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FH OÖ 19.09.2019 Coming Soon – Patient Journey Geriatrie © Kriegel
19.09.2019 – Coming Soon >> Linz»The Future of Work, Education & Living«
Patient Journey in der integrierten geriatrischen Komplexbehandlung
Johannes Kriegel
FH OÖ 19.09.2019 Coming Soon – Patient Journey Geriatrie © Kriegel 2
Patient Journey in der integrierten geriatrischen Komplexbehandlung
Coming Soon - »The Future of Work, Education & Living«19.09.2019, Palais Kaufmännischer Verein, LinzSession L1: Gesundheit | Soziales 10:15 – 11:45
FH‐Prof. Dr. Johannes Kriegel MBA, MPH
Professur für GesundheitsmanagementDepartment Gesundheits‐, Sozial und Public Management (GSP)
Campus Linz, Garnisonstraße 21, 4020 Linz Austria E‐Mail: johannes.kriegel@fh‐linz.at
Web: www.fh‐ooe.at
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Anforderungen
Zielsetzungund Strategie
Patient Experience und Versorgungsqualität
geriatrischer Patientenim Gesundheitswesen
Wie kann die Patient Experience und Versorgungsqualität geriatrischer Patienten im Krankenhaus- und Gesundheitswesen durch die Darstellung und Analyse der individuellen Patientenpfade mittels Persona und Patient Journey zielgerichtet
identifiziert und optimiert werden?
Experimentelle & angewandte F&E als interdisziplinäre Aufgabe
Individuelle Patientenpfade mittels Persona
und Patient Journey
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Agenda
I. Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Aktuelle Situation in der Versorgung älterer Menschen Der geriatrische Patient – ein multimorbides Wesen Herausforderungen in der geriatrischen Versorgung
II. Patient Journey als Analyse‐ und Interpretationsinstrument Patient Experience in der intransparenten Versorgungswolke Personas und individuelle Patientenpfade Patient Journey in der geriatrischen Komplexbehandlung
III. Stellhebel in der geriatrischen Komplexbehandlung Erfolgsspirale für die geriatrische Komplexbehandlung Stellhebel für die Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Versorgungskonzept für die geriatrische Komplexbehandlung
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I.01 Derzeitige Strukturen, Prozesse und Akteure in der Versorgung älterer Menschen
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I.02 Aktuelle Situation – Fragmentierte GesundheitsversorgungLaien-
versorgungAmbulante Versorgung
StationäreVersorgung
Reha Versorgung
Pflege Versorgung
APHReha
gesund
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Gemeinsame Zielsetzungen: Bürger/Klient/Patient im Mittelpunkt und
als Co-Produzent Soziale Teilhabe Ganzheitliche Versorgung Versorgungsqualität Professionalität Versorgungssicherheit Prävention Bedarfsdeckung Rascher Zugang Wahlfreiheit Finanzierung Vernetzte Unterstützungsleistungen
Aktuelle Herausforderungen: Stationär vor Ambulant Unkoordinierter (Versorgungs-) Systemzugang Prognostizierbare Versorgungsprozesse Intransparente Versorgungsqualität Kostendruck und -expansion Datenschutz und -verfügbarkeit Fokus auf Kuration und Apparatemedizin Unzureichende Patienten Compliance Angebotsinduzierte Nachfrage Demographische Entwicklung Änderung des Krankheitsspektrums Fortschreitende Medizintechnik Fehlgeleitete Anreizsysteme Facharztfokus im ambulanten Bereich Intra- und interkommunale Kooperation
I.03 Aktuelle Herausforderungen (Auswahl/Annahmen) für die sozial-medizinische Versorgung
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(vgl. u.a. Mayr/Lehner, 2009)
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I.04 Derzeitige Strukturen, Prozesse und Akteure in der Versorgung älterer Menschen Mobile, ambulante, teilstationäre und stationäre Dienste APH nicht in allen Gemeinden Betreutes Wohnen als dezentraler Übergang Sozialhilfeverbände (SHV) für die Nutzer nicht flächendeckend auf der
Gemeindeebene präsent Aktuelle Angebote sozialer Dienste:
Medizinische Dienste (Erste-Hilfe-Ausstattung, Frühförderungen und Sehfrühförderungen, Notrufe, Pflegeheime und Hospize, Psychosozialer Dienst)
Soziale Dienstleistungen (Familienhilfe und Dorfhelfer, Hauskrankenpflege, Heimhilfen, Kurzzeitpflege (Ersatz- oder Urlaubspflege), Organisierte Nachbarschaftshilfe, Pflegehilfe, Pflegetelefon-Beratung für Pflegende und Plattform für pflegende Angehörige, Sterbebegleitung und mobile Hospizbetreuung, Verleih von Pflegebehelfen)
Persönliche Dienste (Angehörigenberatung, Besuchsdienst, Personenbetreuer, Persönliche Assistenz, Sozialservice)
(vgl. u.a. www.help.gv.at, 2015)
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I.05 Zielsetzung der geriatrischen Versorgung Körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden
Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität
Gleichheit (z.B. bzgl. Alter, Geschlecht, Ort, Bildungsstand, etc.)
