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Hydrogeit Verlag / www.hzwei.info / 17. Jahrgang / Heft 2 / April 2017 / 8 € Zwei DAS MAGAZIN FÜR WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN Ú ELEKTROLYSEURE – KERNELEMENTE DER SEKTORENKOPPLUNG Ú WEITERBILDUNG – WICHTIG FÜR DEN BRENNSTOFFZELLENMARKT

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Hydrogeit Verlag / www.hzwei.info / 17. Jahrgang / Heft 2 / April 2017 / 8 €

ZweiDAS MAGAZIN FÜR WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN

Ú ELEKTROLYSEURE – KERNELEMENTE DER SEKTORENKOPPLUNG

Ú WEITERBILDUNG – WICHTIG FÜR DEN BRENNSTOFFZELLENMARKT

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inhalt

Elektrolyseure – zur autarken Energieversorgung

Mirai – Eines der ersten Autos im Showroom

BZ-Weiterbildungssparte sortiert sich neu

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INHALTSVERZEICHNIS

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IMPRESSUM HZwei

ISSN: 1862-393XJahrgang: 17. (2017) / Heft 2, April 2017

Verlag: Hydrogeit Verlag Inh. Sven Geitmann, Gartenweg 5 D - 16727 Oberkrämer

UStID.: DE 221143829

ViSdP: Dipl.-Ing. Sven GeitmannTel./Fax: +49 (0)33055 – 21322/20E-Mail: [email protected]: www.hydrogeit-verlag.de, www.hzwei.infoRedaktion. Mitarbeit: Eva Augsten, Sven Geitmann, Alexandra Huss, Sven Jösting, Robert Rose

Design: Dipl.-Des. Andreas Wolter, WeimarSatz: Dipl.-Des. Henrike Hiersig, Berlin

Anzeigen: Kirsten Laasner Projektmanagement, Bad SegebergLektorat: Dione Gutzmer, Berlin

Druck: Printec Offset – medienhaus, Kassel PEFC-zertifiziertes Papier

Druckauflage: 4.500 Stück (plus 20.000 Downloads/Jahr)Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Einzelpreis (Inland): 8,00 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 2,00 € Versand)Jahrespreis (Inland): 30,00 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 7,00 € Versand)Einzelpreis (Europa): 8,00 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 4,00 € Versand)Jahrespreis (Europa): 30,00 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 16,00 € Versand)

Studenten: 50 % ErmäßigungKündigung: jederzeit möglich, 6 Wochen vor nächster Ausgabe

Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln die Meinung der Autoren wider und entsprechen nicht unweigerlich der Meinung der Redaktion.

Inhalte der Zeitschrift sowie der Homepage sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Hydrogeit Verlages vervielfältigt oder anderweitig veröffentlicht werden. Für unverlangt einge-sandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Alle technischen Angaben in dieser Zeitschrift wurden von den Autoren, der Redaktion und dem Verlag mit größter Sorgfalt

erarbeitet und zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht vollstän-dig auszuschließen. Der Hydrogeit Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen kann.

Titelbild: Elektrolyseure als Kernelemente zukünftiger Energie-versorgung [Grafik: H. Hiersig, fafarumba/fotolia.de, Freepik]

impressum

Editorial

MeldungenHydrogen Council gegründetMCFC-Kraftwerk im HotelbetriebOdasco und Horizon teilen sich HeliocentrisGrünes Gas löst Öl abGummert verlässt SOLIDpowerZurück in die Nische?Vaillant legt Brennstoffzelle stillReges Vereinsleben im DWV

Messen Neue Schwerpunkte in HannoverEnergy Storage Europe in Düsseldorf

EnergiespeicherungElektrolyseurhersteller bringen sich in StellungEntwicklungstrends und HerstellerübersichtEnergiewirtschaft warnt vor HemmnissenGeht’s auch mit Hochspannung?Shell präsentiert neue H2-Studie

ElektromobilitätInterview mit Thomas Korn – H2-Umrüst-KitProbefahrt mit dem MiraiLexus und Hyundai zeigen KonzeptstudienVanadium statt LithiumFahrverbote für München und Berlin

MarktAsien gibt den Takt vor

WeiterbildungforumKWK – Ausbildung des FachhandwerksKnowHy – EU-weites H2-WeiterbildungsangebotHyTrustPlus – Ergebnisse eines Grossprojekts

international Fuel Cell Industry Review von E4techStimmungsbericht von der FC Expo, TokioTrump verunsichert H2- und BZ-BrancheJapan bekennt sich zum WasserstoffIPHE diskutiert neue Strategien

terminkalender

Firmenverzeichnis

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Editorial

trielle Befüllung“ läuft, und für derlei Vorgänge ist eine voraus-gegangene Einweisung die Vo-raussetzung. Aller Voraussicht nach wird sich dies frühestens Ende dieses Jahres ändern.

Ein Knackpunkt, warum immer noch „industriell be-füllt“ werden muss und nicht ganz einfach von jedermann getankt werden kann, ist die korrekte Messung der Wasser-stoffmenge. Dies bestätigte mir auch die H2 Mobility: „Eichen ist eine Herausforderung.“

Bis dato liegen für die zurzeit in Betrieb befindlichen Wasserstofftankstellen nur Einzelzulassungen mit Sonder-betriebsgenehmigung vor, schließlich war bisher jede H2-Station anders konzipiert als die vorherige, da es sich überall um Demonstrationsanlagen handelte, an denen neue Tech-nologie erprobt werden sollte. Mittlerweile ist diese Erpro-bungsphase jedoch abgeschlossen und die ersten „normalen“ Kunden wollen tanken.

Diese Phase hat sich ja lange genug angekündigt: Es war frühzeitig genug absehbar, wann – zuerst die asiatischen – Au-tomobilhersteller Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Markt bringen würden. Dass deren Fahrer jetzt an diesen Versuchs-stationen stehen und nicht ohne Einweisung ihre Autos be-füllen dürfen, heißt nichts anderes, als dass gleich mehrere Akteure zuvor geschlafen haben: die Tankstellenbetreiber, die Gasefirmen, die NOW inklusive CEP und auch die Politik. Anders formuliert: Toyota und Hyundai konnten anschei-nend zu zweit nicht dafür sorgen, dass am Ende der zentralen Phase der Clean Energy Partnership wirklich frei zugängliche, betriebsbereite H2-Tankstellen in Deutschland stehen.

Anstatt jahrelang über das Henne-Ei-Problem zu lamen-tieren, hätte es gereicht, wenn nur ein Verantwortlicher ein bisschen Weitsicht bewiesen und diesen Punkt rechtzeitig geklärt hätte, schließlich gab es frühzeitig Hinweise auf die Problematik (u. a. im HZwei-Heft April 2016: „Eichpflichti-ge Mengenmessung regenerativer Gase“).

Jetzt ist die Lage aber vergleichbar mit einem Szenario, in dem der Apple-Gründer Steven Jobs bei der Einführung des iPhones die neuen Geräte zwar zum Verkauf anbietet, aber dann nach der Aushändigung hinzufügt, für die Wiederauf-ladung der Akkus müsse jeder Kunde eine Schulung besu-chen. Da ist es doch kein Wunder, dass der Toyota Mirai hier in Deutschland nur so zögerlich gekauft wird.

Tesla mit seinen Elektroautos macht das anders: Anstatt jemanden zu belehren, versprach Firmen-Chef Elon Musk allen Erstkunden, dass sie ein Leben lang kostenlos Strom laden können. Geht doch. ||

Herzlichst

Sven GeitmannHZwei Herausgeber

H2-BETANkuNg IN DEuTSCHLANDLiebe Leserinnen und Leser!

Sind Sie schon einmal mit einem Brennstoffzellenauto ge-fahren? Und haben Sie schon jemals an einer Wasserstoffsta-tion getankt? Falls ja, dürfte es Ihnen ähnlich gegangen sein wie mir: ohne eine Tankkarte der Clean Energy Partnership (CEP) läuft da nichts.

Ich durfte neulich einen Toyota Mirai Probe fahren (s. S. 28) – und auch Probe tanken. Das Auto fuhr super, die Technik ist ausgereift, aber was bei mir hängen blieb, war letztlich die Frage, wie denn wohl mittelfristig die Wasser-stoffbetankung geregelt werden soll.

Kann man tatsächlich von Marktreife sprechen, wenn alle Fahrer von Brennstoffzellenautos eine technische Ein-weisung in Form einer Betankungsschulung über sich er-gehen lassen müssen, bevor sie eigenhändig Wasserstoff tanken dürfen? Und – dies ist wahrscheinlich die noch viel wichtigere Frage – warum wurde dieses merkwürdige Pro-zedere in den vergangenen zwanzig Jahre nicht schon längst abgeschafft? Flüssiggas und Erdgas können doch auch ohne Auflagen oder Weiterbildungsmaßnahmen getankt werden. Warum nicht auch Wasserstoff?

Ich fragte bei der H2 Mobility Deutschland GmbH nach. Die sagte zur H2-Betankung: „Leider ist das noch nicht ohne CEP-Karte möglich.“ Seitens der CEP hieß es dazu lapidar:

„Im Zuge des weiteren Ausbaus und der Übernahme der Tankstellen durch H2 Mobility wird sich in diesem Bereich sicherlich einiges bewegen.“ Immerhin wurde in Aussicht gestellt, dass auch andere Bezahlmöglichkeiten eingeführt werden könnten. Derzeit kann jedoch nur mit der H2-Card, die zur Autorisierung und Bezahlung (per Rechnung) dient, getankt werden.

Ich nahm daraufhin Kontakt mit BeeZero auf, da de-ren Carsharing-Kunden ja ebenfalls betroffen sind, wie ich dachte. Wer allerdings bei dem Linde-Tochterunterneh-men in München ein Brennstoffzellenauto ausleiht, be-kommt einen ganz besonderen Service. Im BeeZero-Jargon hießt das: „Aktuell ist es so, dass man in Deutschland zum Tanken eine kurze Einweisung braucht, daher übernehmen wir das aktuell für unsere Kunden.“ Bei Bedarf kann zwar auch „eine kurze Tankschulung direkt vor Ort“ durchge-führt werden, aber die müssen nicht alle BeeZero-Fahrer über sich ergehen lassen. Ausgesprochen freundlich wurde mir dazu mitgeteilt: „Wenn du eine längere Fahrt machen möchtest, dann bieten wir gerne eine Tankschulung an. Das ist gar kein Problem.“

Toll! Ich frage weiter: „Und wie bezahle ich dann?“ Da-raufhin die Antwort: „In Deutschland kann man nur mit CEP-Karte zahlen.“ Registrierte Kunden, die eine Tankschu-lung erhalten haben, bekommen also mit dem Carsharing-Wagen für eine gewisse Zeit eine CEP-Karte. Die Tankko-sten übernimmt BeeZero.

Anders ist es in Österreich: In Bozen und Innsbruck gilt die Karte nicht, hier muss direkt gezahlt werden (bar oder Kreditkarte), aber auch das erstattet BeeZero („ist im Preis bereits mit drin“). Außerdem stellt das Unternehmen nach eigener Auskunft sicher, „dass immer genug volle Autos zur Verfügung stehen“.

Hintergrund dieser Vorgehensweise ist, dass derzeit of-fiziell noch jede Betankung unter der Bezeichnung „indus-

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In Mannheim-Friedrichsfeld handelt es sich ebenfalls um eine Schmelzkarbonatbrennstoffzelle von FuelCell, die von E.ON Connecting Energies bei der Friatec AG installiert und im September 2016 in Betrieb genommen wurde. Ein Fir-mensprecher erklärte dazu: „E.ON glaubt an die Brennstoff-zelle – im industriellen Maßstab wie bei Friatec, im (Hotel-)Gewerbe wie bei Radisson Blu Frankfurt, und auch auf der B2C-Ebene.“ Mit Letzterem ist die Venture-Capital-Beteili-gung bei Elcore gemeint (s. vorige Meldung).

Karsten Wildberger, Mitglied des Vorstands der E.ON SE, sagte: „Innovative Energielösungen wie die Brennstoffzelle können für Hotels einen echten Mehrwert liefern, da sie die Energiekosten erheblich senken und die Umweltfreundlich-keit deutlich erhöhen – bis hin zur Klimaneutralität.“ ||

Friatec in Hannover: Halle 6, Stand A54

MEldungEn

Hydrogen + Fuel Cells + Batteries

24.– 28. April 2017Hannover ▪ Germany

Europas größte Wasser-stoff-, Brennstoffzellen- und Batterien-Plattform mit 150 Ausstellern aus 25 Ländern auf 5.000 m²

www.h2fc-fair.com

Hydrogen + Fuel Cells NORTH AMERICA

10.– 13. September 2017 Las Vegas ▪ NV ▪ USA

Auf der SOLARPOWER (SPI), Nordamerikas größter Solarmesse, und parallel zur Energy Storage (ESI), Nordamerikas größter Energiespeicher-Messe

www.h2fc-fair.com/usa

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Anfang des Jahres haben sich mehrere Firmen zu-sammengeschlossen, um mit vereinten Kräften die Vision einer Wasserstoffwirtschaft sowie die Energiewende vor-anzubringen. Während des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos tra-ten die Unternehmenslenker von insgesamt dreizehn welt-weit agierenden Konzernen am 18. Januar 2017 vor die Presse und verkündeten den Start des Hydrogen Councils.

Generalsekretär ist Pierre-Etienne Franc, Vize-Präsident von Air Liquide und ehemaliger Vorsitzender des Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU). Den Council-Vorsitz führt Benoît Potier, CEO von Air-Liquide.

Potier erklärte in Davos: „Der Hydrogen Council bringt ei-nige der weltweit führenden Industrie-, Automobil- und Ener-gieunternehmen zusammen, die das ehrgeizige Ziel verfolgen, erklären zu wollen, warum Wasserstoff eine Schlüssellösung bei der Energiewende darstellt. Dies betrifft sowohl den Mo-bilitäts- als auch den Industrie- sowie den Hausenergiesektor, weshalb für die Umsetzung die Entwicklung neuer Strategien erforderlich ist. Allerdings schaffen wir das nicht alleine. Wir benötigen beispielsweise für großskalige Investments in die Infrastruktur die Unterstützung der Regierungen. Wir ap-pellieren heute an die Weltmarktführer, sich zum Wasserstoff zu bekennen, damit wir zusammen unsere gemeinsamen klimapolitischen Ziele erreichen und dem aufkommenden Wasserstoff-Wirtschaftssystem mehr Schub verleihen kön-nen.“ Wie dies konkret aussehen soll, hat der Council in dem Strategiekonzept How Hydrogen empowers the energy transiti-on (s. Download-Link und S. 49) ausformuliert. ||

Air Liquide in Hannover: Halle 27, Stand B50

www.hydrogeit.de/Hydrogen-Council.pdf

HyDRogEN CouNCIL gEgRüNDET

MCFC-kRAFTwERk IM HoTEL-BETRIEB

Beteiligt sind: AngloAmerican, Air Liquide, Alstom, BMW, Daimler, Engie, Honda, Hyundai, Kawasaki, Shell, Linde, Total, Toyota.

Nach dem letztjährigen Engagement mit einem 1,4-MW-Brennstoffzellenkraftwerk in Mannheim hat der Energie-versorger E.ON nun Mitte Februar 2017 eine Partnerschaft mit dem Radisson-Blu-Hotel in Frankfurt geschlossen, um dort eine weitere Brennstoffzelle der Industrieklasse zu be-treiben. Das 400 Zimmer umfassende Hotel mit seiner auf-fälligen Bauweise soll auch in puncto Energieversorgung auf dem neusten Entwicklungsstand sein. Ab Herbst 2017 soll dort im Rahmen des mit 800.000 Euro geförderten Vorha-bens eine Anlage von FuelCell Energy Solutions Strom und Wärme erzeugen – und das für mindestens zehn Jahre.

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Die Ende 2016 insolvent gewordene Heliocentris Energy So-lutions AG wird es zwar in der bisherigen Form nicht länger geben, aber ihr Know-how bleibt erhalten. Ihre Industrie- und ihre Weiterbildungssparte werden von unterschiedliche Unternehmen übernommen. Für zahlreiche Mitarbeiter in Berlin bedeutet dies das Aus.

Wie das ursprünglich in Berlin ansässige Unternehmen am 12. Januar 2017 mitteilte, wurden wesentliche Wirtschaftsgü-ter der Heliocentris-Gruppe an eine Tochtergesellschaft der Odeh Asalem Automation Systems (ODASCO LLC) mit Sitz in Dubai verkauft. Die Geschäftsanteile an der Heliocentris Italy S.r.l. sowie wesentliche Wirtschaftsgüter der Heliocen-tris Fuel Cell Solutions GmbH und auch der Heliocentris In-

HELIoCENTRIS ZERSCHLAgENODASCO und Horizon teilen sich Berliner Firma

thema: Meldungen autor: Sven geitmann

dustry GmbH sind von dem arabischen Technologiekonzern im Rahmen eines Asset Deals übernommen worden. Aus der Acta S.p.A. mit Sitz bei Pisa wird mit Einwilligung der Gläu-bigerausschüsse die ODASCO – Heliocentris Italy S.r.l., aus der in Wendlingen ansässigen FutureE Fuel Cell Solutions GmbH wird die ODASCO – Heliocentris Fuel Cell Solutions GmbH, und die P21 GmbH in München firmiert fortan un-ter ODASCO – Heliocentris Industry GmbH.

Während allerdings an den süddeutschen Standorten etliche Arbeitsplätze erhalten bleiben und sogar seit diesem Februar neue Fachkräfte gesucht werden, wird die Industrie-sparte am früheren Hauptgeschäftssitz in Berlin-Adlershof stillgelegt. Wirtschaftsgüter und Geschäftsanteile an der früheren Acta, die noch in der Hauptstadt lagen, wurden von der Spree nach Italien rückübertragen, so dass voraus-sichtlich diesen April die Arbeiten im Technologiezentrum eingestellt werden. Dies dürfte das Aus für rund 100 Mitar-beiter bedeuten.

Die im Weiterbildungssektor tätige Heliocentris Aca-demia GmbH wurde am 1. Februar 2017 von der Horizon Educational Gruppe aus Singapur übernommen, wobei we-sentliche Wirtschaftsgüter und auch ein Teil der Arbeits-plätze zunächst erhalten bleiben. Die Zukunft ist allerdings auch für diese Mitarbeiter ungewiss, da es unwahrscheinlich erscheint, dass das asiatische Unternehmen einen großen Standort in Berlin aufrechterhalten wird.

Mark-Uwe Osswald, ehemaliger Geschäftsführer von FutureE, kehrte mittlerweile nach fast zweijähriger Tätigkeit für die italienische Heliocentris-Tochter zurück nach Stutt-gart. Dort könnten jetzt doch noch die USV-Systeme für die für BOS-Standorte gebaut werden, nachdem die Ausschrei-bung im Rahmen des NIP an die veränderte Sachlage an-gepasst worden war. Wie es indes in Italien weitergeht, ins-besondere bei der Inabata Europe GmbH, die 2015 frisches Kapital bei Heliocentris investiert hatte, ist derzeit unklar. Das Tochterunternehmen des japanischen Handelshauses Inabata & Co Ltd. war eine strategische Partnerschaft mit den Berlinern eingegangen und hatte für fünf Jahre exklusi-ve Vertriebsrechte an allen Heliocentris-Produkten erhalten.

Klar ist jedoch, dass die ehemalige Finanz-Chefin Sabine Kauper zum 31. Januar 2017 Heliocentris verlassen hat und dass der Firmengründer Dr. Henrik Colell bei der Home Po-wer Solutions GmbH (HPS) nach wie vor eine Tätigkeit als Geschäftsführer innehat. Colell hatte HPS Ende 2014 mit Sitz in Wildau gemeinsam mit Zeyad Abul-Ella, dem Bruder des Heliocentris-CEOs Ayad Abul-Ella, gegründet. Während der ISH zeigte HPS ihr neues Picea-System (s. S. 8) zur autarken Hausenergieversorgung mit Hilfe von Solarenergie und Was-serstoff, das derzeit in Pilotinstallationen erprobt wird. Wei-tere Informationen dazu werden während der Hannover Mes-se folgen. Colell behält auch weiterhin den Sprecherposten bei Clean Power Net. HPS ist dem Firmennetzwerk während der CPN-Vollversammlung Mitte März 2017 beigetreten.

Was jetzt aus Ayad Abul-Ella, dem ehemaligen Vor-standsvorsitzenden der Heliocentris Energy Solutions AG, wird, ist derzeit nicht bekannt. ||

HPS in Hannover: Halle 27, Stand L51

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gRüNES gAS LöST öL ABDie Heizungsbranche setzt weiter auf eine erdgas-basierte Hausenergieversorgung unter stärkerer Berücksichtigung effizienter Brennstoffzellen-technik sowie zunehmend grünerer Gasgemische. Die Initiative Zukunft Erdgas e. V. kalkuliert dabei durchaus ein, dass Öl mittelfristig keine wesent-liche Rolle mehr als Energieträger spielen, sondern sukzessive von regenerativen Gasen ersetzt werden wird. Gemäß einer aktuellen Studie sei auf diese Weise eine Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 80 Prozent im Wärmemarkt möglich.

Während der E-world 2017 in Essen präsentierte die Initiative Anfang Februar die neue Studie Wär-memarkt 2050, die den Weg zur Dekarbonisierung aufzeigen soll. Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zu-

kunft Erdgas, erklärte: „Essentiell dabei wird sein, dass die Politik Anreize für die Hausbesitzer schafft, den Heizungsbestand zu modernisieren.“ Und weiter: „Hoch-effizienten Gastechnologien wie der Brennstoffzelle“ komme zukünftig eine Schlüs-selrolle zu. Auch die Beimischung von regenerativem Erdgas aus dem Power-to-Gas-Verfahren könne wesentlich zum Erreichen des 80-Prozent-Ziels beitragen. ||

Zukunft Erdgas, Wärmemarkt 2050, März 2017

Zukunft Erdgas in Hannover: Halle 9, Stand E06

guMMERT VERLäSST SoLID powER

RICHTIgSTELLuNg

„Alles hat sich viel schneller entwickelt, als ich ge-dacht habe“, hatte Guido Gummert, ehemaliger Geschäftsführer von SOLIDpower, noch Anfang dieses Jahres gegenüber den Aachener Nachrichten erklärt. Gemeint war damit die zügige Erholung nach der Insolvenz der Ceramic Fuel Cells GmbH im März 2015. Nach der Übernahme durch SOLID-power und der raschen Entwicklung hat Gummert nun bereits Ende Februar das italienische Unter-nehmen auf eigenen Wunsch wieder verlassen.

Im Dezember 2016 hatte Dr. Alberto Ravag-ni, der Vorstandsvorsitzende der SOLIDpower-Gruppe, noch mit der Korea Electric Power Corp. (KEPCO), einem südkoreanischen Energiekon-zern, ein Kooperationsabkommen in Gwangju

unterzeichnet. Gummert hatte daraufhin Ende Januar freudig verkündet, dass das Unternehmen aus Mezzolombardo „von ehemals 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf nunmehr 55 Beschäftigte“ angewachsen sei.

Kurz darauf, am 27. Februar 2017, hieß es dann, dass Andreas Ballhausen, der ehemalige Vertriebschef und Mitglied der Geschäftsleitung, zukünftig die Geschäfte leiten wird. Guido Gummert wechselte zum März in die Führungsebene eines nord-deutschen Versorgungsunternehmens, bleibt also in seiner alten Heimat. Dr. Ravag-ni würdigte ausdrücklich Gummerts Leistungen und bedauerte dessen Fortgang. ||

In der diesjährigen Januar-Ausgabe der HZwei war an dieser Stelle die Überschrift zu lesen: „Proton Motor entlässt Vorstand.“ Das war so nicht korrekt. Richtig ist, dass Achim Loecher und Thomas Melczer sich selbst dazu entschieden, nicht mehr für die Proton Motor Fuel Cell GmbH tätig zu sein und das Unternehmen zu verlassen. Die HZwei-Redaktion bittet, diesen Fehler zu entschuldigen. ||

Guido Gummert[Quelle: SOLIDpower]

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stehend aus einem 750-l-Schichtenspeicher, einem Brenn-wertkessel für die Spitzenlast und einer Steuerung. Weil der Brenner praktisch im Speicher sitzt, geht kein Watt verloren. Das BZ-Gerät von Elcore wird als Zusatzheizung daneben aufgestellt.

Etwa eine Woche vor der ISH gab Elcore zudem be-kannt, dass sich der Energiekonzern E.ON als strategischer Investor in das Unternehmen eingekauft hat, und zwar über eine Venture-Capital-Beteiligung mit einem Anteil von weniger als zehn Prozent. Philipp Ulbrich, verant-wortlich für Investitionen in Start-ups bei E.ON, erklärte:

„Die Brennstoffzelle ist bei Heizungserneuerungen die ef-fizienteste Technologie, um Wärme und Strom zu gewin-nen.“ Auch hier zeichnen sich erste Synergien im Vertrieb ab: Wer seine Brennstoffzelle komplett CO2-neutral betrei-ben möchte, kann Ökoerdgas und auch Ökostrom für die Deckung der erforderlichen Reststrommenge von E.ON beziehen. Das Gas kostet pro Kilowattstunde etwa einen Zehntel Cent mehr als das Standardprodukt, was dann in TÜV-zertifizierte Klimaschutzprojekte fließt. Weitere gemeinsame Vertriebspläne seien zurzeit aber noch spe-kulativ, sagte Elcore-Geschäftsführer und -Gründer Dr. Manfred Stefener.

Zudem zeigte Elcore eine eigene Kompaktheizzentrale, bei der der Fokus weniger auf der technischen Integrati-on als vielmehr auf der Platzersparnis liegt. Das Gerät mit einem 390-l-Speicher soll in der zweiten Jahreshälfte erhältlich sein. Dass selbst das Kompaktgerät einen im Vergleich zu den meisten anderen BZ-Aggregaten großen Speicher aufweist, liegt daran, dass die Hochtemperatur-PEM-Zelle mit ihren 305 Watt elektrischer Leistung mög-lichst ohne Modulation durchlaufen soll. Die elektrische Leistung lässt sich dabei quasi komplett in der Grundlast eines Hauses nutzen.

hPS PräSEntiErt PicEa Ein neues, umfassendes Kon-zept, um ein Haus praktisch komplett über Solarenergie und Wasserstoff mit Strom zu versorgen, kam auf der ISH von HPS Home Power Solutions, einem Ableger des insol-vent gewordenen Unternehmens Heliocentris (s. S. 6). Picea besteht neben einer Brennstoffzelle aus einem Batteriespei-cher, einem Elektrolyseur und einem Wasserstofftank. Die eigentliche Energiequelle ist die Photovoltaikanlage, die allerdings nicht über HPS vertrieben wird. Wird der So-larstrom (10 kW für einen Vier-Personen-Haushalt) nicht sofort genutzt, wird er zunächst in der Batterie gespeichert. Ist diese voll (25 kWh), erzeugt der Elektrolyseur Wasser-stoff. Der H2-Behälter außerhalb des Hauses fasst je nach Auslegung 350 bis 1.000 kWh und benötigt dafür eine Stell-fläche von vier bis sieben Quadratmetern. (Weitere Details folgen im Juli-Heft 2017.) ||

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Die Leitmesse der Heizungs- und Sanitärbranche, die ISH in Frankfurt, zeigte vom 14. bis 18. März, was beim Heizen von heute angesagt ist. Die Brennstoffzelle steht dabei nicht gerade im Mittelpunkt. Lediglich einer der großen Heizungs-bauer sorgte mit einer Neuigkeit in Sachen Brennstoffzelle für einen Knalleffekt: Vaillant steigt aus (s. S. 9). Pressespre-cher Martin Schellhorn erklärte: „Technologisch läuft es ja gut, aber der Markt entfaltet keine Eigendynamik, Skalen-effekte sind bisher nicht absehbar.“ Vaillant werde aber die laufenden Projekte (z. B. ene.field) abschließen und alle in-stallierten Anlagen weiterbetreuen.

Auch bei den anderen Ausstellern auf der Messe sah es in Sachen Brennstoffzelle nicht gerade nach Aufbruchsstim-mung aus. Buderus und Junkers hatten lediglich zu ver-melden, dass bisher eine „dreistellige Anzahl“ unter beiden Marken installiert worden ist, so schätzte Pressesprecher Bonkowski.

Mitbewerber Viessmann präsentierte sein Brennstoff-zellenheizgerät Vitovalor zusammen mit dem Batteriespei-cher Vitocharge. So soll das Heimkraftwerk noch etwas mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz bieten. Wer noch eine PV-Anlage dazukauft, kann im Sommer auch dann weiter Strom produzieren, wenn die wärmegeführte Brenn-stoffzelle angesichts des voll durchgeheizten Tanks in den Urlaubsmodus schaltet.

Etwas anders sah es dagegen bei Elcore aus, die mo-mentan dabei sind, sich breitere Vertriebswege zu schaf-fen. Dafür sind die Bayern gerade eine Partnerschaft mit dem aus der Solarbranche stammenden Heizungsunter-nehmen Solvis eingegangen. Die Kombination aus dem Elcore 2400 und dem SolvisMax soll über Solvis vertrie-ben werden. Dafür sollen einige hundert Installateure zunächst eine eintägige Schulung erhalten. Der Energie-manager SolvisMax ist ein voll integriertes Heizgerät, be-

ZuRüCk IN DIE NISCHE?ISH in Frankfurt

thema: Meldungen autorin: Eva Augsten

Selbst Pelletheizungen und Solaranlagen waren deut-lich weniger präsent als noch vor wenigen Jahren.

„Klimaschutz“ und „Innovation“ scheinen bei den groß-en Heiztechnikfirmen heute mit „Wärmepumpe“ und

„Internetanschluss“ übersetzt zu werden.

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Der Heizgerätehersteller Vaillant pausiert – mal wie-der – bei der Brennstoffzel-lenentwicklung. Wie die Un-ternehmensführung am 14. März 2017 im Rahmen der ISH in Frankfurt bekannt-gab, werden „die Entwick-lungskapazitäten im Bereich Brennstoffzellen reduziert, […] die Markteinführung des Brennstoffzellenheizge-rätes für Einfamilienhäuser wird bis auf weiteres ausge-setzt“. Stattdessen will sich Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Vaillant Group, zukünftig stärker auf erneu-erbare Energien und Wär-mepumpen konzentrieren, da seiner Meinung nach

„Immobilienbesitzer ein sol-ches Brennstoffzellenheizge-

rät derzeit nicht wirtschaftlich betreiben können“.Das Dresdner Partnerunternehmen Sunfire, mit dem Vail-

lant seit 2009 die Entwicklung der Hochtemperaturbrennstoff-zelle vorangetrieben hatte, kritisierte diesen Schritt offen als

„nicht nachvollziehbar“. Der Geschäftsführer Carl Berning-hausen sagte zu dieser Entscheidung: „Sie ist strategisch falsch. Diese Kleinkraftwerke (Brennstoffzellen) werden zusätzlich zu den elektrischen Wärmepumpen unbedingt gebraucht, um die Wärmewende zu schaffen. Im Wärmemarkt nur zusätzliche Stromverbraucher, aber keine zusätzlichen Stromerzeuger ein-zuführen, führt in die energiepolitische Sackgasse.“

Nachdem Vaillant im Laufe der Entwicklungsarbeiten mehrfach Technologiewechsel vorgenommen hatte und er-heblichen Zeitverzug hatte in Kauf nehmen müssen, war das Unternehmen – anders als etliche Wettbewerber (s. HZwei-Heft Okt. 2016) – mit seiner aktuell sechsten Gerätgeneration bislang im Feldtest, aber noch nicht auf dem Endkundenmarkt. Eigentlich sollte die Kommerzialisierung der xellPOWER mit dem SOFC-Stack von Sunfire Ende 2016 erfolgen. Trotz etli-cher Fördermillionen, die Vaillant für die Entwicklungsar-beiten erhielt, wird daraus nun aber vorerst nichts.

