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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 11. OKTOBER 2013 – 21 Reformer setzen auf Selbsthilfe-Gruppen Patientenorientiert Die Gesundheitsreform soll rasch für die Patienten spürbar werden. Nicht zuletzt deshalb setzt Hauptverbandspräsident Hans Jörg Schelling nun auf die Selbsthilfe-Gruppen. Diese fordern wiederum mehr Geld. Seite 22 © Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger/APA-Fotoservice/Schedl INHALT Healthcare > Medien: Datenleck in der Sozialversicherung 22 > Reform: Länder säumig bei Zielsteuerungsverträgen 22 > Gutes Ergebnis für das neue SVA-Vorsorgeprogramm 23 Pharmareport und Lifescience > Korruptionsskandale in China setzen Pharmariesen immer mehr zu; Behörden ermitteln, Absätze sinken 24 Medizintechnik und eHealth > Rechnungshof kritisiert Ausgaben von Kassen 25 > Augenärzte diskutieren neue Implantationstechniken 25 Innovativer Textilservice WEIL SICHERHEIT EINE FRAGE PERFEKTER HYGIENE IST. SHORT Krebsproblem Beim diesjäh- rigen European Health Forum Gastein diskutierten internati- onale und nationale Experten die gesundheitlichen Heraus- forderung der Zukunft. Dabei stand das Thema Krebs an erster Stelle. Trotz deutlicher Verbesserungen in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation kritisierten Vortrage den un- gleichen Zugang von Betrof- fenen zur medizinischen Hilfe. Diese Situation sei inakzepta- bel und bedürfe einer raschen Änderung – hier seien staatli- che Verantwortliche gefordert, die internationale Zusammen- arbeit zu forcieren. Seite 24 Brustgesundheit Der 15. Oktober steht wieder ganz im Zeichen des Kampfs gegen die häu- figste Tumorform bei Frauen: Brustkrebs. Zahlreiche Initi- ativen und Aktionen setzen in vielen Städten sichtbare Zeichen und wollen Frauen ermutigen, durch kleine Än- derungen in ihrem täglichen Leben das entsprechende Risi- ko zu senken. Immerhin haben Studien ergeben, dass bis zu 30% aller Brustkrebsfälle auf den Lebensstil zurückzufüh- ren sind. Inzwischen tobt in Österreich ein Streit über die Einführung eines flächen- deckenden Mammografie- Screenings. Seite 25 © EHFG 2013 © panthermedia.net/Monkeybusiness Images 24h Schutz für die Haut! Spezialcreme reichhaltig an den 3 wichtigen Barrierefettstoffen: Ceramide Freie Fettsäuren Cholesterol Ideal für gestresste, äußerst trockene Haut hilft der Haut, sich selbst zu helfen Hauptverbandschef Schelling will Zusammenarbeit mit Patienten ausbauen und sprach mit Selbsthilfegruppe-Vertretern Maier und Danner (v.li.n.re.)

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Page 1: Health1110

healtheconomymedianet inside your business. today.  Freitag, 11. oktober 2013 – 21

Reformer setzen auf Selbsthilfe-Gruppen

Patientenorientiert die gesundheitsreform soll rasch für die Patienten spürbar werden. nicht zuletzt deshalb setzt Hauptverbandspräsident Hans Jörg schelling nun auf die selbsthilfe-gruppen. diese fordern wiederum mehr geld.   Seite 22

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inhalt

Healthcare> Medien: Datenleck in

der Sozialversicherung 22> Reform: Länder säumig bei

Zielsteuerungsverträgen 22> Gutes Ergebnis für das neue

SVA-Vorsorgeprogramm 23

Pharmareport und Lifescience> Korruptionsskandale in

China setzen Pharmariesen immer mehr zu; Behörden ermitteln, Absätze sinken 24

Medizintechnik und eHealth> Rechnungshof kritisiert

Ausgaben von Kassen 25> Augenärzte diskutieren neue

Implantationstechniken 25

Innovativer Textilservice

WEIL SICHERHEIT EINE FRAGE PERFEKTER HYGIENE IST.

short

Krebsproblem Beim diesjäh-rigen European Health Forum Gastein diskutierten internati-onale und nationale Experten die gesundheitlichen Heraus-forderung der Zukunft. Dabei stand das Thema Krebs an erster Stelle. Trotz deutlicher Verbesserungen in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation kritisierten Vortrage den un-gleichen Zugang von Betrof-fenen zur medizinischen Hilfe. Diese Situation sei inakzepta-bel und bedürfe einer raschen Änderung – hier seien staatli-che Verantwortliche gefordert, die internationale Zusammen-arbeit zu forcieren. Seite 24

Brustgesundheit Der 15. Oktober steht wieder ganz im Zeichen des Kampfs gegen die häu-figste Tumorform bei Frauen: Brustkrebs. Zahlreiche Initi-ativen und Aktionen setzen in vielen Städten sichtbare Zeichen und wollen Frauen ermutigen, durch kleine Än-derungen in ihrem täglichen Leben das entsprechende Risi-ko zu senken. Immerhin haben Studien ergeben, dass bis zu 30% aller Brustkrebsfälle auf den Lebensstil zurückzufüh-ren sind. Inzwischen tobt in Österreich ein Streit über die Einführung eines flächen-deckenden Mammografie-Screenings. Seite 25

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24h Schutz für die Haut!

Spezialcreme reichhaltig an den 3 wichtigen Barrierefettstoffen:

CeramideFreie FettsäurenCholesterol

Ideal für gestresste, äußerst trockene Haut

hilft der Haut, sich selbst zu helfen

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Hauptverbandschef Schelling will Zusammenarbeit mit Patienten ausbauen und sprach mit Selbsthilfegruppe-Vertretern Maier und Danner (v.li.n.re.)

Page 2: Health1110

Wien. Die Bundesländer haben ih-re Zielsteuerungsverträge zur Um-setzung der Gesundheitsreform nur teilweise zeitgerecht fertigge-stellt. Nach den gesetzlichen Be-stimmungen hätten die Entwürfe bis Montag, 30. September, an den Bund übermittelt werden müssen. Vier Länder haben diese Frist nicht eingehalten. Im Gesundheitsminis-terium sieht man aber trotzdem kein Problem.

Wien, Kärnten, Tirol, Oberöster-reich und Salzburg haben abge-stimmte Entwürfe für die Zielsteu-erungsverträge bereits übermittelt. Als einziges Land hat Wien zusätz-lich auch einen Beschluss im Land-tag vorzuweisen.

