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Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze Teil 3: Fakultativ-pathogene Sprosspilze (Hefen) Introduction to the Diagnosis of Human Pathogenic Fungi Part 3: Opportunistic Pathogenic Yeasts Autoren A.-M. Ksoll, B. Sorhage Institut Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0031-1291479 Akt Dermatol 2011; 37: 441450 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0340-2541 Korrespondenzadresse Anne-Marie Ksoll Biomed. Fachanalytikerin und Fachlehrerin (LGW-Univ.) Dr. med. Bernhard Sorhage Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg Universität Mainz Rübernacher Straße 170 56072 Koblenz Übersicht 441 Zur Untersuchung gelangen in erster Linie Schleimhautabstriche, ferner Urin und Stuhlpro- ben, gelegentlich auch Blut und Liquor. Bei Ver- dacht auf Hefepilzinfektionen des äußeren Inte- guments werden Hautschuppen, Nagelspäne und Haarstümpfe sowie Hautabstriche von der Peri- analgegend und der Glans penis untersucht. Die Hefepilze werden primär zumeist auf einfa- chen, kostengünstigen Festmedien ohne Acti- dion-(Cycloheximid)-Zusatz, z.B. Sabouraud-Glu- kose- (2%) oder Kimmig-Agar angezüchtet und anschließend auf Reisagar ( " Abb. 1) subkulti- viert. Die Hefekolonien sind von weich-pastöser oder schleimiger Konsistenz und können weißlich-cre- mefarben bis gelblich-braun oder rosa bis rötlich pigmentiert sein. Die in den Primärkulturen gewachsenen, ver- schiedenen Hefen sehen einander so ähnlich, dass eine Artdiagnose überhaupt nicht gestellt werden kann. Selbst eine Einordnung nach der Gattung ist nur in wenigen Fällen aus Oberflächenbild, Farbe und Rand einer Kolonie möglich [1]. Die Identifizierung der Hefepilze erfolgt durch morphologische Beurteilung der auf Reisagar ge- bildeten charakteristischen Mikrostrukturen so- wie durch Prüfung biochemischer Eigenschaften (Fermentations- und Assimilationsleistungen). Für die biochemische Differenzierung der Hefe- pilze sind Reinkulturen erforderlich. Die Assimilations- und Fermentationsleistungen können mithilfe verschiedener diagnostischer Testkits bestimmt werden. Biologische Abwei- chungen sind jedoch möglich. Zur Absicherung der Untersuchungsergebnisse sind infolgedessen noch zusätzlich die mikromorphologischen Kri- terien auf Reisagar zu berücksichtigen. Drei der medizinisch wichtigsten Candida-Arten, Candida (C.) albicans, C. krusei und C. tropicalis können auch mithilfe der Selektivnährböden Chromagar-Candida oder ChomID-Candida iden- tifiziert werden, die ein farblich unterschiedliches Kolonienwachstum dieser Pilze ermöglichen. Gattung Candida ! In dieser Gattung sind etwa 200 Arten bekannt. Die Gattung Candida umfasst morphologisch und physiologisch ähnlich erscheinende Pilze, die aber in vielen Fällen in keinerlei Verwandt- schaftsverhältnis untereinander stehen [2]. Ksoll A-M, Sorhage B. Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze Teil 3 Akt Dermatol 2011; 37: 441450 Zusammenfassung ! Die Hefepilze sind weltweit verbreitet und kom- men häufig in Nahrungsmitteln, vor allem in Milchprodukten, aber auch in der Luft, im Wasser und im Erdboden vor. Hefepilze, die keine sexuel- len Fruchtformen bilden und sich nur unge- schlechtlich durch Sprossung vermehren, werden im Gegensatz zu den perfekten, askosporenbil- denden Hefen, den sogenannten Askomyzeten, in ein künstliches System der Fungi imperfectieingeordnet und als Deuteromyzeten bezeichnet. In der Humanmedizin sind vor allem die imper- fekten Hefen bzw. Sprosspilze der Gattung Candi- da, Cryptococcus, Malassezia (Pityrosporum) so- wie mit Einschränkung Rhodotorula und Sporo- bolomyces von Bedeutung. Die umfangreichste Gattung ist die von Candida mit etwa 200 Arten. Nur wenige dieser imperfekten Hefen sind fakul- tative Parasiten und besitzen die Fähigkeit bei oder über 37 °C zu wachsen. Diese opportunis- tisch-pathogenen Erreger können bei Bestehen disponierender Faktoren Hefemykosen (Levuro- sen) beim Menschen hervorrufen und haben vor allem seit der Einführung der antibakteriellen An- tibiotika, Zytostatika, Immunsuppressiva und an- derer iatrogener Maßnahmen eine zunehmende Bedeutung erlangt. Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

