steve zappa - konzerthaus-dortmund.de · programm traditionelle amadinda- und akadinda-musik des...

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2,50 E DRUMMING · AM 12.03.2009 · STEVE REICH · DRUMMING PART 1 · FRANK ZAPPA · THE BLACK PAGE NR. 1 · THE BLACK PAGE NR. 2 · DON’T YOU EVER WASH THAT THING · EDGAR VARÈSE IONISATION · RDNZL · PARADE OP. 40 FÜR 6 PEKING-OPER GONGS · GUO WENJING · T’MERSHI DUWEEN · BIG SWIFTY · SO KLINGT NUR DORTMUND.

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Page 1: Steve ZAPPA - konzerthaus-dortmund.de · Programm traDitionelle amadinda- und akadinda-musik des bugandischen königshofes (uganda) Frank ZaPPa »t’mershi Duween» »big Swifty«

2,50 E

Drumming · Am 12.03.2009 · Steve reich · Drumming PArt 1 · FrAnkZAPPA · the BlAck PAge nr. 1 · theBlAck PAge nr. 2 · Don’t You ever WASh thAt thing · eDgAr vArèSe ioniSAtion · rDnZl · PArADe oP. 40 Für 6 Peking-oPer gongS · guo Wenjing · t’merShi DuWeen · Big SWiFtY · So klingt nur DortmunD.

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Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause

muSikFabrik

Schlagquartett köln

carl roSman Dirigent »ioniSation«

in unserem haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus rücksicht auf die künstler bitten wir Sie, von bild- und tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr Verständnis!

konZerthauS DortmunD · DonnerStag, 12.03.2009 · 20.00

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Schlagquartett köln

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Programm

traDitionelle amadinda- und akadinda-musik des bugandischen königshofes (uganda)

Frank ZaPPa »t’mershi Duween»

»big Swifty«

guo Wenjing (geb. 1956)»Parade« op. 40 (Xuan) für 6 Peking-oper gongs

Frank ZaPPa»rDnZl«

»echidna’s arf (of You)«

»Don’t You ever Wash that thing?«

Das heutige konzert wird übertragen vom Deutschlandfunk:Donnerstag, 16. mai 2009 21.05 uhr Festspiel-Panorama

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SteVe reich (geb. 1936)»Drumming« Part 1

Frank ZaPPa (1940 – 1993) »the black Page«

»the black Page« nr. 1

»the black Page« nr. 2

traDitionelle amadinda- und akadinda-musik des bugandischen königshofes (uganda)

eDgar VarèSe (1883 – 1965)»ionisation«

– Pause –

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musikFabrik

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Werke10 i 11

rhYthmiSche keimZelle SteVe reich »Drumming« Part 1

Der abend wird eröffnet mit einem Stück, das zugleich namensgeber des Programms ist: »Drumming« von Steve reich. nicht zu unrecht gilt reich als einer der begründer der minimal music, der zu beginn seines Schaffens intensiv mit Phasenverschiebungen experimentierte. »Drumming» ist sowohl höhe- als auch endpunkt dieser kompositionstechnik. Das vierteilige Werk, von dem Sie heute Part 1 hören, hat durchschnittlich eine Dauer von 50 bis 75 minuten, je nach anzahl der Wiederholungen, die den vier ausführenden Schlagzeugern überlassen bleiben. »Part 1« exponiert ein kontinuierlich aufgebautes rhythmisches grundmodell, das dem gesamten Stück zugrunde liegt, jedoch in intensität, klangfarbe, tonhöhe und Phasenstellung stetig variiert wird. oft ist zu lesen, reich sei zu »Drumming« durch einen aufenthalt in ghana inspiriert worden, doch relativierte dieser selbst, dass er sich bereits seit seinem 14. lebensjahr intensiv mit dem Schlagzeug beschäftigt hatte und somit die komposition eines Schlagwerkstückes keineswegs überraschend kam.

