protest note concerning the award of the 2019 to peter handke · hätte handke jede politische...
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Protest Note concerningthe award of the 2019Nobel Prize for Literatureto Peter Handke
November 15,
2019
SIGNATORIES:
Society for Threatened Peoples
The Srebrenica-Potočari Genocide Memorial
Jews Against Genocide, New York
Helsinki Committee for Human Rights in Serbia
Council of Bosnia and Herzegovina, Academics and Intellectuals
Association of Bosnia and Herzegovina Camp Internees/Detainees
Women of Srebrenica
Hagada Jewish Community Association, Sarajevo
Croat National Council – BiH
PEN Center Bosnia and Herzegovina
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Unterzeichner/-innen:
Kroatischer Volksrat – BiH
Gedenkstätte Srebrenica-PotočariEmir Suljagić
Juden gegen Völkermord, New York
Herrn
Vorsitzender des Nobelkomiteesder Schwedischen Akademie
Prof. Anders Olsson
Sharon Silber
Frauen von Srebrenica
Helsinki Komitee für Menschenrechtein SerbienSonja Biserko
Emir Zlatar
Bosnien und HerzegowinasJasmin Mešković
Hajra Ćatić
Jüdischer Verband „Hagada“, Sarajevo
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Verband der bosnischen Intellektuellen
Bund der Lagerhäftlinge
Dr. Eli Tauber
Kontakt: Jasna Causevic
P.O. Box 2118SE-103 13 Stockholm
Gesellschaft für bedrohte Völker
Tel.: +49 551 499 06-21
E- ail: [email protected]
Gesellschaft für bedrohte Völker
PEN Zentrum Bosnien und Herzegowinas
Dr. Marinko Pejić
Postfach 2024, D-37010 Göttingen
Alma Balić
E-Mail: [email protected]
Es ist vollkommen unverständlich, warum das Nobelpreis-komitee dem Vorschlag der Schwedischen Akademie gefolgtist und Handke trotz seiner intellektuellen Unterstützung fürden Völkermord ausgezeichnet hat. Jemand, der die Wirklich-keit eines Völkermordes ignoriert, seine Literatur als meta-physische Geheimlehre stilisiert und dabei noch vorgibt, dieWahrheit zu transportieren, verstößt gegen die Prinzipien vonAlfred Nobel und darf nicht als beispielhafter Literat gefeiertund gewürdigt werden.
Protestnote anlässlich der Verleihung
an Peter Handke
Belgrad, Bern, Bozen, Erbil, Göttingen,
Worte haben Bedeutung. Ihre Verwendung hat Konsequen-zen. Literatur ist für die Menschheit von essentieller Bedeu-tung, da sie es einem Menschen ermöglicht, mittels desgeschriebenen Wortes Lebenserfahrung mit Fremden zuteilen. Wenn Literatur jedoch dazu benutzt wird, die Erfah-rung eines anderen zu leugnen, werden Wörter zu Waffen,die einem Mitmenschen Verletzungen zufügen oder sogardas Leben kosten können.
Während des Bosnienkrieges (1992-1995) hat sich Handkebedingungslos auf die Seite serbischer Kriegsverbrecher ge-stellt. Anstatt den laufenden Genozid klar zu benennen, fabu-lierte er von einer weltweiten Journalistenverschwörung zumNachteil Serbiens. Dem als Kriegsverbrecher angeklagten Slo-bodan Milošević blieb er bis zu dessen Tod im Den HaagerGefängnis treu. Auf der Beerdigung des serbischen Politikershielt er eine Trauerrede und beschwor seine Nähe zu ihm.
November 2019Sarajevo/Srebrenica, New York,
Sehr geehrter Herr Prof. Olsson,
des Literaturnobelpreises 2019
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) – wie auch dasGedenkzentrum für den Völkermord in Srebrenica (Potočari),die Organisation Juden gegen Völkermord, das Helsinki Ko-mitee für Menschenrechte in Serbien, Journalistenverbände,sowie viele Wissenschaftler, Intellektuelle und Interessens-gruppen der Opfer von Krieg und Völkermord in Bosnien undHerzegowina – sind in diesem Zusammenhang verärgert undbesorgt über die Entscheidung, den Nobelpreis für Literatur2019 an den österreichischen Schriftsteller Peter Handke zuvergeben.