hinsichtlich Zugang und Grundsicherung
Patientenorientierung und -zentriert
Bedarfsorientierung und -gerecht
Empowerment von Patient, Angehörigen, Laien und Professionals
Finanzierbarkeit und -gerechtigkeit
Wirtschaftlichkeit (Effizienz und Effektivität)
Wirksamkeit (Evidenzbasiert)
Flächendeckende zeit- und wohnortnahe ganzheitliche Versorgung
(vgl. u.a. WHO,1946; SHG)
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I.06 Herausforderungen in der geriatrischen Versorgung
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Agenda
I. Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Aktuelle Situation in der Versorgung älterer Menschen Der geriatrische Patient – ein multimorbides Wesen Herausforderungen in der geriatrischen Versorgung
II. Patient Journey als Analyse‐ und Interpretationsinstrument Patient Experience in der intransparenten Versorgungswolke Personas und individuelle Patientenpfade Patient Journey in der geriatrischen Komplexbehandlung
III. Stellhebel in der geriatrischen Komplexbehandlung Erfolgsspirale für die geriatrische Komplexbehandlung Stellhebel für die Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Versorgungskonzept für die geriatrische Komplexbehandlung
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II.01 Netzwerkkarte – Ambulante Unterstützung geriatrischer PA
(n=18)
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II.02 Risikomatrix in der Geriatrieversorgung
E5
E4
E3
E2
E1
Eint
ritts
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n
Schadensausmaß/-höheS1 S2 S3 S4 S5
Infektion
Ungenaue Anamnese
Fehldiagnose
Risikostufen
E1 - häufigE2 - möglichE3 - seltenE4 - sehr seltenE5 - unwahrscheinlich
S5 - katastrophalS4 - kritischS3 - spürbarS2 - geringS1 - unbedeutend
Stürzen
Behandlungs‐fehler
Schenkelhals‐fraktur
Pneumonie
Fehlende Komplexbehandlung
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(Lungenentzündung=Pneumonie)
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II.03 Pareto-Analyse: Einfluss auf die Geriatrieversorgung
Kriterium / Fehler Anzahl der Nennungen/Auftreten in Prozent (0 bis 100)
Wirkung je Fehler / Auswirkung auf PA (1‐10)
Wirkung gesamt Prozent Rang
Mangelndes Case Management 80 8 640 19,6 1Sturzgefahr im häuslichen Umfeld 40 8 320 9,8 6Infektionen / Akuterkrankungen 60 6 360 11,0 4Falsche Ernährung /Flüssigkeitsmangel 70 5 350 10,7 5Multimorbidität / Demenz 70 7 490 15,0 2Fehldiagnose / ‐behandlung 30 5 150 4,6 9Unzureichende Prävention 40 4 160 4,9 8Soziale Isolation 30 7 210 6,4 7Eingeschränkte Mobilität 80 6 480 14,7 3Armut 20 5 100 3,1 10
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II.04 Patientenorientierung als Zielsetzung
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(Hollstein et al, 2008, S. 25)
Unter Patientenorientierung (im Sinne von Shared Decision Makingversteht man in der Medizin die Fokussierung der ärztlichen und pflegerischen Aktivitäten auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten. Dabei steht das gemeinsame Planen und Entscheiden aller notwendigen Maßnahmen mit dem Patienten im Vordergrund. Innerhalb dieses Prozesses werden auch Grenzen der Patientenautonomie, wie sie etwa durch Leiden, Schmerzen, Bewusstseinstrübung, Koma bedingt sein können, in der Therapie- und Pflegeplanung berücksichtigt. (http://flexikon.doccheck.com, 2017)