Nils Aldag, Chief Commercial Officer von Sunfire, er-klärte: „Wir werden das Beste aus der überraschenden Situ-ation machen und streben an, wenn möglich unter unserer Verantwortung weiter zu entwickeln. Die Geräte habe alle vereinbarten Parameter erfüllt. Es wäre unverantwortlich, dieses Potential nicht zu nutzen.“

Joachim Janssen, Geschäftsführer der Viessmann-Grup-pe, erklärte quasi als Antwort auf den Vaillant-Ausstieg während der Pressekonferenz auf der ISH: „Wir versprechen uns großes Zukunftspotenzial für die Brennstoffzellenhei-zung.“ Und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gab parallel dazu bekannt, dass er gemeinsam mit der Initiative Brennstoffzelle (IBZ) eine Kooperationsverein-barung unterzeichnet habe mit dem Ziel, „stationäre Brenn-stoffzellensysteme noch schneller im Markt zu etablieren“. ||

MEldungEn

Im Frühjahr ist traditionsgemäß einiges zu tun beim Deut-schen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. Nicht nur, weil neben den Branchentreffpunkten Hannover Messe und Energy Storage auch die alljährlich stattfindende Mitgliederversammlung, die dieses Mal am 12. Mai 2017 in Erlangen abgehalten wird, vorbereitet werden muss. In der ersten Jahreshälfte organisiert der DWV zudem meist ei-nen parlamentarischen Abend; dieses Mal am 30. März in der französischen Botschaft in Berlin zum Thema Sektor-kopplung. Darüber hinaus bemüht sich insbesondere der stellvertretende Vorsitzende Dr. Johannes Töpler in diesem Jahr auch noch um die Wiederbelebung der Wasserstoff-branche in Bayern.

Auf seine Anregung hin wurde am 1. April das 1. Bay-erische Wasserstoff-Forum im Energiepark Hirschaid ver-anstaltet. Gemeinsam mit Frank Seuling, dem Organisa-tor der 4. Energiemesse element e, beabsichtigt Töpler, auf diese Weise die Wasserstofftechnologien wieder verstärkt in die Diskussion über die Energiesysteme der Zukunft in der Region einzubinden. Hintergrund ist, dass Bayern zur Jahrtausendwende bundesweit zwar durchaus führend war im Bereich der H2-Technik, sich heute aber auf poli-tischer Ebene kaum noch um dieses Thema zu kümmern scheint. ||

DWV in Hannover: Halle 27, Stand E63

REgES VEREINSLEBENVAILLANT LEgT BRENNSToFF-ZELLE STILL

Abb. 1: Kommt nicht auf den Markt: die xellPOWER während der SHK 2016

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MESSEn

Nach vielen Jahren, in denen Brennstoffzellenheizgeräte wäh-rend der Hannover Messe auf dem Gemeinschaftsstand Hy-drogen + Fuel Cells + Batteries eine zentrale Rolle spielten, wird die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) dort dieses Mal nicht vertreten sein. Aber nicht, weil diese Technik nicht von Inte-resse wäre, sondern weil sie jetzt auf dem Markt ist. Die Un-ternehmen, die bislang das thematisch interessante Umfeld in Halle 27 nutzten, um Kontakte zum Forschungs- und Entwick-lungsbereich zu knüpfen, präsentieren mittlerweile ihre ferti-gen Produkte auf Verbrauchermessen. Ein Besuch der weltweit größten Industriemesse in Hannover lohnt sich aber trotzdem.

Etliche Jahre lang hatte die Initiative Brennstoffzelle einen vergleichsweise großen Gemeinschaftsstand, auf dem sie über die Entwicklungsfortschritte bei BZ-Heizgeräten infor-mierte. Da die meisten der beteiligten Hersteller mittlerwei-le kommerziell Brennstoffzellensysteme anbieten, schlüpft die IBZ jetzt unter die Fittiche der Initiative Zukunft Erdgas und stellt in Halle 9 am Stand E06 vier Exponate von Bude-rus, Senertec, SOLIDpower und Viessmann aus.

PoSitioniErung aM Markt Seitens der Nationalen Orga-nisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) hieß es dazu: „Bei der IBZ macht sich bemerkbar, dass einige Mitglieder jetzt mit eineinhalb Füßen im Markt ste-hen. Das hat zur Folge, dass Endkundenmessen wie die ISH relevanter eingestuft werden als die breitere Industriemesse in Hannover. Eine weitere Folge ist, dass die Hersteller das Thema Brennstoffzelle beziehungsweise ihre eigenen Produkte stärker selbst und unter Marketing-Gesichtspunkten kommunizieren.“

Vor diesem Hintergrund stellte die NOW nochmals klar, dass die IBZ nicht an das Nationale Innovationsprogramm gebunden ist. Die Initiative sei vielmehr als F&E-Plattform

NEuE SCHwERpuNkTE IN HANNoVERHannover Messe 2017

thema: Messen autor: Sven geitmann

für Energieversorgungsunternehmen und Heizgeräteher-steller gedacht gewesen, um die Technik zu verbessern und das Zusammenspiel der beteiligten Marktpartner auszupro-bieren. „Diese Etappe haben die beteiligten Unternehmen im Grunde erfolgreich bestritten“, so die NOW. Jetzt komme als nächste Etappe die erfolgreiche Positionierung am Markt. Ob und wie hier eine weitere Zusammenarbeit erfolgen kann, wird im Moment geprüft.

Andreas Ballhausen, der neue Geschäftsführer von SO-LIDpower (s. S. 7), erklärte dazu: „Wir fokussieren uns zu-nehmend auf Messen und Veranstaltungen, auf denen wir unsere Marktpartner und Kunden treffen.“ Statt in Han-nover ist sein Unternehmen daher auf der ISH in Frankfurt (s. S. 8) sowie auf der InterCogen in Karlsruhe vertreten.

Brennstoffzellenheizgeräte werden aber trotzdem auch auf der Leitmesse Energy in der Zeitspanne vom 24. bis 28. April 2017 thematisiert: Viessmann wird beispielsweise auch auf dem hessischen Gemeinschaftsstand (B69) mit vertre-ten sein, und Senertec präsentiert sich in gleicher Halle auf Stand H20/15. Vaillant ist zwar auch in gewohnter Weise di-rekt am Hauptgang (Stand H20/27) vor Ort, hat sich aber im März aus der BZ-Technik verabschiedet (s. S. 9).

BESuch BEi ZuliEFErErn Trotz des Fortgangs der IBZ hat Tobias Renz sein 5.000 m2 großes Areal in der Halle am Westeingang des Messegeländes wieder mit fast 150 Ausstel-lern gut gefüllt. Renz, der genau vor zehn Jahren das erste Mal in Eigenverantwortung den Gemeinschaftsstand Wasserstoff und Brennstoffzellen organisiert hatte, erklärte gegenüber HZwei: „In diesem Jahr haben wir eine höhere Fluktuation der Aussteller als in den Vorjahren. Mit einer hohen Anzahl von 40 Erstausstellern konnten wir jedoch den Rückzug von IBZ und Linde in der Halle vollständig kompensieren.“ Zu-dem hob er hervor: „Als Highlight freuen wir uns sehr, dass sich BMW zusammen mit Shell auf einem Stand präsentie-ren wird.“ Zudem werden erstmals BZ-Autos von Audi und BMW beim Ride & Drive auf dem Freigelände für Probe-fahrten bereitstehen, dafür hat Daimler dieses Jahr abgesagt.

Ein zentrales Thema wird erneut die Energiespeicherung sein, insbesondere die Wasserstoffherstellung per Elektro-lyse (s. große Marktübersicht auf den Seiten 14 bis 19). GP Joule wird beispielsweise sein CONNECT-Konzept vorstel-len, anhand dessen gezeigt wird, wie sich erneuerbare Ener-gien durch intelligente Lösungen in den Alltag integrieren lassen. Außerdem präsentierte das Mutterunternehmen von H-Tec Systems Mitte März 2017 während der New Energy Husum eine neue Machbarkeitsstudie, in der gezeigt wurde, dass „Schleswig-Holstein den nächsten Schritt auf dem Weg vom EE-Strom-Erzeugerland hin zum starken Wertschöp-fungsstandort für erneuerbare Energien gehen kann“. [1]

Ebenfalls in der Energy-Halle 27 werden Wasserstoff und Brennstoffzellen auch auf den Gemeinschaftsständen von

Nel Hydrogen will in Hannover sein 90. Firmenjubiläum feiern. Außerdem werden die Norweger ihr Konzept für eine 400-Megawattanlage bestehend aus 176 Elektroly-seureinheiten vorstellen.

Abb. 1: 2016 war der diesjährige französische Präsidentschafts-kandidat Emmanuel Macron als Wirtschaftsminister auf dem Gemeinschaftsstand Wasserstoff + Brennstoffzellen + Batterien

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Nordrhein-Westfalen (E40) sowie von Baden-Württemberg (H71) thematisiert, und auch bei Celeroton, die ihre BZ-Um-richter präsentieren (C24). Zudem sind diverse weitere Zu-lieferunternehmen auf dem gesamten Messegelände verteilt, so wie beispielsweise Bronkhorst High Tech, die in Halle 11 auf dem Stand A50 ihre neusten Massendurchflussmesser vorstellen. Die J. Schneider Elektrotechnik GmbH zeigt dem-gegenüber eine auf Brennstoffzellen basierende USV-Einheit (Halle 13, Stand D50), während die Gustav Klein GmbH aus Tirol im selben Gang statische Energiespeichersysteme an-bietet (Stand D75). Ein weiterer potentiell interessanter Zu-lieferer ist Gardner Denver, die in Halle 26 am Stand B60 neueste ölfreie Druckluft- und Vakuumtechnologien zeigen.

Ziemlich weit vorne in Halle 27 ist der Stand L51, wo erst-mals Home Power Solutions (HPS) vertreten sein wird. Bei diesem ehemaligen Tochter- beziehungsweise Schwesterun-ternehmen von Heliocentris (s. S. 6) wird es interessant sein zu erfragen, wie weit ihr Produkt bereits gediehen ist und was hier grundsätzlich anders laufen wird als bei Heliocentris.

WEnigEr ElEktroMoBilität Die MobiliTec ist dieses Mal um rund ein Drittel kleiner als in den Vorjahren. Auch wenn an den Ständen und auf dem Forum wieder viel über elek-tromobile Lösungen diskutiert werden wird, zeigt sich auch hier, dass das Thema Elektromobilität – wenn überhaupt – eher auf den Automessen zu Hause ist und nicht so sehr auf einer Industriemesse. Dazu passt auch, dass der BZ-Bus Phi-leas von HyCologne in diesem Jahr nicht mehr im Shuttle-Service eingesetzt wird.

Insgesamt erwarten die Veranstalter auf der Energy (eine der sieben Leitmessen) mehr als 1.200 Aussteller, die Mehrheit davon aus dem Ausland. Die Ausstellungsfläche liegt bei rund 43.000 Quadratmetern. Thematische Schlagworte sind dieses Mal Sektorenkopplung und Integrated Energy. So werden bei-spielsweise auf der Integrated Energy Plaza, einer Kombination aus Forum, Ausstellung und interaktiven Exponaten, Schwer-punktthemen wie die Digitalisierung der Energiewende, virtu-elle Kraftwerke sowie innovative Speicherlösungen vorgestellt und diskutiert. Darunter sind auch Kopernikus-Projekte, die im Rahmen der Energiewende vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestartet wurden. Und natürlich wer-den auch großskalierte Power-to-X-Systeme thematisiert. ||

[1] GP Joule, Akzeptanz durch Wertschöpfung – Wasserstoff als Bindeglied zwischen der Erzeugung erneuerbarer Energien und der Nutzung im Verkehrs-, Industrie- und Wärmesektor, März 2017

MESSEn

FACHBESuCHER-TICKETS ANFORDERNDer Hydrogeit Verlag beteiligt sich jährlich an zahl-reichen Veranstaltungen als Mediapartner. In diesem Frühjahr unterstützt der Fachverlag mit seiner Zeit-schrift HZwei und mit dem e-Journal H2-international unter anderem wieder diese Industriemesse. Natürlich gibt es auch in diesem Jahr kostenlose Eintrittskarten für das Messegelände. Bitte einfach unter www.han-nover-messe.de registrieren und Freikarten anfordern mit dem Gutschein-Code: kp4bw

Abb. 2: Geplante H2-Produkti-onsanlage von Nel Hydrogen[Quelle: Nel Hydrogen]

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Wenig professionell wirkte hingegen der Sonderbereich „Sektorenkopplung“, der eigentlich als zentrale Anlaufstelle für all diejenigen gedacht war, die sich über den gesamten Weg von den erneuerbaren Energien über die Elektrolyse bis hin zur Gasverteilung informieren wollten. Zum Leid-wesen der dort ausstellenden Firmen wirkte dieses Areal jedoch billig gemacht und war dementsprechend schlecht besucht.

Ansonsten herrschte aber eine vorwiegend positive Stimmung unter den Fachbesuchern, deren Anzahl mit rund 4.200 gegenüber den Vorjahren deutlich angestiegen war. Mit etwa 160 Institutionen kamen mehr Aussteller als 2016, aber nicht so viele, wie von den Veranstaltern ur-sprünglich erhofft (s. HZwei-Heft Jan. 2017). Im vergan-genen Jahr lag die Ausstellerzahl bei 142, rund 50 Prozent über der von 2015.

EnErgiESPEichEr Sind Zu kurZ gEkoMMEn Zum Auf-takt der Konferenzen lud Thorsten Herdan, Direktor für Energiepolitik des Bundeswirtschaftsministeriums, die Teilnehmer ein, aktiv an der Gestaltung der Energiewende mitzuwirken, machte aber gleichzeitig auch deutlich, dass es nicht darum gehe, konventionelle Technologien einfach nur deswegen zu ersetzen, weil einige Investoren mit dem gerade verfügbaren Geld das so wollen.

Tudor Constantinescu, Chef-Berater von Dominique Ris tori, Generaldirektor für Energiefragen der Europäischen Union, wiederholte nochmals die in deren „Winterpaket“ bezifferten Ziele und räumte ein, dass die Energiespeiche-rung auf europäischer Ebene in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen ist. Als zentrale Aufgabe sieht er derzeit die Beantwortung der Frage, wie am sinnvollsten die Backup-Kapazitäten dekarbonisiert werden können. Allgemeiner Konsens unter den Akteuren bestand darüber, dass die re-gulatorischen Rahmenbedingungen im Bereich der Ener-giespeicherung deutlich hinter der Entwicklung herhinken oder sie sogar bewusst ausbremsen. ||

MESSEn

Sektorenkopplung, Flexibilität, Level Playing Field – wäh-rend der Energy Storage, die vom 14. bis 16. März 2017 stattfand, kursierten sowohl auf der Messe als auch bei den Konferenzen andauernd ganz bestimmte Stichwörter, die unzweifelhaft deutlich machten, dass es hier nicht mehr um Grundlagenforschung, sondern um Energiepolitik, Wettbe-werb und Vermarktung ging.

Für Akteure aus der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-branche war das Umfeld etwas ungewohnt, für die mei-sten Anwesenden ist es jedoch der Alltag, dass über den neusten Entwurf eines Erneuerbare-Energien-Gesetzes aus Brüssel, das „Winterpaket“, diskutiert wird oder sich Politik und Wirtschaft über die aktuelle Wirtschaftspoli-tik streiten.

Die rund ein Dutzend Brennstoffzellen- und Wasser-stofffirmen, die in Düsseldorf ausstellten, hatten damit bislang während ihrer Forschungs- und Entwicklungsar-beiten nur wenig zu tun. Für einige ändert sich das aber allmählich, und genau das war während der 6. Energy Storage Europe 2017 (ESE) spürbar. Zwar waren in Halle 8b auch einige wenige Forschungsinstitute vertreten, aber primär präsentierten sich dort bereits im Markt befind-liche Unternehmen, die offen für Visionen und neue Tech-nologiefelder sind.

Erstmals hatte die Messe Düsseldorf eine ganze Messe-halle für diesen Event reserviert, und der Umzug vom Con-gress Center Düsseldorf (CCD) hierhin kam bei den meisten Akteuren gut an. Vortrags- und Ausstellungsbereich waren zwar eng beieinanderliegend, aber der lediglich mit Stoff-bahnen abgegrenzte Konferenzbereich wirkte doch noch etwas sonderbar auf einige Besucher, obwohl diese Variante durchaus ihre Aufgabe erfüllte.

ENERgIESpEICHER BENöTIgEN poLITISCHEN BEgLEITSCHuTZEnergy Storage Europe in Düsseldorf

thema: Messen autor: Sven geitmann

BRANCHENTREFF ODER FACHMESSE?Die Akteure aus dem Wasserstoff- und Brennstoffzel-lensektor werden sich zukünftig entscheiden müssen, ob sie Düsseldorf als weiteren Branchentreffpunkt an-nehmen oder ob sie sich – neben der Hannover Messe und der f-cell – zukünftig aufteilen wollen auf die ver-schiedenen Fachmessen. Neben der Energy Storage Europe steht schließlich auch noch die ees Europe in München als Speicherveranstaltung parat. Die weist ähnliche Wachstumspotentiale auf und hat zudem den Vorteil, parallel zur deutschlandweit größten Solarmes-se Intersolar stattzufinden. und auch die new energy world in Leipzig, die emove360 in München und die E-world in Essen ziehen einige Akteure zu sich. Vielleicht ist aber die Zeit reiner Wasserstoff- und Brennstoffzel-lentermine auch vorbei.

Abb. 1: Eu-Energieberater Tudor Constantinescu (l.) ließ sich PtG-Projekte erklären

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Das Interesse an Energiespeicherung ist derzeit groß. Und seit immer mehr Po-wer-to-Gas-Anlagen aus dem Boden schießen, konzentriert sich das Augenmerk der Projektierer zunehmend auf die Kernelemente an diesen Standorten: die Elek-trolyseure. Diese elektrochemischen Aggregate zur Wasserstofferzeugung sind zwar eigentlich schon lange bekannt, seit aber Wasserstoff immer mehr in den Fo-kus bei der Energiespeicherung rückt, ist ein neuer Wettbewerb entbrannt, welche Geräte möglichst flexibel auf Lastschwankungen reagieren und gleichzeitig einen möglichst hohen Wirkungsgrad gewährleisten können.

Ende 2011 rief die Deutsche Energie-Agentur dena ihre Power-to-Gas-Platt-form ins Leben und veranstaltete 2012 ihre erste PtG-Konferenz. Dann folgten die Grundsteinlegung für die Anlage in Falkenhagen sowie nach und nach et-liche weitere Vorhaben (s. HZwei-Hefte Jan. 2012 u. Jan. 2013). Die Idee, dass Wasserstoff als chemischer Energiespeicher dazu beitragen kann, Ökostrom langfristig zu bevorraten, hat sich inzwischen herumgesprochen. Mehr noch: seit ein, zwei Jahren macht das Stichwort „Sektorenkopplung“ die Runde als Bezeichnung für die Verknüpfung der drei Energiebereiche Strom, Wärme und Mobilität. Heute ist klar, dass Wasserstoff ein Bindeglied zwischen diesen Sek-toren sein kann.

Unabdingbar sind dafür Komponenten, die möglichst effizient Energie von einer Form in eine andere umwandeln können. Elektrolyseure können das: Je nachdem, welche Bauart betrachtet wird, liegt der Wirkungsgrad der Umwand-lung von elektrischer Energie in chemische im Elektrolyseur bei 70 bis 80 Prozent.

Das gestiegene Interesse an dieser Technologie hat dazu geführt, dass eine ganz neue Branche entstanden ist: Während zuvor die verschiedenen Akteure alle für sich teils in sehr unterschiedlichen Bereichen werkelten, haben sich in den vergangenen Jahren neue Allianzen gebildet. Zahlreiche Unternehmen taten sich zusammen, um gemeinsam neue Märkte erschließen zu können.

intErnationalE PlayEr Der französische Staatskonzern Areva gründete beispielsweise ein eigenes Tochterunternehmen für Wasserstoff (Areva H2Gen), das sich mit der französischen Firma CETH2 zusammenschloss und sich schließlich in Köln ansiedelte. Von dort plant es derweil die Installation eines 2-MW-Systems in Leuna. Dieses Vorhaben ist eines von insgesamt acht Vor-haben der zweiten HYPOS-Projektwelle. Das MegaLyseur-Projekt umfasst ein Volumen von 11,5 Mio. Euro und sollte eigentlich bereits im Herbst 2016 star-ten, aber ein positiver Fördermittelbescheid liegt derzeit noch nicht vor. Carsten Krause, Geschäftsführer von Areva H2Gen, sagte dazu: „Aufgrund der Größe des Projektes und der vielen Partner und all der gewünschten Änderungen hat es sich leider in die Länge gezogen.“

Ein weiterer großer internationaler Player mit langjähriger Erfahrung war das norwegische Unternehmen Sta-toil, das bereits vor Jahren das Was-serstoff-Know-how von Norsk Hydro übernommen hatte. Das norwegische Unternehmen hatte seinen Inergon® erstmals im Jahr 2006 auf der Han-nover Messe präsentiert (s. HZwei-Heft Aug. 2006), einen PEM-Elek-trolyseur, der für die dezentrale >>

EnErgiESPEichErung

ELEkTRoLySEuRHERSTELLER BRINgEN SICH IN STELLuNgNeue Allianzen im Energiespeichersektor

thema: Energiespeicherung autor: Sven geitmann

NEL üBERNIMMT PROTON ONSITENel ASA hat am 27. Februar 2017 bekanntgegeben, dass es beab-sichtigt, Proton OnSite zu über-nehmen. Dazu gebe es eine nicht-bindende Vereinbarung beider Partner, so hieß es. Der Preis für die übernahme, die im zweiten Quartal 2017 vollzogen werden könnte, soll dem derzeitigen un-ternehmenswert von Proton Ener-gy Systems in Höhe von 70 Mio. uS-$ entsprechen, wovon 20 Mio. uS-$ in Cash beglichen werden sollen. Zusätzlich sollen Aktien von Nel in zwei Chargen nach 12 und 24 Monaten übergegeben werden.Jon André Løkke, CEO von Nel, erklärte: „Wir sind stolz, unsere Absicht verkünden zu können, Nel und Proton OnSite zusammenzu-führen und zum weltweit größten Wasserstoff-Elektrolyseurunter-nehmen zu machen.“ Der Osloer Energiekonzern, der selbst alka-lische Systeme baut (s. Abb. 3), be-trachtet Proton OnSite als „Num-mer eins unter den Anbietern von PEM-Elektrolysetechnik“. Durch die Akquise würde der neue Fir-menzusammenschluss somit bei-de Technologien abdecken. Løkke sagte: „Die kombinierte Einheit wird imstande sein, das gesamte Elektrolyseurspektrum in Bezug auf Kapazität und Technologie an-zubieten.“

„unsere Einschätzung bisher war immer, dass mittelfristig beide Technologien ihre Berechtigung behalten werden und es keinen alleinigen ‚Gewinner‘ geben wird.“ Franz Lehner, e4tech

Abb. 1: M-Serie von Proton OnSite [Quelle: Proton OnSite]

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Projektierer wieder vornehmlich um Windkraft kümmert, wanderte das Wissen um die großtechnische Was-serstofferzeugung samt Personal zu McPhy Energy Deutschland, das sich ursprünglich vornehmlich mit Fest-stoffspeichern beschäftigt hatte. Neben diesem deutschen Ableger gehört zu dem französischen Mutterunterneh-men, das seinen Namen Mitte Februar 2017 in McPhy kürzte, auch der italie-nische Elektrolyseurhersteller Piel, der Anfang 2013 übernommen wurde.

Die Lübecker Firma H-Tec Systems wurde mit ihrem ausschließlich im Aus- und Weiterbildungssektor tätigen Schwesterunternehmen H-Tec Acade-mia Anfang dieses Jahrzehnts von GP Joule übernommen. Die Industriespar-te von H-Tec betätigt sich insbesondere als Hersteller von Elektrolyse-Stacks und -Systemen und bietet diese über sein Mutterunternehmen unter dem Namen „Stromlückenfüller“ an (s. Abb. 3 auf S. 20).

Der ehemalige H-Tec-Geschäfts-führer Uwe Küter hat sich inzwischen mit der Beratungsagentur h2agentur selbständig gemacht und vertritt un-ter anderem Giner, einen US-ameri-kanischen Hersteller von Elektrolyse-Stacks, die von dem deutschen Start-up iGas energy installiert werden.

Bei Siemens laufen derzeit die Vor-bereitungsarbeiten für den Silyzer 300, der ab 2018 zum Einsatz kommen soll. Zur Erprobung wird derzeit das groß angelegte EU-Vorhaben H2Future in Linz, Österreich, in Angriff genommen, bei dem insgesamt 6 MW Elektroly-seurleistung installiert werden sollen. Bislang wird bei Siemens in Erlangen der Silyzer 200 (PEM, 1,25 MW, s. Abb. 4 auf S. 21) gefertigt, der zwar als kom-merzielles Produkt gilt, aber wegen des Preises in Höhe von 1,5 bis 2 Mio. Euro hat die abgesetzte Stückzahl den einstelligen Bereich erst kürzlich Zeit verlassen.

Etwas holpriger lief es bei der ELT Elektrolyse Technik GmbH, die jahrelang führend war im Bereich der alkalischen Elektrolyseure. Be-vor der neue Hype losging, meldete das Unternehmen jedoch Ende 2010 Insolvenz an. Mit einem neuen In-vestor werden die Geschäfte aber seit Anfang 2011 unter dem Namen ELB Elektrolysetechnik GmbH wei-tergeführt. Mate Barisic, Geschäfts-führer von ELB und zuvor auch von ELT, teilte HZwei mit: „Wir haben mit der Insolvenzverwaltung einen Kaufvertrag über das Vermögen der ELT Elektrolyse Technik GmbH abge-

Wasserstoffherstellung im mittleren Leistungsspektrum konzipiert worden war (ca. 10 Nm3 H2/h). Die H2-Sparte von Statoil hat allerdings mittlerweile umfir-miert und heißt jetzt Nel Hydrogen. 2015 übernahmen die Skandinavier das im benachbarten Dänemark sitzende H2 Logic, das auch bereits einige Wasser-stofftankstellen in Deutschland aufgebaut hat. Nel Hydrogen baut derweil eine neue Fabrik in Herning, die jährlich 300 H2-Tankstellen produzieren kann. Der jüngste Schritt war die Übernahme von Proton Onsite (s. Kasten) in diesem Februar, wobei noch nicht klar ist, ob infolgedessen erneut eine Umbenennung ansteht. Zunächst wollen die Norweger aber in Hannover den 90. Geburtstag ihres Unternehmens feiern (s. S. 10).

Proton Energy Systems Inc. (Proton OnSite) galt bislang als Marktführer jen-seits des Atlantiks. Das Unternehmen mit Sitz in Wallingford, Connecticut, USA, wurde im Jahr 1996 gegründet und installierte mit seinen derzeit rund 90 Mitarbei-tern bislang weltweit über 2.600 Einheiten. Bestandteil des Erfolgsrezepts ist, dass die Ingenieure den hohen Systemdruck auf die Wasserstoffseite begrenzt haben, so dass die Sauerstoffseite ohne Hochdruck auskommt. Die Systemintegration dieser Geräte in Europa führt das schweizerische Unternehmen Diamond Lite durch. Ein weiterer Vertriebspartner, bei dem Hans-Jörg Vock ebenso wie beim Diamond eine leitende Funktion innehat, ist BeBa Energie mit Sitz in Schleswig-Holstein.

Hydrogenics ist ein weiterer Elektrolyseurhersteller, der sowohl alkalische als auch PEM-Geräte baut (s. Abb. 2 auf S. 35). Die kanadische Firma mit Standorten in Belgien und Deutschland verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung im Wasser-stoffsektor und hat bislang 500 Elektrolyseure weltweit installiert, unter anderem für ein Off-Grid-System bei der Nickelmine von Glencore Raglan im Norden Ka-nadas mit 350-kW-Elektrolyseur und 120-kW-Brennstoffzelle (s. Abb. 1 auf S. 3).

dEutSchSPrachigEr rauM Das Know-how, das beim Bau des Hybridkraft-werks in Prenzlau (Grundsteinlegung 2009) von Enertrag gesammelt wurde, liegt mittlerweile bei McPhy (s. Abb. 1 auf S. 18). Während sich der uckermärkische

EnErgiESPEichErung

Abb. 3: Zeichnung der C-Serie von Nel [Quelle: Nel Hydrogen]

Abb. 2: ELYTE 30 von Areva H2Gen [Quelle: Areva H2Gen]

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schlossen. Damit haben wir ELT komplett erworben.“ Barisic sagte weiterhin, dass durch diese Maßnahme sowohl ein Teil des Personals als auch das Know-how von Bamag und Lurgi, aus denen ELT 1995 hervorgegangen war, erhalten worden seien.

Weitere Akteure sind beispielsweise IHT Industrie Haute Technology SA (IHT), ein Kleinunternehmen aus Monthey, Schweiz, sowie Sunfire aus Dresden (s. Abb. 4). Das sächsische Unternehmen kooperiert unter anderem mit Boeing und erprobt derzeit ein gemeinsames Testgerät auf Hawaii. Eine weitere Anlage soll diesen Sommer in Salzgitter ausgeliefert werden.

