: Hiphop-XMas

Flohmarkt

WANN: 11. Dezember

WO: Backstage

WAS: Glockenbach

Weihnachtsmarkt

WANN: 11. Dezember

WO: Muffathalle

WAS: Handmade

Designmarkt

WANN: 17. Dezember

WO: (siehe Website)

Text: Sonja Steppan

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So gefährlich klang München zuletzt am Abend des 22. Juli, davor lange nicht: Die Friends of Gas haben ihr heiß ersehntes Debüt „Fatal Schwach“ vorgelegt.

Die deutsche Musik-Journaille ist gerade ratlos. Eine Band wie die Friends of Gas – so nonkonform, roh und wuchtig – kommt aus München? Ausgerechnet? Dem turbogentrifizierten, glattgeschliffenen Kleinod an der Isar, das doch eigentlich nur aus Maximilianstraße, Allianz Arena und BMW World besteht? Die Stadt, in der das wildeste das Ok-toberfest ist und in der die Künstler übers Geld, die Banker stattdessen über Kunst reden? Geht denn das? Ohja! Denn unter der glatten Oberfläche gibt es sie tatsächlich, die Münchner Subkultur, und auch die Orte, an denen sie zusammenfindet. Einer davon ist das Kafe Kult, das schon seit Ende der 90er am nordöstlichen Stadtrand wuchert und

gedeiht. Seither ist die Baracke im Bürgerpark Oberföhring, der im zweiten Weltkrieg als Luftwaffenlazarett erbaut wurde, so etwas wie die Adrenalininfusion der Münchner Hardcore-, Punk- und DIY-Szene. Auch für Veronica Burnuthian, Musikerin, etwa bei der Band Atatakakatta und bei Unicorn in a Trash, und Herausgeberin des schönen Magazins „München ist Dreck“. Im Kafe Kult organisiert sie Konzerte, unter anderem auch das Kafe Kunst Fest, für das sie 2012 die Stuttgarter Noise-Rocker Die Nerven bucht. Die beiden Bands finden Gefallen aneinander, doch als sich abzeichnet, dass Atatakakatta ein schon geplantes gemeinsames Konzert nicht spielen können, wendet sich Burnut-hian kurzerhand an Nina Walser und Thomas Westner, die schon seit ihren Teenagerjahren ohne feste Form und Formation als Friends of Gas zusammenspielen. Gemeinsam schreiben sie in nur zwei Wochen ein 40-Minuten-Set und komplettieren die Band mit dem Bassisten Martin Tagar von Das weiße Pferd und Schlagzeuger David Ortiz, der mittlerweile durch Erol Dizdar ersetzt wurde.

Mit furiosen Live-Auftritten machen die Friends of Gas schnell auf sich aufmerksam und werden schließlich von den Konzert-gästen Markus und Micha Acher von The Notwist an das Berliner Label Staatsakt vermittelt. Kurz nachdem der Plattenvertrag unterschrieben ist, schließen sie sich mit ihrem Produzenten, Nerven-Frontmann Max Rieger, mehrere Tage und Nächte ins Kafe Kult ein. Dort spielen sie live 12 Stücke ein, die später auf der EP „Tape“ und auf dem Album landen sollen. Durch den Ver-zicht auf ein herkömmliches Studio ist es gelungen, die in-fernale Bühnengewalt der Friends of Gas auch auf Platte (und Kassette) zu transportieren: Das Schlagzeug und der unheimlich präsente Bass reißen mit dem ersten Einsatz ein Rhythmus-Gerüst nach oben, das immer weiter in den Himmel schießt. Es bildet die Basis für splitternd krachende Gitarrenriffs und Nina Wal-sers gewaltig Stimme. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch ächzt, schreit und flüstert sie ihre reduzierten Texte, kratzt dabei stets am Anschlag und ist an Vehemenz und Intensität schwer zu übertreffen. Das Resultat ist ein fulminanter Bastard aus Noiserock, Kraut, Indie und Post-Punk, der einen aus dem Stand überrollt. Text: Andreas Schmidt

Mit Fatal Schwach legen die Friends of Gas eines der intensivsten und besten Alben des Jahres vor, live sind sie eine Naturgewalt!

