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Gerd Nufer / Florian Fischer
Gender Marketing
im Retail Management
Reutlinger Diskussionsbeiträge zu Marketing & Management
Reutlingen Working Papers on Marketing & Management
herausgegeben von Carsten Rennhak & Gerd Nufer
Nr. 2014 – 6
Prof. Dr. Gerd Nufer
Hochschule Reutlingen
ESB Business School
Leiter des Instituts für Marketing,
Markftforschung & Kommunikation
Alteburgstraße 150
D-72762 Reutlingen
Fon: +49 (0)7121 / 271-6011
Fax: +49 (0)7121 / 271-906011
Email: [email protected]
Florian Fischer
Studierender
M.A. International Retail Management
ESB Business School
Hochschule Reutlingen
Fon: +49 (0)176 / 84122658
Email: [email protected]
Internet: www. marketing-kfru.de
Abstract
Männer und Frauen sind unterschiedlich und handeln unterschiedlich. Diese Erkenntnis bildet
das Fundament des Gender Marketing, das sowohl in der Theorie als auch in der Praxis zu-
nehmend an Bedeutung gewinnt. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Disziplin ist für Unter-
nehmen eine wichtige Herausforderung für die Zukunft und kann darüber hinaus ein entschei-
dendes Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb sein.
Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst auf aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse aus der
Theorie des Gender Marketing eingegangen. Im Anschluss werden Umsetzungsbeispiele aus
der Handelspraxis vorgestellt. Hierbei werden sowohl Best Practices als auch mögliche Risi-
ken aufgezeigt. Es folgt die Vorstellung der Aktivitäten von ALDI SÜD im Bereich des Gen-
der Marketing. Abschließend werden die gesammelten Erkenntnisse zusammengefasst und
Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................ I
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................... II
1. Einleitung ............................................................................................................................... 1
2. Grundlagen des Gender Marketing ....................................................................................... 2
2.1. Marketing-relevante geschlechtsspezifische Unterschiede ............................................. 2
2.2. Ansätze des Gender Marketing ....................................................................................... 6
3. Beispiele aus der Handelspraxis ........................................................................................ 10 3.1. Best-Practice-Beispiele ................................................................................................. 10
3.2. Flops? ........................................................................................................................... 15
4. Gender Marketing bei ALDI SÜD ......................................................................................... 16
5. Fazit ...................................................................................................................................... 19
Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 20
II
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Einfluss des Geschlechts auf bestimmte Kaufentscheidungen ............................ 3
Abbildung 2: Mission: Go to Gap, Buy a Pair of Pants .............................................................. 4
Abbildung 3: Prozess der Kaufentscheidung bei Männern und Frauen..................................... 5
Abbildung 4: Verkaufsansatz ohne Ansatz des Gender Marketing ........................................... 6
Abbildung 5: Verkaufsansatz mit grundliegendem Ansatz des Gender Marketing .................... 6
Abbildung 6: Verkaufsansatz mit erweitertem Ansatz des Gender Marketing am Beispiel
pflegende Kosmetik ............................................................................................. 7
Abbildung 7: Homepage Nivea ................................................................................................. 7
Abbildung 8: Homepage Nivea Men ......................................................................................... 8
Abbildung 9: L’Oreal Men Expert, Kosmetik für Männer ........................................................... 8
Abbildung 10: "Erfolgsbohrer" Bosch IXO ................................................................................... 9
Abbildung 11: Genderprofile eines Unternehmens aus der Möbelbranche ............................... 10
Abbildung 12: Homepage Coca-Cola light ................................................................................ 11
Abbildung 13: Coca-Cola light auf Facebook ............................................................................ 11
Abbildung 14: Homepage Coca-Cola zero ............................................................................... 11
Abbildung 15: Coca-Cola zero auf Facebook ........................................................................... 12
Abbildung 16: Homepage Gillette Venus .................................................................................. 12
Abbildung 17: Homepage Gillette ............................................................................................. 13
Abbildung 18: Homepage Lego Friends ................................................................................... 13
Abbildung 19: Homepage Lego Ultra Agents ............................................................................ 14
Abbildung 20: Chio Chips "Männerabend" ................................................................................ 14
Abbildung 21: Chio Chips "Mädelsabend" ................................................................................ 14
Abbildung 22: Edeka Bratwurst für Männer .............................................................................. 15
Abbildung 23: Edeka Bratwurst für Frauen ............................................................................... 15
Abbildung 24: Kinder Überraschungseier für Jungen und für Mädchen .................................... 16
Abbildung 25: Kinder Überraschungseier für Männer und für Frauen ....................................... 16
Abbildung 26: Rasierer für Männer und Frauen bei ALDI SÜD ................................................. 17
Abbildung 27: Geschlechtsspezifische Ausrichtung des Produktes "Flecki" ............................. 17
Abbildung 28: Eigenmarken von ALDI SÜD und deren Ausrichtung ......................................... 18
1
1. Einleitung "Verstehe deinen Markt"1 und "verstehe deinen Kunden"2. Dies sind nach der Auffassung von
Marti Barletta, einer Expertin im Bereich des Marketing für Frauen, die zwei Grundregeln des Mar-
keting.
Doch durch komplexer werdende Märkte und anspruchsvollere Kunden wird das Arbeiten mit die-
sen zwei Grundregeln im Rahmen des Marketing zu einer größer werdenden Herausforderung, der
es sich in einer vernetzten und globalen Welt zu stellen gilt. Heutzutage ist die Mehrzahl der inter-
nationalen Märkte als Käufermärkte zu charakterisieren. Dies bedeutet, dass der Konsument in der
stärkeren Position ist, als der Anbieter. Für den Anbieter, der in einem Käufermarkt in einem stär-
keren Wettbewerb steht, bedeutet dies, dass der Engpassfaktor nicht im Bereich der Produktion,
sondern vielmehr im Bereich des Absatzes liegt. Demzufolge besteht für Anbieter die Herausforde-
rung einer Marktorientierung, um sich vom Wettbewerber zu differenzieren und den Markt entspre-
chend seiner Bedürfnisse richtig zu bedienen.3 Es sind nicht mehr ausschließlich Nutzen und Leis-
tung kaufentscheidend. Emotionalität und Glaubwürdigkeit eines Anbieters beziehungsweise einer
Marke gewinnen zunehmend an Bedeutung.4 Der zunehmende Wettbewerb, beispielsweise durch
die voranschreitende Etablierung des Internets als Kommunikations- und Absatzkanal, stellt neue
Herausforderungen an das Marketing. Im Zuge dessen stellt der Kunde neue Erwartungen an die
Anbieter und insbesondere an dessen Kommunikation mit dem Kunden.5
Barletta erklärt, dass Märkte in immer kleinere Zielgruppen segmentiert werden, beispielsweise
Marketing für Menschen mit einem bestimmten ethnischen Hintergrund, Marketing für die Genera-
tion Y oder Marketing für Rentner. Die Beispiele sind zahlreich. Jedoch verweist Barletta auf eine
besonders naheliegende Segmentierung des Marktes: Eine unterschiedliche Bearbeitung von
Mann und Frau im Bereich des Marketing.6 Die Untersuchung und Umsetzung eines auf das Ge-
schlecht abgestimmten Marketing wird mit dem Begriff "Gender Marketing" umschrieben7, wel-
cher im Zentrum dieser Arbeit steht.