Interessant dürfte auch sein, was HydrogenPro während der Hannover Messe vorstellen wird: Das norwegische Unternehmen wurde 2013 gegründet und hat einen exklusiven Partnervertrag für Europa und die USA mit dem chinesischen Unternehmen Tianjin Hydrogen Equipment (THE), dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Zulieferer von alkalischen Elektrolyseuren. Seit Januar 2017 ist bei der nahe Oslo ansässigen Firma zudem der Wasserstoffexperte Dr. Hans Jörg Fell als CTO unter Vertrag. Fell, der jahrelang zunächst für Norsk Hydro, für Statoil und dann für Nel Hydrogen arbeitete, war ab 2013 kurz im CO2-Capture-and-Storage-Geschäft tätig und wird nun in Hannover seinen neuen Arbeitgeber und dessen Produkte vorstellen.

konkurrEnZFähig BiS 2030 Die meisten dieser Systeme stecken allerdings der-zeit noch in der Erprobungs- beziehungsweise Demonstrationsphase, da es für ihren Einsatz kaum Geschäftskonzepte im Energiespeichersektor gibt. Zudem liegen die Kapitalkosten derzeit mit durchschnittlich 1.000 bis 1.700 Euro pro Ki-lowatt bei PEM-Systemen und 600 bis 1.000 Euro pro Kilowatt bei alkalischen Systemen relativ hoch. [1] Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass spä-testens im Jahr 2030 der per Elektrolyse erzeugte Kraftstoff an H2-Tankstellen zu einem konkurrenzfähigen Preis verglichen mit dampfreformiertem Wasserstoff angeboten werden kann. ||

[1] Study on development of water electrolysis in the Eu, E4tech, 2014

Auf der Hannover Messe:

AREVA H2Gen: Halle 27, Stand C59

GP Joule: Halle 27, Stand H50, L67

H-Tec Education / Systems: Halle 27, Stand D50 / C58

HydrogenPro & THE: Halle 27, Stand C55

McPhy: Halle 27, Stand D70

Nel Hydrogen: Halle 27, Stand B60

Proton OnSite: Halle 27, Stand C70

Siemens: Halle 9, Stand D35

Sunfire: Halle 27, Stand E51

Abb. 4: Container-Lösung von Sunfire [Quelle: Sunfire]

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EnErgiESPEichErung

FIRMA GERäT TyP MASSE (MM) HAUPTANwENDUNG1 MARKTSTATUS NoMINALE H2-PRo-DUKTIoN (Nm3/h)

MoDULATIoN (% oF DER NoMINALEN

PRoDUKTIoN)

ELEKTRIScHER ANScHLUSS SPEISEwASSER wASSERSToFF

Höhe Breite Tiefe chemie/Industrie

Tankstellen Power-to-Gas2

min max kwh/Nm3 Ac oder Dc Spannung l/Nm3 Bedingungen Reinheit Druck

AREVA H2Gen ELYTE PEM x x kom (Serie) 5 - 4000 20 120 5,7 - 4,7 AC 400 ‹ 2 Leitungswasser 99,999 35

H-TEc Systems

EL 450 Elec-trolyzer

PEM 2591 2438 6058 x x Feldtest 100 2 100 4,5 DC 500 1 ISO 3696 Grad 1 99,99 30

iGas energy

iEL 90-300 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 7500 x x kom (spez) 90 10 100 5,19 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999

iEl 120-1250 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 9000 x x kom (spez) 120 10 100 5,4 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999 40

iEL 30-300 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 6000 x x kom (spez) 60 10 100 5,21 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999 40

Inabata Europe

ELS1000 AEM 1910 800 800 x x kom (Serie) 1 30 100 4,5 AC und DC 0,8 99,999 35

ITM Power Hgas PEM 2590 2440 6100 x x kom (spez) 3,5 - 2000 0 100 4,5 - 5,0 AC 400 1,6 Leitungswasser, 2 bar

99,9999 20

McPhy Energy McLyzer alkalisch x x kom (Serie) bis zu 400 pro Modul

20 130 4,9 AC 5 30

Nel Hydrogen

Nel C-150 alkalisch x x kom (Serie) 150 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 200

Nel C-300 alkalisch x x kom (Serie) 300 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 200

Nel A-485 alkalisch x x kom (Serie) 300 - 485 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 Flexible

Proton onSite

M Series PEM 2410 12192 8737 x x kom (Serie) 50 bis 400 0 100 5,3 AC, 50 oder 60 Hz

10; 20 kV 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 30 5

H Series PEM 1910 1800 810 x x kom (Serie) 2; 4; 6 0 100 6,8 AC, 3- phasig

400 V 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 15 oder 30 5

C Series PEM 2007 5739 1159 x x kom (Serie) 10; 20; 30 0 100 5,8 AC, 3- phasig

400 V 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 30 5

SunfireSF 150/30 Hydrogen Generator

SOEC 650 1525 625 x x Feldtest 40 30 125 3,6 AC 400 V 1,25 ‹ 2 µS/cm 99,999 10

thema: Energiespeicherung

MARkTüBERSICHT ELEkTRoLySEuRE

Quelle: HerstellerangabenAbkürzungen: kom (Serie) = kommerzieller Status, Serienprodukt; kom (spez) = kommerzieller Status, kundenspezifisches ProduktBemerkungen: 1: bis zu zwei Antworten möglich; 2: schließt Energiespeicherung ein; 3: Grad 1 bevorzugt, Grad 2 akzeptabel; 4: mehrere Einheiten können für größere Anlagen kombiniert werden 5: bar ü

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17

HZwei 04|17

EnErgiESPEichErung

FIRMA GERäT TyP MASSE (MM) HAUPTANwENDUNG1 MARKTSTATUS NoMINALE H2-PRo-DUKTIoN (Nm3/h)

MoDULATIoN (% oF DER NoMINALEN

PRoDUKTIoN)

ELEKTRIScHER ANScHLUSS SPEISEwASSER wASSERSToFF

Höhe Breite Tiefe chemie/Industrie

Tankstellen Power-to-Gas2

min max kwh/Nm3 Ac oder Dc Spannung l/Nm3 Bedingungen Reinheit Druck

AREVA H2Gen ELYTE PEM x x kom (Serie) 5 - 4000 20 120 5,7 - 4,7 AC 400 ‹ 2 Leitungswasser 99,999 35

H-TEc Systems

EL 450 Elec-trolyzer

PEM 2591 2438 6058 x x Feldtest 100 2 100 4,5 DC 500 1 ISO 3696 Grad 1 99,99 30

iGas energy

iEL 90-300 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 7500 x x kom (spez) 90 10 100 5,19 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999

iEl 120-1250 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 9000 x x kom (spez) 120 10 100 5,4 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999 40

iEL 30-300 PEM MD 5.0 Outdoor

PEM 2926 2500 6000 x x kom (spez) 60 10 100 5,21 AC 400 V, 3 Ph ‹ 2 Leitungswasser 99,999 40

Inabata Europe

ELS1000 AEM 1910 800 800 x x kom (Serie) 1 30 100 4,5 AC und DC 0,8 99,999 35

ITM Power Hgas PEM 2590 2440 6100 x x kom (spez) 3,5 - 2000 0 100 4,5 - 5,0 AC 400 1,6 Leitungswasser, 2 bar

99,9999 20

McPhy Energy McLyzer alkalisch x x kom (Serie) bis zu 400 pro Modul

20 130 4,9 AC 5 30

Nel Hydrogen

Nel C-150 alkalisch x x kom (Serie) 150 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 200

Nel C-300 alkalisch x x kom (Serie) 300 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 200

Nel A-485 alkalisch x x kom (Serie) 300 - 485 15 100 4,4 DC 6 - 30 kV 0,9 ‹ 5 µS/cm 99,999 Flexible

Proton onSite

M Series PEM 2410 12192 8737 x x kom (Serie) 50 bis 400 0 100 5,3 AC, 50 oder 60 Hz

10; 20 kV 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 30 5

H Series PEM 1910 1800 810 x x kom (Serie) 2; 4; 6 0 100 6,8 AC, 3- phasig

400 V 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 15 oder 30 5

C Series PEM 2007 5739 1159 x x kom (Serie) 10; 20; 30 0 100 5,8 AC, 3- phasig

400 V 0,9 ISO 3696 Grad 1 / 2 3

99,9995 30 5

SunfireSF 150/30 Hydrogen Generator

SOEC 650 1525 625 x x Feldtest 40 30 125 3,6 AC 400 V 1,25 ‹ 2 µS/cm 99,999 10

MARkTüBERSICHT ELEkTRoLySEuRE

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HZwei 04|17

EnErgiESPEichErung

nicht alle abgefragten Daten preisgegeben werden sollten, mit dem Hinweis, dass potentielle Kunden zwar verlässliche Zahlen genannt bekommen würden, dass diese aber – selbst in anony-misierter Form – nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien.

Die Übersicht erhebt somit keinerlei Anspruch auf Voll-ständigkeit. Darüber hinaus waren wir uns bei der Erstel-lung der Tabelle durchaus dessen bewusst, dass eine direkte Vergleichbarkeit der Geräte auf diese Weise nicht möglich ist, da beispielsweise einige Hersteller die Wirkungsgrade ihrer Aggregate auf unterschiedliche Weise berechnen. Dies bitten wir bei der Lektüre zu berücksichtigen. Trotzdem erhoffen wir uns von dieser Tabelle, dass sie einen gewissen Überblick über engagierte Player geben und so zu etwas mehr Transpa-renz verhelfen möge.

Weitere Marktübersichten zu verschiedenen Produkten oder Komponenten werden in den kommenden HZwei-Aus-gaben folgen, und natürlich wird es bei neuen Entwicklungen zu gegebener Zeit jeweils Neuauflagen dieser Tabellen mit Aktualisierungen geben, so dass Hersteller, die bislang nicht mit aufgelistet sind, dann ergänzt werden können. ||

Im Rahmen der Erstellung der Elektrolyseurübersicht hat HZwei die Hersteller auch nach ihrer Einschätzung des Marktes für Wasserstofftechnologien in Europa gefragt. Ins-gesamt ergibt sich hierbei ein recht optimistisches Bild. Alle zehn Teilnehmer an der Umfrage stimmen zumindest ten-denziell der Aussage zu, dass sich die Wasserstofftechnologie in Europa zufriedenstellend entwickelt. Zudem rechnen alle damit, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren noch vor 2020 deutlich steigen wird.

Nicht ganz so zufrieden in Bezug auf Wasserstoff sind die Befragten hingegen mit der EU-Politik. Immerhin drei von zehn Teilnehmern äußerten hier eher Skepsis oder gar starke Vorbehalte. Ein konkreter Kritikpunkt war, dass der Strom-einsatz zur Elektrolyse in Deutschland steuerlich nicht als Speicherung, sondern als Verbrauch betrachtet und somit mit hohen Abgaben belastet wird.

Die Teilnehmer wünschen sich von der EU bessere Rah-menbedingungen, um große Märkte zu erschließen, zum Beispiel den Einsatz von grünem Wasserstoff in Raffinerien.

ZuVERSICHT uNTER DEN H2-ERZEugERNBefragung der Elektrolyseurhersteller

thema: Energiespeicherung autorin: Eva Augsten

Ein Teilnehmer hält dafür beispielsweise eine Befürwortung des EC Legal Service für hilfreich, der es den Mitgliedstaa-ten ermöglichen könnte, die Emissionen am Anfang der Produktionskette in ihre jeweilige Gesetzgebung einzube-ziehen. Ein anderer Teilnehmer favorisiert vor allem Was-serstoffantriebe für Fahrzeuge und wünscht sich Anreize für Tankstellenbetreiber und Fahrzeugbesitzer. Auch die Direktvermarktung von EE-Strom vom Erzeuger an einen Elektrolysebetreiber sollte ermöglicht werden.

Was die finanzielle Förderung angeht, befürworten die meisten Teilnehmer zwar grundsätzlich eine stärkere Un-terstützung der Forschung und Entwicklung, allerdings wäre eine andere Antwort von einer Industriegruppe auch nicht zu erwarten gewesen. Da die meisten Hersteller je-doch mittlerweile über die Forschungsphase weitestgehend hinaus sind, wird sehr viel mehr Wert auf Vergünstigungen für konkrete Anwendungen gelegt anstatt auf grundlegende Forschungsförderung. Mehr erneuerbare Energien, um da-mit grünen Wasserstoff produzieren zu können, halten acht von zehn Teilnehmern für sinnvoll. ||

Im Oktober-Heft 2016 haben wir in der HZwei eine erste Marktübersicht für Brennstoffzellenheizgeräte veröffentli-cht. In dieser Ausgabe folgt nun eine für Elektrolyseure. Für diesen ersten Versuch eines Überblicks über den aktuellen Entwicklungsstand im Elektrolysebereich wurden insgesamt 18 Hersteller vornehmlich aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus Europa und Nordamerika kontaktiert. Zehn davon haben Daten über ihre Elektrolyseure zur Verfügung gestellt. Neun davon sind in der Produktübersicht (s. S. 16/17) vertreten; Diamond Lite und Proton OnSite lieferten quasi identische Informationen. Die in der Tabelle genann-ten Daten sind somit nicht von der HZwei-Redaktion recher-chiert, sondern von den Firmen übermittelte Werte.

Einige Hersteller wollten jedoch nicht in die Tabelle aufge-nommen werden. Zur Begründung hieß es unter anderem, dass

MARkTüBERSICHT ELEkTRo-LySEuRE

Abb. 1: Container-Lösung von McPhy [Quelle: McPhy]

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HZwei 04|17

eine Kopplung der Elektrizitätserzeu-gung mit anderen energiewirtschaft-lichen Sektoren (Power-to-X-Konzept).

Der mit grünem Strom erzeugte Wasserstoff oder seine Folgeprodukte lassen sich als Speichermedien für er-neuerbare Energien einsetzen. Verwen-dung finden sie nicht nur als Ausgangs-stoffe für chemische Prozesse, sondern auch als Sekundärenergieträger in sta-tionären und mobilen Anwendungen der unterschiedlichen Sektoren.

Stimuliert durch den erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland in den letzten 15 Jahren und die verstärkte Förderung durch die öffentliche Hand, konnten sich verschiedene Akteure in Deutschland bei der Forschung, Entwicklung und Demonstration von Wasserelektroly-setechnologien international eine (mit) führende Position erarbeiten. Zahl-reiche Power-to-Gas- und neuerdings auch Power-to-Liquid-Projekte (PtG und PtL; s. Abb. 3) wurden initiiert. [1]

EntWicklungStrEndS Es gibt heute drei relevante Verfahren der Wasserelektrolyse: die alkalische Elek-trolyse (AEL) mit einem flüssigen, ba-sischen Elektrolyten, die saure Pro-ton-Exchange-Membrane-Elektrolyse (PEMEL) mit einem polymeren Fest-elektrolyten und die Hochtemperatur-Elektrolyse mit einem Festoxid als Elektrolyten (SOEL). >>

EnErgiESPEichErung

Die Aufspaltung von Wasser mit Hilfe elektrischer Energie in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff wird allgemein als Wasserelektrolyse bezeichnet. Dieser Vorgang entspricht der aus dem Schulunterricht bekannten Knallgasre-aktion in entgegengesetzter Richtung. Sofern die Anode und die Kathode in ei-ner Elektrolysezelle durch eine semipermeable Membran oder ein Diaphragma getrennt sind, können die produzierten Gase getrennt aus der Zelle abgeführt werden.

Durch den stetigen Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die damit einhergehende Transformation unseres Energiesystems ist die Bedeu-tung der Wasserstofferzeugung durch Wasserelektrolyse in den letzten Jahren er-heblich gewachsen. Als elektrochemisches Verfahren erlaubt die Wasserelektrolyse

H2-ERZEuguNg DuRCH wASSERELEkTRoLySEEntwicklungstrends und Herstellerübersicht

thema: Energiespeicherung autor: Tom Smolinka

Abb. 1: Alkalischer Nel-Elektrolyseur bei Akzo Nobel [Quelle: Nel Hydrogen]

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HZwei 04|17

ähnlich hohe Lebensdauer zu erzielen, wie sie von den kon-ventionellen Zellmaterialien in der alkalischen Elektrolyse bekannt ist.

Die PEM-Elektrolyse konnte sich in den letzten 20 Jah-ren vor allem in industriellen oder Nischenanwendungen mit kleinen Produktionskapazitäten bis etwa 10 Nm³/h und hohem Betriebsdruck etablieren (Betriebstemperatur ca. 60

°C). Aufgrund ihrer prinzipiellen Eignung zur Kopplung mit erneuerbaren Energien (schnelles Start- und Stoppverhal-ten, Teillast- und Überlastfähigkeit auf Stack-Ebene, hohe Druckfestigkeit in kompakter Bauweise, Möglichkeit des Differenzdruckbetriebes usw.) setzten in den letzten zehn Jahren in fast allen Ländern intensive Entwicklungsbestre-bungen sowohl auf industrieller Seite als auch in Forschungs-einrichtungen ein. Vor allem das Scale-up der Zellfläche und damit die Erhöhung der Stack-Leistung stand und steht im Fokus aktueller Entwicklungsarbeiten.

Waren in den oben genannten Nischenanwendungen Zellflächen von bis zu 200 cm² üblich, werden aktuell in den Modulen für die kleine Megawatt-Klasse Zellen mit einer aktiven Fläche von 600 bis 1.500 cm² eingesetzt (s. Abb. 4).

Bereits heute gibt es erste Entwicklungsarbeiten für die nächste Generation von PEM-Zellstapeln mit einer Zellflä-che von 2.000 bis über 5.000 cm². Eine eindeutige Tendenz zu höheren Betriebsdrücken und -temperaturen lässt sich hingegen nicht ausmachen. Zwar wurden in den letzten Jah-ren wiederholt Stack-Prototypen mit einem Betriebsdruck von bis zu 100 bar vorgestellt, aber trotzdem scheint sich aus Anwendersicht und auch aus Kostengründen ein Betriebs-druck von 30 bis maximal 50 bar zu etablieren. Als Ausnah-me können die Arbeiten bei Honda und Proton OnSite gel-ten, die auch Zellstapel mit einer Druckfestigkeit von 350 bar und höher entwickeln.

Bei der Stromdichte wird hingegen noch ein erheb-liches Potenzial nach oben gesehen. Heutige Zellen arbei-ten typischerweise bei Stromdichten von 1 bis 2 A/cm². In den aktuellen Prototypen werden Stromdichten bis 4 A/cm² umgesetzt, während in den Laboren auch Membran-Elektroden-Einheiten für Stromdichten über 10 A/cm² untersucht werden. Dies soll vor allem durch verbesserte und dünnere Membranen erreicht werden. Zudem kom-men aktivere Elektrokatalysatoren zum Einsatz. Technisch lassen sich diese Zellkonzepte umsetzen, jedoch bleibt die Frage zu beantworten, ob sich mit diesen neuen Membran-Elektroden-Einheiten auch gleichzeitig die Lebensdauer erhöhen lässt.

Vor allem die alkalische Elektrolyse mit flüssigen Elektro-lyten (Betriebstemperatur ca. 80 °C) wird seit über 100 Jahren kommerziell genutzt (s. Abb. 1). In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden teilweise Elektrolysean-lagen mit einer Anschlussleistung von bis zu 140 MW auf-gebaut und vor allem für die Erzeugung von Wasserstoff als chemischem Ausgangsstoff für die Düngemittelherstellung genutzt. Auch heute noch sind diese Module im einstel-ligen Megawatt-Bereich, mit Zellflächen bis zu 3 m² und meistens in atmosphärischer Betriebsweise verfügbar und werden zunehmend in modifizierter Form für PtG-Anwen-dungen eingesetzt.

Neuere Entwicklungen in der alkalischen Elektrolyse weisen häufiger eine kompakte, in Standard-Containern integrierte Bauweise auf (s. Abb. 3) und arbeiten meistens bei Drücken zwischen 10 und 20 bar. Aktuelle Entwick-lungen zielen weniger auf die Zellgröße, den Betriebsdruck oder die Betriebstemperatur ab, sondern vielmehr auf eine Erhöhung der Stromdichte von derzeit etwa 0,2 bis 0,4 A/cm² auf Werte bis rund 1 A/cm², um so die spezifischen Investitionskosten senken zu können. Dies soll vor allem durch den Einsatz elektrochemisch aktiverer Elektroden, eine Optimierung des Bipolarplatten-Elektrodenverbunds (s. Abb. 2) und eine verbesserte Elektrolytführung erreicht werden. Eine Herausforderung hierbei ist es, trotz komple-xerer Katalysatorsysteme und höherer Stromdichte eine

EnErgiESPEichErung

Abb. 2: Neuartiges flexibles und fertigungsoptimiertes Elektro-denpackage für Stromdichten bis 1 A/cm2 [Quelle: ZSW]

Abb. 3: Stromlückenfüller in Reußenköge [Quelle: GP Joule]

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hochtEMPEraturBErEich Die Hochtemperatur-Wasserdampfelek-trolyse befindet sich überwiegend noch im Forschungs- und Entwick-lungsstadium. Einzelne Zellstapel haben eine Anschlussleistung im un-teren Kilowattbereich. Die Betriebs-temperatur liegt typischerweise bei 750 bis 1.000 °C. Aufgrund der hohen Arbeitstemperaturen können die Stacks sowohl im Brennstoffzel-len- als auch im Elektrolysemodus betrieben werden. Dies wird auch als Vorteil von den wenigen Anbie-tern und Entwicklern von Festoxid-Elektrolysezellen (Solid Oxide Elec-trolysis Cell) beworben. In fast allen SOEC-Entwicklungen werden daher Materialien aus der Brennstoffzel-lentechnik, der SOFC, eingesetzt, die gegebenenfalls für den Elektrolysebe-trieb optimiert werden. Die planare Bauweise wird gegenüber dem tubu-laren Zelldesign eindeutig bevorzugt (s. auch Abb. 5).

Aktuelle FuE-Arbeiten fokussieren auf die Materialebene, unter anderem auf eine Verringerung des Innen-widerstandes der Anode und Erhö-hung der Lebensdauer für diese >>

Abb. 4: PEM-Elektrolysemodul mit 250 Zellen in fünf Segmenten der Modellreihe Silyzer 200 [Quelle: Siemens]

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HZwei 04|17

Kopplung in der Energiewirtschaft existiert weltweit nur ein kleiner kommerzieller Markt für Wasserelektrolyseure. International sind nur wenige, meistens kleine Firmen auf dem Gebiet aktiv und bieten ihre Produkte an. Neben den etablierten Märkten für eine industrielle Nutzung wie die Wasserstofferzeugung in Kraftwerken zur Generatorküh-lung befindet sich der Markt zur Speicherung erneuerbarer Energien gerade im Aufbau. Meistens fehlen jedoch aktuell noch tragfähige Geschäftsmodelle, die einen rentablen Ein-satz in diesem Markt erlauben.

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, sind weltweit viele Sys-teme im Prinzip kommerziell verfügbar. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die meisten Hersteller ihre Systeme nur in Kleinserie oder auf Anfrage in Einzelanfertigung pro-duzieren. ||

Fraunhofer ISE in Hannover: Halle 27, C62

Literatur [1] Deutsche Energie-Agentur GmbH: DENA Potenzialatlas

Power-to-Gas, 06/2016. [2] Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Hrsg.): Studie

über die Planung einer Demonstrationsanlage zur Wasserstoff-Kraftstoffgewinnung durch Elektrolyse mit Zwischenspeiche-rung in Salzkavernen unter Druck, Studie für das BMWi, 07/2015.

[3] Smolinka, T., Günther, M., Garche, J. (2011): Stand und Ent-wicklungspotenzial der Wasserelektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff aus regenerativen Energien, NOW-Auftragsstudie, 05/2011.

Autor:

Dr. Tom SmolinkaFraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg

[email protected]

Sauerstoffelektrode oder auf die Verbesserung der porösen Eigenschaften der Kathode. Prinzipiell ist die Senkung der Betriebstemperatur für eine Erhöhung der Lebensdauer erstrebenswert, jedoch wird darauf häufig zugunsten einer besseren Kinetik verzichtet. Die Druckfestigkeit bis etwa 10 bar wird in der Regel durch ein zusätzliches äußeres Druckkompartment ermöglicht. Durch den Einsatz kera-mischer Materialien ist die Zellfläche bei der SOEC deut-lich kleiner als bei der PEMEL oder bei der AEL. Große Leistungsklassen können somit nur über eine Erhöhung der Anzahl der verwendeten Stacks/Module erreicht wer-den (Numbering-up).

Markt- und hErStEllErüBErSicht Trotz der wach-senden Bedeutung der Elektrolyse für die intersektorale

EnErgiESPEichErung

Abb. 5: Festoxid-Zellstapel, der sowohl im Elektrolyse- als auch im Brennstoffzellenbetrieb arbeiten kann [Quelle: Sunfire]

Tab. 1: übersicht ausgewählter Elektrolyseurhersteller, ergänzend zu S. 16/17, Datenbasis 2017

Hersteller Land Baureihe Typ H2-Druck [barg] H2-Rate [Nm³/h] Status

EM Korea KO EHGEHP

AELAEL

9,91 - 8

20 - 8020 - 300

kommerziellkommerziell

Honda JP SHS PEMEL 350 0,7 Vorserie

Hydrogenics CA Hylyzer PEMEL 8 1 - 2 kommerziell

Hydrogenics BE HySTAT (outdoor) AEL 10 10 - 60 kommerziell

Siemens DE SILYZER 100SILYZER 200

PEMELPEMEL

5035

22 - 44225

Prototyp (Feldtest)kommerziell

Teledyne Energy Systems

uS Titan HMXTTitan ECTitan ELTitan EL-N

AELAELAELAEL

11,37,9 - 11,37,9 - 11,310

2,8 - 11,228 - 4256 - 78100 - 500

kommerziellkommerziellkommerziell

Tianjin Mainland Hydrogen Equipment

CN FDQFDQ

AELAEL

5030

2 - 6080 - 400

kommerziellkommerziell

Quellen: Fraunhofer ISE, [2], [3]

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EnErgiESPEichErung

Die Graforce Hydro GmbH aus Berlin-Kö-penick arbeitet derzeit an der sogenannten Hochfrequenzelektroly-se. Dabei soll mit Hilfe eines elektrischen und eines magnetischen Felds Wasser in seine Be-standteile zerlegt werden, so erklärte Geschäfts-führer Dr. Jens Hanke. Seit 2010 arbeitet er im Technologiepark Adler-shof an dieser Idee, bei der gemäß seinen Aus-führungen mit einem

Hochspannungsfeld direkt über dem Wasserspiegel „ein Plas-ma wie auf der Sonne erzeugt“ wird. Die dabei freigesetzten Elektronen sollen dann Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spalten, erklärte der Doktor für theoretische Medizin.

Für den Betrieb solch eines Plasmaelektrolyseurs, wie Hanke ihn nennt, könnte Solarstrom herangezogen werden. Eine geeignete Photovoltaikanlage könnte auf dem Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV), in das Graforce 2013 eingezogen ist, installiert werden. Dort im

gEHT’S AuCH MIT HoCH-SpANNuNg?

dritten Obergeschoss arbeiten Hankes Worten zufolge der-zeit rund 18 Mitarbeiter im Labor an der Umsetzung seiner Pläne. Diese sehen vor, dass Wasserstoff mit einem Wir-kungsgrad von 89 % (gegenüber 70 % in konventionellen Elektrolyseuren) für einen Preis von 2,80 Euro pro Kilo-gramm hergestellt werden könnte. So hatte es Hanke bereits 2010 mit seinem Kollegen Dr. Ramin Radmanesh in Witten-berg durchgerechnet.

Ursprünglich hatte es geheißen, ein entsprechender „Ga-ragenwasserstoffgenerator“ könnte im Herbst 2014 serienreif sein, dann hieß es, die Hochfrequenzelektrolyse würde Ende 2016 Serienreife erlangen. Jetzt wird von Ende 2017 gespro-chen. Allerdings wurden aus Gründen des Patentschutzes bislang noch keine technischen Details über die Funkti-onsweise des Verfahrens, beispielsweise wie die Gase Was-serstoff und Sauerstoff separiert werden, veröffentlicht. Von daher muss auch die Ankündigung, der Wasserstoff könne preiswert und umweltschonend zu einem Preis von unter drei Euro pro Kilogramm aus Wasser hergestellt werden, zu-nächst mit Vorsicht genossen werden. Das Unternehmen Ro-bowatch, das Hanke vor der Graforce-Gründung zehn Jahre lang leitete, meldete Anfang 2010 Insolvenz an.

Die Berliner Wasserbetriebe wollen trotzdem an der Umsetzung von Hankes H2-Plänen mitwirken. Allerdings geht es hierbei zunächst um die Erprobung eines „neuen“ Kraftstoffs. Ein BWB-Sprecher bestätigte, dass zwei Opel Combo für den Betrieb mit Hythan, einem Gemisch beste-hend aus 30 Prozent Wasserstoff und 70 Prozent Erdgas, umgerüstet werden sollen. Ob der dafür benötigte Wasser-stoff bereits per Plasmaelektrolyse hergestellt wird, ist der-zeit noch unklar. ||

Jens Hanke[Quelle: Graforce Hydro]

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EnErgiESPEichErung

Das Who's who der Energiewirtschaft hat sich vom 24. bis 26. Januar 2017 zur 24. Handelsblatt-Jahrestagung in Ber-lin zusammengefunden, um über Trends in der Energiepo-litik zu diskutieren, Chancen und Risiken zu bewerten und Zukunftsszenarien zu entwickeln.

Über 200 Mrd. Euro hat die Energiewende in Deutschland bis-her gekostet. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt indes nur bei 13 Prozent des Energiebedarfs, wenn man die Gesamt-bilanz (Jahresdurchschnitt der Energienachfrage, Grundlast) betrachtet. Batterien können überschüssigen regenerativen Strom allerdings nur sehr begrenzt speichern. „Grüner“ Was-serstoff hingegen und Power-to-X erfahren derzeit eine Neude-finition. Ihnen wird großes Zukunftspotential zugesprochen.

Aber nicht nur Strom ist von Bedeutung (Preis, Men-ge, Verfügbarkeit) – gerade für einen Industriestandort wie Deutschland –, sondern vor allem auch „Wärme“. Letzteres wird in der Diskussion um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) häufig übersehen, denn hierbei geht es allein um einen Strom- und Wärmemarkt. Wie sieht es aber mit der Sektoren-koppelung aus? Wie kommt der Strom vom Produzenten zum Kunden, zur Industrie und zum Verbraucher? Welche Ein-flüsse hat die voranschreitende Digitalisierung der Energiesys-teme? Auf welche Innovationen, welche neuen Technologien sowie neuen Geschäftskonzepte sollte man setzen?

Muss die Bundesregierung umdenken und das EEG neu definieren? Behindern manche Steuern die Entwicklung und den Ausbau der Stromproduktion? Liefert die Politik die rich-tigen Antworten auf die Energiewende? Aus der bisherigen Stromwende muss eine Energiewende werden, so die einhel-lige Meinung der Redner während der Tagung, die den vielsa-genden Titel Energiewirtschaft 2017 – Energie neu denken trug.

EnErgiEWEndE digital und EuroPäiSch Der Grundte-nor der Veranstaltung war, dass Energie pragmatisch gedacht und von staatlichen Reglementierungen entlastet werden sollte. Marktwirtschaftliche Einflüsse, unter anderem bei der Preisfindung von Energie, seien notwendig, um einen fairen

ENERgIE NEu DENkENEnergiewirtschaft warnt vor Innovationshemmnissen

thema: Energiespeicherung autor: Sven Jösting

Wettbewerb der verschiedenen Energieträger zu ermöglichen, hieß es. Die CO2-Bilanz (Klimaziele) sei dabei ebenso von Bedeutung wie die Energieeffizienz, die dezentrale Energie-gewinnung, der Transport sowie der Preis der Energie.

Durch die Digitalisierung der Energieströme (smart me-tering, smart grid) ließe sich die Energiewende via Daten-auswertung erfolgreich umsetzen. Sektorenkoppelung ist dafür ebenso wichtig, wie es notwendig ist, Energie auch im Gesamtzusammenhang (Welt und Europa) zu sehen. Statt Partikularinteressen zu bedienen, muss der Blick auf das Gesamtsystem im Vordergrund der Umsetzung stehen (weg vom Klein-Klein) – alles basierend auf „digital“ und „dezen-tral“. Das EEG mit den verschiedenen Kosten (z. B. Netzent-gelt) hat sich zum Innovationshemmnis entwickelt, und die Politik setzt sich Ziele, die sie nicht einhalten kann.

Dabei entwickelt sich die Batterietechnik stetig weiter: Im-mer höhere Energiedichte bei abnehmendem Preis für Akku-mulatoren. Indessen werden Hybridversionen (mit Batterien oder Wasserstoff als Treibstoff) große Chancen eingeräumt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Stromnetz derzeit kollabieren würde, wenn Hunderttausende von Elek-troautos zeitgleich an das Stromnetz zum Laden angeschlos-sen würden, weshalb neue Leitungen/Netze vonnöten sind.

Deswegen gilt, dass erneuerbare Energien in der Mobi-lität und im Wärmemarkt viel mehr zum Einsatz kommen sollten. Die steuerlichen Rahmenbedingungen wirken hier bislang allerdings kontraproduktiv. Die Abgaben liegen der-zeit bei circa 54 % des Strompreises, wobei der Verbraucher die Zeche zahlt – so war auf der Konferenz zu hören. Strom-kunden zahlen bislang gut 25 Mrd. Euro im Jahr, auf sie wird die Energiewende abgewälzt, lautete die Kritik.

BZ und h2 gEhört diE ZukunFt In gleich mehreren Vor-trägen wiesen Vertreter namhafter Konzerne (z. B. Siemens, ExxonMobil, Audi) auf die besonderen Potentiale von Was-serstoff und Methan als Speicher via Power-to-X (Gas, Wär-me, Chemie) hin, wie auch auf deren Potential als Medium in der Kombination mit CO2 (Methanisierung), als Medium für Carbon Capture Storage und in der Elektromobilität. Große Mengen an regenerativer Energie lassen sich nur sehr bedingt in Batterien speichern, aber gut per Elektrolyse in Wasserstoff umwandeln und via Gasleitungen verteilen, um sie dann je nach Nachfrage rückzuverstromen.

FaZit Das EEG sollte nicht nur reformiert, sondern völlig neu aufgestellt werden, um das Energiesystem (Strom, Wär-me, Mobilität) flexibel und kostengünstig wie auch um-weltfreundlich zukunftsfähig zu machen. Die Politik hat allerdings viele Zusammenhänge bislang noch nicht richtig verstanden. Der Brennstoffzelle und dem Wasserstoff in ih-ren vielen Wirkungsfeldern wird neben der Batterietechnik eine immer größere Bedeutung zukommen. China – und wohl auch bald die USA – werden den Druck erhöhen und einerseits mehr in den Ländern selbst, aber auch verstärkt in den verschiedenen Formen der Elektromobilität produzie-ren. Daher gilt es, Innovationen im Energiesektor verstärkt zu fördern, was sich auf Technologien, neue Geschäftsfelder und alle Formen der Digitalisierung bezieht. ||

Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel gab die Richtung vor [Quelle: Handelsblatt]

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EnErgiESPEichErung

High pressure storage solutionsfor stationary and transport requirements

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HeH2 CNG

Abb. 1: Stijn van Els

BRENNSToFFZELLEN FüR pkw gEEIgNET

Der Energiekonzern Shell hat im März 2017 eine neue Stu-die vorgestellt, die gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie erstellt wurde. Unter anderem wurden darin – mit Schwerpunkt auf dem Mobilitätssek-tor – verschiedene Erzeugungspfade für Wasserstoff mitei-nander verglichen und insbesondere die Entwicklung der drei weltweit führenden Regionen Deutschland, Japan und USA genauer betrachtet. Dr. Jörg Adolf, Shell-Projektleiter der Studie, attestierte der Wasserstofftechnologie, dass sie in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht habe, und zwar „nicht nur im Pkw-Bereich“. Weiter hieß es: „Im Transportsektor ist die Brennstoffzelle über den Pkw hinaus prinzipiell für alle Verkehrsmittel geeignet.“ Stijn van Els, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Shell Holding, sagte in Berlin: „Batterie und Brennstoffzelle ergänzen sich. Auch BZ-Fahrzeuge sind elektrische Fahrzeuge, und Bat-teriefahrzeuge benötigen Wasserstofftechnologie, zum Bei-spiel um ihre Reichweite zu vergrößern.“

Gleichzeitig wurde betont, dass die Technologien vonsei-ten des Staates noch weiterer Unterstützung und Förderung bedürfen. Auch an der Akzeptanz in der Gesellschaft und bei den Konsumenten muss noch weiter gearbeitet werden.