Stöger ist zuversichtlich

Vorarlberg, das Burgenland, die Steiermark und Niederösterreich beantragen eine im Gesetz vorge-sehene Fristverlängerung. Das Bur-genland hat seinen Vertrag aber bereits auf Beamtenebene fertig und Vorarlberg hat zugesagt, bis Mitte Oktober zu liefern, hieß es im Gesundheitsministerium.

Im Büro von Minister Alois Stö-ger (SPÖ) nimmt man die Verzö-gerungen nicht zu tragisch. Man habe mit der Gewährung von Nachfristen gerechnet, zumal der Bundeszielsteuerungsvertrag erst seit drei Monaten vorliegt. Mit den säumigen Ländern sei man im Ge-spräch und zuversichtlich, dass al-le Verträge von der Bundeszielsteu-erungskommission im November beschlossen werden können. (iks)

Wien. Der Hauptverband der Sozi-alversicherungsträger hat den ille-galen Zugriff auf Versicherten-Da-ten bestätigt. Ein Mitarbeiter habe darauf zugegriffen, bestätigte der Hauptverband einen Bericht von „derstandard.at“ gegenüber der APA. Ob dieser die Daten weiterge-geben hat, konnte hingegen nicht bestätigt werden. Es seien „perso-nelle Konsequenzen“ gezogen sowie Anzeige erstattet worden.

Angriff auf Apotheken

Auf das „Datenleck“ aufmerksam gemacht hatten den Hauptverband die Internet-Aktivisten von Anon-Austria. Die Behörden prüfen nun einen möglichen Kontakt zwischen ihnen bzw. dem Netzwerk Anony-mus und dem Mitarbeiter. Dieser habe keine Berechtigung zur Ein-sicht der betroffenen Datensätze gehabt, teilte der stellvertretende Hauptverbands-Generaldirektor Volker Schörghofer mit. Fest ste-he aber, dass dieser Screenshots angefertigt habe. Weitere Daten wurden allerdings offenbar nicht gestohlen – auch ein Zugriff von

außen auf Daten sei nicht feststell-bar gewesen.

Erst vor Kurzem gab nach Medi-enberichten der Apotheker-Verlag bekannt, dass Daten von Patienten gestohlen worden sind. Durch die kriminellen Machenschaften dürf-ten zumindest Daten von sechs Apotheken „abhanden“ gekommen sein. Es soll sich um insgesamt 27 Mio. Datensätze mit 2.000 Pati-entennamen und 14.000 Verkaufs-

daten handeln. Der Hackerangriff auf den Apotheken-Software-Ser-ver bekräftige die Vorbehalte der Ärztekammer gegen den elektro-nischen Gesundheitsakt ELGA, sagte Johannes Steinhart, Vizeprä-sident der Österreichischen Ärzte-kammer. „Es gibt ganz offensicht-lich bei elektronisch gespeicherten Gesundheitsdaten keinen wirk-samen Schutz vor Datendiebstahl und Missbrauch.“ (iks)

22 – healtheconomy cover Freitag, 11. Oktober 2013

Kommentar

Wo bleibt die Grippe-Panik?

martin rümmele

In diesen Tagen soll – so die Wettervorhersagen – der erste Schnee fallen. Es wird kälter

und Ärzte melden vermehrt grippale Infekte und fieber-hafte Erkältungen. Die Grip-pewelle ist wie jedes Jahr aber erst zum Jahreswechsel zu erwarten. Was allerdings bis-her fehlt, ist die jährliche Panik vor einer Grippewelle oder gar einer Pandemie durch mutier-te Viren. Denn diese kam in den vergangenen Jahren re-gelmäßig zu dieser Zeit. Selbst auf der Website der WHO ist es derzeit auffallend ruhig.

Das wiederum gibt die Möglichkeit, auf andere Pan-demien zu schauen; da wäre zum einen das leidige Thema Rauchen: Hier hat die EU nun weitere konkrete Schritte ge-setzt. Mit Schockbildern und Warnhinweisen auf Zigaret-tenpackungen soll in Zukunft in der EU das Rauchen unat-traktiv gemacht werden.

Wenig getan wird hingegen bei einer anderen Pandemie – so bezeichnet sie zumindest bereits die WHO. Denn ameri-kanische Ernährungsexperten schlagen wieder Alarm: Fertig-gerichte, Fast Food und selbst Menüs im Restaurant seien zu fett, zu salzig, zu kalorienreich – und für Übergewicht und Herzinfarkte verantwortlich. Die WHO spricht mittlerweile von einer Adipositas-Pande-mie. Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Menschen unter Fettleibigkeit – eine Zeitbombe für die Gesundheitssysteme.

Gesundheitsreform I Reformer setzen auf Mitwirkung der Patienten und unterstützen Selbsthilfegruppen

reform stellt Patienten in den Mittelpunkt

Christian resei

Wien. Die Gesundheitsreform hat neben den strukturellen Ände-rungen und der besseren Steue-rung von niedergelassenem und stationärem Bereich vor allem ein Ziel: Die Änderungen sollen mög-lichst rasch und möglichst positiv bei den Patienten und Versicherten ankommen, betonen die Verantw-rotlichen immer wieder. Nun wer-den erste Schritte dazu gesetzt.

„Um die laufende Gesundheits-reform zu einem Erfolg zu füh-ren, ist eine Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen und Sozial-versicherung notwendig“, erklärt Hans Jörg Schelling, Vorsitzender des Hauptverbandes der Sozial-versicherungen. Vor allem was chronische Erkrankungen betreffe, spielten Selbsthilfegruppen eine wichtige Rolle.

Prävention ausbauen

Schelling: „Langfristig werden wir etwa 80 Prozent unserer Mittel für chronisch Kranke ausgeben.“ Die Gesundheitsreform will die Versorgungsstruktur ändern und Gesundheitsziele neu definieren. Dabei soll die Patientenorientie-rung in den Mittelpunkt gestellt und Patienten aktiv in Entwick-lungsprozesse eingebunden wer-den. Neben der Linderung von Schmerzen und der Verbesserung der Lebensumstände von chronisch Kranken ist auch die Prävention ein wichtiges Thema; anzusetzen sei dabei auch bei der Betreuung von Kindern. Manche chronische Erkrankungen entstehen laut Schelling etwa durch falsche Er-nährung.

