interne kommunikation in hochschulen - che … · grundlagen für kooperatives verhalten schaffen....

49
www.che-consult.de Interne Kommunikation in Hochschulen Dr. Daniela De Ridder 26./27.02.2009 Bielefeld

Upload: letruc

Post on 17-Sep-2018

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

www.che-consult.de

Interne Kommunikation in Hochschulen

Dr. Daniela De Ridder26./27.02.2009

Bielefeld

Teil 1:

Gesprächs- und Verhandlungsführung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 2

Lasswell-Formel (1948)

„Who says what in which channel to whom with whateffect?“

Wer sagt was auf welchem Kanal zu wem mit welcher Wirkung?

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 3

Gesprächsformen (Schulz von Thun)

Einzelgespräch

Gespräch mit Gruppen

• kollegiale Beratung • Gespräch mit Mitarbeiter/innen bzw.

Studierenden

Konfliktgespräch

Entscheidungsgespräch

Verhandlungsgespräch

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 4

Botschaft und Nachricht: Modell(nach Watzlawick)

Sender/in

Botschaft

codierte Nachricht

Empfänger/in

Botschaftcodiertes Feedback

gestörte Botschaft

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 5

Kommunikationsstörungen (Konrad Lorenz)

„getan” ist nicht beibehalten...

„gekonnt und gewollt” ist nicht getan...

„gewollt” ist nicht gekonnt...

„verstanden” ist nicht gewollt...

„gehört” ist nicht verstanden...

„gesagt” ist nicht gehört...

„gedacht” ist nicht gesagt...

Der/die Sender/in hat eine Idee und will diese mitteilen und damit etwas erreichen. Aber zwischen Sender/in und Empfänger/in lauern oft Kommunikationsstörungen:

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 6

Besondere Herausforderungen in Wissenschaft/ Hochschule

• Fachkulturen, • Menschenkenntnis • Prinzip der Komplementarität

Unterschiedlichkeit erkennen, integrieren

und nutzen

• Ziele• Werte• Prinzipien

Gemeinsamkeiten herausarbeiten

Grundlagen für kooperatives Verhalten

schaffen

Förderung von Vertrauen

Sicherung von Nachhaltigkeit

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 7

Ablauf von Gesprächen: Antizipation und Klärung

Klärung der Bedingungen (Zeit, Raum

etc.)

Klärung der eigenen

Befindlichkeit

Klärung der Beziehung

Klärung der Inhalte

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 8

Kom

mun

ikat

ion

Checkliste für den Ablauf von Gesprächen: Planung

• Eigener Raum? Raum von anderen einsehbar?Ort

• Eigene Zeitplanung? Genug Energie für Gespräch?Zeit

• Ausreichende Zeit? Planung von Zeitpuffer für evtl. Komplikationen?Dauer

• Störungen durch Telefon, durch Dritte?

mögliche Störquellen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 9

Checkliste für den Ablauf von Gesprächen: Planung

• Ausstattung des Raums? Sitzmöglichkeiten? Sitzordnung? Tisch?

Atmosphäre

• Wann und wie wird dokumentiert? Während oder nach Gespräch?

Dokumenta-tion

• Erstgespräch? Mögliche Ziele und inhaltliche Schwerpunkte des Gesprächs? Gab es "Hausaufgaben"?

inhaltliche Planung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 10

Checkliste für den Ablauf von Gesprächen: Durchführung I

Begrüßung Türöffner verwenden; Beziehungsaufnahme erleichtern

(Er-)Klärung der eigenen Person, Rolle und FunktionWer bin ich? evtl. Schweigepflicht, Freiwilligkeit

Anliegenklärung/ gemeinsame Situations- /ProblemanalyseSichtweise klären, auslösende Situationen, nachfolgende Konsequenzen

Gemeinsame ZielanalyseErarbeitung und Festlegung von Zielen, Annäherungsziele vs. Vermeidungsziele,

Konkretisierung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 11

Checkliste für den Ablauf von Gesprächen: Durchführung II

Erarbeitung und Festlegung von Methoden zur ZielerreichungWie kann das Ziel erreicht werden? Womit war man schon erfolgreich? An welcher

Stelle wird Unterstützung von andere Personen (Förderung, Strukturierung, Finanzen) benötigt?

Entscheidung für eine Handlungsalternative oder neue Optionen

Vereinbarung über die weitere GesprächsstrukturHäufigkeit, evtl. Einbeziehung anderer Personen,

Verbindlichkeit

Verabschiedung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 12

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 13

Gesprächsablauf

1. Einstieg und Gesprächseröffnung

2. Themensammlung und Auswahl

3. Analyse des Ist-Zustands

4. Veränderungen für die Zukunft

5. Ziele und Vereinbarungen

6. Gesprächsabschluss und Nachbereitung

nach Besprechung des letzten Punkts

Übergehen zum nächsten Gesprächspunkt

Feedbackgespräch

Feedbackregeln:

Hören Sie zu

Verteidigen Sie sich nicht

Fragen Sie nach

Erläutern Sie ihre eigene Wahrnehmungen

Bitten Sie um Konkretisierungen/Beispiele

Machen Sie Verbesserungsvorschläge

Bedanken Sie sich für die Rückmeldung

Schließen Sie konkrete Vereinbarungen

Sichern Sie die Ergebnisse

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 14

Achtung: Konflikte!

