social media in der eth-bibliothek
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Grundlagen und Erfahrungsbericht der ETH-Bibliothek. Vortrag gehalten an der AG Informationskompetenz in Zürich, 19. Mai 2011.TRANSCRIPT
Social Media
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Social Media in der ETH-Bibliothek
AG InformationskompetenzDr. Rudolf Mumenthaler 19. Mai 2011
Soziale MedienWeb 2.0
Definition von Web 2.0
• Das Web als Plattform• Kollektive Intelligenz• Datengetriebene Anwendungen (Inhalte wichtiger
als Aussehen)• Software ohne Lebenszyklus• Leichtgewichtige Programmiermodule• Software über Gerätegrenzen hinweg• Reiche NutzererfahrungTim O‘Reilly „What is Web 2.0?“ (2005)
Kurzdefinition
• Web 2.0 ist das „Mitmach-Web“!– Interaktion– Kommentieren, diskutieren– Konsumenten sind auch Akteure– Power der Community
Bibliothek 2.0
• Web 2.0-Dienste und -Funktionen können in Bibliotheken eingesetzt werden– Als neue Dienstleistungen– Zur Promotion von Beständen und
Dienstleistungen– Zur Kommunikation mit Benutzern– Zum Aufbau eines Netzwerks/einer Community– Zur Personalisierung von Diensten– Anreicherung traditioneller Dienstleistungen
Grenzen des klassischen Marketings
• Information über neue Dienste und Aktivitäten der Bibliothek mit gedruckter Information– Merkblätter, Flyer, Broschüren…
• Ende 90er Jahre: gleiche Information auch im Web
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• Benutzerbefragungen zeigen, dass Benutzer viele Dienstleistungen der Bibliothek nicht kennen• Sogar „wichtige“ Angebote (aus Sicht der Bibliothek)
• Benutzer besuchen die Homepage der Bibliothek nicht so, wie es sich die Bibliothekare vorstellen• Besucher kommen von der Seite über
Suchmaschinen, nicht unbedingt von der Startseite• Benutzer browsen nicht durch die Homepage
• Die meisten Nutzer bemerken Aktuellmeldungenauf der Homepage nicht
Grenzen des klassischen Marketings
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• Mit dem Einsatz von Web 2.0-Technologien bezwecken wir:• Direkte Ansprache der Kunden• Direkte Ansprache bestimmter Zielgruppen• Benutzer dort zu treffen, wo sie sich aufhalten• Eine Gemeinschaft aufzubauen• Die Kunden zu binden (in Community)• Feedback der Benutzer zu erhalten• Den Ruf einer modernen Institution mit aktuellen
Dienstleistungen zu erlangen.
Ziele und Hoffnungen
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Formen des Web 2.0
• Blogs• Wiki• Fotoplattformen• Videoplattformen• Soziale Netzwerke• Publikationsplattformen• Microblogs• Social Tagging, Social Bookmarking• …
Blogs
DAS Blog
• Weblogs als institutionelle Tagebücher• Schnelle Kommunikation über Aktualitäten:
– http://www.sub.uni-hamburg.de/blog/– http://www.loc.gov/blog/
• Kommentare, Tag-Clouds, RSS-Feed• Verzeichnis von Bibliotheksblogs:
http://liswiki.org/wiki/Weblogs
• Die ETH-Bibliothek betreibt momentan zwei Blogs von unterschiedlicher Ausrichtung:
• Blog als interaktive Sammlungsbeschreibung• Spezialsammlungen Digital• http://blogs.ethz.ch/digital-collections
• Blog als persönlicher Diskussionsbeitrag• Innovation@ETH-Bibliothek
• Technische Plattform: WordPress, gehostet von den Informatikdiensten der ETH Zürich
Blogs
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• Blog mit Informationen zu News und Trends in Informationstechnologie und Bibliothekswesen• Persönlich gefärbte Beiträge• Schwerpunkte: eBook Reader, neue
Dienstleistungen und Produkte• Vernetzung mit anderen Bibliotheksblogs• Kommentarfunktion wird genutzt
Innovation@ETH-Bibliothek
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• 140 Artikel seit Oktober 2008• 125 Kommentare (ohne Spam)• ca. 2000 Seitenzugriffe pro Monat,
• Publikation über Twitter und Facebook
• http://blogs.ethz.ch/innovethbib
Fazit nach 2.5 Jahren
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Wikis
• Einfache Website• Wiki-Software ermöglicht Erstellen einfacher
Webseiten• Editieren und Lesen im Browser• Oft genutzt für kollaborative Websites• Mit unterschiedlichen Nutzerrechten für