Was: Friends of Gas - Fatal Schwach / friendsofgas.com

Wann: Veröffentlicht am 28. Oktober auf Staatsakt / Caroline International

Gewalt geht immer

XX

MUSIC

Band & Poets

„Dunkles Fleisch ist eine Bodenlose Unverschämtheit!“

Das verstehen nur Insider!Komm und werde Insider!

Wir machen dich zum Insider!Du wirst es lieben!Wir lieben Giesing!Wir lieben Giesing!

Wir lieben München!Werde König von Giesing!

Eines München‘s Finest!Gott wäre in Giesing zum Essen!

Ouzo dir einen!Zugspitzstr. 10

do, 01.12.2016

HAUS DER KUNST: "AIDA SAVE ME" – PERFORMA-

TIVER VORTRAG VON JOANA HADJITHOMAS & KHALIL

JOREIGE -VORTRAG, Performance 19 Uhr

KUNSTHALLE: »RE-ACT!«FRAENZEN TEXAS (Upon.

You, The Cheapers, Berlin), LAUTERBACH

HARRY KLEIN: EIN HERZ FÜR... MÜNCHNER KINDL:

SHIMÉ, CHICHO B2B FAB!ON, MICHAEL H.

ROTE SONNE: GRENZFREQUENZ: MIKE BOOK (Crimi-

nal Bassline), FINESCHLIFF, CURTIS NEWTON

fr, 02.12.2016

ARTOXIN GALERIE: Vernissage: PAUL FUCHS

CRUX: TEREZA X WATERS: JARREAU VANDAL (Soulec-

tion), TEREZA (Phlatline), LEHVI (Freund K)

ENRICO PALAZZO: THUR DEEPHREY

HARRY KLEIN: BRITTA UNDERS (KaterMukke ,

Solselectas , Berlin, Amsterdam) AKA BRITTA

ARNOLD & UNDERS, ALMA.

KAMMERSPIELE: ALIEN DISKO KURATIERT VON THE

NOTWIST, FEAT. SUN RA, MARK ERNESTUS, NOTWIST

U.V.M. / IN KAMMER 1, 2, 3

KISTE: I LOVE WINTERFESTIVAL: ILIJA RUDMAN,

NATASHA KITTY KATT, BOY WITH A PEARL EARRING

LENBACHHAUS: BUCHPRÄSENTATION UND BEKANNT-

GABE DER FINALISTEN DES GROSSEN HANS-PURR-

MANN-PREISES, 19 UHR

REGISTRATUR: EG JULIE FLEISCHER, KITT BANG,

UG MARTHA VAN STRAATEN (Laut & Luise, Berlin)

ROTE SONNE: SUSTAIN!: PHILTH (Dispatch, Lex-

out, Peer pressure/UK), NME CLICK, MC MARVE-

LOUS, CASCO, TAOX

VILLA STUCK: FRIDAY LATE; Workshop mit Dr.

Ariane Hagl im Rahmen der Ausstellung DOUGLAS

COUPLAND.20 UHR

sa, 03.12.2016

AKOK: A KIND OF GUISE STOCK AND SAMPLE SALE

CRUX: DOIN IT

ENRICO PALAZZO: TRANS GENRE EXPRESS

HARRY KLEIN: IWW: OCTAVE ONE LIVE (430 West,

Detroit, USA), MAXÂGE, FABIAN KRANZ, SEBAS-

TIAN GALVANI

KAMMERSPIELE: ALIEN DISKO KURATIERT VON THE

NOTWIST, FEAT. SUN RA, MARK ERNESTUS, NOTWIST

U.V.M. / IN KAMMER 1, 2, 3

KLEINE OLYMPIALHALLE: SPLASH!ZIP: SCHOOLBOY

Q, DANNY BROWN, SECTION BOYS, MEGALOH, UFO361

MAXES2: I LOVE WINTER FESTIVAL PART II

REGISTRATUR: EG JAMES BEYOND, ESSIKA, UG JASON

HEALTH & MAURICE PALONI (àlden Records)

ROTE SONNE: CONTACT FESTIVAL AFTERSHOW-PARTY:

