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Geld und seine Bedeutung für Wachstum I
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
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8. Veranstaltung
Ziele/Themen:- Informationen zu Geld (Funktion, Formen, Kategorien Geldmenge)- Zins- Wirkung von Geld auf Wirtschaft und Umwelt- Diskontierung- Geldschöpfung
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“It is perhaps well enough that the people of the Nation do not know or understand our banking and monetary system, for if they did I believe there would be a revolution before tomorrow morning.”
Attributed to Henry Ford by Charles Binderup (March 19, 1937), Congressional Record—House 81:2528.
Funktionen des Geldes
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3Dt. Bundesbank 2012
Formen des Geldes
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Münzen (ø Umlauf 2012: 2,8 Mrd. CHF)
Geldnoten (ø Umlauf 2012: 54,8 Mrd. CHF)
Giralgeld (Buchgeld): keine Zahlen gefunden
Kategorien von Geldmengen (2012)
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M0 (Notenbankgeldmenge): 285 Mrd. CHF (2004: 41 Mrd.)(von Notenbank geschaffenes Geld; Notenumlauf, Zentralbankgeld-bestand)M1: Bargeld, Sichteinlagen, Einlagen auf Transaktionskonti
= 505 Mrd. CHF(Geld, das jederzeit als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann (Bargeld, Sichteinlagen bei Banken und Post)M2: M1 + Spareinlangen
= 769 Mrd. CHF M3: M2 + Termineinlagen
= 813 Mrd. CHF
(M1-M3: hauptsächlich von Banken geschöpftes Geld)Genauere Abgrenzung: www.snb.ch/de/mmr/reference/monpol_monstat_definition/source
Zins
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Begründungen verschiedener Theoretiker:
• Risikoprämie• Opportunitätskosten / Verzicht auf Konsum /
Gegenwartspräferenz• Ungewissheit• Geld verleiht Liquidität – Verzicht darauf ist zu entschädigen• Entgelt / Beteiligung am Produktivitätszuwachs• Widerspiegelung/Anteil am Unternehmensgewinn
Wirkung des Geldes
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Mainstreamökonomie: Schmiermittel, Koordinations-mechanismus, neutral
Kritische Geldtheorie/Ökologische Ökonomik: beeinflusst Wesen des Tausches/ökonomisches Handeln, Anreize, Entscheidungen (Zeithorizonte, Beziehungen der Akteure, Umfang Tausch/Investition, Akkumulation…)
Wirkung des Geldes – Beispiel Geschichte Schenja
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1) Welche neuen Möglichkeiten eröffnet Geld im Falle der Geschichte von Schenja?
2) Was verändert sich durch das Fischen von Schenja gegenüber der Praxis seiner Vorfahren für das BIP?
3) Wie entwickelt sich durch Schenjas Fischerei das Verhältnis von natürlichem zu anthropogenen Kapital?
Wirkung des Geldes
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• Prozyklischer Charakter des Geldschöpfungsprozesses -> Verstärkung Aufschwung und Abschwung
• Kurzfristiges Denken und Handeln durch Zins (rationale Investoren sind kurzfristig) (Problematik der Diskontierung!)
• Zinseszins –> zwanghaftes Wachstum
• Konzentration von Reichtum
• Abwertung von Sozialkapital
aus: Geld und Nachhaltigkeit, Lietaer et al./Club of Rome, S. 159, 2013
Frühe Massnahmen gegen Dynamik des Zinses
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Zinsverbot (Altes Testament, Neues Testament, Koran); im Christentum bis 16 Jhd., im Islam heute noch
Altes Testament:Sabbatjahr (keine Schuldeintreibung)Erlassjahr: alle 50 Jahre Schuldenerlass und Besitzausgleich
Ächtung von Wucher
Wirkung des Geldes auf Umwelt
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Geld = Wertaufbewahrungs-/Zahlungsmittel und Kapital
Als Wertaufbewahrungsmittel ermöglicht es durch Akkumulation verstärkte Naturausnutzung, als Zahlungsmittel verstärkte Arbeitsteilung (vgl. Geschichte Schenja)
Als Kapital ermöglicht es Nutzung von natürlichen Ressourcen und Arbeitskraft, d.h. Geld ermöglicht potentiell Naturnutzung
Geldwirtschaft bedeutet bei Zeitdifferenz zwischen Investition und Verkauf sowie bei Gewinnerwartungen Zwang zum Wachstum (dazu braucht es Geldwachstum/Geldmengenerhöhung)
Diskontierung (Aufzinsung/Abzinsung)
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"Nach dem Gesetz der Gegenwartspräferenz wird ein Güterbündel heute einem Güterbündel in der Zukunft vorgezogen. Folglich muss der Nutzen zukünftiger Generationen "abdiskontiert" werden."