„Die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasser-stoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) sind dafür ein wichtiger erster Schritt“, so die Autoren. ||

Shell, Energie der Zukunft? Nachhaltige Mobilität durch Brennstoffzelle und H2, März 2017

Shell in Hannover: Halle 27, Stand B59

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ElEktroMoBilität

Vor 15 Jahren hat BMW noch emsig an wasserstoffbetrie-benen Verbrennungsmotoren gearbeitet. Insgesamt acht Fahrzeuggenerationen lang bemühten sich die Bayern da-rum, konventionelle Benzinmotoren so zu optimieren, dass sie schadstoffarm und effizient mit Wasserstoff betrieben werden können. Im Jahr 2009 stellten sie dann jedoch ihre Bemühungen ein. Jetzt wollen ehemalige BMW-Mitarbeiter die Renaissance des H2-Verbrenners einläuten und einen Umrüstsatz für Verbrennungsmotoren entwickeln, aller-dings nur im Nutzfahrzeugsektor. HZwei sprach darüber mit dem Geschäftsführer des in Unterschleißheim bei München ansässigen Jungunternehmens Keyou GmbH.

HZwei: Herr Korn, Sie haben damals bei BMW selbst am H2-Verbrennungsmotor mit-gearbeitet. Wie haben Sie sich damals gefühlt, als klar wurde, dass der Wasserstoffmotor keine Zukunft haben wird?Korn: Ich war zu dem Zeit-punkt bereits seit über einem Jahrzehnt in der BMW-F&E mit der Entwicklung und Evaluierung von unter-schiedlichen alternativen Antriebsarten beschäftigt. Es

lagen belastbare Ergebnisse zu den auch heute diskutierten batterieelektrischen Fahrzeugen, Autos mit Brennstoffzel-lenantrieb und welchen mit Wasserstoffverbrennungsmotor vor. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse war es sicher-lich überraschend, dass der Antrieb mit der größten Kun-denwertigkeit nicht weiterverfolgt wurde.

HZwei: Was genau waren denn die Gründe für die Einstellung der Entwicklungsarbeiten?Korn: Der Hydrogen 7 wurde mit der Motivation entwickelt, Fahrzeuge mit Wasserstoffverbrennungsmotor als dritte emissionsfreie Fahrzeugtechnologie neben dem Elektro- und dem BZ-Antrieb vom California Air Ressources Board (CARB) anerkannt zu bekommen. Hier muss man wissen, dass große Fahrzeughersteller nur konventionelle Fahrzeuge in Kalifornien verkaufen dürfen, wenn gleichzeitig eine Mindestmenge von sogenannten Zero-Emission-Vehicles (ZEV) in den Markt gebracht wird.

Ich erinnere mich sehr gut an den immensen Aufwand, der im Argonne National Lab in Chicago als unabhängigem Institut in den Prüfstand investiert wurde, um die bereits 2008 marginalen Emissionswerte des BMW Hydrogen 7 überhaupt detektieren zu können. Es wurde ein NOX-Wert gemessen, der 1 % des heutigen Euro-6-Grenzwertes ent-sprach. Alle kohlenstoffhaltigen Emissionen lagen an der Nachweisbarkeitsgrenze. Trotz dieser beeindruckenden Er-gebnisse – das Fahrzeug war in städtischen Regionen in der Tat eine Luftreinigungsmaschine – hat das CARB entschie-den, Fahrzeuge mit Wasserstoffmotoren nicht als dritte ZEV-

H2-kIT ZuR uMRüSTuNg VoN VERBRENNuNgS-MoToRENThomas Korn, CEO von Keyou, im Interview

thema: Elektromobilität interviewpartner: Thomas korn

Technologie zu akzeptieren. Mit dieser Entscheidung war das E-Fahrzeug gesetzt. Die Ressourcen für die Entwicklung wurden auf die Elektromobilität konzentriert, die Technolo-gie bei BMW nicht mehr weiterverfolgt.

HZwei: Bitte geben Sie uns einen kurzen Einblick, wie weit Sie da-mals schon waren. Der Hydrogen 7 verfügte ja bereits über einen für den Wasserstoffbetrieb optimierten bivalenten Zwölfzylinder-Verbrennungsmotor, nicht wahr?Korn: Der Hydrogen 7 war nur noch einen kleinen Schritt von einem marktfähigen Produkt entfernt. Standfestigkeit und Zuverlässigkeit zeichnen Fahrzeuge mit Wasserstoffver-brennungsmotoren aus. Das Potenzial der Wasserstoffver-brennung hinsichtlich Leistungsdichte und Kraftstoffver-brauch war jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

HZwei: Wie erging es Ihnen persönlich damals? Warum trennten sich Ihre Wege?Korn: Die Entscheidung von BMW als OEM, dessen Kernge-schäft die Bedienung des Massenmarktes ist, war nachvollzieh-bar. Aufgrund des enormen Potenzials der Wasserstoffverbren-nung, das wir gerade erst ansatzweise dargestellt hatten, war die Entscheidung für uns Ingenieure zunächst enttäuschend. Später habe ich das enorme Potenzial der Technologie für die Entwicklung eines Start-up-Unternehmens erkannt.

HZwei: Ich erinnere mich noch, dass wir uns vor etwa zehn Jahren auf der Hannover Messe trafen und über die umrüstung von Ben-zinmotoren auf Wasserstoff unterhielten. Einige Zeit später er-schienen Sie dann mit dem unternehmen Alset Global und wollten ein umrüst-Kit entwickeln. Was waren Ihre damaligen Pläne?Korn: Alset war ein Start-up in Österreich, das den Wasser-stoff-Dual-Fuel-Betrieb mit Benzin für sich entdeckt hatte. Ein interessanter Ansatz, um den Umrüstaufwand von kon-ventionellen Ottomotoren gering zu halten.

HZwei: Am 19. Mai 2013 präsentierten Sie dann beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Ihre Technologie in einem Aston Martin Rapide S (s. HZwei-Heft Juli 2013). Danach hörte man aber nichts mehr von Alset. Was war passiert?Korn: Der Umbau des Aston Martin für den Betrieb mit Wasserstoff war eine große Herausforderung und eine echtes Spaßprojekt. Ich war seinerzeit für die Entwicklung verant-wortlich. In andere Bereiche der Unternehmensentwicklung war ich nicht eingebunden. Es fällt mir also schwer zu be-urteilen, warum es bei dem Start-up nicht mehr weiterging.

HZwei: Was haben Sie daraus gelernt?Korn: Ein Start-up-Unternehmen bietet eine hervorragende Plattform, um eine innovative Antriebstechnologie zu ent-wickeln und mit einem Start-up-typischen Ansatz erfolg-reich in den Markt zu bringen. Und dass man alle Bereiche der Unternehmensentwicklung im Blick haben sollte.

HZwei: Jetzt also ein neuer Anlauf. Was genau sind dieses Mal Ihre Ziele?

Thomas Korn

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Korn: Die Entwicklung eines massentauglichen, emissions-freien Antriebs, mit zu konventionellen Fahrzeugen ver-gleichbarem Kundenwert und dies zu wettbewerbsfähigen Kosten. Also eine echte Alternative zu Benzin- und Diesel-fahrzeugen und somit die Möglichkeit der raschen Einfüh-rung von emissionsfreien Fahrzeugen in hohen Stückzahlen.

HZwei: Sie geben an, dass Keyou über einschlägiges Wissen sowohl bei Katalysatoren, bei H2-Einspritzsystemen als auch bei Wasserstoffspeichern verfügt. Anscheinend konnten Sie also einen Großteil des Know-hows von Alset rüberretten.Korn: Bei jeder beruflichen Station lernt man dazu. Ich war 13 Jahre bei BMW und vier Jahre bei Alset. Unser aktuelles technisches Konzept hat jedoch nichts mehr mit den vergan-genen Konzepten bei BMW oder Alset zu tun, sondern ist ein neuer, innovativer Ansatz.

HZwei: Dann erklären Sie doch bitte einmal kurz, was genau sich hinter diesem innovativen Konzept Ihrer patentierten H2-SCR-Katalysator-Technologie verbirgt.Korn: Die im ersten Schritt einfach zu integrierende Saug-rohreinblasung wurde im weiteren Verlauf der Entwicklung von einer Mitteldruck-Direkteinblasung abgelöst. Die Kom-bination von M-DI und Turboaufladung und die Umstellung von der bei BMW und MAN praktizierten stöchiometri-schen Verbrennung auf ein Magerverbrennungskonzept er-lauben hohe spezifische Leistung und einen hervorragenden Wirkungsgrad. Der bei Dieselmotoren typisch vorhandene Zielkonflikt beim Einsatz eines Abgasrückführungssystems (AGR) zwischen Reduzierung von Stickoxid und Partikeln wird durch den kohlenstofffreien Wasserstoff gänzlich auf-gelöst. Die schnelle Verbrennung von Wasserstoff erlaubt eine effektive AGR-Nutzung ohne Wirkungsgradeinbußen. Der spezielle H2-SCR-Katalysator ermöglicht einen weiteren Freiheitsgrad, um nutzfahrzeugtypische Leistungen ohne Emissionen zu gewährleisten.

HZwei: Ist es denn ansonsten vergleichbar mit einem umrüstsy-stem für Erdgas (CNG)?Korn: Aufgrund der Umstellung der Verbrennung auf ein aufgeladenes Magerverbrennungskonzept reduziert sich der Aufwand der Änderungen des Basismotors signifikant und kommt dem Umrüstaufwand vergangener CNG-Konzepte nahe. Der Umrüstaufwand im Fahrzeug ist in der Tat iden-tisch.

HZwei: Sie orientieren sich jetzt aber in Richtung Nutzfahrzeuge. Warum?Korn: Der Vorteil von aktuellen Wasserstoffspeichern im Vergleich zu aktuellen Hochleistungsbatterien ist immens und kommt bei Nutzfahrzeugen noch mal deutlicher zum Tragen. Das drückt sich in einem wesentlichen Vorteil hinsichtlich Kosten und der maximalen Zuladung oder Reichweite aus. In diesem Marktsegment gibt es heute und auf absehbare Zeit keine echte Alternative zu un-serem Konzept.

HZwei: und Sie können tatsächlich Benzin- und auch Dieselmo-toren mit Ihrem Kit umrüsten?Korn: Mit unseren Technologien können Dieselmotoren zu Wasserstoffgasmotoren umgerüstet werden. Wir konzen-trieren uns aktuell auf die Entwicklung von Fahrzeugen der Leistungsklasse 200 kW und größer. Die Umrüstung von Erdgasmotoren ist einfacher. Benzinmotoren spielen bei den Nutzfahrzeugen keine Rolle. Das Konzept ist jedoch ska-lierbar und es können im weiteren Verlauf der Entwicklung ebenfalls Benzinmotoren umgerüstet werden. Für eine an-dere Leistungsklasse müssten jedoch die Umrüstkomponen-ten neu ausgelegt werden.

HZwei: Ist das denn nur eine vage Hoffnung, dass bereits Ende 2017 ein Prototyp präsentiert werden könnte, oder gibt es hier schon feste Verträge?Korn: Wir gehen im Mai mit dem ersten Motor auf den Prüf-stand. Ende 2017 werden wir einen ersten Busprototyp mit Keyou-Inside-Technologie präsentieren. Der Prototypträger, also der Bus, steht bereits bei uns auf dem Hof.

HZwei: Wollen Sie diese „Conversion-Kits“ komplett allein entwi-ckeln oder suchen Sie noch Technologiepartner?Korn: Wir arbeiten aktuell mit vielen Technologiepartnern zusammen, achten aber darauf, das spezielle Wasserstoff-Know-how im Hause zu behalten.

HZwei: Wer steht hinter Ihnen? Wer finanziert dieses Vorhaben?Korn: Die Nagel Group, ein deutsches erfolgreiches Maschi-nenbauunternehmen, hat die komplette Serie-A-Finanzie-rungsrunde übernommen. Aktuell sprechen wir mit weite-ren interessierten Investoren.

HZwei: und was macht Sie so zuversichtlich, dass es dieses Mal besser klappt als bei den anderen Malen?Korn: Aller guten Dinge sind drei! Nein, ernsthaft, ich denke, dass es eine Kombination aus mehreren Faktoren ist: Zunächst haben wir Ex-BMWler und auch Ex-MAN-ler, die sich in diesem Vorhaben gefunden haben, in den Jahren sehr viel über die Technologie, das Produkt und den Markt gelernt. Das Wissen ist jetzt in das innovative Technologiekonzept, aber auch in das Business-Modell und in die Markteinführungsstrategie gef lossen. Auch die Zeit hat sich geändert. Der Bedarf an sauberen und nachhaltigen Technologien ist gestiegen, aber die derzeit angebotenen Lösungen sind nicht in der Lage, eine zu konventionellen Fahrzeugen wettbewerbsfähige Lösung zu bieten. Wir sehen, dass wir das richtige Produkt zur richtigen Zeit im richtigen Marktsegment anbieten kön-nen.

Wir glauben in der Tat an die Renaissance des Wasser-stoffverbrennungsmotors in den nächsten Jahren und hof-fen, dass viele OEMs auf unsere Expertise und unsere Tech-nologien zurückgreifen werden. ||

Abb. 2: Motorblock mit umrüstkomponenten [Quellen: Keyou]

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Als der Toyota Mirai Ende 2014 auf den Markt kam, zeigten sich die Japaner davon überzeugt, dass der Brennstoffzelle die Zukunft gehört. Im Laufe des vergangenen Jahres relativierte die Toyota Motor Corp. (TMC) dann aber ihre Strategie und erklärte, dass sie – entgegen vorherigen Aussagen – auch batte-riebetriebene Elektrofahrzeuge anbieten werde. Hat der dama-lige Weltmarktführer also doch Angst vor der eigenen Courage bekommen, ganz auf Hybrid- und Brennstoffzellentechnik zu setzen? Oder ist die Nachfrage nach E-Autos in Asien inzwi-schen so stark gestiegen, dass Toyota ebenfalls ein Stück vom neu zu verteilenden Kuchen abhaben möchte? HZwei hat sich einen Mirai ausgeliehen und fünf Tage lang zur Probe gefahren, um zu prüfen, ob dieses Zukunftsauto tatsächlich serienreif ist und eine reelle Chance hat, auf dem Markt zu bestehen.

Anders als einige europäische Automobilhersteller verfügt Toyota Deutschland über keinerlei Pressefahrzeuge, die spe-ziell Medienvertretern für Erprobungsfahrten angeboten werden können. Umso erfreuter bin ich, als Pressesprecher Dirk Breuer den Kontakt zu einer Filiale der Toyota Motor Company in Berlin herstellt, die über einen eigenen Mirai verfügt. Ich fahre daraufhin mit meinem flüssiggasbetrie-benen Mini in die Ollenhauerstrasse nach Reinickendorf und treffe dort Herrn Hein, der mir sogleich eine freund-liche Einweisung in die Fahrzeugtechnik gibt.

Viel ist allerdings gar nicht zu sagen über das Brennstoff-zellenauto, dessen Äußeres zumindest als „gewöhnungsbe-dürftig“ bezeichnet werden kann: Ähnlich wie alle heutigen modernen Fahrzeuge verfügt es über ein Keyless-entry-System, das erkennt, wenn sich der Fahrer mit dem „Schlüs-sel“ in der Hosentasche nähert, und automatisch die Türen entriegelt. Das Wageninnere ist modern, das Cockpit zwar etwas unkonventionell aufgebaut, aber nach kurzer Orien-tierung finde ich alles, was ich brauche.

Nach der Betätigung des Start-Knopfes tut sich zunächst noch nicht viel: kein Motorgeräusch und trotz niedriger Au-

ToyoTA SETZT AuF DIE BRENNSToFFZELLEProbefahrt mit dem Mirai

thema: Elektromobilität autor: Sven geitmann

ßentemperaturen auch keine langwierige Aufwärmphase. Der Wagen signalisiert einfach nur, dass er betriebsbereit ist. Ich gebe also vorsichtig Gas/Strom und rolle los.

koMFort EinEr rEiSEliMouSinE Fahrgeräusche gibt es kaum, kein Surren, kein nervtötendes Heulen. Den Elek-tromotor höre ich so gut wie gar nicht. Selbst bei zügigen Autobahnfahrten bleibt alles sehr komfortabel und leicht zu bedienen. Negativ fällt lediglich auf, dass die fast fünf Meter lange Limousine (4,89 m) nur ein Viersitzer ist. Dirk Breuer lässt mich diesbezüglich wissen: „Der Mirai ist aufgrund sei-ner Komponenten mit 1.850 kg recht schwer ausgefallen. Da-mit die Personen auch noch Gepäck mitnehmen können, hat man sich entschieden, daraus einen Viersitzer zu machen. Die Mittelkonsole dient dabei dem Komfort einer Reiseli-mousine, sie beherbergt keine besondere Technik.“

Es gibt zahlreiche nette Gimmicks: beispielsweise fährt der Sitz ein Stück weit nach hinten, wenn man sich ab-schnallt, und fährt in die zuvor eingestellte Sitzposition vor, sobald man sich anschnallt. Auch die Wärmeregulierung in der Mittelkonsole ist innovativ gestaltet und ermöglicht durch einfaches „Darüberstreichen“ mit dem Finger ein pro-blemloses Einstellen der gewünschten Temperatur. Selbst beim Verlassen des Fahrzeugs reicht es aus, nach dem Schlie-ßen der Tür einfach kurz die zwei Streifen am Türgriff zu berühren, und schon verriegelt das Fahrzeug die Türen und klappt die Außenspiegel an.

Fünftürer für vier Personen

Elektromotor 113 kW

Tanks 2 x 60 l

Reichweite 550 km (nominell)

Preis 78.600 Euro (Leasing-Rate: 1.200 Euro)

Tab. 1: Reiselimousine

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ElEktroMoBilität

Trotz angenehmer Handhabung kristallisiert sich im Laufe der fünf Tage ein wesentlicher Knackpunkt heraus, und zwar ausgerechnet ein Aspekt, der eigentlich immer als Vorteil ausgewiesen wird, derzeit aber eher ein Problem darstellt: die Reichweite. Angepriesen wird der Mirai mit 500 Kilome-tern. Als ich mit Herrn Hein aber an der H2-Tankstelle in der Jafféstraße tanke, werden nach der Befüllung nur 380 km angezeigt. Das könnte an den niedrigen Temperaturen oder den leistungsschwachen Kompressoren der Station liegen, kann aber auch ein grundsätzliches Problem sein, denn Ähnliches liest man auch in anderen Fahrberichten.

BEtankung nur nach EinWEiSung Eng damit verbun-den ist auch der Fakt, dass nur Inhaber von CEP-Tankkarten ihre Fahrzeuge mit Wasserstoff befüllen können. Da ich aber über keine verfüge und auch keine im Mirai liegt, muss ich während der fünf Tage meist im Energiesparmodus fahren, damit ich auch am letzten Tag noch – wie versprochen – mit ein paar interessierten Studenten eine Proberunde drehen kann. Das Auto und ich kommen schließlich wohlbehalten und rechtzeitig wieder im Toyota-Autohaus an, so dass der Wagen noch für die am nächsten Tag geplante Marketingak-tion zurechtgemacht werden kann.

Auch der Mirai bestätigt also, dass das Hauptaugenmerk weiterhin auf der H2-Infrastruktur liegen sollte, die Fahr-zeugtechnik ist ausgereift. In diesem Sinne klagte Technik-sprecher Breuer auch bereits der Süddeutschen Zeitung sein Leid: „50 Wasserstofftankstellen waren für 2015 in Deutsch-land angekündigt, am Ende gab es nur 19. Es gibt eine Viel-zahl von Gründen, warum es nicht schneller geht, aber mir fehlt die Sichtbarkeit beim Ausbau der Infrastruktur.“

Entsprechend niedrig sind bislang die Verkaufszahlen: 2016 setzte Toyota in Deutschland nur 27 Mirais ab. Zu-sammen mit den bisherigen Versuchsfahrzeugen anderer Anbieter lag die Gesamtzahl der Brennstoffzellenfahrzeuge hierzulande Ende vergangenen Jahres bei 250. Dementspre-chend bezeichnete selbst die SZ die Ende 2016 sehr positiv ausgefallene CEP-Bilanz (s. auch HZwei-Heft Jan. 2017) als „Jubelprosa über Europas größtes Projekt für Wasser-stoffmobilität“ und stellte fest: „In Wirklichkeit ist wenig passiert unter Leitung des Bundesverkehrsministeriums (BMVI).“

rEin ElEktriSchE ZukunFt Toyota forscht seit Mitte der 1990er Jahre an Brennstoffzellen, seit 2010 engagiert sich das Unternehmen dafür, Brennstoffzellentechnik po-pulär zu machen. Erst starteten die Japaner eine Koopera-tion mit BMW: die Bayern sollten nicht den Anschluss an die BZ-Technik verlieren, und Toyota erhielt im Gegenzug Zugriff auf deren Dieseltechnik. Dann gab die Toyota Motor Corp. 2014 ihre rund 5.680 Patente, die sie auf Brennstoffzel-len- und Wasserstofftechnologien hält, kostenlos frei, damit sich auch andere Automobilhersteller mehr in Richtung BZ-Technik bewegen. Daimler-Chef Dieter Zetsche verkünde-te daraufhin allerdings vollmundig, sein Unternehmen sei

„auf dem gleichen Niveau mit Toyota“ und müsse daher nicht auf diese Patente zugreifen.

Inzwischen setzen die meisten Wettbewerber vorrangig auf batteriebetriebene Elektroautos, weshalb Toyota jetzt zweigleisig fährt: Auf dem Internationalen Auto-Salon Genf präsentierten die Japaner ein elektrisches Konzeptfahrzeug: den i-TRIL Concept – einen 2+1-Sitzer mit Kurvenneigetech-nik. Nach der Hybrid- und der Brennstoffzellentechnik öff-net sich die Toyota Motor Corp. nun also auch gegenüber der rein batterieelektrisch betriebenen Mobilität.

Mit ihrer bisherigen Firmenstrategie hat TMC indes durch-aus Erfolg: Im Januar 2017, 20 Jahre nach Einführung des Hybridautos, überschritt der japanische Automobilherstel-ler die Marke von weltweit zehn Millionen verkauften Hy-bridfahrzeugen. Als neues Ziel gab Toyota-Vorstand Takeshi Uchiyamada aus, eine Million Plug-in-Hybride in weniger als zehn Jahren zu erreichen. Zudem sollen ab dem Jahr 2020, wenn die nächste Generation eines Brennstoffzellen-fahrzeugs da ist, jährlich über 30.000 Brennstoffzellen- und 1,5 Mio. Hybridfahrzeuge abgesetzt werden.

Im Februar 2017 lieferte der Automobilhersteller außer-dem den ersten Toyota FC Bus aus. Dieses Modell, das Toyo-ta gemeinsam mit Hino Motors entwickelt hat, wurde seit 2015 in Toyota City und Tokio getestet. Es verfügt über zwei Mirai-Stacks, acht Wasserstofftanks sowie zwei E-Motoren. Rund 100 Exemplare sollen in nächster Zeit vornehmlich in Tokio in Betrieb gehen (s. auch S. 46 u. 48). Auf diese Weise sollen die Emissionen von Toyotas Neuwagenflotte bis 2050 im Schnitt um 90 Prozent sinken. Verbrennungsmotoren sollen dann der Vergangenheit angehören.

Zunächst geht es allerdings langsam voran: Didier Leroy, leitender TMC-Vizepräsident, hatte bereits 2015 gegenüber dem österreichischen Kurier erklärt: „Zwischen heute und 2020 wird immer noch ein sehr limitierter Markt vorhan-den sein. Von da an bis 2025 erwarten wir eine Aufbauphase, und ab 2025 sollten wir dann so durchstarten, wie wir es mit der Hybrid-Technologie schon gemacht haben.“ Weiter be-richtete das Blatt über den TMC-Präsidenten Akio Toyoda, dieser habe über die Brennstoffzellentechnik gesagt: „Das ist der Motor für die nächsten 100 Jahre des Automobils.“ ||

Toyota in Hannover: Freigelände

RüCKRuFAKTIONToyota rief Anfang 2017 alle seine bislang verkauften Mirai-Exemplare zurück (ca. 2.800 Fahrzeuge): Aufgrund eines Programmierfehlers schaltete sich das Antriebs-system in bestimmten Fahrsituationen plötzlich aus.

Abb. 2: Nach der Fahrt „föhnt“ der Mirai seinen BZ-Stack, um trotz Frosts kaltstartfähig zu bleiben

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Daimler, Ford und Nissan arbeiten seit 2013 gemeinsam an einem Brennstoffzellensystem, gleichzeitig treibt aber auch Symbio FCell eigene Entwicklungsvorhaben an einem H2-

ElEktroMoBilität

Lexus ist die Nobelfirma der Toyota Motor Corporation, allerdings konzentriert sich ihr Engagement auf den asia-tischen Markt. In Europa verkaufte die Luxusmarke gerade einmal 70.000 Autos. Dennoch avanciert Lexus immer mehr zu einer ernstzunehmenden Alternative für etliche Autofah-rer, obwohl oder gerade weil die Fahrzeuge zu 98 Prozent mit Hybridtechnik ausgestattet sind. Alain Uyttenhoven, der Chef von Lexus Europa, sagte über sein Erfolgskonzept:

„Wenn unser Kunde seinen Lexus persönlich überreicht be-kommt, dann sind seine Lieblingssender im Radio schon eingestellt und das Smartphone verbunden.“

Teil dieser Strategie ist auch der Hybridmotor, allerdings ohne Plug-in-Technik, da „die wenigsten Kunden in den Metropolen komfortablen Zugriff auf eine Lademöglichkeit haben“, wie Uyttenhoven gegenüber motor-talk.de erläuterte. Dass die Konkurrenz auf Batteriefahrzeuge setzt, erklär-te er so: „Anders können die das CO2-Ziel von 95 Gramm bis 2020 nicht erreichen. Wir schon.“ Und zwar mit Was-serstoff. 2016 präsentierte Lexus zunächst den LF-FC (Lexus Future – Flagship Car/Fuell Cell, s. Abb.) als Konzeptstudie. Gerüchteweise könnte aber auch die Luxuslimousine LS ab 2019 mit Brennstoffzelle angeboten werden. ||

BRENNSToFFZELLEN IM LuxuSSEgMENT

HyuNDAI pRäSENTIERT FE FuEL CELL

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SyMBIo-SySTEM IM NISSANWährend des Genfer Autosalons hat der koreanische Auto-mobilhersteller Hyundai ein neues Brennstoffzellen-Kon-zeptfahrzeug vorgestellt. Der FE Fuel Cell Concept gestattet einen Ausblick auf die vierte Generation, die eine sehr viel höhere Leistung und auch eine größere Reichweite aufwei-sen soll als ihre Vorgänger. Das Brennstoffzellenaggregat soll um zwanzig Prozent leichter und zehn Prozent effizienter sein, wodurch die Energiedichte um dreißig Prozent höher liegt. Im Vergleich zum ix35 Fuel Cell, der 2013 als erstes BZ-Auto weltweit auf den Markt kam und 594 km mit ei-ner H2-Tankfüllung (5,64 kg) zurücklegen kann, schafft der

„Future Eco“ (FE) 800 km.Auch das Design ist zukunftsorientiert. „Die Linienfüh-

rung ist von Natur und Wasser inspiriert und betont durch ih-ren minimalistischen Stil den umweltfreundlichen Charakter des Wagens“, heißt es bei Hyundai. Zudem nutzt der Luftbe-feuchter den von der Brennstoffzelle emittierten Wasserdampf zur Verbesserung des Klimas im Fahrzeuginnenraum. 2018 soll ein derartiges Modell in Serie auf den Markt kommen. ||

Hyundai in Hannover: Halle 27, Stand B56

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Range-Extender-System mit Nissan voran: Während der FC Expo im März 2017 in Tokio (s. S. 48) präsentierte Symbio, das sich selbst als „führenden Anbieter von Wasserstoffmo-bilitätslösungen in Europa“ bezeichnet, eine entsprechende Lösung für den e-NV200, einen Transporter mit der E-An-triebseinheit eines Leaf.

Fabio Ferrari, CEO von Symbio, erklärte: „Mit dieser Integration in das fünf- bis siebensitzige Elektrofahrzeug von Nissan können Taxis einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität leisten, ohne ihre tagtäglichen Aktivitäten zu ändern.“ Er rechnet damit, dass der Wagen, der mit 3,8 kg Wasserstoff seine Reichweite auf 500 km steigert, ab September 2018 in Europa auf den Markt kommen könnte. Unterstützt wird Symbio von Michelin, das über ein Drittel der Unternehmensanteile verfügt, sowie von Engie und Bo-rit, die die metallischen Bipolarplatten für die Stacks liefern. Bislang arbeitete Symbio am Renault HYKangoo mit BZ-Range-Extender und brachte davon rund 500 auf die Straße (Reichweite: 300 km). ||

Borit in Hannover: Halle 27, Stand E57

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LADESäuLENNETZ AuSBAuEN

Das Förderprogramm der Bundesregierung zum Aufbau ei-ner Ladeinfrastruktur ist jetzt in Kraft. Die EU-Kommission hat Mitte Februar 2017 ihre Einwilligung gegeben, so dass das 300-Mio.-Euro-Vorhaben seit dem 1. März läuft. Ende April 2016 hatte sich die Bundeskanzlerin mit den Auto-mobilbossen darauf verständigt, neben der Kaufprämie für Elektroautos auch Steuergelder für Ladesäulen bereitzustel-len. Insgesamt sollen bundesweit 10.000 Ladestationen (200 Mio. Euro Fördergelder) und mindestens 5.000 Schnelllader (100 Mio. Euro; s. HZwei-Heft Juli 2016) aufgebaut werden. Entsprechende Anträge können ab sofort eingereicht werden.

Die Förderung wird sowohl für die Errichtung der Ladesäule als auch für den Netzanschluss und die Montage gewährt. Vo-raussetzungen sind, dass die Ladesäule öffentlich zugänglich ist und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Er-gänzend hierzu gibt es das E-Tankstellenprogramm, im Rahmen dessen Autobahnraststätten mit einer Ladeinfrastruktur ver-sorgt werden. Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn merkte jedoch an, dass mit diesen Maßnahmen keineswegs sichergestellt würde, dass ein „flächendeckendes Ladenetz ohne weiße Flecken“ entstünde. Zudem gehe ihm der Ausbau viel zu langsam. ||

Smart-Chef Nick Hayek will sich mit seinen Unternehmen Belenos und Renata – neben seinem Hauptgeschäft mit Uhren – verstärkt um Elektroautos kümmern. Nach langjäh-rigen Entwicklungsarbeiten sollen jetzt Fahrzeuge mit neu-en Vanadium-Akkus in China in die Erprobung gehen. Im Sommer 2015 hatte der Uhrenhersteller verkündet, dass die Arbeiten an Brennstoffzellenautos eingestellt und von dem Freiburger Unternehmen Groupe E weitergeführt würden. Hayek selbst wolle sich künftig auf Batteriefahrzeuge kon-zentrieren, hieß es.

Im August 2007 hatte sein Vater Nicolas G. Hayek, der Se-nior-Chef der Swatch Group AG, bekannt gegeben, dass er ins Autogeschäft einsteigen wolle. Der damalige Uhrenkönig holte das Westschweizer Stromunternehmen Groupe E ins Boot, um wasserstoffbetriebene Autos zu bauen (s. HZwei-Heft Oktober 2007). Daraus entstand Belenos Clean Power, ein Unternehmen im schweizerischen Marin-Epagnier, mit Persönlichkeiten wie dem Schauspieler George Clooney und dem Astronauten Claude Nicollier im Verwaltungsrat.

Als Nicolas G. Hayek 2010 verstarb, wurde es jedoch zu-nächst ruhig um Belenos, bis in diesem Februar der Sohn Nick Hayek erklärte, er wolle nun in Itingen verstärkt Elektroautos mit Akkumulatoren bauen. „Wir werden die Elektromobilität einen gewaltigen Schritt weiterbringen“, erklärte Hayek dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz. Gemeint war damit der Einsatz von Vanadiumpentoxid, an dem sein Unternehmen zehn Jahre lang geforscht hat. Das Swatch-Tochterunternehmen Renata kümmert sich derzeit um Entwicklung und Erprobung.

Die Voraussetzungen scheinen optimal: Bei den neuen Vanadium-Akkus ist die Rede von 30 Prozent mehr Leistung als bei bisherigen Technologien. Die Lebensdauer sei sogar doppelt so lang, so heißt es, die Aufladung erfolge doppelt so schnell und die Leistung stehe schneller zur Verfügung. Zudem sei der neue Akku noch sicherer und komme ohne die seltenen Elemente Kobalt und Nickel aus. Das Besondere sei die Kathode, für die Belenos 23 Patente halte.