nichtS auSSer getrommel Frank ZaPPa unD eDgar VarèSe

»eines tages stieß ich im look-magazin auf einen artikel über Sam goody’s Plattenladen, nach dem er ein wunderbarer geschäftsmann gewesen sein muss. Der autor schrieb, dass goody alles verkaufen konnte – und als beispiel führte er an, goody habe es tatsächlich fertig gebracht, ein album mit dem titel ›ionisation‹ an den mann zu bringen«, berichtete Frank Zappa rückblickend über ein ereignis, das ihn früh elektrisierte und seinen weiteren Weg nachhaltig prägen sollte. Zappa versuchte alles, um das in der Zeitschrift beschriebene Werk zu bekommen. Dabei war deren kritik nicht sehr schmeichelhaft: »Das album enthält nichts außer getrommel – dissonant und furchtbar; die schlimmste musik der Welt.« tatsächlich gelang es ihm in einem laden die besprochene Schallplatte zu kaufen, wo sie als testplatte benutzt wurde und in einer kiste neben der kasse stand. »ich bemerkte ein seltsam aussehendes Schwarz-Weiß-albumcover mit einem typ drauf, der krauses graues haar hatte und wie ein verrückter Wissenschaftler aussah. ich fand es toll, dass ein verrückter Wissenschaftler endlich eine Platte gemacht hatte, also zog ich sie heraus – und da war sie: ›the complete Works of edgar Varèse, Vol. 1‹!« So wurde »ioni-sation« für 41 Schlaginstrumente für Zappa, der zu dieser Zeit selbst Schlagzeug spielte, zur initialzündung, komponist zu werden. Doch geht die geschichte noch weiter: »[Später zu hause] drehte ich die lautstärke voll auf und legte die nadel vorsichtig auf den anfang der ›ionisation‹-

Platte. ich habe eine liebenswürdige katholische mutter, die gerne ›roller Derby‹ im Fernsehen sah. als sie hörte, was aus dem kleinen lautsprecher kam, schaute sie mich an als hätte ich meinen verdammten Verstand verloren.« Zappas mutter verbot ihm daraufhin, die Platte noch einmal zu hören. Die Provokation war gelungen. Varèses Verfahren, verschiedene texturen zu schichten und zu collagieren, seine experimente mit geräuschen, Stimmen, tonbändern, elektro-nik und Perkussion und vor allem das Provokations-Potenzial seiner musik beeindruckten Zappa tief und blieben bis zuletzt ein wichtiger einfluss seiner musik.

in erster linie beeindruckten ihn die Fremdheit der musik und deren abschreckende Wirkung auf andere. ein Zitat von barry miles zeigt, wie wichtig Zappa, dem eine rebellische attitüde nachgesagt wurde, die Provokation war: »als Frank anfing musik zu studieren, begann er mit der lektüre von ›counterpoint, Strict and Free‹ von h. a. clarke (Philadelphia, 1929). auf der zweiten Seite stand: ›Schreiben Sie niemals diese tonfolgen...‹ Frank spielte sie nach, sagte ›toll!‹ – und las nicht mehr weiter.« Doch Zappas Varèse-Verehrung ging weiter, soweit, dass er sich zu seinem 15. geburtstag ein Ferngespräch mit dem komponisten, der zu dieser Zeit in greenwich Village wohnte, wünschte. leider erreichte er nur mrs. Varèse: ihr mann hielt sich gerade für die realisierung seines »Poème électronique« in brüssel auf. Später, so wird berichtet, habe Varèse dem jugendlichen Fan aber am telefon von seinem Werk »Déserts« erzählt, dessen uraufführung 1954 einen gewaltigen Skandal auslöste. einige monate später schrieb Zappa einen brief an Varèse, in dem er fragte, ob er ihn einmal besuchen dürfe. er erhielt daraufhin eine handschrift-liche, allerdings unverbindliche antwort – eines der vielen Dokumente, die er bis an sein lebens-ende sorgfältig aufbewahrt hat und auf deren besitz er stolz war.

