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Research Collection
Doctoral Thesis
Versuche zur Synthese von Corphin-Komplexen
Author(s): Wehrli, Pius
Publication Date: 1967
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000085302
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
Diss. Nr.4043
Versuche r,ar Synthese vonCorphin-Komplexen
ABHANDLUNG
zur Erlangungder Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften
der
E I D G E N ö S S I S C H E N T E C H N I S C H E N H O C H S C H U T EZ Ü R I C H
.vorgelegt von
PIUS WEHRLI
dipl. Ing.-Chem. ETH
geboren am 27. fuli 1933von Zuzwil (Kt. St. Gallenl
Angenommen auf Antrag von
Prof. Dr, A. Eschenmoser, ReferentProf. Dr, O. Jeger, Korreferent
furis Druck * Verlag Zi.irich1967
Seite Leffit" I
ffitanK leaf
M e i n e n l i e b e n E I t e r n
u n d
M a r g r i t
i n D a n k b a r k e i t g e w i d m e t
Sefte Leer /Blank feaf
Meinem hochverehrten Lehrer,
H e r r n P r o f . D r . A . E s c h e n m o s e r ,
unter dessen Leitung ich die vorliegende Arbeit aus-
führen durfte, danke ich herzlich für seine umsichti-
ge Hilfe, Anregungen und Ratschläge.
Der Firma F. Hoffmann-La Roche & Co. A. G. in Basel,
insbesondere ihrem Direktor, Herrn Dr. A. Maritz, ge-
bührt mein Dank für die grosszügige finanzielle Unterstützungl
ferner sei dem rrStipendienfonds zur Unterstützung von Dokto-
randen auf dem Gebiete der Chemiert für ein Stipendium ge-
dankt.
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
E l n l e i t u n g
T h e o r e t i s c h e r T e i l
A) Synthese von Zwischenprodukten zum Aufbau des
Corphin-Systems
1.) AuIbau eines bicyclischen Enamidsystems
2.) Aufbau zweier peripher unterschiedlich substifuierter
Imid-Systeme
3.) Darstellung von Metall-I(omplexen und
Cyclis ierungsversuche
3.1) Versuche in der monodentaten Komplexreihe
3.2) Versuche in der bidentaten l(omplexreihe
B) Stufenweiser Aufbau des 212r7 r7 rL2,t2,1?, 1?-Octamethyl-
corpNn-Systems
1.) Synthese eines tridentaten Ligandsystems
2.) Synthese eines tetradentaten, praecorphinoiden
Ligandsystems
E x p e r i m e n t e l l e r T e i l
Z u s a m m e n f a s s u n g
L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
I
1 9
19
1 9
2L
32
32
34
46
48
69
131
133
Seite Leer fffitank leaf
- 9 -
E I N L E I T U N G
Vitamin Br' ein gegen perniziöse Anämie wirkender Naturstoff wurde
erstmals im Jahre 1948 kristallin isoliertl'2). s"in. Struktur (l) wurde im Jah-
re 1955 mlt Hilfe der röntgenographischen Methode aufgenart3).
9oMz
coNH2H2NOC
H2NOC^'3
-- bHot l v
9Hs
coNH2
/M o-I tc's'r|-or',f :
H O H $)ü.;
v\cN ll
r, l /*Co-
./l \: N :
. i)
9Hs-'
[,H I
"/
H g
I
Ueber die Entstehung in der Natur liegen zahlreiche Publikationen vor. Den-
noch sind die einzelnen Aulbauschritte, ganz besonders die unmittelbaren Vorläu-
Ier von Vitamin B, unbekannt.
Aus der Fülle der über die Biosynthese von Vitamin Bt, bis heute erschie-
nenen Literafut4-6) 1""."n sich folgende experimentell belegte Tatsachen aneinan-
derreihen:
- 1 0 -
a1 t
Mit C^'-markiertem Glycin, 5 -Aminolävulinsäure und Porphobilinogen konn-te gezeigt werden, dass sich diese als Vorläufer bei der Biosynthese von por-
phyrinen her bekannten Edukte durch Bakterienkulturen in den Corrin-Makrocyclus
einbauen 1""..n?). Ueberdies konnten mit Cl4-methyl-markiertem Methionin sechs
der acht Methylgruppen des Makroringes als von Methionin stammend nachgerpie-
"un *""d.n8). Eine der beiden geminalen Methylgruppen an RingC leitetsich
durch Dekarboxylierung eines Essigsäurerestes "b9).
S.hli""slich scheint es,dass die arguläre Methylgruppe am Cr-Iiohlenstoff ebenso wie die Mesobrücken,aus dem 6 -Iiohlenstoff von 6-Aminol-ävulinsäure stammt9).
In einer erst kürzlich von Porral0) erschienenen Arbeit wurde in Expe-rimenten mit dem anaeroben Bakterium Clostridium tetaaomorphum (reich an Vi-tamin B12r arm an Haem) nach Verabreichung von 5-Aminolävulinsäure vorwie-gend Uroporphyrinogen III gefunden. Dass kein, oder in einzelnen Fäl.len nur we-nig Uroporphyrinogen vom Typ I identifiziert wurde, veranlasste den Autor, Uro-porphyrinogen Itr als möglicher Vorläufer in der Vitanin Brr-Biosynthese zu po-stulieren.
Hinsichtlich der Bildungsmechanismen für die Uroporphyrinogene I-IV undder corrinoide aus Porphobilinogen 2 sind in der Literatur mehrere varlantenspekulativen Charakters beschrieben.
So schlagen Mathewson und Corwinl l) t t i" das Entstehen von Uropor-phyrinogen m (9) - bei diesem Typ kommt die Substituentensequenz derjenigenim Vitamin B, am nächsten - ein lineares Tetrameres von Uroporphyrinogen I(3) vor (vgl. Schema I).
Die Entstehung der für das Uroporphyrinogen III charakteristischen Reihen-folge der Propion- und Essigsäurereste wird durch die Annahme des spirocycli-schen zwischenproduktes 4 gedeutet. Die Bildung des isomeren spirocyclischenZwischenproduktes I könnte zu der für das Corringerüst charakteristischen direk-ten Verknüpfung zweier Ringe führen.
It f
- t 2 -
Nach Porralo) l"r""n sich die bis heute auf dem Wege zu Vitamin B12postulierten Zwischenprodukte in folgendes Schema II fassen:
Schema II
6 -Aminoläl.ulinsäure
Corrin
Conin
Corrin
Porphobilinogen
I
IUroporphyrinogen III
Weg I l-Iin""t"- Uroporphvrinoeen I IF [*r.n"" z*i..r,"i"oour.t J
II Isomerase
Weg 2 l-linu"."* Uroporphyrinogen Itrl
I t*t i"hu"Zwischenprodukt J
Wee 3
Illasrn - Frotoporphyrin IX - Coproporphyrinogen III
Weg 1 mit der symmetrischen Typ l-Verteilung der Essig- bzw. Propion-
säuregruppen wurde aus bereits erwähnten Gründen von porralo) in F"rg"gestellt. Die Entscheidung zwischen Weg.2 und 3 bleibt weiterhin offen. Tat-
sächlich ist heute über den strulrturellen Verlauf der Biosynthese des Corrin-
chromophors aus Porphobilinogen 2 nichts Sicheres bekannt.
In diesem Zusammenhang wurde in unserem Laboratorium das hypotheti-
sche Reaktionsschema III in die Diskussion einbezogen.
Formel 12 stellt ein denkbares Hexamethylierungsprodukt eines an Ring C
monodecarboxylierten Uroporphyrinogens m (11) dar. Für ein solches Hexahydro-porphyrinderivat lässt sich die Frage nach der Möglichkeit einer reduktiven Mak-
roringkontral<tion des Typs 12- 13 *14 auflverfen.
Dieses Schema führt unmittelbar zu einer rein chemischen ProblemstelJ.ung.
Der Formel 12 entsprechende Chromophor stellt ein bis heute unbekanntes Sy-
stem dar. Dies fordert die synthetische Erschliessung dieser Verbindungsklasse
heraus. Liesse sich die Umlagerung eines derartigen Hexahydroporphyrins in ein
entsprechendes Corrinderivat erperimentell realisieren, so würde man dadurch
in der Frage bestärkt, ob ein methyliertes Uroporphyrinogen vom Typ III als
Vorläufer in der Biosynthese von Vitamin B' in Betracht zu ziehen sei.
Uroporphyrinogen m
- 1 3
Schema III
HOOC
HOOC
,/? /'/
RedulitiveUmlagerug
4e-/{H+
j
2e- / zlf.+
c \ \
H.". \
I
cooH 11
cII3 c's
)
_ 1 4 _
Die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegende Planung des Syntheseweges
zum Hexahydroporphyrinsystem rvurde vornehmlich durch folgende zwei Fakto-
ren bestimmt: Erstens bot sich mit der bereits bekannten Verbindung 15 eine
Molekel dar, deren Selbstkondensation direkt zu einem einfachen Vertreter des
angestrebten Systems führt (vgf. Schema fV); zweitens waren in unserem La-
boratorium bereits früher wertvolle Erfahrungen über Iminoesterkondensationen
beim AuIbau des (t)-1,B,8,13r13-Pentamethyl-trans-corr ins 1? (M = Ni bzw.
ca;12,131 gesammelt worden.
Schema fV
oIEt
M
N , ]
- 1 5 -
Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit war es, nach Möglichkeiten zu suchen,
um die angestrebte Verknüpfung zweier MoleKile 15 zum neuartigen, ln der Sub-
stituentenverteilung symmetrischen Hexahydroporphyrinsystem 19 zu errelchen
und seire chemischen bzw. physikalischen Eigenschaften kennen zu lernen.
Bemerlnrngen zur Nomenklatur
Die grosse AnzaN der porphinoiden Verbindungen hat dazu geführt, dass In
der Literatur für einzelne Vertreter bzw. Gruppen von Isomeren Trivialnamen
eingeführt wurden. Bei der l(ompliziertheit der Systeme ist ein solches Vorge-
hen tolerierbar.
AIs Grundgerüst aller porphinoider Strukturen wird allgemein das Dehydro-9a\
porphin20 angesehen-"'. In der Natur am häufigsten anzutreffen ist Jedoch die
dem Porphln 21 entsprechende Oxldatlonsstufe.
75
20Dehydroporphin
2lPorphin
Häufig in der Llterahrr24'25) anzutrelfende Namen - Chlorin, Phlorln,
Porphomethen, Porphyrinogen - beziehen sich auf Redulrtionsprodu!:te von Por-
phin. Bei den Ptrlorinen 23 (ein Dihydroporphin) tst die lionJugation lm Makro-
ringsystem unterbrochen, während sie in den Chlorinen 22 (ebenfalls elnem Di-
hydroporphtn) weiterhln besteht.
- 1 6 -
23
Phlorin Chlorin
Das als Porphomethen 24 bezeichnete Produkt stellt ein Tetrahydroporphin
dar, welches nur noch ein vinylisches Meso-Proton besitzt. Porphyrinogen 25
stellt ein Hexahydroporphin mit vier $rrol-IGrnen dar, die Je über ein gesättig-
tes C-Atom kondensiert sind.
Porphomethen
25Porphyrinogen
Das ln der Einleitung diskutierte Problem lordert als Bezugssubstanz das
2,3,7,8rt2,13,1?,18-Octahydro-dehydroporphin 26. Dieses vermutlich unstabile
Hexahydroporphlnderivat wird in der ttenaminisiertenrr Form 2? vorliegen. Für
dieses System verwenden wir in dieser Arbeit den Namen $p!!9.
r "i-l
- 1 ? -
27
Corphin
Mit dem Namen Corphin möchte mar einerseits durch die Vorsllbe rrCorrt
die enge Verwandtschaft des Chromophors zu jenem des Corrins ausdrücken und
andererseits durch die Nachsilbe "phin" das malrocyclische Gerüst des Porphins
betonen (vgl. Formel 28).
| - -l- 9911i11-Chromophor
Unter Anwendung des Prinzips der kleinsten Zahlen und der Priorität der
Substifuenten gegenäber der Lage der Doppelbindung geben sich für die beiden
Formeln 12 bzw. 18 folgende Namen:
IlH r .
i-l n i,
- 1 8 -
2, 2, 1, 7, 12, 12 | 17, 17, -Octamethyl-
Ä3-corphin
2 o(, 5,7c( , t2, l2r l5,t1P -Heptamethyl-
2 1t, 7 p, | 8 -trl-(carboxymethyl) -3 c{,
8 o(, l3 o(, 1?o( -tetra-(2 r-carboxy-
äthyl)- a18-corphin.
( *und f haben gleiche Bedeutung wie in der Steroid-Nomenklatur)
- 1 9 _
T H E O R E T I S C H E R T E I L
A ) S y n t h e s e v o n Z w i s c h e n p r o d u k t e n z u m A u f b a u d e s
C o r p h i n - S y s t e m s
1.) Aulbau des bicyclischen Enamid-Systems 38
Die experlmentelle Realisierung der in Schema W formal aufgezeichneten
I(ondensation zweier Molekeln 15 zum Corphin-System forderte in erster Linie
grössere Mengen an bicycl ischem Enamid 38. Da das bisherige, von R.Schef-I ttl
fold-'' ausgearbeitete Verfahren nicht ohne Schwierigkeiten in einen halbtechni-
schen Masstab übertragbar schien, entschlossen wir uns für eine Neubearbeitung
der Synthese dieses Zwischenproduktes.
Wegweisend für die Planung war die kürzlich an unserem Institut von
E. TroxlerlS) in ei.r"- völlig anderen Zusammenhang gemachte Beobachtung,
dass 2,2-Dimethyl-3-butin-l,ldicarbonsäure 33 bei der Dekarborylierung wech-
selnde Mengen des Enollactons 34 lieferte. Dieses Ergebnis führte uns dazu Be-
dingungen zu suchen, dieses wichtlge Zwischenprodukt in reproduzierbaren Aus-
beuten zu erhalten. Weiter galt es, die C-Acylierung des Enamids 35 derart zugestalten, dass ohne grossen Aufwand die Produktion im 100 Gramm-Ivlasstab er-
möglicht würde.
Die einzelnen Stufen dieses teilweise neuen Weges sind in Schema V formal
zusammengefasst:
Schema V
l o-^üI"33 0
v r t
j
u"c -l-r' t \
urc 41AoH
I Jt - _:--r-urI
. u +v . ' a t \- t \
.^4^Aov
3{
fHs ,cooEtl l
l \Ä- COOET'^^3
3 2
Ii
i\ /'*ni, cooH
- 2 0 -
H^CJ
34+35 -
t t2
Das kommerziell zugängliche 2-Methyl-3-butin-2-ol 30 wurde nach bekann-
tem Verfa"hrenl6) in das entsprechende Cilorid 31 und weiter mit Natriummalon-
säure-diäthylester zum 2,2-Dimethyl-3-butin-lr1-dicarbonsäurediäthylester 32 um-
geset"tl?). Anschliessende alkalische Verseifung führte in guter Ausbeute zur
Dicarbonsäur"331?), welche als solche isoliert, aber nicht gereinigt *rr"d"*).
Das erstarrte Produkt decarboru'cylierte in der Schmelze und destillierte nach Zu-
satz katalytischer Mengen p-Toluolsulfonsäure bel Normaldruck direlii als das ge-
wiinschte Enollacton 34 liberls). Die weitere Umwandlung in das zentrale Enamid35
geschah an VorteilhaJtesten durch Stehenlassen in flüssigem Ammoniak, gefolgt
von einer Vakuumdestillation.
Als die am schwierigsten reproduzierbaren SfuJen des bisherigen Verfahrens
zur Herstellung des Produktes 36 waren die N-Acylierung des Amides 35 mit dem
aus /l p -Dimethyl-lävulinsäure und Thionylctrlorid hergestellten Pseudosäurecilo-
rid einerseits, und die präparative photochemische Umwandlung - für optimale
Bedingungen wurden 0r1S Lösungen belichtet - in das C-acylierte Produkt 36 an-
dererseits bekannt. Neben der photochemischen Umlagerung wurde aber auch die
Möglichkeit einer thermisch induzlerten Wanderung des Acylrestes untersucht und
festgestellt. Dieses Ergebnis führte uns dazurVersuche zur direkten C-Acylierung
zu unternehmen. In einigen orientierenden Versuchen erhitzte man das Enamld 35
in reinem Enollacton 34 und konnte auf spektroskopischem Wege tatsächlich elne
*) Herrn H. Grossmann danken wir für die Herstel lung grösserer Mengendie-ses Materials.
- 2 1
Absorptionsbande bei 283 nm, wie man sie für das Produ-kt 36 erwartet, registrie-
ren. Als optimale Reaktionsbedingungen für die thermische C-Acyllerung wurde
sciliesslich das Erhitzen des Enamids 35 in einem fünlfachen Ueberschuss Lac-
ton 34 während 36 Minuten bei 320oC ermittelt. Dabei kam die spektroskopische
Ausbeute im Durchschnitt auf 55 Prozent zu liegen; nach Aufarbeitung, d.h. de-
stillativer Enffernung des Ueberschusses an Enollacton 34 und l$istallisation aus
Methylenctrlorid/Hexan konnten 26 Prozent des C-Acyl-enamids 36 als reines, bei
113-115oC schmelzendes Iftistallisat erhalten werden (die Ausbeute ist mässig,
aber das Verfahren präparativ sehr einfach).
Durch Einwirkung einer methanolischen Ammoniaklösung auf das Acylierungs-
produkt 36 gelaagte man in guter Ausbeute zum bicyclischen Zwischenprodukt 371
letzteres konnte durch Erhitzen am Rücldluss unter Stickstoff in Gegenwart eines
Aequivalentes lglium-tert. -butanolat in tert. -Butanol in das Enamid 38 ' über-
geführt werden.
cegenüber dem von R. Scheffold14) "u"g"*beiteten
Verfa}rren zeichnet
sich die neue Route hauptsächlich durch die Verschiedenheit der EduKe (2-Methyl-
3-butin-2-ol anstelle von 1?,f
-Dimethyl-läl'ulinsäure), sowie die direKe C-Acy-
lierung des Enamids 35 durch das Enollacton 34 aus.
2. ) Aufbau von zwei peripher unterschiedlich substituierten bicyclischen
Imidsysteme
Ein anderer denkbarer Weg (siehe Schema VI) zum Corphin-Malrocyclus 41
besteht formal in der Kondensation des rrazabisvinylogen't Imidsystems 39 mit ei-
ner aus derselben Molekel abgeleiteten Verbindung 40.
Verbindungen des Typs 39 sind bisher unbekannt. Immerhin schien uns auf
Grund der beim Aulbau des bicyclischen Enamids 3B gesammelten Erfahrungen
die Möglichkeit nahe, durch C-Acylierung des Lactames 35 zu einer Vorstufe desbicyclischen rraza-bisvinylogen" Imids 39 zu gelangen. Dieser Bicyclus 39 besässe
ein dem Corphin entsprechendes konjugiertes System und stellte damit gleichzei-
tig ein Modell zum Studium der in der Einleitung erwähnten säurekatalysierten,
*) Der CIBA A. G., Basel, danken wir für die Herstellung einer grösseren Men-ge dieses Produktes.
- 2 2 -
Schema VI
C N
4l
reduktiven Skelettumlagerung dar. Die aus einer solchen Umlagerung hervorge-
gangenen Produkte wären darüber hinaus mit auf anderem Wege bereits charak-
terisierten Substanzen direkt korrelierbar.
N
- 2 3
Schema VII
cH3
4H-/ 4e
+o 43 44
Von den Umlagerungsprodullen ist 43 kürzl ich von I. Felner19) syntrret i-siert und in die beiden geometrischen Isomeren getrennt worden. Alle vier Dilac-tame 43-46 stellen indessen linke corrin-Hälften dar (vgl. schema IV). Mit dersynthese der beiden Modellsubstanzen 39 und 42 ist somit nicht nur die Möglich-keit des studiums zur reduktiven skelettumlagerung, sondern darüber hinaus, so-fern erfolgreich, ein neuer Zugang zu durch drei in 43 und 44 bzw. fünf Methvl-gruppen in 45 und 46 substituierten linlien Coninseiten gegeben.
Zur synthese des Tetramethylderivates 39 boten sich vornehmlich drei we-ge an:
42
Ic%
39II
ae- l ?II
4H*/
- 2 4 -
a) Iminoesterkondensation des monocyclischen Enamides 35 mit F,F-pi-methyl - f--keto -butyrolactimäthyläther 47.
c.Hs
n,.i{'+\ l
.';;FJ
c <
39
b) Selektive Oxidation der exocyclischenDoppelbindung im Enamid 38.
. H
38
c) Synthese gemäss Schema VIII.
Weg a) wurde von E.Berte le20) "r fo lg lo"
untersucht , wl ihrend Routeb)
an der Vielzahl der Oxidationsprodukte scheiterte. Zum Ziel führte jedoch Vari-
ante c), deren einzelne Schritte in Schema VIII zusammengefasst sind.
cH339
-..'^3
- 2 5 -
Schema VIII
'*ao
/-NH//3 5 O -
+ Pyridin
"L.(A.
CHg 'CHS
..."cHg
cHg
49
52
tNH3
c H ^
"K
-cHl
MeOH
A
cH3 cH3
39
NH
- 2 6 -
Zur ersten Stufe im Reaktionsschema - eine C-Acylierung - .waren die beider entsprechenden Reaktion 35 + 34*36 (siehe Schema V) gesammelten Er-fahrungen von Vorteil. Es musste jedoch ein saures Medium vermieden werden,
da sonst in relativ schneller ReaKion eine Dimerisation des Eduktes 35 zu er-
warten warl4).
In der Wahl von Pyridin als Lösungsmittel liess sich dann auch die Eigen-dimerisation zurückdrängen. In diesem Medium wäre daneben eine Aktivierung
des Anhydrides 49 durch die Bildung eines intermedi?iren Acyliumions denlibar:
Die besten Ausbeuten an tertiärer Carbonsäure 50 lieferte das gemeinsame
Erhitzen der beiden Komponenten in $ridin, wobei nach drei Tagen bei lbOocdie spel:troskopische Ausbeute nahe dem Optimum von 5b Prozent lag.
Evidenz für die Richtigkeit der Struktur 50 lieferten vor allem die im NMR-
Spektrum erscheinenden Banden: Zwei Singulette bei 1129 bzw. 1,32ppm lür dievier Methylgruppen und zwei weitere bei 2,35 resp. 2,?Bppm, den vier Methylen-wasserstoffen zuzuordnen. Letzteres Signal zeigt eine leicht verbreiterte Struktur,was seine Ursache in einer schwachen allylischen Kopplung mit dem Methinwas-
serstoff bei 5140 ppm haben dürfte. Diese Erscheinung schliesst das Auftretendes anderen Isomeren, mit den geminalen Methylgruppen in o( -stellung zum viny-logen Amid-Carbonyl aus. Im Massenspel:trum tritt der Molekularpeak bei m/e 253mit einer Intensität von nur 2r5/q auf, während der Verlust des Fragmentesm,/e 86, eln 1r1-Dimethyl-6-lacton, markant hervortritt. Der Zerfallsweg gestützt
durch das AuJtreten eines metastabilen Peaks bei m/e 110, dürfte über eine in-
tramolekulare Frotonierung des vinylogen Amid-carbonyls und anschliessende cyc-lische Fragmentierung verlaufen:
o
- 2 7 -
m/e 167 m,/e 86
Verwendete man zur Reaktion einen vierfachen Ueberschuss an Anhydrid 49
und N,N-Diisopropyl-äthylamin als Base, so erhielt man nach fünf Stunden bei
180oC neben dem gewünschten C-Acyllerungsprodukt 50 in kleiner Ausbeute das
bere i ts lm Jahre lBBB von R. Anschütz und C. G i l fe t2 l ) beschr iebene Sp i -
rodilacton 48. Seine Bildung beruht vermutlich auJ einer o(-Acylierung des An-
hydrides 49, Decarboxylierung der entstandenen p-Dicarbonsäure und intramole-
kularen Lactonisierung zu 48:
-
- coz
- 2 8 '
Die Struktur von 48 lässt sich aus dem lGrnresonanzspektrum ableiten:
Zwei Singulette bei 1,32 und 1,44ppm und ein AB-System bei 2,33ppm (Kopp-
lungskonstante 14 Hertz) mit einem Intensitätsverhältnis von 3:3:2. Die magneti-
sche Nichtäquivalenz der beiden Methylenprotonen lässt au-f eine Spirostruktur im
angegebenen Sinne schliessen.
Der nächste Syntheseschritt, die Einführung der zweiten Stickstoff-Funktion
liess sich nicht über Säurechlorid, Behandlung mit Ammoniak und Wasserelimina-
tion erreichen. Auch der Methylester 52 - leicht zugänglich durch Veresterung
mit Diazomethan oder neunstündiges Erhitzen am Rücldluss in Methanol unter Säu-
rekatalyse - konnte weder in bei OoC mit Ammoniak gesättigtem Methanol nach
18 Stunden bei gSoC noch nach zusätzlichen 4 Stunden bei 1?0oC in das bicyclische
Produkt 39 umgewandelt werden. Selbst in flüssigem Ammoniak, nach einer Nacht
bei Raumtemperatur und einer Stunde bei 60oC, konnte keiae bathochrome Ver-
schiebung im Ultraviolett-Spektrum beobachtet werden.pyrolisierte man hingegen das in Methanol durch Einleiten von gasförmigem
Ammoniak hergestellte und mit Aether ausgefällte Ammoniumsafz 51 wä]rend 10
Mnuten bei 250oC, so liess sich nach chromatographischer Aufarbeitung, Iftistat-
lisation aus Aether und Sublimation in 16-proz. Ausbeute das erstrebte Produkt 39
isolieren.
Eine ergiebigere Metlode rÄ'urde später durch das zeit- und temperatulmäs-
sig sorgfä-ltig kontrollierte Zusammenschmelzen der Säure 50 mit 0,9 MoI Harn-
stoff bei 205oC gefunden. Die spel'troskopische Ausbeute konnte so auf 64S der
Theorie gesteigert werden.
Im kristallinen Zustand unter Lichtausschluss stabil, zeigt das Diimid 39 im
üV eine Absorption bei 328 nm mit dem hohen molaren Extinktionskoeffizienten
von 24'?00. Die beiden Amid-Carbonyle geben Anlass zu einem lR-Signal bei1?50 cm-l mit einer leichten Schulter bei 1?25 cm-l, w:ilrend die (C=C)-Bindung
bei 1625 und die (C=N)-Bindung bei 1510 cm-l erscheinen. Im NMR-Spektrum sind
die beiden Methylene durch Singulette bei 2,42 und 2182ppm chara.lrterisiert, wo-
bei die Absorption bei niedrigerem Felde den beiden allylischen Protonen zukommt.
(Letztere Zuordnung stützt sich auf ein Deuterierungserperiment; vgl. pralt. Tetl).
2 9 -
Anmerkung: Dieses "aza-bisvinyloge'r Diimid 39 war Gegenstand einiger säure-
katalysierter Reduktionsversuche. Unter der Annahme eines im
Gleichgewicht auftretenden Aza-f -diketon-Systems wäre unter Clemmensen-Re-
dulrtionsbedingungen intermediär eine Cyclopropanzwischenstufe denlibar. Säure-
katalysierte Oeffnung des Dreiringes und Reduktion der (C=N)-Doppelbindung wür-
de die erwähnten Dilactame 45 bzw. 46 liefern.
In einigen orientierenden Versuchen isolierte man jedoch, neben strukturell
nicht aufgeklärten Substanzen, das an der (C=N)-Doppelbindung reduzierte Dilac-
tam 53 (smp. 225-229oC; IR: 3450m, 3200 ftreit) , 1?20s, l6BOs cm-l;
Uv(n tOH) , l *o 230nm (17 '100) ; NMR:5=1,22 (s ,6H) , 1 ,2? (s ,6H) , 2 ,1 -
2168 (m,2H) , 2 ,33 (s ,2H) , 4 ,17-4 ,6 (m,1H) , 4 ,42 (s ,1H) , 6 ,34 (s ,b re i t ,1H) , 9 ,Bo
(s, breit, 1H)1 MassenspeKrum: M+ bei m,/e 236), sorvie das aus saurer Hydro-
lyse hervorgegangene Dimerisationsprodukt 54 des monocyclischen Enamids 35
(Vergleich der IR- und NMR-Spektren mit dem von R. Schef f old14) beschrie-
benen Produkt).
cHg
- 3 0 -
Die Darstellung der zweiten Modellverbindung 42 g€staltete sich etwas ein-
facher. I\ilan konnte sich lm wesentlichen an konventionelle Methoden halten. Die
entsprechenden Realrtionsschritte sind in Schema DC zusammengefasst.
Schema D(
"w.Pyrtdin
42 5?
Zur C-Acylierung des Enamids 35 mit Bernsteinsäureanhydrid erhitzte mandie beiden l(omponenten in grtdtn während 14 Stunden bei 142oC; nach der Auf -
arbeitung und Ilristallisation aus Benzol erhielt man dle Säure 55 ln 201roz.Ausbeute. Hinsichtlich der Interpretation der analytischen und spektralen Datenbestehen keine Zweifel in Bezug auJ die Struktur.
.A
- 3 1
Die Darstellung des kristallinen Metlylesters 56 erfolgte über die Umsetzung
mit Diazomethan in ätherischer Lösung. Dieser liess sich mit guter Ausbeute in
methanolischem Ammoniak in das Amid 57, und letzteres durch tlermische Be-
handlung in Xylol - bei azeotroper Entfernung des sich bildenden Wassers - in
das gewünschte bicyclische Produkt 42 überführen.
Ein Vergleich der physikalischen Konstanten mit der entsprechenden Tetra-
methylverbindung 39 zeigt im UV das gleiche Absorbtionsmaximum bei 328 nm mit
innerhalb der Fehlergrenze liegenden Extinktionskoeffizienten; im IR-Spektrum tre-
ten neben der (N-H)-Bande bei 3200 cm-l dieselben Absorptionen für (C=O)-,
(C=C)- und (C=N)-Bindungen bei 1?50, 1625 und 1510 cm-l auf. Das Methylensig-
nal des Enamidringes bitt im lGrnresonanzspektrum als Singulett bei 2,44ppm
auf, während die je zwei allylischen und o( -stlindigen Wasserstoffe zwei Multiplet-
te im Bereiche von 2,86-3,08 für erstere und von 2,48-2,63 ppm für letztereer-
geben. Eine Iiopplung zwischen dem Methinproton und den dazu allylisch stehen-
den Wasserstoffen ist nicht zu erkennen. Aus dem Massenspektrum lässt sich ne-
ben dem Molekularpik und den slch daraus ableitenden Fragmenten die Anwesen-
heit des entsprechenden Zink-I(omplexes mit den Ionen m/e 474, 4?6 und 4?8 in
der charakteristischen Isotopenverteilung von 49:28:18 Prozent feststellen, eine Er-
scheinung wie sie bei derartigen Ligandsystemen nach Chromatographie an Silica-
gel oder Aluminiumoxid durchwegs beobachtet wird.
Mit der Zugänglichkeit von einem monocyclischen und drei bicyclischen Sy-
stemen (35, 38, 39 und 42), alle potentielle Vorstufen für das Corphin-Gerüst, wa-
ren wir in der Lage, das Kernproblem, nämlich die Verknüpfung von vier bzw.
zwei zueinander identischen Einheiten, in Angri.ff zu nehmen.
