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Narrowband-IoT: Internet of Things Narrowband-IoT ist die neue standardisierte Technologie für Ihre IoT- Projekte

Vodafone

Power to you

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Zusammenfassung Mit diesem Whitepaper bekommen Sie einen Überblick über Narrowband-IoT (NB-IoT).

Diese Kommunikationstechnologie ist die Grundlage für das Maschinen-Netz der Zukunft.

Industrielle Qualität ist der zentrale Bestandteil von NB-IoT. Sie macht IoT massentauglich

und erweitert die Möglichkeiten des Internet of Things.

Was ist NB-IoT?

Narrowband IoT ist eine Technologie, die das „Internet of Things“ (IoT) verändern wird. Sie basiert auf Low Power

Wide Area (LPWA), einer drahtlosen Kommunikationstechnologie, die bestimmte Anforderungen voraussetzt:

geringer Energieverbrauch der Geräte, Übertragung kleinerer Datenmengen auf längeren Distanzen sogar unter der

Erde, und optimale Stabilität und Zuverlässigkeit bei der IoT-Kommunikation. Zur Erfüllung dieser LPWA-

Anforderungen wurde eine Reihe verschiedener Technologien entwickelt, unter anderem auch NB-IoT. Somit ist NB-

IoT eine 3GPP-standardisierte Kommunikationstechnologie, die Merkmale von LPWA erfüllt. Dieser neue 3GPP-

Standard bietet die Möglichkeit, Dinge zu verbinden, die zuvor nicht verbunden werden konnten. Sie bietet

bestmögliche Sicherheit bei der Daten-Übertragung durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das lizensierte Spektrum

garantiert eine qualitativ hochwertige Übertragung der Daten. Wir sind überzeugt, dass vor allem NB-IoT den

massentauglichen Einsatz von IoT ermöglichen wird.

LPWA-Technologien haben folgende Merkmale:

Ausgezeichnete Gebäude-

Durchdringung mit einer besseren

Netzabdeckung um 20dB.

Hohe Energieeffizienz durch

geringen Energieverbrauch. Eine

Batterieladung läuft über 10 Jahre.

Massive Skalierbarkeit, denn

Millionen Geräte können in nur

einem System vernetzen werden.

Modul und Hardwarekosten

sinken auf unter 10$.

Geringe Bandbreite, da ein Gerät

wenige Bytes/Tag übermittelt.

Mehr zu LPWA, NB-IoT und Konkurrenztechnologien finden Sie auf Seite 4.

Narrowband-IoT 2

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Zusammenfassung

Das IoT entwickelt sich rasant weiter. Es erfordert hohe Effizienz und flexible

Skalierbarkeit der Kommunikation. NB-IoT erfüllt beide Anforderungen: hervorragende

Reichweite, eine hohe Durchdringung und eine lange Batterielebensdauer zum niedrigen

Preis.

1 Technologie in Industriequalität

• Netzabdeckung überall: NB-IoT bietet eine gute

Netzabdeckung in schwierigen Umgebungen, die für

LPWA-Anwendungsfälle prädestiniert sind. Wie bei 3G

und 4G werden lizenzierte Frequenzbänder genutzt.

NB-IoT wird so kaum durch Störungen beeinträchtigt.

• Schnellerer Datendurchsatz ohne

Nutzungsbeschränkungen: Für NB-IoT gibt es keine

rechtlichen Einschränkungen, z.B. wie oft jedes Gerät

Daten übertragen (Duty Cycle) muss. Und es muss auch

nicht zwangsläufig pausieren. Das schont den

Energieverbrauch und erleichtert die

Planungssicherheit für die Zukunft.

• Flexible Energieverwaltung für eine

Betriebsdauer von mehr als 10 Jahren: Trotz der

hohen Netzabdeckung und starken Leistung bietet

NB-IoT eine vergleichbare Batterielaufzeit zu anderen

LPWA-Technologien. Das liegt u.a. an den innovativen

Stromsparmodi. Sie übertragen die Daten (Chatter)

übers Netz besonders effizient.

• Einfache Designs für Kosteneffizienz: NB-IoT ist auf

die Minimierung der Hardware-Kosten ausgelegt. Dies

gilt sowohl für die Kosten der Chips als auch für die

Kosten der Antennen und Sensoren. Die Kosten sinken

laut ersten Prognose auf unter 2 $ in den nächsten

Jahren.

Weitere Infos, finden Sie auf Seite 6.