In der Lebenserwartung liegt Ös-terreich im guten Mittelfeld, aber bei den gesunden Lebensjahren

sind wir schon eher im unteren Drittel angesiedelt. Die weniger gesunden Jahre beginnen in Ös-terreich ab dem 60. Lebensjahr, in Schweden jedoch erst ab dem 71. Lebensjahr. „Wenn man chro-nisch erkrankt ist, braucht man eine optimierte Versorgung; hier sind die Selbsthilfeorganisationen ein wichtiger Partner“, weiß Schel-ling. Diese haben bei den Zielen der Gesundheitsreform mitgearbeitet und sollen auch bei der Umsetzung mitwirken. Ziel ist ein längeres selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit.

„Die Erfahrung der Patienten soll dem Wissen der Experten auf gleicher Höhe begegnen“, for-dert Monika Maier von der ARGE Selbsthilfe. Allgemein müsse auch

geklärt werden, wer überhaupt dazu legitimiert ist, im Namen der Patienten zu sprechen. In den vergangenen Jahren ist die An-zahl der Selbsthilfegruppen stark angestiegen – im Namen der Pa-tienten sprechen auch Patienten-anwälte, Ombudsleute und ein-zelne Personen, die sich einsetzen. In Österreich gibt es rund 1.700 Selbsthilfegruppen, denen 250.000 Patienten angehören. Viele erhal-ten auch finanzielle oder orga-nisatorische Unterstützung der Industrie, was nicht immer unum-stritten war. Allerdings setzen die meisten Hersteller immer mehr auf Transparenz und veröffentlichen die Zuwendungen.

Von der zukünftigen Regierung erwartet die ARGE Selbsthilfe,

dass sie staatlich anerkannten Selbsthilfegruppen eine öffentliche Basisfinanzierung gewährleistet. „Das würde eine Unabhängigkeit von der Wirtschaft garantieren“, ist sich Maier sicher. In Deutsch-land gibt es bereits eine Regelung: Von jedem Versicherten werden 63 ct pro Jahr für Selbsthilfegruppen verwendet. Umgelegt auf die 8,3 Mio. versicherten Österreicher, wä-ren das dann etwa 5 Mio. €. Derzeit wird die Höhe des Finanzbedarfs noch geprüft. Monika Maier regt allgemein an, Patienten zeitge-rechter zu befragen und sie aktiv in gesundheitspolitische Entschei-dungen einzubinden: „Patienten sollen nicht erst beteiligt werden, wenn Beschlüsse schon gefasst sind.“

Selbsthilfegruppen fordern öffentliche Förderungen. Kassen wollen Prävention ausbauen.

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Hans Jörg Schelling (Hauptverband) und Monika Maier (Selbsthilfegruppen) (Bildmitte) wollen Zusammenarbeit ausbauen.

Gesundheitsreform II Zielsteuerungsverträge offen

Länder sind säumig

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Gesundheitsminister Alois Stöger will bis November Reform fixiert haben.

e-Health Hauptverband bestätigt Zugriff auf Versichertendaten – Polizei ermittelt

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Zuletzt wurde auch ein Hackerangriff auf einen Apothekenserver bekannt.

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HEALTH:CARE healtheconomy – 23Freitag, 11. Oktober 2013

Harald Krassnitzer

www.ergo-austria.at

Weil mir meine Pension nicht wurscht ist.Die Pension kann wie ein dünn belegtes Weckerl schmecken. Ich will’s gern mit ein bisschen mehr Wurst drin. Darum sag ich: Gut, dass es die ERGO Pensionsvorsorge mit Garantie gibt! Damit es einem später einmal besser geht.

Prävention Vorsorgeprogramm der SVA war laut Evaluierung erfolgreich

Vorsorge bringtsWien. Das Vorsorge-Programm „Selbständig Gesund“ ist eine Ini-tiative der SVA mit dem Ziel, das Bewusstsein der Versicherten da-für zu schärfen, dass jeder einzelne für sein Wohlbefinden selbst mit-verantwortlich ist: Manche Krank-heiten, wie etwa Bluthochdruck, sind Folge einer bestimmten Le-bensweise und daher vermeidbar.

Im Rahmen eines Gesundheits-checks können mit dem Arzt des Vertrauens Gesundheitsziele fest-gelegt werden, die innerhalb von etwa sechs Monaten erfüllt wer-den sollen; bei Zielerreichung spart sich der Teilnehmende den halben Selbstbehalt.

Die an der Johannes-Kepler Universität in Linz durchgeführte gesundheitsökonomische Evaluie-rungsstudie ergab, dass die Teil-nahme an Vorsorgeuntersuchungen im Jahresvergleich um 38% höher

lag. Durch einen Anstieg der Vor-sorgeuntersuchungen steigen zwar extramurale Ausgaben, es reduzie-ren sich aber im Gegenzug die Kos-ten für stationäre Ausgaben mehr als deutlich.

Sechs Schritte-Programm

Das Vorsorgeprogramm beinhal-tet die Schritte Gesundheitscheck, Festlegen von Gesundheitszielen, das Planen, die Evaluierung, die Refundierung und weiterführende regelmäßige Gesundheitschecks. Wichtige Faktoren im Programm sind Blutdruck, Gewicht, Bewe-gung, Tabak- und Alkoholkonsum.

ulli moschen

Wer auf seine Gesundheit achtet, wird belohnt.

Frauenmedizin Hormonersatztherapie oder Heilpflanzen

Unterstützung beim Klimakterium

Luftqualität Partnerschaft

Pro Raumklima Übelbach/Wien. Einer der führenden Fenster- und Türenproduzenten Österreichs, Gaulhofer, wird Part-ner der unabhängigen Plattform „MeineRaumluft.at“, welche seit zwei Jahren die österreichische Be-völkerung über das Thema Raum-luft informiert. „Wir werden uns künftig verstärkt um das Thema Raumluft als Gesundheitsfaktor im Schul-, Wohn- und Arbeitsbe-reich kümmern“, verspricht Ge-schäftsführer Manfred Gaulhofer.„Fenster beeinflussen indirekt wesentliche Raumluft-Faktoren, wie CO2-Gehalt, Temperatur, Luft-feuchtigkeit, Luftionen, und sind so der spürbar schnellste Weg zu mehr Wohlbefinden in Räumen“, erklärt Peter Skala, Co-Initiator von MeineRaumluft.at.

Bewohner der westlichen Indus-triestaaten verbringen etwa 90% ihrer Zeit in geschlossenen Räu-men. Eine erhöhte Kohlendioxyd-Konzentration durch abgeatmete Luft ist nicht giftig, gilt aber als Indikator für schlechte Raumluft und kann Konzentrationsmängel und Müdigkeit verursachen; regel-mäßiges Lüften sorgt für die nötige Frischluftzufuhr. (um)

SVA-Vize McDonald startete neues Vor-sorgeprogramm „Selbständig Gesund“.