Ein patientenorientiert arbeitendes Krankenhaus richtet die Behandlung und Betreuung der Patienten, seine Organisation und seine Versorgungsabläufe bestmöglich an den Bedürfnissen der Patienten aus. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten beziehen sich auf die medizinischen Versorgungsleistungen des Krankenhauses, ebenso aber auch auf die Service und Hotelleistungen. (http://www.enzyklo.de, 2017)
Kundenorientierung ist die Ausrichtung aller marktrelevanten Maßnahmen eines Unternehmens an den Bedürfnissen und Problemen der Kunden. (http://wirtschaftslexikon.gabler.de, 2017)
Die Patientenkarriere (-reise/ Patient Journey) umfasst die persönliche, begleitete und nichtbegleitete Laufbahn eines Patienten innerhalb eines definierten Bereichs (z.B. Versorgungssystems). Der Patient sollte dabei zielgerichtet informiert, gesteuert und koordiniert werden, wobei der Verlauf durch eine Vielzahl unterschiedlicher und mitunter schwer berechenbarer sowie emotional und subjektiv beeinflusster Aktivitäten, Einflüsse und Entscheidungen bestimmt wird.(vgl. Gerhardt, 1896, S. 7 ff)
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II.05 Patient Experiences als subjektive Wahrnehmung
(vgl. u.a. Manary et al., 2013, 201 ff; Wolf, 2014, 7 ff; Price et al, 2014, 522 ff)
Patient Experience (PX) umfasst das individuelle Erlebnis eines Patienten bzw. einer Patientengruppe (Personas), das durch die Interaktion zwischen dem Versorgungssystem und dem Patienten während der Dauer der Gesundheitsversorgung und durch die Ausgestaltung der Gesundheitsdienstleistungen entsteht. Patienten Experience wirkt direkt auf Patienten und Angehörige, bestimmt die Patientenzufriedenheit, ist direkt mit der (sichtbaren) Ausgestaltung und Qualität der
Gesundheitsdienstleistung verknüpft, reflektiert und beeinflusst die Patient Compliance und Co‐Produktion ermöglicht eine zusätzliche Informationsquelle der externen Perspektive und
Fremdbewertung, wirkt auf die Kundenbindung und ‐akquise von Patienten und Zuweiser, verdeutlicht die übergreifende und patientenorientierte
Patientenversorgung.
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Persona MultimorbidSteckbrief: Elisabeth ist 90 Jahre alt und lebt alleine in einer 2Zimmerwohnung im Gemeindebau. Sie ist in ihrer Selbstständigkeit stark eingeschränkt. Aufgrund ihrer Multimorbidität (u.a. Hypertonie, Diabetes Mellitus Typ 2) benötigt Elisabeth zunehmend intensivere Betreuung und Versorgung. Aufgrund einer diagnostizierten Arthrose ist zeitnah eine Hüft-OP geplant.
Persona DemenzSteckbrief: Josef ist 85 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Agnes in einem Einfamilienhaus. Aufgrund zunehmender Demenz benötigt Josef verstärkt intensive Unterstützung. Ein Leben zu Hause ist für Josef und Agnes nicht mehr zu bewältigen. Aufgrund eines Sturzes ist Josef mit Verdacht auf Oberschenkelhalsbruch akut ins Krankenhaus eingewiesen worden.