JOINT LETTER /102
Handke lebt – wie wir und Sie – in zwei Jahrhunderten, indenen die Kette der Genozide nicht abreißt. Seit 1991 ist nichtnur auf unserem Kontinent wieder alles erlaubt: Angriffskrieg,Einschließung und Bombardements von Städten, Massenver-treibungen, Konzentrations- und Internierungslager. Trotz-dem offeriert uns Handke, wenn er über den Völkermord inSrebrenica/Bosnien spricht, in nur ihm geeigneter Simplizitätimpressionistische Momentaufnahmen. Sie strotzen von Idea-lismus, politischer Naivität und existentialistischem Geraune.
Die GfbV hatte dem Schriftsteller schon 1996 vorgeworfen,alle Belege für den Genozid in Bosnien mit 100.000 Toten,etwa 30.000 vergewaltigten Frauen, mit über 100 Konzentra-tions- und Internierungslagern sowie etwa 750 bisher ent-deckten Massengräbern zu ignorieren. Die Menschenrechts-organisation veröffentlichte damals einen Band mit 16Beiträgen von Schriftstellern, Journalisten und Menschen-rechtlern unter dem Titel „Die Angst des Dichters vor derWirklichkeit“ (Tilman Zülch, Hrsg., Göttingen, Steidl Verlag,1996), um Handkes kruden Thesen entgegenzutreten.
Hätte Handke jede politische Relevanz in seinen Werkenvermeiden wollen, hätte er den Krieg und Völkermord inSrebrenica nicht geleugnet und dem als Kriegsverbrecherangeklagten Slobodan Milošević bis zu dessen Tod die Treuegehalten.
Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke,einen Genozidleugner und Apologeten der Kriegsverbrecher,reißt eine neue Wunde im Leben der Überlebenden. Sie ist einschwerer Schlag nicht nur gegen die Angehörigen der Opferdes Völkermordes auf dem Westbalkan, sondern auch gegendie gesamte dem Humanismus und der Menschenwürdeverpflichteten Welt. Sie hat weitreichende Bestürzungdarüber ausgelöst, dass Propagandisten und Feinden derWahrheit eine Stimme gegeben wird.
Dieser war eine Antwort auf Handkes Pamphlet „WinterlicheReise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oderGerechtigkeit für Serbien“, das damals für allgemeinesBestürzen sorgte. Darin hatte er Krieg und Völkermord mitdem Rücken zum Geschehen geleugnet. Eine Einladung derGfbV, mit den überlebenden Opfern des Völkermordes inBosnien zu sprechen und Schauplätze der Massaker zu be-suchen, hatte der Schriftsteller abgelehnt. Eine Podiumsdis-kussion im Frankfurter Schauspielhaus mit dem damaligenGfbV-Generalsekretär Tilman Zülch brach Handke nach denersten Minuten aufgebracht ab, weil Zülch von serbischenKonzentrationslagern in Bosnien gesprochen hatte, mit denWorten: „Zülch, du Arschloch, die Diskussion ist beendet.“
Kontakt: Jasna Causevic
Postfach 2024, D-37010 GöttingenGesellschaft für bedrohte Völker
E-Mail: [email protected].: +49 551 499 06-21
P.O. Box 2118SE-103 13 Stockholm
Unterzeichner/-innen:
Gesellschaft für bedrohte VölkerWolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Gedenkstätte Srebrenica-PotočariEmir Suljagić
Juden gegen Völkermord, New YorkSharon Silber
Helsinki Komitee für Menschenrechtein SerbienSonja Biserko
Verband der bosnischen IntellektuellenEmir Zlatar
Bund der LagerhäftlingeBosnien und Herzegowinas
Frauen von Srebrenica
Jüdischer Verband „Hagada“, Sarajevo
E- ail: [email protected]
Dr. Eli Tauber
Jasmin Mešković
Hajra Ćatić
Herrn
Vorsitzender des Nobelkomiteesder Schwedischen Akademie
Prof. Anders Olsson
Kroatischer Volksrat – BiH
Alma BalićPEN Zentrum Bosnien und Herzegowinas
Dr. Marinko Pejić
JOINT LETTER /103
Mit der mutigen Entscheidung des Komitees, den Preis im Jahr2017 an Bob Dylan zu vergeben, wurde anerkannt, dass derLiteratur bei der Gestaltung der realen Welt eine wichtigeRolle zukommt. Die Auszeichnung für Handke in 2019 er-weckt den Anschein, als vollziehe die Akademie nun einenRückzug in den Bereich der Fantasien und unbegründetenBehauptungen. In einer Welt, in der Verschwörungstheorienimmer mehr Raum einnehmen, besteht Bedarf an Literatur, dieden Respekt vor den menschlichen Werten und der Men-schenwürde hochhält.