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Wien. Der diesjährige „Tag der Apo-theke“ am Dienstag stand im Zei-chen der Wechseljahre (Klimakte-rium). Interessierte und betroffene Frauen wurden individuell beraten und erhielten eine umfassende Wechseljahre-Broschüre, die ge-meinsam mit der Gesellschaft für Menopause entwickelt wurde.

Durch das Absinken der weib-lichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen im Blut kommt es während der Wechseljahre zu kör-perlichen Veränderungen, die zu physischen und auch psychischen Beschwerden führen können, da-runter Gewichtszunahme, Reizbar-keit und Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche, Hitzewal-lungen, Sexualprobleme, Gelenk- und Muskelschmerzen.

Bei hohem Leidensdruck empfeh-len Ärzte und Apotheker eine Hor-

montherapie mit Östrogenen und gegebenenfalls Gestagenen. Die Alternative bei der Therapie von Wechseljahre-Beschwerden sind pflanzliche Substanzen in Form von Tees, Arzneimitteln oder Nah-rungsergänzungsmitteln.

Enttabuisierung

Auch die Einstellung zum Äl-terwerden und zum eigenen Kör-per beeinflussen das Befinden im Wechsel. „Es ist wichtig, dass Frau-en Hilfe in Anspruch nehmen und ihre Beschwerden artikulieren“, sagt Apothekerin Irina Schwabeg-ger-Wager. „Das Klimakterium ist keine Krankheit und auch nichts, was Frau fürchten muss. Oft kann bereits mit sehr einfachen Mitteln die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.“ (um)

Uni Gesundheitsberufe

UMIT-Bilanz Hall in Tirol. Das Rektorenteam der Tiroler Health & Life Sciences Uni-versität UMIT, Rektorin Christa Them und Vizerektor Philipp Un-terholzner, präsentierten kürzlich aktuelle Zahlen. Von den 1.540 Stu-dierenden im Studienjahr 2013/14 sind 414 Neuzugänge, 62% davon studieren in den Bachelor-, 27% in den Master- und 11% in den Doktorats-Programmen.

Die zahlreichen Lehrgänge, da-runter auch der MAS für gewerb-liche Gesundheitsberufe, werden weiterhin optimiert und ausgebaut. Die UMIT beschäftigt zurzeit rund 160 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, Lehre und Verwal-tung. Das Gesamtbudget der Uni-versität, die sich im Eigentum des Landes Tirol befindet, beträgt im laufenden Geschäftsjahr 12,8 Mio. €.

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24 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 11. Oktober 2013

US-Konzern Merck & Co. baut Stellen abWhitehouse Station/USA. Aus-laufender Patentschutz und Generika machen dem US-Pharmakonzern Merck & Co. zu schaffen. Nun will das Unternehmen zusätzlich zum bereits geplanten Abbau von 7.500 Stellen weitere 8.500 Stellen streichen. Bis Ende des übernächsten Jahres will Merck & Co. jährlich 2,5 Mrd. USD einsparen. Der Stellenab-bau kostet aber zunächst bis zu 3 Mrd. USD.

In der Forschung und Ent-wicklung, ebenso wie in der Verwaltung und im Marketing, will Merck & Co. zurückfahren und sich verstärkt auf wachs-tumsstarke Felder wie die Be-kämpfung von Alzheimer und die wichtigsten Märkte, darun-ter Deutschland, konzentrieren.

Celesio setzt mit Lloyds auf BeratungStuttgart. Im vergangenen Jahr hat der Stuttgarter Pharma- großhändler Celesio wegen des Gerichtsentscheids, dass Festpreise für rezeptpflichtige Medikamente auch für EU-Ver-sandapotheken gelten, die nie-derländische Versandapotheke Doc Morris vergleichsweise günstig abgestoßen.

Jetzt will Celesio unter der Dachmarke Lloyds eine europä-ische Apothekenkette aufbau-en, welche nicht auf günstige Preise, sondern auf Beratung setzt. Bis Ende des Jahres soll das Konzept in 100 Pilotapo-theken umgesetzt werden.

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Merck & Co. ist nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA.

european health Forum Gastein Krebs und Lifestyle-Erkrankungen sind größte Herausforderung der Zukunft

Ungleichheit in therapie von Krebs „inakzeptabel“

andreas feiertag

Bad Hofgastein. Jedes Jahr werden in der EU 3,5 Mio. neue Krebser-krankungen diagnostiziert. Rund 1,7 Mio. Todesfälle pro Jahr sind in diesen Ländern auf Krebs zu-rückzuführen. Aufgrund des demo-grafischen Wandels wird die Zahl dieser Erkrankungen jährlich wei-ter um ein Prozent zunehmen. Das sind einige Kennzahlen aus dem „Krebs-Report 2013“, der beim Eu-ropean Health Forum Gastein (EH-FG) vorgestellt wurde

„Im Management von Krebser-krankungen wurden in den ver-gangenen Jahrzehnten große Fort-schritte erzielt, aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, sagte Peter Boyle, Präsident des International Prävention Research Institute, bei der Präsentation des Reports. „Auf globaler Ebene sind wir mit gro-ßen Herausforderungen konfron-tiert: zunehmende Ungleichheiten beim Zugang zur Diagnose und Be-handlung, Bevölkerungswachstum und älter werdende Gesellschaft, eine rasch anwachsende Zahl an Neuerkrankungen in den Entwick-lungsländern sowie eine steigende Überlebensrate, die ihrerseits für die Gesundheitssysteme eine He-rausforderung darstellt.“

Überlebensraten steigen

Eine Studie des Oxford-Exper-ten Ramin Luengo-Fernandez geht davon aus, dass Krebs in der EU jedes Jahr Kosten in der Höhe von 126 Mrd. € verursacht. „Im ver-gangenen Jahrzehnt gab es große Fortschritte bei den Behandlungs-methoden und der Heilung von Krebs“, sagte Boyle. „In Folge die-ser Behandlungsfortschritte und höheren Überlebensraten gibt es nun immer mehr Menschen mit