Ziel dieser Arbeit ist eine Einführung in das Thema Gender Marketing und eine Betrachtung der
Gender Marketing-Aktivitäten des Unternehmens ALDI SÜD. Zudem werden zentrale Erkenntnisse
aus dem Gender Marketing gewonnen. Um diese Ziele zu erreichen, wird im Rahmen dieser Arbeit
eine theoretische Einführung in den Ansatz des Gender Marketing gegeben. Hierbei wird sowohl
auf aktuelle internationale Literatur, als auch auf Umsetzungsbeispiele aus der Praxis des Kon- 1 Barletta (2003), S. xx (direkte wörtliche Übersetzung aus dem Englischen). 2 Barletta (2003), S. xx (direkte wörtliche Übersetzung aus dem Englischen). 3 Vgl. Meffert/Burmann/Kirchgeorg (2008), S. 6 f. 4 Vgl. Kreienkamp (2009), S. 42f.; Direktplus (o.J.), o.S.; Barletta (o.J.), o.S. 5 Vgl. Charlesworth (2008), S. 1. 6 Vgl. Barletta (2003), S. xix. 7 Vgl. Kreienkamp (2009), S. 14 f.
2
sumgütermarketing und Handelsmanagement zurückgegriffen. Im weiteren Verlauf werden unter-
schiedliche Gender-Marketing-Aktivitäten von ALDI SÜD vorgestellt. Abschließend werden die
zentralen Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst.8
2. Grundlagen des Gender Marketing
Gender Marketing befasst sich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden zwischen Mann und Frau und deren Auswirkungen auf die jeweiligen Bedürfnisse und das jeweilige Verhal-
ten als Konsument. Im Fokus stehen die Rückschlüsse dieser Erkenntnisse für ein optimiertes
Marketingkonzept, welches diese Unterschiede optimal erkennt und nutzt.9 Das Gender Marketing
ist eine vergleichsweise junge Disziplin des Marketing, dessen Wurzeln in den USA liegen, in de-
nen Gender Marketing seit den 1990er Jahren angewandt wird.10 In Europa findet das Konzept
des Gender Marketing erst seit wenigen Jahren Anwendung.11 Das Besondere an dieser Form des
Marketing ist, dass es sich hierbei um eine alles umfassende Segmentierung des Marktes in zwei
große Gruppen handelt. Männer und Frauen. Schafft es ein Unternehmen diese zwei Segmente
erfolgreich anzusprechen, so kann dieses Unternehmen den gesamten Markt abdecken.
2.1. Marketing-relevante geschlechtsspezifische Unterschiede
In der Literatur liegt der Schwerpunkt auf dem "Marketing to Women", dass sich auf die Zielgrup-pe Frau fokussiert. Dies liegt darin begründet, dass diese Zielgruppe zunehmend an Attraktivität
gewinnt.12 Einer internationalen Studie mit einem Stichprobenumfang von 12.000 Frauen in 40 Na-
tionen, die von der Boston Consulting Group im Jahr 2009 durchgeführt wurde, zur Folge, werden
weltweit 64% aller Kaufentscheidungen von Frauen entschieden oder zumindest mitentschieden.13
In Deutschland entscheiden Frauen über 80% der Kaufentscheidungen eines Haushalts.14 Bei
Konsumgütern des täglichen Bedarfs liegt dieser Wert sogar bei 90%.15 Allein diese drei Fakten
stellen die Attraktivität der Zielgruppe Frau in besonderem Maße heraus. Zudem streben Frauen
mehr und mehr nach finanzieller Unabhängigkeit, was dazu führt dass die Anzahl der berufstätigen
Frauen und folglich das verfügbare Budget dieser Zielgruppe zunimmt.16
8 Im Rahmen dieser Arbeit werden "typische" Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Männern und Frauen thematisiert. Die Verfasser dieser Arbeit weisen darauf hin, dass es sich hierbei um durchschnittliche Ergebnisse für die jeweilige Kundengruppe handelt. Die tatsächlichen Ausprägungen dieser Merkmale sind für jedes Individuum individuell. 9 Vgl. Knörzer/Nufer/Rennhak (2010), S. 1. 10 Vgl. Pfannenmüller (2006), S. 30. 11 Vgl. Kreienkamp (2009), S. 45. 12 Vgl. Silverstein/Sayre/Butman (2009), S. 295ff.; Kreienkamp (2009), S. 45; Pfannenmüller (2006), S. 30. 13 Vgl. Silverstein/Sayre/Butman (2009), S. 5 ff. 14 Vgl. Kreienkamp (2009), S. 44; Pfannenmüller (2006), S. 30. 15 Vgl. Schneider/Hennig (2010), S. 43. 16 Vgl. Silverstein/Sayre/Butman (2009), S. 295 ff.; Kreienkamp (2009), S. 45; Pfannenmüller (2006), S. 30.
3
Jedoch ist die Zielgruppe Mann trotz dieser zunehmenden Bedeutung des Marketing to Women
nicht zu vernachlässigen. Einer Studie von Kirchler zufolge, lassen sich einige bestimmte Kaufent-
scheidungen eher dem männlichen Geschlecht zuordnen, während andere Kaufentscheidungen
eher dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht,
wie groß der Einfluss des Geschlechts auf die Kaufentscheidung bestimmter Produkte ist (vgl. Ab-
bildung 1).17
Abbildung 1: Einfluss des Geschlechts auf bestimmte Kaufentscheidungen Quelle: Kirchler (1989), zitiert in: Kreienkamp (2009), S. 47
Im Folgenden werden zentrale Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgezeigt, die im
Rahmen des Gender Marketing zu berücksichtigen sind.