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Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze –Teil 3: Fakultativ-pathogene Sprosspilze (Hefen)Introduction to the Diagnosis of Human Pathogenic Fungi –Part 3: Opportunistic Pathogenic Yeasts

Autoren A.-M. Ksoll, B. Sorhage

Institut Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

BibliografieDOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0031-1291479Akt Dermatol 2011; 37: 441–450© Georg Thieme Verlag KGStuttgart · New YorkISSN 0340-2541

KorrespondenzadresseAnne-Marie KsollBiomed. Fachanalytikerin undFachlehrerin (LGW-Univ.)

Dr. med. Bernhard SorhageAbteilung Dermatologie,Venerologie und AllergologieBundeswehrzentralkrankenhausKoblenzAkademisches Lehrkrankenhausder Johannes GutenbergUniversität MainzRübernacher Straße 17056072 Koblenz

Übersicht 441

Zur Untersuchung gelangen in erster LinieSchleimhautabstriche, ferner Urin und Stuhlpro-ben, gelegentlich auch Blut und Liquor. Bei Ver-dacht auf Hefepilzinfektionen des äußeren Inte-guments werden Hautschuppen, Nagelspäne undHaarstümpfe sowie Hautabstriche von der Peri-analgegend und der Glans penis untersucht.Die Hefepilze werden primär zumeist auf einfa-chen, kostengünstigen Festmedien ohne Acti-dion-(Cycloheximid)-Zusatz, z.B. Sabouraud-Glu-kose- (2%) oder Kimmig-Agar angezüchtet undanschließend auf Reisagar (●" Abb.1) subkulti-viert.Die Hefekolonien sind von weich-pastöser oderschleimiger Konsistenz und könnenweißlich-cre-mefarben bis gelblich-braun oder rosa bis rötlichpigmentiert sein.Die in den Primärkulturen gewachsenen, ver-schiedenen Hefen sehen einander so ähnlich, dasseine Artdiagnose überhaupt nicht gestellt werdenkann. Selbst eine Einordnung nach der Gattung istnur in wenigen Fällen aus Oberflächenbild, Farbeund Rand einer Koloniemöglich [1].Die Identifizierung der Hefepilze erfolgt durchmorphologische Beurteilung der auf Reisagar ge-bildeten charakteristischen Mikrostrukturen so-

wie durch Prüfung biochemischer Eigenschaften(Fermentations- und Assimilationsleistungen).Für die biochemische Differenzierung der Hefe-pilze sind Reinkulturen erforderlich.Die Assimilations- und Fermentationsleistungenkönnen mithilfe verschiedener diagnostischerTestkits bestimmt werden. Biologische Abwei-chungen sind jedoch möglich. Zur Absicherungder Untersuchungsergebnisse sind infolgedessennoch zusätzlich die mikromorphologischen Kri-terien auf Reisagar zu berücksichtigen.Drei der medizinisch wichtigsten Candida-Arten,Candida (C.) albicans, C. krusei und C. tropicaliskönnen auch mithilfe der SelektivnährbödenChromagar-Candida oder ChomID-Candida iden-tifiziert werden, die ein farblich unterschiedlichesKolonienwachstum dieser Pilze ermöglichen.

Gattung Candida!

In dieser Gattung sind etwa 200 Arten bekannt.Die Gattung Candida umfasst morphologisch undphysiologisch ähnlich erscheinende Pilze, dieaber in vielen Fällen in keinerlei Verwandt-schaftsverhältnis untereinander stehen [2].

Ksoll A-M, Sorhage B. Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze – Teil 3… Akt Dermatol 2011; 37: 441–450

Zusammenfassung!