Zappas musikalisches interesse war von beginn an weit gestreut, wurde von rhythm and blues gleichermaßen beeinflusst wie von neuer musik. Doch Varèses Platte und der kontakt zu ihm selbst sensibilisierten Zappa für die soziale Stigmatisierung zeitgenössischer musik: immer wieder verwies er darauf, dass Varèse aus resignation viele jahre lang das komponieren aufge-geben hatte. am eigenen leib erlebte er die ausgrenzung, als er vergeblich versuchte, in der tV-Show von Steve allen einen auftritt als ernsthafter komponist zu erhalten. erst als er ankün-digte, ein Werk für Fahrräder zu präsentieren, dem er den titel »cyclophony« gab, erhielt er sein Feature. Die dadaistische avantgarde-Performance des damals 21 jahre alten Zappas – das Zweirad als klangkörper – war auf der einen Seite eine überlegene Sozialsatire, auf der anderen Seite aber auch ein Zeichen der resignation. Von diesem moment an war er überzeugt, dass er, damit seine musik aufgeführt wird, selbst spielen, vielleicht sogar singen müsse, sprich: er brauchte eine band. und so entstand 1965 »the mothers of invention«, eine ungewöhnliche Formation, die in den zehn jahren ihres bestehens mehr als einmal rockgeschichte schrieb.

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Werke

mit und ohne »the mothers of invention« arbeitete Zappa stets im Spannungsfeld zwischen e- und u-musik. Prägend war neben seinem collagenstil, in dem er musikalisch geschickt zusam-men fügte, was sich gedanklich sperrte, insbesondere seine rhythmische Vielfalt. Volker rebell schrieb dazu, es gebe »kaum eine taktart – und sei sie noch so verschroben – die bei Zappa nicht schon ausgetrommelt worden wäre«.

emanZiPation DeS geräuSchS eDgar VarèSe »ioniSation«

edgar Varèse sagte einmal über sich: »ich wurde eine art teuflischer Parsifal, nicht auf der Suche nach dem heiligen gral, sondern nach der bombe, die das musikalische universum sprengen könnte, um alle klänge durch die trümmer hereinzulassen, die man – bis heute – geräusche genannt hat.« und so klingt »ionisation« wie das erwachen einer großstadt, wie das »geheimnis-volle ineinander von Ferne und nähe, von tempospuren und stotternden bewegungen, von feinem Dröhnen und ruppigem rasseln, von vorwärtstreibenden Schlägen und verwehenden rhythmen. Sirenen sind dabei und löwengebrüll (ein instrument, das nicht nur so heißt, sondern auch so klingt), röhrenglocken und ein klavier, das mit den unterarmen traktiert wird.«

Diese komposition hat eine kaum zu überschätzende bedeutung für die musikgeschichte, emanzipierte sie doch das Schlagzeug bzw. das geräusch in der klassischen musik und war Vorbild für viele weitere Stücke. auch an »ionisation« hat der Fortschritt nicht halt gemacht. Wur-den bei der uraufführung noch 13 musiker benötigt, so genügen jetzt bereits sechs, um die 41 Schlaginstrumente zu spielen. geblieben ist aber bis heute die erregung, die das Stück auslöst, »dass musik zum naturereignis wird und zugleich ein komplexes gewimmel und gewusel model-liert wie bei der kollision von molekülen.« oder, um mit Zappas Worten zu sprechen: »Wenn du fünfzehn bist und in der mojavewüste wohnst, und du findest heraus, dass der größte komponist der Welt in einem geheimen labor in greenwich Village an einem lied über deine home town arbeitet, kann das schon verdammt aufregend sein.«

rhYthmiSche VielFalt Frank ZaPPa

Die kompositionen, die ihnen heute abend präsentiert werden, geben einen kleinen einblick in das rhythmisch farbenprächtige gesamtwerk Zappas, der bis zu seinem frühen tod 1993 über 60 alben veröffentlichte. »the black Page« ist eine typische Zappa-komposition, die erstmals auf

