random walks and renewal theory - tu wien
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Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Random Walks and Renewal Theory
Christoph Weber
11.12.2015
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Überblick
Einleitung
Random Walk - Die IrrfahrtDie IrrfahrtRekurrenz und TransienzDie eindimensionale Irrfahrt
Sprungzeiten und Sprunghöhen
Renewal Theory - ErneuerungstheorieDenitionStationarität
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Münzwurf
Versuchsaufbau: MünzwurfKopf/Zahl: 1 Feld nach rechts/oben
Ende: 30-maliges Erreichen von Kopf oder Zahl
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Drunkard's Walk
A man starts from a point O and walks x yards in a
straight line; he then turns through any angle whatever
and walks another x yards in a second straight line. He
repeats this process n times. I require the probability that
after these n stretches he is at a distance between r and
r + δr from his starting point, O., Karl Pearson, 1905
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Drunkard's Walk
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Drunkard's Walk
einfachste Variante: Irrfahrt auf dem Zahlenstrahl
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Drunkard's Walk
Ein Betrunkener will aus einem Gasthaus heimkehren. Das Gasthausliegt an einer geraden Straÿe; an einem Ende bendet sich ein See,am anderen das Wohnhaus des Betrunkenen. Der Betrunkeneerinnert sich nicht an die richtige Richtung.
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Einleitung - Drunkard's Walk
Er macht einen Schritt nach links oder rechts mitWahrscheinlichkeit q = p = 1
2, ohne sich zu erinnern, woher er
beim letzten Schritt gekommen war, irrt er in dieser Weise weiter:einen Schritt nach rechts oder links, mit gleicher Wahrscheinlichkeitp = 1
2.
Erreicht er den See, so fällt er hinein und ertrinkt; kommt er zuHause an, so bleibt er dort und schläft seinen Rausch aus.
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Drunkard's Walk
p(i): Wahrscheinlichkeit, von Position i nach Hause zu kommen
p(i) = 1
2(p(i − 1) + p(i + 1)), i = 1...n-1
Randwerte (absorbierende Zustände): p(0) = 0, p(n) = 1
−→ p(i) = in
P[nach Hause] = xn mit x Position des Gasthauses
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Einleitung - Renewal Theory
Baugruppe: elektronische Bauteile mit selber Funktion
Xi : Zeitraum, den die i-te Baugruppe arbeitetN(t): Anzahl der freien Baugruppen, die bis zum Zeitpunkt tinstalliert wurdenX1,X2, .. sind u.i.v. Zufallsvariablen
−→ N(t) : t ≥ 0 ist Erneuerungsprozess
spannend: P(N(t) = n) und E[N(t)]
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Einleitung - Renewal Theory
mögliche Entwicklung eines Erneuerungsprozesses Xt mitZykluszeiten Si und Erneuerungszeiten Jn
Xt =∑∞
n=11Jn≤t = supn : Jn ≤ t
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Die Irrfahrt
• Zufallsprozess (Sn) in diskreter Zeit
• Zufallsgröÿen u.i.v. (i.i.d.)
• Schritte der Form ξn = ∆Sn = Sn - Sn−1
Allgemein: S0 = 0, so dassSn = ξ1 + ...+ ξn =
∑ni=1
ξi ∀n gilt
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Die Irrfahrt
Irrfahrten sind Markov-Prozesse−→ Übergangsmatrix
fi ,j =
p , falls j = i + 1q , falls j = i − 10 , sonst
In Matrixschreibweise:... ...... 0 q 0 p 0 ... ...... ... 0 q 0 p 0 ...... ...
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Rekurrenz und Transienz
A drunk man will nd his way home, but a drunk bird may get lost
forever.
Shizuo Kakutani, japanisch-amerikanischer Mathematiker
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Rekurrenz und Transienz
Rekurrenz: Zustände werden fast sicher unendlich oft wiederbesucht
Transienz: Zustände werden fast sicher nur endlich oft wiederbesucht
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Rekurrenz und Transienz
Ein zufälliges Maÿ Y ordnet jedem Zufallsereignis ξi ∈ Ω ein Maÿ ηauf Rd zu, welches auf beschränkten messbaren Mengen endlicheWerte annimmt.
Für eine beliebige Borelmenge A ∈ Bd ist also
Y (A) : Ω→ [0,∞], ξ 7→ Yξ(A),
nichtnegative Zufallsvariable und das zufällige Maÿ der Menge A.