2 Anwendung in der Praxis

• Für Netzbetreiber schnell und flexibel

bereitzustellen: NB-IoT kann über

Softwareupgrades innerhalb des bestehenden

LTE-Netzes aktiviert werden. Somit ist es nicht

nötig, ein neues Netz aufzubauen.

• Breite Marktunterstützung als offener 3GPP-

Standard: NB-IoT ist ein offener Standard. Er wird von

vielen Netzbetreibern und Hardware-Herstellern

unterstützt. NB-IoT ist stark skalierbar und auf dem

Weg, sich langfristig weltweit durchzusetzen.

• Einfache Integration in herkömmliche

Ökosysteme der Mobilfunktechnik: In vielerlei

Hinsicht verhält sich NB-IoT wie LTE und ist für

Netzwerktechniker, Anwendungs- und

Hardwareentwickler eine vertraute Technologie.

Weitere Infos, finden Sie auf Seite 10.

3 Sicher und verfügbar

• LPWA-Sicherheit: Selbst die einfachsten vernetzten

Geräte können Unterbrechungen in den

Geschäftsprozessen verursachen, wenn es zu

Störungen in ihrer Kommunikation kommt. Sicherheit

ist entscheidend.

• Andere proprietäre1 LPWA-Technologien bieten

keine ausreichende Sicherheit: Während der

Datenverkehr bei LoRa verschlüsselt wird, erfolgt bei

Sigfox keine Verschlüsselung. Beide Technologien sind

dennoch anfälliger für die der Unterdrückung der

Kommunikation durch Funkstörungen (Jamming).

• NB-IoT basiert auf der Authentifizierung und

Verschlüsselung von LTE: NB-IoT authentifiziert Netz

und Gerät gegenseitig. Und es verschlüsselt den

Datenverkehr zwischen dem Gerät und dem Kernnetz.

Die sichere und verschlüsselte Datenübertragung der

Geräte findet mittels Anmeldung im Funknetz mit

individueller Geräteidentität statt.

Weitere Infos, finden Sie auf Seite 14.

1 Basiert auf nicht öffentlichen Standards

Narrowband-IoT 3

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Str

om

verb

rau

ch

Warum LPWA-Technologien eine

wichtige Rolle spielen

Große IoT-Projekte haben spezifische Konnektivitätsanforderungen

Die richtige Konnektivität kann entscheidend sein für den Erfolg oder Misserfolg Ihres IoT-Projekts. Wir sind überzeugt, dass

NB-IoT die richtige Wahl für die meisten LPWA-IoT-Anwendungsfälle ist, da der Großteil aller IoT-Anwendungen die

gleichen grundlegenden Anforderungen an die Konnektivität aufweisen. Ob intelligente Wasserzähler, vernetzte

Landwirtschaft, intelligente Städte oder smarte Logistiksysteme. All diese verbundenen Geräte benötigen

folgende Eigenschaften:

• Lange Laufzeiten im Einsatzgebiet:

Bodenzustands-Überwachungsgeräte in der

Präzisionslandwirtschaft werden oft ohne Zugang

zum Strom eingesetzt. Dies erfordert eine gleich

lange Betriebslebensdauer für Batterien und Geräte.

Das kann ein Jahrzehnt oder sogar noch länger sein.

• Tiefe Netzabdeckung: Geräte, wie Wasser- und

Gaszähler, werden unter Umständen in ländlichen

Gebieten eingesetzt z.B. unter Kanaldeckeln oder in

Gebäudekellern. Die Netzverbindung muss eine starke

Durchdringung und eine große Reichweite aufweisen.

• Skalierbarkeit zu geringen Kosten: Rauch- und

Feuermelder oder intelligente Mülleimer werden in

Massen eingesetzt. Geräte- und Verbindungskosten

müssen niedrig sein. Die Netze müssen eine hohe

Gerätedichte unterstützen und gleichzeitig QoS (Quality

of Service) garantieren.

• Geringe Bandbreite: Einige Geräte senden wenige

Bytes pro Tag, z.B. übermitteln intelligente

Parksensoren nur dann ein Ping-Signal ans Netz,

wenn ein Parkplatz frei wird. Hier müssen keine

Sprach- oder Duplex-Datenübertragungen unterstützt

werden.

Kein konventioneller Kommunikationsstandard erfüllt diese

Kriterien. Drahtgebundene Verbindungen sind ideal für IoT-

Bereitstellungen in Gebäuden und Büros. Sie kommen aber

für Geräte im Feldeinsatz nicht in Frage, weil es keine Kabel

oder keinen Strom gibt. Einige drahtlose Technologien, z.B.