Editoren und Leser• Wikimedia (>Wikipedia) als bekannteste
Plattform
Wikis
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Nutzung im Bibliotheksumfeld
• Als Nachschlagewerke• Als interaktive Plattformen• Für Schulungen• Beispiel: Ohio University Libraries Biz Wiki• Tools
– Wikimedia– PB Works: http://pbworks.com
• Ausgangslage: OK in Dortmund und Zürich• Wikimedia als Dokumentationsplattform
• Alle Dokumente, Konzepte für beide Partner jederzeit zugänglich
• OK als registrierte Nutzer mit Editionsrechten• Arbeiten etwas gewöhnungsbedürftig• Teilbereich als öffentliche Website
Beispiel: Wiki für Inetbib
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Social Media
Flickr
Social Media: Fotosammlungen auf Flickr
• Beispiel Library of Congress• Ausgewählte Bildsammlungen• Tagging durch Community
– Sehr erfolgreich z.B. bei Landschaftsbildern (Photochrome)
– Einspielung der Tags in den Katalog wichtig
• http://www.flickr.com/photos/library_of_congress/sets/
Podcasts
Multimedia und RSS
• Podcasts als abonnierbare Multimedia-Publikationen
• Basistechnologie: RSS und Video oder Audio on demand
• iTunes und iPods als wichtige Soft- und Hardware für Verbreitung (aber nicht einzige!)
• Einsatz bei TV, Radio und Vorlesungen– Zweitverwertung, zeitunabhängig
Youtube
Videoplattformen: Youtube• Konsum steht klar im Vordergrund• Aber Youtube verfügt über klare Merkmale eines
sozialen Mediums:– Eigene Videos hochladen– Videos taggen– Favoriten auswählen, mit Netzwerk teilen– Gruppen bilden– Kommentieren….– Mashup möglich
• Und wird auch von Hochschulen und Bibliotheken genutzt
Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke• MySpace
– V.a für Musik• StudiVZ
– Bei Studenten in D noch beliebt• Facebook
– Grösstes Social Network• LinkedIn
– Berufliches Netzwerk• Xing
– Berufliches Netzwerk, deutschsprachig• ...
• Persönliche Seiten• Pages für Unternehmen
– „Fan-Seiten“• Facebook Gruppen
– Für Vereine, Schulklassen, ideelle Gruppierungen, Interessengruppen
• Gemeinschaftsseiten– Entstehen „automatisch“, verlinkt mit Homepage,
Wikipedia
Inhalte Facebook-Seite• News
– Import von RSS-Feed, manuelle News– Mit Kommentarfunktion und „Like“
• Veranstaltungen (mit Kalenderfunktion)• Import von Blogs• Bilder, Videos• Umfragen, Diskussion• Chat, direkte Nachricht• Anwendungen • Fragen
– Einfache Umfragen unter FB-Fans
• Idee: moderne Kommunikationsplattform testen• Zielpublikum der ETH-Bibliothek ist sehr stark in
Facebook vertreten• Bessere Einbindung von Studierenden• Community bilden und pflegen• …mit geringem Aufwand
Facebook-Seite der ETH-Bibliothek
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• Funktion „Fan werden“ bzw. „gefällt mir“ („like“) wird genutzt• Dez. 2009: 340 Fans, Februar 2010: 440,
November 2010: 820, Mai 2011: 1070 Fans• Rund 30‘000 Pageviews in 2009, ca. 53‘000 in
2010• Interaktion mit Button „gefällt mir“ wird
häufig genutzt• www.facebook.com/ETHBibliothek
Erfahrungen mit Facebook
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• Keine Diskussion – trotz Angebot auf Plattform• Tendenziell Vermischung von Privatem mit
Öffentlichem auf Facebook• Freund oder Fan?• Einladung nur über privaten Kanal an „Freunde“
möglich• Administration nur durch Facebook-Mitglieder• An persönliche Seite angehängt• Neu: Interaktion als „Seite“ möglich
• Änderungen der Facebook-Seite ohne Vorwarnung
Probleme mit Facebook
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Probleme mit Facebook (2)
• Persönlichkeitsschutz– Wer sieht was? Social Media Literacy gefordert…– Freunde markieren in Fotos und Places– Nicht anonyme Umfragen
Professionelles Netzwerk: LinkedIn
• Klarer Fokus auf berufliche Interessen• Professioneller, weniger persönlich• Knüpfen von Kontakten• Mitwirkung in Gruppen• Präsentation als Arbeitgeber/Unternehmen• Offizielle Seite der ETH-Bibliothek:
http://www.linkedin.com/company/eth-bibliothek
ETH-Bibliothek auf LinkedIn
Library Thing: Social Network für Bücherfreunde