- 3 2 -
3.) Darstellung von Metallkomplexen und Cyclisierungsversuche
3.1. Versuche in der monodentaten Komplexreihe
Im Verlaufe der Arbeiten zur Synthese von verschiedenen Corrin-I(omple-1 2 . 1 3 )xen--'--' am hiesigen Laboratorium, gelangte man zu einem zentralen mono-
cyclischen Zwischenprodukt 3514), welches nach Ueberführung in den Iminoester
5820) eirrerseits die für eine Kondensation gewünschte Acceptorstelle und ande-
rerseits eine durch Basen induzierbare Donorfunktion besitzt.
Schema X
*"lu\- o- Et
EtIIo
E t - o3 5
o'
lEt 2 CrO.-
av
- 3 3 -
E. Bertele2o) zeigte jedoch, dass der Iminoester bB mit in o(-posit ion
zur exocyclischen Doppelbindung durch geminale Methylgruppen substituiertenEnamiden keine Reaktion eingeht. Im Gegensatz dazu weist die in intramoleku-Iarer Reaktion verlauJende Kondensation, wie sie z.B. im letzten cyclisierungs-schritt beim Aufuau der Nickel-corrin"l2) anget"offen wird, auf die wichtigkeitder richtigen Orientierung der beiden reaktiven Zentren hin.
Die oben erw:ünte vorstellung (intramolehrlare Reaktion im Komplexver-band) veranlasste uns als ersten Vertreter den Nickel-(tl)-I(omplex 5g von
l?, [1-oi^utnyl- f-methyliden-butyrolactim-äthyläther darzustellen 26). Di" erperi-mentell sehr einfache Gewinnung bestand darin, den Lactimäther bB 20) mit feinpulverisiertem Nickelperchlorat umzusetzen, wobei nach umkristallisation undohne rveitere Aurarbeitung der l\Iutterlauge in 42-proz. Ausbeute der gelbe, dia-magnetische Iiomplex 59 anfiel.
Aufschlussreiche Daten über die mögliche stereochemie dieses l(omplexeslieferte das Kernresonanzspektrum. Alle signale absorbieren gegenüber dem freienLiganden bei ca. 0r4ppm tieferem Feld. Ein wasserstoff der exocyclischen Dop-pelbindung gibt jedoch um fast zwei Einheiten verschoben bei 6,91 ppm Anlass zueinem AX-Doublett. Dieses Phänomen könnte seine ursache in einer besonderenstereochemischen Anordnung haben, bei welcher die vier Liganden in fächerförmi-ger Art um das Nickelatom herum gruppiert sind.
oEt
59
Bei dieser Anordnung würde ein proton der exocyclischen Doppelbindungdirekt auf das Nickelatom hinweisen, Dadurch würde die starke verschiebung ei-nes wasserstoffs der exocyclischen Doppelbindung (gegenüber dem unkomplexier-ten Liganden) verstlindlich.
- 3 4 -
Trotz der zu erwartenden Schwierigkeit einer Drehung der Liganden in die
von den vier Stickstoff-atomen gebildete Ebene, tastete man in einigen unter stark
basischen (I(alium-tert.-butanolat), schwach basischen (N,N-Diisopropyläthylamin)
und pyrolytischen Bedingungen durchgelührten Experimenten die Möglichkeit einer
internen I(ondensation ab. Leicht durchzuführende UV-Kontrollen zeigten jedoch in
keinem Fall eine in vernünftigem Masse auftretende bathochrome Verschiebung an.
3.2. Versuche in der bidentaten Komplexreihe
Die Tatsache, dass mit dem Nickelkomplex 59 (einzähniger Ligand) keine
I(ondensation erreicht werden konnte, vgranlasste uns, Chelate mit dem bidentaten
Liganden 38 herzustellen. Diese sollten sich gut in die entsprechenden Iminoester'
Metallkomptexe und durch anschliessende Basenbehandlung in das Corphin-System66
überführen lassen.
Schema XI
o t
3 8 M 1B-
61
a ) l r = H tb ) M = C o
a ) M = N ib ) M = C o
a ) M = N ib ) M = C o
- 3 5 -
Die präparative Darstellung des Nickelkomplexes 61a bot anfänglich schwie-ligkeiten, da sich unter verschiedenen Bedingungen mehrere produkte bildeten(vgl. Schema XfI).
Schema XII
61
IHBF4
|
I
n
64M = N i
a ) M = N ib ) M = C oc) Ligand
a ) M = N ib ) M = C oc) Ligand
- 3 6 -
Hohe Ausbeuten an reinen Nickel- bzw. I(obalt-Komplexen 61a und 61b lies-
sen sich erreichen, indem man das wasserfreie Kaliumsalz des Enamids 38 mit
der stöchiometrischen Menge des entsprechenden wasserfreien Metall-hexa-ace-
tonitrilo-percilorates in tert. -Butanol versetzte und ohne wässerige Aufarbeitung
durch Iftistaflisation reinigte.
Das in Deuterochloroform paramagDetische (keine Absorptionen im NMR-
Spektrum) und demzufolge tetrahedrar2?) gebaute Nickelchelat 61a weist im IR-
Spektrum eine car.bonylbande bei l6gb cm-l und die fi.ir den Ligand typische Ab-
sorption der exocyclischen Methylidengruppierung in zwei Banden bei 845 und
830 cm-l auf. Das UV-Spektrum zeigt die erwartete bathochrome Verschiebung
nach 360 nm an. Im relativ linienarmen Massenspektrum tritt der Molekularpik
zugleich als BasisPik auf.
um sich über die Möglichkeit eines ueberganges von der tetrahedralen zur
planaren Anordnung zu inlormieren, wurden NMR-Spektren im Temperaturbereich
von -40 bis 1g0og auJgenommen. Das Kontrollspektrum am Anfang lässt die Ab-
sorption für Tetramethylsilan nur als breites Band erscheinen. Bei -4OoC tritt
Tetramethylsilan als scharfes Singulett neben zwei breiten unstrukturierten Haupt-
pike bei 0,6 und 2,9 ppm auf. Nach dem Erwärmen auf Raumtemperatur sind
zahlreiche pike von -1,b bis 13,2ppm vorhanden, Beim Erhitzen auf 13OoC tritt
Iangsam die für den diamagnetischen Nickelkomplex 62a tlpische l(ontur hervor.
Auf Grund dieser Beobachtung steht die thermische Planarisierungsmöglichkeit
fest. Von den beiden, entweder zut cis- oder trans-Form führenden Möglichkei-
ten wird der cis-I(omplex durch die Dimerisierungsreallion irreversibel dem
Gleichgewicht entzogen.
I(omplexierte man mit kristallwasserhaltigem Nickelperchloratr so konnte
auf chromatographischem wege der Monohydroxy-Nickelkomplex 64 erhaltenwer-
den. Wie die Stammverbindung 61a ist auch das Wasseranlagerungsprodukt braun
gefärbt und der te.trahedralen Bauweise wegen paramagnetisch. Im IR-Spektrum
tritt bei 3340 cm-r eine konzentrationsunabhängige, breite Og-Schwingung au-f.
Betrachtungen am Modell bestätigen diese Interaktion bei leicht verzerrter tetra-
hedraler Anordnung. Damit ist zugleich ein Hinweis dafür gegeben, warum nur
ein Molekül Wasser angelagert wird: Durch die Brücke Carbonyl-tertilires Hydro-
xyl sinkt die Eleldronendichte der verbleibenden exocyclischen Doppelbindung in
dem Masse, dass eine weitere Protonierung durch wasser unterbleibt.
- 3 ? -
JH- O
64
Die Carbonylbande von 64 erscheint verbreitert und um 15 Wellenzahlen
tiefer gegenüber 61a. Auch das UV-Spektrum bestätigt durch eine Schulter bei
367 nm die beim freien Liganden 3? beobachtete Erfahrung einer bathochromen
Verschiebung der Absorption beim Wasseranlagerungsprodukt von 38. Sciliess-
lich wird Struktur 64 durch die Ueberfi.ihrung in den wasserfreien I(omplex 61a
mit lGlium-tert. -butanolat in siedendem tert. -Butanol gestützt.
Führte man die Iiomplexierung von 38 mit Nickelperchlorat ohne Neutrafi-
sation der dabei freigesetzten Perchlorsäure aus, so konnte nach dreistündigem
Rücldluss in Acetonitril in 62-proz. Ausbeute der Nickelkomplex 62a neben
B Prozent des umgelagerten l(omplexes 63a kristallin isoliert werden. Dass die
Bildung von 62a in erster StuJe über den tetrahedralen l(omplex 61a verläu-ft,
wurde unabhälgig durch Einwirkung von wasserfreier Borfluorwasserstoffsäure
aul Letzteren bewiesen: Als HauptproduK wurde 62a festgestellt.
Mechanistisch dürfte der Weg durch die Protonierung an der exocyclischen
Doppelbindung eingeleitet werden. Von diesem geladenen Komplex aus trennen
sich die Routen und führen in imeversibler Reaktion:
a) zum Iiomplex 62a (durch Planarisierung und Reaktion mit der exocycli-
schen Doppelbindung)
b) durch eine Wagler-Meerwein-Umlagerung zur grünen, paramagnetischen
Verbindung 63a.
Die Tatsache, dass neben der Dimerisation auch eine Umlagerung auftritt,
lässt für den protonierten I(omplex ein Carboniumion-ähnliches Verhalten anneh-
men. Die gleiche Tatsache deutet darauf hin, dass die zur Planarisierung be-
- 3 8 -
nötigte Energie den Hauptteil der Aktivierungsenergie darstellt.
Im 100 MHz NMR-Spektr''rm*) des Nickelkomplexes 62a erscheinen bei
Raumtemperatur 2? Protonen als ein zehn Linien umfassendes Multiplett bei
0,68 - 1,?9 ppm, vier Methylengruppierungen mit insgesamt acht Pike von2,l2-2,81 ppm und drei Vinylprotonen bei 4145, 5,06 und 4,?8 bzw. 4,g3 ppm @oub-lettl in der Integration je einem halben Proton entsprechend). Zur Abklärungdes Auftretens dieses Doubletts wurden Entkopplungsexperimente in der l\Iethy-
len- sowie Methylgruppenregion durchgeführt. Diese führten zu dem Resultat,
dass I(opplung zwischen den erwähnten Gruppierungen ausgeschlossen werden
kann. Betrachtungen am Modell legten die Möglichkeit des Vorliegens konforma-
tionsisomerer Verbindungen nahe, verursacht durch das asymmetrische l{ohlen-
stoffatom und einer positiven bzw. negativen Schraubenbeziehung. Diese Voraus-
sage wurde durch ein NNtR-Spektrum bei 130oC in Deuterobromoform, wo das
Wechseln von einem I(onformeren in das andere sehr schnell vor sich geht be-stätigt: Das Multiplett der Methylgruppenregion ist auf den Bereich von ca. 0,7 -
1,33 ppm zusammengedrihgt worden; ein Vinylproton erscheint praktisch unver-ändert bei 4,4ppm während die restlichen drei Signale dieser Region in einer
um 4192 ppm zentrierten, breiten und in der Integrationskurve zwei Protonenentsprechenden Absorption zusammenschmelzen. Das llV-Spektrum zeigt drei
Banden bei 297, 331 und 403 nm. Im Infrarot-spektrum lässt sich nur eine Car-bonylbande bei 1695 cm-l e.ke.rnenl daneben ist eine Absorption mittlerer Stär-ke bei 825
"*-l du" 'tout-of-plane"-Schwingung der Vinylprotonen zuzuordnen.
Massenspektrum und osmotisch bestimmtes Molekulargewicht ergäruen sich auf
das Genaueste. Im ersteren tritt der Molekularpik mit dem für Nickel charakte-
ristischen Isotopenverhältnis von 68:27:4 auf.
Der freie Ligand 62c zeigt im Unterschied zum Nickelkomplex im IR-Spek-trum eine breite, konzentrationsunabhängige (N-H)-Schwingung bei 3200 cm-l.Erwartungsgemäss zeigt d.ie Carbonylfunktion bei 1?20 cm-1 eine starke Absorp-
tion; eine Schulter bei 1?40 cm-l deutet die Verschiedenheit der mit der Lac-
tam-Gruppierung in Konjugation stehenden ä-Systeme an. Die (C=C)- und (C=N)-
Absorptionen sind gegenüber dem Komplex ebenfalls nach höheren Wellenzahlen
verschoben. Die rrout-of-plane'r-Bande der Vinylprotonen ist nur durch einent'Höckerrr bei 865 cm-l schwach sichtbar. Das Uv-Spel*lrum weist im wesenili-
*) Diese Aufnahme, inkl. Entkopplungsexperimente verdanken wir Herrn Dr.A . Me lera der F i rma Var ian A.G. , Zür ich .
- 3 9 -
chen zwei, den beiden durch das tetrahedrale Kohlenstoffatom unterbrochenen
Iionjugationssystemen entsprechenden Banden bei 354 nm (lo96 = 4,388) und
327 nm mit dem sehr hohen Extinl'tionskoeffizienten von 391500 auf. Interessant
ist der Unterschied der NMR-Spektren bei verschiedenen Temperaturen: Im
Raumtemperaturspektrum sind alle drei Regionen relativ diffus verglichen mit
dem Hochtemperaturspektrum (13OoC), wo die Methylgruppen als scharf aufge-
löste Singulette, die Methylenprotonen ebenlafls als Singulette und einem AB-
System (I(opplungskonstante 17 Hz) erscheinen. Die Vinylprotonen, die bei Raum-
temperatur Anlass zu zwei Singuletten bei 4,88 (2H) und 5,08(1H) geben, treten
bei 130oC als getrennte Singulette bei 4,86, 4,89 und 5,03ppm auf.
Als l(onkurrenz zur Dimerisierung trat in kleinerem Umfang bei Versuchen
unter sauren Bedingungen auch die Umlagerung zum grünen, paramagnetischen
Nickelkomplex 63a auf. Ganz unerwartet verhielt sich dessen Elektronenspektrum
verglichen mit dem des freien Liganden 63c. So erscheint im UV-Spektrum des
I(omplexes 63a neben zaNreichen Banden kleinerer Intensität (siehe experimen-
teller Teil) die Hauptbande bei 341 nm (togf,=4,3?3) gegenüber der längstwelli-
gen Absorption der unkomplexierten Molekel bei 384 nm mit vergleichbarem
log t von 4,21?. Das Vibrationsspektrum des I(omplexes 63a zeigt eine Carbo-- t
nylbande bei 1690 cm ' und zwei die Intensität der Amidschwingung übertreffen-
den (C-H)-ttout-of-planerr-Absorptionen bei 830 und 850 .--1. Iro Massenspektrum
kommt dem Basispik die Massenzahl m,/e 505 (Mt-CH3) zu, während der Moleku-
larpik bei m/e 520 65 Prozent relativer Intensität besitzt.
Der durch Entkomplexierung des entsprechenden Kobalt-Ibmplexes 63b er-haltene Ligand weist im Kernresonanzspeltrum eine zum Doublett (I(opplungs-
konstante 1r5Hz) aufgespaltene Methylgruppe bei 2,02ppm und ein zum euadrup-lett aufgespaltenes Vinylproton gleicher Kopplung bei 5,93 ppm auf. Bemerkens-
wert ist die Schärfe des (N-H)-Signals bei 10,62 ppm. Im lR-spektrum erscheint
für die vinylische (==<H;-uour-of-planetr-Vibration nur ein Signal bei B4b cm-1.
Dies weist auJ die unterschiedlichen Bindungsverhältnisse im Komplex 63a hin.Möglicherweise ist der Tetraeder inlolge Methyl-Methyl-Wechselwirkung in demMasse verzerrt, als sich die Methyl-Amid-Interaktion bemerkbar macht. Aehn-
lich lässt sich die ungewöhnliche hypsochrome Verschiebung im komplexierten
FaII durch Torsion aus dem sonst in einer Ebene liegenden System deuten.Sämtliche für die entsprechenden Kobalt-Iiomplexe 61b, 62b und 63b rele-
varten physikalischen Daten sind im pra.ktischen Teil niedergelegt. sie weichen
- 4 0 -
von denjenigen in der Nickelserie in keinem Falle bemerkenswert ab.
Der nächste Schritt für die Ereichung einer Cyclisation zur prae- bzw.
völlig corphinoiden Strukfur bestand in der Transformation der im l(omplex in
anionischer Form vorliegenden Amidgruppierung in die Iminoester-Form. Durch
baseniduzierte t'Enolisationil ist eine Reaktion mit der durch das Metall a.ktivier-
ten Iminoestergruppe und der exocyclischen Doppelbindung in einem nunmehr in-
tramolekularen Schritt zu erwarten.
Schema XIII
-E t 3 o + B F 4 - r 6 1 a
--61b
6?
a ) R = C H ob ) R = E t "
a ) M = N i x = c l o ; , R = C H ,
b ) M = C o x = C l O ; , R = C H ,
c ) M = N i x = B r ; , R = E t
d ) M = C o x = B F ; , R = E t
Die Darstellung der lcistallinen Komplexe 6Bc und 68d durch Allrylierung
mit Triäthyloxonium-tetrafluoroborat in I\{ethylenchlorid erwies sich nur im FaI-
le des l(obalt-I(omplexes 61b als einfach, w?ihrend man für die O-Methylkomple-
xe 68a bzw. 68b gezwungen war, über die I(omplexierung des kristallisierten
Methyliminoesters 67a zu gehen.
- 4 1
Die Darstellung des Metlyliminoesters 67a konnte entweder durch Trime-
thyloxonium-tetralluorobrat, oder über den Aethyliminoester 67b durch Umäthe-
rung in wasserfreiem Methanol erreicht werden. Die direlde Allrylierung liefer-te Ausbeuten von 16 Prozent an reinem kristallisiertem Iminoester 6?a, währendder Weg über die Umätherung 30 Prozent derselben Substanz ergab.
Ein Grund für die schlechten Ausbeuten ist in der leichten Isomerisierung67a*67c zu suchen.
67c
Eine NMR-Probe (in CCln) bei Raumtemperatur zeigt mit Struktur 6?a ver-einbare Signale. Dieselbe Probe bei ?OoC lässt zu ca. 30 prozent die Bandenfür Struktur 6?c erkennen (vgl. prakt. Teil). Auch das UV-Spektrum (in Cyclo-hexan) von reinem kristallisiertem 6?a zeigt neben der Hauptabsorption bei 303nmeine Schulter bei 316 nm.
Die beiden charakterisierten Nickel resp. Kobalt-Methyliminoester-Iiomple-
xe 68a und 68b kormten, sofern als Ausgangsmaterial kristallisierter Ligand be-nützt wurde, durch l(oordinierung mit den wasserfreien uebergangsmetallperctrlo-raten dargestellt werden. Nach zweimaliger Kristallisation aus Methylenchlorid/Essigester erhielt man 6Ba in 66 Prozent Ausbeute als unter der Lupe hellgründurchscheinende Kristalle. Im lR-spektrum (Nujol) treten Banden bei 1640, 1580
-1und 1530 cm-r, neben einer breiten Perchlorat-Absorption bei 10g0
"--1 hu"-
vor. Das UV-Spektrum zeigt gegenüber unliomplexiertem Ligand ein bathochrom
verschobenes Maximum bei 319 nm. Das Kernresonanzspektrum in Deuteroaceton
wies keine Absorptionen auf (paramagnetisch). Ferner liegen im sehr linienar-
men Mass€nspeKrum keine Anhaltspunlrte für Cyclisierungsprodukte vor.
_ 4 2 _
Alle analytischen Daten für den analogen Kobalt-I(omplex 6Bb finden sich
im praktischen Teil.
Die eingangs erwähnte, willkommene leichte Darstellungsweise des Kobalt-
Aethyliminoester-tetraJluoroborat-Komplexes 6Bd (mit Nickel nur als Oel zu er-
halten) führte zu einem in rubinroten Rosetten kristallisierenden Material. Das
Verhalten im UV (allerdings nicht streng zu vergleichen mit 68b, da in Methy-
lenchlorid vermessen) fällt durch eine zusätzliche bei 356 nm liegende Bande
auf (trotz aller Vorsichtsmassnahmen ist eine bei den üblichen Verdünnungen
mögliche Verseifung nicht ausgeschlossen). Das in Chloroform lösliche Material
zeigt im Schwingu.ngsspektrum drei lür das Gerüst charakteristische Absorptio-
nen:1560, 1500 und 865 cm-r (C=C, C=N und :fH;. Als sehr schwierig erwies
sich die Ausführung der Mikroanalyse; so wurde kein Fluor gefunden, obschon
sich das TetraJluoroborat-Anion durch eine breite IR-Bande bei 1050 cm-l mani-
testiert. (Aehnliche Erfahrungen mit l(omplexen desselben Anions wurden in un-
serer Gruppe hin und wieder gemacht. Leider war die in solchen Fällen zur An-
wendung gelangende Praktik des Anionaustausches der hohen Verseifungsgefahr
wegen ausgescilossen).
Cyclisierungsversuche mit den eben beschriebenen l\tetallkomplexen wurden
unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Nickel-([)-Komplex 6Ba:
a) Versuche mit katalytischen Mengen l(alium-tert. -butanolat in Acetonitril, Di-
methylformamid, DimethylsuUoxyd, Pyridin, tertiärem Butanol als Lösungs-
mittel und Temperaturen von 20 - 80oC bei 24 Sfunden Dauer.
b) Mit einem Mol Kalium-tert. -butanolat pro Mol Komplex in Dimethylformamid,
Pyridin, tertiärem Butanol und DimethylsulfoxAd w?ihrend 4B Sfunden bzw.
24 Stunden Iür letzteren FalI bei Raumtemperatur.
c) Pyrolytische E:rperimente in Substanz (51/2 Std. 150oC), mit Ueberschuss an
Ligand (5 Min. t50oC) sowie in Dimethylformamid wlihrend 48 Stunden bei
2000c.
In keinem der unter a-c angeführten Experimente liess sich eine der rrlsolierungtl
würdige Bande im sichtbaren Elektronenspektrum finden.
- 4 3
Kobalt-Komplex 6Bd:
Alle Versuche in dieser Reihe wurden im 0, 1 mMol Masstab unter absolu-ten Bedingu.ngen durchgeführt, wobei man als Basen lGfium-tert. -butanolat unddas kristalline Bis-(trimethylsilyl)-amin-Natrium verwendete. Als Farameter
schienen uns 0101, 0r1 und 0r2 mMol Deprotonierungsmittel pro Komplexeinheitsorvie Dimethylsulfoxyd, Dimethylformamid, Diäthylenglykoldimethyläther und $-ridin als Reahtionsmedien geeignet. Als Reaktionszeit wählte man eine wochebei Raumtemperafur, bevor die unter Stickstoff gehaltenen Gefässe zur UV-spek-troskopischen Vermessung geöffnet wurden.
Wie im Falle des vorangehend beschriebenen Nickel-Ibmplexes war auchhier in keinem der 24 sorgfliltig kontrollierten Experimente mehr als eine schul-ter im sichtbaren Bereich des UV-Spektrums zwischen 4S0 und 500 nm festzu-stel len.
Verschiedene andere Cyclisierungsexperimente umfassten die Allrylierung
des Nickel-I(omplexes 61a mit einem grossen ueberschuss an Triäthyloxonium-tetraJluoroborat, wobei als Hauptprodukt der "dimere" Nickelkomplex 62a anfiel.Das gleiche Produkt wurde auch dann beobachtet, wenn nur mit einem Mol AI-Irylierungsmittel pro Ifumplexeinheit gearbeitet wurde.
Der widerstand, den die Nickel und I(obaltkomplexe 68a und 6gd einer cyc-lisation entgegensetzten deutet auf einen gemeinsamen Grund hin. vorerst istnicht arzunehmen, dass die Reaktivitäten der cyclisationszentren an sich nichtausreichen rvürden um eine Kondensation zu erreichen. vielmehr scheint dietetrahedrale Bauweise der untersuchten Metarlkomplexe dafür verantwortlich zusein, dass keine cyclisation eintritt. Die tetrahedrale Bauweise wiederum findeteine plausible Erlilärung in der Gestalt der Llganden, welche durch gegenseitigesterische Hinderung eine planare Anordnung erschweren.
Es war deshalb von höchstem Interesse, als es Herrn Dr. A. p. Johnsonim Anschluss an diese Arbeiten gelang, den trans 69 bzw. cis-palladium-Kom-plex ?0 des Enamids 38 darzustellen.
- 4 4 -
Schema XfV
1. ) Et3o * BF4 -
2. ) Base
BF,-
Der trans-Pd-(tr)-Komplex 69 cyclisiert unter sehr milden Bedingungen bei
der Eiilvirkung von Triäthyloxonium-tetralluoroborat, ge{olgt von N,N-Diisopropyl-
äthylamin zu Pd-( t r ) -2, 2,7 '7,12rI2,1?,1?-octamethyl-Ä3-corphin ?1 im Gemisch
mit wechselnden Mengen des monokondensierten Produlrtes ?2. Der cis-Komplex?0
dimerisiert spontan bei Anwesenheit von spuren säure zu einem dem Nickel-
I(omplex 62a analogen Chelat.
Bedingt durch die gegenüber Nickel grössere Tendenz des Palladiumsr pla-
69
- 4 5 -
nare Ibmplex"2?) ,obilden, wurde es somit möglich, die Reaktion in die ge-
wünschte Richtung zu lenken. Damit ist nicht nur ein gestecktes Ziel erreicht
wordenl gleichzeitig ist auch die Vermutung, dass die Stereochemie der Edukt-
I{omplexe eine entscheidende Rolle spielt, bestätigt worden.
- 4 6 -
B ) S t u f e n w e i s e r A u f b a u d e s
2 , 2 , 7 , 1 , | 2 , | 2 , | ? , 1 7 - O c t a m e t h y 1 - c o r p h i n - S y s t e m s
Als die Cyclisierung des Pd-Iiomplexes 69 noch nicht bekannt war, wurden
Versuche über eine I(ondensation der beiden Hälften 3B zum offenen praecorphi-
noiden System immer dringlicher. Von einem solchen tetracyclischen System
wrire ein planarer l(omplex (vgl. z.B. Formel 62) zu erwarten. Dieser sollte
sich durch Alkylierung in den Iminoester und folgender Basenbehandlung in ein
corphinoides System überführen lassen.
Im Zusammenhang mit Arbeiten zur Synthese von Vitamin Bt, ist es in
unserer Gruppe den Her ren Dr . B . Go ld ing und P. Lö l iger28) exper imen-
tell gelungen, ein neues I(onzept für den Aulbau des Corringerüstes zu realisie-
ren:
Schema XV
\zoI -
\z'l -
xI
\-S Hzc \,/l l * \
- N H
Y"Y- N
/ N -
- N
H- l)z-s
-caz/r l \-N n-
- N H
IHI
Diese erfolgreiche Entuicklung bot Gelegenheit, die generelle Anwendbar-
keit des allgemeinen Schemas XV auf den stuJenweisen Aufbau des Corphin-Sy-
stems zu untersuchen:
- 4 7 -
Schema XVI
1 0 c
Die präparativ erfolgr€ichste Version auf dem Vitamin B1r-Gebiet schloss
die Iiondensation eines Thioamid-Disulfides mit dem Enamid 35 ein. Die Anwen-
dung des allgemeinen Schemas XV auf unsere Substanzklassen barg somit folgen-
de Unbekannten in sich:
a) die Enamide 35 und 38 in Thioenamide umzuwandeln,
b) diese beiden TNoverbindungen selektiv zu den entsprechenden DisulJiden
78 und 87 zu oxidieren,
c) mit dem bicyclischen Enamid 38 und den Disulfiden ?8 bzw. 87 eine
I(ondensation zu erreichen und
d )
90B1
- 4 8 -
d) die Entschwefelung unter so schonenden Bedingungen durchzuführen ohne
den Rest der Molekel in l\titleidenschaft zu ziehen.
Bei der Planung der Arbeiten zur Ueberführrrng der Enamide 35 und 38 in
die entsprechenden Disulfide ?B und B? war man sich der Notwendigkeit des Ein-
führens einer schutzgruppe für die exocyclische Doppelbindung bewusst. Zum
Einbau des Schwefels standen prinzipiell die Umsetzung der entsprechenden Imi-
noester mit Schwefelwasserstoff oder die direkte Realrtion der Amide mit Phos-
phorpentasulfid zur Untersuchung offen.
Alle diesem l(onzept zugrunde liegenden schritte sind in den schemata xvII
und XVIII bzw. XD( und )O( zusammengefasst.
1.) Synthese des tr identaten Ligandsystems 81
Der Schutz der exocyclischen Doppelbindung in dem in grösserer Menge
vorhandenen Enamid 35 bot keine besonderen Schwierigkeiten, zumal das Hydro-
xy ?3a resp . Methoxy-Produk t ?3b von R. Schef f o ld14) u .d E . Ber te le20)
bereits beschrieben waren. Auch die Einführung der sich später als ausserol-
dentlich wertvoll herausstellenden Cyanidgruppierung Iiess sich unter sehr mil-
den Bedingungen - I(aliumcyanid in Methanol - bewerkstelligen.
Als die für die Umwandlung des f-Methoxylactames ?3b in das Thioenamid
?5 günstigsten Bedingungen erwies sich das Arbeiten mit Phosphorpentasulfid in
ryridin/Triäthylamin, wobei im gleichen Schritte durch das Reagens auch die
schutzgruppe entfernt wurde. Führte man die I'schwefelungrr in Diäthylenglykol-
dimethyläther und ohne Anwesenheit von Base aus, so bestand das Hauptprodukt
der Reaftion ln dimerem Thioamid ?4; dessen Spaltung in die Monomeren bei ho-
her Temperatur unter Säurekata.lyse, wie sie im Falle des Dilactames 54 von
R. Scheffold14) beschrieben wurde, verl ief aber unbefr iedigend.
Die hervorstechendsten Merkmale des Thioenamides ?5 gegenüber dem Sauer-
stoffanalogon 35 sind a) seine um ?0 nm bathochrom verschobene UV-Absorption
(22S nm gegen 295 nm) mit dem hohen molaren Extinktionskoeffizienten von 20'800;
b) das Fetrlen der carbonylschwingung und Auftreten der Thioamidbande bei
1480 cm-l und c) die Verlagerung der Methylenprotonen im NMR-spektrum nach
tieferem Feld (2,88 gegenüber 2133 ppm).
- 4 9 -
Schema XVII
o p4Sro _
Diglym(x=ocH3)
x
X = O H
X = OCH.
X = C N
Pyridin
ü D i g r v m
Peslo
\,^z'' \ /
/t-NH
a)
b)
c )
x = o H
* = oCH3
X = C N
a) t = oCHs
b ) x = c N
- 5 0 -
Die erneute Ueberführung in die beiden an der En-Funktion durch Methanol
bzw. Cyanwasserstoff geschützten Thioamide erfolgte im ersteren Falle durch
säurekatalysierte Anlagerung von Methylalkohol, rvobei die nach wässriger, bei
pH 5 erfolgter Aufarbeitung aus dem Reaktionsgemisch isolierte Hydroxyverbin-
dung 76a auf die Labili&it der (C-OCH3)-Bindung hinwies (Bereits eine Dünn-
schichtprobe, in Methylenchlorid auf Silicagel aufgetragen, zeigte immer Hydro-
xyverbindung an). Die Aularbeitung wurde deshalb in dem Sinne abgeändert, dass
die Entfernung der Trifluoressigsäure nicht auf w2issri.gem Wege, sondern durch
Absorption an einem zehnfachen Ueberschuss fein verriebenen lGliumbicarbona-
tes in methanolischer Lösung erfolgte. Die Ausbeute an Methoxyprodukt 76b nach
Kristallisation aus Hexan konnte so auf 90 Prozent gesteigert werden. Das UV-
Absorptionsmaximum von 76b, nur noch durch die Thioamid-Gruppierung bedingt,
Iiegt bei 268 nm. Im Infrarotspektrum erscheint die Thioamidbande bei 1500 cm-1
und im Kernresonanzspektrum geben die Methylenprotonen Anlass zu einem AB-
System mit den vier Linien bei 2,39 und 2,68 bzw. 2,BBund 3,1?ppm. Die sich
daraus ableitende I(opplungskonstante von 1? Hertz stimmt mit Literaturangaben29)
überein. Als scharfes Signal treten ferner die Methoxylwasserstoffe bei 3,28 ppm
Die Addition von Cyanvasserstolf an das Thioenamid 75 liess sich durch
einen geringen Ueberschuss an Kaliumcyanid in wasserfreier methanolischer Lö-
sung bei Raumtemperatur glatt eneichen. Zur Neutralisation des Reaktionsge-
misches rührte man mit einer äquivalenten Menge gefälltem Ammoniumchlorid
und erhielt das Cyanaddukt 76c nach wasserfreier Aufarbeitung und Iftistallisation
aus Methylenchlorid/Hexan in 79-proz. Ausbeute.