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dem album »Zappa in new York« (1978) veröffentlicht wurde. Der titel des Stücks bezieht sich auf einen eng gesetzten notensatz. ursprünglich schrieb Zappa die komposition für Schlagzeug und Perkussion, arrangierte sie aber später mehrfach um, einschließlich einer Disco-Version. in einem interview berichtete terry bozzio, damals Schlagzeuger bei Zappa, über die entstehung des Werkes: »he wrote it because we had done this 40-piece orchestra gig together and he was always hearing the studio musicians in la talking about the fear of going into sessions some morning and being faced with ›the black page‹. So he decided to write his ›black Page‹. after 2 weeks i had it together and i played it for him. and he said ›great!‹, took it home, wrote the melody and the chord changes, brought it back in. and we all started playing it.« und Frank Zappa sagte dazu: »this song was originally constructed as a drum solo... that’s right... now, after terry [bozzio] learned how to play it, ›the black Page‹, on the drum set, i figured, well... maybe it would be good for other instruments... so i wrote a melody that went along with the drum solo... and that turned into ›the black Page‹, Part one, the hard Version... then i said, well... what about the other people in the world who might enjoy the melody of ›the black Page‹, but couldn’t really ap-proach its statistical density in its basic form? So, i went to work and constructed a little ditty which is now being set up for you at this little disco type vamp... this is ›the black Page‹, Part two, the easy teenage new York Version...« auch »big Swifty«, das ständig zwischen 7/8 und 6/8-takt wechselt, ist ein gelungenes klangbeispiel für Zappas Vorliebe für rhythmische Vielfalt.

traDition unD grenZüberSchreitung guo Wenjing »ParaDe« oP. 40 (Xuan) Für 6 Peking-oPer gongS

Wenjing brachte sich, um nicht auf der Straße leben zu müssen, das geigenspiel selbst bei. Schließlich begann er 1978 in Peking ein kompositionsstudium, und von beginn an ist Wenjing stark in der traditionellen chinesischen musik verwurzelt. Der chinesischen überlieferung zufolge sind atmung und rhythmus untrennbar miteinander verbundene begriffe. tao, Yin und Yang die-nen der ordnung, während uns daneben das rhythmusgefühl erlaubt, das Zusammenwirken von Zeit, raum und Zahlen wahrzunehmen. gleichwohl will Wenjing mit seinen kompositionen barri-eren brechen und grenzen – auch klangliche und spieltechnische – sprengen. ein beispiel ist »Parade«, ein 2003 entstandenes Werk für sechs gongs, das auf der komposition »Drama« aus dem jahr 1995 basiert. tauchen Sie ein in die Vielfalt der klänge, der geräusche, der rhythmen, und begeben Sie sich gemeinsam mit dem Schlagquartett köln und der musikFabrik auf eine musikalisch-rhythmische Zeit- und Weltreise.

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Schlagquartett köln

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Die 12 Tenöre

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5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1

biograFien16 i17

muSikFabrik

Seit ihrer gründung 1990 zählt die musikFabrik zu den führenden klangkörpern der zeitgenös-sischen musik. Die auseinandersetzung mit modernen kommunikationsformen und experimentel-len ausdrucksmöglichkeiten im musik- und Performance-bereich ist ihnen ein zentrales anliegen.