Die Hefepilze sind weltweit verbreitet und kom-men häufig in Nahrungsmitteln, vor allem inMilchprodukten, aber auch in der Luft, imWasserund im Erdboden vor. Hefepilze, die keine sexuel-len Fruchtformen bilden und sich nur unge-schlechtlich durch Sprossung vermehren, werdenim Gegensatz zu den perfekten, askosporenbil-denden Hefen, den sogenannten Askomyzeten, inein künstliches System der „Fungi imperfecti“eingeordnet und als Deuteromyzeten bezeichnet.In der Humanmedizin sind vor allem die imper-fekten Hefen bzw. Sprosspilze der Gattung Candi-

da, Cryptococcus, Malassezia (Pityrosporum) so-wie mit Einschränkung Rhodotorula und Sporo-bolomyces von Bedeutung. Die umfangreichsteGattung ist die von Candida mit etwa 200 Arten.Nur wenige dieser imperfekten Hefen sind fakul-tative Parasiten und besitzen die Fähigkeit beioder über 37°C zu wachsen. Diese opportunis-tisch-pathogenen Erreger können bei Bestehendisponierender Faktoren Hefemykosen (Levuro-sen) beim Menschen hervorrufen und haben vorallem seit der Einführung der antibakteriellen An-tibiotika, Zytostatika, Immunsuppressiva und an-derer iatrogener Maßnahmen eine zunehmendeBedeutung erlangt.

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Diese weit verbreiteten Sprosspilze kommen häufig an Stand-orten mit reichem Zuckerangebot, wie z.B. auf Blüten und Früch-ten, aber auch in Nahrungsmitteln, vor allem in Milch und Milch-produkten vor.Man unterscheidet 17 fakultativ-pathogene Arten. Candida albi-cans stellt die medizinisch weitaus wichtigste Candida-Speziesdar. Andere, seltener für den Menschen als Krankheitserreger re-levante Candida-Arten sind vor allem C. glabrata, C. guilliermon-dii, C. krusei, C. parapsilosis und C. tropicalis.Voraussetzung für das Auftreten einer Candidose ist das Vorlie-gen gewisser disponierender Faktoren, die den opportunistisch-pathogenen Charakter des Erregers in einen parasitären transfor-mieren [3].Die Entstehung einer disseminierten Candida-Infektion wird vorallem durch Malignome, bauchchirurgische Eingriffe, Diabetesmellitus, HIV-Infektionen, lang anhaltende Leukopenien, Darm-erkrankungen, i. v. Drogenabhängigkeit sowie iatrogeneMaßnahmen begünstigt.Candida-Arten bilden weißlich-cremefarbene, halbkugelig ge-wölbte Kolonien mit glatter, manchmal leicht faltiger oder ge-kräuselter Oberfläche. Der Kolonienrand kann gelegentlich vonstrahlenförmig auslaufenden Pseudomyzelhyphen umgeben sein.

Candida albicansSynonym: Syringospora robinii, Syringospora albicans, Monilia al-bicans und nahezu 100 weitere SynonymaCandida albicans (●" Abb.2–4) ist ein Endosaprophyt desMagen-Darm-Traktes und der Vagina. Dieser Sprosspilz kann sich je nachlokaler bzw. allgemeiner Abwehrlage des bereits vorgeschädigtenWirtsorganismus in unphysiologischer Weise vermehren und zueinem lebensbedrohenden Problemkeim werden. Die Infektio-nen manifestieren sich auf den Schleimhäuten, in Form grau-weißer, pilzrasenartiger Beläge (sogenannter Soor), der Hautsowie ihren Anhangsgebilden und nach Disseminierung der Er-reger auf hämatogenemWege an den inneren Organen.Candida albicans ist aufgrund ihres biochemischen Verhaltenssowie der Chlamydosporen- und Keimschlauch- bzw. Pseudo-myzelbildung in Seren nach 2- bis 4-stündiger Inkubation bei37°C relativ leicht zu identifizieren (●" Abb.5).

Mikromorphologie: Candida albicans bildet meist reichlich Pseu-domyzel mit runden bis ovalen, traubenförmig im Bereich derPseudomyzelgrenzen angeordneten Blastosporen (●" Abb.6) undüberwiegend terminal inserierten Chlamydosporen (●" Abb.7).

Candida glabrataBekanntestes Synonym: Torulopsis glabrataCandida glabrata (●" Abb.8) wird in Schleimhautabstrichen desUrogenitaltrakts, vor allem der Vagina relativ häufig nachgewie-sen. Im Rahmen der mykologischen Harndiagnostik ist Candidaglabrata nach Candida albicans der wichtigste Sprosspilz [4]. Be-fallen werden von dieser Candida-Spezies auch der Intestinal-und Respirationstrakt.