Ein direkter Weg zum gleichen Produkt 76c bestand in der Ueberführung
des Enamides 35 in das Cyanaddukt 73c, gefolgt von der Behandlung mit Phos-
phorpentasulfid in siedendem Benzol, ohne dass sich dabei die Schutzgruppe ab-
spaltete.
Als einzige Besonderheit in den physikalischen Daten von ?6c ist die schlech-
te Sichtbarkeit der Cyanid-Tripelbindungsschrvingung bei 2240 cm-l, gemessen in
Chloroform, hervorzuheben. In Nujol tritt diese immer noch schwach, doch et-
was schärfer hervor. Fernet bleibt im Massenspektrum der Molekularpik unent-
deckt, da.für stellt das HCN-Abspaltungsprodukt den Basispik dar.
- 5 1
Prinzipiell stellt unser eingangs err,v:ihntes Disulfid nur ein Speziatfall der
allgemeinen Formulierung
>s-x_ N
dar. Theoretisch lässt sich X durch irgendein Nukleophug ersetzeng es wird um-
so reaktiver sein, je grösser dessen Abgangsrealitivität ist. Die Schwierigkeitdabei dürfte in der Wahl von X liegen: Seine Abgangsreaktivität sollte grösser
als jene des Thioamids sein, doch wiederum nicht so gross, als dass es zur
Ausbildung des Disulfids käme. Diese Schwierigkeit liesse sich durch die An-
wendung einer grossen Menge der Xr-Komponente überwinden, doch sätte man
sich nachher mit der Entfernung des Ueberschusses an Reagens konfrontiert.
SchLiesslich bliebe die Equilibrierung zwischen Thioamid-disulfid und einer Xr-I(omponente zu untersuchten (RrS, + X2 :2 RSX). Eine weitere Möglichkeit
bestünde in der Anwendung eines XY Oxidantionsmittels, wobei die Unterschiedein den Abgaagsreaktivitäten von X und Y sehr ausgeprägt sein sollten (2.8. ge-
mischte Peroxide).
In einigen Vorversuchen wurde festgestellt, dass sich das Disulfid ?8a mitBenzoylperoxid als Oxidationsmittel sehr leicht bildet. Als beste Darstellungswei-se erwies sich schlussendlich das Arbeiten in tert. -Butanol, oxidation mit Ben-zoylperoxid in Anwesenheit von fein pulverisiertem Kaliumcarbonat (quantitative
Absorption von Benzoesäure) bei Raumtemperatur. Nach dem Filtrieren durch
Cellit und schonendem Einengen am Vakuum bei max. 40oC lag das Disulfid ?Baals farbloses Oel, welches sich schon nach }urzem Stehen unter Stickstoff bräun-lich verfärbte, vor. Ein der Instabilität wegen nur qualitativ aufgenommenes uv-Spektrum zeigte bei 224 nm ein Absorptionsmaximum und im lR-spektrum eineneue starke Bande bei l5B0 cm-l (C=N-Doppelbindung). Unter Beibehaltung der-selben Kopplungskonstante für die Methylenwasserstoffe erscheinen im NMR-spek-trum des Disulfides 78a die signale des AB-Systems gegenüber dem Thioamid ?6bum 0r2 ppm bei höherem Felde. Im Massenspektrum lässt sich der Molekular-pik bei m/e 344 gerade noch erkennenl deutlich ist hingegen das Fragment beim/e 312 (Verlust eines Schtvefelatoms) sichtbar.
- 5 2 -
Alle mit dem durch die Methox''funktion geschützten Disulfid ?8a und dem
bicyclischen Enamid 38 durchgeführten Iiondensationsversuche lassen sich stich-
wortartig zusammenfassen: Weder durch pyrolytische, lichtinduzierte, noch säu-
re- bzw. basenkatalysierte Bedingungen wurden Anhaltspunkte für eine Konden-
sation im vernünftigen Ausmass erhalten. Aktivierung durch Allcylierung der
Schwefelbrücke mit Methyljodid sowie durch Koordinierung mit Quecksilbersal-
zen resp. Bortrifluorid ftihrten zu keinen Erfolg versprechenden Ergebnissen.
In Anlehnung an die bekanntlich grosse Reaktivität der sulfenylhalogenide
gegenüber Doppelbindungen30-32), wurde über den Weg des Thioamid-Silbersal-
zes ?? mit elementarem Halogen bei -?OoC versucht, eine RS-X Verbindung in-
termediär darzustellen und mit dem Enamid 38 zu kondensieren.
Für die in Schema XVtr angegebene Struktur ?7 des Silbersalzes spricht
die bekannte liomplexierungstendenz von Schwefel mit Silber, fundiert durch das
Auftreten der l(oNenstoff-stickstoff-Doppelbindungsschwingu.ng bei 1535 .--1 i,,
Lösung und bei 1555 cm-l im festen Zustand.
Durch die Einwirkung der Halogene CNor, Brom und Jod bei tiefen bis
sehr tiefen Temperaturen (-30 bis -?OoC) auf das Silbersalz 7? (gelöst in Me-
thylenchlorid) und zugabe des Enamids 38 korurte jedoch in keinem Falle die ge-
wünschte s-verbrüc!:te verbindung vom Typ ?9 gefunden werden. vielmehr liess
sich aus einem Experiment mit Jod in kleiner Ausbeute mit dem versprechenden
l --- von 346 nm eine Substanz isolieren, welche sich aber in der Folge alsmax
eines der beiden möglichen, an der exocyclischen Doppelbindung des bicyclischen
Enamids 38 isolierten Produlite erwies.
Die bei all diesen Versuchen festgestellte Unübersichtlichkeit legte die Ver-
mutung nahe, dass die vielfalt der Reaktionsprodukte durch die Labilität der
Methoxygruppe verursacht ist. Es wurde deshalb nach Bedingungen zur Oxidation
des Cyanothioamides ?6c und dessen Kondensation zum S-verbrückten Produkt 79
gesucht.
Die beim Methoxythioamid ?6b bei der osidation zum Disulfid gesammelten
Erfahrungen konnten direkt auf das Cyanaddukt ?6c übertragen werden. Auffallend
an den spektroskopischen Daten des kristallinen Disulfides ?Bb ist a) der gerin-
ge molare Extinktionskoeffizient von ?000 bei einem i*ovon 223 nm, b) die
um das ca. dreifach gestiegene Vibrations-Intensität der (C=N)-Bande gegenüber
dem cyanothioamid ?6c und c) das Auftreten des in Form eines AB-Systems et-
- 5 3
Schema XVIII
?8a, b +
- 5 4 -
warteten Signals der Methylenprotonen in einem leicht strukturierten Singulett
bei 2, ?8 ppm.
Während in Versuchen zur säurekatalysierten Kondensation des Cyanid-ge-
schützten Disulfides ?Bb mit dem bicyclischen Enamid 38 die Rea-lrtion nicht inder gewünschten Richtung verlief, führten in stark basischem Milieu durchge-
führte Versuche zu Rohprodullen, die im Dünnschichtchromatogramm zwei, un-
ter der UV-Lampe intensiv gelb fluoreszierende neue Flecken zeigten. Nach
Festlegung der optimalen Reaktionsbedingungen - Disulfid ?Bb und l(aliumsalz desEnamids 38 in tert. -Butanol über Nacht bei Raumtemperatur - liess sich nach
chromatographischer Aufarbeitung in 31-proz. Ausbeute die erstrebte schwefel-
verbrückte Verbindung ?9 neben 21 Prozent des doppelt kondensierten produktes
B0 (als Oel) gewinnen.
Die in citronengelben Rosetten kristallisierende Verbindung 79 weist einenbei 165-16?oC liegenden schaf,fen Schmelzpunkt auf. Eine Schmelzpunktsprobezeigte im Dünnschichtchromatogramm (Silicagel/Chloroform/Aether,/1:t) gegen-
über Analysenmaterial keine neuen Flecken. Besonders charakteristisch, werurauch in der Intensität sch.,vach ausfallend, ist die im Infrarot-spektrum erschei-nende (C-H)-Streckschwingung eines vinylischen protons bei 8060 cm-l. Da einesolche im freien Enamid 33 nicht auftritt, ist die Annahme berechtigt, dass essich um die vinylische, geminal durch Schwefel substituierte l(ohlenstoff-Wasser-stoff-Bindung handelt. Die cyanid-Absorption erscheint ars Doppelpik bei 2240und 2230
"*-1 uon schwacher Intensität, während der Rest des spektrums durch
eine ganze AnzaN scharfer, intensiver Banden charakterisiert ist: V (c=o) 1?3b,1?20 (Doppelpik), v (C=C) 1635, v (C=N) 1b?0 bzw. 151b .*-1. I . UV-Absorp-tionsspektrum geben die beiden im l\Iolekül vorhandenen ä-Systeme Anlass zuden bei 277 und 359 nm liegenden luaxima. Ergänzend zur l!{ikroanalyse bürgtdas Nll IR-Spektrum mit den Singuletten bei 1,08, 1,24, 1,33, l ,bl ppm und denrelativen rntensitäten von 1:2:3:1 für die sieben Methylgruppen, den Absorptionenfür sechs Ittlethylenprotonen in je zwei singuletten bei 2,41 und 2,6bppm (Ietzte-res verbreitert, Intensitätsverhältnis l:2), sowie den beiden signalen der vinyli-schen Protonen bei 5,15 resp. 6,31ppm, für die Richtigkeit der vorgeschlagenenstruktur. offen bleibt lediglich die Frage nach der Konliguration an der exocyc-lischen Doppelbindung. Da dieser Frage aber in der Folge nur untergeordneteBedeufung zukommt, verzichteten wir auJ eine untersuchung in dieser Richtung.Im Massenspektrum tritt der Molekularpik als starkes lon bei m/e 3gg auf, wo-
- o D -
durch sie die Stabilität der Schwefelbrücke (schon bei einer Schmelzpunktsprobe
qualitativ festgestellt) erneut maniJestiert.
Die zrveite, im Dünnschichtchromatogramm etwas grössere Retention auf-
weisende gelbe Substanz erwies sich nicht, rvie zuerst auJ Grund chromatogra-
phischer Evidenz angenommen, als das andere Diastereomere, sondern als das
Bis-I(ondensationsprodukt 80. Eine auf chromatographischem Wege gereinigte,
nach drei Wochen Stehen im Kühlschrank nicht zur Iftistallisation zu bewegende
Probe zeigte mit Struktur B0 vereinbare physikalische Konstanten. Besonders
aufschlussreich ist neben dem NMR-Spektrum das massenspektrometrische Mo-
leküIion bei m/e 564.
VöIIig unbefriedigende Resultate lieferten die Versuche mit der Verbindung
vom Typ R-S-X (r'gf. Schema XV). Im Falle des 2,4-Dinitrophenyl-sutfenylchlo-
rids (Kharasch Reagens) konnte das einheitliche Cyano-thiomaiddisulfid ?8b dünn-
schichtchromatographisch nachgewiesen werden. Bei Verrvendung des EIIman Rea-+ ) 3 3 )gens ' --' verlief die Reaktion so unübersichtlich, dass auJ eine Fortsetzung der
Experimente in dieser Richtung verzichtet *urde.
Zum herausfordernden Problem gestaltete sich indessen die Schwefelelimi-
nierung. Die in einer analogen Schrvefeleliminations-Rea-lition der Vitamin 812-
Reihe (Verknüpfung der Ringe B und C; vgl. Diss. P. Löl iger28); gufrrrd"ne
hohe Alitivität von Triäthylphosphit erwies sich in unserem FaII als wirkungslos.
So erhielt man in Experimenten mit Triäthylphosphit in Xylol, während 21 Stun-
den bei 13OoC (mit katalytischen Menge oder einem Aequivalent lGlium-tert. -
butanolat sowie mit N,N-Diisopropyläthylamin bzrv. mit einer Spur p-Toluolsul-
fonsäure) praktisch unverändertes Ausgangsmaterial zurück. Forcierte man die
Reaktion durch zrveieinhalbstündiges Erhitzen in Triäthylphosphit bei 200oC (olme
Lösungsmittel), so enthielt das Realtionsgemisch mindestens acht Substanzen ne-
ben unverändertem Edukt.
Der in der Vitamin Brr-Reihe beobachtete Effeld von Nickel-(tr)-Ionen (die
Realrtionstemperatur kornte hier durch die Anwesenheit von Nickel-perchlorat und
N,N-Diisopropyläthylamin von 120oC auf 50oC erniedrigt werclen) rvirft die Frage
auf, ob durch l{omplexierung der Stickstoff-Funktion das Gleichgewicht zugunsten
der Episulfid-Bildung verschoben wird:
*) 5, 5'-Dithiobis-(2-nitrobenzoesäure)
- t b -
s
r/I-Tr- N . . . N +
M
In der Tat lieferte eine Reaktion mit Nickel-(Il)-Ionen bei Gegenwart von
N,N-Diisopropylätlylamin in Acetonitril und Erhitzen im geschLossenen Rohr
während 2lrD Stunden bei 115oC ein entschwefeltes Produkt. Das diesem Expe-
riment anha.ftende, unheilvolle Gefühl (erhitzen eines wasserfreien Perchlorates
auf über 100oC) und die Ungewissheit, ob eine Elimination bei Raumtemperatur
auf diesem Wege zu erreichen sei, veranlasste uns die Route der metallfreien
Schwefelextraktion weiter zu verfolgen. Verwendete man anstelle von Triäthyl-
phosphit das basischere Triphenylphosphin bzw. Tri-n-butylphosphin, so wurde
zwar in beiden Fällen vergleichbare, sehr langsame, doch von Nebenprodukten
relativ freie Schwefelelimination beobachtet. Ein quantitativer Ansatz mit drei-
fachem Ueberschuss an Triphenylphosphin rvährend sechs Tagen bei 152oC unter
Stickstoff erhitzt, lieferte nach chromatographischer Reinigung 25 Prozent an
kristallisiertem tricyclischen Amid 81, neben 41 Prozent ebenJalls kristallisier-
tem Edukt 79.
Dieser interessante, dreizähnige Ligand 81 stellt das zweite 'tCyclushomo-
loge'r des zentralen Enamids 35 dar. Das in hellbraunen, kleinen Quadern kri-
stallisierende Produkt rveist einen bei 1?B-1?9oC liegenden scharfen Schmelzpunkt
auf. Die höchste Bande im UV-Speklrum erscheint bei 365nm (6= 19'300), be-gleitet von einer intensiveren zweiten bei 255 nm mit dem hohen molaren Extink-tionskoeffizienten von 31t700. Das Kernresonanzspektrum (siehe Fig. 1) zeigt bei3,03 ppm (2H) ein verbreitertes Signal und bei 5,19 bzw. 5,68 ppm (verbreitert)
die beiden vinylprotonen. wegen den beobachteten verbreiterungen lässt sich die
Methylengruppe bei 3,03 ppm dem "CN-Ringr', und das dazu allylisch stehende
Proton der Absorption bei 5r68ppm zuordnen. Bemerkenswert ist das Ausblei-
ben eines theoretisch zu erwartenden AB-Systems.
D J
Fig. 1
Das Schwingungsspektrum ist durch einen schwachen Doppelpik bei 2240 und- 1
2230 cm-' v (C=N), sowie durch starke Absorptionen bei 1?40 rr(C=O),
1640 y (C=C) und 1620 v (C=N) cm-l cherakterisiert. Im MassenspeKrum ist
im Vergleich zu 84 das Aultreten des MoleL:ularpiks mit ?8/q, des (M+-CH3)-
Piks mit ebenfalls ?B7o und des (Iu+-HCN)-Signals mit nur 55 Prozent relativer
Intensität bemerkenswert.
Wurde die Schwefeleliminierung bei höherer Temperatur, d.h. während
10 Stunden bei 1?0oC in einem vierfachen Ueberschuss an Triphenylphosphin (ohne
Lösungsmittel) ausgeführt, so liess sich nach chromatographischer Trennung in
ca. 5 Prozent Ausbeute das entschwefelte Umlagerungsprodukt 83 isolieren (HCN-
Elimination und Umlagerung).
Seine Struktur lässt sich vor allem anhand des Nl\{R-Spektrums - eine zu
einem Doublett (I(opplungskonstante 1r5 cps) aufgespaltene, ungesättigte I\Iethyl-
gruppe bei 2108ppm - und dem massenspektroskopisch bestimmten Molekularge-
w"icht von 339 ableiten.
Bestrebungen, mit desaktivertem Raney-Nickel des Schwefel zu entfernen,
endeten in der Isolierung des neutralen Nickelkomplexes 82. Das Verhalten im
NMR (keine Absorptionen), sein IR- und UV-Spektrum, nicht zuletzt aber die
- 5 8 -
durch Entkomplexierung mit Cyanid in wässrig-methanolischer Lösung beobachte-
te Regeneration des Ligandsystems 79, werden der vorgeschlagenen Struktur ge-
recht. (Die Bildung vornehmlich dieses Komplexes 82 körnte mit ein Grund für
die unerwartet schwierige DesuUurierung im Falle der Versuche mit Nickelper-
chlorat sein).
Ein bedeutender Schritt vorwärts bei der Schwefeleliminations-Reaktion er-
reichte man durch die Anwendung von Bortrifluorid als Katalysator (vorliegend
in der Form des Triphenylphosphin-Adduktes). Im Vergleich zum wochenlangen
Erhitzen bei 150oC mit Triphenylphosphin konnte durch die gleichzeitige Anwe-
senheit von Bortrifluorid in Dimethylformamid nicht nur die Zeit auf drei Tage
bei Raumtemperafur, gefolgt von 16 Stunden bei 45oC gesenkt, sondern auch die
Ausbeute an schwefelfreiem Produkt aui ?? Prozent erhöht rverden. Das Reak-
tionsgemisch, das sich im Dünnschichtchromatogramm als aus zwei Substanzen
bestehend erwies, setzte sich zr ca. l/3 aus dem oben beschriebenen Isomeren
81 sowie zr ca. 2/3 aus einem anderen Isomeren zusammen. In Benzol als Lö-
sungsmittel konnte unter Anwendung des Triphenylphosphin-Bortrifluorid-Adduk-
tes nach fünJ Stunden Erhitzen am Rückfluss die kristallisierte schwefelfreie
Verbindung 81 in 74-proz. Ausbeute ge\r,onnen werden.
2. ) Synthese des tetradentaten. praecorphinoiden Ligandsystems g0
Der Erfolg beim Aulbau des tridentaten Ligandsystems 81 mit der ,'Schwe-
felbrückenrr-Methode verlangte die I\töglichkeit der Synthese eines praecorphinoi-
den Systems auf analogem Wege zu testen.
Zu diesem Zweck musste zuerst das Enamid 38 in ein an der exocyclischen
Doppelbindung geschützten Thioamid übergeführt werden. Nach selel<tiver Oxida-tion (wobei an die Selektivität dieser Reaktion, bedingt durch die Anwesenheit
eines konjugierten Systems, wesentlich grössere Anforderungen gestellt rverden
mussten als im einfachen Thioamid ?6c) sollte sich das Disulfid B? mit dem Ena-
mid 38 zu der schwefelverbrückten Verbindung 89 kondensieren und nachträglichentschwefeln lassen.
Die Ueberführung des Enamides 38 in das Cyanothioamid 85 konnte prinzi-
piell auf drei Arten durchgeführt werden. Der zuerst untersuchte Weg führte
über die ReaJrtionsfolge Enamid 38 + En-iminoester 6?b + En-thioamid 86.
- 5 9
vrobei interessanterweise nur die ReaKion mit Hydrogensullid in 26-proz. Aus-
beute zum Produkt BG führte (Der Umsatz mit flüssigem Schwefelwasserstoff
unter starker Säurekatalyse führte zur Bitdung hochschmelzender Substanzen).
Das in gelben Nadeln kristallisierende Thioenamid 86, in festem Zustand
stabil (bei Raumtemperatur), zersetzt sich in Lösung rasch unter Lichteinfluss.
Wie sein Sauerstoffanalogon 38 weist es im lR-Speltrum eine konzentrationsun-
abhängige (N-H)-Absorption auf. Die Streckschwingug für die (C=C)-Doppelbin-
dung findet sich bei 1650,, für die (C=N)-Bindung bei 1530 und für die Thioamid-
gruppierung bei 1455 cm-^. Die 'rout-of-plane"-Absorption der exocyclischen
Wasserstoffe erscheint gegenüber den Enamid 38 unwesentlich höher nach 860
Wellenzailen verschoben. Die längstwellige Bande im UV-Spektrum liegt den Er-
wartungen gemäss bathochrom verschoben bei 354 nm. Das Kernresonanzspek-
trum zeigt durch die nach niedrigerem Felde abgewanderte Absorption bei
2,88 ppm der o( -IUethylenprotonen den Einfluss des Schwefels an. Die Lagen der
beiden, in zwei Singuletten erscheinenden exocyclischen Protonen sind gegenüber
dem Sauerstoffanalogon unwesentlich verändert bei 5r10 und 5118ppm anzutref-
fen. Eine Verbesserung des Verfahrens resultierte aus dem Vorscblag von Herrn
Dr. D. I \ t i l jkovi6, den Ersatz des Lactamsauerstoffes durch Schwefel direkt
mit Phosphorpentasulfid vorzunehmen. Dabei v'urde mit Diäthylenglykoldimetlyl-
äther als L,äsungsmittel (Tetrahydrofuran, Benzol, Pyridin und ein Gemisch der
beiden letzteren gaben scilechtere Umsätze) die präparativ besten Erfahrungen
gemacht. Wenn auch die Ausbeute auf über 40 Prozent gesteigert werden kornte,
so traten dieser l\Iethode vom praktischen GesichtspunJ<te her Beschränkungen
entgegen: Zur Aufarböitung war ein Säulenchromatogramm notwendig, was sich
bei der relativen Instabilität des Produktes nachteilig auswirkle.
Der Schutz der exocyclischen Doppelbindung durch Cyanid war deshalb be-
reits im Enamid 38 angezeigtl er rechtfertige sich im Experiment nicht nur in
Bezug aul die Ausbeute, sondern vor allem auch wegen der im Yergleich zum
Thioamid B6 erhöhten Stabilität des Cyanadduktes.
Versuche, direl't Cyanwasserstoff säure an die exocyclische Doppelbindung
von 3B anzulagern, scheiterten vermutlich an der geringen Dissoziations-Tendenz
der Säure. I\{ühelos hingegen gestaltete sich die Addition in methanolischer Lö-
sung mit lGliumcyanid. Nach drei- bis viertägigem Stehen bei Raumtemperatur
vrrrde vollständiger Umsatz erreicht. Das leicht durch l(ristallisation zu reini-
gende Cyanaddukt 84 weist (im Gegensatz zum Wasseranlagerungsprodukt 37) eine
- D U -
Schema )üX
C N
67b
l'" -84
I nntto
I
ttN
' N
r"i l
- -N
- 6 1
gegenüber dem Enamid33 zu erwartende hypsochrome Verschiebung nach 281nm
auf. Im NMR-Spektrum tritt das sehr schön aufgelöste, charalteristische AB-
Speldrum der allylischen Methylen-Protonen mit der Kopplungskonstanten von
1? Hertz hervor. Im Massenspektrum tritt kein Molekularpik auf.
Die Ueberführung in das Cyanothioamid 85 konnte durch 24-stündiges Rüh-
ren mit einem Ueberschuss an Phosphorpentasulfid in Tetrahydrofuran bei Raum-
temperatur in annehmbarer Ausbeute erzielt werden. Die analytischen Daten kor-
respondieren mit der Sauerstoffverbindung 84 und sind im praltischen Teil zu-
sammengefasst.
Die selektive Oxidation zum Disulfid 8? gestaltete sich - fast analog zum
Thioamid 76c - übenaschend einfach, doch stellte sich das FroduK als sehr la-
bil heraus. Zu seiner jeweiligen CharaKerisierung benützte man die lei 1530cm-1
neu auftretende (C=N)-Vibrationsschwingung und das FeNen der (N-H)-Absorption
bei 3200 "--1.
Ein sofort nach der Darstellung aufgenommenes NMR-spektrum
zeigt ein mit der Struktur des Disulfids B? vereinbares Bild: Zwei Singulette bei
1106 und 1151 zwischen einem Mult iplett von 1,28-1,33 ppml zwei Singulettebei
2,80 und 3,06 und das Signal der Methinprotonen bei 5,90ppm. Das VerhäItnis
der Regionen von Methyl, Methylen zu Vinyl betrligt, wie es für die Interpreta-
tion erforderlich ist, 15:4:1.
Die für die Kondensation im tricyclischen Falle angewendeten Bedingungen
(IQJiumsalz des Enamids 38 in tert. -Butanol) führten jedoch hier nicht zum Er-
folg. Die Realisierung der S-Verknüpfung war erst möglich durch das Arbeiten in
völlig aprotischen Lösungsmitteln. Den besten präparativen Weg dazu stellte die
Anwendung von Natriumhydrid als Base und NrN-Dimethylformamid als l,tjsungs-
mittel dar.
Die relativ schwere Zugänglichteit des Ausgangsmaterials verlangte von An-
fang an den R-S-X-Weg, wobei man aber auf Grund der Erfahrungen beim Thio-
amid ?6c weniger an ein artfremdes X als an eine trtotalerr Oxidation dachte. Vor
allem kam es darauf an, die Bedingungen so zu u'ätrlen, dass ein möglichst voll-
st?indiger Umsatz von Cyanothioamid 85 erreicht wurde. Andererseits musste da-rauf geachtet werden, dass die für die Reaktion notwendige molare Menge Oxida-tionsmittel nicht in der Zerstörung der Edul*e bzw. Produkte investiert wurde.
Ein diesen Voraussetzungen in hohem Masse gerecht werdendes Verfahren
bestand darin, die Natriumsalze von 38 und 85 (mit Natriumhydrid in Dimethyl-
formamid) darzustellen und anschllessend langsam mit einer Lösung von Benzoyl-
- 6 2 -
Schema )O(
\n ,n ' " "
Ni2*
- 6 3
peroxid in Methylenchlorid zu oxidieren. Als Begründung für das Arbeiten in re-lativ grossen verdünnungen ist das andernfalls gallertartige Ausfallen des Na-triumbenzoates anzuführen (Bei verwendung von Methylenctrlorid korurte dieserEifekt zurückgedrängt rverden). Die AuJarbeitung des Realctionsgemisches rvurde,der hohen versei-fungsgefahr wegen, wasserfrei durchgeführt; sie bestand im we-senuichen aus einer Filtration durch cellit, Entfernung des Lösungsmittels amHochva^liuum und dickschichtchromatographischer Auftrennung an Aluminiumoxidoder silicagel. Die leicht erkennüiche, getb gefärbte Zone liess sich mit Essig-ester eluieren. Dabei erhielt man in 4b prozent Äusbeute das gewünschte, tetra-cyclische schwefelverbrückte ProduK 89. vielen versuchen zum Trotz korurtekeine Iftistallisation erreicht werdenl man war daher gezwungen eine dünnschicht-chromatographisch reine, amorphe probe zu analysieren.
Seine längst*'ellige Absorption im UV-Spektrum liegt bei 3?0nm (€=Z7,2OO)mit einer zusätzlichen, etrvas weniger intensiven Bande bei 263 nm (21r?00). Evi-denz für das vorliegen eines kondensierten produktes liefern die IR-Absorptio-nen bei 3200 cm-r (N-H), 2240 und 2230 cm-l Doppelpik für v (C=N). 124ö una
- 11?25 cm-r Doppelpik 111a v(C=O), 1510 cm-l v(C=N) und 1640 ..-1 fü" v(C=C).charal<teristisch für diesen Typ verbindung ist ferner die schwache vinvlische(c-H)-streckschwingung bei 3060 cm-l. Erg:irrzend zur Mikroanalyseunu o"^o-.-
Fig. 2
89
- 6 4 -
trisch bestimmten Molekulargewicht tritt das nur aus Singuletten bestehende
NMR-Spektrum (vgl. Fig. 2) mit dem Verhältnis von 27:8:3 für I\{ethyl, Methy-
len bzw. Vinylprotonen.
Im Massenspektrum tritt der Moleküpik bei m,/e 505 nur mit einer rnten-
sität von 10S hervor, während das HCN-Abspaltungsprodukt (m,/e 478) 4B7a und
der zusätzlich dazu, durch den Verlust von Schwefel gekennzeichnete Pik bei
m/e 446 83% des Basispik (M+-HCN-S-CH3) bei 431 ausmacht. Interessanter-
weise ist auch das durch primären Verlust von Schwefel entstandene Fragment
bei m/e 4?3 (Mr-S) mit einer relativen Intensität von 67o sichtbar, im Gegen-
satz zur Verbindung ?9, wo nur das Fragment M+-SH mit vergleichbarer Inten-
sität hervortritt.
Als die zur Entschwefelung geeignetste Methode bot sich nach den Erfalrun-
gen mit dem tricyclischen Liganden Bl das Arbeiten mit Triphenylphosphin-Bor-
tri{luorid-Adduli:t an. Immerhin sollte dem tetracyclischen System eine ausge-
zeichnete I(omplexierungseigenschaft innewohnen, und in der Tat liess sich spä-
ter eine Schwefeleliminierung mit Nickelperchlorat erreichen. In diesem Zusam-
menhang ist die interessante Tatsache zu erwlihnen, dass in Anwesenheit von
N,N-Diisopropyläthylamin keine Elimination von Schrvefel, selbst nach 1? Stunden
bei 60oC zu beobachten war. Ibmplexierte man die schwefelverbrücKe Verbin-
dung 89 mit Nickelperchlorat in Acetonitril ohne die dabei freigesetzte Perchlor-
säure zu neutralisieren, so korurte nach basisch wässriger Aufarbeitung und Chro-
matographie an Silicagel mit denr System Benzol/Triäthylamin g:1 der enamini-
sierte, neutrale und gegen Sauerstoff extrem empfindliche Nickel-Ibmplex 90 in
38-proz. Ausbeute als Oel gewonnen werden. Trotz verlustreicher Reinigung
(durch Lultkontakt sofort zu einem violetten I{omplex oxidiert) konnte das Nickel-
chelat 90 kristallisiert und analysenrein erhalten werden.
Der in schwarzen, bei langsamer l(ristallisation in kleinen Quadern kristal-
lisierende Komplex 90 rveist einen vermutlich durch HCN-Elimination bedingten,
scNeppenden Schmelzpunkt von 1?5-245oC auf. Das osmometrisch, in Methylen-
ctilorid bestimmte Molekulargewicht rveicht weniger als 2 Prozent vom theoreti-
schen Wert ab, wlihrend im Massenspektrum der Molekularpik insichtbar bleibt.