WLAN, Bluetooth oder Zigbee, haben nicht die notwendige

Reichweite für umfangreiche Bereitstellungen. Andere

Technologien, z.B. 3G und 4G, haben zwar eine Reichweite

von mehreren Kilometern, sind aber auf einen hohen

Datendurchsatz ausgelegt. Dadurch sind sie teuer und

brauchen viel Energie. Ein typisches 4G-IoT-Modul kostet ca.

40 $ - Es hat eine Batterielaufzeit von weniger als einem Jahr.

Für eine Anwendung, z.B. einen intelligenten Parksensor, ist

es nicht geeignet.

Machina Research hat festgestellt,

dass es mit Stand Juni 2016 über 40

Millionen aktive LPWA-Endpunkte gab.

Und sagt voraus, dass LPWA-

Technologien 2024 über die Hälfte alle

drahtlosen IoT-Verbindungen

ausmachen werden.

Was ist LPWA?

Für die oben beschriebenen Anwendungen wird eine

drahtlose Technologie mit geringem Energiebedarf,

geringen Kosten und großer Reichweite benötigt. Dies ist

einer der Gründe für die Entwicklung von LPWA (Low-Power

Wide-Area). LPWA unterliegt keiner genauen Definition.

Nach einer Faustregel soll ein LPWA-Gerät eine Lebensdauer

von 10 Jahren im Feldeinsatz gewährleisten und eine

Verbindung von bis zu 10 km zur Basisstation herstellen

können. Außerdem soll das Modul unter 10 $ kosten und

weniger als 10 Byte pro Stunde übertragen. Jede Funkzelle

bzw. Basisstation sollte über 10.000 Geräte unterstützen

können.

WLANs

Wi-Fi

HiperLAN

Drahtlos mit

kurzer

Reichweite

Bluetooth IEEE

802.15.4

ZigBee

Z-Wave

Mobilfunk

2G, 3G, 4G

Low Power Wide Area (LPWA)

10 m 100 m 1 km 10 km

Reichweite

Narrowband-IoT

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LPWA-Technologien im Überblick

Um diese oder ähnliche Kriterien zu erfüllen, werden viele

verschiedene Technologien entwickelt. Gefördert von

Privatunternehmen, Konsortien, Normungsgremien und

Allianzen. Weightless, DASH 7, 802.11ah, Ingenu, LTE-M,

EC-GSM-IoT – diese und viele andere Technologien

kämpfen aktuell stark um Marktanteile. Sie nutzen oft

unterschiedliche Konzepte, um möglichst alle Kriterien

für LPWA-Anwendungsfälle erfüllen zu können, wie z.B.

Verwendung eines offenen Standards oder der Aufbau

von proprietären Technologie-Stacks.

Allerdings haben sich einige Technologien, insbesondere

Sigfox, LoRa und NB-IoT, als Spitzenreiter bei LPWA

bewährt. Diese werden in mehreren öffentlichen Projekten

eingesetzt und haben eine ausreichende technische Reife

mit hinreichender Marktunterstützung. So werden diese

Technologien von Unternehmen, die LPWA-IoT-Projekte

entwickeln, bereits angewandt.

Welche ist die richtige Technologie für die

Konnektivitätsanforderungen Ihres LPWA-Projekts? Und

welche ist die sicherste Option, auf die Ihr Unternehmen

langfristig setzen sollte? Schließlich basieren Ihre

Geschäftsszenarien auf Geräten, die Sie ein Jahrzehnt oder

länger im Einsatz betreiben werden.

Wir haben alle LPWA-Technologien geprüft, die

zurzeit in der Entwicklung sind. Und uns für NB-IoT

entschieden. Aus der Überzeugung heraus, dass

globale Standardtechnologien zukünftig die beste

Möglichkeit sind, um Sicherheit, Interoperabilität,

Skalierbarkeit, Quality of Service (QoS) und

Langlebigkeit zu garantieren. Speziell NB-IoT ist auf

LPWA-Anforderungen ausgelegt.