Das "Go to Gap and Buy a Pair of Pants"-Beispiel (vgl. Abbildung 2) zeigt, grundlegende Unter-schiede zwischen Mann und Frau beim Einkaufsprozess auf. Demnach nehmen Frauen einen hö- 17 Vgl. Kreienkamp (2009), S. 46 ff.
4
heren Zeitaufwand in Kauf, um ein möglichst ideales Produkt zu kaufen. Zudem kaufen Frauen
tendenziell mehr, als sie sich vorgenommen haben. Als extremer Kontrast erfüllt der Mann in kur-
zer Zeit sehr zielorientiert die Vorgabe, eine Hose bei Gap zu kaufen.18
Abbildung 2: Mission: Go to Gap, Buy a Pair of Pants Quelle: Barletta (o.J.), o.S.
Auch Schneider und Hennig beschreiben unterschiedliche Grundhaltungen von Männern und
Frauen. Sie charakterisieren den Mann als eher pragmatischen Konsument, der in kurzer Zeit
kauft, was er sich ursprünglich vorgenommen hat. Die Frau charakterisieren diese als leidenschaft-
lichere Konsumentin, für die Einkaufen ein Erlebnis und eine soziale Aktivität darstellt.19 Aus die-
sen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass Frauen eine sehr attraktive Zielgruppe darstellen, da
diese mehr Zeit in Geschäften verbringen und darüber hinaus tendenziell mehr Geld ausgeben als
Männer.
Barletta zerlegt den Einkaufsprozess in fünf Prozessstufen, die aufeinanderfolgend durchlaufen
werden. Der Prozess beginnt mit der Feststellung eines Bedürfnisses, der sogenannten Aktivie-
rung. Es folgt als zweiter Schritt das Suchen nach unterschiedlichen Alternativen. In Schritt drei
werden Informationen bezüglich der unterschiedlichen Alternativen gesammelt. In der Folge wer-
den die Alternativen miteinander verglichen und abschließend eine Entscheidung getroffen. Der
vierte Schritt ist die Kundenbindung. Im letzten möglichen Schritt gibt der Kunde seine Erfahrungen
mit dem Anbieter an andere Personen weiter (vgl. Abbildung 3).20
18 Vgl. Barletta (o.J.), o.S. 19 Vgl. Schneider/Hennig (2010), S. 43 f. 20 Vgl. Barletta (2006), S. 118 ff.; Barletta (o.J.), o.S.
5
Abbildung 3: Prozess der Kaufentscheidung bei Männern und Frauen Quelle: Barletta (o.J.), o.S.
Im Rahmen dieses Prozessmodells existieren Unterschiede zwischen dem durchschnittlichen Ver-
halten von Männern und Frauen: Männer verfolgen einen eher pragmatischen und zeitsparenden
Ansatz. Hierbei wird zunächst festgestellt, welche Kriterien das gesuchte Produkt erfüllen muss. Im
Anschluss wird der Prozess zielorientiert auf eine Erreichung dieser Mindestkriterien ausgerich-
tet.21 Bei Frauen sind die Kriterien wesentlich vielfältiger und verändern sich darüber hinaus im
Zeitablauf des Entscheidungsprozesses. Dies kann zu einem Rückschritt im Entscheidungspro-
zess führen und mit einem erhöhten Zeitbedarf einhergehen. Daher auch der Begriff des spiralför-
migen Wegs für den Entscheidungsprozess einer Frau. Frauen streben nach einer möglichst per-
fekten Lösung.22 In Zusammenhang mit dem Entscheidungsprozess von Frauen sind Serviceleis-
tungen ein geeignetes Mittel, um diesen spiralförmigen Entscheidungsprozess zu durchbrechen
und sich im Wettbewerb zu differenzieren. Diese können zum einen kaufmännische Serviceleis-
tungen, wie zum Beispiel geeignete Informations-, Bestell- und Zahlungsmöglichkeiten sein. Zum
anderen können auch technische Serviceleistungen, wie beispielsweise Zustellung, Montage oder
Reparatur angeboten werden, um sich positiv vom Wettbewerber abzuheben.23
Ein weiterer Bereich, in dem sich Männer und Frauen unterscheiden, ist die Sinneswahrnehmung
und die situative Wahrnehmung. Nach Allan und Barbara Pease verfügen Frauen über besser
entwickelte Sinnesorgane als Männer. Zudem werden die Sinnesorgane intensiver und besser ge-
nutzt. In diesem Zusammenhang besitzen Frauen tendenziell ein besseres "Gespür" im Umgang
mit Menschen. Hierbei ist ein wichtiger Aspekt, dass die soziale Interaktion für Frauen von erhöhter
Bedeutung ist.24 Des Weiteren erklären Pease und Pease, dass einige Verhaltensunterschiede
zwischen Männern und Frauen bereits nach den ersten Monaten als Babys zu beobachten sind.
So ist es nachgewiesen, dass Mädchen eher auf Subjekte beziehungsweise Menschen, fixiert
sind, während Jungen eher auf Objekte beziehungsweise Sachen, fixiert sind. Zudem ist ein weite-
rer interessanter Aspekt im Hinblick auf den Kaufentscheidungsprozess, dass Mädchen eher zur
21 Vgl. Barletta (2006), S. 118 ff.; Barletta (o.J.), o.S. 22 Vgl. Barletta (2006), S. 118 ff.; Barletta (o.J.), o.S. 23 Vgl. Barletta (o.J.), o.S. 24 Vgl. Pease/Pease (2010), S. 77 f.
6
Kooperation neigen, während Jungen eher zur Konkurrenz neigen.25 Diese Unterschiede gilt es im
Rahmen des Gender Marketing zu berücksichtigen.