Wir bitten die Schwedische Akademie und das Nobelpreis-komitee um Kenntnisnahme dieser Protestnotiz und emp-fehlen dringend, Peter Handke aufzufordern, sich in seinerDankesrede bei den Opfern des Völkermords in Srebrenicaund Bosnien und Herzegowina dafür zu entschuldigen, dasser seine Fähigkeiten als Autor dazu eingesetzt hat, ihr Leid zuleugnen. Wenn Handke dazu nicht bereit ist, sollte dasKomitee darauf bestehen, dass er auf den Preis verzichtet.Das wäre die ehrenvolle und angemessene Vorgehensweise.
Alma Balić
Dr. Marinko Pejić
Emir Zlatar
Bosnien und HerzegowinasJasmin Mešković
Frauen von SrebrenicaHajra Ćatić
Dr. Eli Tauber
Kroatischer Volksrat – BiH
PEN Zentrum Bosnien und Herzegowinas
Jüdischer Verband „Hagada“, Sarajevo
Kontakt: Jasna Causevic
Postfach 2024, D-37010 GöttingenTel.: +49 551 499 06-21
Bund der Lagerhäftlinge
Gesellschaft für bedrohte Völker
P.O. Box 2118SE-103 13 Stockholm
Emir Suljagić
Helsinki Komitee für Menschenrechtein Serbien
Verband der bosnischen Intellektuellen
Juden gegen Völkermord, New York
Gesellschaft für bedrohte Völker
Sharon Silber
E- ail: [email protected]
Sonja Biserko
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Herrn
Vorsitzender des Nobelkomiteesder Schwedischen Akademie
Prof. Anders Olsson
Unterzeichner/-innen:
Gedenkstätte Srebrenica-Potočari
E-Mail: [email protected]
JOINT LETTER /104
PO-Box 2024, D-37010 GöttingenPhone: +49 551 499 06-21
Society for Threatened PeoplesContact: Jasna Causevic
Svenska AkademienP.O. Box 2118SE-103 13 Stockholm
Chair of the Nobel Committee in TheSwedish Academy/Svenska AkademienProf. Anders Olsson
E ail: [email protected]
Emir Zlatar
The Srebrenica-Potočari GenocideMemorial, Emir Suljagić
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Society for Threatened Peoples
Jews Against Genocide, New YorkSharon Silber
Women of Srebrenica
Hagada Jewish Community Association,Sarajevo, Dr. Eli Tauber
Croat National Council – BiH
Hajra Ćatić
Jasmin Mešković
Dr. Marinko Pejić
PEN Center Bosnia and Herzegovina
Signatories:
Association of Bosnia and HerzegovinaCamp Internees/Detainees
Alma Balić
Helsinki Committee for Human Rights
Council of Bosnia and Herzegovina,Academics and Intellectuals
Email: [email protected], www.gfbv.de
in Serbia, Sonja Biserko
Belgrade, Bern, Bozen, Arbil, Göttingen,Sarajevo/Srebrenica, New York,
November 2019
Dear Prof. Olsson,
Words have meaning. Their use has consequences. Litera-ture is a mechanism, unique to humankind, that allows anindividual, using the written word, to share the experienceof life with a stranger. When literature is used to deny theexperience of another, words become weapons capable ofharming or extinguishing the life of a fellow human being.