• Library Thing für Bibliotheken:– Bibliotheksseite mit eigenen Tipps und Tags– Library Thing for Libraries: Tags, Empfehlungen
und Rezensionen aus LT in den eigenen Katalog integrieren
SocialBookmarking
Populäre Dienste
• Delicious• Digg• StumbleUpon• CiteULike• Connotea
Delicious
• Verkauf von Delicious, bzw. drohende Abschaltung zeigt grundsätzliches Problem von kostenlosen Web 2.0-Diensten:– Keine Gewähr auf Serviceleistung– Grundsätzlich problematischer Umgang mit
Rechten der Kunden• Wem gehören die Daten?• Was darf der Betreiber mit den Daten der Kunden tun
(vgl. Bowker und LibraryThing, Slideshare)
Social Tagging im Bibliothekskatalog?
• Prinzipiell möglich: User fügen ihre eigenen Tags, Rezensionen, Bewertungen ein
• Grundsatzfrage: tragen User generierte Tags zur Qualität der Suche bei? Oder führen sie zu verwirrender Fülle von unterschiedlichen Metadaten?
• Einfache Variante: Einträge aus Katalog in SocialBookmarking-Dienste exportieren
• Komplexe Variante: Integration von Metadaten aus LibraryThing plus individuelles Tagging…
Communities
Community-Plattformen
• Mixxt– Beispiel: http://zukunftswerkstatt.mixxt.org/
• Elgg– www.elgg.com
• Ning– Beispiel: http://informare-wissen-und-
koennen.com/
• Diaspora
Anwendung von elgg
Eigenschaften von Communities
• „wie Facebook, aber besser…“• Datenhoheit gewährleistet• Kontrollierte Gruppen• Geschützte und öffentliche Bereiche• Funktionen in der Regel wählbar• Anpassung des Designs möglich
Prinzip von Twitter• Echtzeitkommunikation mit 140 Zeichen• „Was tust Du gerade?“• Es gibt >Follower und <Following• Entspricht dem Abonnieren von Tweets• Tweets können retweetet (weiterverschickt) werden
an eigene Follower• Tweets können kommentiert werden• Anreicherung mit #Hashtags• Bildung von Listen, die wiederum abonniert werden
können• Suche nach Keywords oder Hashtags• Nutzung über Browser, div. Clients und v.a. auch mobil
• Idee: Nutzung eines zusätzlichen Kommunikationskanals
• Einbindung von RSS-Feeds und Blogs• Auch für Notfallkommunikation d und e
• März 2010: 124 Follower, 244 Tweets• Nov. 2010: 360 Follower, 522 Tweets• Mai 2011: 500 Follower, 650 Tweets• In 134 Listen geführt, Following 96• Community: eher Librarians 2.0
Twitter-Feed der ETH-Bibliothek
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Offizielle Twitterseite der ETH-Bibliothek
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Twitter als Newsticker
• Einbindung von RSS-Feeds und Blogs über Twitterfeed
• Nutzung von Desktop-Applikationen wie TweetDeck, Seesmic Desktop, HootSuite• Auch geeignet für Monitoring der Social Media
• Mobile Nutzung mit Apps fürs iPhone wie Twittelator, Twitterrific, TweetDeck
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Tweetdeck als Desktop-Client
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Ortsbasierte Information
Das Smartphone als GPS
• Das Smartphone weiss, wo Du bist
• Das Smartphone weiss, was sich in Deiner Nähe befindet
• Das Smartphone zeigt Dir den Weg…
• …und ebenso das iPad
Geobasierte mobile Anwendungen
• Wo bin ich? Was ist in meiner Nähe? Wer ist in meiner Nähe
• Foursquare• Gowalla
Gowalla (on iPad)
Foursquare (on iPhone)
Nutzung von Foursquare
• Einchecken (und Mayor werden) – als Spiel• Informationen und Tipps zum Ort hinterlegen• Ort bestimmen (was ist in der Nähe?)• Lokale Tweets lesen• Freunde finden, soziales Netzwerk• Specials für treue Kunden• www.foursquare.com/ETHBibliothek
Ortsbasierter Auskunftsdienst: Localmind
Localmind
• Eine App fürs iPhone• Einchecken über Foursquare, Facebook, Gowalla oder
Twitter• Der anwesende „Localmind“ wird auf Karte sichtbar• User kann Frage an den Localmind stellen• Localmind kriegt Mitteilung, beantwortet Frage (wenn
er kann)• User bedankt sich, Localmind kriegt Bonuspunkte…• Ideale Plattform für Bibliotheksauskunft! Oder?• www.localmind.com
Monitoring
Social Media Monitoring
• Was wird auf den verschiedenen Plattformen über die eigene Institution geschrieben?