Mikromorphologie: Die rundlichen bis geringovalen Blasto-sporen sind relativ klein (●" Abb.9). Pseudomyzelien und Myze-lien werden nicht gebildet. In sehr seltenen Fällen wurde einrudimentäres Pseudomyzel beschrieben.

Candida guilliermondiiPerfektes Stadium: Pichia guilliermondiiCandida guilliermondii (●" Abb.10) ist ein auf der menschlichenHaut und Schleimhaut gelegentlich vorkommender Saprophyt.Dieser Sprosspilz kann sich unter bestimmten Bedingungenauch in unphysiologischer Weise vermehren und zu klinischenErscheinungen führen. Bevorzugt befallen werden von dieserCandida-Spezies die Haut und ihre Anhangsorgane.

Mikromorphologie: Die sehr kleinen Blastosporen sind oval biskurz-zylindrisch. In älteren Kulturen liegen sie so zahlreich unddicht beieinander, dass sie den Eindruck eines ballförmigen Ge-bildes vermitteln [5]. Pseudomyzel wird zumeist nur spärlich ge-bildet und ist oft irregulär verzweigt (●" Abb.11).

Candida kruseiPerfektes Stadium: Pichia fermentansSynonym: Pichia krusei, Pichia kudriavzeviiCandida krusei (●" Abb.12 und●" Abb.13) kommt u.a. in Nah-rungsmitteln, insbesondere in Milchprodukten, aber auch imMagen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren vor und wird gele-gentlich als Erreger vaginaler Candida-Mykosen, vor allem beideren chronischen Verlaufsformen nachgewiesen.

Mikromorphologie: Candida krusei bildet relativ große, ovalebis längliche Blastosporen, die sich oft wirtelförmig um daslanggestreckte, nur wenig differenzierte Pseudomyzel grup-pieren. Die Pseudomyzelabschnitte erreichen eine Länge von18–30µm (●" Abb.14).

Tab. 1 Biochemisches Verhalten von Candida albicans.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose Glukose + Laktose −

Galaktose V Raffinose Galaktose + Raffinose −

Saccharose V Saccharose + Trechalose +

Maltose + Maltose + Nitrat −

Tab. 2 Biochemisches Verhalten von Candida glabrata.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose − Glukose + Laktose −

Galaktose − Raffinose − Galaktose − Raffinose −

Saccharose − Saccharose − Trechalose V

Maltose − Maltose − Nitrat −

Tab. 3 Biochemisches Verhalten von Candida guilliermondii.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose − Glukose + Laktose V

Galaktose V Raffinose + Galaktose + Raffinose +

Saccharose + Saccharose + Trechalose +

Maltose − Maltose + Nitrat −

Tab. 4 Biochemisches Verhalten von Candida krusei.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose − Glukose + Laktose −

Galaktose − Raffinose − Galaktose − Raffinose −

Saccharose − Saccharose − Trechalose −

Maltose − Maltose − Nitrat −

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Abb.2 12 Tage alteReinkultur von Candidaalbicans auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.4 Candida albi-cans auf Chromagar-Candida (nach 7 TagenBebrütung bei 37 °C).

Abb.1 Reisagarkulturzur morphologischenBeurteilung der charak-teristischen Mikrostruk-turen der Sprosspilze.

Abb.3 18 Tage alteReinkultur von Candidaalbicans mit randstän-digen Pseudomyzelaus-läufern auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.7 Mikrostruk-turen von Candidaalbicans auf Reisagar.

Abb.5 Keimschlauch-bildung von Candidaalbicans in Seren nach2–4-stündiger Inkuba-tion bei 37 °C.

Abb.6 Blastosporenvon Candida albicansim Methylenblau-Prä-parat (stark ver-größert).

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Abb.9 Mikrostruk-turen von Candidaglabrata auf Reisagar(stark vergrößert).

Abb.10 14 Tage alteReinkultur von Candidaguilliermondii aufSabouraud-Glukose-Agar (2%) (bei 25 °C).

Abb.11 Mikrostruk-turen von Candidaguilliermondii auf Reis-agar (stark vergrößert).

Abb.8 15 Tage alteReinkultur von Candidaglabrata auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.12 13 Tage alteReinkultur von Candidakrusei auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.13 Candidakrusei auf Chromagar-Candida (nach 7 TagenBebrütung bei 37 °C).