II.06 Personas in der geriatrischen Komplexbehandlung
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II.07 Patient Journey in der geriatrischen Komplexbehandlung (Impressionismus)
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II.08 Patient Journey in der geriatrischen Komplexbehandlung (Realismus)
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Dimensionen Bisherige Biographie
Symptom-entwicklung
AnamneseAssessment
Diagnose Therapie Rehabilitation Nachsorge
PatientenPersona
TouchpointsKontaktpunkte
PlayersSchlüssel‐akteure
ServicesSchlüssel‐aktivitäten
BehaviourPatienten‐verhalten
ZufriedenheitPatienten‐emotionen
ExperiencePatienten‐erfahrungen
Pain PointsHeraus‐
forderungen
Gain PointsLösungs‐ansätze
Kinder, Verwandte Nachbarschaft, soziales
Umfeld Hausarzt, Therapeuten Mobiler Pflegedienst Post, Dienstleister
Patient Soziales Umfeld Hausarzt Mobiler Pflegedienst Fachärzte, Therapeuthen Apotheker
Hausarzt Facharzt Krankenhaus Mobile Pflege Sozialarbeiter
Hausarzt Facharzt Krankenhaus Sozialarbeiter
Familie/soziales Umfeld Ordinationsteam Sozialarbeiter Hausarzt Facharzt Pfarrer/Seelsorger
Mobile Pflege Hausarzt Therapeuten Sozialarbeiter Facharzt Krankenhaus
Therapeuten Reha‐Klinik Hausarzt u. Facharzt Sanitätshaus/Bandagist Sozialarbeiter
IKT‐Nutzung Hausarztbesuche Mobile Pflege Einkaufaktivitäten Soziale Interaktion Familiäresnetzwerken
Verschlechterung des Allgemeinbefindens
Eigentherapie Allgem. Schmerztherapie Symthomverdrängung Mobilitätseinschränkung
Allgemeine und spezielleUntersuchungen
Diagnose‐ und Therapieplan
Diagnostiken durchführen Ergebnisse analysieren,
dokumentieren, kommunizieren, zusammenführen
Patientenführung
Fahrdienste Apothekenversorgung Heilmittelversorgung Wohnraumgestaltung
MedikamentöseSchmerztherapie
Gelenkersatz (Operation)
Mobilisierung Ernährungsumstellung Krankengymnastik
Wohnung/Straße Einkaufsladen Gemeinde Kirche Ordination Soziale Medien
Häusliches Umfeld Hausarztpraxis Apotheke Internet
Hausarzt Facharzt Krankenhaus Mobile Pflege Fusspflege
Patient‐Health Professional Interaktionund Kommunikation
Sozialarbeitberatung Stationsteam
Hausarztpraxis Tageszentrum Selbsthilfegruppe
Krankenhaus Fachärzte Therapeuten Krankenkasse Internet/soziale Medien
Stationäre bzw. ambulanteReha
Sanitätshaus/Bandagist
RoutinierterTagesablauf
Bestehende Kontakte Gewohnte Ernährung Eingeschränkte
Mobilität
Verdrängung Gesellschaftlicher Rückzug Fokusierung auf
Symthombehandlung Medikationsfokus
Verdränung Ärztehopping 2. und x‐Meinung
Inanspruchnahmediagnostischer Leistungen
Informationssuche Orientierung im
Gesundheitssystem Eigenmeinungsbildung
Bewegung Krankengymnastik
Erleichterung/Hoffnung Bewegung Krankengymnastik Informationsnachfrage
Reha‐Maßnahmen Bewegung Krankengymnastik
Tägliche Routinen Alltags‐Zufriedenheit Feste Gewohnheiten
Unsicherheit Angst Zunehmende Hilflosigkeit Akzeptanzproblem
Einschränkungen in Mobilität, Kognition, soziale VersorgungSelbsthilfe
Verzweiflung Wartezeiten
Angst Unsicherheit Resignation
Verhaltensänderung Rückfall in Gewohnheiten Unzufriedenheit Neue Lebensqualität