So weit die Theorie. Der Praxisbeweis könnte dieses Früh-jahr in China folgen, wo die ersten Hayek-Autos in Zusam-menarbeit mit der Automobilgruppe Geely getestet werden sollen. So hatte es Hayek auf der CeBIT 2016 angekündigt. Es muss sich aber noch zeigen, ob funktionieren kann, was sich

VANADIuM STATT LITHIuMUhrenfabrikant Hayek arbeitet am Elektroauto

thema: Elektromobilität autor: Sven geitmann

Prof. Reinhard Nesper von der an Belenos beteiligten ETH Zürich im Auftrag von Hayek Senior ausgedacht hat. Nesper, der seit drei Jahren emeritiert ist, hatte gegenüber Bilanz be-richtet: „Hayeks Vorstellung war unrealistisch, aber ich sagte ihm, Faktor zehn könnte ich mir vorstellen. Nur wird das sehr lange dauern und sehr viel Geld kosten.“

Es dauerte lange und es kostete viel (ca. 25 Mio. Euro). Von Lithium kam das Forscherteam zu Vanadium und zur Nanotechnologie. Anfangs war auch noch Wasserstoff ein Thema, seit zwei Jahren konzentriert sich das Unternehmen aber ganz auf den „Super-Akku“. BZ-Technik wird nur noch nebenbei betrieben.

Groupe E ist daran nicht mehr beteiligt. Der Energie-versorger gab seine Belenos-Aktien zurück, erhielt aber im Gegenzug die ehemalige Belenos-Niederlassung in Marin-Epagnier und übernahm auch rund ein Dutzend Mitarbeiter. Die sollen nun Wasserstoffautos entwickeln und ein Netz von H2-Tankstellen aufbauen. ||

Nick Hayek [Quelle: Swatch]

Einweihung der 100. Ladestation an Autobahnen im Jan. 2017[Quelle: BMVI]

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ElEktroMoBilität

Wie angekündigt startet das Bundesministerium für Ver-kehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Förderpro-gramm zur Aktivierung des Marktes für Wasserstoff- und Brennstoffzellenprodukte im Mobilitätssektor. Nachdem im vergangenen Jahr die erste Periode des Nationalen Innova-tionsprogramms für Wasserstoff- und Brennstoffzellentech-nologie (NIP) für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Demonstrationsprojekte ausgelaufen war, folgte nun das NIP 2. Innerhalb der Laufzeit von 2016 bis 2026 soll es sowohl Kontinuität im Forschungs- und Entwicklungssek-tor gewährleisten als auch die Markteinführung erster Pro-dukte unterstützen, die bereits technische Marktreife erzielt haben, am Markt aber noch nicht wettbewerbsfähig sind.

Diese am 1. März 2017 in Kraft getretene Förderrichtlinie („Maßnahmen der Marktaktivierung“) ist die zweite BMVI-Maßnahme, die im Rahmen des NIP 2 erlassen wurde. Die erste Förderrichtlinie für „Maßnahmen der Forschung, Ent-wicklung und Innovation“ wurde bereits am 29. September 2016 veröffentlicht. Für die Umsetzung beider Maßnahmen stellt das BMVI 250 Mio. Euro zur Verfügung. Während der NIP-Vollversammlung 2015 war noch von einem Betrag von 161 Mio. Euro für 2016 bis 2018 die Rede gewesen. Diese Pla-nung wurde nun fortgeschrieben bis 2019 und entsprechend angepasst. Anträge können ab sofort eingereicht werden.

Gedacht ist dieses Programm insbesondere für BZ-Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs sowie für gewerb-liche Fahrzeugflotten von Städten, Gemeinden und privaten Inves toren. Gefördert werden Straßen-, Schienen-, Wasser- und Sonderfahrzeuge in der Logistik sowie die dazugehö-rige Betankungsinfrastruktur, aber auch Elektrolyseanlagen zur H2-Erzeugung. Darüber hinaus werden nichtstationäre Kraft-Wärme-Koppelungs- sowie autarke Stromversor-gungsanlagen unterstützt.

Parallel dazu führt das Bundeswirtschaftsministerium die Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechno-logie im Bereich der angewandten Forschung und Entwick-lung im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms mit pro Jahr 25 Mio. Euro fort – das sind jährlich 5 Mio. Euro mehr als ursprünglich angekündigt. Zudem läuft über das BMWi seit 2016 das Marktanreizprogramm zur Anschaf-fung von Brennstoffzellenheizgeräten für Privatkunden. Insgesamt sieht das aktuelle Regierungsprogramm Wasser-stoff- und Brennstoffzellentechnologie Investitionen von 1,4 Mrd. Euro im Zeitraum 2016 bis 2026 vor. ||

NOW auf der Hannover Messe: Halle 27, Stand B56

Als erste Stadt in Deutschland wird Stuttgart ab 2018 ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge einführen. Wie die grün-schwarze Landesregierung von Baden-Württemberg am 21. Februar 2017 beschlossen hat, soll die Schadstoffbelastung der Luft gesenkt werden, indem besonders belastete Straßen für Fahrzeuge, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen, bei Feinstaubalarm gesperrt werden.

Genau einen Tag später meldete die zum Autokonzern Daimler gehörende Marke Smart, dass zukünftig alle Model-le (fortwo, fortwo cabrio, forfour) auch elektrisch angeboten werden. Der Preis für diese Autos liegt bei 21.900 bis 25.200 Euro. In Nordamerika will Smart gar keine Benzinmodelle mehr verkaufen, und auch Norwegen bekommt keine mehr. Der Stuttgarter Automobilkonzern reagierte damit auch auf die zuletzt gestiegene CO2-Flottenbilanz. Während nach Auskunft des Center of Automotive Management (CAM) der FH Bergisch-Gladbach deutschlandweit der Kohlendio-xidausstoß bei Neuwagen 2016 um 1,1 % auf 127,4 g sank, stieg er bei den Schwaben auf 132 g. CAM-Direktor Prof. Stefan Bratzel erklärte: „Sollte der Dieselanteil weiter sinken, müssten die Hersteller zum Ausgleich vor allem ihre Aktivi-täten im Bereich der Elektromobilität weiter verstärken, um hohe Strafzahlungen zu verhindern.“

Auch Volkswagen zieht Konsequenzen aus dem Diesel-desaster: So wurde die Entwicklung eines kleinen Diesel-motors, der im Polo zum Einsatz kommen sollte, gestoppt. VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch erklärte: „Das Nachbehandlungssystem ist so teuer wie der Motor selbst. Einen Dieselmotor in den Polo zu setzen würde so viel kos-ten wie ein Viertel des gesamten Autos.“ Stattdessen setzt der Konzern bei Kleinwagen zukünftig auf Mildhybride, so dass der Diesel in dieser Leistungsklasse in drei bis fünf Jahren aus dem Angebot verschwunden sein könnte.

Eine weitere Großstadt, die ein Fahrverbot erlässt, könnte Berlin sein. Die neue Umwelt- und Verkehrssenato-rin Regine Günther sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxiden dürfen wir nicht tatenlos hinnehmen. Deswegen führt längerfristig kein Weg daran vorbei, die besonders dreckigen Dieselfahrzeuge aus der Innenstadt herauszuhalten.“ In Köln, München und Wien gibt es ähnliche Überlegungen. ||

BMVI gIBT 250 MIo. EuRo FREI FAHRVERBoTE FüR STuTTgART uND BERLIN

Regine Günther [Quelle: Marco urban]

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Markt

ASIEN gIBT DEN TAkT VoRAktienanalyse von Sven Jösting

thema: Markt autor: Sven Jösting

China Today berichtete am 1. März 2017 ausführlich über die gemeinsamen Anstrengungen mit Kanada in Sachen Umweltschutz und saubere Energien. Als Vorzeigeunter-nehmen diente die kanadische Ballard Power Technologies, die in vielen Projekten und Abkommen in China in Sachen Brennstoffzellen und Massentransport (Bus, Schiene) ein positiver Front-Runner ist. Ballard und den hier vorgestell-ten BZ-Unternehmen ist gemein, dass man in den kommen-den zwei bis drei Jahren die nachhaltige Gewinnschwelle überschreitet und die BZ-Märkte am positiven Turning-Point stehen. Die Unternehmen und ihre Aktien sollten un-ter den langfristig sehr guten Wachstumsperspektiven ge-sehen und nicht angesichts kurzfristig noch enttäuschender Geschäftszahlen bewertet werden.

FCEL

HYGS

TSLA

Tesla Motors FuelCell Energy Hydrogenics Corp.

Ballard Power Systems Plug Power

01.04.2016 01.07.2016 03.10.2016 02.01.2017

280

260

240

220

200

9

10

160

180

7

8

1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,2

0,4

2

3

4

5

6

2,2

2,4

1

1,6

1,8

2,0BLDP

PLUG

Abb. 1: Verlauf der Aktienkurse der fünf besprochenen unternehmen [Quelle: www.wallstreet-online.de] *Kurse vom 20. März 2017

BALLARD powER – pERFEkT poSITIoNIERTHört man sich die letzte Telefonkonferenz über das Ge-schäftsjahr 2016 und den Ausblick auf die Zukunft von Ballard Power Technologies an und ergänzt dies dann noch durch das Nachlesen des Transskripts, so kann man leicht ins Schwärmen geraten:

Mit vollEn auFtragSBüchErn inS nEuE Jahr Der Umsatz wuchs 2016 um 51 % auf US-$ 85,3 Mio. und die Bruttogewinnmarge erhöhte sich abermals. Aufs Jahr ge-rechnet stieg sie auf 28 % und soll perspektivisch bei über 30 % liegen – so wie im vierten Quartal 2016. Der Auftragsbe-stand liegt schon jetzt bei über US-$ 87 Mio. und wird aller Voraussicht nach noch erheblich steigen. Auf der Bank lagen am Jahresende Barmittel von US-$ 72,6 Mio. – Schulden hat Ballard keine. Der Quartalsverlust von US-$ 0,01 pro Aktie lag immerhin um 3 US-$-Cents niedriger, als es der Markt beziehungsweise die Analysten erwartet haben. Anders aus-gedrückt: das Unternehmen ist auf gutem Wege, profitabel zu werden.

Ballard sieht sich selbst im Markt als „bevorzugte Brennstoffzellen-Investitionsmöglichkeit“ und „stärker als jemals zuvor“. Das Unternehmen hat sich in allen seinen Märkten erstklassig positioniert und investiert stark in die Forschung, schließlich will es nicht nur in sechs Monaten, sondern auch noch in sechs Jahren der Marktführer in Sa-chen Brennstoffzelle sein. Der Vorstand setzt parallel auf eine kontinuierliche Erhöhung der Gewinnspannen durch die Konzentration auf margenstarke Produkte in den Kern-märkten.

Was die Zusammenarbeit mit großen Kunden und Part-nern angeht – gerade in China und Japan – verfolgt Ballard einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, es sucht permanent nach Kostensenkungspotentialen bei all den Komponen-ten, die ein Brennstoffzellensystem ausmachen. Hier wird perspektivisch bis zu 40 % Einsparungspotential erwartet. Und gerade angesichts der Skalierungseffekte zum Beispiel bei Bus-Stacks in China werden Ballard und seine Unter-nehmenspartner für die internationale Zulieferindustrie immer interessanter. BZ-Busse sollen mittlerweile für Euro 650.000 gebaut werden können. Vor wenigen Jahren lag der Preis noch bei weit über 1 Mio. Euro. Diese neuen BZ-Busse benötigen mittlerweile weniger als 7 kg H2 auf 100 km. Vor wenigen Jahren waren es noch circa 20 kg.

China gibt besonders „Gas“. Ballard-Aktionär Broad Ocean hat nicht nur einen Anfangsauftrag für 10.000 BZ-Fahrzeuge vergeben, sondern auch schon Käufer (Kommu-nen/Städte) ausfindig gemacht und als Kunden gewonnen. Die Abnahmemengen reichen von 1.000 BZ-Bussen in fünf Jahren bis zu 5.000 BZ-Bussen in zwei Jahren. Der Busher-steller Zhuhai Yinlong hat nicht nur initial BZ-Module für zehn BZ-Busse geordert, sondern plant ab dem Jahr 2020, von den pro Jahr produzierten 35.000 Elektrobussen 20 % mit Brennstoffzelle zu bauen. Hier wäre es hochinteressant zu erfahren, wie hoch Umsatz- und Ertragsanteile, die auf Ballard entfallen, sind, schließlich liefert es die Kernkompo-nenten, die MEAs, nach China.

Aufgrund eines bestehenden Rahmenabkommens wird der Auftragsbestand von US-$ 150 Mio. über fünf Jahre nur eine Basis sein, die angesichts der sehr aggressiven Pläne von Synergy und Broad Ocean letztendlich wesentlich hö-her ausfallen dürfte. Leider ist hierzu aus dem Unternehmen nichts zu erfahren.

Ein positiver Druck für die Umsetzung der BZ-Busstra-tegie kommt von der chinesischen Regierung, die bis zu zwei

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Markt

HyDRogENICS – AuFTRAgS-BESTAND AuF REkoRDHöHE

FuELCELL ENERgy – ExxoN – TRuMp – TILLERSoN

Die kanadische Hydrogenics meldete im vierten Quartal einen Umsatz in Höhe von US-$ 8,7 Mio. und einen Ver-lust in Höhe von US-$ 0,20 je Aktie. Der Gesamtumsatz im Jahr 2016 lag damit bei US-$ 29 Mio. mit einem Verlustaus-weis von US-$ 9,9 Mio. Der Auftragsbestand hat indes die Rekordhöhe von US-$ 106,6 Mio. erreicht, von denen circa US-$ 38 Mio. für das laufende Geschäftsjahr „erkannt“ wer-den sollen – bei zunehmender Gewinnmarge von über 20 %.

Diese Zahlen müssen unter dem Aspekt gesehen werden, dass Hydrogenics als technologischer Zukunftswert einzu-schätzen ist, da diverse Projekte unter anderem in China und auch in Europa (Einführung wasserstoffbetriebener Züge mit Alstom) ein sehr hohes zukünftiges Wachstum verheißen und natürlich auch den Übergang in die Gewinn-zone. Ich betrachte das Unternehmen vor allem auf der Ba-sis der Technologien (Elektrolyseure, H2-Tankstellen, BZ-Komponenten für Lkw, Schienenfahrzeuge, Busse) und des Know-hows des Unternehmens und bewerte Hydrogenics in der Erwartung, dass es über kurz oder lang gerade aufgrund seiner technologischen Expertise (Patente) übernommen wird. Das Unternehmen ist in den wachstumsstärksten BZ-Märkten aktiv und an der Börse als kleiner Nebenwert in Sachen Brennstoffzelle einzustufen. Da China bei diesem Thema eine treibende Kraft ist, spiegelt sich dies auch in Hy-drogenics wider, da man bereits Aufträge für die Umrüstung von circa 2.000 Fahrzeugen (Lkw, Busse) in den Büchern hat. Und: In Kalifornien wurde das erste mittels regenera-tiver Energie laufende Power-to-Gas-Werk eingeweiht. Das Unternehmen ist als „Technologieplay“ wie auch als Über-nahmeobjekt an der Börse einzustufen.

Während der Fachkonferenz „Energie – anders denken“ in Berlin (s. S. 24) sprach William M. Colton, Vorstand von Ex-xonMobil, über große Potentiale einer Technologie namens Carbon Capture. Er meinte die Option, CO2 mit Wasser-stoff zu Methan zu vereinigen und dann via Brennstoffzelle in Strom und Wärme umzuwandeln. ExxonMobil arbeitet dabei mit FuelCell Energy zusammen, um aus Emissionen

Drittel des Preises eines Busses als Zuschuss gewährt. Wel-che fortschrittliche Kommune will darauf verzichten?

JaPan: ErStE auFträgE von toyota tSuhSo Mit Toyo-ta Tsusho sei man auf gutem Wege in diversen BZ-Märkten, heißt es. Genannt werden die Bereiche Heavy Duty (Lkw, Busse, Bahnen), aber auch stationäre BZ-Systeme wie auch der Bereich Material Handling (Gabelstapler) und Anwen-dungen bei Schiffen. Noch dieses Jahr sollen die ersten Aufträge eintreffen. Dafür hat Ballard ein größeres Team in Japan positioniert, welches eng mit Toyota Tsusho zu-sammenarbeitet. Das bedeutet meiner Meinung nach, dass damit auch in Japan für Ballard sehr interessante Entwick-lungen anstehen und sicherlich nicht gerade kleine Aufträ-ge erwartet werden. Allerdings hält sich Ballard aufgrund der „gegebenen Sensibilität“ noch zurück, Äußerungen über das Potential der Zusammenarbeit zu machen. Das kann in meiner Interpretation eigentlich nichts Schlechtes bedeuten.

Multi-MilliardEn-Markt Für drohnEn Bei BZ-Syste-men für das US-Militär besteht die Erwartung interessanter und vor allem langfristiger Aufträge. Bei Drohnen befindet sich die Ballard-Tochter Protonex nach eigener Aussage in diversen Testprojekten mit verschiedenen namhaften Her-stellern – weltweit. Der Einsatz von Drohnen wird laut einer Studie von PwC in der Zukunft dramatisch wachsen – ein großer Wachstumsmarkt für Brennstoffzellen. Ballard ist auch hier bestens positioniert.

Fazit: Über China wird Ballard erhebliche Skalierungs-effekte und Kostensenkungspotentiale diverser BZ-Systeme erhalten, auch wegen der exklusiven Vertriebsrechte für Märkte außerhalb Chinas. Dies könnte ein Wachstum her-vorbringen, welches über die kommenden Jahre bei jährlich über 50 % liegt und das Unternehmen permanent in die Gewinnzone bringt – mit stark steigender Tendenz. Kritiker könnten argumentieren, dass sich Ballard zu abhängig von China mache, doch ist das Unternehmen breit aufgestellt, was die Partner vor Ort, die Kunden, die Produkte und die geographische Positionierung angeht. Ohne die Potentiale aus China könnte Ballard den Weltmarkt gar nicht mit sei-ner BZ-Technologie für Busse preisgünstig bedienen. Die BZ erhält allmählich in diversen weltweiten Wachstums-märkten immer mehr Aufmerksamkeit und somit auch Anwendungsmöglichkeiten (Produkte). Ballard ist hier klar der Weltmarktführer und will dies auch bleiben. Die Börse kommt perspektivisch nicht umher, das Unternehmen neu zu positionieren und das enorme Wachstum in den Aktien-kurs einfließen zu lassen.

Abb. 2: Elektrolyseurfertigung [Quelle: Hydrogenics]

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Markt

Energie zu ge-winnen. Tage danach gab US-Präsident Trump in einer Rede bekannt, dass er die Nutzung von Kohle wieder verstärken wolle und dies gar um-welt f reu nd l ich möglich sein solle. Eine Koinzidenz? Im Trump-Team ist der ehemalige ExxonMobil-Vor-standsvorsitzende Rex Tillerson, der Trump von die-ser Technologie berichtet haben könnte.

Auf jeden Fall sind dies sehr gute Nachrichten für FuelCell Energy, die damit die große Chance haben, nach dem Bau und erfolgreichem Betreiben einer gemeinsamen Testanla-ge mit ExxonMobil durch diesen Partner/Kunden weltweit ähnliche Installationen vornehmen zu können. Warum sonst hätte William M. Colton explizit FuelCell Energy er-wähnt? Am 16. März 2017 fand zudem eine Präsentation der Carbon-Capture-Technologie des Unternehmens im Haupt-quartier von ExxonMobil statt, wo auch der neue Vorstands-vorsitzende Darren Woods anwesend gewesen sein soll. Tags zuvor hat FuelCell Energy vor dem National Coal Board, einer Institution, die direkt an die US-Regierung berichtet, gesprochen. Auch hierbei ging es um das Thema Carbon Capture.

ZahlEn Für daS ErStE Quartal Ein Verlustausweis von US-$ 0,39 je Aktie und ein auf US-$ 17 Mio. gefallener Um-satz durch die rechnerische Herausnahme des POSCO-Pro-jekts in Korea entsprechen nicht den Erwartungen. Trotz-dem hat das Unternehmen die Chance, für diverse Projekte

– auf die man sich beworben hat – den Zuschlag zu erhalten. Die langfristigen Auftragsbestände konnten immerhin auf über US-$ 437 Mio. erhöht werden. Die Liquidität ist wei-terhin stabil: US-$ 57,6 Mio. liegen auf der Bank (entspricht der Börsenbewertung des Unternehmens). Hinzu kommen circa US-$ 43,5 Mio. „restricted cash“ (Rückstellungen). Zu-dem steht dem Unternehmen noch Liquidität durch nicht genutzte Kreditrahmen in Höhe von US-$ 40 Mio. zu.

PiPElinE nEuEr ProJEktE Das 63-MW-Projekt Beacon Falls schreitet voran und FuelCell Energy ist weiterhin im Rennen. Man habe „zahlreiche Projekte in verschiedenen Märkten“, die vor der finalen Entscheidung stehen, hieß es. Der Vorstand hat eine Reihe von Präsentationen vor Politi-kern, Verbänden und Unternehmen gehalten, die die Vorteile der firmeneigenen Brennstofftechnologien (Wirkungsgrade, Kosten-Nutzen, dezentrale saubere Energieerzeugung u. a.) aufzeigen. Zudem betreibt das Unternehmen selbst 11,2 MW an Energieleistung, zu denen weitere 6,5 MW hinzukommen sollen, um damit – via Stromverkauf – den eigenen Ertrag zu steigern und laufenden Cash Flow zu generieren.

Mein Fazit: Das Unternehmen sollte auf der Basis seiner technologischen Stärke bewertet werden. Kunden wie Exxon

pLug powER – uS-$ 130 MIo. uMSATZ FüR 2017

TESLA – wAR DAS SCHoN DER SquEEZE?

Abb. 3: William M. Colton [Quelle: Euroforum]

haben das Potential, diese Technologien (u. a. Carbon Cap-ture) in größerem Maßstab in den Markt zu bringen. Diese Fantasie auf Projekte ist nach meinem Ermessen die Basis der zukünftigen Unternehmensbewertung. Dass das Unter-nehmen nachhaltig Gewinne erzielen muss, ist selbstredend.

Das Minus von 0,11 US-$ pro Aktie fiel wesentlich höher aus als erwartet (0,06/Aktie). Bereinigt um außerordentliche Faktoren soll das Minus 0,08/Aktie betragen. Der Unterneh-mensumsatz stieg im Quartal auf US-$ 32,6 Mio. – erwartet waren US-$ 34,8 Mio. Der Jahresverlust (inkl. hoher außer-ordentlicher Beträge) betrug US-$ 57,6 Mio. bei einem Um-satz von US-$ 85,9 Mio. Für das laufende Jahr wird ein Um-satz in Höhe von US-$ 130 Mio. erwartet. Wie geht es weiter? Plug Power hat sich dem Material-Handling-Markt gewid-met und ist hier auf einem guten Weg, was Kunden und Aufträge anbelangt. Ergänzend wollen die Nordamerikaner langfristig Geld mit dem Verkauf von eigens hergestelltem Wasserstoff verdienen. An 40 Standorten wird bereits Was-serstoff getankt. Dass es derzeit keine steuerliche Förderung mehr für die Umrüstung von Gabelstaplern gibt (eine Neu-regelung könnte kommen, ist aber bei der Regierung Trump nicht sehr wahrscheinlich), soll daher laut Firmenbewertung nicht so wichtig sein. Über US-$ 325 Mio. an Neuaufträgen sprechen für sich, wie auch die Liquidität, von der US-$ 46 Mio. frei verfügbar sind – bei insgesamt US-$ 106 Mio., und dies bei einem Börsenwert von unter US-$ 200 Mio.

Teslas Aktienkurs kannte bis vor Kurzem kein Halten: Über 40 % Plus in wenigen Wochen. Dann folgte aber der heftige Rückgang von über US-$ 286 bis auf circa US-$ 240. Robuste Nachrichten und Zahlen gab es keine, mit denen dieser An-stieg, diese Kursexplosion sich logisch begründen ließen. Eine Theorie von mir konzentriert sich dabei auch weniger auf die Stimmung machenden Tweeds und Äußerungen von Firmenchef Musk, sondern auf die Aktionärsstruktur von Tesla: Von den circa 160 Mio. Aktien konzentrieren sich gut 50 % und mehr in der Hand einiger weniger Fonds (vier bis fünf) sowie des Unternehmensgründers Musk (circa 20 %). Angesichts von über 35 Millionen leer verkauften Aktien (= Spekulation auf fallende Kurse) sind 50 % und mehr in – gefühlt – „fester Hand“: beachtliche 80 bis über 90 Mio. Ak-tien, die man in Relation zu dem Short-Interest (33 bis 35 Mio. Aktien) sehen sollte. Hedge-Fonds waren da eventuell geneigt, einen sogenannten Squeeze auszulösen, indem sie immer mehr Aktien zukauften, um die Leerverkäufer un-ter Druck zu bringen und damit ihre Verluste durch Einde-ckungskäufe zu realisieren.

Dies ist eine plausible Antwort beziehungsweise Be-gründung für den starken Kursanstieg. Und: Diese er-heblich höhere Unternehmensbewertung lässt dann auch

– ohne Obligo – die nächste Kapitalerhöhung erwarten, wenn sich die vier bis fünf Fonds und CEO Musk einig sind,

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weit zu bauen plane. Ein Analyst gab dabei zu bedenken, dass erst einmal die Gigafactory in Nevada stehen bezie-hungsweise laufen und produzieren sollte, bevor man gleich an das nächste Projekt heranginge.

Ich bleibe skeptisch, denn es wird in absehbarer Zeit eine Reihe von Konkurrenzprodukten anderer Kfz-Hersteller ge-ben, die sich über den Preis und die Reichweite der Batterien vergleichen lassen. Verzögerungen im Produktionsaufbau hat es oft gegeben, und es sollte angesichts des sehr stram-men Zeitplans von Musk nicht überraschen, wenn dieser so nicht eingehalten werden kann. Das aber ist die Basis der ak-tuellen, aber mit circa US-$ 40 Mrd. immer noch sehr sport-lichen Börsenbewertung.

Fachanalysten von Goldman Sachs und UBS erwarten Kurse in der Aktie von US-$ 160 bis 185, bis sich ein klareres Bild der Produktionsaufnahme der Batteriefabrik wie auch vor allem von Model 3 ergibt.

Solarcity-intEgration Zusammen mit SolarCity hat Tesla nun fast 30.000 Mitarbeiter. Bei SolarCity sind indes circa 2.500 Personen im vergangenen Jahr ausgeschieden. Man muss nun abwarten, wie die Integration verläuft, wie auch die übernommenen Schulden (ca. US-$ 3 Mrd.) refi-nanziert werden können. CEO Musk spricht von Einspa-rungseffekten in Höhe von über US-$ 150 Mio. jährlich. Das braucht aber Zeit für die Umsetzung. SolarCity könnte auch zur Bürde werden, denn mancher Analyst erkennt hier kei-nen Mehrwert für Tesla.

„klEinE“ kaPitalErhöhung Die im Markt kursierende Erwartung, dass eine Kapitalerhöhung in nicht weiter Ferne ansteht, hat sich bestätigt: US-$ 1,2 Mrd. fließen Tesla zu: US-$ 350 Mio. in Aktien (US-$ 262 pro Aktie = sehr sport-lich) sind platziert und US-$ 850 Mio. in einer Wandelan-leihe. Letzteres erhöht wiederum die Verschuldung. Ange-sichts des Kapitalbedarfs für die Produktionsaufnahme vom Model 3 und der Gigafactory sollte diese „kleine“ Kapitaler-höhung nicht die letzte in 2017 gewesen sein.

Dass der Finanzvorstand das Unternehmen in der sehr wichtigen Phase verlässt – er wird durch seinen Vorgänger ersetzt – ist meines Erachtens auch kritisch zu sehen, wenn auch dem neuen Alten zugestanden wird, dass er es war, der Tesla schon einmal aus einer Krise manövrierte. Kurzum: 2017 ist ein extrem wichtiges Jahr für Tesla, da die Erwar-tungen an das Unternehmen sehr hoch sind, aber die Börse alle positiven Erwartungen meiner Meinung nach schon in die Börsenbewertung eingespeist hat, so dass ich unverän-dert perspektivisch auf stark fallende Kurse setze. ||

ihre Position durchzuhalten, also nicht in steigende Kurse hinein zu verkaufen.

Von der Newsfront gibt es keine Meldungen, die diese massive Höherbewertung rechtfertigen. Zwar konnte der Absatz um beachtliche 51 % auf gesamt 76.230 Fahrzeuge (Model S u. X) gesteigert werden, doch fiel der Verlust in Höhe von US-$ 0,78 pro Aktie im vierten Quartal 2016 we-sentlich höher als erwartet aus. Hierbei sind zudem noch Sonderfaktoren zu berücksichtigen (buchhalterische Ge-winnposition von SolarCity), so dass der Verlust eigentlich rechnerisch noch wesentlich höher ausgefallen wäre. Einzig die mediale Aktivität von CEO Musk begründet diese Ent-wicklung, denn er suchte mehrfach US-Präsident Donald Trump auf – womöglich um die steuerliche Förderung von Elektrofahrzeugen sowie regenerative Energien wie Solar (s. SolarCity) anzusprechen und sich hierfür als Lobbyist in Sa-chen „America first“ einzubringen. Dass das Model 3 voll im Plan ist, wurde von der Börse ebenfalls positiv bewertet.

hohE ErWartungEn BEiM ModEl 3 Die Telefonkonfe-renz am 22. Februar 2017 ist hier nur sehr vage, indem sie aussagt, dass es erste Testfahrzeuge vom Model 3 geben wird, aber die Serienproduktion erst im zweiten Halbjahr ab Juli mit kleinen Stückzahlen anlaufen soll. Hier besteht seitens verschiedener Analysten (UBS, Goldman Sachs) große Skep-sis, weil zum Jahresende bereits 5.000 Model-3-Einheiten wöchentlich vom Band laufen sollen. Analysten haben viele kritische Fragen gestellt, die sich mit der Finanzierung der erheblichen Kapazitätsausweitung befassen (2018 sollen 500.000 Fahrzeuge aller drei Modelle vom Band laufen, 2020 sogar über 1 Mio.).

Der Vorstand um Musk gibt sich da sehr bedeckt, und auch zu den circa 400.000 Vorbestellungen (aktueller Stand?) will man sich nicht äußern. Wie Tesla das alles – also auch die Batteriefabrik – finanzieren will, geht aus der letzten Telefonkonferenz nicht hervor, aber eine Kapitalerhöhung gerade angesichts der hohen Börsenbewertung ist die wahr-scheinlichste und auch vom Timing her die sinnvollste Form der kurz- und mittelfristigen Geldbeschaffung. Analysten der UBS sehen einen Kapitalbedarf von über US-$ 8,5 Mrd. am Horizont, wenn das Unternehmen seinen Plan so um-setzt wie vorgegeben.

Tesla scheint die Zahlungsfristen für Zulieferer von Kfz-Teilen auszuweiten beziehungsweise sich hier höhere Liefe-rantenkredite einräumen zu lassen – mit der Begründung perspektivisch erhöhter Kapazitäten. Mit kritischem Blick sollte man die Äußerungen von Musk bewerten, dass das Unternehmen weitere Batteriefabriken (drei bis fünf) welt-

Markt

RISIKOHINWEISJeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risiko-einschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und MidCaps, d. h. es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch we-sentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben be-ruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die per-sönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf ei-nen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz von einigen der hier vorgestellten Aktien sein.

Abb. 4: Teslas Gigafactory im Januar 2017 [Quelle: Tesla]

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WEitErBildung

wEITERBILDuNg DES FACHHANDwERkSforumKWK – Kompetenzzentrum Versorgungstechnik in Osnabrück

thema: weiterbildung autor: Manfred Hoppe

Das Berufsbildungs- und TechnologieZentrum (BTZ) der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bent-heim, das seit rund 15 Jahren als Kompetenzzentrum Ver-sorgungstechnik mit dem Schwerpunkt Blockheizkraftwerke (BHKW) fungiert, kümmert sich seit einigen Jahren auch um Brennstoffzellenheizgeräte (BZH). Mit der Entwicklung und dem Markteintritt dieser neuen Heiztechnik erfolgte eine in-haltliche Erweiterung und Umgestaltung zum forumKWK.

Die neue Schwerpunktsetzung begann mit dem Projekt FCCHP-Future im Jahr 2014. Seitdem trägt das Gebäude des BHKW-Bildungszentrums den Namen forumKWK (s. Abb. 1). Es geht dort zwar um alle Bauarten der Kraft-Wärme-Kopplung, gegenwärtig wird allerdings ein besonderes Au-genmerk auf die Brennstoffzellentechnik gelegt.