Bezeichnend für die im Ibmplex erleichterte Eliminierbarkeit der Cyanidgruppe
ist das Auftreten des Piks m/e 502 (28/e rel. Intensität) und m/e 487 (-IICN-CH3)
als Basispik. Im IR-Spektrum bleibt die Cyanid-Schwingung fast völlig verborgenl
auch die anionisch vorliegende Carbonylgruppe wird durch die (C=N)-Schwingung
- 6 5 -
überlagert. Die intensivste Bande liegt bei 1625 cm-l. Das auJ pH-Aenderungen
drastisch reagierende UV-Spektrum weist neutra"l vermessen im wesentlichen
vier Banden bei 299, 341, 395 und 495 nm auf, unter sauren Bedingungen bei
276, 342, 420 und 495 nm w:ihrend in basischer.Lösung die l\laxima bei 258,
302, 385 und 49? nm liegen. Im 100-I\IHz Nl\tR-Spektrum (vgl. Fig. 3) treten
sämtliche Methylgruppen als Singulette auf, wobei die geminal mit der Cyanid-
gruppe verbundene, bei dem für eine gesättigte Methylgruppe ungewöhnlich nied-
rigem Felde absorbiert. Die besondere sterische Lage stellt aber dem Verständ-
Fig. 3
nis der tatsäctrlich beobachteten chemischen Verschiebung nichts in den Weg,
wenn man bedenkt, dass die Methylgruppe sehr nahe an die Carbonylgruppe zu
liegen kommt. Durch die Nlihe des asymmetrischen Zentrums wird auch die Auf-
spalfung der o( -Metlylenprotonen des carbonyl-tragenden Ringes in ein AB-Sy-
stem erklärlich. Die Anwesenheit eines zweiten Ali-Systems zwingt zudem die
Enaminisierung in einen der beiden mittelständigen Ringe.
Wurde die Entschwefelung mit Triphenylphosphin-Bortri{luorid-Addukt in
Dimethyllormamid während 45 Minuten bei 105oC durchgeführt, so erhielt rnan
nach rvässriger Au.farbeitung und Entfernung des Triphenylphosphins bzw. Tri-
- 6 6 -
phenylphosphinsul.fids eine auf dem Aluminiumoxid-Dickschichtchromatogramm
orange wandernde Zone. (Auf dem Dünnschichtchromatogramm dieses l\{aterials
waren neben dem HaupüIeck zwei Nebenprodukte sichtbar; im IR-Spektrum tra-
ten Absorptionen au.{, welche im kristallinen Isomeren fehlten). Die angestreb-
te, a.llerdings verlustreiche Kristallisation eines Isomeren gipfelte in der Iso-
lierung des in orangen, sterneniörmig kristallisierenden Produktes 91, dessen
lR, UV, Massen- und NMR-Spektrum mit dem metallfreien, praecorphinoiden
System in Einklang stehen. Unter solchen Bedingungen entschwefeltes Produkt
Iiess sich mit Nickel-(Il)-Ionen in den auf direktem Wege erhaltenen I{omplex
überftihren.
- 6 ? -
A u s b l i c k
Das Fortschreiten der in llapitel A erwähnten Arbeiten mit dem planarentrans-Pd-I(omplex 69 führte in der zwischenzeit zu einer dem Nickelkomplex g0(bis auf die cyanid-schutzgruppe) analogen Zwischenstufe. Es scheint, dass die-ser Typ von verbindungen im vergleich mit der hier besprochenen synthese ex-perimentell vorteilhafter über den l(omplex 69 dargestellt wird.
Ausgehend von dem in dieser Arbeit dargestellten praecorphinoiden Nickel-komplex g0 sollte es nun möglich sein, so wie es im Falle des pd-Iiomplexes
bereits real isiert ist, das System des Ni-(I I)-2,2,7,7,12,1211?rl?-octamethyl_A"-corphins 92 herzustel len.
90 92
- 6 8 -
Besonderen Dank gebührt auch den Herren
D r . E . B e r t e l e
D r . A . P . J o h n s o n
D r . D . M i I j k o v i 6 u n d
D r . R . S c h e f f o l d
für die Ueberlassung von Zwischenprodukten, nicht
zuletzt aber auch für viele wertvolle Ratschläge.
_ 6 9 _
E X P E R I M E N T E L L E R T E I L
Für die Bestimmung der aufgeführten physikalischen Daten sei folgenden
Herren und ihren Mitarbeitern gedankt:
Herrn W. Manser für die @)rsen, welche in unserem mikroanalyt ischenLa-
boratorium unter seiner Leitung ausgeführt wurden.
Herrn P. -D. Dr. J. Seibl für die Massenspektren, aufgenommen auf den Mas-
senspektrographen Hitachi RMU/6A bzw. 6D mit Direktzuführung. Ionisationsener-
gie ?0 eV; Ionenguellentemp. 200oC.
Herrn Prof. Dr. W. Simon für lR-Spektren
PE 21 : Perkin-Elmer Spektrograph Modell 21, NaCl-Prisma
PE 13? : Perkin-Elmer Spektrograph Modell 13?, NaCl-Prisma
PE 25? : Perkin-Elmer Gitterspektrograph, Modell 25?
PE 125 : Perkin-Elmer Gitterspektrograph, Modell 125-1
Dimension: cm -; die geschätzten Intensitäten srmr$', bedeuten stark, mit-
tel und schwach. S = Schulter.
für UV-Spektren auf Cary-Spektrograph Modell 14. Die eingeklammerten
Zahlen hinter den Maxima bedeuten logf -Werte. S = Schulter.
für NMR-Spektren
A 60 : Varian A 60 Spektrometer (60 MHz)
A 100 : Varian-Spektxometer HA 100 (100 MHz)
Tetramethylsilan als interne Referenz (6= 0). Die chemischen Verschiebun-
gen wurden angegeben in ppm, Spin-Spin-Wechselwirkungen J in cps (IIz).
s =Singulettr d =Doublettr t = Triplett, q = Quadruplett, m = Multiplett; AB = ein
gut ersichtliches AB-System.
.,+rur pr\MCS-werre: für deren Definit ion und Bestimmung siehe W. SimonS4).
f ür Molekularge*i chtsbestimmungen :
tel nach der thermoelektrischen Methode
Messungen im angegebenen Lösungsmit-
( v g l . w . S i m o n u t r t . 3 5 ) ) .
- J U -
Die Schmelzpunkte wurden im offenen Röhrchen in einer Apparatur nachDr. Tottoli bestimmt und sind nicht korrieiert.
Die Dümschichtchromatogramme @C) wurden ausgeführt mit:
I'Kieselgel G für die Dünnschichtchromatographie nach Stahlrr, (Merck) Akti-vierung bei 130oC.
Aluminiumoxid (Alox) Fluka, für die Dünnschichtchromatographie, puriss,(57o Gips).
Entwicklung: wo nicht anders vermerkt mit Joddämpfen.
Die Dickschichtchromatogramme:
Silicagel für die präpaxative Schichtchromatographie, pFZ54, (Merck);
30 g pro 20 x 20 cm Platte; Aktivierung w:ilrend min. 2h bei 130oC.Aluminiumoxid für die präparative Schichtchromatographie, pF2S4, (Merck).
50 g pro 20 x 20 cm Platte; Aktivierung während min. 2n bei l30oC.
a)
b)
c)
a)
b)
?r
1.) Darstellung von bicyclischen Zwischenprodukten
. c@H
- | \"*"t3
czHtoozI\1. 126,2
! t
2,2-Dimethyl-3-butin-lr1-dicarbonsäure 33 wurde nach G. F. Hennion
"t "t . 16)
sowie O. K. Behrens et al. 1?) aurg"hund von 2-Methyl-3-butin-2-ol
dargestellt.
Eine zweimal aus Benzol umkristallisierte Probe zeigte einen Smp. von 9?-
990C.
*m(oon o d6) (A 60) : 6 = 1 ,39 (s ,6H) ; 2 ,85 (s ,1H) ; 3 ,32 (s ,1H) ;
ca . 915-12,5 (sehr b re i t , 2H) .
IRllrrlol (PE 257) : u.a. Banden bei 3295m, 1?0os(breit), 1240s, ??0m,
?20m, 66om cm-l.
Zur Ueberführung in das Enollacton 34 erhitzte man in einem 250 ml Schliff-
kolben mit Claisenaufsatz (Asbestnetz, Gasflammenheizung) 59,5 g /3,f-Dimetlyl-propin-malonsäure 33 (einmal aus Benzol umkristallisiert, Smp. 95-9?oC). Bei
ca. 150oC trat Decarboxylierung ein, welche mitunter, besonders bei grösseren
Mengen stürmisch verlaufen kann (Wasserkühlung bereithalten!). Nach dem Ab-
klingen der Kohlendioxid-Entwicklung fügte man ca. 2 mg p-Toluolsulfonsäure
(wasserfrei) zu und destillierte das leicht gelblich gefärbte Reaktionsprodukt bei
Normaldruck über (Sdp. 168-218oC). Man erhielt 39,9 g (9OS) Rohdestillat, wel-
ches zur weiteren Reinigung unter Zusatz einer Spur p-Toluolsulfonsäure bei
12 Torr über eine 10 cm Vigreux-Kolonne destilliert wurde. Neben einem Vorlaul
von 3,5C (Sdp. bis 66oC) erhielt man eine farblose HaupHraktion (Sdp. 66-?20/
12 Torr) von 27,0 C (61%).
IR- und NMR-Spektren des auf diese Weise gewonnenen Materials waren mitden Spektren einer auf anderem Wege gewonnenen probu14) identisch.
7-\3l
- 7 2 -
j--t-a/ \
+ /"uAoH
3 5
c?HlloN
M 725,2
In einen 250 mI Claisenkolben kondensierte man ca. 150 g Ammoniak und
tropfte anschliessend innert ca. 15 Ntinuten 60t0 S f ,1? -Dimethyl- f-methyliden-
butyrolacton 34 zu. Danach liess man während 5 Stunden bei -35 bis -45oC ste-
hen (ca. f2 Std. nach Beendigung des Zutropfens trat Kristallisation eines Reak-
tionszwischenproduktes ein) ehe man den Ueberschuss Ammoniak über Nacht ent-
weichen liess. Anderntags destillierte man den völlig durchkristallisierten Rück-
stand bei 1l Torr direM aus dem Reaktionsgefäss. Dabei wurde die lntensität der
Mantelkühlung so reguliert, dass der Vorlaul (Wasser) in's Vakuum überging und
später im Abflussrohr keine Kristallisation eintrat.
Man erhielt 5? S (96%) eines bei 124-l26o1/Ll Torr siedenden Destillates,
welches in der Vorlage durchkristallisierte (Smp. ??-BOoC).
Das lR-spektrum dieses Produktes war mit einem von R. Scheff old14)
auf anderem Wege dargestelltem /1,ft-Dimethyl- f-methyliden-butyrolactam 35
identisch. I I
ctaHztoNgM 251,4
Zur Produktion grösserer Mengen des C-Acylierungsproduktes 36 wurden je-
rveils mehrere Ansätze in kleinerem Masstab durchgeführt und die vereinigten Roh-
produkte aufgearbeitet.
In einem typischen Ansatz löste man 20,0 g Enamid 35 in 80,0 g Enollacton34
in einem nach Spülung mit Stickstoff zugeschmolzenen Pyrex-Glasrohr (Dimensio-
nen: 110/1,85 cml Wandstärke 1,75 mm, Leervolumen minimal ca. 50Vd und er-
hitzte das Rea"ktionsgefäss im offenen Bombenrohrofen auf 320oC (Ofentemperatur)
während 36 t 3 Minuten. Die Erhitzungsdauer errvies sich als kritisch und von den
appaxativen Gegebenheiten abhängig. Man hielt sich bezüglich der Realrtionsdauer
an die Erfahrung, dass in den auf Grund UV-spektroskopischer Kontrolle gut ver-
- ? 3
laufenen Ansätzen die ins Dunkelbraune gehende Verfärbung des Reaktionsgemi-
sches am Ende jeweils gerade sorr/eit fortgeschritten war, dass der Rohrinhalt
bei starkem Gegenlicht eben noch durchsichtig erschien.
Die Rohprodukte solcher Ansätze enthielten auf Grund der UV-Extinktions-
kontrolle bei 283 nm das C-Acylierungsprodukt 36 in durchschnittlich 55-proz.
Ausbeute (bez. auf 35).
Die vereinigten Endprodukte aus 12 Ansätzen obiger Art (240 g 35 und
893 g 34) unterwarf man einer Destillation im Claisenkolben bei 11 Torr, wo-
raus 849 e (Sdp./11 Torr bis 1550, Badtemp. bis 230oC) Destillat (überschüssi-
ges Enollacton 34 und 35;*) ,rnd 284 g Destillationsrückstand resultierten. Letzte-
ren löste man in Melhylenchlorid, wusch die Lösung mit 21 S-proz. IGliumcarbo-
natlösung und anschliessend mit Wasser, trocknete über Natriumsulfat und filtrier-
te über Kohle und CeIIit. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels nahm man den
Rückstand (266 g) in 50 ml Methylenchlorid auf, versetzte mit 250 ml Hexan und
liess über Nacht bei OoC stehen.
Erstes l f t istal l isat: 111,4 g, gelb, Smp. 112-114oC (gewaschen mit einem
Gemisch von 25 ml l\Iethylencilorid und 125 mI Hexan).
Zweites lftistallisat: 22,0 g, braun, Smp. 102-110oC.
Umkristallisation der vereinigten Kristallisate aus Methylenchlorid/Hexan
(gelöst in ca. 100 ml, eingeengt bis zur eintretenden ltuistallisation, d.h. bis auf
ca. die VolumenhäLfte, in einem Guss mit 250 ml Hexan versetzt und über Nacht
bei OoC belassen) lieferte 127r7 g (26/e bezogen auf eingesetztes 35) C-Acylie-
rungsprodukt 36, Smp. 113-115oC.
In einem der Ansätze war das auf solche Weise erhaltene Produkt durch IR-
und NluR-Spektren mit dem nach R. Scheff o1414) gewo*enen Produkt identi-
fiziert n'orden.
Anmerkung: Aus der Mutterlauge solcher Ansätze konnte durch }ftistallisation
ein Nebenprodukt isoliert werden, dessen analytische und spektros-
kopische Daten auf das Wasserabspaltungsprodukt 36a hin\,veisen:
*) Je nach Bedarf für die weitere Produktion kann dieses Destillat durch fraktio-nierte Destillation in die Komponenten aulgetrennt oder gesamthaJt auf Ena-mid 35 verarbeitet werden (vgl. Ammonolyse 34*35).
MGlcurctr)
uvlnton;
- t a -
ctrHtsozN
b e r . C 7 2 , 0 7 H 8 , 2 1 N 6 , 0 0
g e f . C ? 2 , 0 9 H 8 , 2 1 N 5 , 9 1
: ber . 233,3 ge f . 223,9
: 226 nm (4,148); 2435 nm (3, 894);
250S nm (3 , ?36) ; 314 nm (4 ,066) ;
342 nm (3 ,976) .
: u.a. Banden bei 3210m (breit), 1?30s, 16?5s, 1630m,
1b?Bs, 1g33s , 1290s , 1180s , 1ogbs , 960s , 9 lbs , g8os ,
845m.
; = 1 , 2 3 ( s , 6 H ) ; 1 , 5 6 ( s , 6 H ) ; 2 , 3 0 ( s , 2 H ) ; 2 , 4 5 ( s , 2 H ) ;
5 , 1 7 ( s , 1 H ) ; 5 , 1 9 ( s , 1 H ) ; c a . 1 1 , ? ( b r e i t , 1 H ) .
spezifische Massen m/e
234 (rU+1;1070), 233 (M+;607d, 232 1U+-1; 1OO7o;, Z1A
(28%), 190 (26%), t50 (16%), 148 (L37ol, 7s4 (t57d, r2l
(13%), 65 (10%), 56 (14%), 55 (t \%r, 4r (2s7d.
IRlcuctr) (PE 21)
Nm{coc5; (l oo)
IlIs (6A)
c14II2zozN2M 250 ,4
Zur Durchführung dieser Stufe vgl. R. Sctreffola14).
127,7 g (0,508 Mol) C-Acylenamid 36 (Smp. 113-115oC) wurden zu bei 10oC
mit Ammoniak gesättigtem Methanol (1,53 I I\Iethanol, 2tl8 g Ammoniak) gegeben
und die Lösung vier Tage bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nach dem vor-
sichtigen Abdampfen (Stossen) am Rotatiousverdampfer bis zur breiigen Aufschläm-
mung, Kühlen auf 0oC, Filtration und Waschen, zuerst mit kaltem I\{ethanol ge-
folgt von Hexan, erhielt man 102129 eines farblosen Produktes vom Smp. 184-
186oc* ) . Aus der Mut te r laugewurden we i te re ? ,5g (Smp. l??-1?8oc) bzw.1 ,?g
*) Der Smp. kann tiefer sein, da auch etwas entsprechende Aminoverbindung ent-stehtl eine Auftrennung der beiden Substanzen ist jedoch für die nächste Stufenicht erforderlich. Ferner wurde beobachtet, dass der Schmelzpunkt bei lang-samem Aulheizen bis ca. 20oC tiefer lieEen karur.
- ? 5 -
(Smp. 1?2-1?4oC) Produkt kr istal l is iert. Die Gesamtmenge, 111,4g(8?7o), wur-
de direkt in die nächste Stufe eingesetzt.
Das lR-Spektrum der ersten Kristallisation war mit jenem von R. Schef -
fola14) dargestelltem Produ]<t identisch (Charalterisierung siehe dort).
Aus der Mutterlauge eines ähnlich durchgeführten Ansatzes liess sich durch
lftistallisation aus wenig Methylenchlorid die der Hydroxyverbindung 37 entspre-
chende Aminoverbindung isolieren (NH" anstelle von OH):
Smp, 164-166oC (Verlust von ArJmoniali mit Indikatorpapier festgestellt).
rD - c rcnm 3350m(bre i t ) , l?20s , l6Bos, l sBom."'(cHct3) ' uruv '
Nwlcocrr) ; 6 = 1 r 0 2 ( s , 3 H ) ; 1 , 1 1 ( s , 3 H ) ; 1 , 2 9 ( s , 6 H ) ; 1 , 4 0 ( s , 3 H ) ;
2 ,35 (s ,2H) ; AB-Sys t . 2 ,35 (d ,J= l6 ,5 ,1H) , 2 ,72 (d ,J= l6 ,5 ,1H) ;
4 ,95 (s ,1H) ; 6 ,38 (b re i t , 2H) .
claHzooNzM 2 3 2 , 4
111,4 g (0,446 Mol) des Hydroxylactames 3? rvurden pulverisiert, in 900 ml
abs. tert. -Butanol (2 x über Kalium destilliert) aufgescblämmt und zusammen mit
448 ml 1,05 n (0,47 MoI) IQlium tert.-butanolat in tert.-Butanol rvlihrend 90 Min.
am Rücldluss unter Stickstoff gekocht. Danach enüernte man das Lösungsmittel
aus dem gelben Reaktionsgemisch am Vakuum, versetzte in der KäIte mit gesät-
tigter Kaliumbicarbonatlösung und extrahierte erschöpfend mit Methylenchlorid.
Die über Natriumsulfat getrockneten Auszüge destillierte man bis zur eben eintre-tenden Iftistallisation ab und versetzte sofort mit der ca. zehnfachen Menge He-xan. Ueber Nacht stellte man das Kristallisationsgut in den l(ihlschrank. Nachdem Filtrieren, Waschen mit Methylencilorid/Hexan 1:10 und Trocknen bei 100oCerhielt man 86,8 g (84/e) reines, in Form weisser Nadeln kristallisierten Ena-mids 38 vom smp. 155-15BoC.
Ein Vergleich des IR-spektrums mit dem auf thermischem Wege14) darge-
stellten Produkt zeigte keine Abweichungen.
Aus der Mutterlauge liessen sich weitere ?r1 g Material vom Smp. 138-142oC durch Kristallisation gewinnen.
Weg a)
ct sH22Nzo
MGlcurcrr)
uV(cyclohexan)
nlcctn) (PE 2l)
MS (6A)
- ? 6
c15HzzN2oM 246,4
c ? 3 , 1 3 H 9 , 0 0 N 1 1 , 3 ?
c 7 3 , 1 ? H 9 , 1 3 N 1 1 , 4 1
246,4 gef. 243
weg b)
Weg a)
Eine Suspension von 2,32 g (10,0 mMol) Enamid 3B und 3,27 g (22,1 mMoI)
Trimethyloxonium-tetraJluoroborat*) in 150 ml Methylenchlorid wurde ? Stunden
unter Stickstolf und Rühren am Rücldluss erhitzt. Die anfänglich heterogene
Reaktionsmischung klärte sich dabei langsam fast vollständig auf, um sich an-
schliessend wieder zu trüben. Nach Weiterrühren über Nacht bei Raumtempera-
tur saugte man das Lösungsmittel am Vahlum ab, versetzte den Rückstand bei
ooc mit 1?,9 ml (34 mMot) einer 1,91 n methanolischen Natriummethylatlösung,
entfernte das Methanol bei 40oC am Vakuum (zuletzt 2 Std. am Hochvakuum),
schlemmte den gelblichen, klebrigen Rückstand zusammen mit 0,2 g Aktivkohle
in ca. 20 ml Hexan auf und nutschte über Cellit ab (Waschen mit Hexan). Das
nach Absaugen des Hexans erhaltene orange gefärbte, teilweise kristallisierende
Oel (2,563 g) sublimierte man über ca. 5 g alkalisierte Glaswatte (gewaschen in
1n NaOH, gespült mit Wasser undbei 150oC getrocknet) im Gradientenrohr bei
95oC/0,005 Torr: 2,032 g hellgelbes, teilweise kristallisiertes Sublimat. Man
Iöste die öligen Anteile mit Pentan heraus und unterwarf den ungelösten, kristal-
linen Anteil (688 mg) einer erneuten Sublimation. Das dabei erhaltene Sublimat
(608 mg; farblose Iftistalle) kristallisierte man zweimal aus je 5 ml Hexan bei
OoC: 400 mg (167o) farblose Plättchen vom Smp. 128-13OoC.
be r .
gef.
ber.
303 nm (4,380); Andeutung einer Schulter bei 316 nm
(4,340)
: u .a . Banden be i 1655m, 1595s, 1535s , 1320s , B55s
spezifische Massen mrle
*) Zur Darstellung siehe Anmerkung am Sctrluss der Vorschri{t.
- t l
llt+ zsg (z3vo)
Fragmente: 245 (1Vd, 232 (L6Vd, 231 (10070), 216 (9%1,
zot (evd.NMR7..1 \ (A 60) Raumtemperatur: 1,1? (s,6H), 1,29 (s,6H), 2,45 (s,2H),
\ v v r / , ' 2 , 8 9 ( s , 2 H ) , 3 , 9 6 ( s , 3 H ) , 4 , 4 3 ( s , 1 H ) , 4 , 9 6 ( s , 1 H ) ,
5 , ? 2 ( s , 1 H ) .
Die anschliessende Aufnahme des NMR-Spektrums der gleichen Probe in
CCI* bei ?0oC zeigte die Signale eines binären Isomerengemisches: ca. ?0 t 57o
Isomeres 6?a (gleiche Signale wie oben mit ca. 70 ! 57o Intensität) und ca.
30 ! TVo des Isomeren 6?c (siehe theoretischer Teil) mit folgenden Signalen:I
t ,12 (s ,ca . IoH) , t ,26 (s , ca . Ion) , z ,oo 0 , . , " . * 2H) , 2 ,421r , c " . I zu ; ,
3,96 (CHg-O-S ing le t te ko i rz ident ) , 5 ,5B (s , ca . i
1u) , 6 ,35 (s , ca . i
1H) .
Das NMR-Spektrum (Raumtemperatur, in CDCI') einer aus einem Voran-
satz zrveimal aus Hexan kristallisierten und anschliessend bei 90oC/0r01 Torr
sublimierten Probe (Smp. 115-11?oC) zeigte ebenfalls die Signale der beiden Iso-
meren 6?a und 67c im Intensitätsverhältnis von ca. 2:1 mit dem für das Lösungs-
mittel CDCI, charaliteristischen Unterschied, dass die (C-CHr)-Signale um 1,2ppm
und das (CH2)-SiSnal um 2,5ppm für die beiden Isomeren koinzidieren, die (OCH3)-
Signale um ca. 2 cps getrennt sind.
Die Pentan-Mutterlauge engte man vollständig ein, filtrierte über Aktivkohle
(in Pentan), destillierte das Lösungsmittel ab und trocknete das hellgelbe Oel
(1,327 g; 537o) amHochvakuum. Das IR-Spektrum zeigte eine mittelstarke Carbo-
nylabsorption an.
Aus diesem Material erhielt man durch Chromatographie an basischem Alu-
miniumoxid (Aether, Essigester bzrv. Alkohol als Eluiermittel) eine einheitliche
Fraktion (DC-I(ontrolle) von 314 mg (total wa! nur ca. 507o des Einsatzes eluier-
bar), welche nach zrveimaliger lkistallisation aus l\{et}rylenchlorid,/Aether 145 mg
(67o) leicht getblich gefärbte Nadeln vom Smp. l?6-1??oC lieferte. Für die Cha-
rakterisierung wurde die Substanz 20n bei SOoC am Hochvakuum getrocknet.
1", 6?d
ctrHzzoNe
uv(stoH)
- 7 8 -
b e r . C ? 3 , 1 3 H 9 , 0 0 N 1 1 , 3 ?g e f . C ? 3 , 1 8 H 9 , 1 8 N 1 1 , 4 5
355 nm (4 ,625) , 369 nm (4 ,658)
: u .a . Banden be i 1?15s , 1665m, lb8os , 1b00s , 1325s ,1190s, 1120s, 9b5s (keine N-H Absorption).
IRlcct4) (PE 21)
NW{coCq; (e 0o ; : 1 ,22 (s ,6H) , 1 ,30 (s ,6H) , 2 ,35 (s ,2H) , 3 ,12 (s ,3H) ," 9 ,32 (s ,b re i t ,2H) , 4 ,22 (d ,J - -3 ,1H) , 4 ,32 (d ,J=3,1H) ,
5 r 1 B ( t , J = 2 , 1 H ) .
I{S (6A) spezifische Massen m/e
u+ 24a ßtVd, 24r (6Vo)
Fragmente: 2Jz (t1Vd, 2SL (l}}Vol, tsg (4Zo), 163 (9%),
162 (30vd, 148 (47d, la7 (24Vd.
DC Aluminiumoxid/Essigester RJ 0,5
Anmerkung: Darstellung von Trimethyloxonium-tetralluoroborat 36)
In einer Bierflasche wurden ?2,0 g (0,40b Mol) TriäthyloxoniumtetraJluoro-borat3?) in 150 ml wasserfreiem Methyrenchlorid gelöst; bei ca. -50oc wurdeungeflihr dasselbe volumen an Dimethyläther hinzukondensiert. Die Bierflaschewurde verschlossen eine woche bei Raumtemperatur aulbewahrt. Das ausgefal-lene Trimethyloxonium-tetraJluoroborat rurde unter Stickstoff abfiltriert und mitMethylencilorid gewaschen. solches Material wurde bis vor kurzem {ür Alkvlie-rungsreaktionen benützt.
Umll ingst wurde in unserer Gruppe von Herrn Dr. R. Keese die Unrein-heit solchen Meerwein'schen salzes NMR-spektroskopisch beobachtet. Ein von ihmgefundener weg zur Reinigung bestand im mehrfachen Lösen des rohen Trime-thyloxonium-tetrafluoroborates in flüssigem so, und Fällung mit Methylenchlorid.
Das oben beschriebene Rohprodukt enthielt nach zweimaligem umflillen ca.15% und nach fünlmaligem um.fällen noch ca. 2$ verunreinigungen. Ausbeute (b xumgefäIl t) : 16,4 g (2Ws);, N[ß(SO'): 6 = 4,55 (s). Smp. geschl. Rohr: 142-143o (zers.); smp. Lits6): t+t '"ü1' j . rzsoc.
- ? 9
Weg b) Umätherung von Aethyliminoester 67b
D a r s t e l l u n g d e s A e t h y l i m i n o e s t e r s 6 ? b
In einem zuvor bei 120oC getrockneten 250 ml Kolben*) wog man 500 mg
(4,0 mMol) N,N-Diisopropyläthylamin ein und gab in dieser Reihenlolge 16 ml
1,5 m (24 mMol) Triäthyloxonium-tetrafluoroborat und 2,32 g (10 mMol) Enamid38
zu. Nach dem Kochen am Rücldluss während 5 Stunden zog man das Läsungsmit-
tel am Vakuum ab und versetzte den Rückstand bei ooo mit 30,5mI 1,19n
(36 mMol) Natriumäthylat in Alkohol. Das heterogene Reaktionsgemisch engte man
zuerst am Rotationsverdampfer ein. Zur möglichst vollkommenen Entfernung des
Aethylalkohols liess man es zusätzlich für einige Zeit am Hochvakuum. Den
Rückstand schwemmte man in 20 ml Hexan an und filtrierte mit 1 g Aktivkohle
über Cellit. Aus dem klaren Filtrat erhielt man nach dem Einengen einen trüben
Rückstand, welchen man erneut in Hexan löste, 0r 5 g Kohle zusetzte und über
Cellit filtrierte. Nach dem Abdestillieren des Filtrates zur Trockene resultier-
te ein klarer, rot geflirbter Rückstand von 2,534 g (97Voi IR-Spektrum: kein NH
und nur sehr schwache Bande bei 1?20 "--1.
s.h" intensive (C=N)-Bande bei
lb8o cm-1) .
Umätherung:
Zum Rückstand gab man 40 ml abs. Methanol**) und erhitzte während
15 Min. am Rücldluss. Der Rückstand nach dem Einengen betrug 2,63 g (IR-Spek-
trum: um 1690m, 1620s, 1580s "ro-11
di" man der Kugelrohr-Hochvakuumdestil-
lation unterwaif:
Fraktion 1 : (Sdp. bis 120oC,/0,02Torr) 1,500g (61/e). Im IR-Spektrum keinNH
und nur eine sehr schwache Carbonylbande bei 1?00 cm-l.
Fraktion 2 : (Sdp. bis 1?0oC,/0,02 Ton) 0,221 g, Im IR lässt sich eine mittel-
starke Carbonylabsorption erkennen, jedoch kein NH.
Rückstand : 0,519 g
Aus Fraktion 1 erhielt man durch Iftistallisation aus 4 ml Hexan 728 mg
+ )
**)
Die Wahl dieser Kolbengrösse erlaubte eine bessere Entfernung des Alkoholsaus dem breiigen Reaktionsgemisch (grössere Oberfläche).Fluka A. G. Buchs
- 8 0 -
(30$) gelber l(ristalle, deren IR-Spektrum von jenem auf direktem Wege darge-
stellten Produktes nicht abwich. Aus Fraktion 2 konnten nach Kristallisation aus
1 ml Hexan 58 mg roter, klebriger lftistalle isoliert werden. Die IR-I(ontroIIe
zeigte einen abgeschätzten Carbonylgehalt von 10-207o an. Die beiden vereinigten
I(ristallisate löste man erneut aus 3 ml Hexan um (OoC), wonach 6aB mg (26%)
Iftistalle vom Smp. 121-1BoC anfielen. Im IR-Speklrum ist eine leichte Erhö-
hung in der Carbonylregion zu erkennenl sonst mit Analysenmaterial identisch.
Die vereinigten lkistallisationsmutterlaugen aus Fraktion I + 2, ein oranges Oel
von 956 mg (40/6) zeigten im lR-spektrum unter anderem eine mittlere Carbonyl-
absorption an; im NMR-Spektrum stellen die Pike der beiden Isomeren 6?a und
67c den Hauptteil der I:rtegration dar.