• Wünsche• Bedürfnisse

Interessenskonflikt:

• unvereinbare ZieleZielkonflikt:

• Konsens über Ziele, Meinungsverschiedenheit über Wege

Beurteilungskonflikt:

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 15

Achtung: Konflikte!

• Funktionen• Zuständigkeiten• Rechte, Pflichten

Rollenkonflikt:

• Geld• Material• Sachausstattung

Verteilungskonflikt:

• innere WidersprücheIntrarollenkonflikt:

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 16

Achtung: Konflikte!

• formale Regeln• organisatorische Festlegungen

Strukturkonflikt:

• persönliche Konflikte • Animositäten

Beziehungskonflikt:

• Ideologie• Normen

Wertkonflikt:

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 17

Trainingsbeispiel

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 18

Aufgabe: Arbeiten mit FallbeispielenVorschläge

Weiterbildung

Dienstreise

Umzug

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 19

Aufgabe: Umgang mit verschiedenen Teamrollen

Die Königin

Prinz Charming

Die Architek-

tin

Der Bau-meister

Der Intrigant

Die Hexe

Die Diploma-

tin

Der Bot-schafter

Der Händler

Die Marke-

tenderin

Der Beschwö-

rerin

Der Advoca-

tusdioboli

Der weiße Ritter

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 20

Berücksichtigen Sie bitte:

Beschreibung des Problems

Nachfragen

Phase der Identifikation mit den am Fall Beteiligten

Analyse

Phase der Lösungssucheabschließende Stellungnahme

Ergebnissicherung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 21

Teil 2: Moderation von

Besprechungen und Sitzungen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 22

Organisationsgestaltung

traditionelle Organisationsstrukturen:

geringe Eigenverantwortung

zentrale Entscheidungsmacht

hochgradige Arbeitsteilung

Befehlsketten

Funktionalität von Einzelpersonen

hierarchische Leitung

negativ: pessimistisches Menschenbild (Kontrolle) fördert reaktiv-passive Verhaltensweisen

positiv: schnell und effizient

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 23

Organisationsgestaltung

motivationsfördernde Organisationsstrukturen:

hoher Grad an Selbstverantwortung

Dezentralisierung

Vielfalt in den Tätigkeiten

Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Arbeitsfeld

Teamarbeit

kooperative Leitung

negativ: hoher Kommunikationsaufwand, Schwerfälligkeit

positiv: gesteigerte Innovations- u. Leistungsfähigkt. durch motivierte Mitarbeit.

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 24

Unterschied Arbeitsgruppe/Team

Arbeitsgruppe

lockerer, zeitlich befristeter Zusammenschluss von Individuen, die sich zusammenfinden, um einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 25

Unterschied Arbeitsgruppe/Team

Team

kooperative Arbeit mehrerer Personen an einer oder mehreren zielorientierten Aufgaben, bei der unterschiedliches Fachwissen und sich ergänzende Fähigkeiten nach festgelegten Regeln zusammengebracht werden

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 26

Analyse der Teilnehmer/innen I

Wer sind die Teilnehmenden der Sitzung?

Wie viele Personen werden teilnehmen?

Namen?

Funktionen?

Stellung innerhalb der (heimlichen) Hierarchie?

Aktuell von ihnen bearbeitete Aufgaben?

Entscheidungskompetenzen?

Beziehungen der Teilnehmenden untereinander?

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 27

Analyse der Teilnehmer/innen II

Unterschiedlichen Interessen und Einstellungen der Teilnehmenden?

Interessen der Einzelnen?

Einstellungen zum Thema?

Erwartungen?

Welche Konflikte können auftreten?

Wie vertraut sind die Teilnehmenden mit Moderationsmethoden?

Einstellungen?

Erfahrungen?

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 28

Vorbereitung: Einleitung

Begrüßung

Darstellung des Anlasses/Hintergrundes

Präsentation der Besonderheiten der aktuellen Sitzung

Rolle der Moderator/in

Ziele, Zielfindung, Zielformulierung

Erwartungen

Stimmungen

Spielregeln

Ablauf und Zeitrahmen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 29

Vorbereitung: Hauptteil

Festlegung der Teilziele

Festlegung der Arbeitsschritte

Festlegung des Moderationsverfahrens

Formulierung der konkreten Arbeitsfragen und spezifischen Ziele

Visualisierung der Ziele, Spielregeln, Arbeitsfragen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 30