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Rekurrenz und Transienz
occupation measure von (Sn) ist deniert als das zufällige Maÿ
ηB =∑
n≥0 1Sn ∈ B, B ∈ Bd
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Rekurrenz und Transienz
Mit Bεx = y ; | x − y |< ε seien die erreichbare Menge A, diemittlere Rekurrenzmenge M und die Rekurrenzmenge R, gegebendurch
A =⋂ε>0
x ∈ Rd ; EηBεx > 0
M =⋂ε>0
x ∈ Rd ; EηBεx =∞
R =⋂ε>0
x ∈ Rd ; ηBεx =∞ fast sicher
deniert.
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Rekurrenz und Transienz
Satz (Dichotomie der Rekurrenz)
Sei (Sn) Irrfahrt in Rd und die Mengen A, M und R deniert wie
vorher. Dann tritt genau einer der beiden folgenden Zustände ein:
(i)R = M = A, und R ist geschlossene, additive Halbgruppe auf Rd
(ii)R = M = ∅ und | Sn |→ ∞ fast sicher
Eine Irrfahrt heiÿt rekurrent, falls (i) zutrit, und andernfallstransient.
Einleitung Random Walk - Die Irrfahrt Renewal Theory - Erneuerungstheorie
Trivialerweise ist R ⊂ M ⊂ A, also ist es möglich, die Relationen in(i) und (ii) auch durch A ⊂ R für (i) und M = ∅ für (ii) zuverdeutlichen. Noch zu bemerken ist, dass A eine geschlossene,additive Halbgruppe ist.Man tree die Annahme P| Sn |→ ∞ < 1, so dassP| Sn |< r unendlich oft > 0 für ein r > 0. Mit ε > 0 bedeckeman die r-Kugel um 0 mit endlich vielen oenen Kugeln B1, ...,Bn
mit Radius ε2.
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Es ist PSn ∈ Bk > 0 für mindestens ein k. Mit demHewitt-Savage 0-1-Gesetz ergibt die letztere Wahrscheinlichkeit 1.Demnach ist die Stoppzeit τ = inf n ≥ 0; Sn ∈ Bk fast sicherendlich und die starke Markoveigenschaft bei τ ergibt
1 = PSn ∈ Bk unendlich oft≤ P| Sτ+n − Sτ |< ε unendlich oft= P| Sn |< ε unendlich oft.
Also ist (in diesem Fall) 0 ∈ R .
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Um die Beziehung auf A ⊂ R zu erweitern wähle man ein xesx ∈ A und ε > 0. Durch die starke Markoveigenschaft beiσ = inf n ≥ 0; | Sn − x |< ε
2 folgt
P| Sn − x |< ε∞-oft ≥ Pσ <∞, | Sσ+n − Sσ |<ε
2unendlich oft
= Pσ <∞P| Sn |<ε
2unendlich oft > 0
und nach dem Hewitt-Savage 0-1-Gesetz ergibt dieWahrscheinlichkeit des linken Ausdrucks 1.Demnach ist x ∈ R .
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Die zu geltende Gruppeneigenschaft folgt, wenn man beweisenkann, dass auch −x ∈ A ist. Man zeigt also
P| Sn + x |< ε unendlich oft = P| Sσ+n − Sσ + x |< ε unendlich oft
≥ P| Sn |<ε
2unendlich oft = 1.
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Als nächstes nehme man | Sn |→ ∞ fast sicher an. Für xesm, k ∈ N schlieÿe man aus der Markoveigenschaft bei m, dass
P| Sm |< r , infn≥k | Sm+n | ≥ r
≥ P| Sm |< r , infn≥k | Sm+n − Sm | ≥ 2r
= P| Sm |< rPinfn≥k | Sn ≥ 2r.
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Das Ereignis links tritt für höchstens k verschiedene Werte von mein und demnach ist
Pinfn≥k | Sn | ≥ 2r∑m
P| Sm |< r <∞, k ∈ N.
Mit k →∞ geht die Wahrscheinlichkeit auf der linken Seite nach1. Die Summe konvergiert also und man erhält EηB <∞ für jedebeschränkte Menge B.Diese Erkenntnis führt zu M = ∅.
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Rekurrenz und Transienz
Satz (Rekurrenz für d=1,2)
Eine Irrfahrt (Sn) in Rd ist rekurrent bezüglich einer der
Konditionen:
(i) d = 1 und n−1SnP−−→ 0;
(ii) d = 2, Eξ1 = 0, und E | ξ1 |2<∞.