{>'/ -nn
" ' :\ o( \..*o
10,0 g Enamid 35 (80 mMol), 10 g Pyridin (127 mMol) und 12,3 g (96 mMol)
o(,o(-Dimethylbernsteinsäureanhydrid 49 wurden in ein Glasrohr (/ 1,5 cm, Län-
ge 50 cm) eingeschmolzen und ?2 Stunden bei 150oC zur Reaktion gebracht (spek-
troskopische Ausbeute l|rlVo\. Nach dem Abkühlen entfernte man die gesamten
Neutralteile durch Extraktion des in 150 ml Methylenchlorid gelösten Ansatzes mit
je 3 x 150 ml l0-proz. kalter (0oC) l(aliumcaxbonatlösung, welche ihrerseits mit
dreimal je 150 ml Methylenchlorid gewaschen lvurden. In Gegenwart von Eis setz-
te man das C-acylierte Enamid 50 mit 40 ml konz. Salzsäure frei, zog mit 3 x
je 200 ml Aether aus und wusch die einzelnen Extrakte mit 3 x je 200 ml gesät-
tigter I(aliumchloridlösung. Die vereinigten Aetherlösungen dampfte man nach er-
folgtem Trocknen über Natriumsulfat ein. Der Rückstand, 13r416 gr*€rgab nach
dem Lösen in 30 ml Aether und Kristallisation bei Raumtemperatur ' (1 Tag)
5,23 e Q5%) rohe Säure (Smp. 134-140oC;, die, einmal aus 20 ml Aether um-
*) Bei OoC fielen auch öIige ProduKe aus.
ctsHtgoeNI\{ 253,3
\-l.\ t)r-r")4"
+
ctsHtgo+N
nlcnctr) (PE 21)
uv(ntou)Nw{coctrl (e oo)
- 8 1
kristallisiert (benötigt ca. 5 l\{in. Rücldluss bis alles gelöst; kristallisieren bei
0oC1 waschen mit 20 ml Aether) 4,32g (21,4a,$ reine Säure 50 vom Smp. 145-
14?oC lieferte (IR-spektrum mit Analysenmaterial deckungsgleich).
Zur Analyse gelangte eine aus einem Voransatz gewonrene und aus Methy-
lenchlorid/Aether umkristallisierte Probe vom Smp. 149-150oC.
b e r . C 0 l , 6 4 H 7 , 5 6 N 5 , 5 5
g e f . C 6 1 , 6 5 H 7 , 5 2 N 5 , 5 7
u.a. Banden bei 35401v, 3320m, 1?40s, 1660s, 1sgos,
1 1 z 5 s , 1 o g o s .
281 nm (4,273)
1 , 2 9 ( s , 6 H ) ; 1 , 5 2 ( s , 6 H ) ; 2 , 3 5 ( s , 2 H ) ; 2 , ? B ( s , 2 H ) ;
5 ,40 (s ,1H) ; 9 ,34 f t re i t , lH) ; 10 ,? (b re i t , 1H) .
I\,xS (6A) spezifische Massen m/e
M+ 2s3 (z,iEo)
Fragmente: 167 (26Vol, t52 (l00%d, L25 (I2Vd, 110 (1570),
s6 (zevd, 4r (237or.Aluminiumoxid,/Aether Rf 0,05
Führte man die C-Acylierung mit 2,364 g (18,5 mMol) Säureanhydrid 49,
0, 590 g (4, 57 mMol) N, N-Diisopropyläthylamin und 0, 500 g (4,0 mMol) Enamid 35
während SStunden bei 1?6-1B1oC durch, so konnten 7,248g im UV transparentes
Produkt bei 150oC,/10-3 Torr enüernt und 1,032 g einer zwischen 150 und 2OO1C/
0r001 Torr übergehenden Fraktion gesammelt werden. Aus letzterer liessen sich
nach Lösen in Methylenchlorid und Filtration über 15 g Aluminiumoxid (bas. Akt.-
Stufe I; Glasfilternutsche G3, Höhe 7 cml Waschen mit 50 mI desselben Lösungs-
mittels) 28? mg einer unpolaren Substanz g"*i*"n*). Durch Iftistallisation aus
Aether schieden sich 70 mg farblose Plättchen. ab, welche zur Charal<terisierung
nochmals aus demselben Lösungsmittel umkristallisiert wurden. Il{an erhielt 20mg
des Spirodi lactons 48 vom Smp. 128-13OoC.
IR/.-. ,-r (PE 13?) : u.a. Banden bei l?BOs, 14?0m, looos, 945m, 910s.\ v r r v r 3 ,
NW/. r . , " l ^ r (A 100) : 1 ,32 (s ,6H) ; 1 ,44 (s ,6H) ; 2 ,33 (AB-q , J=14,4H)\ v u v 1 3 ,
*) Die Ausbeute an C-Acylierungsprodukt 50 betrug in diesem Falle nur 13 /e.
DC
uv(Btou)
Nrs (6A)
- 8 2 -
: transparent
spezifische Massen m,/e
M+ nicht sichtbar; M+l 213 (0,17o)
Fragmente: 168 (28%), 153 (5870), 56 (10070), 4l (36Vd.
ct+HetoeNM 2 6 ? , 3
105 mg (0,415 mMol) Säure 50 lieferten nach neunstündigem Rücldluss in
5 ml Methanol (unter Stickstoff) in Gegenwart von 8 mg p-Toluolsulfonsäure (was-
serirei) den rohen Ester 52. Nach dem Absaugen des Methanols und Aufnehmen
in Aether filtrierte man über 10 g Silicagel (Illerck, 0,02-0,5 mm) mit total
?0 ml Aether und destillierte den Eluat-Rückstand (109 mg, dürurschichtchroma-
tographisch rein) bei 15OoC/0,001 Torr im Kugelrohr. Man erhielt 113 mg Me-
thylester 52 als farbloses Oef (100ft).
IRlcHcr3) (PE 21) : u.a. Banden bei 3300m, 1?35s(schulter), 1720s, 1660s,
1 b g o s , 1 0 9 5 s .
: 282 nm (4 ,335)
I 1 , 2 6 ( s , 6 H ) ; 1 , 3 2 ( s , 6 H ) ; 2 , 3 4 ( s , 2 H ) ; 2 , ? 8 ( s , 2 H ) ;
3 ,71 (s ,3H) ; 5 ,37 (s ,1H) ; 10 ,5 (b re i t , lH) .
: Silicagel/Aether Rf 0,5?
uvletonlm{coctr; (A 60)
DC
- 8 3
Weg A
RlcHctr) (PE 21)
uv(rtou)
m{coctr; (A 60)
ctrHt eoeNzM 2 3 4 , 3
Weg B
Weg A: 190 mg (0,?04 mMol) des Ammoniumsalzes 51 *)
schmolz man in
ein ca. 3 ml fassendes Glasrohr ein und erhitzte wälrend 23 Min. bei 250oC
(vorgehelzte StaNbombe). Nach dem Abkülrlen löste man die kristallisierte Schmel-
ze in Aether @C: neben Edukt und Frodukt sechs weitere Flecken), beliess zur
I(ristallisation zwei Stunden bei OoC und filtrierte ab. Man erhielt 43 mg (za%l
unverlinderte Säure 50 zurück (IR-Iiontrolle).
Die Mutterlauge chromatographierte man an 15 g Silicagel (Merck, 0,05-
0r 2 mm) mlt Aether als Eluiermittel. Die gesammelten reinen Fraktionen wurden
aus Aether kristal l is iert (1. IGist. ; 15 mg, Smp. 141-145oC, DC: einheit l ich;
2. I(rist.: 6 mg aus Aether/Hexan, zwei ModiJikationen, sternenförmig und qua-
dratisch, beide Formen nach UV und DC identisch) und das erhaltene Rohprodukt
zur weiteren Reinigung der Sublimation bei 1550/0,001 Torr (Gradientenrohr ohne
Wasserkiihlung) unterworfen. Es resultierten 20 mS (16%) weisser Iftistalle vom
s m p . 1 4 3 - 1 4 5 o C .
cr3Hlgo2Ne b e r . C 6 6 , 6 4 H ? , ? 4 N 1 1 , 9 6
g e f . C 6 6 , 5 ? H ? , ? 8 N 1 1 , 9 4
: u.a. Banden bei 3220m(ureit), 1?50s, 1625s, 1510s,
112ss, 9?5m, g2om, 865w.
: 210 nm (4,049) Endabsorpt., 328 nm (4,393), 341 nm
(4,335) Schulter.
: 1 ,2? (s ,6H) ; 1 ,36 (s ,6H) ; 2 ,42 (s ,2H) i 2 ,82 (s ,2H) ;
5 ,34 (s ,1H) ; 9 ,35 (b re i t , lH) .
*) Darstellung: 200 mg Säure 50 löste man in 15 ml Methanol und leitete gas-förmiges Ammonial< (bis zur alkalischen Reaktion) hindurch.
Nach dem KüNen {2n 0oC) erhtelt man 15? mg 51 (IRp,;ol: y (NH) 32SOs,y (C=O) 1?20 cm-l). Aus der Mutterlauge fielän nach
^äirä'ngen'unä Ausfäl-
len mit Aether weitere 33 mg Ammoniumsalz 51 an.
DC
Ms (6A)
- 8 4 -
: spezifische Massen m/e
M+ 234 (3970)
Fragmente: z]s (700Vo1, 191 (18%), 150 (24qol, 56 (107o)
4r (re%d.: Silicagel,/Aether Rf 0,3
Weg B: Ein innig vereinigtes Gemisch von 253 mg (1,0 mMol) der Säure 50
und 55 mg (0,92 mMoI) Harnstoff erhitzte man unter guter Rührung während
15 Minuten auf 205oC (Schmelze). Nach der Aufarbeitung mit lO-proz. Kalium-
carbonatlösung und Methylenchloridextralrtion erhielt man einen Neutralteil von
163 mg, in welchem die Ausbeute an Produkt 39 spektroskopisch zu 647o ermit-
telt wurde. Die Kristallisation aus Methylencilorid,/Aether lieferte 97 mg Diimid
39 mit einem Smp. von 140-142oC entspr. 4B7o d.Th. (IR-SpeKrum identisch
mit Analysenmaterial).
Durch Ansäuern der wässerigen Phasen mit Salzsäure und Extraktion mit
Aether wurden 110 mg rohes Edukt (UV-spektroskopischer Gehalt 687o) erhalten,
welches nach Kristallisation aus Aether 35 mg reine Säure 50 lieferte (Smp. 149-
151oC; IR-Spektrum mit Edukt identisch).
€
(!)D
(H)D
Nach 4O-stündigem Rühren von 30 mg (0,119 mMol) Diimid 39 in 10 ml Deu-
tero tert.-Butanol und 1ml 0,1 m Deuterotri-tluoressigsäure in DrO bei Raum-
temperatur, Abdestillieren am Rotationsverdampfer (S0o) und Sublimation des
Rückstandes bei 15ooc/0,001 Torr, erhielt man nach der l(ristallisation aus Me-
thylenchlorid/Aether 15 mg der deuterierten Verbindung3ga vom Smp. 138-140oC.
M{cocq; (a oo) : 1 ,2? (s ,6H) ; 1 ,36 (s ,6H) ; 2 ,42 (s ,2H) ; 2 ,82 (s , 1 ,16H) ;
" 5 ,34 (s , 0 ,59H) ; 9 ,35 (b re i t , 0 ,64H) .
- 8 5 -
\ - o
c 5 8 , 6 5 H 6 , ? 1 N 6 , 2 2
c 5 8 , 4 4 H 6 , ? 0 N 6 , 0 9
cttHtsonNM 225,3
3,072 g (24,6 mMol) Enamid 35 und 2,95 g (29,5 mMol) Bernsteinsäurean-
hydrid wurden in 3,00 g (38 mMol) über KOH destilliertem Pyridin während
14 Stunden bei 142oC erhitzt. Die rote viskose Flüssigkeit wurde in 60 ml l0-
proz. Kaliumcarbonatlösung auJgenommen und unter Eiskühlung 4 x mit 50 ml
Methylenchlorid ausgeschüttelt. Nach vorsichtigem Ansäuern auf ca. pH 2 (Indi-
katorpapier) wurde in der Kälte mit 3 x 50 ml Chloroform ausgeschüttelt, mit
40 ml gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrock-
net und am Rotationsverdampfer eingeengt. Das rotbraune, zähe Oel wurde am
Wasserstrahlvakuum getroclcret, in wenig Benzol durch Erwlirmen aufgenommen
und zur lftistallisation gestellt. Es resultierten 1,10 g (207o) leicht gelbliche Na-
deln vom Smp. 114-11?oC. Zur Charakterisierung gelangte eine noch zweimal
aus Aether um}ristallisierte Probe vom Smp. 118-119oC.
cltHlsoaN
w(nton)
ber.
gef.
IRlcuctr) (PE 137)
m{cnc51 (A oo)
r\4s (6D)
: 282 nm (4,29)
: u.a. Banden bei 3520w, 3320w, 174bs, 1?10s, 16?0s,
1 6 0 0 s , 1 1 2 5 s .
: 1 ,32 (s ,6H) ; 2 ,35 (s ,2H) ; 2 ,72 (m,4H) ; 5 ,46 (s ,1H) ;
10,0 ftreit , lH); 10,66 (breit , 1H).
: spezifische Massen m/e
M- 225 (t47ol 226 (2Vo)
Fragmente: 153 (1070), 152 (lll%ol, 96 (1870).
* ) Für d ie Reakt ions fo lge 35- 55€ 56- SZ *42 s iehe p . Schne ider22 l
- 8 6 -
ctzHt?onNI \{ 239,3
241 mg (1r0? mMol) Säure 55 wurden in wenig Aether aufgelöst und mit soviel ätherischer Diazomethanlösung versetzt, bis die gelbe Farbe bestehen blieb.Dann saugte man ab und troclgrete im Vakuum. Während der rohe Ester, 254mg(99/e) bei 93oC schmolz, zeigte eine dreimal aus Aetler umkristallisierte pro-
be einen Schmelzpunkt von 95-g6oC.
C12HI?O4N ber . C 60 ,24 H ? ,16 N 5 ,Bb
g e f . C 6 0 , 3 4 H 7 , 2 L N 5 , ? 9UV(ntOg) : 281 nm (4,315)
R(c'ctg) (PE 13?) : u.a. Banden bei 3340m, 1?40s, 16?os, 1590s, 1120s.
Nw{cocr r ; ß oo) : 1 ,36 (s ,6H) ; 2 ,34 (s ,2E l ; 2 ,72 (m,4H) ; 3 ,?0 (s ,3H) ;
5 ,46 (s ,1H) ; 10 ,66 (b re i t , lH) .
I\,IS (6A) : spezifische Massen m/e
M+ 239 (1?%)
Fragmente: 208 (13%), 152 (L007d, 96 (13%), Sj (t4%)
DC : Silicagel,/Essigester Rf 0, ?9
crlHloo3N2M 224,3
2,2g (9,2mMol) Ester 56 wurden in 250mI in bei OoC mit Ammoniakgasgesättigtem Metharol gelöst und 4 Tage bei Raumtemperatur stehen gelassen,
ehe man am Rotationsverdampfer einengte. Der rohe Rückstand (Smp. eines ana-logen Produktes 13101 auf dem Dünnschichtchromatogramm ist eine Spur Edukt
erkennbar) wurde direK in die nächste Stufe eingesetzt. Zut Analyse gelangte
eine dreimal aus Alkohol umkristallisierte Probe vom Smp. 135-136oC.
cllHroo3N
uv(stou)
- B ? -
b e r . C 5 8 , 9 1 H ? , 1 9 N 1 2 , 4 9
g e f . C 5 B , 9 B H ? , 2 6 N 1 2 , 4 2
: 281 nm (4 ,285)
: u.a. Banden bei 3500m, 3400m, 3300m, 1?50s, 1680s,
1 1 20s.
: 1 ,32 (s ,6H) ; 2 ,35 (s ,2H) ; 2 ,68 (m,4H) ; 5 ,47 (s ,1H) ;
5,94 (breit ,2H); 10,66 (breit ,1H).
spezifische lVlassen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 206 (49%), 191 (100%), 122 (\LYd, ll0 (27Vd,
83 (22Vd, 56 (52%dt 55 (5870)' 43 (48%'), 31 (96%), 28 (74Vd.
Silicagel/Essigester Rf 0,45
nlcucrr) (PE 13?)
M(coctr; (A 60)
MS (6A)
DC
clrHtaoeNzM 206,3
542m9 (2,42mMol) Amid 5? (Rohprodukt) wurden in 50ml Xylol am Rück-
fluss erhitzt. Das azeotrop abdestillierende Wasser wurde an Aluminiumoxid
(bas. Atrt. I) absorbiert und das Lösungsmittel rückgeführt. Nach 36stundenwur-
de unterbrochen, im Vakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand (510mg)
an 20 g Silicagel, Eluiermittel Essigester, cbromatographiert.
Neben 200 mg Arnid (DC: einheitlich) die unverlindert zurückgewonnen wur-
den, konnten 190 mg (60ft) des bicyclischen Imides 42 isoliert werden.
Zur Charal<terisierung wurde eine Probe in wenig Methylenctrlorid gelöst
und mit so viel Aether versetzt, bis eine leichte Trübung eintrat. Nach zweima-
liger Wiederholung der Umkristallisation zeigten die blassgelben Iftistallnadeln
einen Zersetzungspunkt von 1?9oC.
cttHleo2N2
uvlntoH;mlcuctr) (PE 21)
b e r . C 6 4 , 0 6 H 6 , 8 4 N 1 3 , 5 8
g e f . C 6 3 , 6 9 H 6 , 8 0 N 1 3 , 3 B
: 328 nm (4 ,395)
: u.a. Banden bei 3200w, 1?50s, 1620s, 1boos, 1125m.
M{coc51 (A oo)
MS (6A)
- B B -
: 1 , 3 7 ( s , 6 H ) 1 2 , 4 3 ( s , 2 H ) ; 2 , 5 5 ( m , 2 H ) ; 2 , 9 5 ( m , 2 H ) ;
5 ,38 (s ,1H) ; ca . 10 ,5 (b re i t , lH) .
spezifische Massen m/e
M+ 206 (54%)
Frasmente: 191 (10070), 163 (20%), 122 (39Vd, 84 (3070),
83 (r2%d, 56 (287d, 55 (3070), 49 (38701, 41 (397d.
Silicagel/Essigester Rf 0,45DC
2. ) Darstellung von Metallkomplexen
' . 2 l- N t
E I
Io
1>i'/-'
ca 6H6ocl2ol 2N4NiM 870 ,5"-"E* '
"*-!/ \ / \ . .\.'\ 9-\,'-\
I
5c 2 cloi
Zu 0, 500 g (3, 2? mMoll 1t,11 -Dimethyl- F-methyliden-butyrolactimätlyl-
+) TTäther / 58 wurden 0,298 g (0,81? mMol) fr isch pulverisiertes Nickel"-perchlo-
rat laist. gegeben, mit einem Glasstab gut angerieben und kurze Zeit auf ca.
BOoC erw:irmt. DarauJ versetzte man mit 1 ml Atkohol, ki.ihlte auJ Zimmertem-
peratur, zentrifugierte von der grün gefäfbten I\(utterlauge ab, wusch mit zrvei-
mal 1 ml Alkohol und zuletzt mit 2 mI Essigester nach. Ohne zu Troclcren wur-
de der gelbe Niederschlag in wenig Methylenchlorid gelöst, zentrifugiert und die
vollkommen ldare Lösung durch gelindes Erwärmen mit einem schwachen Stick-
stoffstrom so weit eingeengt, bis die Iftistallisation eben eintrat. Nach dem Küh-
len au{ OoC trerurte man von der Mutterlauge ab, r'usch erst mit einem Gemisch
von Methylenchlorid/Essigester 1:1 und zuletzt mit Essigester allein. Die Aus-
beute an in gelben Nadeln lrristallisierendem Produkt 59 betrug 300 mg, entspre-
chend 42% d.Theorie.
Zur Analyse gelangte eine nochmals aus I\{ethylenchlorid umkristallisierte
* ) Dars te l lung s iehe E. Ber te le20) .
_ 8 9
Probe vom Smp. 210oC (Zersetzung).
ca6H60cr2o12N4Ni
uvlcuocto)
Rlcuc-rr;-(nr tzs)
NW@euteroaceton)
ber . C 49 ,67 H 6 ,95 N 6 ,44 C l 8 ,15 N i 6 ,?4
gef . C 49 ,49 H 7 ,03 N 6 ,42 C l 8 ,15 N i 6 ,56
: 237 nm (4 ,51) , 464 nm (1 ,7?)
: u.a. Banden bei 1640m, 1600s, 1335s, 1090s, 855m.
: 1 , 1 1 ( s , 6 H ) ; 1 , 6 7 ( t , J = 7 , 3 H ) ; 2 , 9 0 ( s , 2 H ) ; 4 , 5 4
(q , J=?,2H) ; 4 , BB (d ,J=2,1H) ; 6 ,81 (d ,J=2,1H) .
c28H38o2N4Ni
M 5 2 1 , 3
1,00 g (4,3 mlüol) am Hochvakuum getrocknetes Enamid 38 führte man mit
4,1 mI 1,05 n (4,3 mMol) Kalium tert.-butanolat in tert.-Butanol in das li{ium-
salz über und versetzte die gelbe Lösung mit 8,15mI 01265m (2116mMol) was-
"erfreier*) Nickelperchlorat-Lösung in Acetonitril. Das sich sofort braun ver-
fätbende Reaktionsgemisch engte man im Vakuum zur Trockne ein, digerierte
mit Aether und filtrierte, nach Zugabe von 0,5 g Aktivkotr.le über ein ca. 1 cm
hohes Bett von gut gepresstem CeIIit. Nach dem Eingengen und lftistallisieren
aus Aether/Pentan bei Raumtemperatur fielen 11044 g (937o) dunkelbraune Kti-
stalle vom Smp. 200-202oC an. (Ein Mischschmelzpunlrt mit Analysenmaterial
schmolz bei 20?-2OBoC; aul dem Dünnschichtchromatogramm läsjt sich ein zu 2-
5fe geschätzten Anteil von Monohydroxy-Komplex 64 feststellen '.
Eine aus einem Voransatz durch dreimaliges Chromatographieren an Silica-
gel (Merck, 0,02-0r5 mm, Essigester als Eluiermittel) von l<leinen Mengen Mo-
Darstellung: Ca. 25 g Nickelperchlorat' 6 H2O *urden durch azeotrope De-stillation über total ca. 600 ml Acetonitril bei Normaldruck entwässert. DerSiedepunlct stieg von ?0 bis ?9r5oC an. Die Gehaltsbestimmung wurde aufkomplexometrischem Wege durchgeführt. Aus Sicherheitsgründen empf iehlt essich, die Konzentration nicht über ca. 0r3 m ansteigen zu lassen. Das Ni-veau des Oelbades sollte stets unter dem Niveau im Dest. -I(olben Iiegen(Vermeidung von Krustenbildung).Analoge Darstellung für wasserfreie Kobältperchloratlösung.Ein Vergleich mit Analysenmaterial zeigt ebenfalls eine Spur Monohydrory-I(omplex (Wasseranlagerung beim Au{tragen der Probe ?).
*)
+* )
- 9 0 -
nohydroxy-Komplex 64 befreite Analysenprobe zeigte einen Smp. von 209-210oC.
czBHgeo2NaNi
MGlcurcrr)
IRlcucrr) (PE 21)
uv(etou)NrR{cuc51 (e oo)
r!{s (6A)
DC
Entkomplexierung
b e r . C 6 4 , 5 1 H ? , 3 5 N 1 0 , 7 5
g e f . C 6 4 , 2 1 H ? , ? 1 N 1 0 , 8 2
ber . 521,3 ge f . 520,5
: u.a. Banden bei 1695s, 1645w, 15?0s, 1510s, 1420s,
B4sm, B3om.
: 2625 nm (4 ,013) ; 360 nm (4 ,4?) .
: (paramagnetisch)
spezifische Massen m/e
M+ 520 (1oo%)
Isotopenpike*)3 521 (387o), 522 (45Vd, 523 (2270), 524 (87a)
Fragmente: 505 (67%), 290 (18%), 274 (lBVd, 232 (39Voi
Ligand), zl9 (2Vd, zLB (l7Vo), 277 (l007d, 2OZ (6%),
190 (6%), r49 (Wd, 148 (r1Vd, t33 (24Vd, 55 (tL%d,
4s (87d, 42 (B%), 4r (278d, r8 (23Ed.
Silicagel/Essigester Rf 0,3
: Die schnelle (ca. 1 Minute) Enüiomplexierung einer Pro-
be im System Alkohol/Wasser (ca. 1:4) mit Natriumcyanid
und Extraktion mit Aether, lieferte auf dem Dünnschicht-
chromatogramm (Silicagel/Aettrer/Benzol 1:1) einen mit
3B identischen Fleck.
KY"! -_ f r/ / \
!n ^'
/ l
-$
c2BH4oogNaNi
M 5 3 9 , 4
c i
Mit ?,9 ml 1,1 n (8,68 ml\tol) Natriumäthylat in Aethanol führte man 2,0 g
(8,6 ml\{ol) Enamid3S in das Natriumsalz über und komplexierte durch Zugabe
a a \+) Isotopenvertei lung von Nickel"" 'z 58 (67,88t),62 (3, 6670),
60 (26,23%), 61 (1,197o),64 (r,087d.
- 9 1
einer Lösung von 1,5? g (4,3 mMoI) Nickelperchlorat krist. in 20 ml A1kohol.
Nach dem AHestillieren, Extrahieren des Rückstandes mit Aetherr/Kaliumbicar-
bonauösung, waschen der organischen Phasen mit wasser und Trocknen über
Natriumsulfat erhielt man nach Entfernen des Lösungsmittels 2135 g eines brau-
nen amorphen Pulvers, welches nach Dünnschichtchromatogramm (Aluminiumoxid,/
Aettrer) aus zwei Flecken bestand. Die völlige Trennung der beiden Komponenten
erwies sich als schwigrig und erforderte dreimaliges chromatographieren an si-
licagel mit Essigester als Eluiermittel. Neben 160 mg 61a erhielt man 400 mg
(1?%) dunkelbrauner, analysenreiner Monohydroxy-Nickel-Ifumplex 64 vom Smp.
1?5-1 ?60C.
ber . C 62 ,35 H ? ,48 N 10 ,40 N i 10 ,89
gef . C 62 ,07 H ? ,5? N 10 ,57 N i 10 ,69
ber . 539,4 ge f . 537,1
: u.a. Banden bei 3340m(breit), 1680s, 15?5s, 1515s,
1505s, 1420s, B4sw, 82?m.
Eine Verdünnungsreihe (PE 125; 7,5, 0,?5 und 0,25ft in
CCIO) zeiste bei 3345 "--1
k"inu Konzentrationsabhängig-
keit)
333 nm (4 ,314) ; 36?Snm (4 ,199)
spezifische Massen m,/e
M+ unsichtbar
Fragmente: 520 (65%). Isotopenpike 521 (24Vd, 522 (29Vo)
523 (10%), sza$Voli s05 (2070), 232 (20qol, 2I7 (47Vd,
18 (1oo7o)
Silicagel/Essigester Rf 0,6
Versetzen einer alkoholisch-wässerigen Lösung von 64
mit Natriumcyanid und Extraltion mit Aether zeigte auf
dem Dünnschichtchromatogramm zwei Flecken mit identi-
schen Rf zu 37 bzw. 38.
c28H40o3N4Ni
MGlcnrcrr)
IRlcHctr) (PE 21)
uvlatonyMS (6A)
DC
Entkomplexierung
9 2 -
rr"$ä"-".-.1x-'- \.-{$ "l;
ceBH3BoeN+coM 5 2 1 , 6
Die Darstellung erfolgte analog 38 - 61a, wobei die orangen Iftistalle
vom Smp. 225-227oC in B2-proz. erha-lten turden (Mischschmelzpunkt mit Ana-
lysenmaterial zeigte keine Depression). Zur Charakterisierung verwendete man
eine aus einem Voransatz dreimal aus Methylenchlorid/Benzol umkristallisierte
und 5 Tage bei 100oC am Hochvakuum getroclinete Probe (Smp. 227-22901).
c2BHgeo2N4co
nlcuctr) (PE 257)
w(Btos)
b e r . C 6 4 , 4 8 H ? , 3 4 N 1 0 , ? 4
g e f . C 6 4 , 1 4 H 7 , 7 7 N 1 0 , ? 6
: u.a. Banden bei 1?00s, 1645m, 1560s, 1500s, 141bs,
1zBos, l l4ss, B4orD, 830m.
2 5 9 n m ( 4 , 0 0 0 ) , 2 7 ? n m ( 3 , 9 4 6 ) , 3 6 5 n m ( 4 , 4 8 2 ) ,
460 nm (3 ,053) .
I\,IS (6A) spezi-fische Massen m/e
M+ 521 (1oo7o), 522 (337o), 523 (67o)
Frasmente: 520 (57d, 508 (37o), 507 (L6Ed, 506 (5070),
491 (3%), 476 (3%), 291 (4Vd, 290 (9%or, 274 (7Eor,
260,5 (13%) , 4 r (57d.
DC Sil icagel/Essigester zu 0,2
Zl 928 mg (4,0 mMol) Lactam 38 gab man
freies Nickelperchlorat in Acetonitril und kochte
c2BH38o2N4NiI\[ 521,3
10 ml 0,2 m (2,0 mMoI) wasser-
während 3 Std. am Rücldluss.
c2BH3BozNaNi
M 521 ,3
I" )a)Ni .)\ / /
) {.-\
- 9 3
Zuletzt dampfte man das Lösungsmittel vollstlindig ab, nahm in Aether auf r:nd
entfernte die wasserlöslichen Anteile durch Ausschütteln mit 50 ml lGliumcar-
bonatlösung (57o) und Waschen mit Wasser. Nach dem Trocknen der Extralte
über Natriumsulfat und Einengen der ätherischen Lösung betrug das Gewicht des
Rückstandes 973 mg. Das Dünnschichtchromatoglamm (Alox/Aether) zeigte einen
intensiven gelben, schwachen orangen und einen grünlichen Fleck bei den Rf ca.
O,?, 0r3 bzw. 0,05. Durch Aullösen des Rückstandes in 10mI Aether und Ste-
henlassen bei Raumtemperatur kristallisierten 185 mg grünes Produkt aus. Die-
ser in Aether schrver lösliche Anteil wurde durch Umkristallisation aus Met}y-
lenchlorid,/Aether gereinigt. Man erhielt 86 mg (B7o) dunkelgrün geflirbte Quader
63a vom Smp. 2?5-2?6oC.
63a
czgH3sozNaNi b e r . C 6 4 , 5 1 H ? , 3 5 N 1 0 , ? 5
g e f . C 6 3 , 8 2 H ? , 3 4 N 1 0 , ? 5
ber. 521,3 gef. 511,1
: u.a. Banden bei 168?s, 163?m, 156?s, 1515s, 1420s,g5os, 83Os.
232 nm (4,148), 2?0 run (4,1?6), 300 nm (4,175),
341 nm (4,3?3), 423 nm (3,38), 4?B nrn (2,53).
: (paramagnetisch)
spezifische Massen m/e
M+ b2o (6b7o)
Isotopenpike: 521 (26/0l, 522 (\lVo, , 523 (llVol, 524 (6Vo)
Fragmente: 509 (8%), 508 (14%r, 507 (46Vd, 506 (378d,
505 (100%), 288 (97d, 274 (4r7ol, 245 (tt%), 231 (127d,
2r7 (28%), 190 (to7o), 133 (10%).