Vorbereitung: Abschluss

Gestaltung des Aktions-/Maßnahmeplans, des weiteren Vorgehens

Angebot von Methoden zur Umsetzung in der Praxis

Bearbeitungszeit

Abgleich der Erwartungen mit den Ergebnissen

Vereinbarungen über ein Folgetreffen: „Hausaufgaben“, Terminierung

Rückmelderunde

Zeitplanung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 31

Moderieren von Arbeitsgruppen

Ziele festlegen

Zielverfolgung sicherstellen

Zielerreichung prüfen

Ergebnissicherung

Verantwortung für das Gesamtergebnis

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 32

Moderieren von Teams

Ziele festlegen

Zielverfolgung sicherstellen

Zielerreichung prüfen

Verantwortung für das Gesamtergebnis

Spielregeln für Zusammenarbeit festlegen und für Einhaltung sorgen

Organisation von arbeitsteiligen Teamprozessen

Umgang mit unterschiedlichen Teamrollen

Ergebnissicherung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 33

Moderationsmethoden und Techniken

Punkt-Abfrage

Blitzlicht

Karten-Abfrage/Fragenspeicher

Zuruf-Antwort-Verfahren/Brainstorming

Gewichtungsverfahren/Skalierung

Kleingruppenarbeit

Maßnahmenplanung

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 34

Moderationsformate

Workshops Seminare Open Space

World Café Zirkeldiskussion

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 35

Vorbereitung für Moderation

Thema:

Wie lautet das konkrete Ziel für das Thema?

Welches Verfahren erscheint geeignet?

Mit welchen Arbeitsschritten soll gearbeitet werden?

Wie lauten die Arbeitsfragen?

geplanter Zeitbedarf?

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 36

Trainingsbeispiel

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 37

Aufgabe: Arbeiten mit FallbeispielenVorschläge

Fundraising-Projekt

Projekt Hochschulmarketing

Jubiläumsfeier

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 38

Rollen In Arbeitsgruppen und Teams

Moderator/in

Zeitwächter/in

Ideenlieferant/in

Protokollant/in

Präsentator/in

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 39

Teil 3:

Regeln der (internen)

Kommunikation

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 40

Anatomie der Botschaft: explizite und implizite Botschaften

Sachinhalt: Worüber ich informiere

Selbstoffenbarung: Was ich von mir kundtue

Beziehung: Was ich von Dir halte, wie ich zu Dir stehe

Appell: Wozu ich Dich veranlassen möchte

Nachricht

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 41

Mit vier Ohren hören(Friedemann Schulz von Thun)

Beispiel: „Es ist unordentlich hier!“

das Sach-Ohr:

Es liegen viele Dinge auf dem Schreibtisch herum.

das Beziehungs-

Ohr

Wenn er lieber mit jemandem anderes arbeiten will…

das Selbstoffen-barungs-Ohr

Der muss einen schlechten Tag gehabt haben!

das Appell-Ohr Er möchte, dass ich aufräume!

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 42

„Goldene Regeln“: Aufgaben und Ziele

Verantwortung für das Gesamtergebnis übernehmen

Zielerreichung prüfen

Zielverfolgung sicherstellen

Ziele festlegen

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 43

„Goldene Regeln“: antizipieren und planen

strategisch planen

Spielregeln für Zusammenarbeit festlegen und für Einhaltung sorgen

arbeitsteilige Teamprozesse organisieren

Umgang mit unterschiedlichen

Teamrollen erproben

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 44

„Goldene Regeln“: Planung und Durchführung

Klarstellung, welches Ergebnis angestrebt wird

mit Alternativen arbeiten

Treiber/ Hemmnisse

prüfen

Pro und Kontra benennen

beste Option ermitteln

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 45

Kritik und Fehlerbehandlung I

Kritik soll aufbauen und verändern und in der Zukunft bessere Verhaltensweisen und Ergebnisse bringen.

Negative Kritik bringt sehr wenig. Die meisten der negativ Kritisierten ziehen sich sofort in eine Verteidigungsstellungzurück und bauen die Basis für einen Gegenschlag auf.

Ständige negative Kritik demotiviert, zerstört die Schaffensfreude, die Leistungsfähigkeit und lähmt jegliche Initiative.

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 46

Kritik und Fehlerbehandlung II

Unterlassen Sie jede negative Bemerkung, die doch keine Veränderung zustande bringt.

Kritisieren Sie nicht, wenn der/die Kritisierte gerade unter Druck ist oder gerade eine energieraubende Kraftarbeit hinter sich hat. Gönnen Sie ihm/ihr eine Erholungspause. Sprechen Sie dann über notwendige Veränderungen.

Besprechen Sie Fehler und Mängel sachlich.

Vermeiden Sie Ironie und Sarkasmus.

Führen Sie kritische Gespräche unter vier Augen.

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 47

Kritik und Fehlerbehandlung III

Kritisieren Sie keine Abwesenden.

Kommentieren Sie weniger den Vorfall. Sprechen Sie darüber, wie Vorfälle dieser Art in der Zukunft ausgeschaltet werden können.

Teilen Sie der/dem Kritisierten mit, welche Unterstützung sie/er für die Zukunft von Ihnen bekommen wird, um bessere Leistungen zustande zu bringen.

Halten Sie nach einem wichtigen Kritikgespräch das Ergebnis der gemeinsamen Besprechung schriftlich fest.

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 48

Teil 4:

Abschlussrunde und Feedback

Interne Kommunikation| De Ridder | 27.- 28.02.2009 49