LPWA-Standards

3GPP DASH7 Alliance ETSI IEEE IETF LoRa Alliance Weightless SIG

Enhanced MTC

(eMTC)

DASH 7

Low Throughout

Networks (LTN)

802.15.4k

6LPWA/LP-WAN LoRaWAN

Weightless-

W/N/P

Extended

Coverage GSM IoT

(EC-GSM-IoT)

802.15.4g

NarrowBand-IoT

(NB-IoT)

802.11: Long

Range Low Power

(LRLP)

NB-IoT kurz zusammengefasst

NB-IoT ist eine von 3GPP entwickelte Spezifikation. Sie wurde im Rahmen des 3GPP-Release 13 im Juni 2016

standardisiert. Es handelt sich dabei um eine Mobilfunktechnologie, die auf LTE basiert. Sie wurde für LPWA-

Anwendungen entwickelt. Bei ihr werden lizenzierte Frequenzen in einer Vielzahl möglicher Frequenzbänder

genutzt. NB-IoT bietet gegenüber GSM eine um 20 dB bessere Netzabdeckung und eine Betriebsdauer von 10 bis 15

Jahren mit einer einzigen Batterie oder Akkuladung. Außerdem sind geringe Gerätekosten und Kompatibilität mit der

vorhandenen Mobilfunknetz-Infrastruktur ein weiterer Vorteil. Einschließlich eines hohen Sicherheitsstandards wie

ihn auch LTE bietet. NB-IoT kann in verschiedenen Frequenzbändern eingesetzt werden. Es braucht ein

eigenständiges Netz mit einer Bandbreite von nur 200 kHz.

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1 Technologie in Industriequalität

LPWA soll die größtmögliche Netzabdeckung bei geringstmöglichem Stromverbrauch

und zu den niedrigsten Kosten bieten. Zugleich wird ein ausreichend hoher

Datendurchsatz gewährleistet. Wir haben NB-IoT mit LoRa und Sigfox verglichen.

LoRa Sigfox NB-IoT

Netzabdeckung 160 dB 157 dB 164 dB

Technologie Proprietär Proprietär Open LTE

Frequenz Lizenzfrei Lizenzfrei Lizenziert (LTE/alle)

Duty Cycle-Einschränkungen Ja Ja Nein

Einschränkungen für

Ausgangsleistung

Ja

(14 dBm = 25 mW)

Ja

(14 dBm = 25 mW)

Nein

(23 dBm = 200 mW)

Downlink-Datenrate <0,1 kbit/s <10 kbit/s 0,5 – 200 kbit/s

Uplink-Datenrate <0,1 kbit/s <10 kbit/s 0,3 – 180 kbit/s

Batterielaufzeit (200 Byte/Tag) Über 10 Jahre Über 10 Jahre Über 15 Jahre

Modulkosten <10 $ (2016) <10 $ (2016) 6 $ (2017) bis <2 $ (2020)

Sicherheit Gering Gering Sehr hoch

Abb. 1 Wichtige technische Spezifikationen für NB-IoT (aus R1-157741, „Summary of NB-IoT evaluation results“, 3GPP RAN1#83, Nov.

2015), Sigfox und LoRa (aus „LoRaWAN: a technical overview of LoRa and LoRaWAN“, LoRa Alliance, Nov. 2015).

1. Tiefere Netzabdeckung in schwierigen Einsatzgebieten

Bei LPWA-Bereitstellungen werden Geräte oft in einem

großflächigen Gebiet an Stellen installiert, die sich für ein starkes

Funksignal nicht gut eignen. Geräte werden unter Umständen im

Untergrund, tief in Gebäuden oder in ländlichen Gebieten

installiert, die weit entfernt vom nächsten Mast liegen.

Eine Kommunikationstechnologie mit besserer

Netzabdeckung bedeutet nicht nur, dass Geräte in

Randbereichen der Funkzellen auch unter schwierigen

Bedingungen viel eher eine Netzverbindung herstellen

können. Sondern auch, dass jedes Gerät mit mehr

Datendurchsatz kommunizieren kann. Und so das Netz zur

Abdeckung eines gegebenen Gebiets daher mit weniger

Basisstationen, Gateways, Repeatern und Signalverstärkern,

auskommt.

Die maximale Pfaddämpfung ist eine Vergleichsmöglichkeit zur

Bewertung der Leistung einer Verbindung unter Berücksichtigung

von Dämpfung und anderer Verluste. Sie liefert uns eine einfache

Möglichkeit, verschiedene Funkkommunikationstechnologien fair

zu vergleichen. Abbildung 1 zeigt die maximale Pfaddämpfung für

NB-IoT, LoRa und Sigfox.