Society for Threatened Peoples (STP), Women of Srebrenica,The Srebrenica-Potočari Memorial and Cemetery for theVictims of the 1995 Genocide, Jews Against Genocide (NewYork) and Helsinki Committee for Human Rights in Serbiasupported by associations of journalists, writers, academicsand intellectuals and groups representing the victims of warand genocide in Bosnia and Herzegovina, are angered andconcerned by the decision to award the 2019 Nobel Prize forLiterature to the Austrian writer Peter Handke.
Protest Note concerning the award
Handke's career has spanned a period of history characterisedby a never-ending succession of mass atrocities. Since thestart of the Balkan Wars in 1991 the world has time and again
During the Bosnian War (1992-1995) Handke without hesita-tion took the side of Serb war criminals. Ignoring the reality ofa genocide in progress, he fantasised the existence of a globalmedia conspiracy against Serbia. Unwavering in his supportfor Slobodan Milo evi even after Milo evi 's death in cus-tody at The Hague while on trial for war crimes, Handkecomposed a eulogy for Milo evi which he read out at theSerbian politician's burial service.
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It is beyond comprehension why the Nobel Prize Committeeof the Swedish Academy should have chosen to honour awriter notorious for his intellectual support for genocide.When a writer defines literature as a form of mystical searchfor the truth while using his linguistic ingenuity to dispute thereality of mass murder, he betrays the most basic principlesthat Alfred Nobel wished to celebrate through his Prize.Handke's work does not deserve to be admired and honouredin this way.
of the 2019 Nobel Prize for Literatureto Peter Handke
JOINT LETTER /105
The Committee's bold decision to award the 2017 Prize to BobDylan recognised the role of literature in shaping the realworld. The 2019 award to Handke suggests an eagerness bythe Academy to retreat into an environment of fantasies andintuitions. A world of genocidal warfare and conspiracy theories cries out for literature that embodies respect for humanvalues and human dignity.
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In 1996 STP accused the writer of ignoring the concrete evidence of genocide in Bosnia - 100,000 deaths, an estimated30,000 women raped, over 100 concentration and internmentcamps and some 750 mass graves so far discovered. Under thetitle "The Writer's Fear of Reality" (Tilman Zülch (ed.) (1996),Die Angst des Dichters vor der Wirklichkeit. 16 Antworten aufPeter Handkes Winterreise nach Serbien, Göttingen: SteidlVerlag) our organisation published a volume of 16 responsesby writers, journalists and human rights activists challengingthe simplistic views expressed in Handke's pamphlet "A Winter Journey to the Danube, Sava, Morava, and Drina Rivers:Justice for Serbia".
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STP invited the author to meet and talk to Bosnian survivors ofgenocide and visit the scenes of mass slaughter, but hedeclined the offer. Subsequently he walked out of a paneldiscussion with STP's then General Secretary Tilman Zülchafter only a few minutes when Zülch mentioned the existenceof Serb concentration camps in Bosnia, informing Zülch withall the verbal finesse of a literary master that "this discussionis over, you arsehole."
Although he claims that his work avoids political relevance,Handke remained a steadfast supporter and defender ofSlobodan Milosevic even after charges of war crimes andgenocide were brought against the Serbian politician. Thedecision to award him this year's Nobel Prize for Literature hasmost merely reopened old wounds for the surviving victims ofMilosevic's political ambitions, it has also provoked wide-spread dismay over the encouragement it offers to propagan-dists and opponents of the voice of truth worldwide.
seen the unthinkable repeated, in wars of aggression, thesiege and bombardment of towns and cities, mass expulsions,concentration and internment camps and mass slaughter.Handke's work, and in particular his reflections on the genocide in Srebrenica/Bosnia, have nothing meaningful to sayabout such a world. His wilful simplifications offer a series ofbrief subjective insights, glimpsed through a distortion ofreality, political naivety and solipsistic meandering.