ORBE LIVE! (Orbe Rec./Madrid), DEEP DOWN DAVE,

VICTOR RUIZ (Sao Paulo/Brasil), ANNA, STRÖME

LIVE&ANALOG! (Compost), NINO SCHMIDBAUER

so, 04.12.2016

REGISTRATUR BAR: EG HOCHHOUSE MIT ALKALINO,

BOCAJ & BOGUS

di, 06.12.2016

ROTE SONNE: TARGET PRÄSENTIERT: WEVAL (Kompa-

kt Records/Amsterdam)

mi, 07.12.2016

CRUX: MIXWOCH

HARRY KLEIN: GARRY KLEIN: ANETTE PARTY, M!CA,

BOB ABACHTZEHNUHR

REGISTRATUR: EG FYN PHOND

do, 08.12.2016

BNKR: KÜNSLTERGESPRÄCH: SCHUTZ – RAUM – STADT?

HAUS DER KUNST: DISKUSSION MIT GEORG BASELITZ

UND ALEXANDER KLUGE, 19 UHR

HARRY KLEIN: OHNE WORTE: INNELLEA (Musica

Autonomica, Plötzlich Musik), ALDEBARAN, DA-

VID CASTILLO, HACKER & MIETHIG

ROTE SONNE: KANDIS KLUB: MARTIN SCHWARZ, AL-

EXANDROS BABOULIS, DANIEL KELLER

fr, 09.12.2016

CRUX: CHELO RUNNIN THRU THE CRUX

ENRICO PALAZZO: PLATTENKREISEL, ROD SKUNK UND

DER LANGE

HARRY KLEIN: TILL VON SEIN (Suol, Dirt Crew

Recordings, Berlin), ALMA., STEPHAN KAUSSNER

LOTHRINGERSTRASSE13: ERÖFFNUNG TOUCH DEEPER

REGISTRATUR: UG WALTER WOLFF & JACK PATTERN

(Drumpoet, Zürich)

ROTE SONNE: BASSWERKSTATT: GANTZ (Deep Medi,

Innamind, Blacklist), DEMINT, RAS, SEAHORSE

sa, 10.12.2016

CRUX: STRAIGHT UP! CUPSWITDAICE AKA DJ HOT-

SAUCE, DJ SILENCE

ENRICO PALAZZO: HUFSCHLÄGE DER NACHT

HARRY KLEIN: MAT.JOE (Defected, Hot Trax,

Berlin), MELLOWFLEX, PAUL TIEDJE

KAMMERSPIELE: URAUFFÜHRUNG TOP SECRET IN-

TERNATIONAL (Staat 1)INTERAKTIVE BESUCHE IM

GLOBALEN NETZ DER GEHEIMDIENSTE

REGISTRATUR: EG THIS SOFT MACHINE, ERIC KE-

WITZ, UG PATRICE BÄUMEL (Kompakt, Amsterdam),

NIHKO

RESIDENZTHEATER: PREMIERE ANTIGONE VON SOPHOKLES

ROTE SONNE: ALEX BAU (Credo, Cocoon/Frank-

furt), VLOYD (Credo), TPE, DER HESSE

so, 11.12.2016

REGISTRATUR: EG HOCHHOUSE MIT PPF, NIMA

mo, 12.12.2016

KUNSTBAU/LENBACHHAUS: ERÖFFNUNG DER AUSSTEL-

LUNG “THOMAS BAYRLE” 19 UHR

mi, 14.12.2016

CRUX: MIXWOCH

HARRY KLEIN: ALKALINO, VIVIENNE VILLAIN

KAMMERSPIELE: SUPER NIGHT SHOT VON GOB SQUAD

REGISTRATUR: EG CHORD JANSSEN

do, 15.12.2016

HARRY KLEIN: RANT & RAVE: KAHJO, MOSES, AUTO

BOYS, ZIMMERMANN

ROTE SONNE: BEATGREED: NICI FRIDA, HORST

REISSNER, SERGIO COLLADO, STEFFEN LENGLER,

PHILIPPE LANDSBERG

NEUE GEILE ÖFFNUNGSZEITEN!!!

MITTWOCH - Music & Dates 20 - 2 Uhrmit Micha

DONNERSTAG - BOARDER FUN 20 - 2 Uhrmit Dominik H-Dog

FREITAG - WOCHENENDE 20 - 3 Uhrmit Neville & Steinermit Neville & Steiner

SAMSTAG - REBEH‘s MANEGE 20 - 3 Uhrmit Rebeh und Dom H.