Silicagel/Essigester M 0,4 (grüner Fleck)
: (vel. 38 - 61a) Auf dem Dünnschichtchromatogramm
ist nur ein Fleck der gleichen relativen Position wie 63c
zu erkeruren.
MGlcuocro)
nlcncir) 1pe zt)
uv(rton)
m{coctr; (A oo)Ms (6A)
DC
Entkomplexierung
Die Mutterlauge mit dem Hauptgewichtsanteil ergab nach Chromatographie
über 50 g Aluminiumoxid (basisch, Akt. I) und l(ristallisation der gesammelten,
dünnschichtchromatographisch geprtiften Fraktionen einen ersten (500 mg) und
- 9 4 -
einen zweiten Teil (21? mg), welche durch separate lftistallisation aus Aether/
Pentaa zwei lfistallisate von 446 bzw. 195 mg, total 641 mg (62le) Iieferten.
Beide Teile zeigten im DC denselben Fleck bei Rf 0,5 und denselben Smp. bei
219 -22oo0.
Zur Analyse gelargte eine aus einem Voransatz über Aluminiumoxid chro-
matographierte, aus Aether/Pentan umkristallisierte und wtihrend 16 Std. bei
100oC am Hochvakuum getroclflete Probe vom Smp. 222-223oC.
62a
c2BH38o2N4Ni
MGlcurcrr)
b e r . C 6 4 , 5 1 H ? , 3 5 N 1 0 , ? 5
g e f . C 6 4 , 5 2 H ? , 3 3 N 1 0 , 6 8
ber . 521,3 ge f . 521,1
: u.a. Banden bei 1695s, 1590s, 15?0s, 152?s, 1430s,
1390m, 82sm.
29? nm (4 ,118) , 331Snm (3 ,94) , 403 nm (3 ,856) .
: 0,5-1,9 (m,2TH), 2,12 (breit 4H), 2,39 (breit , lH),
2 ,53 f t re i t ,3H) , 4 ,40 (s , lH) , 4 ,? -5 ,05 f t re i t ,2H) .spezi-fische Massen m/e
M+ 520 (3670)
Isotopenpike: 521 (LSVol, 522 (L\Vd, 524 (2%)
Frasmente: S10 (57o), 509 (227or, 508 (427d, 507 (97Vol,
506 (87%), 505 (10070), 475 (t4Vd, 260 (ztvor.
Aluminiumoxid,/Aether Rf 0r 64
IRlcHctr) (PE 21)
uvletouy
(A 60)
1000c
Nllßlgoctol (A 100) : 0,68-1,?9 (m,2TH), 2,L2-2,81 (m,8H), 4,45 (s,1H),
" ca .40 'c 4 ,78(s , l / z }J ) , 4 ,93 (s , l /2H) , 5 ,06 (s ,1H) .
Nwlcoerr)
Dß (6A)
DC
czaHloo2N+M 464,7
641 mg (1,23 mMol)
von 20 ml Alkohol, 20 ml
62a (Smp. zlg-2z}o1l schüttelte man ln einer Lösung
Wasser und 650 mg (13 mMol) Natriumcyanid während
- 9 5 -
ca. 5 Minuten glt durch. Nach dieser Zeit war die Lösung nur noch schwach
gelb. Daraul destillierte man den Alkohol ab, extrahierte mit Aether, wusch
mit Wasser, trocknete über Natriumsulfat und kristallisierte den Rückstand(590 mg, im DC einheiUicher Fleck bei Rf 0,25 mit System Silicagel,/Benzol/
Aether 1:1) zweimal aus Methylenchlorid/Aether u-*). Auf diese Weise erhielt
man 221 mg (397o) hellgelbe Iftistalle (Smp. 182-lB5oC).
Zur Ausführung der Mikroanalyse wurde einmal aus Aether/Pentan und ein-
mal aus Aether allein umkristallisiert, danach wtihrend 40h bei ?OoCr/0,001 Torrgetrocknet (Smp. unverändert bei 182-lB5oC).
cegH+oozNa
Mtcnrcr,
PKucsßlcucrr)
uv(stoH)
(PE 21)
b e r . C ? 2 , 3 8 H 8 , 6 8 N 1 2 , 0 6
g e f . C ? 2 , 1 8 H 8 , 8 0 N 1 2 , 1 6
ber. 464,7 gef. 464,7
: 5r44 I Aequivalentgewicht ber. 464,? gef. 463
: u.a. Banden bei 3200w(breit), 1?20s, 163?s, 159bs,
1530s, 1430s , 1135s .
208 nm (4,402), 266 nmS (4,04r, 277 nm (4,0?B), Bl3Snm(4,422), 327 nm (4,59?), 354 nm (4,388).
: 0 , 9 6 ( s , 3 H ) , 1 , 0 5 - 1 , 6 8 ( m , 2 4 H ) , 2 , 3 1 ( s , 2 H ) , 2 , 3 8(s ,2H) , 2 , 57 (s ,2H) , 2 ,59 (AB, J= l? , ZH) , 4 , BB (s , lH) ,
5 ,08 (s ,1H) , 9 ,35-11 ,2 (b re i t , 2H) .
: 0 , 9 5 ( s , 3 H ) , 1 , 1 ? ( s , 9 H ) , 1 , 3 0 ( s , 6 H ) , 1 , 3 2 ( s , 3 H ) ,
1 , 3 6 ( s , 3 H ) , 1 , 4 0 ( s , 3 H ) , 2 , 3 6 ( s , 2 H ) , 2 , 3 3 ( s , 2 H ) ,
2, 54 (s,2H), 2, 54 (AB, J=l7 ,zHl., 4,86 (s, 1H), 4, 89(s ,1H) , 5 ,03 (s ,1H) , 10 ,4 (s ,2H) .
Aluminiumoxid,/Aether Rf 0,5
spezilische l\{assen m/e
M- 464 (10070), 465 (357o), 466 (5%)
Fragmente: 449 (95Vd, 408 (78Vd, 398 (23%), Zi} (BgVd,
233 (46Vd, 232 (4tVd, 2rB (2e%d, 2r7 (ss%d.Das Spektrum ist zum geringen Teil durch den Eisen-komplex (518 (37o), 503 (57o)) und den Zink-r{omplex (b26
und 511 mit Intensitäten unter 27o) überlagert.
Nw{con"r; (A oo)
bei ca. 40oC
w(con"r1 (A 60)
bei ca. 13OoC
DC
rus (6A)
*) Lösen in Methylencilorid, abdestillieren bis zur öligen Konsistenz, mit Aetherversetzen und olfen stehen lassen; bei der zweiten Umkristallisation Filtrationüber Alitivkohle.
- 9 6 -
czBHsBozNqcoM 5 2 1 , 6
c2gHgBo2N4co
M 5 2 1 , 6
928 mg (4 mMol) Enamid33 kochte man während 5 Stunden mit 7,4 ml
0,2?3 m (2,0 mMol) Ituba.Itperchlorat (wasserfrei in Acetonitril) am RücKluss.
Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels, Versetzen mit wenig Alkohol' Aus-
schütteln mit lGliumcarbonatlösung (57o)/Aether, Filtration und Waschen mit Was-
ser erhielt man eine weder in Wasser noch Aether lösliche Substanz (250 mg,
hellbraun, amorph, ,l max 2?0 und 360 nm, Dünnschichtchromatogramm (Alumi-
niumoxid/Aceton): wenigstens 5 I(omponenten). Der ätherische Extrakt des Filtra-
tes uurde mit ges. Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und
lieferte nach dem Absaugen des Lösungsmittels einen Rückstand von 712 mg.
Letzterer bestand aus zwei Haupülecken (DC) und konnte durch dreimaliges Ver-
setzen mit je ca. 10 mI Essigester und Abdekantieren in die beiden Hauptkom-
ponenten 62b und 63b getrernt werden.
a) In Essigester schwer löslicher Anteil (Komplex 63b)
Das gesamte, orange geflirbte Material (320 mg) erwies sich nach Umkri-
stallisation aus Methylenchlorid,/Aether (261 mg, Smp. 298-303oC, 237o) als im
Di.innschichtchromatogramm (Silicagel/Essigester) einheitlich wandernder Fleck
vom RJ 0,2. Eine Probe für die Mikroanalyse wurde zusätzlich bei 200oC/
0,001 Torr subl imiert und schmolz danach bei 302-3O3oC.
b e r . C 6 4 , 4 8 H ? , 3 4 N 1 0 , ? 4
g e f . C 6 4 , 7 5 H ? , 6 1 N 1 1 , 2 3
ber . 521,6 ge f . 514,6
: u .a . Banden be i 1690s , 1635m, 1565s, 1510s , 141?s ,
8sos, 832s.
czSHgBozN4co
MGlcurctr)
IRlcnct3) eE 21)
uvlrtoH;
M(coctg) (A 60)Ms (6A)
c2gH3BozN4co
MGlcurcrr)
IRlcttct3) (PE 21)
uv(stoH)Nm{coe".; (A oo)MS (6A) "
b) In Essigester löslicher Anteil (Komplex 62b)
Den nach dem Absaugen des Essigesters aus der Abdekantierungslauge er-
haltenen Rückstand (ca. 400 mg) unterwarf man der Säulenchromatographie über
?5 g Si l icagel (Merck, 0,02-0,5 mm) mit Essigester als Eluiermittel. Man ge-
wann eine rote Haupffraldion (207 mg), welche erneut unter den gleichen Bedingun-
gen aufgetrermt wurde. Die einheiUiche rote Hauptzone (130 mg) lieferte nach
zweimaliger Umkristallisation aus Aether Pentan 80 mg (?/p) kupferfarbene Na-
deln vom Smp. 205-20?oC. D"s Analysenpräparat wurde über Nacht am Hochva-
kuum bei 120oC getrocknet*).
- J a
2355nm (4,125), 2485nm (4,L44), 280 nm (4,2g2),
342Snm (4 ,365) , 353 nm (4 ,3?9) , 4435nm (2 ,8?) , 478 (2 ,80) ,
535 nm (2 ,38) .
: (paramagnetisch)
spezifische Massen mfe
M+ 521 (75%), 522 (24vd, 5n ßvo)
Fragmente: 508 (6%), 50? (337o), 506 (10070), 491 (6%),
476 (6vd, 275 (9vd, 274 (tt%), 260,5 (47d, 245,5 (t t%),
232 (37d, 277 (87d, 133 (3%).
b e r . C 6 4 , 4 8 H ? , 3 4 N 1 0 , 7 4
g e f . C 6 4 , 0 4 H ? , 4 0 N 1 0 , 6 4
ber. 521 , 6 gef. 51 ?, 3
: u .a , Banden be i 1695s , 1s8bs , 1 .560s , 1520s , 1420s ,
13gom, g2om.
2?0Snm (3 ,9?5) , 3?? nm (3 ,g22)
: (paramagnetisch)
spezifische I\{assen m/e
M+ 521 (szTd, szz (loEd, izs eqo)Frasmente: 508 (5%), 507 (33%), 506 (100%), 476 (7Vd,
422 (4Vol, 260,5 (10%).
*) Weqig Substanz sublimierte; zur Trocknung wird eine Temperatur unterhalb1000 empfohlen.
DC
- 9 8 -
Silicagel/Essigester Rf 0,4
(Nach dem Stehen an der Luft schlägt der orange Fleck
nach grün um).
cl4HzoNzoM 232 ,3
Ca. 200 mg Komplex 63b wurden in 20 ml Alkohol gelöst, mit der gleichen
Menge Wasser sowie 500 mg Natriumcyanid versetzt und während 10 Minuten ge-
schüttelt. Nach dem AMestillieren, Lösen in Aether und Waschen mit Wasser
erhielt man aus dem ätherischen Extra}t ein Rohprodukt, welches über 30 g Si-
licagel (Merck, 0,05-0,2 mm) mit Aether afs Eluiermittel chromatographiert wur-
de. Die reinen Fraktionen (dünnschichtchromatographische Prü-fung) ergaben nach
I(ristallisation aus Aether,/Pentan quadratische Plättchen, welche zur weiteren
Reinigung bei 110oC,/0,001 Torr sublimiert wurden (Smp. 9?-98oC).
ctlHzoNeo
MG1cu2cr2)
IRlcuctr) (PE 21)
uv(ntoH)
b e r . C 7 2 , 3 8 H 8 , 6 8 N 1 2 , 0 1
g e f . C 7 2 , 3 2 H 8 , 7 6 N 1 2 , 0 3
ber. 232,3 gef. 232,1
: u.a. Banden bei 3160w(breit), 1?10s, 1652s, 1620s,
1b?5s, 146?s , 1430s , 845s .
216 nm (3 ,934) , 2445nm (3 ,B01) , 2545nm (3 ,8?9) ,
262 nm (3 ,918) , 29?Snm (3 ,640) , 36? nm (4 ,13?) ,
384 nm (4,217).
NN{R1gpgr31 (A 60) : 1 ,29 (s ,6H) , 1 ,35 (s ,6H) , 2 ,02 (d ,J=2,3H '1 , 2 ,40 (s ,2H) ,-
5 , 1 2 ( s , 1 H ) , 5 , 9 3 ( q , J = 2 , 1 H ) , 1 0 , 6 2 ( s , 1 H ) .
DC Silicagel/Aether Rf 0,6
oo
c3zH4BBzFgo2N4coM 753,3
SBG mg (1,125 mMol) I(obalt-Iiomplex 61b (Smp. 222-22401l in Gegenwart
von 2 Tropfen N,N-Diisopropyläthylamin mit 1,5 ml 1rb m (2,25 mMol) Triäthyl-
oxoniumtetraIluoroborat-lösung in Methylenchlorid über Nacht bei Raumtempera-
tur unter Stickstoff zur Reaktion gebracht, lieferten nach dem sulkzessiven Ver-
setzen mit total 5 ml Essigester (ohne die Lösung je zu trüben; erste Zugabe:
lrSml Essigester *OoC krist. Der Rest wurde im Laufe des Tages so zuge-
geben, dass nie eine Trübung der Lösung eintrat.) und Iftistallisation bei OoC
über Nacht ?16 mg (91%) rubinroter Kristalle vom Smp. 136-138oC (IR: kein NH,
sehr wenig Carbonyl).
Eine Probe (195 me) löste man in ca. 0,5 ml Methylenchlorid, gab 2 ml
Essigester zu (keine Trübung) und kristaltisierte 48h bei 0oC. Ivlan erhielt
144 mg rote Iftistalle rundlicher Grundfläche, welche über Nacht bei Raumtem-
peratur und 0,001 Torr getrocknet wurden (Smp. 139-141oC).* )
CgZHegBZFgOrNnCo/ ber . C 51 ,02 H 6 ,42
g e f . C 4 9 , 7 1 H 6 , 3 0
ßr..-. . , t-r (PE 13?) : u.a. Banden bei 1625m, 1560s, 1500s, 1385s, 1360s,\vrrvrJ/
(pE 2r) r320s, 1290s, 10bos (breit), Bg5m, 865s.
uv lcuoc to) 270nm (4 ,164) , 2B2nm (4 ,202) , 293nm (4 ,230) , 313nm
(4,278) , 327 nm (4 ,296) , 356 nm (4 ,305) , 409 nm (3 ,835) ,
532 nm (2 ,392 )
(6A) spezifische Massen m/e
M+ unsichtbar
Fragmente: 523 (4%1, 522 (207or, 521 (61%), 508 (4%),507 (ztvd, 506 (66%), 280 (7%), 2t5 (1Vor, 274 (9%),
*) Bei einer Einwaage.von 31149 mg für die Fluor Analyse wurde kein Fluor ge-funden (vgl. theoretischer Teil).
IVIS
- 1 0 0 -
265 (24vd, 260,5 (9%),
! ( loo7o, -cH2CH2F),
4l (6%), 33 (347o), 31
245 (lrEd, 2t7 (127d, 48 (r2%),45 (r4%\, 44 (r,vd, 43 (25%1,(147d, 29 (Lgvd, 28 (227d.
c3OH++crZotON4Ni . 1HzO
M ?68 ,4
246 mg (1 mMol) Iminoester 6?a (Smp. 11?-l19oC) wurden mit 1,88 ml
0,265 m (0,5 mMol) Nickelperchloratlösung (wasserfrei)*), in A."tonitril ver-
setzt und mit Stickstoff bis zur Trockne abgeblasen. Zur vollständigen Enüer-
nung des Acetonitrils löste man zusätzlich zweimal mit je 4 ml Methylenchlorid
und blies mit einem schwachen Stickstoffstrom zur Trockne ab. Den Rückstand
löste man in 1 mI Methylenchlorid und versetzte mit Essigester gerade so weit,
dass keine Trübung eintrat. Man liess bei ooC kristallisieren, filtrierte und
wusch mit Methylencporid/Essigester 1:8. I. I3ista1isat: 73 mg hellgrünes Ma-
terial. Durch Wiederholung des Iftistallisationsverfahrens mit der Mutterlauge
erhielt man eine zweite (115 mg) und dritte I(ristallisation von B? mg. Durch
nochmalige gemeinsame umkristallisation aller drei Iftistallisate (2?5 mg) aus
ca. 10 ml MethylencNorid (schwach erwärmen), Klarfiltration, und Versetzen
des bis auf ca. 2 ml eingeengten Filtrates mit 20 ml Essigester (keine Trübung)
erhielt man (Kristallisation über Nacht ooc, waschen Methylenchlorid/Essig-
ester 1:8, zuletzt Essigester allein) 250 mg (66%) türkisfarbene, unter der Lupe
hellgrün durchscheinende Iftistalle.
Die Analysenprobe wurde während 24 Std. bei 50oC,/0,001 Torr getrocknet.
c3oH+acleoloN4Ni ' 1H2o **l
b e r . C 4 6 , 9 0 H 6 , 0 4 N 7 ' 3 0 C I 9 , 2 3 t
ge f . C 47 ,14 H 5 ,92 N 7 '12 C l 9 ,02
*) Siehe Anmerkung 38-61a.**) Nickel nicht bestimmbar, da Substanz explosiv.
''ll^\-" \-\/ \ n | )
>- N.. .r -./// '- z*' \\ . . N i . , )
Fn ""r-{( \ t t \ z-$ ?^/,,i
cxlr rp -
6& 2 CIOi
ß1nu;ot; (PE 21)
uvltvt.oH;NW(Aceton-du) (Aoo)
Ms (64)
- 101
: u.a. Banden bei 3b00m, 1640m, 1sBos, 153bs, 19zbs,129os, 1090s(breit), g25m, 865m.319 nm (4,532)
: (paramagnetisch)
spezifische Massen m/eM+ nicht sichtbarFragmente: 523 (0,zqd, 522 (0,5%), 521 (0,5/s), 5ZA (ZVd,51e (17o), 505 (5%), 217 (r2vd, r33 (4%), 56 (77d, 52(257d,50 (?8%), 49 (Wd, 47 (5%), 46 (357or, +s (72Vd, 44 (35Vd,43 ( t3%), 32 (56%), 3r (77%), 30 (13%), 2e (74Vd, 28( lBVd,18 (100%), L7 (23Vd, 15 (6370).
cn-I r
<^r'\^i-"' "
i={\ c o \
F'" "-1v\ "/..-,vt -cffl I CIO'
c3oHqeclzotoN+coM 7 6 9 , 6
In einem sorgfältig getrockneten 20 ml Kolben versetzte man 100 mg(0,406 mMol) des Lactimmethyläthers 6?a (Smp. 11?-119oC) mit 0,b64 ml 0,36m(0,203 mMol) Kobaltperchlorat (wasserfrei in Acetonitril)*) und destillierte imVakuum zur Trockne ab. Den Rückstand löste man noch zweimal in abs. Methy-lenchlorid und destillierte jedesmal scharf ab, bevor man den roten Rückstandaus 1,6 mI Methylenchlorid und 3rB ml Essigester zur lftistallisation stehenliess(0oc). Nach ca. 30 lt{in. gab man weitere 10 ml Essigester zu und beliess 4gstun-den bei ooc zur möglichst quantitativen Abscheidung des Komplexes 6gb stehen.Nach dem Filtrieren, waschen mit Essigester und rrocknen erhielt man 122 mg(80$) rubinroter Kristalle (IR-Spektrum: identisch Analysenmaterial).
Das Material zur charahterisierung löste man zusätzlich in abs. Methylen-cNorid, filtrierte, engte ein und kristallisierte aus Methylenchlorid,/Essigester.
*) Siehe Anmerkung 38- 61a.
_ 1 0 2 _
Die weinroten Kristalle trocknete man während 32 Stunden bei gooc,/o,Ool Torr,wobei sich diese schwarz verfärbten. (Smp. l??oC Zers.)
croHnncrrotoNnco
nlu,riot; (PE 21)
IRlcnc5) (PE 21)
uvluuoH;
Ms (6A)
b e r . C 4 8 , 0 1 H 5 , 9 1 N ? , 4 ? C l 9 , 4 5 * )ge f . C 48 ,22 H 6 ,11 N 7 ,52 CI 9 ,52
u.a. Banden bei 3500w(breit), 1620w, 1E60s, l5OSs,
1090s (breit), 920s, g?ow.
u.a. Banden bei 1620w, 1565s, lSobv/, 141bm, 138sm,1090s (breit), 920m, 855m.
283 nm (4 ,210) , 340 nm (4 ,3?3) , 455 nm (3 ,226) .
spezifische Massen m,/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 520 (0,2Vd, b04 (0,b7o), 64 (7%or, b6 (1120),
55 (\vd, 52 (33%), 5t ( |Vd, 50 (10070), 49 (tzvd,
47 (Bvd, 45 (r\vd, 44 (357d, 43 (35Vd, 4t (BVd, s3 (24Tor,32 (357or, 31 (1670), 30 (45Vd, 29 (33%), 28 (tLEd, 18 (sMol,r7 (r9%), r5 (22Vd.
Experimente zur rrSchwefelbrücken-MethodeI
c?H11sN
M 1 4 1 , 2 Pyridin-\-nn
tr\ Diglym
b)a )
Weg a) (Bridin)
12,56 g (Bo mluol) Methoxyverbindung**) ?3b (smp. BB-gooC) löste man in100 ml lrisch über KOH destilliertem gridin, gab 12,0 g (54 mMol) phosphor-
pentasulfid und 5 ml (36 mMol) Triäthylamin zu. Anränglich stieg die Reaktions-temperatur bis auf 60oC. Ohne zu kühlen liess man die Temperatur aul 36oC
*) Keine Kobalt-Bestimmung. da Substanz explosiv.* * ) Dars te l lung s iehe E. Be; te le20) .
- 103
zurückgehen und ri.ihrte anschliessend unter Stickstoff während 1B Stunden. Diegelbe, klare Lösung goss man auf 200 g Eis, zu welchem man 20 g Kaliumbi-
carbonat gegeben hattel dann extrahierte man 4 x mit je 300 ml Hexan und
wusch die Extrali:te der Reihe nach mit 3 x je 100 ml gesättigter IGliumbicar-
bonatlösung. Nach dem Trocknen der organischen Phasen über Natriumsulfat und
Einengen am Rotationsverdampfer bei ?OoC resultierte ein kristallisierender
Rückstand von 8,1 g (stark nach Pyridin riechend). Diesen löste man in Hexan,
filtrierte über 0,1g Aktivkohle und Cellit und kristatlisierte aus 30ml Hexanbei
Ooc. I . I f t ist. : 5,23 g, Smp. 69-?1oC, IR: kein Carbonyl, v ( =<H) 840 cm-l.
I I . I f t ist. ! 1,10 g, Smp. 65-6BoC, IR identisch mit I .Kristal l isat ion. Aus der
Mutterlauge der II. Iftist. erhielt man nach Filtration über 15 g Aluminiumoxid
ftas. Akt. I), Eluierung mit Benzol,/Essigester 4:1 und Kristallisation aus Hexan
eine III. Iftistallisation von 0,4? g, Smp. 7l-12o], IR: identisch I. I<rist. Ce-
samthaft resultierten 6,8 g (60ft) Thioenamid 75.
Zur Charakterisierung wurde eine aus einem Voransatz gewonnene und bei
B0oC/0,01 Tom sublimierte Probe vom Smp. ?3-74oC verrvendet.
c?Hl1sN
wlrtou;
b e r . C 5 9 , 5 5 H ? , 8 5 N 9 , 9 2 S 2 2 , 6 ?g e f . C 5 9 , 3 6 H ? , B B N 9 , 8 7 S 2 2 , 4 8
220 nm (4 ,006) , 295 nm (4 ,318) .
: u .a . Banden be i 3400m, 3120s, 1660s , 1b l5s , l480s ,
1g9bs, 1310s , 1125s , B4os .
: 1 ,26 (s ,6H) , 2 ,BB (s ,2H) , 4 ,26 (d ,J=2,1H) , 4 ,5? (d ,J=
2,1H) , ca . 10 ,3 (b re i t , lH) .
spezifische Massen m/e
M+ 141 (tooyol, r42 (sJVd, 148 (18%)
Fragmente: 128 (177d, 127 (20701, 126 (6ZVd, Izs (l!qd,
110 (12%), 108 (3970), 101 (32%), ee (237o), 93 (207d,
85 (43%), 84 (t \Vö, 83 (1570), 82 (207d, 81 (1570), B0 (?7o),
6B (20Vd, 67 (gtEd, 66 (1170), 65 (26%), 59 (3570), 58 (28%),5? (1370), 56 (137o), 55 (18%), 54 (117o), 53 (257o), sZ (roTd,51 (15%), 50 (77o1, 45 Qtqd, 44 (rg%d, 43 (24Vd, 42 (357d,
41 (10070), 39 (8870), 32 (tBVd.
Silicagel,/Benzol/Essige ster/4 :1 Rf 0 ,64
IRlcHctr) (PE 21)
Nw{cnctr; (e oo)
(6D)MS
DC
- 104
!&c-L) (oiglym)
Behandelte man 314 mg (2,0 mMoI) il{ethoxylactam ?3b mit 310 mg (1,4mMol)
Phosphorpentasulfid in 5 ml Diäthylenglykoldimethyläther (Rühren über Nacht), so
konnte anderntags nach Neutralisation mit Natriummethylat (rühren ln RT;, Ver-
setzen mit Wasser und Extraktion mit Hexan 62 mg eines Produktes erhalten
werden, welches sich nach dünnschichtchromatographischer l(ontrolle mit dem
durch direkte "Schrvefelung" von 54 (siehe Anmerkung) dargestelltem Thiodilac-
tam 74 identisch erwies.
Anmerkung
Zur qualitativen Ueberprüfung des obigen Sachverhaltes und einer möglicher-
weise leichten Monomerisierung des Thiodilactames 74 führte man folgende Reak-
tionen durch:
\,>")-'!"
1,0 g (4,0 ml\{ol) des Dilactames 54 (Smp. 189-192oC) rührte mar mit 1,24g
(5,6 mMol) Phosphorpentasulfid in 40 ml Diäthylenglykoldimethyläther während
90 Min. bei 110oC. Nach dem Abkühlen, Versetzen mit Wasser, Kühlen auf 0oC,
Filtrieren und Waschen mit Aether erhielt man 500 mg (44S) leicht gelblich ge-
färbtes ?4 vom Smp. 258-261oC.
: u.a. Banden bei 3350w, 32oow(breit), 1680m, 1450s,
1 130s .
/ l^* z?2 und 304 nm
Silicagel/Benzol/Essigester,/4:1 Rf 0,51
(leichte Verunreinigung bei Rf 0,45 und 0,1)
IRlcHctr) (PE 137)
uvlrtoHl
D C
Die leichte Monomerisierung im Falle des Dilactames 54 (vgl. R. Schef -t a \
fold-") veranlasste uns ein l:1 Gemisch des Thiodilactames ?4 mit Triäthyl-
aminhydrochlorid zu sublimieren (Z4OoC/O,Ot Torr). Im Sublimat konnte das Mo-
- 1 0 5 -
nomere ?5 in ca. lo-proz. Ausbeute (IR und dünnschichtchromatographische
I(ontrolte) nachgewiesen werden.
- cBHl2oNzM 1 5 2 , 2
Eine AuJschlämmung von 17,27 g (138 mMol) Enamid 35, 10,0 g (150 mMol)
Kaliumcyanid und 15,0 g (150 mlvlol) Iftliumbicarbonat wurde in 150 ml Wasser
eine halbe Stunde bei Raumtemperatur, gefolgt von !2 Stunde bei 50oC gerührt.
Darauf sättigte man mit Natriumchlorid und extrahierte zweimal mit je 50 ml
MethylencNorid. Die organischen Phasen wusch man 2 x mit gesättigter IGIium-
chloridlösung, trocknete über Natriumsulfat und dampfte am Vakuum ein. Den
Rückstand löste man in Tetrachlorkohlenstoff und erhielt nach Kristallisation,
Filtration und Trocknung 18,0g (907o) des Cyanaddulites ?3c vom Smp. 195og+).
Zur Analyse gelangte eine zusätzlich aus Methylenchlorid/Cyclohexan um-
kristatlisierte und wätrrend 4Bh bei Raumtemperatur/O,01 Torr getrocknete Probe
vom Smp. 196oC.
cgqzoN2
ß{cHcrrl (PE
b e r . C 6 3 , 1 3 H ? , 9 5 N 1 8 , 4 1
g e f . C 6 3 , 1 2 H 7 , 7 7 N 1 8 , 4 6
257) : u.a. Banden bei 3420m, 3200w, 3090IIr, 2230w, 1?10s,
116 5s .
: 1 , 1 3 ( s , 3 H ) , 1 , 3 8 ( s , 3 H ) , 1 , 5 5 ( s , 3 H ) , 2 , 3 5 ( A B , J = l 7 , 2 H ) ,
?,45 (breit ,1H).Nw{coc51(A oo)
Vazs/-*
Weg a)
wes b) ..fY"- -\"-Weg a) \,.^.,,s
-fnn
;tcSHlesNzI \T 168,3
282 mg (2,0 mMol) Thioenamid ?5 und 143 mg (2,2 mMol) IQliumcyanidwur-
den in 6 mI Methylalkohol gelöst, 23 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen,
*; I i iese Vorschrif t verdanke ich Herrn Dr. D. Mil jkovi6.
- 1 0 6 -
mit 11? mg (2,2mMol) gelälltem Ammoniumcilorid+) versetzt und l stunde ge-
rührt. Nachdem im Abzug w:ihrend ca. 15 Min. Kohlendioxid hindurchgeblasen
wurde, filtrierte man über CeIIit und engte zur Trockne ein. Durch nochmali-
ges Lösen in Methylenchlorid und Filtration über Cellit erhielt man nach Ent-
fernung des Lösungsmittels bei max. 50oC einen kristallisierenden Rückstand von
335 mg (99,7%). Nach der Kristallisation aus Methylenctrlorid,/Hexan (1:3) bei
Raumtemperatur resultierten 266 mg (?9%) des Cyanadduktes ?6c vom Smp. 124-
l26oc. Nach Troclmung während l stunde RT,/0,001 Torr uurde dieses Material
der Charakterisierung zugefi.ihrt.
cBH12sN2
IRlcncr3)
uv(rton)
b e r . C 5 ? , 1 3 H 7 , 1 9 N 1 6 , 6 6 S 1 9 , 0 6
g e f . C 5 6 , 9 3 H 7 , 2 1 N 1 6 , 5 3 S 1 B , B 5
(PE 21) : u.a. Banden bei 3400m, 3140s, 2240w, 1505s, 14?0s,
1 4 0 0 s , 1 1 4 5 s .