• Aktives Verfolgen und zeitnahes Eingreifen• Antworten auf Anfragen• Reaktion auf Kritik• Verfolgen der Wirkung
Tools und Methoden
• Einfachste Form: Google Alert– Entsprechende Frage in Google Alert hinterlegen
für Web, Echtzeit, Blogs
• Social Mention Alerts– http://socialmention.com/alerts/
• Frage in Twitter formulieren und z.B. mit TweetDeck überwachen
• Oder einen professionellen Dienst einsetzen:– http://social-media-monitoring.blogspot.com/
Google Alert
Suchen mit TweetDeck
• Ziel: einmaliger Input wird automatisch über mehrere Kanäle kommuniziert
• Twitterfeed als Tool zum Synchronisieren verschiedener RSS-Feeds
• Twitterfeed bietet keine Gewähr für funktionierenden Dienst
Einbindung in Gesamtkommunikation
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Aktueller Screenshot Twitterfeed
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Newsfluss ETH-Bibliothek
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Aktuell Veranstal-tungen
Digitale Sammlungen Innovation
HomepageRSS Aktuell
Blog Spez digital Blog Innovation
Facebook Twitter
TwitterfeedRSS Graffiti
Grundsätze
Regeln für Kommunikation 2.0
• Spielregeln bekannt geben (Policy für Web 2.0)– Wann wird eingegriffen? Was ist erlaubt?
• Richtige Sprache wählen– Lockerer, spontaner, direkter
• Diskussion nicht scheuen– Aber Diskussion auch den Usern überlassen– Es gibt berüchtigte Nörgler und Kritisierer…
• Falschinformationen klarstellen– Aber keinen Schlagabtausch
Grundsätze
• Nur wer selber aktiv ist, weiss wie die Plattformen funktionieren
• Dienste vernetzen– Aber auch exklusive Informationen bieten
• Nicht zu viel investieren (Zeit, Manpower…)– Die Plattformen werden schnell abgelöst– Investitionen sind nicht für die Ewigkeit
• Nicht zu lange mit Entscheid warten, ob man bei einem Dienst mitmacht
• Just do it!
Fazit
• Social Media werden beachtet• User sind nicht unbedingt die Nutzer und
Zielgruppe der ETH-Bibliothek• Marketing der Web 2.0-Dienste ist nicht
einfach – wird schnell als Spam empfunden• Die Einbettung in den Kommunikationsstrom
der Bibliothek ist zentral• Standards und Automatismen nutzen
Fazit
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• Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit
• Fragen?
• [email protected]• www.facebook.com/ETHBibliothek• www.twitter.com/mrudolf oder www.twitter.com/ETHBibliothek• http://blogs.ethz.ch/innovethbib• www.delicious.com/ruedi.mumenthaler• www.slideshare.net/ruedi.mumenthaler• http://ch.linkedin.com/pub/rudolf-mumenthaler/17/5/290• http://www.xing.com/profile/Rudolf_Mumenthaler• www.foursquare.com/ETHBibliothek
Fragen?