soziale adaption in agentensystemen€¦ · aus [modelling a sociological case study. sozionik...

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Soziale Adaption in Agentensystemen Michael K ¨ ohler Heiko R ¨ olke koehler,[email protected] University of Hamburg, Department of Computer Science Vogt-K ¨ olln-Straße 30, D-22527 Hamburg Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael K ¨ ohler – p.1/15

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Page 1: Soziale Adaption in Agentensystemen€¦ · aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001] Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael Kohler¨ – p.8/15

Soziale Adaption in Agentensystemen

Michael Kohler Heiko Rolke

koehler,[email protected]

University of Hamburg, Department of Computer Science

Vogt-Kolln-Straße 30, D-22527 Hamburg

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.1/15

Page 2: Soziale Adaption in Agentensystemen€¦ · aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001] Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael Kohler¨ – p.8/15

Soziale Adaption

Wozu Adaption in Agentensystemen?

Aktuelle Forschungsfragen:

� Wie beschreibt man Agentensysteme, die mit derPopulation skalieren?

� Wie geht man mit „asozialen“ Agenten um?

� Wie behandelt man Fremde?

oder

� Wie beschreibt man die Beziehung von Agent undAgentensystem?

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.2/15

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Mikro-Makro Konzepte in MAS

Wie verbindet man Agent und Agentensystem?

Die Entsprechung in der Soziologie ist dieMikro-Makro Problematik:

� Mikro: Interaktion, Kooperation,...

� Makro: Normen, Rollen, Werte, „Seilschaften“,...

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.3/15

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Soziale Strukturen

Beispiel: Giddens beschreibt Gesellschaft alsDualismus sozialer Strukturen und sozialen Handelns.

social structuressocial acts

Society (re-)produce

form

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.4/15

Page 5: Soziale Adaption in Agentensystemen€¦ · aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001] Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael Kohler¨ – p.8/15

Sozionik

Elementare Forschungsfelder:

Middle Range Theory

Empirie SAM

vermittelndePetrinetzmodelle

Allgemeines Sozialmodell:Gesellschaftsth. Petrinetzmodelle

integrieren

Organisationsth.

Akteursth.

modellieren

integrieren

GesamtmodellMRT stellt dar

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.5/15

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Sozionik

Elementare Forschungsfelder:

Middle Range Theory

Empirie SAM

vermittelndePetrinetzmodelle

Allgemeines Sozialmodell:Gesellschaftsth. Petrinetzmodelle

integrieren

Organisationsth.

Akteursth.

modellieren

integrieren

GesamtmodellMRT stellt dar

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.5/15

Page 7: Soziale Adaption in Agentensystemen€¦ · aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001] Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael Kohler¨ – p.8/15

Akteur, Handlung und Struktur

Sonar

social structure

actor acting

Zentrale Objekte:

1. Akteur

2. Soziale Handlungen

3. Soziale Strukturen

und die Beziehungen:

1. Gesellschaft und Individuum

2. Akteur und Handlung

3. Handlung und Struktur

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.6/15

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Akteur, Handlung und Struktur

Sonar

social structure

actor acting

Zentrale Objekte:

1. Akteur

2. Soziale Handlungen

3. Soziale Strukturen

und die Beziehungen:

1. Gesellschaft und Individuum

2. Akteur und Handlung

3. Handlung und Struktur

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.6/15

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Strukturperspektive

Deutungsstrukturen: Hier handelt es sich um kognitive und evaluativeOrientierungen, die sich um kulturelle Leitideen gruppieren, also Werte, binäreCodes gesellschaftlicher Teilsysteme (wie Wahrheit in der Wissenschaft undMacht in der Politik).

Erwartungsstrukturen: Dies sind institutionalisierte normative Erwartungen wierechtliche oder formalisierte Regeln, aber auch alle Arten informeller Regeln z.B.innerhalb von Gruppen. Viele normative Erwartungen werden in Rollen gebündelt.

Konstellationsstrukturen: Es geht dabei um eingespielte Gleichgewichte vonAkteurkonstellationen, die dann vorliegen, wenn sich ein bestimmtes Musterhandelnden Zusammenwirkens von Akteuren in dem Sinne verfestigt, dass keinBeteiligter von sich aus seine Handlungsweise ändern kann. VieleKonstellationsstrukturen manifestieren sich in Verteilungsmustern (insbesonderebezüglich Macht, Wissen, Geld, Chancen der Bedürfnisbefriedigung).

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.7/15

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Strukturperspektive

Deutungsstrukturen: Hier handelt es sich um kognitive und evaluativeOrientierungen, die sich um kulturelle Leitideen gruppieren, also Werte, binäreCodes gesellschaftlicher Teilsysteme (wie Wahrheit in der Wissenschaft undMacht in der Politik).

Erwartungsstrukturen: Dies sind institutionalisierte normative Erwartungen wierechtliche oder formalisierte Regeln, aber auch alle Arten informeller Regeln z.B.innerhalb von Gruppen. Viele normative Erwartungen werden in Rollen gebündelt.