Krebs im fortgeschrittenen Stadi-um, die immer länger leben und dabei eine sehr gute Lebensqualität haben.“ Doch nicht alle Patienten mit behandelbaren und heilbaren Krankheiten konnten von diesen er-folgreichen Behandlungsmethoden profitieren, gab Boyle zu bedenken: „Diese Ungleichheiten in der Krebs-behandlung und in der Folge bei den Heilungsaussichten werden zunehmend inakzeptabel. Allen Krebspatienten der Welt frühzei-tige Diagnosen und Therapien zu leistbaren Kosten zur Verfügung zu stellen, ist eine vorrangige Her-ausforderung.“

Daneben wurden auf dem Fo-rum noch andere – zum Teil damit zusammenhängende – Herausfor-derungen diskutiert: Knapp zwei

Drittel der jährlich 57 Mio. To-desfälle weltweit sind Folge von Lebensstil-Krankheiten wie Dia-betes, eben Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronische Lungenbeschwerden. Sollen die Sozial- und Gesundheitssysteme langfristig finanzierbar bleiben, müsse es gelingen, „die globale epidemische Verbreitung dieser Erkrankungen erfolgreich einzu-dämmen“, sagte Martin McKee von der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

Drei Lösungsansätze

Angesetzt werden sollte prioritär in drei Bereichen: das Eindämmen des Rauchens, die Reduktion des Salzkonsums und die Vorbeugung

von Herzinfarkten und Schlagan-fällen bei Risikopatienten. Schlüs-selelemente einer erfolgreichen Anti-Tabakstrategie sind laut McKee eine Preispolitik einschließ-lich deutlicher Steuererhöhungen, konsequente Rauchverbote in öf-fentlichen Räumen und Beschrän-kungen beim Marketing. „Wir müs-sen auch gegen die Präsenz der Tabakindustrie in Sozialen Medien und Filmen vorgehen.“

Weitere Herausforderung: Kran-kenhauskeime werden immer mehr zum Problem. 3,2 Mio. Patienten erkranken jedes Jahr in Europa an einer im Spital eingefangenen Infektion, auf Intensivstationen ist sogar jeder fünfte Patient betrof-fen, wie aktuelle Studien gezeigt haben.

Zugang zu moderner Diagnostik und Behandlung sowie Prävention müssen verbessert werden.

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European Health Forum Gastein: Experten diskutierten die gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft.

Wien/Peking. Das Pharmaunterneh-men Boehringer Ingelheim hat die Erweiterung seiner Fertigungs-stätte sowie ein neues Gebäude für das chemische Forschungs- und Entwicklungs-Labor im High-tech-Park Zhangjiang in Shanghai eingeweiht. Beide Gebäude sind Teil des Kompetenzzentrums des Unternehmens in Shanghai. Die Erweiterung mit einer Gesamtin-vestitionssumme von rund 70 Mio.

€ wird aus dem Werk in Zhangjiang eines der wichtigsten Zentren von Boehringer Ingelheim in der Regi-on Asien-Pazifik machen. Die Mit-arbeiteranzahl wird deutlich auf 350 Mitarbeiter ansteigen und die Produktionskapazität soll bis 2018 verdreifacht werden.

„Unser Ziel ist es, der Nachfrage nach mehr Gesundheit in China gerecht zu werden. Diese Investi-tion unterstreicht unser dauer-haftes Engagement in China und insbesondere in Shanghai“, erklär-te Wolfgang Baiker, Mitglied der Unternehmensleitung und verant-wortlich für die Unternehmens-bereiche Biopharmazeutika und Operations. „Durch unsere Inve-stitionen in China sind wir in der Lage, chinesischen Patienten inno-vativere Medikamente anzubieten, was zu einer Verbesserung ihrer Gesundheit und Lebensqualität beiträgt.“

Boehringer Ingelheim ist seit 1994 auf dem chinesischen Markt vertreten und gehört seit eini-gen Jahren zu den am schnellsten wachsenden internationalen Phar-maunternehmen in China. (iks)

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Setzt auf den chinesischen Markt: Pharmariese Boehringer Ingelheim.

Peking/London/Leverkusen. Der Kampf der chinesischen Behörden gegen vermeintliche Korruption in der Pharmabranche setzt immer mehr ausländischen Konzernen zu. Ex-perten zufolge ist vor allem der britische Anbieter GlaxoSmithKli-ne (GSK) stark betroffen. Im Visier der Ermittler stehen aber auch der deutsche Bayer-Konzern, No-vartis aus der Schweiz, Sanofi aus Frankreich sowie Eli Lilly aus den

USA. Die Unternehmen beklagen sich schon, für ihre Vertreter sei es mittlerweile viel schwerer, bei chi-nesischen Ärzten vorstellig zu wer-den und für ihre Pillen zu werben. Das schlägt auf den Absatz durch.

Analystenschätzungen zufolge dürfte der GSK-Absatz in China zu-letzt um rund ein Drittel eingebro-chen sein. Experten der US-Groß-bank Citigroup gehen aber auch bei anderen großen Firmen davon aus,

dass es seit Juni um etwa 30% nach unten gegangen ist. GSK – Großb-ritanniens Branchenprimus – will zwar keine Zahlen nennen, räumt aber ein, dass die Ermittlungen wegen der Bestechungsvorwürfe Auswirkungen haben. Allerdings ist der Anteil des China-Geschäfts für viele Pharma-Firmen noch überschaubar. Auch für GlaxoSmit-hKline ist dies der Fall; hier steht die Volksrepublik nur für 3,6% der weltweiten Pharma-Umsätze.

Warten auf den Wandel

Langfristig könnte sich dies aber ändern. Die Prognosen zu den Gesundheitsausgaben in China lassen die Augen vieler Pharma-Bosse glänzen. McKinsey-Berech-nungen zufolge werden Chinesen im Jahr 2020 rund eine Billion USD für ihre Gesundheit ausgeben – 2011 waren es erst 357 Milliar-den. Damit ist das asiatische Land ein Magnet für Pharmakonzerne und Medizinausrüster – zumal viele Chinesen aus Sorge vor Fäl-schungen lieber ausländische Arz-neien kaufen. (fei)

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Chinesische Behörden kämpfen gegen verbreitete Korruption in Pharma-Branche.

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Medizintechnik:e-health healtheconomy – 25Freitag, 11. Oktober 2013

Brustgesundheitstag Der 15. Oktober steht ganz im Zeichen der häufigsten Tumorerkrankung bei Frauen

Mammographie: Streit um Screening geht weiter

andreas feiertag

Wien. Am 15. Oktober wird der alljährliche Brustgesundheitstag stattfinden. Aus diesem Anlass organisiert die europäische Brust-krebsvereinigung „Europa Donna“ wieder eine internationale Kam-pagne, um Frauen aller Altersstu-fen zu überzeugen, durch entspre-chende Entscheidungen im Alltag auf die Gesundheit ihrer Brust zu achten. Immer mehr Studien zei-gen, dass eine Verbindung zwi-schen gesunden Entscheidungen im Alltagsleben und einem gerin-geren Brustkrebsrisiko besteht. Übergewicht und körperliche Inak-tivität verdienen laut diesen Studi-en besondere Beachtung, da 25 bis 33% aller Brustkrebserkrankungen darauf zurückzuführen sind.