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Rekurrenz und Transienz
Satz (Transienz für d ≥ 3)
Jede beliebige Irrfahrt mit tatsächlicher Dimension d ≥ 3 ist
transient.
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Die eindimensionale Irrfahrt
Irrfahrt Sn = ξ1 + ...+ ξn, n ∈ Z+ heiÿt simpel, falls | ξ1 |= 1 fastsicher
Für eine simple, symmetrische Irrfahrt (Sn) sei
un ≡ PS2n = 0 = 2−2n(2nn
), n ∈ Z+.
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Die eindimensionale Irrfahrt
mit Stirling-Formel n! ≈√2πn(ne )n:
→ un ≡ 1
22n
(2nn
)≈ 1√
πn
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Die eindimensionale Irrfahrt
Lemma (letzte Rückkehr, Feller)
(Sn) sei eine simple, symmetrische Irrfahrt in Z, un sei deniert laut
voriger Folie und σn = maxk ≤ n;S2k = 0. Dann gilt:
Pσn = k = ukun−k , 0 ≤ k ≤ n.
→ Verbindung zwischen den Wahrscheinlichkeiten un und derVerteilung der letzten Rückkehr zum Ursprung
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Die eindimensionale Irrfahrt
Lemma (Erstes Maximum, Sparre-Andersen)
Sei (Sn) Irrfahrt mit symmetrischer, diuser Verteilung,
Mn = maxk≤n Sk und τn = mink ≥ 0; Sk = Mn. σn sei als
simple, symmetrische Irrfahrt deniert. Dann gilt:
τnd= σn für jedes n ≥ 0.
”τnd= σn” steht für ”τn hat die selbe Verteilung wie σn”.
→ Verbindung zwischen dem Maximum einer symmetrischenIrrfahrt und der letzten Rückkehrwahrscheinlichkeit
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Sprungzeiten und Sprunghöhen
Für allgemeine ein-dimensionale Irrfahrt (Sn):
→ ansteigende Sprungzeiten τ1, τ2, ..., rekursiv gegeben durch
τn = infk > τn−1;Sk > Sτn−1, n ∈ N
→ τ0 = 0
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Sprungzeiten und Sprunghöhen
zugehörige ansteigende Sprunghöhen:
→ Zufallsvariablen Sτn , n ∈ N, wobei S∞ = ∞
gleicher Weg für absteigende Sprungzeiten τ−n und -höhen
Sτ−n , n ∈ N
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Sprungzeiten und Sprunghöhen
Ersetzen von Sk > Sτn−1 durch Sk ≥ Sτn−1 :
→ schwache ansteigende Sprungzeiten σn und -höhen Sσn
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Renewal Theory - Denition
occupation measure η =∑
n≥0 δSn einer transienten Irrfahrt auf R
Übergangs- und Ursprungsverteilung µ und ν
zugehöriges Intensitätsmaÿ Eη = ν ∗∑
n µ∗n ist lokal endlich
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Denition
mit starker Markoveigenschaft: Folge (Sτ+n − Sτ ) hat selbeVerteilung für jede endliche Stoppzeit τ
→ Eine Erneuerung ndet dann zum Zeitpunkt τ statt
→ komplettes Thema nennt man demnach Erneuerungstheorie
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Denition
Spezialfall: R+ ist Träger von µ und ν
• η als Erneuerungsprozess, basierend auf µ und ν
• Eη als das zugehörige Erneuerungsmaÿ
Normalerweise ist ν = δ0, andernfalls heiÿt η verzögert
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Stationärer Erneuerungsprozess
Satz (stationärer Erneuerungsprozess)
Sei η Erneuerungsprozess mit Verteilung µ auf R+ und Mittelwert
c. Dann hat η eine stationäre Version η falls c ∈ (0,∞). In diesem
Fall ist Eη = c−1λ und die Anfangsverteilung von η ist eindeutig
gegeben durch ν = c−1(δ0 − µ) ∗ λ, beziehungsweise
ν[0, t] = c−1∫ t
0
µ(s,∞)ds, t ≥ 0.
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Satz (stationäres occupation measure)
Sei η das occupation measure einer Irrfahrt auf R mit Verteilungen
µ und ν, von denen µ Mittelwert c ∈ (0,∞) hat und ν wie in Satz
3.1, (3.1), gegeben durch Verteilung der Sprunghöhe µ und deren
Mittelwert c , deniert ist.Dann ist η stationär auf R+ mit Stärke c−1.