Thalkirchnerstrasse 12

The Wedding Chapel

B OY W I T H A P E A R L E A R R I N G

E M P E E / L U V I N L O U

P H I L K A M P / R O B E R T O S O T G I A

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S I E G E S S T R . 1 7 / 8 0 8 0 2 M U N I C H

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LANDSBERGER STR.169 / 80687 MUNICH

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December 2016

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ZAHNARZTPRAXIS

DIE A4 ZAHNARZTPRAXIS WÜNSCHT SCHÖNE WEIHNACHTEN

fr, 16.12.2016

CRUX: DOIN’ IT: TOMMY MONTANA & DJ CASPAR

ENRICO PALAZZO: POWERPLAY

HARRY KLEIN: PHILIP BADER (Out of Mind, Saved,

Berlin), RAFAEL DA CRUZ (Compost, FAZE), JOOLZ

KAMMERSPIELE: OPEN BORDER ENSEMBLE FESTIVAL

REGISTRATUR: UG JOHANNES ALBERT (Frank Mu-

sic), DAMNITSDISCO

ROTE SONNE: EXTRAWELT LIVE! (Cocoon, Border

Community), MATZE CRAMER, MAXIM VON TERENTIEFF

WELTRAUM: CHRISTIAN HARTARD EMPIRE 19 UHR

sa, 17.12.2016

CRUX: 100BLACKDOLPHINS

ENRICO PALAZZO: DANCEHALL DELANG

HARRY KLEIN: ELECTRONIC MONSTER PRES. EIN-

MUSIKA SHOWCASE: EINMUSIK LIVE, BEATAMINES,

JULIAN WASSERMANN SEPARÉE: DIRTY SANCHEZ

REGISTRATUR: EG MICHA WOJU, JÜRGEN VON KREBS,

UG ROMAN RAUCH (Pjilpot, Wien), SAMSA

ROTE SONNE: PAMPA RECORDS NIGHT: DIE VÖGEL

LIVE! (Pampa Records/Hamburg), ADA (Pampa Re-

cords, Areal, IRR/Hamburg), THOMAS WERNER

so, 18.12.2016

REGISTRATUR: EG HOCHHOUSE MIT NOÉ & ZENO

mi, 21.12.2016

CRUX: MIXWOCH

HARRY KLEIN: GARRY KLEIN: TOM PETERS (Kompakt,

Get Physical), DEAN DEVILLE, BOB ABACHTZEHNUHR

REGISTRATUR: EG MARTIN GIURATO

do, 22.12.2016

CRUX: SOLEMAFIA X UPPER CLUB X XMAS: DJ SUCUK

(Solemafia), DJ NOTORIOUS (LNDN)