269 nm (4,220)
: 1 , 1 1 ( s , 3 H ) , 1 , 3 ? ( s , 3 H ) , 1 , 6 0 ( s , 3 H ) , 2 , 8 ? ( A B ,
J=l?, 2H), 8,9 (breit , lH).
spezifische Massen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 141 (10070), 126 (607d, L08 (L27d, 85 (157d,
67 (27%), 4r (27%), 27 (42vd.
Silicagel/Benzol/Essigester/4:1 Rf 0,63
*)
**)
M{coctr; (A oo)
IvIs (6A)
+* \Weg b) '
6,?16 g (44,2 mMol) Cyanaddukt ?3c und 12,0 g (54,1 mMol) fein pulverisier-
tes Phosphorpentasulfid wurden während 6 Stunden unter Stickstoff in 150 ml abs.
Benzol am Rücldluss gekocht. Darauf kühlte man auf Raumtemperatur ab, filtrier-
te durch eine Glasfilternutsche G 3 und wusch mit 100 ml Benzol nach. Zum FiI-
trat gab man 7r0 g (50 mMol) wasserfreies lGliumcarbonat und 3 ml Wasser, rühr-
te 15 Min. und fügte weitere 7,0 g wasserfreies IGliumcarbonat zu. Nach dem
Stehen über Nacht filtrierte man ab und wusch mit Benzol. Das Filtrat engte man
Ges. wässrige Lsg.*4u51ällen mit EtoH und Aether, Filtration, Lufttrock-nung.DieÄe Vorschrif t verdanke ich Herrn Dr. D. MiI jkovi6.
- 1 0 7 -
ein und erhielt einen fast farblosen, kristallisierenden Rückstand, welcher aus
1b0 ml heissem Hexan (für einige Minuten Rücldluss) kristatlisiert wurde (Raum-
temp.). Nach der Filtration und Waschen mit Hexan erhielt man 5,509 (?4$)
des Cyanottriolactames ?6c vom Smp. 123oC. IR-Spektrum und eine Dünnschicht-
probe zeigten das gleiche Bild wie ein nach Methode a) gewonnenes Referenz-
muster.
\Ä2"-tn"
,TU
' cruruosN +M 1 ? 3 , 3
.YY' c?Hl3osN- \""
M r5e,3
282 mg (2,0 mMol) des Thioamides 75 wurden zu einer Lösung von 132 mg
(1,16 mMoI) Trifluoressigsäure in 5 ml abs. Methanol gegeben, über Nacht bei
Raumtemperatur stehen gelassen, mit 1,0 g (12 mMol) Natriumbicarbon",+) lwas-
serfrei) versetzt und anscNiessend unter Stickstoff 20 Minuten intensiv gerührt.
Nach dem Einengen zur Trockne (SOoC/vatuum) und Herauslösen des organischen
Materials mit heissem Hexan, gefolgt von einer Filtration durch Cellit und l(ri-
stallisation aus ca. 5 ml Hexan bei OoC, erhielt man 306 mg (89%) der Methoxy-
Verbindung ?6b vom smp. 103-104oC.
Zur Analyse wurde zusätzlich aus Hexan umkristallisiert, wobei die Sub-
stanz, weisse l(ristalle, unverändert bei 103-104oC schmolz.
cBHISOSN
IRlcucrr)
uv(nton)
b e r . C 5 5 , 4 ? H 8 , 7 3 N 8 , 0 9 S 1 8 , 4 ?
g e f . C 5 5 , 4 8 H 8 , 7 9 N 8 , 1 2 S 1 8 , 3 ?
(pE 13?) : u.a. Banden bei 3400m, 3130m, 1500s, 14?0s, 1390s,
t1bos, 1100s, loBbs, lo45s, 91om, 880m, 850w.
268 nm (4 ,204) .
: 1 ,03 (s ,3H) , 1 ,10 (s ,3H) , 1 ,36 (s ,3H) , 2 ,?8 (AB, J=
1?,2H) , 3 ,28 (s ,3H) , 9 ,?5 (b re i t , lH) .
spezifische I\tlassen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 141 (10070), 126 (69Vd, 108 (1170), Bb (17%),
6? (34%), 4l (38%), 32 (s|vd, 31 (3670).
w{coctrl (A oo)
IvIS (6A)
*) Riedel de Haen, pro analysi
- 1 0 8 -
Silicagel,/Benzol/Essigester/ 4 :1 Rf 0 ,47
Arbeitete man das Reaktionsgemisch durch Neutralisation mit Natriumme-
thylat bis auf pH 5 (Indikatorpapier), Yersetzen mit Wasser*) und ExtraLtion mit
Aether auf, so konnte als HauptproduK die entsprechende Hydroxyverbindung ?6a
durch Iftistallisation aus Methylenchlorid/Hexan in ca. 507o Ausbeute, neben
Edukt ?5 und dünnschichtchromatographisch nachgewiesenem MethoxyproduLt ?6b,
isoliert werden.
Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieser Wasseradditionsverbindung ?6a
ist die Sublimierbarkeit bei 130o,/0,001 Torr.
Zur Charalrterisierung wurde das Hydroxythioamid ?6a zweimal ,aus Methy-
lenchlorid/Hexan umkristallisiert, wobei der Schmelzpunkt bei 14?-14BoC bzw.
142-14BoC lag, je r^ach Aufheizgeschwindigkeit.
c?Hl3osN
ß1N,r;ot;
b e r . C 5 2 , 8 1 H 8 , 2 3 N B , B 0 S 2 0 , 1 0
g e f . C 5 2 , 3 0 H 8 , 5 0 N 8 , 7 0 S 2 0 , 4 ?
(pE 13?) : u.a. Banden bei 3300s, 3130s, 1530s, 1150s, 1120s,
lozbs, 10201ü, 940s, ?Bom.
267 nm (4 ,239)
ber . 159,3 ge f . 165
: 0 ,91 (s ,3H) , 0 ,98 (s ,3H) , 1 ,28 (s ,3H) , 2 ,60 (AB,J= l? ,
2H), 5,6? (breit ,1H), 10,2 (breit ,1H).
Si l icagel/Benzol/Essigester/4:1 Rf 0,14
uv(etou)MGlcttoclo;
Nwoias6-a6) (A 60)
DC
-tMcffl
\,\.-"e-tn
€xs
CBHI4oSNAg
M 2 8 0 , 2
692 mg (4,0 mMol) des Methoxythioamides 76b wurden in 10 ml Illethanol ge-
löst und auf -20oC gekühlt, wobei teilweise Rekristallisation eintrat. Dazu gab
man 581 mg (4,5 mMol) N,N-Diisopropyläthylamin und durch einen Tropftrichter
während ca. 10 Minuten eine Lösung von 680 mg (4,0 mlüol) Silbernitrat in 25 ml
*) Durch wasserfreie Aufarbeitung konnte der Austausch von lt{ethoxyl gegenHydroryl vermieden werden.
- 109
Methylalkohol (Temp. maximal -15oC). 45 Minuten nach Beendigung der Zugabe
erreichte die Temperatur 0oC, worauf man abfiltrierte, mit kaltem Methanol
rrrsch und das gräuliche feste Produkt bei Raumtemperatur während 24 Stunden
am Hochvakuum trocknete. Dieses Material, 1,01Bg (91%), Smp. 222-226oC
(Zersetzung) gelangte direld zur Analyse.
CBH'4OSNAC ber . C 34 ,30 H 5 ,04 N 5 ,00 S 11 ,45 Ag 38 ,51
gef . C 34 ,33 H 5 ,05 N 4 ,99 S 11 ,46 Ag 38 ,39
NMR76661 \ (A 60) : 0 ,93 (s ,3H) , 1 ,02 (s ,3H) , 1 ,32 (s ,3H) , 2 ,71 (AB, J=\ vuwra ,
" 1 ? , 2 H ) , 3 , 3 5 ( s , 3 H ) .
MGlcurcrr)
IRlcuctr) (PE 21)
n1l'tr1ot1 (PE 21)
IvIs (6A)
ber. 280,2 gef. 10?0 (tetramer)
: u .a . Banden be i 1535s , 1150s , 1105s , 10?5s ,
1 0 50s.
: u .a . Banden be i 1565s , 1150s , 1115s , 10?0s ,
1055s.
spezifische Massen m/e
M+ z8o (17o)
Fragmente: 248 (2Vd, 233 (8701, 141 (10070), 126 (737d,
108 (199o), Bs (147d, 6? (287o), 32 (18%), 3r (44%').
VA-t-t:Z^V. . \ / i \ \ t ,-+-ii n7-ixB, trHr
" ? f u
c1 oHzBozseN2M 3 4 4 , 6
In ein 10 ml Schtilfkölbchen wog man 86,5 mg (0,5 mMol) Thioamid ?6b,
500 mg (3,57 mMol) Kal iumcarbonat, 62,5 mg (0,258 mMol) Benzoylperoxid ein,
und versetzte mit 4 ml abs. tert. -Butanol (2 x über lG-lium destilliert). Nach
2 Stunden Rühren bei Raumtemperafur filtrierte man über Cellit und wusch mit
über Phosphorpentoxid destilliertem Essigester nach. Dann engte man im Va-
kuum bei max. 50oC ein, Iöste in Hexan, filtrierte von neuem über Cellit und
evaporierte bis zur Trockne. Der instabile Rückstand, 97 mg, verfärbte sich un-
ter Stickstoff nach ca, V2 Stunde hellbraun.
Die unten angeführten analytischen Daten wurden sofort nach der Herstel-
lung des DisuUides vermessen.
N H
- 1 1 0 -
*11"' ) (PE 13?) : u.a. Banden bei 1600s, l lbos, 1120s, 1os0s,\ vv r4 /
ggos .
w(Cyclohexan) t Ä** 224 nm
NWr. . . . , \ (A 60) : 1 ,0 (s ,12H) , 1 ,22 (s ,6H) , 2 ,bB (AB,J= l? ,4H) ,\vwr4' '
31 33 (sr 6H).
MS (6A) spezifische Massen m/e
M- nicht sichtbar
Fragmente 3LZ (Wol, 212 (21%), I73 (927d, 741 (l\Ifld,
126 (eo%).
\Ä,zs y1-s-a-f/r - \ I + . r \ / / \ r l -t* n-/-
: : 'N
?b cx
ctoHzeszNeM 3 3 4 , 5
500 mg (2,98 mMol) ?6c und 750 mg (5,35 mMol) IGliumkarbonat (feinpul-
verisiert, wasserfrei) wurden in lSml abs. tert.-Butanol (2 x über lGliumdest.)
suspendiert, ehe man 380 mg (1r5? mMol) Benzoylperoxid zugab und während
45 Minuten bei Raumtemperatur stark !üh!te. Nach dem Filtrieren des Reaktions-gemisches über Cellit, Waschen mit Essigester und Evaporieren zur Trockne bei
ma-x. 50oC am Rotationsverdampfer, löste man den Rückstand in Methylenchlorid,
filtrierte durch Cellit und engte vollkommen ein. Der ölige, farblose Rückstand(512 mg, IR- und NMR-Spektren eines analog dargestellten Materials zeigen nur
Disulfid 78b) Lieferte nach der l(ristallisation aus Tetrachlorkotrlenstoff (3 ml,
12 Std. OoC) 3?4 mg (?5%) kristaflines Disutfid ?8b vom Smp. 119-121oC, wel-
ches direkt zur Analyse gelangte **).
C IOHeeSZNa ber . C 5? ,4? H 6 ,63 N 16 ,?6 S 19 ,1?g e f . C 5 ? , 2 0 H 6 , 6 3 N 1 6 , 8 1 S 1 9 , 3 3
ß1..rr. , , I (PE 2l) : u.a. Banden bel 2240w, lsgbs, 1290s, 10b0s, glbw.\ v r r v 1 3 ,
UV(etoH) 223 nm (3,847)
*) In Tetrachlorkohlenstoff-können allfällige spuren von Benzoesäure durch dieAbsolption bei ?10 cm-r leicht ermittelt werden.
**) Eine Probe während 3 Stunden an der Luft (Lichtl liegen gelassen, zeigteeinen unwesenUich veränderten Smp. von 118-120'C.
Nw{coc51 (A eo)
MS (6D)
- 1 1 1
: 1 ,12 (s ,6H) , 1 ,3? (s ,6H) , 1 ,53 (s ,6H) , 2 ,?8 (s ,b re i t ,
4H) .
M+ 384 (1b%), s3s (2%)
Fragmente: 239 (61%), 225 ( l \Vd, 199 (7%), 183 (37Vd,
r70 (7vd, 16e (3?%), 168 (83%), 167 (92%), 166 (10070),
153 (zsEd, r51 (48%), r42 (6%), l4t (20yd, r40 (7%),
139 (157o), 135 (267o), 134 (40%), 133 (13%), 126 (22%),
111 (687o), 109 (4070), 108 (3?7o), 99 (21%), 9e $7%),s4 (r2%), B5 (2e%), 84 (r5%), 82 (r0%), 81 (10%),
67 (r\vd, 56 (1e%), 55 (26vd, 4r (48%), 3e (1e70).
Silicagel/Benzol,/Essigester,/ 4:1 RJ 0,4(färbt mit Jod langsam an)
c22H3OosN4M 398 ,6
cgoHloos2N6M 564 ,8
?Bb + 38
Unter absolut rvasserfreien Bedingungen wog man zu aus 500 mg (2,98 mMoI)
Cyanothioamid 76c dargestelltem, dürurschichtchromatographisch reinem Disulfid
?Bb, 345 mg (1,49 mMol) Enamid 38, Iöste in 3 ml abs. tert.-Butanol auf und
fügte 2,06 ml 0,?2 n (1,49 mMol) IGlium tert.-Butanolat zu. Nach dem Stehenbei
Raumtemperafur über Nacht engte man das im wesentlichen aus drei Substanzen
bestehende Realitionsgemisch @C: Aluminiumorid/Benzol/Essigester/ 9:1 Rf 0,55
(gelb), Rf 0,39 (Cyanothioamid ?6c), Rf 0,3 (gelb)) am Vakuum ein, nahm inwe-
nig Benzol auf (heterogen) und chromatographierte direkt an einer Säule von1509Aluminiumoxid (bas. desalrt. mit 57o Wasser) mit Benzol/Essigester 9:1 als Eluier-mittel. Nach dem Semmeln der mit dem Produkt ?9 angereicherten Fral<tionen
(362 mg, ca. ?O-proz. Reinheit gemäss Dünnschichtchromatogramm Silicagel,/Ben-
- t t z -
zol/Essigester/4:1 Rf 0,55) und dreimaligem Umkristallisie""n*) "..,"
Methylen-
ctrlorid/Hexan resultierten 183 mg (31ft bezogen aul Enamid 38) gelbe strahlen-
förmige Kristalle ?9 vom Smp. 165-16?oC, welche der Charakterisierung zuge-
führt wurden.
CZ2H3OOSN4 ber . C 66 ,31 H ? ,59 N 14 ,06 S 8 ,05
g e f . C 6 6 , 2 2 H ? , 5 ? N 1 4 , 0 8 S 8 , 1 2
IRlcuctr) (PE 25?) : u.a. Banden bei 3240w(breit), 3060w, 2240w, 2230w,
@oppelpik), 1?3bs, 1?20s, 1635s, 15?0s, 1515s, 1290s,
uv(etoH)113ss ,1065s .
210 nm (4,2271, 277 nm (4,282), 294 nm (4,038),
359 nm (4,277),
Mr^^^ , \ (A 60) : 1 ,08 (s ,3H) , 1 ,24 (s ,6H) , 1 ,33 (s ,9H) , 1 ,51 (s ,3H) ,\ v v w r e ,
" 2 ,41 (s ,2H) , 2 ,65 (s ,verbre i te r t r4H) , 5 ,15 (s , lH) , 6 ,31
Ms (6D)
(s,1H), ca. 11 (breit,1H).
spezifische Ifassen m,/e
M- 398 (68%), 399 (t87o), 4oo (57o)
Fragmente: 383 (1?7o), 365 (87o), 356 (?70), 304 (LtEd,
303 (657o), 2BB (LIVol, 284 (\Eo\, 210 (6Vol, 263 (L07d,
250 (TVdt 249 (257d, 248 (100701, 24t (52Vd, 234 (LIEIJ,
2s3 (70701, 231 (tt?d, 217 (LLvol, 2r5 (r|vd, r92 (r4vd,
t53 (lL%d, 133 (87o), 119 (97o), 108 (B7o), 97 (7Ed, 94 (gEd,
6? (1070), 56 (tLVd, 55 (167d, 4L (24Vd.
Silicagel/Ciloroform/Aether,/1:1 Rf 0,68
Silicagel,/Aether R l 0 , 5 5
Die später mit Benzol/Essigester 9:1 eluierten Fraktionen (Rf 0,3) ergaben
nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels einen Rückstand von 262 mg. Dieser
wurde erneut an Silicagel chromatographiert @ickschichtverfahren; Benzot/Essig-
ester 4:1) und die gelbe Zone mit Essigester/Methanol 9:1 eluiert. Es resultier-
ten 1?3 mg, Ql/s bezogen aul Enamid 38) gelbes Oel. In einem analogen Ansatz
liess man solches Oel während drei Wochen in Methylenctrlorid/Hexan zur Kri-
*) Nicht umgesetztes bicyclisches Enamid 38 lässt sich relativ schrver abtren-nen. In analogen Versuchen erzielte man auI Silicagel mit Aether als Eluier-mittel einen besseren Trenneffekt.
DC
- 1 1 3
stallisation bei Ooc stehen. Trotz eingehender versuche konnte die substanz nichtkristallin erhalten werden. Die analytischen Daten von B0 stammen aus im we-sentlichen dünnschichtchromatographisch relnem öligen I\{ateriar (leichte verun-reinigung bei Rf 0,5).
Rlcucrr) : u.a. Banden bei 22b0w, l?{bs, ls?os, 1b00s, 1290s,
l06ss, 820m.
Uvlntou; 230 nm (4,194), 257 nm (4,205), 364 nm (4,035)
Nw{coc5; (e 0o) ;j,ii;'dJ"ll;irll,,
2,40-s,0 (8H), 6,s8 (s,1H),
IvIS (6D) spezifische Iüassen m/e
M+ 564 (10%)
Fragmente: 549 (5%), 531 (6%), 469 (11%), 454 (LtVd,397 (100%), 381 (1?7o), 247 (29Vd, 233 (zr%d, 217 (43Vol,168 (29%), 153 (20%), 56 (2e%), ar QTVi.Silicagel,/Aether Rf 0,42DC
+czzHsooNr
M 3 6 6 , 5
a\ Mit Triphellvlnhosphin in xvlol
100 mg (0,251 mMol) T9 (Smp. 16?-1?0oC), 200 mg (0,?64 mMol) Triphenyl-phosphin und 5 ml abs. Xylol (über Natrium destilliert),wurden in ein 10 ml fas-sendes Pyrexglasrohr unter vakuum eingeschmolzen. Zur Entschwefelung erhitzteman im Luftbad (el. Heizofen) während 6 Tagen bei l52oc. Eine Dünnschlchtpro-be des erkalteten Realätionsgemisches (System: Silicagel,/Benzol,/nssigester,/4:1)zeigte neben Trlphenylphosphin und rriphenylphosphinsullid als sehr unpolarensubstanzen elnen fahl gelben (Edukt, Rl ca. 0, ?) und stärker gelben (produK, Rrca. 0,4) Haupüleck. Am start war ein weiterer gelber Fleck sichtbar. Bei Rfca. 0r2 war ferner das mit Jod nur schach anlärbende Triphenylphosphinoxidzuerkennen. Die Reaktlonslösung filtrierte man über 10 g Silicagel (0,0b-0,2 mm,
- 1 1 4 -
Merck) wobei nach gutem waschen mit Benzol im farblosen Filtrat nach voll-
ständiger Entfernung des Lösungsmittels ein Rückstand von 205 mg Triphenyl-
phosphin und Triphenylphosphinsulfid (dünnschichtchromatographische I(ontrolle)
resultierte. Die nachfolgende Eluierung mit Essigester brachte nach der Evapo-
ration einen gelben Rückstand von 105 mg, rvelcher direld in wenig Aether ge-
löst auf einer 30 g Silicagel Chromatographieplatte mit Benzol/Essigester 1:1 ge-
trennt wurde. Die beiden Zonen, Edukt und Produkt entsprechend, eluierte man
mit Essigester/llethanol 9:1. Nach dem Iftistallisieren des rohen Edul<tes (41 mg)
aus Methylenchlorid/Hexan (sehr rvenig I\Iethylenchlorid) erhielt man 40 mg des
Ausgangsmateriales ?9 vom Smp. 162-164oC (IR- und DC-Kontrolle) in feinen
Ikistallen zurück.
Aus der rohen Produkt-zone (27 mg, 49vol fielen nach lftistallisation aus
Methylenchlorid/Hexan 14 mg der entschwefelten Verbindung 81 vom Smp. 178-
1?9oC an. @er Schmelzpunkt ist von der Aufheizgeschwindigkeit abhäng:ig). Die
efiektive Ausbeute an kristallisiertem Produkt betrug 25 Prozent.
Zur Analyse gelangte eine zrveimal umkristallisierte, dünnschichtchromato-
graphisch reine, rvlihrend 3 Tagen bei 60oC/0,001 Torr getrocloxete Probe vom
Smp. 1?3-1?4o eines analogen Voransatzes.
czzHgooNq b e r . C ? 2 , 0 9 H 8 , 2 5 N 1 5 ' 2 9
g e f . C 7 1 , 9 2 H 8 , 3 1 N 1 5 ' 2 2
: u.a. Banden bei 3300w(breit), 2240w,2230w @oppel-
pik), 1?40s, 1?2os (schulter), 1640s, 1620s, 1560m,
1 b o o s , 1 3 o o s , 1 1 3 o s .
255 nm (4 ,505) , 365 nm (4 ,286) .
: 1 , 1 2 ( s , 3 H ) , 1 , 2 2 ( s , 6 H ) , 1 , 3 4 ( s , 9 H ) , 1 , 5 ? ( s , 3 H ) ,
2 ,40 (s ,2H) , 2 ,63 (s ,2H) , 3 ,03 (b re i t ,2H) , 5 ,19 (s ,1H) ,
5 ,68 (s ,b re i t , lH) , 11 , 95 (b re i t , lH) .
(im 100 MHz-Spektrum erscheint das Sigpal bei 3'04ppm
als AB-System mit J=16 cps)
spezilische Massen m/e
M+ 366 (?s%), 36? (23Vd, 368 (4Eo)
Fragmente: 352 (zIVd, 35I (798d, 340 (I1Vd, 339 (5670)'
338 (1570), 326 (l|vd, 325 (Zwö, s24 (l00qo\, 312 (lsvd,
310 (1370), 309 (970), 299 (metastabil,3!s)' 256 (\Vd,
Rlcucra) (PE 257)
uvlntonl
Nwlcoctr; (A 60)
ns (6A)
b) Mit Triphenylphosphin-Bortrifluorid-Addukt in Dimethylformamid
39,8 mg (0, 1 mMol) ?9, 33 mg (0, 1 mMol) Triphenylphosphin-BFr-Komplex*)und 26 mg (0, l mMol) Triphenylphsophin turden in 1ml Dimethylformamid abs.(dest. über Phosphorpentoxid) gelöst, rvährend ?6r b stunden bei Raumtemperacurund 16h bei 45oC belassen. Nach der rvässrigen Aufarbeitung mit b1roz. Ka-liumcarbonatlösung, Extraltion mit Aether, waschen mit wasser und rroclqrenüber Natriumsulfat trerurte man das aus zrvei gelben Flecken bestehende Rohpro-duK (8? mg) durch Dickschichtchromatographie an silicagel mit Aether als Lauf-mittel. Die schneller wandernde Zone (10 mg, 27%) erwies sich nach dünnschicht-chromatographischer und IR-I(ontrolle als mit kristallisiertem 81 identisch, wäh-rend die langsamer laufende zone (18 mg, 4gle) ein anderes Isomeres darstellt.Dieses wurde vor der charakterisierung nochmals an 10 g Aluminiumoxid (bas.mit 5% wasser desa.Irt.) chromatographiert, wonach b mg einheiiliches, gelblichesOeI zur Verfügung standen.
Nwlcoctr) (A loo)
DC
nlcucrr) (PE 25?)
wlrtou;
(6A)
_ 1 1 5 _
295 (107d, 294 (Wol, 282 (67d, 271 (97d, 267 (LOTor,258 (9Vd, 257 (16%0l, 256 (1070), 2ss (BVd, 240 (lr?d,229 (267d, 2t7 (rL%), rB7 (|Vd, 158 (67o), 108 (?70).Silicagel/Benzo/Essigester/1:1 Rf 0,51Entwicklung a) HCI-Dämpfe + gelb
b) Jod
: l r lB -1 ,35 (m,21H) , 2 ,40 (s ,s t ruk tu r ie r t ,4H) , 2 ,60 (s ,s t ruKur ie r t ,2H) , 5 ,10 (s ,1H) , 5 ,63 (s ,1H) , ca . 11 ,2(breit, 1H).
: u.a. Banden bei 8200w(breit), l?3bs, 1?20s(Dopperpik),1 6 3 b s , 1 b 1 o s , l 3 1 s s , l 2 9 o s , l 1 3 b s .
i*o280, 355und 3B0nm (al le ungefähr gleicher Inten-sität)
spezifische IMassen m/eM+ nicht sichtbar
*) D,argestellt als BF3-Aetherat und einer ätherischer Lösung von Triphenyl-phosphin, Filtration und Waschen mit Aether_
DC
- 1 1 6 -
Fragmente: 339 (22%), 324 (37%1, 264 (67Vd, 249 (6l%al,
232 (43vd, 2r1 (loovo\, 203 (r4%), r9r (r4vd, 133 (23vol,
108 (107o), 83 (65%)' 6e (12%).
Aluminiumoxid/Aether Rf 0,4
(AuI derselben Dünnschichtplatte zeigte das laistalline
Isomere 81 einen Rf von 0,55).
*\c) Mit Triphenylphosphin-Bortrifluorid-Addul't in Benzol'
4?1 mg (1,185 mMol) S-verbrückte Verbindung ?9, 500 mg Triphenylphosphin-
Bortrifluorid-Addukt und 500 mg Triphenylphosphin lurden in 50 ml abs. Benzol
gelöst und unter stickstoff wä]Eend 5 stunden am Rücldluss erhitzt. Das über
Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassene Reaktionsgemisch schüttelte man mit
w:isseriger Natriumbicarbonatlösung aus, $usch die Benzollösung mit wasser und
trocknete über Natriumsulfat. Das überschüssige Triphenylphosphin sowie das Tri-
phenylphosphinsulfid entfernte man durch Filtration der benzolischen Lösung über
1b g Silicagel (Merck, 0,05-0,2 mm) und Waschen mit 200 ml Benzol. Anschlies-
sendes Eluieren der gelben Zone mit Benzol/Essigester 1:1, Absaugen des Lö-
sungsmittelgemisches und Aufnahme des Rückstandes in heissem Cyclohexan lie-
ferte nach lftistallisation bei Raumtemperatur 250 mg einer I. Iftistallisation. Das
Mutterlaugenmaterial wurde durch zweimaliges Chromatographieren auf Silicagel
im Dickschichtverfahren (Benzol/Essigester,/4:1) gereinigt. Es resultierte eine
tr. I(ristallisation (aus cyclohexan) von ?0 mg. Zusammen erhielt man 320 mg
(?47o) kristaffisiertes Produkt Bl (Smp. 165-16?oC; IR-Spektrum mit Analysenma-
terial identisch).
+) Die Ausarbeitung dieser vorschri l t verdanke ich Herrn Dr. D. Mll jkovic.
- 1 1 ? -
cztHzgoNsM 3 3 9 , 5
Erhitzte man ?9 in einem vierfachen Gervichtsüberschuss an Triphenylphos-
phin (mit einer Spur lGlium tert. -butanolat, ohne Lösungsmittel) während 14 Stun-
den bei 150oC und 10 Sfunden 1?0oC, so liess sich in ca. 10% Ausbeute eine sehr
polare gelbe Substanz durch chromatographische Trennung, zuerst an Aluminium-
oxid (Aether als Eluiermittel), gefolgt von einer Feintrennung an Silicagel im
Dickschichtverfahren (Aether als Laufmittel) gewinnen. Das nach der Eluierung
mit Essigester/Methanol 9:1 erhaltene gelbe OeI 83 erwies sich als dünnschicht-
chromatographisch rein und wurde als solches wie folgt charakterisiert:
IRlcurctr) (PE 137) : u.a. Banden bei 3150w(breit), 1?35s (Schulter), 1?05s,
1620s, 1600s , 1b l0s , l48ss , 1115s , 848m.
lmax 260, 2?Os, 360 und 49Bnm (die langwelligste Ban-
de weist ca. f5 der Intensität derjenigen bei 360 nm auf).
: 1 , 2 8 ( s , 6 H ) , 1 , 3 5 ( s , 6 H ) , 1 , 4 0 ( s , 6 H ) , 2 , 0 8 ( d , J = l , 5 ,
3H) , 2 ,43 (s ,2H) , 2 ,?3 (b re i t , 2H) , 5 ,28 (b re i t ,1H) , 5 ,74
(breit , 1H), 6, 50 @reit, 1H), 8,35 (breit , lH).
spezi-fische Massen m/e
M- 339 {3?%)Fragmente: 324 (10070), 240 (24Eor, 133 (B%), 83 (87o).
Silicagel/Aether Rf 0,05
Aluminiumoxid/Aether Rf 0,38
uv(etou)
M{cncq; (A eo)
Ms (6D)
DC
- 1 1 8
cnrHsSozszNBNiM 8 5 3 , 9
Behandlung mit Raney-Nickel:
Rührte man 29,5 mg (0,0?4 mMol) ?9 mit ca. 500 mg desaktiviertem, wäh-
rend einer Stunde in Aceton am Rücldluss erhitztem Raney-Nickel in 3 ml Me-
thanol während 2 3/4 Stunden bei Raumtemperatur,. so erhielt man nach dem
filtrieren und Abdestillieren einen Rückstand von 33 mg. Nach dem lftistallisie-
ren aus MethylencNorid,/Hexan erhielt man l7 mg (54Vd schwarzer I(ristalle vom
Smp. 192-193oC, welche als solche charakterisiert wurden.
ßlcnctr) (PE 137) : u.a. Banden bei 2245w, 1685s, 15?0s, 1500s, 1420s,
1 2 6 0 s , 1 1 3 5 s .
250 nm (4 ,453) , 405 nm (4 ,511) .
: (paramagnetisch)
spezifische lt{assen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 398 (2lVol, 339 (23%), 324 (46Vd, 248 (18%1,
232 (32%), 2r7 (looEd, 141 (687o), t33 (26vd, 27 (79vol.
Silicagel/Aether Rf 0,22
Silicagel/Essigester Rf 0,45
Entkomplexierung einer kleinen Probe in wässrigem Me-
thanol mit Cyanid und DC-Kontrolle zeigte dieselbe Re-
tention wie das Edukt ?9.
uv(ntos)Nw{coctr; (a oo)r\4s (6A)
DC
- 1 1 9
Weg a) C'+HZOSN2 weg b)
M 2 4 8 , 4
Weg a)
16 ml 0,96 n (15,4 mMol) Natriumäthylat in Alkohol wurden mit gasförmi-
gem Schwefelwasserstoff gegen Phenolphtalein neutralisiert und zusätzlich eine
Minute HrS durchgeleitet. Zu dieser klaren Lösung von wasserfreiem Natrium-
hydrogensulfid gab man 2,407 g (9,3 mMol) Iminoester 6?b (IR-Kontrolle), gelöst
in 25 ml abs. Alkohol in einem Zuge zu und kochte sofort während 25 Minuten
am Rücldluss. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels am Va]<uum extra-
hierte man in Gegenwart yon Eis mit Methylenchlorid/5-proz. I(aliumcarbonat-
lösung. Die organische Phase lieferte nach dem Trocknen über Natriumsulfat
und Abdestillieren einen Rückstand von 2,054 g welcher in heissem Hexan gelöst,
über wenig KoNe und Cellit filtriert und aus 20 mI Hexan bei Raumtemperatur
kristallisiert wurde. Man erhielt 600 mg (267o) feine gelbe Nadeln*) vom Smp.