2.2. Ansätze des Gender Marketing
Wie geht ein Anbieter, der Gender Marketing betreibt, vor? Nach Jaffé ist zunächst das Verständ-
nis des Verkaufsansatzes um den Ansatz des Gender Marketing zu erweitern. Hierfür ist die Kund-
schaft in männliche und weibliche Kunden zu unterteilen und die Kommunikation dementspre-
chend anzupassen. Jaffé zeigt die Integration des Gender Marketing am Beispiel eines Herstel-lers für Handelsmarken auf (der Hersteller produziert die Handelsmarken im Auftrag eines Händ-
lers). Während ohne den Ansatz des Gender Marketing eine Kommunikation von Hersteller zum
Handel und vom Handel zum Kunde stattfindet (vgl. Abbildung 4), ist es im Rahmen des Gender
Marketing von Bedeutung, dass sowohl der Hersteller beziehungsweise die Marke als auch der
Händler mit dem Kunden kommunizieren. Zudem ist die Kundschaft bewusst als weiblich und
männlich zu unterscheiden (vgl. Abbildung 5).26
Abbildung 4: Verkaufsansatz ohne Ansatz des Gender Marketing Quelle: Jaffé (2014a), S. 50
Abbildung 5: Verkaufsansatz mit grundliegendem Ansatz des Gender Marketing Quelle: Jaffé (2014a), S. 50 25 Vgl. Pease/Pease (2010), S. 206 ff. 26 Vgl. Jaffé (2014a), S. 48 ff.
7
Des Weiteren erklärt Jaffé, dass über das Geschlecht des Kunden hinaus auch das Geschlecht
des Herstellers (bzw. der Marke), des Handelsunternehmens und des Produkts von großer Bedeu-
tung sind. Diese erweiterte Betrachtungsweise ist für erfolgreiches Gender Marketing von großer
Bedeutung. Jaffé illustriert diesen erweiterten Ansatz an dem Produktbereich "pflegende Männer-
kosmetik" (vgl. Abbildung 6).27
Abbildung 6: Verkaufsansatz mit erweitertem Ansatz des Gender Marketing am Beispiel pflegen-
de Kosmetik
Quelle: Jaffé (2014a), S. 56
Demzufolge haben es die Pflegemarken geschafft, sich sowohl ein männliches als auch ein weibli-
ches Geschlecht zuzulegen. Beispiele hierfür sind Nivea und Nivea Men sowie L’Oreal und L’Oreal
Men Expert (vgl. Abbildungen 7 bis 9).28 Der Vertriebskanal Handel und hierbei insbesondere die
Drogeriemärkte werden als eher weiblich eingestuft. Dies stellt jedoch kein Problem dar, da pfle-
gende Männerkosmetik häufig von Frauen für Männer eingekauft wird. Dies erklärt auch, warum
die Kundschaft, sowohl als männlich als auch als weiblich eingestuft wird. Die Produkte werden
dahingehend entwickelt, dass sie als männlich charakterisiert werden.29
Abbildung 7: Homepage Nivea
Quelle: Nivea (o.J.), o.S. 27 Vgl. Jaffé (2014a), S. 48 ff. 28 Vgl. Jaffé (2014b), o.S. 29 Vgl. Jaffé (2014a), S. 55 ff.
8
Abbildung 8: Homepage Nivea Men
Quelle: Nivea Men (o.J.), o.S.
Abbildung 9: L’Oreal Men Expert, Kosmetik für Männer Quelle: XAD (o.J.), o.S.
In diesem Zusammenhang verweist Jaffé auf das "Geschlecht der Dinge"30. Einer von der Blues-
tone AG im Jahr 2010 durchgeführten Studie zufolge werden Produkten unterschiedliche Ge-
schlechter zugeordnet. So werden beispielsweise die Produkte Automobil, Navigationsgerät, Ra-
senmäher und Motorsäge deutlich als Produkte mit männlichem Geschlecht eingestuft, während
Produkte wie zum Beispiel Urlaubsreisen, Putzmittel, Vasen und Schmuck als Produkte weiblichen
Geschlechts eingestuft werden.31 Diesbezüglich ist die Erkenntnis von hoher Bedeutung, dass
Frauen eine Affinität zu weiblichen Produkten aufweisen, während Männer eine Affinität zu männli-
chen Produkten aufweisen. Produkte, die deutlich dem anderen Geschlecht zugeordnet werden,
wecken meist wenig Interesse oder können sogar, insbesondere bei Männern, zu einer ablehnen-
den Haltung gegenüber diesen Produkten führen.32
30 Vgl. Jaffé (2014a), S. 69. 31 Vgl. Jaffé (2014a), S. 69 ff. 32 Vgl. Jaffé (2014a), S. 77 ff.
9
Schafft es ein Anbieter jedoch, ein weibliches Produkt auf männliche Bedürfnisse zuzuschneiden
und dieses auch als männliches Produkt zu vermarkten, kann dies zur Entwicklung einer neuen
Kundengruppe und eines neuen Absatzmarktes führen. Gleiches gilt für den Zuschnitt männlicher
Produkte auf weibliche Bedürfnisse. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis sind der Bohrer IXO der
Firma Bosch (vgl. Abbildung 10), der auf die Bedürfnisse der Zielgruppe Frau zugschnitten ist, so-
wie der bereits thematisierte Produktbereich "pflegende Männerkosmetik".33
Abbildung 10: "Erfolgsbohrer" Bosch IXO Quelle: Conrad (o.J.), o.S.
Das folgende Beispiel aus der Möbelbranche zeigt, in einer Tabelle aufgelistet, nach welchen Kri-
terien ein Unternehmen dieser Branche seine Produkte, in diesem Fall Möbel, auf weibliche und
männliche Kunden zuschneiden kann. Aus Abbildung 11 lassen sich einige geschlechtstypische
Eigenschaften auch für andere Produktkategorien ableiten.
33 Vgl. Jaffé (2014a), S. 77 ff.; Direktplus (o.J.), o.S.
10
Abbildung 11: Genderprofile eines Unternehmens aus der Möbelbranche Quelle: Jaffé (2014a), S. 81
3. Beispiele aus der Handelspraxis
Im Folgenden wird anhand von Beispielen aus der Praxis gezeigt, dass Gender Marketing einer-
seits bereits von einer Vielzahl von Unternehmen erfolgreich praktiziert wird – aber andererseits
auch Risiken beinhaltet.