Angst Hoffnung Planlose und
intransparentePatientenversorgung
Unsicherheit Überforderung Resignation Verhaltensänderung
Soziale Kontakte AbnehmendeMobilität Distanz zur Umwelt
Chronische Erkrankungen Gelenkschmerzen Arthrose Kontinuierliche Therapie Elektive OP PostOP Unterstützung
Symtomidentifizierungund –deutung
Dokumentation Unspezifische
Symtombeschreibung Mangelndes Verständnis
Kommunikationsdefizite Verständnisprobleme Überforderung des
Patienten/soziales Umfeld Schnittstellen zw Akteuren Akzeptanz der Diagnose
Chronische Erkrankungen Altersgebrächen Eingeschränkte Mobilität Patienten Compliance Palliativ‐ und
Hospizversorgung
Multimorbidität Symtomabgrenzung Therapieergebnis Komplikationen Hospitalismus
Depression Altersbedingter Status Lücken in der
Anschlussheilbehandlung Physisch‐psychische
Belastungen
Familiäre Kontakte Gemeinde und Kirche TV und Zeitung IKT‐Nutzung Internet und Soziale
Medien
Sensibilisiertes Umfeld Kompetente
Ansprechpartner Kommunikation der
Probleme mit sozialemUmfeld, Hausarzt, Pflege
SprechendeMedizin Sensibilisierung und
Qualifikation der Health Professionals
Patientenempowerment Standardi. Assessments
Elektr. Patientenakte Case Management Multidisziplinäre
Diagnose‐ und Therapie‐verfahren (z.B. Rheumatologie)
Vitalparameter Monitoring
Ambient Assisted Living Geriatrische Fort‐ und
Weiterbildung
GeriatrischeKomplexbehandlung
Regionales Versorgungs‐konzept Geriatrie
Übergreifende IntegrierteVersorgung
eHealth Wohnortnahe ambulante
Rehabilitation sektorübergreifendes und
multiprofessionellesFallmanagement
Steckbrief: Elisabeth ist 90 Jahre alt und lebt alleine in einer 2Zimmerwohnung im Gemeindebau. Sie ist in ihrer Selbstständigkeit stark eingeschränkt. Aufgrund ihrer Multimorbidität (u.a. Hypertonie, Diabetes Mellitus Typ 2) benötigt Elisabeth zunehmend intensivere Betreuung und Versorgung. Aufgrund einer diagnostizierten Arthrose ist
zeitnah eine Hüft‐OP geplant
Patient Journey / Patientenreise
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II.09 Touchpoints in der geriatrischen Komplexbehandlung Informal / Digital Touchpoints
Formal / Physical Touchpoints
Bisherige Biographie
Symptom-entwicklung
AnamneseAssessment
Diagnose Therapie Rehabilitation Nachsorge
Einkaufsladen HausarztKirche
GemeindeKrankenhaus
Foren/Blog
Familie
Internet
News Media
Social Media
Facharzt
NotfallambulanzRettung
Dr. Google
Word of Mouth
Web/ChatSelbsthilfegruppen
eHealth
AAL
Mobile Pflege
TherapeutGeriatriezentrum
Krankengymnastik
Reha-Klinik
AmbulanteReha
SpezialambulanzFußpflege
Sozialberatung Hospiz
Krankenkasse
Apotheke Sanitätshaus
Tages-pflege-
zentrum
Pflegestammtisch
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Agenda
I. Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Aktuelle Situation in der Versorgung älterer Menschen Der geriatrische Patient – ein multimorbides Wesen Herausforderungen in der geriatrischen Versorgung
II. Patient Journey als Analyse‐ und Interpretationsinstrument Patient Experience in der intransparenten Versorgungswolke Personas und individuelle Patientenpfade Patient Journey in der geriatrischen Komplexbehandlung