Siebert 1978 in Hampicke 1992
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Abdiskontierung: WGeg = Wt *(1+r)t
Wt = WGeg * [1/(1+r)t]W = Wert, t = Zeitpunkt/Jahre, Geg = Gegenwart = t0, r = Zins
Bspl. Diskontrate bei Naturschutzentscheidungen
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(200
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Diskussion über Stern-Report (Kosten von Klimawandel)
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“How much and how fast should we react to the threat of global warming? The "Stern Review" argues that the damages from climate change are large, and that nations should undertake sharp and immediate reductions in greenhouse gas emissions. An examination of the Review's radical revision of the economics of climate change finds, however, that it depends decisively on the assumption of a near-zero time discount rate combined with a specific utility function. The Review's unambiguous conclusions about the need for extreme immediate action will not survive the substitution of assumptions that are consistent with today's marketplace real interest rates and savings rates.”
W. Nordhaus (2007): The Review of the Stern-Review on the Economics of Climate Change, in: Journal of Economic Literature, Vol XLV, Sept. 2007, 686-702.
Geldschöpfung
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Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaftvom 18. April 1999 (Stand am 23. September 2012)
Art. 99 Geld- und Währungspolitik1 Das Geld- und Währungswesen ist Sache des Bundes; diesem allein steht das Recht zur Ausgabe von Münzen und Banknoten zu.
2 Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank eine Geld- und Währungspolitik, die dem Gesamtinteresse des Landes dient; sie wird unter Mitwirkung und Aufsicht des Bundes verwaltet.3 Die Schweizerische Nationalbank bildet aus ihren Erträgen ausreichende Währungsreserven; ein Teil dieser Reserven wird in Gold gehalten.4 Der Reingewinn der Schweizerischen Nationalbank geht zu mindestens zwei Dritteln an die Kantone.
Geldschöpfung
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Giralgeldschöpfung erfolgt durch Banken
Video: SRF Eco zu Vollgeld, 16.02.2013http://www.youtube.com/watch?v=0-t_v5GUfyU
Weiterführende / Zitierte LiteraturBinswanger, H. C. (1985). Geld und Magie: Deutung und Kritik der modernen
Wirtschaft. Stuttgart, Edition Weitbrecht.Binswanger, H. C. (2006). Die Wachstumsspirale. Geld, Energie und Imagination in der
Dynamik des Marktprozesses. Marburg, Metropolis-Verlag.Binswanger, H. C. and P. v. Flotow, Eds. (1995). Geld und Wachstum. Zur Philosophie
und Praxis des Geldes. Stuttgart/Wien, Edition Weitbrecht.Bundesbank, D. (2009). Geld und Geldpolitik. Frankfurt, Deutsche Bundesbank.Hampicke, U. (1992). Ökologische Ökonomie. Individuum und Natur in der Neoklassik,
Natur in der ökonomischen Theorie: Teil 4. Opladen, Westdeutscher Verlag.Lietaer, B. A., C. Arnsperger, et al. (2013). Geld und Nachhaltigkeit. Von einem
überholten Finanzsystem zu einem monetären Ökosystem. Wien, Berlin, München, Europa Verlag.
Verein Monetäre Modernisierung Ed. (2012). Die Vollgeld-Reform. Wie Staatsschulden abgebaut und Finanzkrisen verhindert werden können. Solothurn, edition Zeitpunkt.
Reinhart, C. M. and K. S. Rogoff (2010). Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen, München. München, FinanzBuch Verlag.
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Aufgabe für 9. Veranstaltung
Lesen Sie bitte
• Binswanger, H. C. (2009). "Die Rolle von Geld und Kapital in unserer Gesellschaft." Aus Politik und Zeitgeschichte, 26: 3-5.
• Deutsche Bundesbank (2009). Geld und Geldpolitik. Frankfurt, Kapitel 4.4 Geldschöpfung
Stellen Sie in Ihrem Umfeld folgende Frage:Wer macht und verteilt Geld?
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