3.1. Best-Practice-Beispiele
Die Produktlinien Coca-Cola light für Frauen und Coca-Cola zero für Männer stellen eine erfolg-
reiche Umsetzung von Gender Marketing dar. Die Abbildungen 12 bis 15 zeigen sehr gut, wie ein
annährend gleiches Produkt für Mann und Frau unterschiedlich konzeptioniert und kommuniziert
werden kann.
11
Abbildung 12: Homepage Coca-Cola light Quelle: Coca Cola Light (o.J.), o.S.
Abbildung 13: Coca-Cola light auf Facebook Quelle: Facebook (o.J.), o.S.
Abbildung 14: Homepage Coca-Cola zero Quelle: Coca Cola Zero (o.J.), o.S.
12
Abbildung 15: Coca-Cola zero auf Facebook Quelle: Facebook (o.J.), o.S.
Auch das Unternehmen Gillette hat sein Image erfolgreich jeweils auf männliche und weibliche
Kunden zugeschnitten. Dies schafft Gillette durch zwei unterschiedliche Produktlinien. Mit der Pro-
duktlinie Gillette Venus werden Frauen angesprochen und mit der Produktlinie Gillette werden
Männer angesprochen (vgl. Abbildung 16 und 17).
Abbildung 16: Homepage Gillette Venus Quelle: Gillette Venus (o.J.), o.S.
13
Abbildung 17: Homepage Gillette
Quelle: Gillette (o.J.), o.S.
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis sind die Gender-Marketing-Aktivitäten des Unternehmens Le-
go. Das Unternehmen Lego hat unterschiedliche Produktlinien, die auf Mädchen und Jungen zu-
geschnitten sind. Zwei Beispiele sind die Produktlinie Lego Friends für Mädchen (vgl. Abbildung
18) und die Produktlinie Lego Ultra Agents für Jungen (vgl. Abbildung 19).
Abbildung 18: Homepage Lego Friends Quelle: Lego (o.J.), o.S.
14
Abbildung 19: Homepage Lego Ultra Agents Quelle: Lego (o.J.), o.S.
Das Unternehmen Chio verbindet Gender Marketing mit einem "Thema": "Männerabend" (vgl.
Abbildung 20) und "Mädelsabend" (vgl. Abbildung 21). Dies ist eine Vorgehensweise, die auch in
der Theorie als erfolgsversprechend beschrieben wird.
Abbildung 20: Chio Chips "Männerabend" Quelle: Presse Report (2013), o.S.
Abbildung 21: Chio Chips "Mädeslabend" Quelle: Presse Report (2013), o.S.
15
3.2. Flops?
Gender Marketing ist auch mit Risiken verbunden. So musste das Unternehmen Edeka nach dem
Verkauf von Bratwürsten für Männer und Bratwürsten für Frauen feststellen, dass dies im Internet
sehr kritisch beurteilt wurde (vgl. Abbildungen 22 und 23).34
Abbildung 22: Edeka Bratwurst für Männer
Quelle: Stern (2013), o.S.
Abbildung 23: Edeka Bratwurst für Frauen
Quelle: Stern (2013), o.S.
Eine ähnliche Reaktion lösten die Gender-Aktivitäten der Firma Ferrero im Hinblick auf das Pro-
dukt "Kinder-Überraschungsei" aus. So wurde die Einführung eines pinken Überraschungseis für
Mädchen (vgl. Abbildung 24) und die damit verbundene Werbekampagne "Ei love you" von Femi-
nistinnen ähnlich stark kritisiert, wie der Verkauf eines Überraschungseis für "Spielerfrauen" im
Zeitraum der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 (vgl. Abbildung 25).35
34 Vgl. Stern (2013), o.S. 35 Vgl. Süddeutsche (2012), o.S.; Tagesspiegel (2014), o.S.
16
Abbildung 24: Kinder Überraschungseier für Jungen und für Mädchen
Quelle: World of Sweets (o.J.), o.S.
Abbildung 25: Kinder Überraschungseier für Männer und für Frauen Quelle: Tagesspiegel (2014), o.S.
4. Gender Marketing bei ALDI SÜD
Im folgenden Kapitel werden unterschiedliche Gender-Marketing-Aktivitäten des Unternehmens
ALDI SÜD im Bereich der Produktpolitik und Kommunikationspolitik vorgestellt.
ALDI SÜD betreibt Gender Marketing. Ein gutes Beispiel stellt der Sortimentsbereich Kosmetik
dar, in dem auf die Zielgruppen Mann und Frau zugeschnittene Eigenmarken vertrieben werden.
Für Männer wird die eher kantige, kraftvolle und dunkle Eigenmarke Prince angeboten. Die Marken
Lacura und Ombia sind eher abgerundet, weich und hell konzeptioniert und damit mehr auf für die
Zielgruppe Frau zugeschnitten. Demzufolge konzeptioniert ALDI SÜD im Sortimentsbereich Kos-
metik seine Produkte im Hinblick auf das Geschlecht der Zielgruppe und vertreibt diese entspre-
chend unter einer jeweils passenden Eigenmarke. Ein gutes Beispiel ist das Produkt Rasierer, das
sowohl für Frauen unter der Eigenmarke Ombia, als auch für Männer unter der Eigenmarke Prince
17
angeboten wird (vgl. Abbildung 26). Dies entspricht auch der Empfehlung von Jaffé, das Verpa-
ckungsdesign von Produkten auf die Empfindungen der jeweiligen Zielgruppe zuzuschneiden.36
Abbildung 26: Rasierer für Männer und Frauen bei ALDI SÜD Quelle: ALDI SÜD (o.J.), o.S.
Im Sortimentsbereich Lebensmittel vertreibt ALDI SÜD nur wenige Produkte, die klar auf ein be-
stimmtes Geschlecht zugeschnitten sind. Dies hängt damit zusammen, dass ALDI SÜD im Bereich
Lebensmittel Eigenmarken konzipiert hat, die bestimmte Themenwelten darstellen. Beispielsweise
werden typisch italienische Produkte unter der Eigenmarke Cucina geführt. Weitere Beispiele sind
die Eigenmarken Meine Metzgeria für Wurstprodukte, Milfina für Molkereiprodukte sowie die die
Eigenmarke Grandessa für Speiseeis. Dennoch werden im Sortimentsbereich Lebensmittel einzel-
ne Produkte geschlechtsspezifisch ausgerichtet. Ein Beispiel hierfür ist der Pudding "Flecki", der in
zwei unterschiedlichen Konzeptionen für Jungen und für Mädchen angeboten wird (vgl. Abbildung
27).37
Abbildung 27: Geschlechtsspezifische Ausrichtung des Produktes "Flecki" Quelle: Discounter-Preisvergleich (o.J.), o.S.