auf die Frage, was das wohl sein könnte, eine musikFabrik, hat ein gewiefter grundschüler einmal geantwortet: »Da wird musik gemacht, die es noch nicht gibt.« Damit ist eigentlich schon das Wesentliche gesagt. Seit 1990 realisiert die musikFabrik unbekannte, neue und nicht selten eigens erst in auftrag gegebene kompositionen. Diese werden nie bloß interpretiert, sondern gemeinsam entwickelt und erarbeitet. Dafür vertraut das in köln beheimatete internationale Solistenensemble auf die enge kooperation mit führenden Dirigenten und vor allem mit den

komponisten selbst. Die ergebnisse dieser arbeit präsentiert das in köln beheimatete internatio-nale Solistenensemble in jährlich etwa einhundert konzerten im in- und ausland, auf Festivals, in der eigenen abonnementreihe »musikFabrik im WDr« und in regelmäßigen audioproduktionen für den rundfunk und den cD-markt. Die gästeliste der musikFabrik ist so lang wie prominent besetzt: Sie reicht von louis andriessen und Stefan asbury über Sir harrison birtwistle, mauricio kagel, helmut lachenmann und emmanuel nunes bis zu Peter rundel, rebecca Saunders, Wolf-gang rihm und hans Zender. Dank ihres außergewöhnlichen inhaltlichen Profils und ihrer über-ragenden künstlerischen qualität ist die musikFabrik ein weltweit gefragter und verlässlicher Partner bedeutender Dirigenten und komponisten.

anders freilich als es der name suggeriert, hat die maßgeblich vom land nordrhein-Westfalen unterstützte musikFabrik keinen chef. Das basisdemokratische ensemble verwaltet sich selbst und fällt alle wichtigen entscheidungen in den eigenen reihen. auch und gerade die programma-tischen, die der musikFabrik inhaltlich ein einzigartiges Profil geben: interdisziplinäre Projekte unter einbeziehung von live-elektronik, tanz, theater, Film, literatur und bildender kunst erweitern die herkömmliche Form des dirigierten ensemblekonzerts ebenso wie kammermusik und die im-mer wieder gesuchte konfrontation mit formal offenen Werken und improvisationen. Dazu gehören auch gesprächskonzerte und das experimentieren mit konzertformaten, die das Publikum stärker integrieren. Die musikFabrik ist so offen wie ihr auftrag: musik machen, die es noch nicht gibt.

Schlagquartett köln

Das Schlagquartett köln, das 1989 anlässlich der »Wittener tage für neue kammermusik« mit uraufführungen von Wolfgang rihm, edison Denissow u. a. debütierte, gilt in kennerkreisen seit langem als garant für überzeugende aufführungen mit Feinabstimmung. Die erschließung unge-wöhnlicher klangwelten wird von den mitgliedern, die absolventen der musikhochschulen in karls-ruhe, köln und trossingen sind, mit einer auch in dem bereich der zeitgenössischen musik schwer zu findenden hingabe und Professionalität betrieben. auge und ohr staunen ob des enormen auf-gebots an klassischen und exotischen instrumenten, und es ist überraschend, welche metamor-phose selbst banalste alltagsgegenstände in den händen der vier Schlagzeuger vollziehen.

Sein ebenso vielseitig wie experimentierfreudig angelegtes repertoire umfasst weite bereiche der komponierten Schlagzeugmusik des vergangenen jahrhunderts. Zahlreiche konzerte, rund-funkproduktionen und uraufführungen dokumentieren die nunmehr seit fünfzehn jahren andau-ernde intensive arbeit für diese spezielle besetzung.

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biograFien

Durch die enge Zusammenarbeit mit komponisten und der damit verbundenen kontinuierlichen Suche nach speziellen klängen entstehen innovative Spieltechniken, parallel zur entwicklung und dem bau von neuartigen klangerzeugern. auf diese Weise kann der Fundus kompositorischer mittel erweitert und zukünftiges komponieren für Schlaginstrumente entscheidend beeinflusst werden. Die Förderung besonders der jüngeren komponistengeneration ist hierbei ein wichtiges anliegen des Schlagquartett köln, wovon zahlreiche in den letzten jahren vergebene kompositi-onsaufträge und die dementsprechende konzertprogrammgestaltung Zeugnis ablegen.