III. Stellhebel in der geriatrischen Komplexbehandlung Erfolgsspirale für die geriatrische Komplexbehandlung Stellhebel für die Versorgungsqualität geriatrischer Patienten Versorgungskonzept für die geriatrische Komplexbehandlung
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III.01 Erfolgsspirale für die geriatrische Komplexbehandlung
Geriatrische Aus- / Weiterbildung
Versorgungs-bedarf
Sensibilisierung des Patientenumfeldes
Geriatrische Gesundheits-versorgung
Patientenverhalten und Soziales Umfeld
Netzwerk- und Versorgungsqualität
Lebensqualität Patienten
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III.02 Einflussfaktoren für die geriatrische Komplexbehandlung
Einflussfaktoren (#35) auf die regionale, vernetzte und wohnortnahe Versorgung geriatrischer Patienten
Alter 1 Anzahl der Akteure 3 Schnittstellenmanagement 13
Sozialer Status 11 Patientenkooperation 0 Technologischer Fortschritt 5
Mobilität 2 Wohnortnähe 4 Dokumentation 2
Polit.‐gesellschaftl. Rahmen 5 Akteursvernetzung 7 Case Management 16
Hausarzt 12 Finanzierung 14 Kommunikation 15
Familie 15 Geographie 1 Geriatrisches Assessment 12
Wirtschaftlslage 4 Mitarbeiterkompetenz 8 Koordination 5
Mitarbeiterschulung 4 Ganzheitlichkeit 8 Ethische Grundsätze 5
Qualität 11 Interdisziplinäre Teams 9 Versicherungsstatus 5
Ärztliche Ausbildung 9 Multimorbidität 3 Politik 7
Empathie 1 Mitarbeitererfahrungen 1 Forschung & Entwicklung 2
‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐ ‐ Vertrauensverhältnis 11 Soziale Kompetenz 9
(N=20; je12 Punkte)
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III.03 Paarvergleichs-Wirkungsmatrix für die geriatrische Komplexbehandlung
Wirkung auf
Wirkung von
Sozialer Status Hausarzt Familie Qualität Finanzierung Interdisziplinäre Teams
Vertrauens‐verhältnis
Schnittstellen‐management
Case Management
Kommunikation Geriatrisches Assessment
Soziale Kompetenz Summe AS (AS : PS * 100)
Sozialer Status 1 2 1 2 1 1 1 1 2 1 1 14 108Hausarzt 1 2 3 1 2 3 3 2 3 3 2 25 114 2.Familie 3 2 3 2 2 2 2 1 3 1 2 23 96Qualität 1 2 2 2 3 3 3 3 3 3 1 26 93
Finanzierung 1 1 2 1 2 1 2 2 2 1 1 16 84 II.Interdisziplinäre Teams 1 3 2 3 2 3 3 2 3 3 1 26 100Vertrauensverhältnis 1 2 3 3 1 2 2 3 2 2 2 23 82 I.
Schnittstellenmanagement 1 2 2 3 2 3 3 3 3 3 1 26 100Case Management 1 2 2 3 3 3 3 3 3 3 2 28 117 1.
Kommunikation 1 3 2 3 1 3 3 3 3 3 2 27 93Geriatrisches Assessment 1 3 3 3 2 3 3 3 2 3 1 27 113
Soziale Kompetenz 1 1 2 2 1 2 3 1 2 2 1 18 113Summe PS 13 22 24 28 19 26 28 26 24 29 24 16(AS*PS) 182 550 552 728 304 676 644 676 672 783 648 288
a B A b
Subjektive Einschätzung :1 = geringer Einfluss2 = mittlerer Einfluss3 = hoher Einfluss
Aktive Größe (höchster Quotient): Beeinflusst die anderen am stärksten, wird selber am schwächsten beeinflusst.
Passive Größe (niedrigster Quotient): Beeinflusst die anderen am schwächsten, wird selber am stärksten beeinflusst.
Träge Größe (tiefstes Produkt): Beeinflusst die anderen schwach, und wird selber schwach beeinflusst.
Kritische Größe (höchstes Produkt): Beeinflusst die anderen stark, wird aber selber auch stark beeinflusst.