Abschließend ist der Sortimentsbereich Aktionsartikel zu nennen. Die unterschiedlichen Produkt-
gruppen dieses Sortimentsbereichs werden in wiederkehrenden Rhythmen zu bestimmten Werbe-
terminen angeboten (der Abverkauf dieser Produkte kann sich in Abhängigkeit von der Nachfrage
36 Vgl. Jaffé (2014a), S. 82. 37 Vgl. ALDI SÜD (o.J.), o.S.
18
über unterschiedlich lange Zeiträume erstrecken). Unter diesen Sortimentsbereich fällt eine große
Vielfalt unterschiedlicher Produkte und Produktgruppen.
ALDI SÜD hat diese unterschiedlichen Produktgruppen durch Eigenmarken gezielt positioniert und
kommuniziert das gewünschte Image der jeweiligen Eigenmarke über die unterschiedlichen Wer-
bekanäle, wie zum Beispiel Handzettel, Unternehmens-Homepage, Online-Banner, Zeitungsanzei-
gen, App sowie den Youtube-Kanal des Unternehmens.38 Die Eigenmarken werden je nach Pro-
duktgruppe entweder gezielt auf ein bestimmtes Geschlecht ausgerichtet oder geschlechtsneutral
konzipiert. In Abbildung 28 sind einige Beispiele für Eigenmarken tabellarisch aufgelistet.
Produktgruppe Ausrichtung Eigenmarke
Business-Herrenbekleidung Männer Royal Class
Herrenbekleidung Männer Watsons
Damenbekleidung Frauen Blue Motion
Damenunterwäsche Frauen Skin to skin
Werkzeug eher Männer Workzone
Autozubehör eher Männer Auto XS
Babykleidung eher Frauen Impidimpi
Wohnaccessoires eher Frauen Casadeco
Küchengeräte geschlechtsneutral Studio
Gartenzubehör geschlechtsneutral Gardenline
Möbel geschlechtsneutral Living Style
Sportgeräte & -bekleidung geschlechtsneutral Crane
Abbildung 28: Eigenmarken von ALDI SÜD und deren Ausrichtung
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass ALDI SÜD zunehmend auf das Kreieren von
Themenwelten setzt. Beispielsweise werden nicht die bloßen Produkte beworben, sondern Situa-
tionen, in denen diese Produkte verwendet werden.39 In diesem Zusammenhang verweisen die
Verfasser auf den Youtube-Kanal von ALDI SÜD, in dem Image-Spots über unterschiedliche The-
menwelten, wie zum Beispiel Skifahren oder Freizeit-Männerbekleidung gezeigt werden. In diesen
Spots werden die Produkte sehr klar auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten dargestellt.40 Diese
Methode spricht insbesondere Frauen an, denen Themenwelten und damit verbundene Gefühle
und Emotionen besonders zusagen.41 Zudem ist ein Vorteil einer Kommunikation in Form von
Themenwelten, dass ein beispielsweise typisch männliches Produkt bei der Nutzung durch eine
Frau gezeigt werden kann. Dies vermittelt den männlichen und weiblichen Kunden, dass vermeint-
38 Vgl. ALDI SÜD (o.J.), o.S.; ALDI SÜD Youtube-Kanal (o.J.), o.S. 39 Vgl. ALDI SÜD (o.J.), o.S. 40 Vgl. ALDI SÜD Youtube-Kanal (o.J.), o.S. 41 Vgl. Barletta (o.J.), o.S.; Direktplus (o.J.), o.S.
19
liche geschlechtsspezifische Produkte für Kunden beider Geschlechter einen Nutzen bieten. Die
Verfasser empfehlen in diesem Zusammenhang, dass ALDI SÜD die bestehenden Eigenmarken-
profile in Verbindung mit Themenwelten stärker kommuniziert. Ein gutes Beispiel für dieses Vorge-
hen ist das Unternehmen Lidl, das über den Handzettel hinaus Werbespots im Fernsehen zeigt
und damit gezielt einzelne Eigenmarken thematisch und emotional kommuniziert.42
5. Fazit
Gender Marketing ist eine Disziplin des Marketing, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dies
belegen zum einen die zunehmende Fachliteratur und zum anderen eine Vielzahl unterschiedlicher
Studien, die die unterschiedlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Männern und Frauen
belegen.43 Darüber hinaus zeigen sowohl die erfolgreichen als auch die eher missglückten Gen-
der-Marketing-Aktivitäten großer Unternehmen, dass Gender Marketing in der Unternehmenspra-
xis angekommen ist.
Die Betrachtung der Gender Marketing-Aktivitäten von ALDI SÜD zeigt, dass ALDI SÜD Gender
Marketing in der Produktpolitik und in der Kommunikationspolitik betreibt. Die unterschiedlichen
Beispiele aus den Sortimentsbereichen Kosmetik, Lebensmittel und Aktion wurden vorgestellt und
kurz erläutert.
Für die Zukunft empfehlen die Verfasser zusätzlich zu den bisherigen Gender-Marketing-
Aktivitäten erfolgreiche Aktivitäten anderer Hersteller und Händler in diesem Bereich zu beobach-
ten und bei Bedarf selbst einzuführen. Ein Beispiel hierfür ist der Sortimentsbereich Männerkosme-
tik, bei dem sich ALDI SÜD mit seinen Eigenmarken ähnlich positioniert hat wie führende Körper-
pflege-Hersteller. Zudem empfehlen die Verfasser, bereits vorhandene Konzepte stärker zu kom-
munizieren.
Zusammenfassend stellt Gender Marketing für Unternehmen eine Chance auf Differenzierung im
Wettbewerb sowie auf das Erschließen neuer Märkte dar.44 Die Basis für eine erfolgreiche Umset-
zung ist allerdings: "Verstehe deinen Markt" und "verstehe deinen Kunden" – und bediene beide
entsprechend.