neben ihrer tätigkeit im Schlagquartett köln konzertieren die einzelnen mitglieder als Solisten und arbeiten regelmäßig mit den renommiertesten ensembles für Zeitgenössische musik im in- und ausland zusammen. Das Schlagquartett köln tritt bei internationalen Festivals auf: »Weltmu-siktage«, »musikfestspiele Saar«, »Wien modern, »berliner Festwochen, »Wittener tage für neue kammermusik, »Éclat Stuttgart«, »musica Viva«, »transit Festival«, »Warschauer herbst« musik-theaterprojekte finden in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus und der oper Düsseldorf, der oper bonn, dem Stadttheater bielefeld und dem Staatstheater Wiesbaden statt. Die gabe, ausge-suchte kompositionen mit viel Fingerspitzengefühl und teamgeist in kunstwerke umzusetzen, brachte ihnen für die cD-Produktion von nicolaus a. hubers »herbstfestival« den »Preis der Deut-schen Schallplattenkritik« und 2003 den Förderpreis der ernst von Siemens musikstiftung ein.

carl roSman

Der gebürtige engländer carl rosman wuchs in australien auf und studierte in melbourne und Sydney klarinette und Dirigieren. Schon während seines Studiums begann er, sich auf das Solo-repertoire zeitgenössischer musik (u. a. Donatoni, Ferneyhough und barrett) zu spezialisieren.

in australien trat er als klarinettist und Dirigent mit dem eliSion ensemble und vielen anderen gruppen wie auch mit dem libra ensemble auf, dessen gründungsmitglied und einer der künstle-rischen leiter er ist. »Die mitte der neunziger jahre waren eine außergewöhnliche Zeit in austra-lien – die neue musikszene erlebte eine neue blüte und diejenigen von uns, die gerade in das professionelle musikleben einstiegen, konnten sich mit allem einbringen, was sie hatten!«

nachdem er 1994 die »Darmstädter Ferienkurse« besucht hatte, wo er den »kranichsteiner musikpreis« erhielt, begann rosman regelmäßige konzerttourneen durch europa zu unternehmen, die er gleichfalls als Solist wie mit dem eliSion ensemble oder als gast des ensemble modern bestritt. ein Stipendium der akademie Schloss Solitude in Stuttgart gab im juli 2002 den anstoß zu carl rosmans übersiedlung nach europa.

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FriSch auS Der FeDer

auS Der neuen WeltDas St. lawrence quartet spielt im konzerthaus die deutsche erstaufführung von john adams’ jüngstem Streichquartett. als Widmungsträger war es schon interpret der uraufführung im januar.

kombiniert wird das neue quartett mit Werken von haydn und beethoven.

Di 17.03.09 · 20.00

jung, WilD, erFolgreichannette Dasch beendet ihre »junge Wilde«-Zeit mit einem besonderen highlight: neben liedern von Franz Schubert und richard Strauss bringt sie den ihr gewidmeten liederzyklus »nach-

Fragen« von richard beaudoin zur uraufführung.

mi 18.03.09 · 19.00

SchWeiZer klängeexklusivkünstler Fazil Say hat sich diesmal das traditionsreiche berner Symphonieorchester als Partner gewählt – und das hat etwas besonderes im gepäck: die deutsche erstauffüh-rung des orchesterwerks »taranis« von Fabian müller in einem Programm mit Werken von

tschaikowsky, ravel und Strawinsky.

So 22.03.09 · 16.00

Weiterhörenäher

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herauSgeber konZerthauS DortmunD

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reDaktion Dr. jan boecker · marion Schröder

konZePtion kristina erdmann

anZeigen anne-katrin röhm · t 0231-22 696 161

Druck hitzegrad Print medien & Service gmbh

Wir danken den beteiligten künstleragenturen und Fotografen für die freundliche unterstützung.

es war nicht in allen Fällen möglich, die bildquellen ausfindig zu machen. rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten!

© klaus rudolph© ralph Weber © klaus rudolph © ralph Weber

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konZerthAuS DortmunDphilharmonie für westfalen

BrückStrASSe 21 i 44135 DortmunDt 0231-22 696 200 i F 0231-22 696 [email protected]