NB-IoT bietet eine bessere Netzabdeckung als alternative LPWA-

Technologien. Außerdem im Vergleich zum konventionellen

GSM/GPRS einen enormen Gewinn von 20 dB. Das entspricht

einer 7-fachen Steigerung der Netzabdeckung. In unseren

Praxistests hat sich gezeigt, dass NB-IoT 2 bis 3 zusätzliche

doppelte Ziegelwände durchdringt. Das ermöglicht eine

zuverlässige Konnektivität von Geräten in Tiefgaragen und

Kellern.

157 dB 160 dB 164 dB

Abb. 2

Sigfox

NB-IoT liefert eine enorme Steigerung der

Netzabdeckung.

LoRa NB-IoT

Narrowband-IoT

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2. Schnellerer Datendurchsatz ohne Duty Cycle-Einschränkungen

Viele LPWA-Anwendungsfälle erfordern nur eine minimale Bandbreite. Stattdessen hat die Netzabdeckung und die

Energieeffizienz oberste Priorität. Unter sonst gleichen Bedingungen hat es auch Vorteile, mehr Bandbreite zu nutzen. Sie

gibt Ihnen mehr Freiraum, die Nutzung Ihrer Technologie in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. Noch wichtiger:

Sie sorgt auch dann für eine ausreichende Leistung, wo große Reichweiten gebraucht werden.

NB-IoT hat einen theoretischen Bandbreitenvorteil gegenüber Sigfox und LoRa. Denn die Downlink-Raten liegen bei bis zu

235 kbit/s bei eigenständiger Bereitstellung. Im Vergleich dazu liegt die maximale Datenrate von LoRa bei 27 kbit/s. In den

äußersten Grenzbereichen der Netzabdeckung, mit einem Signal-Rausch-Verhältnis von -12,6 dB, überträgt eine

eigenständige Bereitstellung von NB-IoT 3 kbit/s im Downlink, s. Abbildung 3. Es gibt also einen erheblichen

Geschwindigkeitsabfall aufgrund von Wiederholungen. Überträgt man die gleiche Art der Signalabschwächung auf eine

langsamere Technologie, wie Sigfox und LoRa, fallen die Datenübertragungsraten auf nahezu 0.

Gut Zellenrand Tiefe

ANetzabdeckung

Extreme

NNetzabdeckung Netzabdeckung+1

0 dB

Netzabdeckung

+20 dB

SRV > 7,4 dB SRV = 7,4 dB SRV = -2,6 dB SRV = -12,6 dB

Downlink (kbit/s) 235 75 34 3

Abb. 3 Downlink-Durchsatz von NB-IoT bei verschiedenen Stufen der Netzabdeckung (aus R1-157741, „Summary of NB-IoT

evaluation results“, 3GPP RAN1#83, Nov. 2015).

Die wichtigste Bandbreitenbeschränkung bei LoRa und Sigfox besteht darin, dass sie in den lizenzfreien Frequenzbändern

hinsichtlich des Duty Cycle großen rechtlichen Einschränkungen unterliegen. Und zwar des Prozentsatzes der Zeit, die ein

Kanal im Netzwerk aktiv belegt werden darf. Die Duty Cycle-Einschränkungen liegen üblicherweise bei 1 %.

Wie wirkt sich das auf die tatsächliche Datenübertragung mit Sigfox aus? Eine Sigfox-Nachricht hat einen maximalen

Nutzinhalt von 12 Byte. Ihre Übertragung dauert 6 Sekunden. Bei einem Duty Cycle-Maximum von 1 % kann ein Sigfox-Gerät

bis zu 144 Nachrichten pro 24-Stunden-Zeitraum senden. Das entspricht einem täglichen Datenmaximum von ca. 1,6 KB.

Bei der normalen Nutzung, bei der ein Gerät lediglich täglich eine Datenmenge mit wenigen Bytes, z.B. Statusmeldungen,

senden soll, ist das kein Problem. Doch es ist ein limitierender Faktor in Zeiten hoher Aktivität. Gerade dann, wenn ein

hoher Prozentsatz von Datenpaketen aufgrund von Störungen nochmal gesendet werden muss. Oder wenn unter

außergewöhnlichen Umständen, z.B. beim Schließen einer Sicherheitslücke, neue Firmware an ein Gerät übertragen wird.