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Contact: Jasna Causevic
Dr. Marinko Pejić
Alma Balić
Association of Bosnia and HerzegovinaCamp Internees/Detainees
Helsinki Committee for Human Rights
Emir Zlatar
Jasmin Mešković
Women of Srebrenica
PO-Box 2024, D-37010 GöttingenPhone: +49 551 499 06-21
Hajra Ćatić
Council of Bosnia and Herzegovina,Academics and Intellectuals
Society for Threatened Peoples
Sharon Silber
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in Serbia, Sonja Biserko
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Email: [email protected], www.gfbv.de
Signatories:
Society for Threatened PeoplesWolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Jews Against Genocide, New York
The Srebrenica-Potočari GenocideMemorial, Emir Suljagić
Svenska AkademienP.O. Box 2118SE-103 13 Stockholm
Chair of the Nobel Committee in TheSwedish Academy/Svenska AkademienProf. Anders Olsson
E ail: [email protected]
JOINT LETTER /106
We ask the Swedish Academy and the Nobel Prize Commit-tee for a public acknowledgment of this Protest Note and weurge them to ask Peter Handke in his Acceptance Speech toapologise to the victims of genocide in Srebrenica and Bosnia and Herzegovina for having used his literary skills todeny their experience. If Handke is unwilling to do so, theCommittee should insist that he relinquish the Prize. Thatwould be the honourable and appropriate course of actionfor you to take.
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Council of Bosnia and Herzegovina,Academics and IntellectualsEmir Zlatar
Association of Bosnia and HerzegovinaCamp Internees/DetaineesJasmin Mešković
The Srebrenica-Potočari GenocideMemorial, Emir Suljagić
Society for Threatened PeoplesPO-Box 2024, D-37010 Göttingen
Society for Threatened Peoples
Sharon Silber
Helsinki Committee for Human Rights
Signatories:
Jews Against Genocide, New York
in Serbia, Sonja Biserko
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Hajra Ćatić
Hagada Jewish Community Association,Sarajevo, Dr. Eli Tauber
Dr. Marinko Pejić
PEN Center Bosnia and HerzegovinaAlma Balić
Women of Srebrenica
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Contact: Jasna Causevic
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JOINT LETTER /107
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Dr. Eli TauberUdruženje Židova „Hagada“, Sarajevo
Alma Balić
Emir Zlatar
Prof. Anders Olsson
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Jews Against Genocide, New York
Predsjedavajući Komiteta za dodjeluNobelove nagrade pri Švedskoj Akademiji
Helsinški odbor za ljudska prava u SrbijiSonja Biserko
Vijeće bosansko-hercegovackihintelektualaca
Udruženje logoraša Bosne I HercegovineJasmin Mešković
SE-103 13 Stockholm
Memorijalni centar Srebrenica-PotočariEmir Suljagić
Hajra Ćatić
Potpisnici:
Društvo za ugrožene narode
Žene Srebrenice
Hrvatsko narodno vijeće Bosne IHercegovine
E ail: [email protected]
Sharon Silber
P.O. Box 2118
Dr. Marinko Pejić
PEN Centar Bosne I Hercegovine
Kontakt: Jasna CausevicDruštvo za ugrožene narodePoštanski sandučić 2024
i-mejl: [email protected], www.gfbv.de
Poštovani prof. Olsson,
Društvo za ugrožene narode, Žene Srebrenice, Memorijalnicentar Srebrenica-Potočari, Židovi protiv genocida (JewsAgainst Genocide), Helsinški odbor za ljudska prava u Srbiji,P.E.N.-Centar Sarajevo uz podrsku udruženja pisaca, novinara,akademika i intelektualaca, te skupina koje predstavljaju žrtverata i genocida u Bosni i Hercegovini, konsternirane su izabrinute odlukom o dodjeli Nobelove nagrade za književnostza 2019. austrijskom piscu Peteru Handkeu.
Novembar, 2019
Protestna nota u vezi s dodjelom
Riječi imaju težinu. Njihova upotreba izaziva posljedice.Književnost je mehanizam, jedinstven za čovječanstvo, kojiomogućuje pojedincu da, koristeći pisanu riječ, dijeli iskust-va života s neznancem. Kad se literatura koristi za negiranjeiskustva drugog, riječi postaju oružjem koje može naštetitiili ugasiti život drugoga.