„Studien zeigen, dass ein Drittel aller Brustkrebserkrankungen in Europa vermieden werden können“, erklärte Susan Knox, Generaldirek-torin Europa Donna, die auch heuer die Sozialen Netzwerke nutzt, um so viele Frauen wie möglich anzu-sprechen. Darüber hinaus plant die Vereinigung zahlreiche Aktivitäten. Herzstück der Kampagne bildet ein Video, zu sehen unter www.breast-healthday.org.

Streit um Mammografie

Parallel geht in Österreich der Streit weiter um die flächen-deckende Einführung des Brust-krebsscreenings, das voraussicht-lich um ein Jahr verzögert wird. Grund sind Streitereien zwischen den Gebietskrankenkassen in Wien und in der Steiermark mit den je-weiligen Landesärztekammern. Da-bei geht es um die Verantwortung von Befundungen, den Zugang und die Risikogruppen. Gesundheits-minister Alois Stöger ist jedenfalls

verärgert, ebenso führende Krebs-spezialisten im Land.

Nichtsdestotrotz vermelden Pharmafirmen und Medizintech-nikhersteller weitere Erfolge bei Brustkrebs. So vermeldet Philips den Erfolg der unter dem Namen MicroDose eingesetzten Photon-Counting-Technologie: Im Ver-gleich zu anderen digitalen Mam-mografiesystemen lasse sich eine hohe Bildqualität mit 50% gerin-gerer Strahlendosis erreichen. Und Roche vermeldet, dass für Frauen mit genetisch bedingten Brust-krebs im frühen Stadium die neue – subkutane – Darreichungsform des Medikaments Herzeptin die Aufenthaltsdauer auf der Chemo-therapie-Station um mehr als die Hälfte reduziert.

Studien zeigen: 25 bis 30 Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind auf Lebensstil zurückzuführen.

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Ganz Österreich im Zeichen des Pink Ribbon: Am 15. Oktober ist Brustgesundheitstag - mit zahlreichen Aktivitäten.

Online-Gehirntraining von Bayer bei MSLeverkusen. Sieben von zehn MS-Patienten entwickeln im Zuge ihrer Krankheit Hirnlei-stungsstörungen. Nicht selten werden diese übersehen, da sie zu Beginn der Krankheit oft nur leichtgradig ausge-prägt sind und vom Gehirn gut ausgeglichen werden können. Zusammen mit dem Unternehmen CogniFit Ltd. hat Bayer ein Trainingspro-gramm entwickelt, mit dem MS-Patienten ihre kognitiven Fähigkeiten online trainieren können. Das Programm wertet die kognitiven Fähigkeiten des Patienten aus und stimmt auf Basis der Ergebnisse Übungen auf die Bedürfnisse des Einzel-nen ab. CogniFit ist kostenlos und Teil des umfassenden Ser-vice- und Betreuungs- programms Betaplus.

Grüner Strom im Klinikum Klagenfurt Klagenfurt. Nachhaltigkeit im Spitalsalltag: Im Rahmen des Umwelttags Ende September konnten sich Interessierte von der grünen Gesinnung des Klinikum Klagenfurts am Wörthersee überzeugen.

Die Gäste informierten sich etwa über die Stromerzeugung mittels gesammelter Speise-reste im Wertstoffsammel-zentrum, den Verbrauch von Wärme, Wasser und Strom im technischen Hotspot und über die Themen Solarenergie und e-Mobilität.

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Kognitive Beeinträchtigungen kön-nen die Lebensqualität beeinflussen.

Wien. Der Rechnungshof in Wien kritisiert zu hohe Ausgaben der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) und der So-zialversicherungsanstalt der ge-werblichen Wirtschaft (SVA) im Vergleich zur Steirischen Gebiets-krankenkasse (StGKK).

In einer Anfang des Jahres durchgeführten sogenannten Fol-low-up-Überprüfung wirft der Rechnungshof diesen ausgewähl-

ten Kassen vor, Empfehlungen des Prüforgans aus dem Jahr 2010 nur teilweise umgesetzt zu haben.

Zwar konnten die vom Rech-nungshof aufgezeigten erheblichen Unterschiede bei den Tarifen und Preisen für Laborleistungen durch Vereinbarungen mit den jeweiligen Ärztekammern reduziert werden. Die Ausgaben je Anspruchsberech-tigten für Laborleistungen lagen jedoch bei der Versicherungsan-stalt öffentlich Bediensteter im-mer noch um rund 80% und bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft um rund 46% über jenen der Steirischen Gebietskrankenkasse).

Zu große Unterschiede

Bei der Versicherungsanstalt öf-fentlich Bediensteter betrugen die Ausgaben für Laborleistungen je Anspruchsberechtigten rund 46 € und bei der Sozialversicherungsan-stalt der gewerblichen Wirtschaft rund 38 €, bei der Steirischen Ge-bietskrankenkasse hingegen nur rund 26 €, wie der Rechnungshof bekannt gab. (red)

Rechnungshof Harsche Kritik an Versicherungsanstalten

Umsetzung zögerlich

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Der RH kritisiert die zum Teil zu hohen Ausgaben für Labortests.

Wien. Die Hornhaut des Auges gilt als Fenster zur Welt. Sie sorgt da-für, dass Lichtstrahlen ins Augen-innere gelangen. Verletzungen, schwere Entzündungen, eine kom-plikationsreiche Graue Star-Opera-tion oder angeborene Schäden kön-nen die Hornhaut stark eintrüben oder vernarben. Die Folge ist eine schwere Sehbehinderung oder gar Erblindung. Was viele nicht wis-sen: Eine irreparabel geschädigte

Hornhaut kann durch eine Spen-derhornhaut ersetzt werden, die das Augenlicht rettet.