Abb.14 Mikrostruk-turen von Candidakrusei auf Reisagar.

Abb.15 16 Tage alteReinkultur von Candidaparapsilosis auf Sabou-raud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

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Candida parapsilosisCandida parapsilosis (●" Abb.15) wird gelegentlich aus dermato-logischem Untersuchungsmaterial bei Onychomykosen mit Paro-nychie, vor allem der Hände isoliert. Dieser Sprosspilz konnteauch mehrfach als Erreger von pilzbedingten Sepsis- und Endo-karditisfällen identifiziert werden.

Mikromorphologie: Candida parapsilosis bildet ovale bis läng-liche, relativ kleine Blastosporen. Das Pseudomyzel ist meist gutentwickelt. Vereinzelt treten kettenartige Pseudomyzelien auf,die aus überwiegend großen, breiten Zellen bestehen und eintypisches Merkmal für diese Spezies darstellen (●" Abb.16).

Candida tropicalisCandida tropicalis (●" Abb.17–19) wird vor allem in Schleim-hautabstrichen und im Sputum nachgewiesen. Oft vermehrt ersich auf den Schleimhäuten in unphysiologischer Weise undkann spezifische mykotische Prozesse verursachen. Auch beiCandida-Mykosen der Haut, insbesondere im Bereich der Interdi-gitalräume der Hände sowie bei Paronychien ist dieser Sprosspilzgelegentlich beteiligt.

Mikromorphologie: Die Blastosporen sind überwiegend kurz-oval und in Gruppen von durchschnittlich 2–5 Zellen im Bereichder Trennwände um das meist gut entwickelte Pseudomyzel an-geordnet; Myzel wird ebenfalls gebildet (●" Abb.20).

Gattung Cryptococcus!

Zur Gattung Cryptococcus gehören über 30 Arten, wovon Crypto-coccus neoformans die humanpathogene Spezies ist [6].Humanmedizinisch wenig relevante Arten sind u.a. Cryptococcus(C.) albidus, C. laurentii, C. terreus, C. uniguttulatus, C. luteolusund C. gastricus.Mikroskopisch charakteristisch für diese Pilze ist vor allem dasVorhandensein von Blastosporen, die von einer mukösen Poly-saccharidkapsel umgeben sind. Die Kapselbildung, die unter-schiedlich stark ausgeprägt sein kann, ist relativ leicht im Nega-tivverfahren mit dem Tusche-Präparat nach Burri nachweisbar.

Cryptococcus neoformansPerfektes Stadium: Filobasidiella neoformans, Filobasidiella bacil-lisporaSynonym: Cryptococcus homonis, Torula neoformans, Torulopsisneoformans, Torula histolytica und viele andereCryptococcus neoformans kommt häufig auf Früchten, Pflanzen(Gräsern und Getreidearten) sowie im Erdboden vor. Das haupt-sächliche Erregerreservoir dieses weltweit verbreiteten Keimesfindet sich jedoch im Verdauungstrakt verschiedener, spezielldomestizierter Vogelarten, wie z.B. von Tauben, Hühnern oderPapageien. Im Gegensatz zur ubiquitären Verbreitung dieser Pilz-art sind klinisch relevante Infektionen jedoch relativ selten undkommen vor allem bei Patienten mit malignen Erkrankungendes hämatopoetischen Systems vor, z.B. bei Morbus Hodgkinund besonders im Stadium 3 bei AIDS-Patienten.Die Infektion wird durch Inhalation sporenhaltiger Stäube über-tragen und beginnt primär in der Lunge. Zu klinischenManifesta-tionen führt am häufigsten die Infektion des Zentralnerven-systems (ZNS), da die pulmonalen Veränderungen meist latentoder uncharakteristisch (grippe-, bronchitisähnlich) verlaufen[7]. Nach Disseminierung der Erreger auf hämatogenem undlymphogenem Wege werden außer dem ZNS (insbesondere imSpätstadium der Erkrankung) noch eine Reihe anderer Organe,vor allem die Nebennieren, die Nieren, die Milz, die Leber unddas Knochenmark befallen.