Beograd, Bern, Bolcano, Erbil, Göttingen,
Tijekom rata u Bosni (1992 - 1995) Handke je bezuvjetno staona stranu srpskih ratnih zločinaca. Zanemarivši stvarnostgenocida, nesuvislo je govorio o postojanju globalnemedijske zavjere protiv Srbije. Optuženiku za ratne zločineSlobodanu Miloševiću, ostao je vjeren do njegove smrti uhaškom pritvoru. Na pogrebu Miloševiću Handke je držaogovor i potvrdio svoju bliskost s njim i opredjeljenje zanjegovu genocidnu politiku.
Sarajevo/Srebrenica, New York,
Handke živi - kao i mi - u dvama stoljećima u kojima jepočinjen niz genocida. Od 1991. godine, ne samo na našemkontinentu, sve je ponovo dopušteno: agresije, blokade ibombardiranja gradova, masovni progoni, koncentracioni iinternistički logori. Ipak, Handke nam, govoreći o genocidu u
Popuno je nerazumljivo što je Nobelov komitet prihvatioprijedlog Švedske akademije i odlikovao Handkea za njegovuintelektualnu podršku genocidu. Onaj tko ignorira stvarnostgenocida i svoju literaturu stilizira kao oblik metafizčkedoktrine traženja istine, i pri tom još simulira da prenosi istinu,taj izdaje najosnovnija načela koja je Alfred Nobel želioprotažirati svojom nagradom te ne zaslužuje biti slavljen icijenjen kao vrhunski književnik.
Nobelove nagrade za književnost za2019. Peteru Handkeu
Društvo zaugrožene narode
JOINT LETTER /108
Prof. Anders Olsson
SE-103 13 Stockholm
Predsjedavajući Komiteta za dodjeluNobelove nagrade pri Švedskoj Akademiji
P.O. Box 2118
E ail: [email protected]
Memorijalni centar Srebrenica-PotočariEmir Suljagić
Jasmin Mešković
Društvo za ugrožene narode
Jews Against Genocide, New York
Udruženje Židova „Hagada“, SarajevoDr. Eli Tauber
Helsinški odbor za ljudska prava u SrbijiSonja Biserko
Potpisnici:
Wolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Sharon Silber
Vijeće bosansko-hercegovackihintelektualacaEmir Zlatar
Udruženje logoraša Bosne I Hercegovine
Žene SrebreniceHajra Ćatić
Hrvatsko narodno vijeće Bosne IHercegovineDr. Marinko Pejić
D-37010 GöttingenPoštanski sandučić 2024Društvo za ugrožene narode
i-mejl: [email protected], www.gfbv.de
Alma Balić
Kontakt: Jasna Causevic
Tel: +49 551 499 06-21
PEN Centar Bosne I Hercegovine
Društvo zaugrožene narode
Odluka da mu se dodijeli ovogodišnja Nobelova nagrada zaknjiževnost otvorila je i stare rane za preživjele žrtve Miloše-vićevih političkih ambicija. Ona je izazvala i opću zabrinutostzbog toga što je ohrabrila propagatore zločina i protivnikeširenja istine diljem svijeta.
Odvažna odluka Odbora da dodijeli Nobelovu nagradu BobuDylanu za 2017. priznanje je da književnost oblikuje realnisvijet. Nagrada Handkeu za 2019. godinu sugerira intenciju
U njemu je Handke slijepo negirao rat i genocid. Pisac je odbiopoziv Društva za ugrožene narode da razgovara s preživjelimžrtvama genocida u Bosni i obiđe poprišta masakra. Diskusijuna podijumu u frankfurtskom teatru (Schauspielhaus) s bivšimgeneralnim sekretarom Društva Tilmanom Zülchom Handkeje vec nakon nekoliko minuta prekinuo riječima "Zülch, šup-čino, rasprava je završena" samo zbog toga što je Zülchgovorio o srpskim koncentracionim logorima u Bosni.