Konstellationsstrukturen: Es geht dabei um eingespielte Gleichgewichte vonAkteurkonstellationen, die dann vorliegen, wenn sich ein bestimmtes Musterhandelnden Zusammenwirkens von Akteuren in dem Sinne verfestigt, dass keinBeteiligter von sich aus seine Handlungsweise ändern kann. VieleKonstellationsstrukturen manifestieren sich in Verteilungsmustern (insbesonderebezüglich Macht, Wissen, Geld, Chancen der Bedürfnisbefriedigung).

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.7/15

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Strukturperspektive

Deutungsstrukturen: Hier handelt es sich um kognitive und evaluativeOrientierungen, die sich um kulturelle Leitideen gruppieren, also Werte, binäreCodes gesellschaftlicher Teilsysteme (wie Wahrheit in der Wissenschaft undMacht in der Politik).

Erwartungsstrukturen: Dies sind institutionalisierte normative Erwartungen wierechtliche oder formalisierte Regeln, aber auch alle Arten informeller Regeln z.B.innerhalb von Gruppen. Viele normative Erwartungen werden in Rollen gebündelt.

Konstellationsstrukturen: Es geht dabei um eingespielte Gleichgewichte vonAkteurkonstellationen, die dann vorliegen, wenn sich ein bestimmtes Musterhandelnden Zusammenwirkens von Akteuren in dem Sinne verfestigt, dass keinBeteiligter von sich aus seine Handlungsweise ändern kann. VieleKonstellationsstrukturen manifestieren sich in Verteilungsmustern (insbesonderebezüglich Macht, Wissen, Geld, Chancen der Bedürfnisbefriedigung).

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.7/15

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Strukturperspektive #2

aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001]

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.8/15

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Handlungsperspektive

� Sucht Muster in den Handlungen, bzw. derenProzessen. Generiert somit die Erwartungsstrukturenfür die Strukturperspektive.

Struktur 1 Handlung 1

(re-)produziert

Handlung 2

prägt (re-)produziert

Struktur 2 Struktur 3

prägt... ...

Struktur Handlung

(re-)produziert

prägt

� Beschreibt Kommunikationsnetzwerke(„Konstellationsstrukturen“) bezüglich gleichartigerKommunikationsinhalte ( � Deutungsstrukturen).

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.9/15

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Akteursperspektive

Jeder Akteur hat Anteil an den Sozialstrukturen und istin die Handlungsketten eingebunden.

internalisieren,adaptieren

(re-)produzieren

Sozialstruktur,Logik des Feldes

Verhaltens-regelmasigkeiten Sprechakte

hervorbringen

BeobachtungsmodulAdaptionsmodul

Handlungsauswahl-modul

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.10/15

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Der soziale Agent

Der SONAR-Agent:

HandlungHandlung

interpretierteHandlung handelninterpretieren

erwarteteHandlung

mit Erwartungenvergleichen

zueinander in Beziehung setzen

Deutungs-struktur

Erwartungs-struktur

Konstellations-struktur

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.11/15

Page 16: Soziale Adaption in Agentensystemen€¦ · aus [Modelling a sociological case study. Sozionik aktuell, 3, 2001] Agentenorientierte Softwareentwicklung c Michael Kohler¨ – p.8/15

Der MULAN-Agent

Zur Erinnerung:

protocolsreactive pro-active

kb

p

processing

pi

stop

in

protcols inconversations

incomingmessages

outgoingmessages

receivemessage

sendmessage

knowledge base

out

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.12/15

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Adaption

Szenario: Zwei Agenten spielen„Kooperieren/Betrügen“.

� Erwartungen über den anderen

� Mehrere Strategien: Fair, „Wie du mir, so ich dir“etc.

� Neuplanung, falls Erwartungen entäuscht werden

Behandlung in MULAN:

1. Integration in die Protokolle

2. Behandlung in einer Zwischenebene

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.13/15

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Strategie

Basisprotokoll:

:out(p)

p

p p

p2

:in(p)

p

p

move

your move my move

move

move

calculatereaction

move

consume reactmove=(String)p.getContent()

:stop():start()

action p2=new AclMessage("play",null,p.getSender(),move)

import de.renew.agent.repr.acl.*;AclMessage p,p2;String move;

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.14/15

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Adaptionsprotokoll

Adaptive Protokolle::in(p) :out(p)

prt:in(p) prt:out(p)

prt:stop() :stop()

p

p

[prt,p]

[prt,p]

prt prt

prt

prt

[prt,p]

[prt,p]

p

p

p

p

[prt,p]

[prt,p]

prt:start()

p

p

p

desk

move

... Aktionen des eigentlichen Protokolls ...

:start()

VR

expected

old

desk

[p,ok]

[p,meta]

desk

expected

[p,false] [p,true]

meta meta

desk

[p,meta]

VR

Erwartungen

forwardrequest

forwardreply

Erwartungenupdate

inspect

Metareceive

expected

adapt

receiveunexpected

Agentenorientierte Softwareentwicklung c

Michael Kohler – p.15/15