Mikromorphologie: Die rundlichen, dünnwandigen Blastosporenhaben einen Durchmesser von 2,5–7,5µm. Die Größe derSchleimkapsel kann den Durchmesser der Blastosporen weitübertreffen. Pseudomyzelien und Myzelien werden nicht gebil-det (●" Abb.21 und●" Abb.22).Cryptococcus neoformans wächst auf Sabouraud-Glukose- (2%)Agar oder Malzagar bei 20–37°C anfangs in weißlich-cremefar-benen Kolonien, die sich allmählich gelbbraun verfärben.(●" Abb.23) Cryptococcus-neoformans-Kolonien verfärben sichauf „Negersaat-Nährböden“ (nach Staib und Seeliger) innerhalbvon wenigen Tagen intensiv braun. Die Pigmentbildung, hervor-gerufen durch die Inhaltstoffe der Früchte der Komposite Guizo-tia abyssinica, sowie die Fähigkeit des Wachstums bei 37°C stel-len besonders wichtige Erkennungsmerkmale zur frühen Identi-fizierung des Erregers dar.

Gattung Malassezia (Pityrosporum)!

Malassezia furfurSynonym: Pityrosporum ovaleMalassezia furfur, der Erreger der Pityriasis versicolor, eineroberflächlichen, jedoch rezidivfreudigen Dermatomykose istnach Selliger und Heymer einweltweit verbreiteter Pilz, der nichtnur in seiner parasitären (Malassezia), sondern auch in dersaprophytären Phase (Pityrosporum) beim Menschen auftritt.Die Entwicklung der parasitären Phase bedarf gewisser dispo-

Tab. 6 Biochemisches Verhalten von Candida tropicalis.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose − Glukose + Laktose −

Galaktose +(schwach)

Raffinose − Galaktose + Raffinose −

Saccharose + Saccharose + Trechalose +

Maltose + Maltose + Nitrat − Tab. 7 Biochemisches Verhalten von Cryptococcus neoformans.

Fermentation Assimilation

fehlt stets Glukose + Laktose −

Galaktose + Raffinose +(schwach)

Saccharose + Trechalose +

Maltose + Nitrat −

Tab. 5 Biochemisches Verhalten von Candida parapsilosis.

Fermentation Assimilation

Glukose + Laktose − Glukose + Laktose −

Galaktose V Raffinose − Galaktose + Raffinose −

Saccharose − Saccharose + Trechalose +

Maltose − Maltose + Nitrat −

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Abb.16 Mikrostruk-turen von Candidaparapsilosis auf Reis-agar (stark vergrößert).

Abb.17 11 Tage alteReinkultur von Candidatropicalis auf Sabou-raud-Glukose-Agar(2%) (bei 25 °C).

Abb.19 Candida tro-picalis auf Chromagar-Candida (nach 7 TagenBebrütung bei 37 °C).

Abb.18 20 Tage alteReinkultur von Candidatropicalis mit randstän-digen Pseudomyzelaus-läufern auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.20 Mikrostruk-turen von Candidatropicalis auf Reisagar(stark vergrößert).

Abb.21 Tusche-Prä-parat von Cryptococcusneoformans (stark ver-größert).

Abb.22 Methylen-blau-Präparat vonCryptococcus neo-formans (stark ver-größert).

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Abb.23 22 Tage alteReinkultur von Crypto-coccus neoformans aufSabouraud-Glukose-Agar (2%) (bei 25 °C).

Abb.24 Hyphen vonvariabler Länge undnestförmig gelagerteSporen von Malasseziafurfur.

Abb.25 Hyphenund Sporen von Malas-sezia furfur (stark ver-größert).

Abb.26 Halbmond-förmig gekrümmteHyphen von Malasseziafurfur.

Abb.27 19 Tage alte,weißlich-cremefarbene,stark gefaltete undzerklüftete Monolulturvon Trichosporon sp.auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%) (bei 25 °C)(stark vergrößert).

Abb.28 22 Tagealte Monokultur eineranderen Trichosporon-Art auf Kimmig-Agar(bei 25 °C) (stark ver-größert).

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nierender Faktoren. Hohe CO2-Spannung, das Vorhandenseinbestimmter Hautfette sowie die Neigung zum Schwitzen geltenu.a. als begünstigende Bedingungen für das Entstehen dieserHefepilz-Mykose, die vor allem in tropischen und subtropischenRegionen besonders häufig vorkommt (Befallsquoten bis 60%).Bevorzugte Lokalisationen sind die oberen Stammpartien, dieSchultern und der Hals. Selten befallen wird dagegen die unterePartie des Stammes.