Da je Handke u svojim djelima želio izbjeći bilo kakvepolitičke poruke i konotacije, ne bi poricao rat i genocid uSrebrenici te ne bi, sve do smrti Slobodana Miloševića, ostaovijeran tom ratnom zločincu.
Dodjela Nobelove nagrade za mir apologetu za ratne zločine iporicatelju genocida Peteru Handkeu otvorila je novu ranu uživotima preživjelih žrtava genocida i nanosi težak udarac nesamo obiteljima žrtava genocida u Srebrenici i na zapadnomBalkanu, već i cijelom svijetu koji je bio obvezan štititihumanizam i ljudsko dostojanstvo.
Društvo za ugrožene narode je još 1996. godine prigovoriloHandkeu da ignorira sve dokaze o genocidu u Bosni u kojemuje ubijeno oko 100.000 ljudi, oko 30.000 žena silovano, te daje na tom prostoru podignuto 100 koncentracionih i inter-nirajućih logora te otkriveno oko 750 masovnih grobnica.
Naša organizacija za ljudska prava je objavila svezak sa 16priloga pisaca, novinara i aktivista za ljudska prava podnazivom "Pjesnikov strah od stvarnosti, 16 odgovora na P.Handkeovo zimsko putovnaje u Srbiju", Izdavac: VijećeKongresa bošnjačkih intelektualaca, Sarajevo; Institut zaistraživanje zločina protiv čovječnosti i međunarodnog prava,Sarajevo, 1997) , kako bi se suprotstavila Handkeovim grubimtezama, a istovremeno i kao direktan odgovor na Handkeovpamflet "Zimsko putovanje Dunavom, Savom, Moravom iDrinom ili pravda za Srbiju", koji je tada izazvao sveopćezgražanje.
Bosni, nudi sa samo njemu svojstvenoj jednostavnošćuimpresionističke utiske pune idealiziranja grube stvarnosti,pristranosti, političke naivnosti i egzistencijalističkih floskula.
JOINT LETTER /109
JOINT LETTER /1010
i-mejl: [email protected], www.gfbv.deTel: +49 551 499 06-21
Žene Srebrenice
Emir Zlatar
Udruženje logoraša Bosne I HercegovineJasmin Mešković
D-37010 Göttingen
Hajra Ćatić
Udruženje Židova „Hagada“, SarajevoDr. Eli Tauber
Dr. Marinko Pejić
PEN Centar Bosne I Hercegovine
Hrvatsko narodno vijeće Bosne IHercegovine
Alma Balić
Kontakt: Jasna Causevic
Poštanski sandučić 2024Društvo za ugrožene narode
Sharon Silber
Vijeće bosansko-hercegovackihintelektualaca
Helsinški odbor za ljudska prava u SrbijiSonja Biserko
Prof. Anders OlssonPredsjedavajući Komiteta za dodjeluNobelove nagrade pri Švedskoj Akademiji
SE-103 13 Stockholm
Potpisnici:
P.O. Box 2118
Društvo za ugrožene narodeWolfgang Mayr, Jan Diedrichsen,Ulrich Delius
Memorijalni centar Srebrenica-PotočariEmir Suljagić
E ail: [email protected]
Jews Against Genocide, New York
Društvo zaugrožene narode
Akademije da zažmiri pred realnošću i prihvati Handkeovsvijet insinuacija, fantazije, politikanstva i pristranosti. Svijetgenocidnih ratova i teorija zavjere vapi za literaturom kojautjelovljuje poštovanje ljudskih vrijednosti i ljudskog dosto-janstva.
Tražimo od Švedske akademije i Odbora za Nobelovenagrade da javno uvaže ovu protestnu notu i da od PeteraHandkea zahtijevaju da se u svom govoru ispriča žrtvamagenocida u Srebrenici i Bosni i Hercegovini. Isprika je nužnazbog toga što je koristio književne vještine za koje jenagrađen Nobelovom nagradom da bi negirao traumatičnaiskustva ratnih žrtava i proglasio ih glavnim krivcima za rat.Ako Handke to ne prihvati, Odbor bi trebaa inzistirati natome da se odrekne nagrade. Takav postupak Švedskeakademije bio bi primjeran i častan čin.