Wie bei jeder Organtransplan-tation gibt es auch dabei ein ge-wisses Risiko der Abstoßung. Nun bewährt sich zunehmend eine stu-dienmäßig gut abgesicherte Ope-rationstechnik, die dieses Risiko deutlich senkt. Unter anderem hat sich nun bestätigt, dass diese Me-thode – DMEK genannt – auch bei

komplizierten Fällen einsetzbar ist, wie etwa bei bereits vorange-gangenen erfolglosen Hornhaut-transplantationen. Die neuesten Erfahrungen mit dem sogenannten DMEK-Verfahren werden im Rah-men der diesjährigen Linzer Oph-thalmologischen Gespräche (LOG) dieses Wochenende vorgestellt.

Schnellerer Erfolg

Bei rund einem Drittel der Be-troffenen liegt das Problem in der hinteren Schicht der Hornhaut: Die Funktion der Pumpzellen, welche die Hornhaut ständig von Flüssig-keit befreien und somit einen klaren Blick ermöglichen, ist gestört. Für diese Patienten ist die DMEK-Tech-nik sehr gut geeignet: „Hier wird im Gegensatz zu anderen Methoden nicht mehr die gesamte Hornhaut oder mehrere Schichten davon, sondern nur die kranke Hautin-nenschicht ausgetauscht“, erklärt LOG-Gastgeber Siegfried Priglin-ger, Vorstand der Augenabteilung am AKH-Linz. Das Transplantat ist sehr dünn, was die Sehkraft schnel-ler wiederherstellt. (fei)

augenheilkunde Ophthalmologen diskutieren in Linz über neue Operationsmethoden

implantate für den durchblick

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Gastgeber des Augenkongresses in Linz: Primarius Siegfried Priglinger.

Hollywood-Star Angelina Jolie trägt ein de-fektes Gen namens BRCA1. Das bringt ihr ein Lebenszeitrisiko von bis zu 80%, an Brustkrebs zu erkranken. Aus Sorge ließ sich die Schau-spielerin vorsorglich ihre Brüste amputieren und ersetzt diese nun mit Implantaten. Doch welche Risiken bergen Implantate in sich?

Silikonimplantate in der Brust stellen immer ein gewisses Gesundheitsrisiko dar – auch sol-che, die nicht von der französischen Skandalfir-ma PIP und deren Abnehmer stammen. „Ideal wäre zwar, dass Brustimplantate nach dem Ein-setzen 20 Jahre im Körper verbleiben können. Das ist jedoch meist nicht der Fall. Silikon-implantate sind keine One-Time-Surgery und Probleme eher Regel als Ausnahme. Patienten müssen mit einem Austausch nach 15 Jahren

rechnen“, sagt Peter M. Vogt, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgie.

Austausch Binnen zehn Jahren lassen bis zu 30% der Patientinnen ihre Implantate entfernen oder ersetzen, berichtet die „Food and Drug Administration“ (FDA). Die Gründe des not-wendigen Austauschs sind vielfältig. Entweder veränderte sich die Form oder es kam zu einer Ruptur, die das Silikon auslaufen lässt.

Richtlinien Auf EU-Ebene erarbeiten Exper-ten derzeit neue Richtlinien für die Sicherheit, nachdem bekannt geworden war, dass PIP bil-liges Industriesilikon mit hohem Gesundheits-risiko verwendet hatte. Gerichtsverfahren, auch in Österreich, laufen.

fragen rund um implantate

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26 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 11. Oktober 2013

Menschen, über die Man spricht

OlIvIER BRAN-dICOuRt, NEuER BAyER-CHEf IN lEvERKuSEN

Der deutsche Phar-ma- und Chemiekonzern Bayer hat für sein Gesundheitsgeschäft einen neuen Chef gefun-den. Olivier Brandicourt (57) wird die Sparte vom 1. November an führen. Brandicourt verfügt über eine 25-jährige internationale Erfahrung in der Pharmaindustrie mit Lei-tungsfunktionen in Frankreich, den USA, Ka-nada und Großbritannien. In den vergangenen drei Jahren war er in einer führenden Position beim US-Pharmakonzern Pfizer tätig.

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lange Nacht der Museen Erstes österreichisches Pflegemuseum im Wilhelminenspital gibt seltene Einblicke

Göttin Hygiea informierteWien. Das erste österreichische Pflegemuseum am Gelände des Wilhelminenspitals bot am 5. Ok-tober anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ höchst ungewöhnliche Einblicke in die Geschichte der Krankenpflege. So zeigen die Schü-lerinnen und Schüler der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Catwalk histo-rische Krankenpflegetrachten aus aller Welt. Die Lehrer hatten in den letzten Jahren Krankenhäuser und Schulen in aller Welt kontaktiert und wurden mit weltlicher sowie geistlicher Krankenpflegekleidung aus den Philippinen, den USA, Eng-land, Russland oder Italien belohnt – was die Modenschau eindrück-lich unter Beweis stellte.

Ebenso erlebten Besucher durch interaktive Führungen und authen-tische Schaubilder hautnah die Entwicklung der Krankenpflege von

der Antike bis in die Jetztzeit. Sie wurden in der Langen Nacht von hi-storischen Persönlichkeiten, die für den Pflegeberuf bedeutend waren, durch das Haus geführt. So konn-te man etwa mit der Göttin Hygiea oder der „Lady with the lamp“, Flo-rence Nightingale, herumflanieren beziehungsweise sich im Museums-café mit Kräuterköstlichkeiten von Hildegard von Bingen verwöhnen lassen. Interessierte erfuhren mehr über historische psychiatrische Therapien und konnten beim Hygi-enecorner bei praktische Übungen dazulernen.

Seit Oktober 1987 gibt es an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Gelände des Wilhelminenspitals Schauräume mit diversen historischen Pflege-utensilien wie etwa Verbandkasten mit originalem Verbandsmaterial, diversen Geräten, Dienstbeklei-dungen sowie weiteren histo-rischen Utensilien.

Historische Modeschau und Führungen durch historische Persönlichkeiten beeindruckten Besucher.

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Außergewöhnliche Einblicke bot das erste österreichische Pflegemuseum.

Wien. Elke Weiss, Gesundheits- redakteurin beim ORF, und Sabine Stehrer, Redakteurin bei Medizin Populär, sind die Gewinnerinnen des diesjährigen „Roche Austria Publizistikpreises der Österrei-chischen Gesellschaft für Senolo-gie (ÖGS)“.