Bei der Weiterbildung steht grundsätzlich die Aneignung von Kompetenzen in Handlungssituationen im Vorder-grund. Im forumKWK wird dafür der Terminus „Können“ benutzt, im Gegensatz zu erlernten Inhalten („Wissen“). Diese Einteilung findet als Blended-Learning-Konzept für die Qualifizierungsmaßnahmen Anwendung (s. Kasten).

anFordErungEn an inStallatEurE Fachkräfte für Brennstoffzellenheizgeräte müssen über fundierte Kennt-nisse hinsichtlich Funktion, Technologie, Voraussetzungen für den Einsatz, Bedingungen für die Wirtschaftlichkeit etc. verfügen. Auf An- und Nachfragen zu KWK-Anlagen sind verständliche, nachvollziehbare und überzeugende Informa-tionen zu vermitteln und konkrete Angebote zu unterbreiten, die Einzelpositionen wie

· Investitionsbedarf · Anmelde- und Genehmigungsverfahren · Demontage- und Entsorgungsaufwand · Montage- und Inbetriebnahmevorgänge · Fördermittel

zu berücksichtigen haben. Bei Brennstoffzellenheizgeräten, die Wärme und Strom stets gleichzeitig zur Verfügung stel-len, geht es zudem darum, dass die Fachkräfte über heizungs- und elektrotechnische Qualifikationen verfügen.

Erfolgt die Auftragserteilung zum Einbau und Betrieb eines Brennstoffzellenheizgerätes, dann sind vielfältige Schritte und Vorgänge zu planen:

· Auslegung der Grundlast · Dimensionierung von Zusatzgerät und Speicher · Festlegung des Aufstellungsortes · Ausarbeitung der hydraulischen und elektrischen Einbin-

dung, gas- und abgasseitige Anschlüsse, mess- und regel-technische Anbindung

· Anmelde- und Genehmigungsprozeduren · Materialzusammenstellung · Einbindung von Unterauftragnehmern · Demontage nicht mehr benötigter Geräte und Teile · Planung entsprechender Arbeitsschritte inkl. Logistik

Mit der eigentlichen Installation von BZH sind somit neben den neuen berufsspezifischen Anforderungen auch berufs-übergreifende Kenntnisse gefordert. Teilprozesse der Instal-lation sind die Aufstellung und der Anschluss der Geräte, die hydraulische und elektrische Einbindung, Fernüberwa-chung, Dichtigkeitsprüfung u. a. m. Eine besondere Situati-on stellt dann die Inbetriebnahme der neuen Anlage dar. Da-bei sind das allgemeine Vorgehen anhand von Checklisten, der Einbau und die Betriebsanleitung genauso zu beachten wie die gerätespezifische Inbetriebnahmeprozedur. Zudem sind die einzelnen Funktionsbereiche (Gas, Abgas, Strom, Wasser) zu prüfen.

Mit dem Erwerb und Einbau einer KWK-Anlage will der Kunde darüber hinaus berechtigterweise sowohl staat-liche Förderungen als auch Gewinne durch Einspeisung des Stromes in das Netz nutzen. Da Voraussetzungen und Bedingungen dafür in ständigem Wandel sind, haben Kun-den hier einen Bedarf an Beratung und Unterstützung von Seiten des Handwerks beziehungsweise der Hersteller/Ener-gieversorger. Damit Brennstoffzellen-Heizgeräten der Weg in den Markt erleichtert wird, sollten Fachkräfte somit auch über Marketingfähigkeiten verfügen.

„In 2016 haben wir im forumKWK in Osnabrück ein gutes Dutzend in der Regel eintägiger Seminare zu BZH durchgeführt, davon acht ausschließlich mit Auszubil-denden. unsere Erfahrung war dabei: BZH waren den Auszubildenden bis zum Seminar nur als abstrakter Be-griff mit einer defensiven Einstellung bekannt. Nach den Seminaren, die aufgeschlossen und neugierig machten, sah das bei den Auszubildenden dann anders aus.“

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die durch die Online-Module vorbereitet wurden. Beispiele für solche Aktivitäten sind:

· Zusammenbau der Brennstoffzelle · Messungen und Berechnungen zum Stack aufgrund von

Leistungsanforderungen · Darstellungen von Energieversorgungssituationen mithil-

fe des Hausmodells · Identifikation von BZH-Bauteilen und ihren Funktionen · Einbau/Austausch von Bauteilen wie Filter, Lüfter etc.

Für die Durchführung der Präsenzphasen wurde extra ein Netzwerk gegründet, in dem Einrichtungen der beruflichen Bildung zusammenarbeiten, um regional auf den jeweiligen Weiterbildungsbedarf für Brennstoffzellenheizgeräte reagie-ren und sich gegenseitig unterstützen zu können.

Ein zentraler Vorteil dieses Konzepts liegt darin, dass der E-Learning-Teil im Netzwerk gemeinsam bundesweit an-geboten wird, die Präsenzseminare aber jeweils ortsnah an den Wohnorten der Teilnehmer bei den Netzwerkpartnern ausgewählt werden können. Neben den damit verbundenen kurzen An- und Abreisewegen und der Vermeidung von Übernachtungskosten kann auch auf größere Standorte aus-gewichen werden, so dass die Durchführung der Präsenzse-minare auch bei kleineren Teilnehmerzahlen gesichert bleibt.

Das Netzwerk besteht aus folgenden Einrichtungen: · forumKWK der HWK Osnabrück · Elektro Zentrum Stuttgart (etz) · SHK-Bildungszentrum Berlin · EnergieEffizienzzentrum der HWK Dresden

www.fuelcellknowhow.com

Autor:Prof. Manfred HoppeForschungsgruppe Praxisnahe Berufsbildung, uni Bremen

[email protected]

a u S S tat t u n g dES ZEntruMS Für die Präsenz-seminare im forumKWK ste-hen für jeweils zwei Teilnehmer Versuchsmateri-alien mit Brenn-stoffzellen zur Verfügung, um diese zusammen-zubauen, daran Messungen vor-zunehmen und Funktionen zu überprüfen. Je-weils ein BZH-Hausmodell pro Vierer-Tisch (s. Abb. 3 auf S. 3)

steht bereit, um das Energiemanagement von Strom und Wärme in unterschiedlichen Situationen der Haustechnik zu simulieren und anschaulich zu machen.

Derzeit verfügt das forumKWK über zwei in die Haus-technik eingebundene BZH, die gekoppelt Wärme und Strom liefern. Zusätzlich werden baugleiche, nicht mehr betriebsfähige Geräte genutzt, um Bauteile an BZH zu iden-tifizieren (s. Abb. 2), Baukomponenten ein- und auszubau-en, Funktionen zu erklären sowie Wartung und Service zu demonstrieren. Die defekten Geräte stehen in unmittelbarer Nähe der betriebsfähigen Anlagen. So können direkte Ver-gleiche von Bauteilen erfolgen, die Kenntnisse und Deu-tungen im Hinblick auf Wärmeentwicklungen, Vibrationen und Erschütterungen sowie Anzeigen von Druck und Tem-peratur ermöglichen.

Da die defekten Geräte auf Rollen installiert und damit fahrbar sind, können sie bei Bedarf aus dem Geräteraum in den Seminarraum mitgenommen werden, um zum Beispiel die Teilnehmer im Seminar ausführliche Betrachtungen und Untersuchungen durchführen zu lassen.

Bei den Versuchen mit den Brennstoffzellen und Stacks werden unterschiedliche Messungen zur Ermittlung elek-trischer Spannungen beziehungsweise Leistungen durch-geführt. Die Messungen erfolgen zunächst spannungslos, dann aber auch unter Belastung und werden in Tabellen fest-gehalten und ausgewertet. In diesem Zusammenhang wird auch auf Erdgas und Wasserstoff als Energieträger eingegan-gen. Es wird demonstriert und geübt, welche Messgeräte bei der Installation vorhanden sein müssen, wie zu messen und worauf sonst noch zu achten ist.

BundESWEit und doch ortSnah Teilnehmer an dieser Qualifizierungsmaßnahme für Brennstoffzellenheizgeräte können die Online-Module in der E-Learning-Phase selbstbe-stimmt bearbeiten. Das Modul 1 vermittelt zunächst Grundla-genkenntnisse. Ob diese nach der Bearbeitung in ausreichendem Maße vorhanden sind, ermitteln die Teilnehmer anhand eines Wissenstrainings, welches das forumKWK zur Verfügung stellt, selbst. Mit Modul 2 beginnt dann die konkrete Vorbereitung auf das Präsenzseminar, das im forumKWK stattfindet. Auch hier signalisiert ein erfolgreiches Wissenstraining den Teilneh-mern, wann dafür der geeignete Zeitpunkt erreicht ist.

Die eintägigen Präsenzveranstaltungen sind grundsätz-lich handlungsorientiert und gehen stets von Aktivitäten aus,

WEitErBildung

BLENDED LEARNINGDer Begriff „Blended Learning“ steht für gemischtes, in-tegriertes Lernen, bei dem zwei Lernformen verknüpft werden: Einerseits das E-Learning-Angebot von Inhal-ten und Themen, mit denen sich die Lernenden jederzeit und überall selbst organisiert auseinandersetzen kön-nen. Andererseits das gemeinsame Präsenzseminar vor Ort, bei dem sowohl die Anwendung von Wissen und Kenntnissen als auch der Austausch darüber aktiv er-folgt. Bei Blended Learning werden sowohl die Möglich-keiten digitaler Medien als auch die klassischen Lern-methoden und -medien genutzt: Lernen, informieren und kommunizieren mit Erfahrungsaustausch.Im forumKWK werden nach diesem Muster Blended-Learning-Seminare über BZ-Heizgeräte durchgeführt, die aus zwei Modulen zum Online-Lernen und einem Präsenzseminar bestehen. Die damit verbundenen Vor-teile sind, dass die Teilnehmer den E-Learning-Teil un-abhängig von Zeit- und Ortsvorgaben selbst bestimmen können und trotzdem alle mit einem vergleichbaren Wissen zum Präsenztermin erscheinen. Die positiven Erfahrungen des forumKWK mit diesem Angebot bestä-tigen, dass dies ein handwerkgerechtes Weiterbildung-sangebot darstellt.

Abb. 2: Bauteile bestimmen [Quellen: forumKWK]

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WEitErBildung

Der DWV ist die deutsche Interessenvertretung für Wasserstoff und Brennstoffzellen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik

Kontakt: www.dwv-info.de / (030) 398 209 946-0

WasserstoffInfrastrukturBrennstoffzellen

Hydrogen Council gegründet: Indust

rie fördert Wasserstoffautos ... Hon

da

und General Motors bauen gemeinsam

Brennstoffzellen ... Neues europäis

ches

Busprojekt gestartet ...

TECHNIkwISSEN IM H2- uND BZ-SEkToRKnowHy – EU-weites H2-Weiterbildungsangebot

thema: weiterbildung autor: Sven geitmann

Der Markteintritt einer neuen Technologie kann nur dann erfolgreich vonstattengehen, wenn gut ausgebildetes Fach-personal vorhanden ist, das die Technik installieren, warten und reparieren kann. Vor diesem Hintergrund startete 2014 das Fuel Cell und Hydrogen Joint Undertaking (FCH-JU) das Projekt KnowHy mit dem Ziel, über marktnahe Brenn-stoffzellentechniken zu informieren. KnowHy wurde zu-nächst über mehrere Jahre hinweg entwickelt und läuft noch bis 2020 – unterstützt durch die Europäische Kommission im 7. Förderrahmenprogramm.

Angesichts des aktuell vorherrschenden Fachkräftemangels soll das Vorhaben dazu beitragen, frühzeitig Techniker aus-zubilden, damit zum Zeitpunkt der Markteinführung neuer Brennstoffzellentechnologien ausreichend Personal vorhan-den ist, das bewandert ist im Umgang mit den jeweiligen Systemen und Komponenten. Dafür werden EU-weit noch bis 2020 interessierte Techniker und andere im H2- und BZ-Bereich Arbeitende entsprechend geschult.

onlinE- und PraxiSangEBot Von 2014 bis 2016 entwi-ckelten die beteiligten Projektpartner zunächst praxisnahe Trainingsmodule für insgesamt sechs verschiedene Kur-se: ein Kernmodul im Umfang von etwa 40 Stunden sowie fünf thematische Spezialisierungen von rund 60 Stunden zu den Schwerpunkten brennstoffzellenbasierte Genera-toren, Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserstoffproduktion und

-handhabung, Mikro-Brennstoffzellen sowie H2-Brennstoff-zellen für den Transport. Die Kurse werden derzeit in sieben Sprachen angeboten (Englisch, Deutsch, Französisch, Italie-nisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch) und bereits in zahlreichen europäischen Ländern durchgeführt.

Die Kurse starten mit einer Online-Phase, in der sich die Teilnehmer im E-Learning-Modus (s. auch „Blended Learning“ auf Seite 39) die Inhalte zunächst selbst erarbeiten. In jeweils

vier bis sechs Kapiteln erwerben die Studenten das Fachwis-sen online anhand von Videos, Erklärungen und Abbildungen. Am Kapitelende wird das Gelernte in einem Test abgefragt. Sobald dieser bestanden wurde, wird das nächste Kapitel frei-geschaltet. Erst nach erfolgreichem Absolvieren des Abschluss-tests über alle Kapitel werden die Teilnehmer für den Praxistag zugelassen, bei dem die Themen des jeweiligen Kurses in Pra-xisbeispielen und Tutoreneinheiten angewandt werden. Am Ende erhalten die Teilnehmer das KnowHy-Zertifikat.

EuroPaWEitES angEBot Das Konzept von KnowHy zielt darauf ab, dass Techniker auch berufsbegleitend relativ ein-

Abb. 2: Experimentieren am Schulungsgerät[Quelle: Tu München]

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auch stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm ist. Tina Betz, die die Funktion der lang-jährigen „guten Seele“ des WBZU, Manuela Egger, übernommen hatte, ist ebenfalls nicht mehr dort beschäftigt. Insgesamt zählen jetzt noch drei Mitarbeiter zu Schäfers Team.

Das WBZU war im Jahr 2002 mit Unter-stützung des Landes Baden-Wür t temberg und des Bundes gegrün-det worden und hieß ur-

sprünglich Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm. Nach der Übernahme durch die Handwerkskammer sollte sich ei-gentlich „an der Grundausrichtung nichts ändern“, wie Dr. Tobias Mehlich, der damalige Hauptgeschäftsführer, seiner-zeit erklärt hatte. Tatsächlich versuchte man aber, verstärkt Handwerker anzusprechen, für die jedoch die Seminarkos-ten in Höhe von mehreren hundert Euro, die eher auf ein akademisch-wissenschaftliches Zielpublikum zugeschnitten waren, zu hoch gewesen sein dürften.

Ob das aktuelle Weiterbildungsangebot, bestehend aus zehn Seminaren, in diesem Jahr ausreichen wird, einen si-cheren Weiterbetrieb zu gewährleisten, wird sich zeigen. ||

WEitErBildung

fach an den Kursen partizipieren können. Dank vergleichs-weise vieler Online-Inhalte können die Teilnehmer frei ent-scheiden, wann und wo sie lernen wollen. Außerdem wurde auf günstige Kursgebühren Wert gelegt – in Deutschland werden die Kurse aktuell sogar kostenlos angeboten.

Ein weiteres Ziel von KnowHy ist, das Konzept so weit zu erproben und weiterzuentwickeln, dass das Trainingsangebot sich schließlich selbst trägt, beispielsweise indem Projektpart-ner entsprechende Ausgründungen vornehmen oder externe Weiterbildungsinstitute das Programm übernehmen, so dass die Kurse dann mittelfristig unabhängig von zusätzlicher För-derung angeboten werden können.

Partner von KnowHy sind verschiedene Hochschulen (z. B. Technische Universität Delft) sowie Industrieunter-nehmen (z. B. McPhy), die dem Projekt mit ihren Laboren und Demonstrationsanlagen, aber auch mit Fachwissen und Kontakten zur Seite stehen. Auch die TU München ist betei-ligt – erst am 30. Januar dieses Jahres fand hier ein Weiter-bildungsseminar zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung statt.

Michael Geis vom Lehrstuhl für Energiesysteme berich-tete gegenüber HZwei: „Nach einer kurzen Wiederholung der Inhalte aus dem Online-Kurs ging es an die Praxis. Hier-zu hatten wir ein Brennstoffzellenheizgerät der Firma Elcore. An diesem Schulungsgerät konnte man den Teilnehmern sehr gut die einzelnen Komponenten des Systems erläutern. Da es sich um ein Gerät handelte, wie es auch von Elcore vertrieben wird, konnte man dieselben Wartungsarbeiten durchführen, die während des Betriebs der Heizung nötig sind. Abschluss des Praxistags und auch des Moduls war eine einstündige schriftliche Klausur.“ ||

www.knowhy.eu

KuRSANGEBOT IN MüNCHENDer Kick-off-Workshop für KnowHy fand am 25. Mai 2016 während der Fuel Cell & Hydrogen Technical Con-ference in Birmingham, England, statt. Im September 2016 folgten dann Kurse in den Niederlanden, Italien, Spanien und Großbritannien mit über 140 registrierten Studenten. Seit November laufen auch Einheiten an der Tu München sowie in Belgien, Portugal und Frankreich.Die nächste Gelegenheit zur Teilnahme gibt es am 24. April 2017 an der Tu München bei einem Basismodul und dann am 18. Mai mit dem Praxistag. Der entspre-chende Spezialisierungskurs Wasserstoffproduktion und -handhabung besteht dann ebenfalls aus Online-Kurs (29. Mai) und Praxistag (29. Juni). Die Anmeldung erfolgt über www.knowhy.eu/registration/ – Ansprech-partner ist Michael Geis ([email protected]).

wECHSEL BEIM wBZuDas Weiterbildungszentrum für innovative Energietechno-logien der Handwerkskammer Ulm (WBZU) erlebt momen-tan nicht seine besten Zeiten: Nachdem das Institut im Ja-nuar 2014 in die Handwerkskammer Ulm integriert worden war (s. HZwei-Heft Apr. 2014), ist in den vergangenen Mo-naten eher ein abnehmendes Interesse am Weiterbildungs-angebot zu verzeichnen, was sich auch in dem ausgedünnten Seminarangebot widerspiegelt. Dies hatte zuletzt zur Folge, dass der bisherige Geschäftsführer Sirko Nell Ende 2016 das WBZU verließ. Seine Aufgaben übernahm Rolf Schäfer, der

Rolf Schäfer [Quelle: Handwerkskammer ulm]

• Erstes Technologiezentrum für Firmen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik

• Büroräume und Technika• Integrierte Wasserstoffversorgung • H2-basiertes Energiekomplementärsystem• Meetingräume inkl. Präsentationstechnik

Kontakt: [email protected]

h2hertenWasserstoff-Kompetenz-Zentrum

ANWENDERZENTRUM H2HERTEN

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WEitErBildung

H2-ökoNoMIE ALS gESELLSCHAFTSpRoJEkTErgebnisse aus dem HyTrustPlus-Projekt

thema: weiterbildung autoren: Andreas knie, Anke Schmidt, Julia Epp

Mit der Verabschiedung des Klimaschutzplans im Kabinett hat die Bundesregierung ihre Ziele klar definiert: Bis zum Jahr 2050 soll der komplette Verkehr CO2-frei abgewickelt werden, und bereits bis zum Jahr 2030 soll eine Redukti-on – gegenüber der Ausgangsbasis im Jahr 1990 – von 40 Prozent erreicht werden. Die Wasserstoffökonomie ist ein Ansatz, um dieses Gesellschaftsprojekt zu bewältigen, al-lerdings bedarf es dafür der Kooperation aller gesellschaft-lichen Gruppen: der Bürger, der organisierten Zivilgesell-schaft und der Verbände, der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Wasserstoff und Brennstoffzellen können Schlüsseltechnolo-gien einer postfossilen, sektorgekoppelten Energiewirtschaft sein, sei es als Energiespeicher für erneuerbare Energien, als emissionsarme Lösung für die Wärmeversorgung oder für die nachhaltige Gestaltung des Verkehrssektors. Die Etablie-rung einer zukünftigen Wasserstoffökonomie zielt auf eine H2-Herstellung aus erneuerbaren Energien ab, womit das ge-samte Energiesystem emissionsfrei werden könnte.

In dem vom Nationalen Innovationsprogramm Wasser-stoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) geförderten Vorhaben HyTrustPlus wurden die Ausgestaltung einer mög-lichen Wasserstoffökonomie, die vorhandenen Rahmenbe-dingungen und die gesellschaftliche Akzeptanz untersucht. Die Analysen zeigen, dass die gesamte Wertschöpfungskette des Energieträgers von seiner Erzeugung und Speicherung bis hin zum praktischen Einsatz im stationären und mo-bilen Bereich technisch mittlerweile nicht nur beherrscht, sondern in Pilotbetrieben auch eindrucksvoll demonstriert wird, auch wenn der Durchbruch bisher immer noch aus-blieb.

BrEitE untErStütZung Das Projekt „HyTrustPlus – Wasserstoffökonomie als Gesellschaftsprojekt“ identifizierte und untersuchte von 2014 bis 2016 Konzepte, Prozesse sowie die Ideen und Positionen einer Vielzahl von Akteuren, wel-che zur Etablierung einer Wasserstoffökonomie beitragen können. Die Untersuchungen zeigen:

· Grüner Wasserstoff kann ein gesellschaftlich akzeptierter und wichtiger Baustein der regionalen Energiewende sein.

· Konzepte der Wasserstoffökonomie auf regenerativer Ba-sis haben das Potenzial, im Diskurs zur Energieversorgung von morgen breit zu überzeugen.

Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Wasser-stoff von Beginn an aus erneuerbaren Energien produziert wird und die Energie für alle bezahlbar bleibt. Eine staat-liche Förderung einer grünen Wasserstoffwirtschaft wird von 89 % der befragten Personen in einer deutschlandwei-ten Stichprobe klar befürwortet. Auf Seiten der bereits in der Wasserstoffökonomie aktiven Player besteht Konsens darüber, dass in der frühen Innovationsphase der Nutzung der Wasserstofftechnologie branchenübergreifende Koope-rationen wichtig sind, um das technische, regulative und wirtschaftliche Know-how zu teilen und das finanzielle Ri-siko zu minimieren.

kooPErationEn initiiErEn Die bereits im Vorgängerpro-jekt HyTrust identifizierte positive Grundhaltung (Einstel-lungsakzeptanz) gegenüber der Wasserstoffmobilität konnte im Rahmen der Aktivitäten von HyTrustPlus auch für den Einsatz der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in einem sektorübergreifenden Kontext bestätigt werden. Diese Einstellungsakzeptanz gilt als Voraussetzung für eine aktive Unterstützung des Innovationsprozesses und der er-forderlichen Transformationsprozesse.

Es müsste aber nach wie vor mehr Möglichkeiten geben, eigene Erfahrungen zu sammeln sowie Technologienanwen-dungen im Alltag zu erleben und zu nutzen. Um aus Sym-pathisanten Unterstützer zu machen, bedarf es auch einer stärkeren Sichtbarkeit von Produkten und der zugehörigen Infrastruktur.

Die Zahl der mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeuge hat sich in den letzten Jahren nicht merklich erhöht. Die deut-schen Automobilhersteller bleiben zögerlich. Nur der Start des Carsharing-Angebotes BeeZero der Linde AG im Som-mer 2016 in München sowie der geplante Einsatz von Brenn-stoffzellenzügen 2017 können als markante Meilensteine bei der Popularisierung von Wasserstoff gedeutet werden (s. Abb. 1). Dies ist umso bedauerlicher, da im Zeichen der Ener gie- und Verkehrswende Wasserstoff als kohlenstofffrei-er Energieträger eine strategische Ressource ist.

Zudem zeigen die HyTrustPlus-Befragungen, dass sich mehr als 50 % der privaten Neuwagenfahrer den Kauf eines eigenen H2-Pkw vorstellen können und grundsätzlich bereit sind, mehr als bei einem konventionellen Fahrzeug zu zah-len. Allerdings wird eine Teilung der anfänglichen Mehr-kosten durch Angebote der Industrie beziehungsweise eine staatliche Förderung erwartet. Deswegen sollte beispielswei-se der Einsatz von H2-Fahrzeugen in Mietwagenflotten ge-zielt gefördert werden.

Umweltverbände beurteilen den erforderlichen Infra-strukturaufbau kritisch, da aufgrund der bisher fehlenden Wirtschaftlichkeit nicht mit großen Mengen grünen Was-serstoffs gerechnet wird. Ebenso reserviert zeigen sie sich gegenüber dem Einsatz im Individualverkehr, da das Aus-bleiben des von ihnen favorisierten Mobilitätswandels be-fürchtet wird. Um einer nach wie vor bestehenden Skepsis gegenüber Teilen der Wasserstoffökonomie zu begegnen, ist daher ein offener und kontinuierlicher Dialog mit den NGOs über die Möglichkeiten und Grenzen der Wasserstoff-ökonomie in der Energiewende unabdingbar.

Eine weitere Herausforderung bleibt auch die sektorüber-greifende Zusammenarbeit der Akteure. Einen ersten Ansatz zur Einbindung von Wasserstoff in den regionalen Kontext der Energiewende mit den dafür benötigten Akteuren bieten hier die Erfahrungen aus regionalen Stakeholder-Dialogen.

rEgionalE h2-ökonoMiE StärkEn Es finden sich nach wie vor keine allgemeingültigen Geschäftsmodelle für eine Wasserstoffökonomie. Es gibt zwar Regionen, die kon-kretes Interesse an der Einbindung von Wasserstoff in ihr Erneuerbare-Energien-System haben, häufig fehlen aber das Wissen und eine professionelle Unterstützung bei der Umsetzung.

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WEitErBildung

Im Rahmen dieses Projektes wurde mit Stakeholdern des Kreises Steinfurt (NRW) ein Konzept zur Integration von Wasserstoff in die regionale Energiewende erarbeitet. Die Steinfurter Flexkraftwerke kanalisieren die erneuerbaren Ener gien in die unterschiedlichen Energiemärkte (Strom, Gas/Wärme, Verkehr) und beugen durch nachfrageorientiertes Einspeisen einer temporären oder absoluten Überlastung der Stromverbund- bzw. -übertragungsnetze vor (s. Abb. 2). Sie sorgen somit primär für eine postfossile Kraft- und Brenn-stoffproduktion in der Region. Die angefertigten Analysen zeigen die Potentiale einer regionalen Wasserstoffwirtschaft,

aber auch die Herausforderungen bei der Realisierung unter aktuellen politischen und regulativen Rahmenbedingungen. In einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung wurde die Steinfurter Konzeptidee einer postfossilen, regionalen Ener-giewirtschaft von den teilnehmenden Bürgern durchgehend positiv beurteilt und für unterstützenswert befunden.

Die Wasserstoffökonomie könnte insbesondere in der Ener gie- und Verkehrswende eine Schlüsselrolle spielen, wenn die Lobbyarbeit mehr auf die Gesamtstory abzielen würde. Dazu müsste – wie die Ansätze in Steinfurt zeigen – die Ge-schichte auf die Lösung der Probleme umgestrickt werden >>

Abb. 1: Wasserstoffmobilität im Trend [Quelle: InnoZ, Datenbasis: LBST u. TüV Süd, H2 Mobility, Hydrogen Analysis Ressource Center]

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Bevölkerungsschichten in Deutschland im Alltag der Energie-wende zu wenig sichtbar. Ebenso werden die bestehenden po-litischen, rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen und die aktuellen Kostenstrukturen als hinderlich für die Re-alisierung einer Wasserstoffökonomie gesehen. Derzeit bietet das novellierte EEG für Energieproduzenten keine Anreize zur Energiespeicherung in Form von Wasserstoff. Im Gegenteil: Elektrolyseure werden als Letztverbraucher eingeordnet, so dass bei der Wasserstofferzeugung und anschließenden Rück-verstromung die EEG-Umlage, die Stromsteuer und weitere Umlagen gezahlt werden müssen. Um ein integriertes sowie erneuerbares Energiesystem zu schaffen und die Energiewen-de umzusetzen. bedarf es jedoch aller alternativen technolo-gischen und organisatorischen Lösungsansätze zusammen. ||

Literatur [1] Zimmer, René (2013): HyTrust – Auf dem Weg in die Wasser-

stoffgesellschaft [2] Hölzinger, Nadine (2016): Die Steinfurter Flexkraftwerke. Posi-

tionspapier der regionalen Akteure aus dem Kreis Steinfurt, NOW [3] Hölzinger, Nadine; Schmidt, Anke (2016): Die Steinfurter

Flexkraftwerke. Eine Region realisiert die Energiewende, NOW

Autoren:Prof. Dr. Andreas Knie [email protected] Schmidt [email protected] Epp [email protected]

Alle vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, Berlin

und dürfte nicht auf die Darstellung technischer Eigenschaf-ten konzentriert bleiben. Die bisherigen Diskursräume müs-sen geöffnet und neue Akteure hinzugewonnen werden. Von Nutzerseite wird erwartet, dass die Auswahl an H2-Pkw grö-ßer wird und dass genügend attraktive Fahrzeuge deutscher Hersteller verfügbar sind. Strenge verbindliche CO2-Emissi-onsgrenzwerte erhöhen voraussichtlich die Kaufbereitschaft für grüne Produkte. Außerdem muss die Wasserstoffinfra-struktur für Mobilitätsanwendungen ausgebaut werden.

nutZEn dEFiniErEn Es wäre ratsam, unter Einbindung re-gionaler Akteure eine gemeinsame Vision zur Energiewende mit Wasserstoff als Baustein zu entwickeln, um so die Wert-schöpfung sowie die Gestaltungshoheit vor Ort zu halten. Ein konkretes eigenes Interesse der jeweiligen Stakeholder an der Einführung der Wasserstoffökonomie motiviert zur aktiven Beteiligung. In Regionen mit vielen Windparks entsteht bei-spielsweise auf Seite der Betreibenden oder auch auf Steuerzah-lerseite eine persönliche Betroffenheit im Umgang mit „über-schüssigem“ Windstrom, der nicht ins Netz eingespeist wird. Bislang wird darauf mit einem Abregeln der Windanlagen reagiert. Hier können die in der Region Steinfurt entwickelten Flexkraftwerke eine attraktive Lösung bieten, weil Windstrom nachfrageorientiert eingespeist und die nicht genutzte erneu-erbare Energie für die Produktion von Wasserstoff verwendet werden kann. Dies bringt neues Potenzial für die nachhaltige Gestaltung der Sektoren Verkehr und Wärme mit sich.

Um ein Konzept zur sektorübergreifenden Integration von Wasserstoff tatsächlich zu realisieren, ist eine staatliche Risikobeteiligung notwendig. Zudem ist politische und recht-liche Planungssicherheit zu schaffen. Bisher lassen sich große Investitionen in die Wasserstofftechnologien kaum rechtferti-gen, da eine oft noch ungenügende Technologieperformance, fehlende Wertschöpfungsketten oder sich ändernde rechtliche Rahmenbedingungen unkalkulierbare Risiken bedeuten.

PräSEnZ ErhöhEn Wasserstoff und Brennstoffzellen sowie die Aktivitäten der Wasserstoff-Community sind für breite

Abb. 2: Die Steinfurter Flexkraftwerke [Quelle: [2]]

WEitErBildung

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intErnational

BZ-MARkT: TRANSpoRTBEREICH wäCHST RASANTFuel Cell Industry Review von E4tech

thema: International autoren: Franz Lehner, David Hart

Im November 2016 wurde der Fuel Cell Indus-try Review 2016 mit Marktdaten und Analysen veröffent l icht . Seit 2014 kon-taktiert dafür ein Team um E4tech weltweit Brenn-stoffzellenfirmen, aggregiert deren Lieferzahlen und zeigt Entwick-lungen in der Branche auf. Im Folgenden wer-den einige Aus-züge vorgestellt und es wird er-

läutert, welche Änderungen sich an den im November veröf-fentlichten vorläufigen Zahlen (s. HZwei-Heft Jan. 2017) für 2016 zwischenzeitlich noch ergeben haben.

In vielerlei Hinsicht war 2016 ein erfolgreiches Jahr für die Brennstoffzellenindustrie. Die elektrische Leistung der welt-weit ausgelieferten Brennstoffzellensysteme lag mit etwa 480 MW deutlich über den 300 MW in 2015. Das Wachstum der Industrie beruht in den letzten Jahren vor allem auf den gestiegenen Produktions- und Verkaufszahlen von BZ-Fahr-zeugen, die in 2016 nun erstmals den wichtigsten Markt für Brennstoffzellen darstellen. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen.