HARRY KLEIN: NACHTEIN.TAGAUS: MORITZ HOFBAU-

ER (Jeudi Records), DAVE MARSHALL, LAUTERBACH

REGISTRATUR: EG BUSON

ROTE SONNE: DIRTY DOERING (Katermukke/Ber-

lin), CURTIS NEWTON, CHRIS MUELLER

fr, 23.12.2016

CRUX: CRUX PISTOLS: DAN GEROUS& NOTFX

ENRICO PALAZZO: MARTIN MATISKE

HARRY KLEIN: BEBETTA & LE PALF (Monaberry,

Berlin), LENA BART

REGISTRATUR: EG CARLO (Neonvinyl, Berlin),

ALEXIS BEAT, UG THOMAS HERB

ROTE SONNE: ROTE SONNE ALLSTARS

sa, 24.12.2016

ENRICO PALAZZO: WEIHNACHTSGANS DIGESTIV SCHNAPS

REGISTRATUR: UG ESCON PRESENTS JOYCE MUNIZ AL-

BUM RELEASE PARTY

ROTE SONNE: LEN FAKI (Figure, Ostgut Ton/Ber-

lin), ANETTE PARTY, P-T2

so, 25.12.2016

CRUX: CRUX WECHSELTAUSCH, DJ JEFFY JEFF, WILD

WOLLINGER, HELLO KITTI

REGISTRATUR: EG POENITSCH & JAKOPIC & NIMA

mi, 28.12.2016

CRUX: MIXWOCH

HARRY KLEIN: GARRY KLEIN: NOÉ, PASTA PARISA,

BOB ABACHTZEHNUHR

REGISTRATUR: EG MARCO WACHS

do, 29.12.2016

HARRY KLEIN: DOMINIK HISSLINGER, MARTIN SCHWARZ

REGISTRATUR: EG FLORIAN KELLER

ROTE SONNE: MND PRES. MND001: BENEDIKT VON

AMTSWEGEN, HUTENBERGER, TOM SOLDA, AHD KHALIA

fr, 30.12.2016

CRUX: DOIN’ IT: TOMMY MONTANA, DJ CASPAR

HARRY KLEIN: MONKEY SAFARI (Hommage, Halle),

STEFANIE RASCHKE

REGISTRATUR: EG THOMAS STIELER, MAXI POSPIS-

IL, UG ROLAND APPEL & DAVID ROMANTIC

ROTE SONNE: SALTA MONTES: ACID PAULI, BARIS K

sa, 31.12.2016

1PAGE GALLERY X SUPERPAPER X BIKINI X MJUNIK

DISCO SILVESTER PRES.: DI FRANCIES (Zéro Zéro,

Rose et Rosée Records / PARIS), JULIE FLEIS-

CHER (1Page Gallery), TARAN FRISCH (stay hood-

ed hooligan), THE RABINAS FEAT DR. MAXIM RA-

ZOOKI (Flottenheimer), MICKI MELZER (Tel Aviv,

Berlin), MIRKO HECKTOR (Mjunik Disco)

BOBBEAMAN: SILVESTER 2016

CRUX: SILVESTER 2016: NOTFX, DAN GEROUS, DJ

SILENCE, THE PRETTY BOY

HARRY KLEIN: MIRA (KaterMukke) & CHRIS SCHWAR-

ZWÄLDER, BENNA, CASIMIR, MORITZ BUTSCHEK

REGISTRATUR: EG BARTELLOW, JOSCHA, CREUTZFELDT,

WALTER WOLFF; UG EMIN CORRADO, CARLOS MENDEZ..

ROTE SONNE: ROTE SONNE SILVESTERBALL: EMMANUEL

TOP, FRED HUSH, ANDI TOMA (MOUSE ON MARS), DEEP

DOWN DAVE, PHILIPP VON BERGMANN, UPSTART U.A.

ARTW

ORK

BY TA

NCAR

INA.

COM

D E Z E M B E RVJ INSTALL AT ION BY NIKOLAUS KELLER

2016

DO 01.12. MIT »RE-ACT!« STEMPEL E INTR IT T FRE I»RE-ACT!« AFTERSHOW X EIN HERZ FÜR... MÜNCHNER KINDLSHIMÉ . CHICHO B2B FAB!ON . MICHAEL H. V ITAL ELECTRONICA VJ FR 02.12. FOR GOD’S S AK E

BRITTA UNDERS AK A BRIT TA ARNOLD & UNDERSA L M A . S E PA R É E F R A NK BRO W N . COPY OF JUST US VJ

SA 03.12. IW W OCTAVE ONE LIVE M A X Â G E . FA B I A N K R A N Z . S E B A S T I A N G A LVA NI S E PA R É E M A RC O WA C H S . S ICOVA JA VJ MI 07.12. GARRY KLEIN . A NE T T E PA R T Y . S H O WA C T M!C ADO 08.12. OHNE WORTE . INNELLEA . ALDEBAR AN DAVID CASTILLO . HACKER & MIETHIG

FR 09.12. D ISTORTED S ILENCE TILL VON SEINA L M A . S T E P H A N K A U S S NE R . S E PA R É E J A Z E L L E

SA 10.12. BROTHERS IN CR IME MAT.JOE . ME L LO W F L E X . PA UL T IE D JEMI 14.12. GARRY KLEIN . A L K A L INO . S H O WA C T V I V IE NNE V IL L A INDO 15.12. R ANT & R AVEK AHJO . MOSES . AUTO BOYS . ZIMMERMANNFR 16.12. FA ZEMAG PRES. PHIL IP BADER