Direkte mikroskopische Begutachtung: Im Tesafilm-Abriss-präparat findet man als Erscheinungsform von Malassezia furfurrunde, doppelt konturierte Sporen von 3–8µm Durchmesser, dieüberwiegend nestförmig gelagert sind, sowie relativ kurze, we-nig septierte, wurstförmig gekrümmte Myzelfäden (●" Abb.24–26).Die lipidabhängige Hefe wächst auf ölbeschichteten Nährbödenin der Hefephase (=Pityrosporum ovale bzw. orbiculare) und bil-det innerhalb von wenigen Tagen relativ kleine, weiß-gelbliche,glatte oder raue Kolonien mit unregelmäßigem Randsaum, dieaus ellipsoiden und flaschenähnlichen Zellen (1,5–3×2–5 bis3–5×7,7–5,5µm) bestehen.

Gattung Trichosporon!

Diese Gattung umfasst 17 Arten. Trichosporon cutaneum, der Er-reger der „weißen Piedra“, stellt die häufigste und medizinischwichtigste Trichosporon-Spezies dar. Eine pathogene Bedeutungwird auch Trichosporon (T.) asahii, T. asteroides, T. inkin, T. mu-coides und T. ovoides zugeschrieben. Diese Sprosspilze treten je-doch nur relativ selten als Krankheitserreger auf. Hefen der Gat-tung Trichosporon bilden Blastosporen, Pseudomyzel sowieechtes Myzel, das in Gliedersporen (Arthrosporen) zerfällt.

Trichosporon cutaneumBekanntestes Synonym: Trichosporon beigeliiDieser weit verbreitete Sprosspilz kommt oft in der unmittelba-ren Umgebung des Menschen sowie bei tierischenWarmblütlern(Säugetieren und Vögeln) vor.Im dermatologischen Bereich findet man vor allem Trichosporoncutaneum auf vorgeschädigter oder mazerierter Haut [5]. Tri-chosporon cutaneum verursacht in Form von weißlich-grauenbis hellbraunen, durchscheinenden, knotigen Auflagerungeneine relativ häufige, jedoch harmlose Infektion der Haarschäfte,die sogenannte Piedra alba1. Bei Bestehen disponierender Fakto-ren, insbesondere starker Schwächung des Immunsystems, z.B.bei AIDS-Patienten, kann dieser Sprosspilz auch gelegentlichMykosen der Haut und der inneren Organe hervorrufen.

Makromorphologie: Trichosporon cutaneum bildet weiß-gelb-liche, stark gefaltete Kolonien mit glänzender oder matter Ober-fläche, die schon früh einen strahlenförmigen, in den Agar wach-senden Myzelsaum erkennen lassen (●" Abb.27 und●" Abb.28).

Mikromorphologie: Mikroskopisch charakteristisch sind vorallem in Arthrosporen zerfallende Myzelfäden; Blastosporenund Pseudomyzel werden ebenfalls gebildet (●" Abb.29).

Gattung Rhodotorula!

In dieser Gattung unterscheidet man 3 Arten. Charakteristisch füralle Rhodotorula-Spezies ist die Bildung eines karotinoiden Pig-ments, wodurch die Erkennung in der Kultur, besonders inprimärenMischkulturen, erleichtert wird (●" Abb.30) [8]. Rhodo-torula-Arten sind weltweit verbreitet und kommen u.a. in Nah-rungsmitteln, in der Luft und im Wasser sowie im Erdboden vor.Im mikroskopischen Kulturpräparat findet man runde, ovaleoder längliche Blastosporen (●" Abb.31). Pseudo- und echtesMyzel können zwar gebildet werden, sind aber meist nichtentwickelt [9].Rhodotorula mucilaginosa2, die am häufigsten vorkommendeRhodotorula-Spezies, wurde beimMenschen z.B. in entzündetenGallenblasen, die frei von Bakterien waren, nachgewiesen. Auchbei Infektionen im Genital-, Intestinal- und Respirationstraktsowie auf der Haut kann dieser Sprosspilz eine Rolle spielen. Rho-dotorula-Spezies sind jedoch als Krankheitserreger zumeist vonuntergeordneter Bedeutung.

Gattung Sporobolomyces!