Großer HEBEL !n=15 Tabellenwert = Mittelwert
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Einflussfaktoren Produkt
Einf
luss
fakt
oren
Quo
tient
Effektivitätsfront der Einflussfaktoren(Q: 117; P: 672) Case Management
(Q: 93; P: 783) Kommunikation
(Q: 113; P: 288) Soziale Kompetenz
(Q: 100; P: 676) Schnittstellenmanagement
(Q: 108; P: 182) Sozialer Status
(Q: 84; P: 304)Finanzierung
(Q: 114; P: 550) Hausarzt
(Q: 100; P: 676) Interdisziplinäre Teams
(Q: 96; P: 552)Familie
(Q: 82; P: 644) Vertrauensverhältnis
(Q: 113; P: 648)Geriatrisches Assessment
(Q: 93; P: 728) Qualität
Wirkung von Produkt QuotientSozialer Status 182 108Hausarzt 550 114Familie 552 96Qualität 728 93Finanzierung 304 84Interdisziplinäre Teams 676 100Vertrauensverhältnis 644 82Schnittstellenmanagement 676 100Case Management 672 117Kommunikation 783 93Geriatrisches Assessment 648 113
Soziale Kompetenz 288 113
III.04 Effektivitätsfront-Analyse für die geriatrische Komplexbehandlung
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III.05 Stellhebel und Maßnahmenkatalog für die geriatrische Komplexbehandlung
Strategischer Stellhebel
Adressierte Zielsetzung (Auswahl) Mögliche Maßnahmen / Indikatoren (Auswahl)
Kommunikation • Informationstransparent über die arbeitsteilige Versorgungskette hinweg
• Übergreifende Zielverfolgung• Informationsweitergabe an Dritte zur Vermeidung von Fehlern und
Missverständnissen sowie zur Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen
• Einflussnahme durch gezielte Wirkung und Manipulation von Akteuren, Prozessen und Ergebnissen
• Wissensmanagement und Sicherstellung eines Versorgungsniveaus
• Übergreifendes patientenzentriertes Case Management• Transparenz bzgl. erforderlichen und verfügbaren
Versorgungsdienstleistungen• Individuelle bzw. kleinräumigere Bedarfsplanung und
Versorgungsanalyse• Evidenz‐based Care und Cure in der geriatrischen Versorgung• ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) Einführung und Nutzung• Regionale ambulante und patientenbezogene Visiten / Konsile
Case Management • Eine verbesserte patienten‐ und themenbezogene Koordination der beteiligten regionalen Akteure
• Vernetzung von Dienstleistungen (Kooperationen mit mehreren involvierten Partnern –Leistungserbringern und Laien)
• Optimierung der Qualität und Wirkung der eingesetzten Ressourcen und Gesundheitsdienstleistungen
• Gewährleistung der Kontinuität der Versorgung• Zielgenauigkeit in der Versorgung (bedürfnis‐und bedarfsorientiert,
Lösung konkreter Probleme)• Weiterentwicklung und Sicherung der Versorgungsqualität• Qualifiziertes übergreifendes CM ggf. mittels Sozialarbeiter
• Übergreifendes patientenzentriertes Case Management • Transparenz des Vergütungssystems inkl. Abbau von
Unsicherheiten • Qualifizierung des interdisziplinären Versorgungsteams• Transparenz bzgl. erforderlichen und verfügbaren
Versorgungsdienstleistungen • Teambildung und Teamarbeit (z.B. geriatrische Visiten)• Aufbau von regionalen Versorgungsnetzwerken (z.B.
geriatrisches Netzwerk) • Dezentralisierung und Verknüpfung der sozialen,
diagnostischen und therapeutischen Versorgungsstrukturen
Hausarzt • Regionale, vernetzte, zeit‐ und wohnortnahe medizinischeGrundversorgung
• Informationstransparent• Wohnortnahe primäre Gesundheitsversorgung (Effektivität) –
Versorgungsqualität• Teamorientierte und vernetzte hausarztzentrierte Versorgung• Qualitätsmanagement• Finanzierung• Leistungstransparenz• Evidenz basierte Medizin und Versorgung
• Geriatrische Zusatzqualifikation• Förderung von PHC, PVE, PVZ • Individuelle bzw. kleinräumigere Bedarfsplanung und
Versorgungsanalyse • Evidenz‐based Care und Cure in der geriatrischen Versorgung • Geriatrische Versorgungsleitlinien und Behandlungspfade• Multidisciplinary Primary Health Care Teams • Vorsorgeuntersuchungen, präventive Hausbesuche,
geriatrisches Screening, geriatrisches Assessment/Konsil/Visite• Ambulante geriatrische Rehabilitation
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III.06 Versorgungskonzept für die geriatrische Komplexbehandlung
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LeRouge C, Ma J, Sneha S, Tolle K. User profiles and personas in the design and development of consumer health technologies. International Journal of Medical Informatics 2013;82(11):e251-e268.
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Wolf JA, Niederhauser V, Marshburn D, LaVela SL. Defining Patient Experience. Patient Experience Journal 2014(1):1;7-19.
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Patient Journey in der integrierten geriatrischen Komplexbehandlung
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„Waischt eh! Irgendwann landet jeder von uns in der Geriatrie! – Ohlso
Aktjon!
(http://theactionelite.com, 2017) (www.1843magazine.com, 2017) (www.welt.de, Quelle: REUTERS, 2017)