144-145oC. @as Dünnschichtchromatogramm (Alox/Benzol) zeigte eine geringe
Yerunreinigung am Start).
Zur Analyse gelangte eine an Aluminiumoxid mit Benzol eluierte und aus
Hexan umkristallisierte Probe vom Smp. 148-149oC.
clrHzosNz
Nmlccrn)2 , ? B ( s , 2 H ) , 4 , 5 ? ( s , v e r b r . , 1 H ) , 4 , 9 9 ( s r l H ) , 5 , 1 ? ( s , 1 H ) ,
12 ,3 (b re i t ,1H) .
: 1 ,20 (s ,6H) , 1 ,31 (s ,6H) , 2 ,60 (s , le ich tverbr . , 2H) ,
2 , 8 7 ( s , 2 H ) , 4 , 6 0 ( s , v e r b r . , 1 H ) , 5 , 1 0 ( s , 1 H ) , 5 , 1 8 ( s , 1 H ) ,
ca . 10 ,5 (b re i t , lH) .
: u.a. Banden bei 3200w(breit), 1650s, 1590w, 1530s,
14bbs, 1390s , 1320s , 1285s , 1 l4os , g60m.
b e r . C 6 7 , 6 9 H 8 , 1 2 N t 1 , 2 B S 1 2 , 8 9
g e f . C 6 ? , 4 9 H 8 , 2 5 N 1 1 , 3 7 S 1 2 , 7 2
(A 60) : 1 ,20 (s ,6H) , 1 ,34 (s ,6H) , 2 ,57 (s ,verbre i te r t ,2H) ,
Nm{coc5; (e oo)
mlcHctr) (PE 21)
*) Im kristallinen Zustand stabil zersetzen sich Lösungen davon in diJfusem Ta-geslicht im Laufe von Stunden.
(6A)MS
uv(atou)
DC
- 1 2 0 -
Eine Verdünnungsreihe in CCln zeigte bei Konzentratio-
nen von 5, 1, 01166 bzw. 0,02fr keine Intensitätsver-
li.nderungen der Bande bei 3160 cm-l.
204nm (3 ,61?) , 24?nm (4 ,049) , 268nm (4 ,163) , B0 lSnm(3,886) , 354 nm (4 ,2021, 419Snm (3 ,654) , 43BSnm (g ,561) .
spezifische Massen m/e
M- 248 (59vd, 249 (t4%), 250 (47o'
Fragmente: 234 (LIV), 233 (100%), 215 (10%), 177 (ZIV),
148 (6%), 134 (\Ed, 133 (1470), r32 (5%), t t l (Wol,
108 (?%), 107 (|Vol, 106 (\Vd, 99 (5Vd, 93 (1Eol, 92 (|Vol,
91 (10%), 85 (r2Td, 79 (LIV), 77 g7qol, 67 (147d,
66 (10%), 6s (zlVd, ss (1070), sB (L2Vol, ss ( ls%),
53 (20vol, 5t (r2vd, 45 (r2vd, 42 (278d, 4L (857d, 40 (r2%),
39 (5370), 29 (22%), 28 (r\Td, 27 (287d, 15 (1070).
Aluminiumoxid/Benzol Rf 0, 82
!&c-!)
Zu einer Suspension von 3,3 g (14,9 mMoI) phosphorpentasulfid in l00mlDiäthylenglykoldimethyläther gab man 5,0 g (21,6 mMoI) des Enamids 38 und rühr-te unter Lichtausschluss während 15,5Stunden bei 40oC. Dann gab man lO0ml0,82n (82 mMol) IGlium tert.-butanolat zu und hielt 20 Minuten lang bei BOoC In-nentemperatur. zur Aufarbeitung (abseits hellem Tageslicht) goss man das erkal-tete Reaktionsgemisch auJ 200 g Eis, verdünnte mit 1 ltr. wasser und extrahiertemit 4 x je 250 ml }Iexan. Die gelben organischen Phasen ihrerseits wurden mit4 x 100 ml dest. Wasser gewaschen, vereinigt und über 180 g Natriumsulfat ge-
trocknet. Der daraus resultierende, am Hochvaluum getrocknete rohe Rückstand(3,588 g, 70Vd zeigle im Dünnschichtchromatogramm neben dem produK zweiunerrilünschte Flecken (einer davon Edukt Rf ca. 016, der andere gelb Rf ca.0r 55) zu deren Enüernung man das ganze Material an 400 g Aluminiumoxid (bas.
57o Wasser desaK.) mit Benzol chromatographierte. (Es muss darauf geachtet
werden, dass die Dauer des Chromatogrammes eine Stunde nicht übersteigt, dasonst auf der SäuIe Material verloren geht; Säulendurchmesser 4 cm; Höhe3bcm;Lichtausschluss). Das nahe der Lösungsmittelfront migrierende Thioenamid 86 wur-de unter Stickstoff aufgefangen; die vereinigten Fraltionen (DC-Kontro[e) gaben
- 1 2 1
einen Rückstand von 2,807 g 63%r, welcher nach Iftistallisation aus heissem
Hexan (80 ml) 2,30? g (4g%\ feine, leuchtend gelbe Nadeln vom Smp. 140-144oC
lieferte. Die vereinigten uneinheitlichen Fralctionen ergaben nach dem Abdestil-
lieren des Lösungsmittels 0,543 g eines im DC aus drei Flecken bestehenden
Gemisches (ca. 50% Thioenamid)..Daraus konnten durch Iftistallisation aus Hexan
(0oC) 100 mg Edukt (smp. 156-158oC; IR-Iiontrolle) gewonnen werden. Die He-
xankristallisationsmutterlauge wurde über 100 g Aluminiumoxid basisch (57o Was-
ser desaktiviert) chromatographiert. Die reinen Fraktionen (DC-Ifuntrolle) wur-
den vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand zusammen mit dem Produli:t
der I. Iftistallisation aus Hexan umkristallisiert. WIan erhielt 2,150 g (41%) gel-
be Nadeln (Smp. 148-151oC1 lR-spektrum identisch mit Analysenmaterial) und
200 mg einer II. Kristallisation vom Smp. 121-128oC (IR: stärkere NH-Absorp-
tion, leichte Intensitätsunterschiede auch bei 1530, 1285 und 945 cm-1, sonst
analog Analysenmaterial).
+c1sH2+osNz
M 280,4
248mg (1r0mMol) des Thioenamides 86 löste man in 10ml abs. Methanol
(über Magnesium dest.) und gab ca. 50 mg (0,44 mMol) Tri-fluoressigsäure zu
(pU ca. 2-3). Nach dem Stehen über Nacht bei Raumtemperafur unter Stickstoff
und Lichtausschluss engte man am Rotationsverdampfer ein (bis auf ca. 2 ml),
versetzte unter Eiskühlung mit ges. I(aliumbicarbonatlösung und extrahierte 3 x
mit Hexan und 1 x mit Aether (Waschen mit ges. KCI-Lösung). Nach dem Trock-
nen über Natriumsulfat, Einengen, Lösen des Rückstandes in Hexan und Filtra-
tion über Aktivkohle/Cellit erhielt man nach Iftistallisation des Rückstandes t
(255 ms) aus 3 ml Hexan (zuerst f2 Sta. Uei Raumtemp., dann über Nacht OoC)
221 mg (?9/e) blassgelbe Kristatle vom Smp. 98-99oC. Eine nochmals aus Hexan
umkristallisielte Probe zeigte einen unveränderten Schmelzpunkl.
cliHznosNe
- t 2 2 -
b e r . C 6 4 , 2 6 H 8 , 6 3 N 1 0 , 0 4 S 1 1 , 4 1
g e f . C 6 4 , 2 ' I H 8 , 4 1 N 1 0 , 0 2 S 1 1 , 4 5
: u.a. Banden bei 3150w(breit), 1650s, 15?0s, 1445s,
1g?bs, l sobs , 1140s , 1045s , 955m, 8?om.
250 nm (4,127), 2855nm (3,652), 335 nm (4,112),
412 nm (4 ,396) .
: 1 ,02 (s ,3H) , 1 r04 (s ,3H) , 1 ,30 (s ,6H) , 1 ,33 (s ,3H) ,
2 ,50 (AEi ,J= l? ,2H) , 2 ,88 (s ,2H) , 3 ,39 (s ,3H) , 5 ,03
(s,1H), 10, 83 (breit ,1H).
spezilische Massen m/e
M+ zgo (?7o)
Fragmente: 265 (6Vol, 248 (66%), 233 (100%), 215 (ll%),
L17 (r3%), 133 (1170), 43 (rLEoJ,
Silicagel,/Benzol/Essigester,/4:1 Rf 0,68
R1cnc5) (PE 13?)
w(oton)
m{coc5; (A oo)
Ms (6A)
DC
ctSHzroNgM 259 ,4
Zu einef Lösung von 464 mg (2,0 mMol) Enamid 38 in ? ml Methanol wur-
den 143 mg (2,2mMol) IQliumcyanid gegeben und durch kurzes Erw:irmen auf
40oC in Lösung gebracht. Nach 4 Tagen Stehen bei Raumtemperafur arbeitete
man das Reaktionsgemisch aul (DC: Silicagel,/Benzol,/nssigester/4:1, Hauptfleck
Rf 0,44; Nebenfleck ff 0,30) indem 129 mg (2,4 mMol) geflilltes Ammonium-
cblorid - dargestellt aus einer gesättigten wässerigen L,äsung durch Ausfällen
mit Alkohol und Aether - eingetragen, verrührt und filtriert wurde. Nach dem
Einengen des Filtrates am Rotationsverdampfer, Lösen des Rückstandes in Me-
thylenchlorid und Filtration über Cellit, erhielt man nach dem Einengen einen
kristallisierenden Rückstand von 550 mg (967o). Durch l(ristallisation aus Methy-
lenchlorid/Hexan (1:13) erhielt man 405 mg (?B%) Iftistafle (IR-Spektrum iden-
tisch mit Analysenprobel der Smp. solchen Materiales aus einem analogen An-
satz betrug 125-126oC).
- 123
Zur Analyse gelangte eine noch 2 x aus Methylenctrlorid,/Hexan umkristal-
lisierte Probe vom Smp. 12?-128oC.
clsHetoNg
MGlcllrcrr)
nlcuctr) (PE 21)
uv(stou)Nm{coctrl (A oo)
Ms (64)
ber.
gef.
ber.
c 6 9 , 4 6 H 8 , 1 6 N 1 6 , 2 1
c 6 9 , 2 3 H 8 , 2 6 N 1 6 , 1 6
259,4 gef. 261
DC
: u.a. Banden bei 3230w, 2250w, 1?45s, 1?25s, 1650s,
156bs, 1320s , 1135s .
292 nm (4,29?)
: 1 , 0 5 ( s , 3 H ) , 1 , 3 3 ( s , 6 H ) , 1 , 5 3 ( s , 3 H ) , 2 , 4 0 ( s , 2 H ) ,
2 ,60 (AB,J= l? ,2H) , 5 ,04 (s ,1H) .
spezilische Massen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 232 (407d, 278 (l\Vd, 277 (l00Vd, 202 gqol,
L4s (67d, r48 (B%), 133 (34%), 42 (6%), 4r (r0%),
3e (67o), 27 (14%).
Silicagel,/Benzol/Essigester/4:1 Rf 0,46
ctsHzlsN3M 2 ? 5 , 4
4,25 g (16,4 mMol) des Cyanoenamids 84 wurden in 100 ml abs. Tetrahydro-
furan mit ?r3 g (16,4 mMol) feinverriebenem Phosphorpentasullid wäIrend 3 Ta-
gen bei Raumtemperatur gerührt. Anschliessend filtrierte man über Cellit, eng-
te ein und extrahierte in Methylenchloridlösung mit 1-n Kaliumcarbonatlösung.
Nach dem Waschen der organischen Phasen mit gesättigter Kaliumctrloridlösung
und Troclmen über Natriumsulfat chromatographierte man den Rückstand an150g
Silicagel (Merck, 0,05-012 mm) mit Benzol/Essigester 10:1 als Eluiermittel.
Die reinen, vereinigten Fraktionen lieferten nach dem Iftistallisieren aus Me-
thylenchlorid/ttexan (OoC) eine erste Kristallisation von 2,68 g (60Vo, Smp. 121oC,
IR-Spektrum identisch Analysenmateril;*).
*) Diese Vorschrif t verdanke ich Herrn W. Huber.
- L 2 4 -
Die charakterisierung wurde mit einem zusätzlich aus Methylenchlorid/He-xan umkristallisiertem Muster vom Smp. 121oC ausgeführt.
ct SHztsNs
nlcuctr) (PE 125)
uv(BtoH)Nw{coc5; (A oo)
rlfs (6A)
b e r . C 6 5 , 4 3 H 7 , 6 9 N 1 5 , 2 6 S 1 1 , 6 5
g e f . C 6 5 , 5 2 H 7 , 6 8 N 1 5 , 3 5 S 1 1 , 6 8
: u.a. Banden bei 32001v, 2230w, 1650s, 1s60s, l44ss,
1BB5s, 1320s , 1290s , 12?os , 1140s .
2 4 6 n m ( 4 , 1 6 6 ) , 3 3 5 n m ( 4 , 3 8 0 )
: 1 ,08 (s ,3H) , 1 ,32 (s ,6H) , 1 ,5? (s ,3H) , 2 ,62 (d ,2H) ,
2 ,89 (s ,2H) , 5 ,06 (s ,1H) , ca . 12 ,1 (b re i t , lH) .
spezifische lMassen m/e
M+ zls (o,|Eo)
Fragmente: 249 (lzVol, 248 (69Vd, 234 (L6%), ß3 (r00%),
215 (rL%), r33 $\qd, 4t (r,Vd, 27 (rs%).Silicagel,/Benzol/Essigester/4:1 Rf 0,?BDC
55 mg (0,2 -*or, ,, wurden mit 34 mg 1O,tOZ rnlr.tofl p-Nitrobenzoylperoxid
und 289 mg (2r1 mMol) I(aliumcarbonat (fein pulverisiert) in S ml abs. tert.-Bu-tanol wlihrend ? Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Das hellgelbe, hetero-gene Rea.ktionsgemisch filtrierte man unter Stickstofi durch Cellit, wusch mitabs. Aethylenglykoldimethyläther (2 x 5 ml) nach und engte bei ma.x. 30oC amvalnrum ein*).
Zur Aufnahme der Spektren wurde 1 x in abs. Chloroform (ca. S ml) auf-genommen und bei reduziertem Druck zur Trockne abgedampft. Die vermessungen
erfolgten sofort.
IRlcuctr) (PE 25?) : u.a. Banden bei 2220w, 1645s, 1530s, 12oos.
uvlcHctr) t i -o 305 nm
*) Diese Vorschrif t verdanke ich Herrn W. Huber.
M{coc51 (A oo)
_ 1 2 5 _
: 1 ,06 (s ,6H) , 1 ,30 (m,18H) , 1 ,51 (s ,6H) , 2 ,80 (s ,4H) ,
3 ,05 (s ,4H) , 5 ,90 (s ,2H) .
c2gH3gosNiM 505, ?
In einen 50 ml Zweihalskolben, versehen mit KPG-Fropellenührer und ei-
nem 10 ml Tropftrichter mit Druckausgleich, wog man 110 mg (2,25 mMol) Na-
triumhydrid (50-proz. Dispersion in OeI), 2?5 mg (1,0 mMol) des Cyanothioami-
des 85 und 232 mg (1,0 mMol) Enamid 38 ein. Nach der Zugabe von 10 ml frisch
über Phosphorpentoxid destilliertem Dimethylformemid rtihrte man (Bildung der
Natriumsalze) eine halbe Stunde bei Raumtemperatur. Unterdessen bereitete man
im Tropftrichter eine Lösung von 280 mg (1,15 mMol) Benzoylperoxid in 10 ml
abs. Methylenchlorid uo"*). Zu" abgekühlten gelben Lösung der Natriumsalze
tropfte man bei -15 bis -20oC innerhalb zwei Stunden das Oxidationsmittel zu.
Dabei war es nötig die Drehzalrl des Rührers langsam zu steigern, da das Reak-
tionsgemisch beim Fortschreiten der Realdion immer breiiger wurde. Zur Ver-
vollständigung der Reaktion rührte man zwei Stunden bei Raumtemperafur weiter,
ehe man auf einer Glasfilternutsche (F 7 cm; G3) durch eine Cellit-Schichtvon
ca. l/2cm Dicke filtrierte (Waschen mit Essigester). Das Filtrat wurde zuerst
am Wasserstrallvakuum, zur Endernung des Dimethylformamids am Hochvakuum
bei max. 50oC zur Trockne eingeengt. Den braunen Rückstand löste man in we-
nig Methylenchlorid und trennte auf zwei Aluminiumoxid-Dickschichtplatten mit
Aether als Laufmittel. Die intensiv gelb gefärbte Zone ergab nach dem Eluieren
mit Essigester, Filtration und Evaporierung des Lösungsmittels einen hellgelben
Rückstand von 232 mg (a6%).
Das Analysenmaterial wurde nochmals an einer Silicagel Dickschichtplatte
mit Aether ats Laufmittel gereinigt (gelbe Zone, Rf 0,44 mit Essigester eluieren,
filtrieren und einengen). Nach der Klarfiltration des Rückstandes (200 mg) in Me-
*) Natriumbenzoat f:illt im Gemisch mit Methylenchlorid weniger gallertig aus.
- 1 2 6 -
thylenchlorid über Cellit und Ausfällung der S-verbrückten Verbindung 89 mit
Hexan, resultierte ein lm Dünnschichtchromatogramm als einheitlicher Fleck
laufendes, amorphes Produkt. @ie Substanz war nach einer Woche bei OoC aus
Methylenchlorid/Hexan nicht zu kristallisieren). Zur Charalrterisierung wurde
das Material während 24 Stunden bei 0,001 Torr getrocknet (Raumtemperatur).
czgHggosNs
MGlcHrcrr)
IRlcuctr) (PE 25?)
uv(nton)
Nmlcoctr) (A 1oo)
r\4s (6A)
ber.
gef.
ber.
c 6 8 , 8 8 H 7 , 7 2 S 6 , 3 4
c 6 8 , ? 0 H 8 , 1 2 S 6 , 0 9
505, ? gef. 527
: u.a. Banden bei 3200woreit), 3060w, 2235w, 1?40s,
1?25s@oppelpik), 1640s, 1560m, 1510s, 1290s, 1135s,
111 5s.239 nm (4,265), 263 nm (4,33?), 2835nm (4,265),
370 nm (4,434).
: 1 ,08 (s ,3H), 1,22 (s ,9H), 1,30 (s ,3H), 1,33 (s ,9H),
1,51 (s ,3H), 2,40 (s ,2H), 2,6? (s ,2H), 2,?0 (s ,2H),
3,20 (s ,2H), 5,13 (s ,1H), 5,?3 (s ,1H), 6,28 (s , lH) ,
ca. 10,8 (breit,1H).
spezilische Massen m/e
M+ bo5 (10%), bo6 (4%), so8 (670)
Fragmente: 494 (l{Vd, 479 (21%), 478 (48%), 464 (l27ol,
463 (337o), 452 (t0%), 441 (3L%), 446 (BSV), 445 (22%1,
4s7 (12%1, 433 (97d, 432 (38%), 431 (10070), 308 (18%),
2t6 (r\Eol, 275 (62%), 274 (s%), 265 (l\vd, 264 (7L%),
26s (20Ed, 262 (r3%), 26t (28%r, 260 (79Vd, 24e (78%),
248 (50701, 247 (23%), 235 (l1vd, 234 (23%), 233 (86%),
23r (30vd, 230 (19%), 22s (s3%1, zre (377d, 2r8 (38%),
217 (s|%r, 216 (24%1, 215 (50vor, zl3 (75vol, 204 (22%),
203 (30%), 202 (r4%\, 20r (23%), 200 (74Vd, 199 (18%),
189 (18%), 187 (L77d, 180 (1e%), 133 (387o), 108 (28%),
77 (2t%'), 65 (3670), 55 (367o), 4t (49%), 27 (2570\.
SilicageYAether Rf 0,47DC
t27
czgHsgoNsM 4?3, ?
226 mg (0,45 mMol) 89 (Oel, IR-Idontrolle) und 700 mg (2,12 mMoI) Tri-
phenylphosphin-BortriJluorid-Addukt während 45 Minuten bei 105oC in 3 ml Di-
methylformamid erhitzt, führte zu einem intensiv violett-rot geftirbten Realctions-
gemisch. Nach dem Abdampfen zur Trockne bei 60oC am Hochvakuum und basi-
scher Aufarbeitung (57o-Kaliumcarbonatlösung/Extraktion mit Aether und Trock-
nung über Kaliumcarbonat wasserfrei) wurde der rohe Rückstand zur Enüernung
des Triphenylphosphins bzw. Triphenylphosphinsulfids über 20 g Aluminiumoxid
(bas. Akt. I) mit total 150 ml Benzol filtriert. Das Produkt eluierte man an-
schliessend mit einem Gemisch von Essigester,/Methanol 9:1. Den Rückstand
(260 mg) trennte man an einer Aluminiumoxid-Dickschichtplatte mit Aether auJ.
Die mit Essigester eluierte, orange Zone erga.b nach dem Abdampfen des Lö-
sungsmittels 170 mg (80$) eines Oeles @C: 3 Substanzenl lR-Spektrum eines
alalogen Materials gegenüber kristallisiertem 91 verschiedenl besonders bei 1645
und 1315 cm-l starke Absorptionen).
Dieses Material wurde durch wiederholte Dickschichtchromatographie an
Aluminiumoxid,/Aether und dreimaliger lftistaltisation aus Aether/Hexan bzw.
Methylenchlorid,/Hexan gereinigt. Es resultierten 15 mg eines Isomeren als oran-
ge, sternenförmige l(ristalle vom Smp. 204-205oC.
rD /DF rRrt : u.a. Banden bei g20ow(breit), 2230w, 1?40s, 1?10s," '(cHcl3) \ED 'rt '
1620s , 1490s , 1095s , 1130s .
uv(otou) neutral: 244 nm (4,272), 2?5Snm (4,230), 290 nm (4,333),
300 nm (4 ,356) , 311 nm (4 ,g24r , 3285nm (4 ,165) , 3495nm
(4,100) , 3645nm (4 ,230) , 412 nm (4 ,450) , 4325nm (4 ,405) .
saugr (Spur CFTCOOH): 220nm (4,1?6), 262nm (4,398),
2B2snm (4,218); 29? nm (4,272), 321s nm (4,1?6), 340nm
(4r152r ,352S nm (4 ,0?2) , 3??Snm (3 ,952) , 455Snm (4 ,340) ,
4905nm (4 ,505) , 512 nm (4 ,563) , 552 nm (4 ,38?) .
wlcoctr) (A 1oo)
Ivlsi (6A)
DC
- 1 2 8 -
basisch (Spur NaOEt): 2495nm (4,199), 263 nm (4,230),
291 i lm (4,114), 302 nm (4,140), 313 nm (4,152),324 nm
(4,t52), 490 nm (4,634), 513 nm (4,613), 5455nm (4,408).
: I , t2 -1 ,52 (m,27H) , 2 ,45 (s ,2H) , 2 ,68 (s ,2H) , 3 ,11
(s ,2H) , 3 ,18 (s ,2H) , 5 r23 (s ,1H) , 5 ,8? (s ,1H) , 6 ,03 (s ,1H) ,
ca. 1115 (breitrlH). @as Spektrum ist zum geringen Teil
durch die Banden eines Isomeren überlagert).
spezifische Massen m,/e
M+ 4?3 (g%)
Fragmente: 458 (s%d, 441 (29%), 446 (83%r, 438 (6Vol,
437 (l1Vol, 433 (7%), 432 (34%ol, 431 (10070), 476 (57d,
40L (67d, 324 (6%r, 322 (9%), 309 (5%), 308 (1?%), 230
(5%), 229 (24vol, 223 (tB%|, 2r7 (7%'), 215 (r0%).
(Es sind ferner die Fragmente der Zink bzw. Eisenkom-
plexe, bei m,/e 508 und m/e 500 mit entsprechender Iso-
topenverteilung zu erkennen).
Aluminiumoxid,/Aether RJ 0,58 (mit HCI-Dampf: rot)
czsH3?oNbNiM 530 , {
21? mg (0,43 mMol) der S-verbrückten Verbindung 89 (IR-Ibntrolle) löste
man in 10 ml über Phosphorpentorid destilliertem Acetonitril und komplexierte
mit 9 ml 0,155 m (1,40 mMol) Nickel-(il)-perchlorat (wasserfrei, in Acetonitril).
Nach dreitägigem Stehen bei Raumtemperatur, gefolgt von einer l0-stündigen Pe-
riode bei 6OoC und einer l4-stündigen bei 40oC engte man auf ca. V4 des Volu-
mens ein und arbeitete unter Stickstoff bei OoC (mit 51roz. IGliumcarbonatlö-
sung/Benzol-Extraktion) auf. Die mit Wasser gewaschenen Ertrakte engte man
nach dem Troclcren mit IGliumcarbonat ein und chromatographierte den Rück-
stand unter Stickstolf an ?0g Silicagel (Merck, 0,05-0,2 mm) mit Benzol/Tri-
äthylamin als Eluiermittel. Das sorgfältige Sammeln unter Stickstoll der einheit-
- 129 -
lichen, tief rot gefärbten Fraktionen ergab einen Rückstand von ?6 -S*) (Sg%)
@C: Silicagel/Benzol/Ttiäthylamin/9:1 einheitlich roter Fleck bei Rf 0,6).
Das Material für die CharalJerisierung (aus einem Voransatz) wurde durch
nochmalige analoge Chromatographie unter Stickstoff und sofortiger l(ristallisa-
tion aus Methylenchloridr/Hexan gereinigt. Die erhaltenen sehwarzen Iftistatle
zeigten nach dreitägigem Troclmen bei 0r001 Torr und Raumtemperatur einen
schleppenden Schmelzpunkt von 225-245oC mit Sinterbegirur bei 1?5oC.
c29Hg?oN5Ni
Mclcurcrr)mlcuctr) (PE 257)
gef.
ber.
uv(Btou)
: u.a. Banden bei 2230w(minimal), 16?Ow, 1625s, 15?0s,
1515s, 1510s@oppelpik), 1305s, 1260s, 1145s, 1140s
@oppelpik), 960w.
neutral: 266 nm (4,297), 299 nm (4,279), 341 nm
(4,10?) , 395 nm (3 ,6?6) , 495 nm (3 ,996) .
g3sg (Spur CF'COOH): 276 nm (4,349), 342 nm (4,233),
420 nm (3,6?6), 495 nm (4,045).
basisch (Spur NaOEt): 258 nm (4,363), 302 nrn (4,356),
385 nm (3 ,?59) , 49? nm (3 ,916) .
: 0 , 7 5 ( s , 3 H ) , 1 , 1 2 ( s , 6 H ) , 1 , 1 ? ( s , 3 H ) , 1 , 2 3 ( s , 3 H ) ,
1 ,29 (s ,6H) , 1 ,42 (s ,3H) , 2 ,31 (AB,J=17,2H) , 2 ,33
(s ,3H) , 2 ,63 (s ,verbre i te r t ,2H) , 2 ,60 (AB,J=15,2H) ,
5 , 0 3 ( s , 1 H ) , 5 , 1 0 ( s , 1 H ) , 5 , 3 3 ( s , 1 H ) , 5 , 3 8 ( s , 1 H ) .
spezifische Massen m/e
M+ nicht sichtbar
Fragmente: 506 (37o)r 505 (5%), 504 (15%), 503 (137o),
502 (18%), 491 (97o), 490 (I7Vol, 489 (4570), 488 (3?7o),
4B7 (10070), 47t (6701, 45? (8%), 2?B (s%), 253 (57d,
251 (tI%), 22s (177d, 205 (1370), 148 (1970), 149 (5870),
r23 (|oEol, r22 (6%), 105 (157o), 104 (87o), 94 (B7o),
93 (7%ol, 77 (7%), 57 (23Yö, 56 (20Vd, 55 (10%), 4s (r57d,
4t (r77d, 28 (r1Vd, 27 (e%).
Mlcoctr) (A loo)
N{S (6A)
*) Der Komplex ist gegenüber Sauerstoff extrem empfindlichl es wird dabei einpolarerer violetter Iiomplex gebildet; Rf 0,3.
c 6 5 , 6 8 H ? , 0 3 N 1 3 , 2 1 N i 1 1 , 0 7
c 6 5 , 0 1 H 7 , 2 2 N 1 3 , 0 6 N i 1 0 , 6 0
530,4 gef. 521
- 1 3 0 -
Silicagel,/Benzol,/tria*rylamiVg:1 Rf 0130 auf erste
Front bzw. 0r 61 aul 2. Front bezogen.
Anmerkung: Beschritt man den Weg der primären Entschwefelung mit Triphe-
nylphosphin-Bortrifluorid-Adduli:t zu 91 (öliges lVlaterial, IR gegenüber kristalli-
siertem 91 verschiedenl vgl. 89+91) und komplexierte seliundär mit Nickel-
ionen, so liess sich der mit Struktur 91 identische Nickelkomplex gewinnen (IR,
UV, NMR-Spektren identisch).
- 131
Z U S A M M E N F A S S U N G
Es werden Synthesen von folgenden drei bicyclischen Ligandsystemen be-
schrieben:
Die Nickel- bzw. I(obaltkomplexe des Iminoesters des Enamids 38 wider-
stehen einer Cyclisation zum corphinoiden System. Der Grund dafür ist in der
tetrahedrafen Geometrie dieser I(omplexe zu sehenl der entsprechende Pd-I(om-
plex ist planar gebaut und lässt sich zu Pd-(II)-2,2,?,7rt2r12,17,17-octamethyl-a
A" -corphin cyclisieren.
4239
M = N i r C o
Mit HilJe einer neuen l(ondensationsmethode (r'Schwefelbrücken-Methodetr)
wurden die beiden Zwischenprodukte 81 und 90 synthetisiert.
NH
N
- 133
L I T E R A T U R V E R Z E I C H N I S
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L e b e n s l a u f
Am 2?. JuIi 1933 wurde ich in lG.rchberg,/Bazenheid (Toggenburg) gehren.Nach dem Besuch der Primar- und Bezirksschule in villmergen und schönen-werd trat ich im Fri.iNing 1949 als Laboranterilehrling in die Firma F. Hoffmann-La Roche & co. A. G. in Basel ein. Nach der Abschlussprtirung war ich für dasgleiche unternehmen wälrend nicht ganz zweier Jahre in England berufstätig. Da-ran anschliessend bereitete ich mich in Abendkursen auf die eidgenössische l\tla-turität (Tlrpus B) vor, deren PrüJung ich im Herbst 1960 ablegte. unmittelbardaraur begann ich das studium an der Abteilung für chemie der EidgenössischenTechnischen Hochschule in Zürich, welches ich im sommer 1g64 mit dem Diplomals Ingenieur-chemiker abschloss. seither arbeitete ich unter der Leitung vonHerrn Prof. Dr. A. Eschenmoser am organisch-chemischen Inst i tut der Eid-genössischen Technischen Hochschule an der vorliegenden promotionsarbeit.
Zürich, Sommer 1967 Fius A. Wehrli
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