Zwar ist Hyundai mit dem ix35 weiterhin gut vertreten, und auch Honda ist mit dem Clarity nun neu dabei, aber mit Abstand die meisten BZ-Pkw kommen bereits das zweite Jahr in Folge von Toyota. Mit dem Mirai haben sich die J apaner in wenigen Jahren sozusagen zum größten Brennstoffzellen-hersteller der Welt entwickelt. Die meisten der branchenweit über 2.000 neuen BZ-Fahrzeuge gehen derzeit nach Japan und Kalifornien, gefolgt von Europa. Die BZ-Leis tung je

CONVERGENCEIndustrY

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Über 1.600 Teilnehmer: Der Kongress für die Potenziale der aufbrechenden Energiebranche. Von Sektorkopplung über neue Partnerschaften bis zu Urban EcoMobility.

Modell variiert zwischen 100 und 130 kW Leistung, womit sich die Fahrzeuge deutlich in der Megawatt-Statistik be-merkbar machen.

Daneben tragen im Transportsegment – wie auch schon in den Vorjahren – Flurförderfahrzeuge für Logistikzentren in Nordamerika zum BZ-Aufwärtstrend bei. Anfang 2017 gab Plug Power bekannt, in 2016 über 4.000 BZ-Systeme für diese Anwendung geliefert zu haben. Insgesamt sind nun mehr als 10.000 BZ-Gabelstapler in Betrieb. Mit Nuvera Fuel Cells, das mittlerweile zu Hyster-Yale gehört, ist in 2017 mit Stückzahlen von einem weiteren Akteur in diesem Segment zu rechnen.

Andere Fahrzeugtypen wie Busse, Bahnen und Lkw ha-ben zwar in 2016 nur bedingt zur Lieferstatistik beigetragen, aber in 2017 kann mit einem deutlichen Wachstum bei BZ-Bussen gerechnet werden. Dies zeichnete sich bereits 2016 in den unveröffentlichten Stückzahlen für BZ-Module und Stacks ab (gezählt werden die finalen Produkte, also das BZ-Fahrzeug, nicht das BZ-Modul). Demnach dürfte China zum Leitmarkt für BZ-Busse werden und mit mindestens 300 neuen Bussen in 2017 dieses Segment anführen.

china alS lEitMarkt Für BrEnnStoFFZEllEn? Die attraktiven finanziellen Förderanreize sowohl für BZ-Busse als auch für BZ-Pkw und andere Fahrzeuge im Rahmen von Chinas New Energy Vehicle Program sorgten in 2016 für Goldgräberstimmung in Fernost. Viele bekannte und füh-rende BZ-Firmen wie Ballard, Hydrogenics und Plug Power gingen Liefervereinbarungen mit chinesischen Unterneh-men ein. Und auch Chinas einheimische Akteure arbeiten sehr aktiv daran, schnell BZ-Know-how im Land aufzubau-en, was sich auch im Anwerben von Fachkräften aus Nord-amerika und Europa bemerkbar macht. Die Zeichen stehen gut, dass sich China innerhalb weniger Jahre zu einem der wichtigsten BZ-Märkte entwickeln wird.

Die drückenden Probleme bei der Luftqualität und Be-mühungen im Rahmen des Klimaabkommens sind Treiber, die Bestand haben werden. Der Aufbau einer einheimi-schen BZ-Industrie wurde denn auch in Form einer natio-nalen Strategie formalisiert, deren Roadmap sich bis 2030 erstreckt. Am Beispiel der lokalen Elektroautoindustrie zei-gen sich allerdings auch die Schwierigkeiten, die mit der >>

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intErnational

Initiierung eines ganzen Industrie-zweigs quasi über Nacht entstehen kön-nen. Hier wurden zu Jahresbeginn 2017 abrupte Änderungen an der Förderung batterieelektrischer Fahrzeuge vorge-nommen, um Betrug und unseriöse Anbieter aus dem Markt zu bekommen. Wohl eine notwendige Maßnahme, die bei Beobachtern aber zumindest kurz-fristig für Verunsicherung bezüglich Planbarkeit in China sorgte.

Quo vadiS, StationärE BrEnn-StoFFZEllE? Bis vor wenigen Jahren war der Brennstoffzellenmarkt vor allem durch stationäre Anwendungen geprägt. Wie sich nach Aktualisierung der vor-läufigen Zahlen vom November gezeigt hat, gab es 2016 anstatt leichten Wachs-tums eine Stagnation im Markt. Die wesentlichen Akteure für große Anlagen (100 kW bis mehrere MW) sind hier nach wie vor FuelCell Energy, Bloom Energy, Doosan und Fuji Electric. Dane-ben arbeiten Mitsubishi Hitachi, GE, LG und einige weniger bekannte Entwickler an Produkten für dieses Segment.

Der Markt konzentriert sich nach wie vor auf Südkorea und die USA. In Süd-korea ist weiterhin der Renewable Port-folio Standard in Kraft, eine Regelung, die Energieversorger verpflichtet, neue und erneuerbare Energien auszubau-en, wobei Stromerzeugung aus Brenn-stoffzellen dabei doppelt angerechnet wird. Allerdings ist das Marktumfeld im Stromsektor dort derzeit schwierig und das Investitionsklima für Brennstoff-zellenprojekte nicht mehr so positiv wie noch in den vergangenen Jahren.

Im anderen Hauptmarkt für große stationäre BZ-Anlagen, den USA, konnte der Wegfall der Investment Tax Credits für Brennstoffzellen zum Jahresende 2016 politisch nicht mehr rechtzeitig aufgehalten werden. Zudem gab es Änderungen im kalifornischen Self-Generation Incentive Program, das seither mehr Gelder für Energiespei-cher und weniger für Brennstoffzellen zur Verfügung stellt. Es wird also span-nend werden, wie die BZ-Firmen in 2017 mit den neuen Marktbedingungen zurechtkommen werden. FuelCell Ener gy musste Ende 2016 bekannt ge-ben, dass die Finanzierung einiger gro-ßer Projektvorhaben in den USA vorerst gescheitert ist, was die Firma zu Perso-nalabbau und kurzfristiger Halbierung der Produktion von 50 auf 25 MW pro Jahr in ihrem Stammwerk zwang.

Mit zum Jahreswechsel 2016/2017 insgesamt um die 200.000 Mikro-KWK Anlagen bleibt das Enefarm-Programm in Japan ein Eckpfeiler des BZ-Marktes,

Abb. 1: Jährlich ausgelieferte BZ-Leistung nach Anwendungsart 2011 bis 2016 (Megawatt)

Abb. 2: Jährlich ausgelieferte Stückzahlen nach Anwendungsart 2011 bis 2016 (1.000 Stück)

Abb. 3: Jährlich ausgelieferte BZ-Leistung nach Marktregion 2011 bis 2016 (Megawatt)

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auch wenn das ursprüngliche Ziel von 1,4 Mio. Stück bis 2020 wohl kaum mehr zu schaffen ist. Interessant ist in 2016 ins-besondere der starke Zuwachs von SOFC-Systemen, die nun einen bedeutenden Marktanteil neben den bekannten PEM-Aggregaten von Panasonic und Toshiba aufweisen.

In Deutschland startete in 2016 das Technologieeinfüh-rungsprogramm Brennstoffzellenheizgeräte im Rahmen des Anreizprogramms Energieeffizienz (APEE), womit Anlagen von 250 Watt bis maximal 5 kW elektrischer Leistung geför-dert werden. Das Programm kam allerdings zu spät, um sich noch bei den Absatzzahlen 2016 deutlich bemerkbar zu ma-chen. Dank dieser neuen Förderung könnte sich Deutschland aber nun nach langer Vorbereitungsphase zu einem zweiten bedeutenden Markt nach Japan für diese Geräte entwickeln.

klEinStBrEnnStoFFZEllEn kEinE ErFolgSStory Der Bereich der portablen Anwendungen war gemessen an den Stückzahlen in 2016 stark rückläufig. Grund ist ein Ein-bruch bei kleinen USB-Ladegeräten für Unterhaltungselek-tronik von typischerweise wenigen Watt Ausgangsleistung, da die meisten Firmen in diesem Bereich ihre Aktivitäten eingestellt oder zumindest pausiert haben. Für 2017 ist hier wohl nur mit myFC zu rechnen, das Lieferungen von 1.000 Einheiten nach China im Zeitraum 2017 bis 2018 ankündigte. Weiterhin erfolgreich im portablen Segment sind allerdings Stromaggregate mit üblicherweise um die 100 Watt Aus-gangsleistung, geeignet für diverse netzferne Anwendungen, wie sie insbesondere von SFC Energy vertrieben werden.

vorläuFigE ZahlEn kauM vErändErt Die hier abgebil-deten Marktdatendiagramme stammen aus dem im Novem-ber 2016 veröffentlichten Fuel Cell Industry Review und stellen die für 2016 noch vorläufigen Lieferzahlen dar. Für die letzten Monate des Jahres flossen darin Abschätzungen der Hersteller und Ausblicke ein. Im Folgejahr fragt E4tech bei den Herstel-lern nach, ob sich rückblickend die Zahlen noch geändert ha-ben. Bisher zeichnet sich dabei ab, dass die Megawattzahl für 2016 etwas über den im November veröffentlichen 480 MW liegen wird, die 500-MW-Marke aber knapp verfehlt wurde. Zudem verschieben sich einige MW zwischen den Anwen-dungskategorien, da der stationäre Bereich zum Jahresende geschwächelt hat, was aber von einem Plus an BZ-Fahrzeugen überkompensiert wurde. Die Stückzahlen für 2016 müssen wohl um wenige Tausend nach unten korrigiert werden, da Japan die Marke von 50.000 Enefarm-Geräten in 2016 noch nicht erreicht hat. Die abschließenden Zahlen für 2016 sowie vorläufige Zahlen für 2017 werden wie gewohnt im November im nächsten Fuel Cell Industry Review veröffentlicht. ||

Literatur: D. Hart, F. Lehner, R. Rose, J. Lewis; The Fuel Cell Industry

Review 2016. Nov. 2016

Autoren:Franz Lehner

[email protected] Hart

[email protected] E4tech, Lausanne/Schweiz

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Gesamtbericht mit Lieferzahlen, Datentabellen, Ana-lysen und Kommentaren als kostenloses Download: www.FuelCellIndustryReview.com

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wHEC IN BRASILIENDie 22. Welt-Wasser-stoff-Konferenz (World Hydrogen Energy Confe-rence) findet im nächs-ten Jahr in Brasilien statt – und zwar mit

Hilfe eines deutschen Veranstalters. Mit-Organisator der WHEC 2018, deren Schirmherrschaft wieder die IAHE (In-ternational Association for Hydrogen Energy) übernimmt, wird voraussichtlich die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH sein. Gastgeber in Rio de Janeiro vom 17. bis zum 22. Juni 2018 sind das Laboratório de Hidrogênio (Lab H2) sowie das Instituto Alberto Luiz Coimbra de Pós-Graduação e Pesquisa de Engenharia (COPPE UFRJ).

Die Peter Sauber Agentur veranstaltet seit zwanzig Jahren Wasserstoff- und Brennnstoffzellen-Events, sei es die World of Energy Solutions mit f-cell-Symposium und -Messe in Stutt-gart oder der deutsche Pavillon während der internationalen Brennstoffzellenmesse FC Expo in Tokio (s. S. 48). Silke Frank, Bereichsleiterin des Stuttgarter Veranstaltungsunternehmens, bestätigte gegenüber HZwei, dass die Agentur aufgrund ihrer jahrelangen internationalen Aktivitäten über gute Kontakte nach Brasilien verfüge und erfreut sei, den Zuschlag für dieses Branchen-Highlight bekommen zu haben.

Der Call for Papers für die WHEC 2018 startet im April 2017. ||

www.whec2018.com

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JApAN gEHT VoRAN – DEuTSCHLAND STAgNIERTStimmungsbericht von der FC Expo in Tokio

thema: International autorin: Birgit Scheppat

Der deutsche Pavillon auf der 13. FC Expo in Tokio war vom 1. bis 3. März 2017 voll besetzt. Mit von der Partie war auch wieder die H2BZ-Initiative Hessen. Prof. Dr. Birgit Scheppat, Vorstandsmitglied und Professorin der Hochschule Rhein-Main, konnte sich direkt vor Ort ein Bild machen und be-richtet an dieser Stelle für die HZwei aus Japan.

Die Ausstellung hatte ungefähr die gleichen Ausmaße wie letztes Jahr – laut Veranstalter waren es rund 280 Stände, al-lerdings mit einer Reihe neuer Firmen. Neben dem deutschen Stand gab es einen aus Norwegen, Frankreich sowie aus Taiwan. Nordamerika war mit beiden Ländern vertreten, allerdings gab es dort nichts Neues zu entdecken. Die Chinesen – sowohl aus Taiwan als aus der Volksrepublik – machten in diesem Jahr einen weitaus selbstbewussteren Eindruck als noch 2016, als es nur zögerliche Aussagen zu Lieferfähigkeit und Preisen gab.

Gezeigt wurden verschiedenste Brennstoffzellen, insbe-sondere PEM in kleinen und großen Leistungsklassen, und auch unterschiedliche Größen von Wasserstoffspeichern: so-wohl Metallhydridspeicher als auch pfiffige Wechselsysteme für Roller oder Rollstühle. Es gab außerdem kleine H2-Er-zeugungseinheiten, sowohl mit Methanol als auch mittels Elektrolyse. Demgegenüber war der Komponentenanteil für Hochdruckanwendungen, der im letzten Jahr stark vertreten war, diesmal nicht so präsent.

Das Thema Power-to-Gas steht in Japan auf der Tages-ordnung und wird vorangetrieben. Man verfügt zwar noch nicht über die entsprechenden Stromüberschüsse, da die Erneuerbare-Energien-Erzeuger nicht wirklich vorhanden sind, aber man plant diese Themen mit. In den riesigen Ausstellungsbereichen PV und Batterie war die „Hölle“ los: Menschen drängten sich durch die Gänge wie an den Ein-gängen zu einem Fußballspiel.

china Will h2 und BZ Es gibt viele, viele Erwartungen, wobei die japanischen Aussteller überzeugt sind, dass die Technik nicht aufzuhalten ist. Auch China scheint diese Bot-schaft für sich umzusetzen. Prof. Jin Liu (Tsing Innovation

Capital) berichtete beispielsweise über 300 H2-Busse, die in einem Zeitraum von zwei Jahren ausgeliefert werden sollen. Allerdings war unklar, wie denn die Logistik aussieht, um pro Station 100 Busse betanken zu können. Grund für das große Interesse an BZ-Bussen ist laut Jin die „üppige“ Un-terstützung des Staates, der zwei Drittel der Kosten für einen Bus übernimmt. China will diese Technologie – der Preis scheint erst mal keine Rolle zu spielen.

In der Keynote-Session wurde Pierre-Etienne Franc von Air Liquide, der Sprecher des Hydrogen Councils (s. S. 5), zusätzlich ins Programm genommen. Er machte die Wich-tigkeit der Technologie klar – allerdings blieb er sehr vage bezüglich Zeitfenstern und Umsetzungsmaßnahmen. Dann berichtete Masaru Yamazumi vom japanischen Wirtschafts-ministerium METI, dass Wasserstoff zunächst in Australien aus Braunkohle hergestellt und dann nach Japan verschifft werden soll, zumindest in der ersten Phase, in der so gut wie kein Wasserstoff als Beiprodukt vorliegt. Erst soll die Tech-nik kommerzialisiert, dann die H2-Produktion von schwar-zem auf grünen Wasserstoff umgestellt werden. In der letz-ten Phase soll Wasserstoff in großem Stil nur noch grün erzeugt werden. Hintergrund ist, dass es bisher noch keine ausreichenden Speicher gibt und auch nicht die notwendige Kapazität an entsprechenden Erzeugern. Zudem existiert in Japan kein so ausgedehntes Gasnetz wie in Deutschland.

Prof. Christian Mohrdieck von Daimler gab zunächst ein klares Statement ab: „Ja, Wasserstoff ist gut.“ – Aber nicht heu-te, nicht morgen, sondern irgendwann. Die Verbrennungsmo-toren sind noch nicht ausgereizt, erst mal Hybridfahrzeuge, und dann wird man sehen, so sein Tenor. Daimler kommt zwar in diesem Jahr mit einer kleinen Anzahl an GLC-Exemplaren, dann folgte jedoch ein Aber, noch ein Aber und noch ein Aber

– die Japaner verstanden und verließen in Scharen den Raum.Für mich ein Déjà-vu: Die Situation war wie 1992, als der

damalige RWE-Vorstand erklärte, Solarmodule würden im-mer ein Nischenprodukt bleiben und die Erneuerbaren nie-mals die bestehende Struktur gefährden. Man kann und darf sich irren – die Konsequenzen für Deutschland werden wie-der dramatisch sein –, aber wo bleibt eigentlich der Mut zu dem vielen Geld, das nicht nur die einzelne Firma in Wasser-stoff und Brennstoffzelle gesteckt hat, sondern alle Bürger?

Es ist wirklich ein Elend, all diese Haderer, diese Mut-losigkeit zu beobachten. Deutschland, deine Unternehmen sind Verwalter, keine Erneuerer!

ProBlEME anSPrEchEn Wirklich interessante Informatio-nen gab es im Gespräch mit Björn Siemonsen, NEL, und Kris-tian Vik, Secretary General Norwegian Hydrogen Forum: In Norwegen sind die Themen Schiffe und „emissionsfreie Tou-ristik“ hochaktuell, deswegen sind für empfindliche Habitate emissionsfreie Elektroschiffe (Sightseeing, Fähren etc.) in Planung, Kreuzfahrtschiffe und Busse (Coaches) sollen emis-sionsfrei werden. Man hat durch Marktrecherchen erkannt, dass es eine „zahlungskräftige Klientel“ gibt, die bereit ist, für ihr grünes Gewissen deutlich tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es wirklich nachhaltig ist. Die Idee, Elektrobusse mit ei-ner Dieselheizung auszurüsten, funktioniert natürlich nicht. Wie wäre es stattdessen mit Fernbussen und Wasserstoff?

Abb. 1: Ein Highlight war der „Neue“ aus dem Hause Honda[Quelle: Scheppat]

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Ein wirklich leidiges Thema sind die Kom-pressoren für Tankstellen: Ei-nige der derzeit am Markt agie-renden Unter-nehmen wollen oder können al-lerdings den Un-mut nicht wahr-nehmen, gelten als abgehoben, kommen mit

Pseudoerklärungen und schaden damit der ganzen Bran-che. Dabei scheint jedem bewusst zu sein, dass das Thema wasserstoffbetriebene Mobilität nur mit funktionierenden Befülleinheiten erfolgreich sein kann. Auf der Kundenseite wird viel gemunkelt, aber man will nicht der Stänkerer sein, wenn die Probleme publik werden. Allerdings sollen Mem-brankompressoren laufen und nicht stehen. Bei anderen Sys-temen, die gut funktionieren, klappt bei einer Störung die Versorgung mit Ersatzteilen nicht. Teils sind Störungen aber auch an der Tagesordnung, oder, oder, oder …

Jeder, der in einem neuen Technologiefeld aktiv ist, weiß, dass es Anfangsschwierigkeiten gibt. Man kann nur hof-fen, dass die Einstellung zu diesen Problemen eine andere wird. Mit Grausen denke ich an die Vorstellung, dass wir in Rhein-Main elf fahrbereite Busse haben, die aber über Wo-chen nicht betankt werden können – der Horror pur und das Ende der Technologie für eine lange Zeit. Hier wünsche ich mir eine Lösung, die sowohl den Lieferanten der Betan-kungseinheiten wie auch den Tankstellenbetreibern hilft. Wegmurren geht nicht, und Beleidigtsein ist ebenfalls keine Alternative.

Wo StEht dEutSchland? Die Gäste am Gemeinschafts-stand fragten häufig danach, wo Deutschland steht und wo es hingehen wird. Es bekam viel Lob für seine Energiewen-de, und es gab Nachfragen bezüglich der nächsten Schritte. Chinesische Standbesucher waren eher auf Einkaufs- bezie-hungsweise Verkaufstour: Einkaufen wollten sie im Bereich Elektrofahrzeuge/Busse, verkaufen wollten sie ihre kleinen Brennstoffzellen und Komponenten. Die Zahlen, die man zu den chinesischen Busprojekten hörte, waren beeindruckend: Keine zehn Busse, nein, immer gleich über oder mehrere Hundert. Fragen zur Befülllogistik wurden aber eher aus-weichend beantwortet.

Alle Städte in China sind mit ihrem Personentransport involviert: Sie kaufen sich das Know-how aus dem Ausland dazu, weil sie überzeugt sind, mit elektrischen Antrieben den bestehenden Nachteil im Bereich Verbrennungsfahr-zeuge ausgleichen zu können. Unklar blieb indes, woher der Schwenk in Richtung Wasserstoff kommt. Mehrfach wurden jedoch Probleme genannt, die bedingt sind durch die Alte-rung der bisher verwendeten Batteriesysteme, deren Recy-cling und – wie erstaunlich – die Ladeinfrastrukturkosten und die notwendigen Netzanpassungen.

rahMEnBEdingungEn anPaSSEn Schönreden hilft nicht – die deutschen Automobilunternehmen müssen ihre wacklige Haltung bei BZ-Fahrzeugen überdenken. Wo sind die Führungspersonen, die diesen Schlingerkurs beenden? Die Politik muss sich fragen lassen: Wann setzt man den Da-

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men und Herren – nach all dem vielen Geld – endlich die Ziele, die ja auch den Unternehmen Sicherheit geben? Viel-leicht hilft ein Gesetz wie in Kalifornien mit einem Prozent-satz an emissionsfreien Fahrzeugen.

In Japan gibt es hohe Subventionen: Ein BZ-Fahrzeug kos tet heute etwa 70.000 Mio. Euro, davon werden rund 20.000 Euro vom Staat übernommen. Großzügig, kann man da nur sagen. Bei den stationären Systemen (SOFC oder PEM) soll der Preis im Laufe von sieben bis acht Jahren halbiert werden. Mit dem Aufbau der H2-Infrastruktur wird ein Umstieg auch bei Kleinlastern und Schwertransport er-wartet. Die Japaner geben sich dafür einen klaren Rahmen.

Bei China weiß man nicht genau, wie es wird. Korea ist ebenfalls klar aufgestellt und betreibt alle relevanten Tech-nologieaspekte mit klarer Stringenz. In den USA sind die Bundesstaaten die treibenden Kräfte. Wann und ob der Rest der Welt folgt, wird sich zeigen.

dEutSchland vErSPiElt vorSPrung Europa entwi-ckelt sich indes auseinander: In Frankreich gibt es eine Rei-he von Aktivitäten, ähnlich in Großbritannien und natür-lich stark ausgeprägt in Skandinavien. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Deutschland seinen technologischen Vorsprung verspielt hat. Das Umschwenken aus einem er-starrenden System, mit Angst vor Fehlern und dem Glau-ben, die Erfahrung der anderen lasse sich über „Nacht“ per Geld kaufen, wird dazu führen, dass Mobilität mit Brenn-stoffzelle und Wasserstoff nicht mit Deutschland verbun-den werden wird. Nach dieser Messe fürchte ich, dass ohne ein sehr schnelles und bewusstes Handeln der Standort Deutschland keine relevante Rolle in diesem neuen Tech-nologiefeld mehr spielen wird.

Einzelne Unternehmen haben zwar Chancen, die breite Menge aber nicht. Für alle, die es nicht mehr parat haben: 63 % eines Elektrofahrzeugs sind keine autospezifischen Teile. Die kann jedes Unternehmen bauen. Die Schlüssel-komponenten sind die Elektromotoren, die Leistungssteue-rung und der Energiespeicher. Was werden wir in Deutsch-land davon weiterhin herstellen?

Alternativ zum Fahrzeugmarkt entwickeln sich viele verschiedene Kleinanwendungen: Scooter, Rollstühle, Golf-carts sowie Anwendungen für Sonderbereiche und Material Handling. Für all diese Technologien sind die Komponenten vorhanden und warten darauf, dass sie jemand „smart“ zu-sammenbaut. Ganz klar, die Kosten müssen noch runter – aber auch da erwartet man für die nächsten Jahre erhebliche Reduzierungen, insbesondere mit dem Aufbau von Ferti-gungskapazitäten.

Vielleicht sehe ich auch zu schwarz – es wäre mir recht –, doch eines habe ich aus Tokio mitgenommen: Wasser-stoff und die damit verbundenen BZ-Technologien werden zu Produkten, werden langsam, aber stetig ihr Geld verdie-nen. Woher die Technologien kommen werden, ist für mich auch fast schon entschieden: Sie werden von dort kommen, wo das Know-how ist im Bereich Komponentenfertigung und daraus folgend bei Systemen. Ob das Europa sein wird? Vielleicht zeigt die Hannover Messe, dass ich mich irre – das würde ich in diesem Falle sehr gerne … ||

H2BZ-Initiative Hessen in Hannover: Halle 27, Stand B69

Autorin:Prof. Birgit ScheppatHochschule RheinMain

[email protected]

Abb. 2: Pavillon-Organisatorin Silke Frank und Prof. Birgit Scheppat (r.) [Quelle: Peter Sauber Agentur]

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AuFBAu EINER H2-wIRTSCHAFTJapan bekennt sich zum Wasserstoff

thema: International autor: Robert „Bob“ Rose

Japan unterstützt nach wie vor uneingeschränkt die Integration von Wasserstoff in den nationalen Energiemix und sucht dafür in Europa und – in geringerem Maße auch in den USA – nach Unterstützung bei Entwicklungsaktivitäten sowie nach neuen Märkten. Dort ansässige Heizgerätehersteller haben bereits europä-ische Partner gefunden und können dadurch an FCH-JU-Fördergeldern teilhaben. Jetzt versucht Toyota im Automobilsektor die Brennstoffzelle zu etablieren und hat im Stillen bereits Netze auf höchstem Niveau aufgebaut, um einen interna-tionalen Firmenzusammenschluss ins Leben zu rufen. Herausgekommen ist der Hydrogen Council, der sich im Januar 2017 in Davos vorstellte.

Wenn es tatsächlich gelingt, die Firmen-Chefs der beteiligten Unternehmen ganz für dieses Thema zu gewinnen, könnte das ein wesentlicher Schritt in Richtung

Wasserstoff in diesem Jahr sein. Aller-dings ist noch kein US-amerikanisches Unternehmen beteiligt. Dies kann sich aber noch ändern.

FahrZEugEntWicklung Vor etwa einem Jahr präsentierte Honda die neuste Version des Fuel Cell Clarity, lie-ferte jedoch zunächst nur recht wenige Fahrzeuge aus. Voraussichtlich dürfte es 2020 einen vehementeren Kommer-zialisierungsvorstoß geben, dann mit der Vorgabe, das Fahrzeug zu einem

„erschwinglichen Preis“ anzubieten. Um dies realisieren zu können, kooperieren Honda und General Motors seit 2013 auf der Forschungs- und Entwicklungs-schiene. Im Januar 2017 verkündeten die beiden Autobauer nun die Formie-rung eines Joint Manufacturing Ven-tures: Fuel Cell System Manufacturing, LLC. Dieses neue Gemeinschaftsunter-nehmen soll zukünftig BZ-Systeme mit einem neuen Stack (s. Abb. 1) in einer bereits bestehenden GM-Fabrik rund 35 km südwestlich von Detroit bauen.

Die beiden Firmen beabsichtigen, rund 80 Mio. Euro zu investieren und 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Ver-glichen mit herkömmlichen Standards in der Autoindustrie erscheint dies als eine bescheidene Summe, wobei abzu-warten ist, was für ein Produktionsvo-lumen die Fabrik hat.

Abb. 1: Der „Next Generation Fuel Cell Stack“ [Quelle: GM]

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Toyota produziert in seiner Motomachi-Fabrik bei Tokio, wo erklärtermaßen der Einsatz von Wasserstoff ausgewei-tet werden soll. Dort starteten die Japaner kürzlich auch mit dem Betrieb von zwei BZ-Gabelstaplern. Zudem wer-den derzeit Techniken und Strategien für den H2-Einsatz in der Fabrik und bei der Fahrzeugfertigung erarbeitet – Im-plementierungsziel ist 2020. Dann wird auch – passend zur Olympiade – die nächste Fahrzeuggeneration erwartet.

Vom Mirai sollen zunächst rund 3.000 Stück im Jahr ge-baut werden. Seit Ende 2015 wurden bislang 2.850 in Kun-denhände übergeben. Diese Zahl ist gut bekannt, weil Toyo-ta im Februar 2017 eine Rückrufaktion starten musste, um ein Problem mit der Ausgangsspannung zu beheben.

Währenddessen hat Toyota in den USA eine Koopera-tion mit Shell gestartet, um sieben H2-Stationen in Kali-fornien aufzubauen. Shell ist seit einigen Monaten dabei, seine H2-Aktivitäten in den Vereinigten Staaten wieder signifikant zu verstärken. Vor einigen Jahrzehnten war der Ölmulti dort bereits sehr aktiv gewesen, hatte aber zwischenzeitlich seine US-Shell-Hydrogen-Abteilung ge-schlossen. Jetzt bemühen sich Shell und Toyota um rund 15 Mio. Euro von der California Energy Commission für den Bau der neuen Stationen. Bislang wurden H2-Tankstellen in dem Sonnenscheinstaat vornehmlich von lokalen oder regionalen Entwicklern gebaut. Indem Shell jetzt wieder mitmischt, könnten sich auch andere Ölunternehmen dazu animieren lassen, sich ebenfalls in diesem Marktspektrum zu engagieren.

JaPan vErFolgt konkrEtE ZiElE Der neue Wasser-stoffenergieplan ist in Japan mit mehr Details und einigen Änderungen bei den Zielvorgaben derzeit auf einem guten Weg. Er sieht unter anderem vor, dass die Zahl der Brenn-stoffzellenautos bis zum Jahr 2020 auf 40.000 wachsen soll. 2025 könnte sie dann bei 200.000 und 2030 bei 800.000 lie-gen. Im Bussektor wird mit 100 BZ-Fahrzeugen bis 2020 gerechnet. Darüber hinaus soll die Kommerzialisierung von BZ-Lkw und -gabelstaplern vorangetrieben werden. Auf jeden Fall möchte Japan anlässlich der Olympischen Spiele in Tokio sein H2-Know-how öffentlichkeitswirksam zur Schau stellen.

Der benötigte Wasserstoff dafür soll recht symbolträchtig in der Präfektur Fukushima mit Hilfe erneuerbarer Energien hergestellt werden. Ende 2016 gab es auf der Insel 78 in Be-trieb befindliche und 15 geplante Wasserstofftankstellen. Bis zum Jahr 2020 sollen daraus 160 und bis 2025 rund 320 wer-den. Sowohl für die Fahrzeuge als auch für die Infrastruktur (Aufbau und Betrieb) sieht die Regierung die Notwendigkeit von staatlichen Förderprogrammen.

Die Vorgaben im Bereich der Hausenergieversorgung lauten: 1,4 Mio. BZ-Heizgeräte bis zum Jahr 2020 und 5,3 Mio. bis 2030. Das Beratungsbüro E4tech geht davon aus, dass derzeit rund 190.000 Module installiert sind. Weitere Entwicklungsarbeiten sind in vollem Gange beziehungswei-se in Planung, ebenso im Kraftwerkssektor wie bei Backup-Systemen im Telekommunikationsbereich.

Ein vergleichsweise neuer Bereich, der zunehmend mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist die Herstellung und Spei-cherung von Wasserstoff. Dies betrifft insbesondere die H2-Erzeugung mit Hilfe erneuerbarer Energien, H2 als In-dustrienebenprodukt, H2 als Energiespeicher sowie Power-to-Gas. Darüber hinaus will die japanische New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte implemen-tieren. Bei drei angekündigten F&E-Vorhaben soll beispiels-weise die H2-Verbrennung in Turbinen erprobt werden, weil in diesem Bereich mit einem großen Entwicklungspotential gerechnet wird. Zudem sind sechs Projekte mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zur Netzstabilisierung avisiert.

NEDO unterstützt weiterhin Projekte, bei denen es um die Entwicklung der PEM- und SOFC-Technik geht, wobei ein zunehmendes Interesse an SOFC-Einheiten für Kleinge-werbe und Industrieanwendungen zu verzeichnen ist. Hier könnten im Laufe des Jahres 2017 erste Geräte ausgeliefert werden.