In dieser Gattung sind 7 Spezies zusammengefasst. Die vegetativeVermehrung erfolgt durch Sprossung sowie durch Schleuderspo-ren, sogenannte Balistosporen, die zur Zeit der Reife etwa 1mmweit abgestoßen werden.Sporobolomyces-Arten sind weit verbreitet und kommen in derLuft, auf Pflanzen sowie in Milch und gezuckerten Getränken vor.

Sporobolomyces salmonicolorPerfektes Stadium: Sporidiobolus salmonicolorSporobolomyces salmonicolor ist eine rosa pigmentierte, mitRhodotorula zu verwechselnde Hefe (●" Abb.32), die gelegentlichauf erkrankter Haut nachgewiesen wird. Dieser Sprosspilz ist je-doch mit großer Wahrscheinlichkeit kein Infektionserreger, son-dern lediglich Sekundärbesiedler auf einem bereits vorgeschä-digten Terrain.

Tab. 9 Biochemisches Verhalten von Rhodotorula mucilaginosa.

Fermentation Assimilation

fehlt stets Glukose + Laktose −

Galaktose V Raffinose +(schwach)

Saccharose + Trechalose +

Maltose + Nitrat −

Tab. 8 Biochemisches Verhalten von Trichosporon cutaneum.

Fermentation Assimilation

fehlt stets Glukose + Laktose +

Galaktose + Raffinose +

Saccharose + Trechalose +

Maltose + Nitrat −

Harnstoff-hydrolyse +

1 Außer Trichosporon cutaneum sind auch Trichosporon inkin und Tricho-sporon ovoides Erreger der weißen Piedra.

2 Rhodotorula rubra wurde mit Rhodotorula mucilaginosa zusammengelegt.

Ksoll A-M, Sorhage B. Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze – Teil 3… Akt Dermatol 2011; 37: 441–450

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Abb.29 Blastosporen,Arthrosporen undHyphen von Tricho-sporon sp. im Methy-lenblau-Präparat (starkvergrößert).

Abb.30 12 Tage alteReinkultur von Rhodo-torula sp. auf Sabou-raud-Glukose-Agar(2%) (bei 25 °C).

Abb.31 Blastosporenvon Rhodotorula sp. imMethylenblau-Präparat(stark vergrößert).

Abb.32 12 Tage alte,schwach rosa pigmen-tierte Reinkultur vonSporobolomyces salmo-nicolor auf Sabouraud-Glukose-Agar (2%)(bei 25 °C).

Abb.33 Ballisto-sporen von Sporobolo-myces salmonicolor.

Ksoll A-M, Sorhage B. Einführung in die Diagnostik humanpathogener Pilze – Teil 3… Akt Dermatol 2011; 37: 441–450

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Mikromorphologie: Die Blastosporen sind überwiegend lang-gestreckt und an beiden Polen verjüngt. Mikroskopisch charak-teristisch ist vor allem die Entwicklung sichel- oder nierenförmi-ger Balistosporen, die von der Myzelspitze mithilfe eines Flüssig-keitstropfens abgeschleudert werden (●" Abb.33).

Abstract

Introduction to the Diagnosis of Human PathogenicFungi – Part 3: Opportunistic Pathogenic Yeasts!

Yeasts are found throughout the world and are common in food,above all in dairy products, but also exist in the air, the water andthe soil.Yeasts that do not form sexual fruiting bodies and only reproduceasexually bymeans of budding are classified as „fungi imperfecti“and are referred to as deuteromycota, in contrast to ascomycota,or yeasts that form ascospores.Imperfect yeasts of the genera Candida, Cryptococcus, Malassezia(Pityrosporum) and, to a certain degree, Rhodotorula and Sporo-bolomyces are of significance in medicine. The largest genus isCandida, which has some 200 species. Few of these imperfectfungus species are opportunistic parasites and are able to growat or above 37°C. These opportunistic pathogens can cause yeastsinfections in humans with predisposing risk factors and have be-come more significant since the introduction of antibiotics, cyto-static drugs, immunosuppressants and other iatrogenic meas-ures.

Literatur1 Heber W, Hauss H. Mykologische Techniken in der ärztlichen Praxis.

München: Schwarzeck; 19832 Koch H. Leitfaden der Medizinischen Mykologie. Stuttgart: Fischer;

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Tab. 10 Biochemisches Verhalten von Sporobolomyces salmonicolor.

Fermentation Assimilation

fehlt stets Glukose + Laktose −

Galaktose V Raffinose V

Saccharose + Trechalose +

Maltose V Nitrat +

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