42 Vgl. Herrmann (2012), o.S. 43 Vgl. Silverstein/Sayre/Butman (2009), S. 5 ff.; Kreienkamp (2009), S. 44; Pfannenmüller (2006), S. 20; Jaffé (2014a), S. 7 ff.; Barletta (2003), S. xx ff.; Schneider/Hennig (2010), S. 43. 44 Vgl. Silverstein/Sayre/Butman (2009), S. 301; Barletta (2003), S. xx; Jaffé (2014a), S. 27 f.; Kreienkamp (2009), S. 142 f.
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Reutlinger Diskussionsbeiträge zu Marketing & Management – Reutlingen Working Papers on Marketing & Management
herausgegeben von
Prof. Dr. Carsten Rennhak
Universität der Bundeswehr München
Institut für Organisationskommunikation
Werner-Heisenberg-Weg 39
D-85577 Neubiberg
Fon: +49 (0)89 / 6004-3128
Fax: +49 (0)89 / 6004-2252
E-Mail: [email protected]
Internet: www.unibw.de/bw/institute/organisationskommunikation
und
Prof. Dr. Gerd Nufer
Hochschule Reutlingen
ESB Business School
Institut für Marketing, Marktforschung & Kommunikation
Alteburgstraße 150
D-72762 Reutlingen
Fon: +49 (0)7121 / 271-6011
Fax: +49 (0)7121 / 271-906011
E-Mail: [email protected]
Internet: www.marketing-kfru.de
Bisher erschienen 2006 - 1 Felix Morlock / Robert Schäffler / Philipp Schaffer / Carsten Rennhak:
Product Placement – Systematisierung, Potenziale und Ausblick
2006 - 2 Marko Sarstedt / Kornelia Huber:
Erfolgsfaktoren für Fachbücher – Eine explorative Untersuchung
verkaufsbeeinflussender Faktoren am Beispiel von Marketing-
Fachbüchern
2006 - 3 Michael Menhart / Carsten Rennhak:
Drivers of the Lifecycle –
the Example of the German Insurance Industry
2006 - 4 Siegfried Numberger / Carsten Rennhak:
Drivers of the Future Retailing Environment
2006 - 5 Gerd Nufer:
Sportsponsoring bei Fußball-Weltmeisterschaften:
Wirkungsvergleich WM 2006 versus WM 1998
2006 - 6 André Bühler / Gerd Nufer:
The Nature of Sports Marketing
2006 - 7 Gerd Nufer / André Bühler:
Lessons from Sports:
What Corporate Management can learn from Sports Management
2007 - 1 Gerd Nufer / Anna Andresen:
Empirische Untersuchung zum Image der
School of International Business (SIB) der Hochschule Reutlingen
2007 - 2 Tobias Kesting:
Marktsegmentierung in der Unternehmenspraxis:
Stellenwert, Vorgehen und Herausforderungen
2007 - 3 Marie-Sophie Hieke / Marko Sarstedt:
Open Source-Marketing im Unternehmenseinsatz
2007 - 4 Ahmed Abdelmoumene:
Direct-to-Consumer-Marketing in der Pharmaindustrie
2007 - 5 Mario Gottfried Bernards:
Markenmanagement von politischen Parteien in Deutschland –
Entwicklungen, Konsequenzen und Ansätze der erweiterten
Markenführung
2007 - 6 Christian Führer / Anke Köhler / Jessica Naumann:
Das Image der Versicherungsbranche unter angehenden
Akademikern – eine empirische Analyse
2008 - 1 Gerd Nufer / Katharina Wurmer:
Innovatives Retail Marketing
2008 - 2 Gerd Nufer / Victor Scheurecker:
Brand Parks als Form des dauerhaften Event-Marketing
2008 - 3 Gerd Nufer / Charlotte Heine:
Internationale Markenpiraterie
2008 - 4 Gerd Nufer / Jennifer Merk:
Ergebnisse empirischer Untersuchungen zum Ambush Marketing
2008 - 5 Gerd Nufer / Manuel Bender:
Guerilla Marketing
2008 - 6 Gerd Nufer / Christian Simmerl:
Strukturierung der Erscheinungsformen des Ambush Marketing
2008 - 7 Gerd Nufer / Linda Hirschburger:
Humor in der Werbung
2009 - 1 Gerd Nufer / Christina Geiger:
In-Game Advertising
2009 - 2 Gerd Nufer / Dorothea Sieber:
Factory Outlet Stores – ein Trend in Deutschland?
2009 - 3 Bianca Frank / Carsten Rennhak:
Product Placement am Beispiel des Kinofilms
Sex and the City: The Movie
2009 – 4 Stephanie Kienzle / Carsten Rennhak:
Cause-Related Marketing
2009 - 5 Sabrina Nadler / Carsten Rennhak:
Emotional Branding in der Automobilindustrie –
ein Schlüssel zu langfristigem Markenerfolg?