Die Preisverleihung fand im Rah-men der Jahrestagung der ÖGS in Velden am Wörthersee statt. Weiss belegte dabei den 1. Platz, ihr Fern-sehbeitrag wurde mit 1.500 € prä-miert. Stehrer erhielt als Zweitplat-zierte 700 €. Der mit gesamt 2.200 € dotierte Preis für herausragende journalistische Arbeit zum Thema Brustkrebs wird jährlich vergeben und von Roche Austria gesponsert. „Medien leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Menschen zu Gesundheitsthemen wie Brust-

krebs verständlich und anschau-lich informiert werden“, sagte Beat Kasper, Roche-Geschäfts- führer. (fei)

Auszeichnung Publizistikpreis für Brustkrebs-Berichte

Roche zeichnet Journalisten ausWien. Das Wiener AKH hat kürzlich gewichtigen Besuch erhalten: Erst-mals landete ein Bundesheer-Hub-schrauber vom Typ S-70 „Black Hawk“ auf dem Spital – wo bisher nur kleinere Rettungshelikopter empfangen wurden. Künftig soll je-doch auch großes Gerät verwendet werden können, die Landeplatt-form wurde dazu eigens verstärkt.Die entsprechende Einsatzübung verlief erfolgreich, es habe keine Probleme gegeben, versicherte ein Heeres-Sprecher. Die Aktion diente nicht nur der technischen Über-prüfung des Landeplatzes, auch ein Ernstfall inklusive Ankunft von Verletzten wurde trainiert. Der Black Hawk soll etwa in Katastro-phenfällen zum Einsatz kommen, wenn sehr viele Patienten zu trans-portieren sind.

Der Hubschrauber kann bis zu 20 Personen oder vier Tonnen Last mit an Bord nehmen. Er stammt vom US-Hersteller Sikorsky. (fei)

Einsatzübung „Black Hawk“ landete am Wiener AKH

AKH: Landeplattform ausgebaut

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Die Hormone sind schuld! Woher wissen Eierstöcke und Hoden, dass Frühling ist, obwohl sie so gut verpackt sind? Warum bringt Anna Karenina und auch uns die Leidenschaft manchmal fast um? Warum sollte man Männer nicht schief anreden, wenn sie gerade ihre Tage haben? Es sind die Hormone. Sie sind stets für und gegen uns da, sie steuern uns immer und überall. Ihre Wirkung kann hemmungslos aufputschend und kräfteraubend bis zum Untergang sein. Und doch wäre unser Leben ohne sie stinklang-weilig. Aber was genau sind sie überhaupt? Was machen sie mit uns? Macht es ihnen Spaß, uns zu ärgern? Und wie können wir sie zurückärgern? Der Arzt, Ka-barettist und Autor Ronny Tekal zeichnet in seinem Buch „Sorry, das waren die Hormone“ ein satirisches und witziges Zu-sammenspiel der Hormone im

menschlichen Körper nach. Basierend auf harten Fakten und verständlich erklärt, ist das Buch eine erfrischende Portion Humor. (fei)

Ronny Tekal: Sorry, das waren die Hormone! Verlag Orell Füssli, 224 Seiten, 14,95 €, ISBN: 9783280054987

buch-tipp

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Menschen, über die Man spricht

Preisverleihung (v.l.): Elke Weiss, Rupert Koller (Präsident ÖGS), Sabine Stehrer.

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CHRIStOpH ERtl, pRESSE-SpRECHER füR AlOIS StöGER

Das Gesundheitsministe-rium kommuniziert neu: Christoph Ertl ist ab sofort als Pressesprecher von Bundesminister Alois Stöger tätig. Ertl war zuvor Pressespre-cher bei Karin Scheele, der ehem. nieder-österreichischen Landesrätin für Gesundheit, Soziale Verwaltung und Jugendwohlfahrt. Er unterstützt nun Stögers Pressesprecherin Lisa Fuchs. Fabian Fußeis beendet seine Tätigkeit im Bundesministerium für Gesundheit, um eine postgraduale Ausbildung zu absolvieren.

dAGMAR EIN-SCHwANGER, pflEGECHEfIN vöCKlABRuCK

Die Schulen für allge-meine Gesundheits- und Krankenpflege an den Landeskrankenhäusern Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl wurden kürzlich unter eine gemeinsame Leitung gestellt. Dagmar Einschwanger, MBA übernahm die Direktion der Schulen des gespag-Salzkammergut-Spitalsverbunds. Die pflegerische Laufbahn der Gmundnerin begann 1977 mit der Diplo-mierung an der Schule des St. Johann Spitals Salzburg.

Seltener Anblick: ein „Black Hawk“ auf dem Dach des Wiener AKH.

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Erstmals Preis für Patientensicherheit

Wien. Die Plattform Patientensi-cherheit hat erstmals den Preis für Patientensicherheit – Austri-an Patient Safety Award (APSA) – ausgeschrieben. Gewonnen haben Wolfgang Puchner, Anäs-thesist und Risikomanager im AKH Linz, und sein Team mit dem Projekt „PARS – patient at risk-Score-System“. Die Einri-chungen spiegelten das große Engagement in heimischen Spi-tälern und Gesundheitseinrich-tungen“, freut sich Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform.

Rote Nasen: Humor auch in Krisengebieten

Wien. Nicht nur Patienten in Krankenhäusern oder sozialen Einrichtungen hilft die Kraft des Humors, neuen Mut und neue Zuversicht zu sammeln.Mit dem neuen Kriseninter-ventionsprogramm „Emergen-cy Smile“ bringt Rote Nasen Clowndoctors International dieses Lachen ab sofort zu Menschen in größter Not – und das weltweit. Der erste Einsatz führte das Kriseninterventi-onsteam nach Kamerun.

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Die glücklichen Gewinner des ersten Preises für Patientensicherheit.

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Rote Nasen: Krisenintervention wird nun weltweit angeboten.

Peter Soswinski Neuer Leiter der Rudolfinerhaus Privatklinik

Wien. Der Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz hat in der jüngsten Auf-sichtsratssitzung Peter Soswinski zum neuen Geschäftsführer der Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH bestellt. Soswinski übernahm mit 1. Oktober die kaufmännischen Agenden von Gerhard Pöttler, der das Rudolfinerhaus auf eigenen Wunsch verlässt. „Ich freue mich sehr, einen so fundierten Krankenanstalten-Fachmann wie Peter Soswinski für die Geschäftsführung der Rudolfinerhaus Privatklinik gewonnen zu haben“, sagt Ernst Wolner, Präsident Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz. Soswinski wurde 1947 in Wien geboren und hat dort Versiche-rungsmathematik und Rechentechnik sowie in Linz Volkswirtschaft studiert. Bis zuletzt war er für das Projekt Neubau der Zahnklinik an der Meduni Wien verantwortlich. (fei)©

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