PHILIP BADER RAFAEL DA CRUZ J O OL Z . S E PA R É E KO V ISA 17.12. ELECTRONIC MONSTER PRES. E INMUSIK A SHOWCA SE

EINMUSIK LIVE

BEATAMINESJULIAN WASSERMANN S E PA R É E D IR T Y S A NC HE ZMI 21.12. GARRY KLEIN T OM P E T E R S . S H O WA C T D E A N D E V IL L E DO 22.12. NACHTEIN.TAGAUSMORITZ HOFBAUER L AUTERBACH . CHRISOKO DAVE MARSHALL

FR 23.12. GO BANANA S! BEBETTA & LE PALFL E N A B A R T . S E PA R É E M A X IMIL I A N HO C HB URG E RSA 24.12. HE IL IG ABEND GESCHLOSSEN!SO 25.12. 1. WEIHNACHT SFE IERTAG GESCHLOSSEN!MI 28.12. GARRY KLEIN . NOÉ . S H O WA C T PA S TA PA R I S ADO 29.12. EIN HERZ FÜR... K ANDIS KLUBDOMINIK HISSLINGER . MARTIN SCHWARZ . EHOUSER SEPARÉE: SIMS JACK ALOPE B2B FLORIAN Z ACH

FR 30.12. BROTHERLY LOVE MONKEY SAFARIS T E FA NIE R A S C HK E . S E PA R É E F. I .E .L .D.Y.

SA 31.12. NE W & HAPPY MIRA & CHRIS SCHWARZWÄLDER BE NN A . C A S IMIR . MOR I T Z B U T S C HE K . S E PA R É E S N IF F Y B UL E T T I

DO 01.12. ab 20:30 h@ KUNSTHALLE

LAUTERBACH VJ INDIVISUAL

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HARRY KLEIN GOES KUNSTHALLE

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WIR NAVIGIERENDICH DURCH DEN KUNSTDSCHUNGEL IN DEINER STADT.

December 2016

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RB A MÜLLERSTRASSE 42

MÜNCHEN

DIEREGISTRATUR.DE

DO 01 12 GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG 

FR 02 12 EG JULIE FLEISCHER / KITT BANG

UG MARTHA VAN STRAATEN (LAUT & LUISE, BERLIN)

SA 03 12 EG JAMES BEYOND / ESSIKA

UG JASON HEALTH & MAURICE PALONI (ÀLDEN RECORDS)

SO 04 12 EG HOCHHOUSE MIT ALKALINO / BOCAJ & BOGUS

MI 07 12 EG FYN PHOND

DO 08 12 GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

FR 09 12 UG WALTER WOLFF & JACK PATTERN (DRUMPOET, ZÜRICH)

EG GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

SA 10 12 EG THIS SOFT MACHINE / ERIC KEWITZ

UG PATRICE BÄUMEL (KOMPAKT, AMSTERDAM) / NIHKO

SO 11 12 EG HOCHHOUSE MIT PPF / NIMA

MI 14 12 EG CHORD JANSSEN

D0 15 11 GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

FR 16 12 UG JOHANNES ALBERT (FRANK MUSIC, BERLIN)

DAMNITSDISCO

EG GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

SA 17 12 EG MICHA WOJU / JÜRGEN VON KREBS

UG ROMAN RAUCH (PHILPOT, WIEN) / SAMSA

SO 18 12 EG HOCHHOUSE MIT NOÉ / ZENO

MI 21 12 EG MARTIN GIURATO

DO 22 12 EG BUSON

FR 23 12 EG CARLO (NEONVINYL, BERLIN) / ALEXIS BEAT

UG THOMAS HERB

SA 24 12 UG ESCON PRESENTS JOYCE MUNIZ

ALBUM RELEASE PARTY

SO 25 12 EG POENITSCH & JAKOPIC / NIMA

MI 28 12 EG MARCO WACHS

DO 29 12 EG FLORIAN KELLER

FR 30 12 EG THOMAS STIELER / MAXI POSPISIL

UG ROLAND APPEL / DAVID ROMANTICMI

SA 31 12 PRINZIP LOVES REGISTRATUR BAR

EG BARTELLOW / JOSCHA

CREUTZFELDT / WALTER WOLFF

UG EMIN CORRADO / CARLOS MENDEZ

DANY MARZ / FINDLING

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