2009 - 6 Gerd Nufer / André Bühler:
The Importance of mutual beneficial Relationships
in the Sponsorhip Dyad
2010 - 1 Gerd Nufer / Sandra Oexle:
Marketing für Best Ager
2010 - 2 Gerd Nufer / Oliver Förster:
Lovemarks – emotionale Aufladung von Marken
2010 - 3 Gerd Nufer / Pascal Schattner:
Virales Marketing
2010 - 4 Carina Knörzer / Carsten Rennhak:
Gender Marketing
2010 - 5 Ottmar Schneck:
Herausforderungen für Hochschulen und Unternehmen durch
die Generation Y – Zumutungen und Chancen durch die neue
Generation Studierender und Arbeitnehmer
2010 - 6 Gerd Nufer / Miriam Wallmeier:
Neuromarketing
2010 - 7 Gerd Nufer / Anton Kocher:
Ingredient Branding
2010 - 8 Gerd Nufer / Jan Fischer:
Markenmanagement bei Einzelsportlern
2010 - 9 Gerd Nufer / Simon Miremadi:
Flashmob Marketing
2011 - 1 Hans-Martin Beyer / Simon Brüseken:
Akquisitionsstrategie "Buy-and-Build" –
Konzeptionelle Aspekte zu Strategie und Screeningprozess
2011 - 2 Gerd Nufer / Ann-Christin Reimers:
Looking at Sports –
Values and Strategies for International Management
2011 - 3 Ebru Sahin / Carsten Rennhak:
Erfolgsfaktoren im Teamsportsponsoring
2011 - 4 Gerd Nufer / Kornelius Prell:
Operationalisierung und Messung von Kundenzufriedenheit
2011 - 5 Gerd Nufer / Daniel Kelm:
Cross Selling Management
2011 - 6 Gerd Nufer / Christina Geiger:
Ambush Marketing im Rahmen der
FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010
2011 - 7 Gerd Nufer / Felix Müller:
Ethno-Marketing
2011 - 8 Shireen Stengel / Carsten Rennhak:
Corporate Identity – Aktuelle Trends und Managementansätze
2011 - 9 Clarissa Müller / Holger Benad / Carsten Rennhak:
E-Mobility – Treiber, Implikationen für die beteiligten Branchen und
mögliche Geschäftsmodelle
2011 - 10 Carsten Schulze / Carsten Rennhak:
Kommunikationspolitische Besonderheiten regulierter Märkte
2011 - 11 Sarina Rehme / Carsten Rennhak:
Marketing and Sales – successful peace-keeping
2011 - 12 Gerd Nufer / Rainer Hirt:
Audio Branding meets Ambush Marketing
2011 - 13 Peter Kleine-Möllhoff / Martin Haußmann / Michael Holzhausen /
Tobias Lehr / Mandy Steinbrück:
Energie- und Ressourceneffizienz an der Hochschule Reutlingen –
Mensa, Sporthalle, Aula, Containergebäude 20, Kindertagesstätte
2011 - 14 Peter Kleine-Möllhoff / Manuel Kölz / Jens Krech / Ulf Lindner /
Boris Stassen:
Energie- und Ressourceneffizienz an der Hochschule Reutlingen –
Betriebshalle, Vorlesungsgebäude Textil & Design, Hochschul-
servicezentrum
2011 - 15 Peter Kleine-Möllhoff / Svenja Gerstenberger / Junghan Gunawan /
Michael Schneider / Bernhard Weisser:
Energie- und Ressourceneffizienz an der Hochschule Reutlingen –
Verwaltung, Bibliothek, Rechenzentrum, Betriebswirtschaft, Chemie,
Wirtschaftsingenieurwesen
2012 - 1 Gerd Nufer / Aline Kern:
Sensation Marketing
2012 - 2 Gerd Nufer / Matthias Graf:
Kundenbewertung
2012 - 3 Peter Kleine-Möllhoff / Holger Benad / Frank Beilard /
Mohammed Esmail / Martina Knöll:
Die Batterie als Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität
der Zukunft. Herausforderungen – Potentiale – Ausblick
2012 - 4 Miriam Linder / Carsten Rennhak:
Lebensmittel-Onlinehandel in Deutschland
2012 - 5 Gerd Nufer / Vanessa Ambacher:
Eye Tracking als Instrument der Werbeerfolgskontrolle
2012 - 6 Gerd Nufer / Catrina Heider:
Testimonialwerbung mit prominenten Sportlern –
eine empirische Untersuchung
2012 - 7 Peter Kleine-Möllhoff / Holger Benad / Marina Bruttel /
Aron Leitmannstetter / Mourad Ouaid / Stefan Will:
Infrastrukturelle Aspekte der Elektromobilität von morgen
2013 - 1 Patrick Bieg / Carsten Rennhak / Holger Benad:
Strategien zur Implementierung von alternativen Antriebskonzepten
in China
2013 - 2 Holger Benad / Martin Bode / Andreas Hack / Peter Kleine-Möllhoff /
Hanna Wagner:
Developing a potential business model for the automotive and
the energy industry
2013 - 3 Gerd Nufer / Sabrina Bohnacker:
Marken- und Produktrelaunch –
Charakterisierung und Analyse von Praxisbeispielen
2014 - 1 Köllnberger, Jan / Sander, Christian / Wiederkehr, Viktor /
Rottenaicher Stefan / Rennhak, Carsten:
Ergebnisse einer Marktstudie zur Kundenbindung im Retail Banking
2014 - 2 Emil Nyerki:
Wende in der Politik – Wende in der Unternehmenskultur?
2014 - 3 Kristina Kurz / Peter Kleine-Möllhoff / Kristina Steinbiß:
Chancen und Risiken deutscher Automobilhersteller im Bereich
Alternative Antriebe in der VR China (induktive Analyse)
2014 - 4 Gerd Nufer / Simon Kronenberg:
Chancen für nachhaltige Geschäftsmodelle im
Lebensmittel-Onlinehandel
2014 - 5 Lina Hölker / Carsten Rennhak:
Bank der Zukunft oder Zukunft der Bank?
Herausforderungen, Trends & Handlungsempfehlungen für die
Retail-Bank der Zukunft
2014 - 6 Gerd Nufer / Florian Fischer:
Gender Marketing im Retail Management
ISSN 1863-0316
Erfolg durch Denken in Kundennutzen Marktorientierte Unternehmensführung ist eine Führungsphilosophie, die einerseits von den Anspruchsgruppen eines Unternehmens und deren Bedürfnissen ausgeht, um echte Problemlösungen für den Markt anzubieten, und andererseits die eigenen Kernkompetenzen zielgerichtet vermarket. Die Umsetzung dieser Philosophie ge-lingt nur, wenn alle Unternehmensbereiche – und damit auch alle Mitarbeiter – zu-gleich markt- und ressourcenorientiert denken und handeln.
Das Institut trägt mit seinen maßgeschneiderten Angeboten in Weiterbildung, Marktforschung und Beratung auf höchstem Niveau dazu bei, das Verständnis in diesen Themenfeldern zu vertiefen, Entscheidungsgrundlagen bereitzustellen und geeignete Maßnahmen zu empfehlen.
Leitung:
Gerd Nufer ist Professor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing an der ESB Business School der Hochschule Reutlingen. Er wur-de für seine innovativen didaktischen Konzepte mit dem Lehrpreis der Hochschule Reutlingen ausgezeichnet und für den Landeslehrpreis Baden-Württemberg nominiert. Darüber hinaus erhielt er den ersten Sonderpreis für innovative Lehre der ESB Business School. Er ist ein national und internati-onal renommierter Experte und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Marketing, Marktforschung und Kommunikation.
Kontakt: Institut für Marketing, Marktforschung & Kommunikation Prof. Dr. Gerd Nufer Alteburgstraße 150 D-72762 Reutlingen [email protected] Weiterführende Informationen unter: http://www.marketing-kfru.de