Das Forschungsbudget für BZ-Aktivitäten in Japans Haushalt liegt bei etwa 790 Mio. Euro, inklusive der Sub-ventionen für BZ-Heizgeräte (87 Mio.), H2-Tankstellen (44 Mio.) und BZ-Fahrzeugen (117 Mio.). Weitere wich-tige Posten sind H2-Versorgung (460 Mio.), Fahrzeug-F&E (34 Mio.), Tankstellen-F&E (37 Mio.) sowie H2-Produktion,

-Transport und -Speicherung (11 Mio.). ||

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TRuMp VERuNSICHERT H2- uND BZ-BRANCHEKeine guten Nachrichten aus den USA

thema: International autor: Robert „Bob“ Rose

Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat für Verwirrung und Ungewissheit im Wasserstoff- und Brennstoffzellensektor bezüglich weiterer Energiepro-gramme geführt. Der neue republikanische Präsident hatte Energiepolitik bislang nicht auf seiner Prioritätenliste. Ganz im Gegenteil: Der Kohlebergbau soll nun doch nicht, wie von Obama favorisiert, reduziert werden – ein fragwürdiger Schritt angesichts des Wettbewerbs mit billigem Erdgas.

Der US-Kongress hatte beschlossen, Steuergutschriften für Brennstoffzellen am 31. Dezember 2016 auslaufen zu lassen. Die Einführung des neuen Präsidenten in sein Amt wirft nun die Frage auf, wie eine weitere Programmfinanzierung aussehen könnte und ob überhaupt eine Wiederbelebung der Steuerermäßigungen wahrscheinlich ist.

Trumps Wahl des Energieministers fiel auf den ehemaligen Texas-Gouverneur Rick Perry, der der Öl- und Gasindus trie nahesteht. Dieser hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, das Energieministerium komplett abzuschaffen, nahm jedoch mittlerweile Abstand von dieser Idee. Allerdings schlugen Re-publikaner im Kongress vor, sowohl das Amt für Energieeffi-zienz und erneuerbare Energien, das die PEM-Brennstoffzel-lenprogramme verwaltet, als auch das Amt für fossile Energie, das die SOFC-Programme verwaltet, abzuschaffen.

Der erste Haushalt des Präsidenten, der diesen März heraus-kam, sah eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausga-ben vor und umfasste höhere Budgets für Strafverfolgung, Veteranen und Grenzschutz. Insgesamt könnten sich diese Mehrausgaben auf über 60 Mrd. US-$ belaufen, wobei der Präsident versprochen hat, stattdessen andere Ausgaben zu reduzieren. Dies wird zweifellos den Druck auf die For-schungsbudgets der Energieabteilung erhöhen. Die endgül-tige Abschaffung der beiden Büros würde nur 3 Mrd. US-$ sparen.

Das Forschungsbudget des Department of Energy (DOE) umfasst rund 150 Mio. US-$ einschließlich der Grundlagen-forschung. Es wäre eine angenehme Überraschung, wenn dieser Betrag für das Finanzjahr 2018 (ab 1. Oktober 2017) genehmigt werden sollte.

Das Auslaufen der Steuervergünstigungen für Brenn-stoffzellen stellt eine große Herausforderung für die Indus-trie dar. Bislang gab es eine 30%ige Investitionsgutschrift von bis zu 1.000 US-$ pro Kilowatt für Stromerzeugungs-systeme und Gabelstapler sowie von bis zu 8.000 US-$ für Brennstoffzellenfahrzeuge.

Der Präsident und der Kongress scheinen entschlos-sen, einen großen Steuerschnitt sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatpersonen durchzuführen, inklusive des Krankenversicherungssystems. Dies würde das Bundesde-fizit jedoch um mehrere Billionen Dollar erhöhen. Die Ge-währung selbst einer geringen Steuervergünstigung durch die Erneuerung der Brennstoffzellenkredite ist daher wenig wahrscheinlich.

Ein interessantes Projekt mit ebenso unsicherer Zu-kunft ist die Auswertung von Hydrogen at Scale, das von einem Konsortium mit acht nationalen Instituten durchge-führt wird. Deren vorläufige Schlussfolgerung war, dass ein Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft bis 2050 zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 50 % führen könnte. Die Trump-Administration hat allerdings ihre Posi-tion zum globalen Klimawandel noch nicht klar kundgetan und unterstützt stattdessen die Produktionssteigerung von kohlenstoffbasierten Brennstoffen.

ProBlEME iM kraFtWErkSBErEich Das Geschäft mit großen Stromerzeugungseinheiten in den Vereinigten Staa-ten scheint sich nur langsam zu entwickeln. Sowohl FuelCell

Abb. 1: Bundeskanzlerin Merkel zu Gast bei Trump[Quelle: Bundesregierung/Kugler]

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Energy als auch Doosan haben Entlassungen angekündi-gt, da die Nachfrage aus Korea und den USA gesunken ist. FCE bekam beispielsweise bislang noch immer nicht den Zuschlag für den 63-MW-Kraftpark in seinem Heimatstaat Connecticut. Deswegen verzichtete FCE vorerst auf eine Er-weiterung seiner Fertigungskapazität.

Bloom hält indessen an seiner Geheimhaltungspolitik fest. Es ist allerdings bekannt, dass es einen Antrag für eine Neuemission (IPO) mit frei zugänglichen Aktien eingereicht hat, und zwar im Rahmen eines Programms, das es Unter-nehmen mit einer Bewertung unterhalb von 1 Mrd. US-Dol-lar ermöglicht, solch eine Einreichung heimlich vorzuneh-men. Angesichts der Tatsache, dass Privatanleger mehr als 1,2 Mrd. US-$ in Bloom investiert haben, wäre ein solcher Börsengang zweifellos eine herbe Enttäuschung.

Bloom berichtete zudem an den Staat Delaware, dass es weit hinter seinem Versprechen von vor fünf Jahren zurück-liegt, 900 Arbeitsplätze zu schaffen, wofür das Unternehmen eine staatliche Entwicklungsinvestition bekommen hatte. Es ist nun möglich, dass Bloom einen Teil oder das gesamte Geld zurückzahlen muss. Mittlerweile scheint sicher, dass der Brennstoffzellenhersteller zumindest eine Fertigungs-einheit in Indien aufbaut. Bloom erhält unter anderem Zah-lungen von der Fabrik in Delaware, finanziert durch einen Aufpreis auf Energierechnungen. Dieser Zuschlag wird auf 30 Mio. US-$ über fünf Jahre geschätzt und soll für weitere 15 Jahre fortgesetzt werden.

grEnZWErtE FEStlEgEn In den USA gibt es derzeit etwa 1.000 Brennstoffzellenfahrzeuge, fast alle in Kalifornien. Die California Fuel Cell Partnership (CaFCP) berichtete, dass 25 H2-Stationen eröffnet sind und Projekte laufen, die die Zahl bis Ende 2017 verdoppeln sollen. Die California Energy Commission prüft derzeit die letzte Runde der Vorschläge und wird die Zuschläge voraussichtlich im ersten Halbjahr 2017 erteilen. Es hat ungewöhnlich lange bis zur Entschei-dungsfindung gedauert, vielleicht kompliziert durch den Wiedereintritt von Shell, die mit Toyota sieben Stationen errichten wollen. Zuvor wurden Stationen weitgehend von lokalen und regionalen Unternehmen gebaut.

In seinem jüngsten jährlichen Fortschrittsbericht hat das California Air Resources Board (CARB) seinen Aufruf über 20 Mio. US-$ pro Jahr zur Erweiterung der Infra-struktur erneuert. Gleichzeitig meldete es, dass sich das Tempo der Kommerzialisierung verlangsamt hat: „Kali-forniens Bestand an BZ-Autos auf der Straße wird voraus-sichtlich auf 13.500 Fahrzeuge im Jahr 2019 und 43.600 in 2022 ansteigen. Umfragen bei Autoherstellern haben er-geben, dass vor 2018 weniger Fahrzeuge als ursprünglich erwartet vorhanden sein werden. Allerdings könnten diese Verzögerungen in den späteren Jahren von einer Beschleu-nigung aufgefangen werden.“ Eine derartige Verschiebung der Ziele ist leider sehr häufig im Markt für Brennstoffzel-lenfahrzeuge.

Solch ein Verzögerungseffekt ist auch im Nordosten der USA zu verzeichnen, wo zehn bis zwanzig Stationen ge-plant sind, aber sich noch keine im Bau befindet und auch die Finanzierung noch nicht gewährleistet ist. Honda und

General Motors schauen auf die Zeit nach 2020, während Toyotas Produktionsziel von 3.000 Fahrzeugen pro Jahr die Nachfrage aus Japan, Kalifornien und Europa verzögern wird. Es erscheint aber möglich, dass der neue für 2018 angekündigte Hyundai (s. S. 30) neues Interesse wecken könnte. In den USA scheint die Autoindustrie jedoch noch nicht in Eile zu sein.

Stattdessen hat die Industrie die Trump-Administration um Erleichterungen bei den für 2022 bis 2025 geplanten Kraftstoffverbrauchsregeln für Unternehmen gebeten und argumentiert, dass die niedrige Nachfrage nach effizienten Autos die Erfüllung der Ziele unmöglich mache. Kalifornien erklärte jedoch, wenn die US-Regierung Erleichterungen ge-währen würde, werde es Maßnahmen ergreifen, um an den Zielen festzuhalten. Angesichts der Marktgröße Kaliforniens und der Übernahme von dessen Umweltregelungen durch etwa ein Dutzend Staaten könnte der Sunshine-State die In-dustrie zwingen, den Vorgaben zu entsprechen. Verständlich, dass die Republikaner im neuen Kongress über Einschrän-kungen der kalifornischen Vorreiterrolle diskutieren, um ihre eigenen Fahrzeugstandards durchsetzen zu können.

Indes hat die Fuel Cell and Hydrogen Energy Associati-on (FCHEA) eine neue Kampagne gestartet: Zero Emission

– Zero Compromise. Sie konzentriert sich weitgehend auf den Nordosten, hat aber gerade erst mit ihrer Arbeit und der Ziel-formulierung begonnen. Sie ist professionell geführt, wird aber wohl eine Weile benötigen, um einen Effekt zu erzielen.

Kalifornien hat inzwischen einen neuen Schwerpunkt auf mittlere und schwere Nutzfahrzeuge hinzugefügt. Das Ziel lautet 100.000 Nullemissions- oder nahezu emissions-freie Fahrzeuge bis 2030, wobei auch BZ-Fahrzeuge Teil die-ses Mixes sind. Der Aktionsplan des Landes richtet einen Fokus auf Auslieferungsfahrzeuge und schwere Lkw, die – angesichts der Größe der Häfen von Los Angeles und Long Beach – ein wesentlicher Verursacher von Schadstoffemissi-onen in der Region sind.

Multi-Bus-Flotten gibt es bislang nur in Kalifornien und Ohio, und beide sind vergleichsweise klein und stark sub-ventioniert. Kalifornien verfolgt zwar Pläne für eine Erwei-terung der Flotte, aber die dortige Zero-Emission-Bus-Regel, die einen Stimulus darstellen könnte, bewirkt derzeit an-scheinend eine Konzentration auf andere Technologien.

volkSWagEn Von der US-Volkswagen-Niederlassung kom-men derzeit signifikante Geldmengen für Kalifornien, den Nordosten und andere Staaten, mit denen im Nachhinein die Umweltschäden infolge der Dieselmanipulationen abge-puffert werden sollen. Die Zahlungen könnten sich auf 4,7 Mrd. US-$ belaufen, einschließlich 2 Mrd. US-$, die über zehn Jahre für den Aufbau der Elektrofahrzeuginfrastruk-tur und zugehöriger Programme entrichtet werden sollen. Davon könnten zahlreiche Projekte und Technologien profi-tieren, aber wie bei allen derartigen Vereinbarungen sind die Details komplex und immer noch nicht bestätigt. Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass der Kampf um dieses Geld intensiv sein wird. ||

www.zeroemissions.org

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intErnational

IpHE DISkuTIERT NEuE STRATEgIEN27. Steering Committee Meeting in Hamburg

thema: International autorin: Alexandra Huss

Nachhaltige Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrati-onsaktivitäten der Industrie und der Politik haben weltweit den Markt vorbereitet. Es gibt einen wachsenden Konsens darüber, dass Brennstoffzellen und Wasserstoff als Energie-träger zukünftig eine wichtige Rolle für saubere Energien, im Verkehr und in verschiedenen Industriesektoren spielen werden. Länder wie Deutschland, Japan und die USA, aber auch die Europäische Kommission sind technologisch und politisch Vorreiter, wenn es um den erforderlichen Rückhalt bei Forschung und Entwicklung sowie Demonstration und Marktvorbereitungen geht, die die Tragfähigkeit und Zuver-lässigkeit der H2- und BZ-Technologien herausstellen. Ande-re Länder wie China, Korea oder Großbritannien entwickeln derzeit Strategien und führen Initiativen ein, die einen signi-fikanten Einfluss auf das Erreichen ihrer jeweiligen Energie-, Umwelt- und Verkehrsziele haben. Sie alle sind zusammenge-schlossen in der International Partnership for Hydrogen and Fuel Cells in the Economy (IPHE), einem Zusammenschluss auf Regierungsebene von 18 Ländern und der Europäischen Kommission.

Die IPHE präsentiert sich am 25. April 2017 während der Hannover Messe auf dem Gemeinschaftsstand Wasserstoff,

Brennstoffzellen und Batterien. Als Teil des Public-Forum-Programms wird sie zwei Diskussionsforen mit Regierungs- und Industrievertretern bestreiten, die sich mit den Themen politische Strategien, regulatorische und marktrelevante Aspekte sowie Möglichkeiten für eine beschleunigte Ein-führung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien beschäftigen.

In den beiden IPHE-Foren treten Vertreter aus Industrie und Politik auf, die daran arbeiten, die Marktintegration und den Einsatz sauberer Energie- und Transportsysteme zu fördern. Schwerpunkte bilden die neuesten Entwicklungen im Hinblick auf den kommerziellen H2- und BZ-Markt, Markthemmnisse sowie die Aktivitäten, die für einen brei-ten Markteinsatz erforderlich sind.

Der Auftritt in Hannover ist eine Veranstaltung aus ei-ner Reihe verschiedener IPHE-Aktivitäten im Zeitraum 25. bis 28. April 2017. Ergänzend werden sich die Delegierten an der Technischen Universität Hamburg mit Studenten ver-schiedener Fachrichtungen einen halben Tag lang über die derzeitige Rolle von Wasserstoff und Brennstoffzellen so-wie die Forschungs- und Kommerzialisierungspläne in ver-schiedenen Regionen der Welt austauschen. Gemeinsam mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) werden aus diesem Anlass herausragende Bachelor- und Masterarbeiten ausgezeichnet. Daneben stehen Stand-ortbesichtigungen in Hamburg auf dem Programm, um sich über die aktuellen Entwicklungen und Strategien deutscher Unternehmen zu informieren.

BMvi und noW alS gaStgEBEr Die Veranstaltungswo-che wird vom 27. IPHE Steering Committee Meeting in Ham-burg abgerundet. Bei der Gremiensitzung stehen ebenfalls die Aspekte und Chancen im Vordergrund, die H2- und BZ-Technologien bei der Integration in eine saubere Ener-gieversorgung, im Verkehr, in Industrieprozessen sowie in der Gebäudeenergieversorgung (Stichwort Sektorenkopp-lung – Hydrogen-at-Scale) bieten können. Gastgeber des IPHE-Treffens in Hamburg ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zusammen mit der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoff-zellentechnologie (NOW).

Das Ziel der IPHE ist, den Übergang zu sauberen und effizienten Energie- und Verkehrssystemen, Industriepro-zessen und Heiztechniken durch den Einsatz von H2- und BZ-Technologien zu ermöglichen und zu beschleunigen. Sie bietet ein Forum, um sich über die politische und techno-logische Lage sowie Initiativen, Normen und Regelwerke auszutauschen, um so den Einsatz dieser Technik weltweit zu beschleunigen. Die IPHE informiert Stakeholder und die Öffentlichkeit über die Vorteile und Herausforderungen, die mit der Einführung von wirtschaftlich tragfähigen Syste-men verbunden sind.

Die Organisation trifft sich halbjährlich in verschie-denen Partnerländern – vor einem Jahr in Berkley, Kalifor-nien, vergangenen Herbst in Gwangju, Korea, und jetzt in Hamburg. ||

www.iphe.net

INTERNATIONAL NEWSLETTER ON HYROGEN AND FUEL CELLS

www.h2-international.comE-JOURNAL ON HYDROGEN AND FUEL CELLSinternational

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tErMinkalEndEr

21.-22.05. International Conference on Hydrogen ProductionKonferenz, Berlin, Waset, www.waset.org

22.06. Brennstoffzellen in FahrzeugenSeminar, Ulm, WBZU, Tel. 0731-17589-21, Fax -10, www.wbzu.de

23.-25.06. E-Mobil RallyeWettfahrt, Enge-Sande, Eco-Mobility, Tel. 0431-24746372, www.emobil-rallye.com

23.-25.06. Grünstrom erfährt neue WeltenMesse & Konferenz, Enge-Sande, GreenTec-Campus, Tel. 04662-89127-54, www.gruenstrom-event.de

26.-28.06. Ion Exchange Membranes EMEA2017Konferenz, Bad Zwischenahn, Next Energy, Tel. 0441 99906-322, Fax -109, www.next-energy.de

27.-28.06. International Hydrail ConferenceKonferenz, Graz/Österreich, Mooresville Hydrail Initiative, Tel. +1-704-664-5486, www.hydrail.org

27.-30.06. Hypothesis XIIKonferenz, Syrakus/Italien, www.hypothesis.ws

28.-29.06. interCOGENMesse, Karlsruhe, Reeco, Tel. 07121-3016-111, www.intercogen.de

Juli04.-07.07. European PEFC & Electroly-ser-ForumKonferenz & Messe, Luzern/Schweiz, European Fuel Cell Forum, Tel. +41-4-45865644, Fax -135080622, www.efcf.com

06.07. Wasserstofftag LampoldshausenKonferenz, Hardthausen, DLR, Tel. 06298-28-733, Fax -190, www.dlr.de

09.-12.07. World Hydrogen Technolo-gy ConferenceKonferenz & Messe, Prag/Tschechische Rep., IAHE, Tel. +42-466-414-255, www.whtcprague2017.cz

SEPtEMBEr10.-13.09. Hydrogen + Fuel Cells North AmericaMesse, Las Vegas/USA, Deutsche Messe, Tel. 030-6098455-6, Fax -8, www.h2fc-fair.com

aPril20.04. KlimamobilityMesse, Bozen/Italien, Messe Bozen, Tel. +39-471-516-000, Fax -111, www.klima-mobility.it

20.-23.04. auto motor und sport i-MobilityMesse, Stuttgart, Landesmesse Stuttgart GmbH, Tel. 0711-18560-2656, Fax -701, www.messe-stuttgart.de/i-mobility/

24.-28.04. Hannover MesseMesse, Hannover, Deutsche Messe, Tel. 0511 89-0, Fax -32626, www.hannovermesse.de

Mai03.05. Hauptstadtkonferenz Elektro-mobilitätKonferenz, Berlin, eMO, Tel. 030-46302-351, www.emo-berlin.de

03.-05.05. Berliner EnergietageMesse & Konferenz, Berlin, Berliner ImpulsE, Tel. 030-2014308-04, Fax -10, www.berliner-energietage.de

06.-07.05. Fahrzeugschau Elektromo-bilitätMesse, Bad Neustadt a.d. Saale, Stadt Bad Neustadt, Tel. 09771-9106103, www.m-e-nes.de

08.-12.05. Energy Storage World ForumKonferenz, Berlin, Dufresne, Tel. +65-624-30050, Fax -57232, www.energystorageforum.com

10.-11.05. Stadtwerke mit erneuer-baren EnergienKonferenz, Schwäbisch Gmünd, Eu-rosolar, Tel. 0228-36-2373, Fax -1279, www.eurosolar.de

10.-11.05. Electric VehiclesKonferenz, Berlin, IDTechEx, Tel. +44-1223-812300, www.idtechex.com

12.05. DWV MitgliederversammlungVersammlung, Erlangen, DWV, Tel. 0700-49376-835, Fax -329, www.dwv-info.de

12.05. GreenTec AwardsGala, Berlin, Voigt Krüger & Partner, Tel. 030-24087821-0, Fax -2, www.greentec-awards.com

30.05.-02.06. ees – electrical energy storageKonferenz & Messe, München, Intersolar, Tel. 07231-58598-0, Fax -28, www.ees-europe.com

31.05.-01.06. Fuel Cell & Hydrogen Technical ConferenceKonferenz, Birmingham/UK, University of Birmingham, Tel. +44-121-4143344, www.birmingham.ac.uk

Juni01.-02.06. Forum ElektroMobilität – KongressKongress, Berlin, Forum Elektro-Mobilität, Tel. 030-2404745-8, Fax -9, www.forum-elektromobilitaet.de

05.-06.06. Hydrogen + Fuel CellsKonferenz, Vancouver/Kanada, CHFCA, Tel. 001-604-7607176, www.hfc2017.com

09.-12.06. World Hydrogen Technology ConferenceKonferenz, Prag/Tschechische Re-publik, Czech Hydrogen Technology Platform, Tel. +420-26117430-1, Fax -7, www.whtcprague2017.cz

09.-18.06. eTourEuropeWettfahrt, München, ePROJEKT, Tel. 08143-99-7979, Fax -9607, www.etoureurope.eu

10.-11.06. Formel eWettfahrt, Berlin, FIA, www.fiaformulae.com

12.-17.06. DRIVE-E-AkademieSeminar, Braunschweig, Fraunhofer Gesellschaft, Tel. 030-40006522-2, Fax -0, www.drive-e.org

19.06. Lithium-Ionen-BatterienSymposium, Ostfildern, TAE, Tel. 0711-34008-29, Fax -30, www.tae.de

19.-20.06. Stationäre BrennstoffzellenSeminar, Ulm, WBZU, Tel. 0731-17589-21, Fax -10, www.wbzu.de

20.06. Jahreskonferenz Power-to-GasKonferenz, Berlin, dena, Tel. 030-7261656-00, Fax -99, www.dena.de

21.-22.06. BDEW KongressKongress, Berlin, EW Medien & Kongresse, Tel. 030-2602412-1, Fax -2, www.bdew.de/kongress

TERMINkALENDER

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Busch Clean Air S.A., Chemin des Grandes-Vies 54, 2900 Porrentruy / Schweiz, Tel. +41 (0)32-46589-60, Fax -79, [email protected], www.buschcleanair.com

Celeroton AG, hochkompakte Turbo-Kompressoren für die

Luftversorgung von Brennstoffzellen, Industriestr. 22, 8604 Volketswil, Schweiz, Tel. +41-44-25052-20, Fax -29, [email protected], www.celeroton.com

BrEnnStoFFZEllEn

Hydrogenics GmbH, Am Wiesenbusch 2, 45966 Gladbeck, Tel. 02043-944 141, Fax -6, [email protected], www.hydrogenics.com

Proton Motor Fuel Cell GmbH, Benzstrasse 7, 82178 Puch-heim, Tel. 089-1276265-0, Fax -99, www.proton-motor.de

Siqens GmbH, Landsberger Str. 318d, 80687 München, Tel. 089 4524463-0, [email protected], www.siqens.de

udomi GmbH – competence in fuel cell systems, Hochfeldstr. 8, 74632 Neuenstein, Tel. 07942-942089-1, Fax -8, www.udomi.de

ElEktrolySEurE

AREVA H2Gen GmbH, Eupener Straße 165, 50933 Köln, Tel. 0221-2919073-0, Fax -9, www.arevah2gen.com

Diamond Lite S.A., Rheineckerstr. 12, PF 9, CH – 9425 Thal, Tel. +41-(0)71-880020-0, Fax -1, [email protected], www.diamondlite.com

Giner, Inc., 89 Rumford Avenue, Newton, Massachusetts 02466, USA, Tel. 001-781-529-0500, [email protected], www.ginerinc.com

H-Tec Systems GmbH, PEM-Elektrolyseure für industrielle Anwendungen, Maria-Goeppert-Str. 9a, 23562 Lübeck, Tel. 0451-39941-0, Fax -799, [email protected], www.h-tec.com

arMaturEn, rEglEr, vEntilE

PTEC – Pressure Tech-nology GmbH, Rohrlei-tungen, Verschraubungen, Filter, Ventile, Regler, TPRD, Linde 11, 51399 Burscheid, Tel. 02174-748-722, www.ptec.eu

BEratung & Planung

EMCEL GmbH – Ingenieurbüro f. Brennstoffzellen, H2-Technologie u. Elektromobilität. Engineering, Machbarkeitsstudien, Projektpla-

nung, Normen, Zulassung. Brüsseler Str. 85, 50672 Köln, Tel. 0221-299319-29, Fax -30, www.emcel.com

H2Gate, Rosenhagenstr. 42, 22607 Hamburg, Tel. 040-89018247, www.h2gate.de

PLANET GbR, Ingenieurbüro für Energie- und Versorgungstechnik, Donnerschweer Str. 89/91, 26123 Oldenburg, Tel. 0441-85051, [email protected]

BEtankungStEchnik

WEH GmbH Gas Technology, Josef-Henle-Str. 1, 89257 Illertissen, Tel. 07303-95190-0, Fax -9999, [email protected], www.weh.com

Wenger Engineering GmbH, Ingenieurbüro für Thermo-dynamik, CFD-Simulation & H2-Technik, Einsteinstr. 55, 89077 Ulm, Tel. 0731-15937-500, Fax -501, [email protected], www.wenger-engineering.com

BrEnnStoFF- und luFtvErSorgungAndreas Hofer Hochdrucktechnik GmbH, Neuman Esser Group, Ruhrorter Str. 45, 45478 Mülheim a. d. Ruhr, Tel. 0208-46996-0, Fax -11, www.andreas-hofer.de

Gebr. Becker GmbH, Hölker Feld 29-31, 42279 Wuppertal, Tel. 0202-697-255, Fax -38255, [email protected], www.becker-international.com

FirMEnvErZEichniS

FIRMENVERZEICHNIS

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Zentrum für BrennstoffzellenTechnik ZBT gGmbH, Carl-Benz-Str. 201, 47057 Duisburg, Tel. 0203-7598-0, Fax -2222, [email protected], www.zbt-duisburg.de

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Helmholtzstr. 8, 89081 Ulm, Tel. 0731-9530-0, Fax -666, [email protected], www.zsw-bw.de

gaS-diFFuSionS-lagEn (gdl)

MeliCon GmbH, GDL-Komponenten in Titan und Edelstahl, metallische Filtermedien, Porschestr. 6, 41836 Hückelhoven, 02433-44674-0, Fax -22, www.melicon.de

SGL Carbon GmbH, Werner-von-Siemens-Str. 18, 86405 Meitingen, Tel. 08271-83-3360, Fax -103360, [email protected], www.sglgroup.com

inFraStrukturH2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co.KG, EUREF-Campus 10-11, 10829 Berlin, Tel. 0170-5870317, [email protected], www.h2-mobility.de

MESSdatEnManagEMEnt und MonitoringDiLiCo engineering GmbH, Moldenstr. 4, 39106 Magdeburg, Tel. 0391-505859-86, [email protected], www.dilico.de

SMART Testsolutions GmbH, Rötestraße 17, 70197 Stuttgart, Tel. 0711-25521-10, Fax -12, www.smart-testsolutions.de, [email protected]

MESS- und rEgElungStEchnikLabom Mess- und Regeltechnik GmbH, Im Gewerbepark 13, 27798 Hude, Tel. 04408-804-0, Fax -100, [email protected], www.labom.com organisation

neo hydrogen sensors GmbH, Hersteller von Wasserstoffsensoren, Bussardweg 12, 41468 Neuss, Tel. 02131-2090112, Fax -6629600, www.neohysens.de

organiSationNOW GmbH, Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, Fasanenstrasse 5, 10623 Berlin, Tel. 030-3116116-43, Fax -77, www.now-gmbh.de

PrüFtEchnik

Greenlight Innovation Corp. Canada, Europäische Vertretung:

Dr. Lutz Consulting GmbH, Kahlenbergstr. 44, 66849 Landstuhl, Tel. 06371-914914, [email protected], www.greenlightinnovation.com

h2agentur Uwe Küter & Matthias Bromeis GbR, Handelsvertretung – Beratung – Projektmanagement, Beckergrube 87, 23552 Lübeck, Tel. 0451-7072-7210, [email protected], www.h2agentur.de

Hydrogenics GmbH, Am Wiesenbusch 2, 45966 Gladbeck, Tel. 02043-944 141, Fax -6, [email protected], www.hydrogenics.com

ITM Power GmbH, Energy Storage – Clean Fuel, Hegewiese 4C, 61389 Schmitten, Tel. 06084-950012, www.itm-power.com

McPhy Energy Deutschland GmbH, Schmiedestr. 2, 15745 Wildau, Tel. 03375-497210-0, Fax -9, www.mcphy.com

sunfire GmbH, Gasanstaltstraße 2, 01237 Dresden, Tel. 0351-896797-0, Fax -885, www.sunfire.de

EnErgiESPEichErung

HPS Home Power Solutions GmbH, Carl-Scheele-Str. 16, 12489 Berlin, Tel. 030-5169-5810, [email protected], www.homepowersolutions.de

MicrobEnergy GmbH, Spezialist für biologische Methanisie-rung, Bayernwerk 8, 92421 Schwandorf, Tel. 09431-751-400, Fax -5400, [email protected], www.microbenergy.com

ForSchung & EntWicklungDLR Institut für Technische Thermodynamik, Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart, Tel. 0711-6862-346, Fax -747, www.dlr.de/tt

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Heidenhofstr. 2, 79110 Freiburg/Br., Tel. 0761-4588-5208, Fax -9000, www.h2-ise.de

Fraunhofer-Institut Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Tel. 030-3147283-3, Fax -5, www.izm.fraunhofer.de

Fraunhofer ICT-IMM, Reformer und Wärmetauscher, Carl-Zeiss-Str. 18-20, 55129 Mainz, Tel. 06131-9900, [email protected], www.imm.fraunhofer.de

Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung GmbH, Max-Planck-Str. 1, 21502 Geesthacht, Tel. 04152-87-2541, Fax -2636, www.hzg.de

FirMEnvErZEichniS

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tEStStändE

FuelCon AG, Steinfeldstr. 1, 39179 Magdeburg-Barleben, Tel. 039203-5144-00, Fax -09, [email protected], www.fuelcon.com

tEchnologiEZEntrEnHIAT gGmbH, Schwerin, CCMs/MEAs für PEFC, DMFC & PEM-Elektro-lyse, DMFC-Membranentwicklung, Prozessentwicklung MEA/CCM-Fertigung, Qualitätssicherung, www.hiat.de

H2Herten, Wasserstoff-Kompetenz-ZentrumDoncaster-Platz 5, 45699 [email protected], www.wasserstoffstadt-herten.de

vEranStaltEr

European Fuel Cell Forum, Obgardihalde 2, 6043 Luzern-Adligenswil, Schweiz, Tel. +41-4-45865644, Fax 35080622, [email protected], www.efcf.com

Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH,

f-cell und BATTERY+ STO-RAGE, Wankelstr. 1, 70563 Stuttgart, Tel. 0711-656960-55, Fax -9055, www.f-cell.de, www.battery-storage.de

vErEinE & vErBändEDeutscher Wasserstoff- & Brennstoffzellen-Verband e. V., Moltkestr. 42, 12203 Berlin, Tel. 030-398209946-0, Fax -9, www.dwv-info.de

FEE – Fördergesellschaft Erneuerbare Energien e.V., Invalidenstraße 91, 10115 Berlin, Tel. 030-84710697-0, Fax -9, [email protected], www.fee-ev.de

Forum Elektromobilität e.V., c/o Fraunhofer Forum Berlin, Anna-Louisa-Karsch-Str. 2, 10178 Berlin, Tel. 030-2404745-8, Fax -9, www.forum-elektromobilitaet.de

Maximator GmbH, Hochdrucktechnik, Lange Straße 6, 99734 Nordhausen, Tel. 03631-9533-0, Fax -5010, [email protected]

SL TecH2 GmbH – Ihr Entwicklungspartner für die Mobilität von morgen, Weinbergweg 13, 73230 Kirchheim, Tel. 07021-993968-0, Fax -1, www.sl-tech2.de

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FUMATECH BWT GmbH, Carl-Benz-Str. 4, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142-3737-900, Fax -999, www.fumatech.de

Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG, Metallische Bipolarplatten & Separatorplatten, Am Heller 1, 57250 Netphen-Werthenbach, Tel. 02737-989-367, [email protected], www.graebener-maschinentechnik.de

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Theisen GmbH & Co. KG, GH2 & LH2 Rohrleitungs- und Regelsysteme, H2-Verdampfer und Kühler, Druckbehälter, Abfüll- und Betankungsanlagen, Anlagenwartung, www.theisen-gmbh.de, [email protected]

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H-Tec Education GmbH, Demonstration & Ausbildung für Schulen, Universitäten, Maria-Goeppert-Str. 9a, 23562 Lübeck, Tel. 0451-39941-0, Fax -799, [email protected], www.h-tec.com

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