Hohe Netzlast verursacht Störungen bei LoRa

Wie bei allen Funknetzen lässt die Leistung von LoRa nach, je weiter sich die Funkmodule vom Gateway oder der

Basisstation entfernen. Bei LoRa beginnt die Leistung bei rund 2 km spürbar abzunehmen. LoRa und Sigfox operieren

in lizenzfreien ISM-Bändern bei 868 MHz (in Europa) und 902 MHz (in den USA). Diese Frequenzbänder sind durch

Einschränkungen für den Duty Cycle und die Ausgangsleistung reguliert. Darüber hinaus arbeiten verschiedene

andere Geräte, wie drahtlose Alarmanlagen und Fernbedienungen, ebenfalls in diesem Band. Diese Faktoren haben

erhebliche Auswirkungen auf die Leistung (siehe Ofcom-Endbericht, „Short Range Devices operating in 862–686

MHz band“, Ovum, Aug. 2010). Problematischer hingegen ist, dass der Durchsatz von LoRa ebenfalls dramatisch

abnimmt, wenn das Netz überfüllt und überlastet ist. Sein einfaches Datenverkehrsmanagement führt zu einem

starken Verlust von Datenpaketen infolge von Kollisionen und Störungen. Das wird zu einem großen Problem, wenn

mehr als nur einige Hundert Geräte kommunizieren. Dabei ist eins der kennzeichnenden Merkmale von LPWA die

Skalierbarkeit auf Millionen von Geräten. NB-IoT ist auf 100.000 bis 200.000 Geräte pro 200-kHz-Netzbetreiber in

einer Funkzelle ausgelegt. Sigfox dagegen soll bis zu 1 Million Geräte pro Access-Point unterstützen.

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3. Flexible Energieverwaltung für eine Betriebsdauer von bis zu 15 Jahren

Alle LPWA-Technologien sind von ihrem Design her auf hohe Energieeffizienz ausgelegt. Die tatsächliche

Batterielaufzeit hängt von der Stärke des Netzempfangs des Geräts ab. Und von der Menge der Daten, die es jeden

Tag überträgt. Doch die meisten LPWA-Geräte halten gut 10 Jahre mit einer Akkuladung durch. Selbst unter

Berücksichtigung der Selbstentladung und anderen Faktoren.

NB-IoT schneidet hier deutlich besser ab. Es kann nach unseren statistischen Modellen selbst ganz am Rand der

Funkzelle problemlos eine Laufzeit von rund 15 Jahren erreichen siehe Abbildung 4.

Laufzeit in Jahren für

eine Batterie mit 5

Wattstunden:

Zellenrand

(144 dB MCL)

Tiefe

Netzabdeckung

(154 dB MCL)

Extreme

Netzabdeckung

(164 dB MCL)

50 Byte/Tag 36,7 33,1 20

200 Byte/Tag 36,3 29,729,7 14,214,2

Abb. 4 Geschätzte Batterielaufzeit (in Jahren) für verschiedene Stufen der Netzabdeckung und Datenvolumen. Quelle: R1-

157741, „Summary of NB-IoT evaluation results“, 3GPP RAN1#83, Nov. 2015.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu reduzieren und derartige Laufzeiten zu erreichen. Am

einfachsten ist es, das Gerät im Leerlauf- oder Tiefschlafmodus zu halten. So verbraucht es keinen Strom, um

zwischen den eigentlichen Übertragungen mit dem Netz zu kommunizieren. Die Energieverwaltung ist die

richtige Balance zwischen Nachrichtenhäufigkeit, Schlafzyklen des Geräts und Anforderungen des

Geschäftsszenarios.

NB-IoT hat 2 Stromsparfunktionen, die zusammen die Leistung und Effizienz maximieren: Extended

Discontinuous Reception (eDRX) und Power Saving Mode (PSM).

Wenn Geräte mit dem Netz verbunden sind, sendet das Netz auf seinen Steuerkanälen regelmäßig Paging-

Nachrichten. Die Geräte horchen und reagieren darauf. In der Regel werden die Nachrichten mindestens alle

paar Sekunden gesendet. So erhält das Netz genaue Informationen über die verbundenen Geräte. Das geht zu

Lasten der Batterielaufzeit, denn die Geräte sind immer aktiv. Zur Effizienzsteigerung lässt der Power Saving

Mode (PSM) die Geräte bis zu 310 Stunden lang in einen Tiefschlafzustand eintreten. Erst danach wachen sie

auf, um das Netz auf den neuesten Stand zu bringen. Und für eine kurze Zeit auf Paging-Signale zu horchen,

bevor sie wieder in den Schlafmodus gehen. Während des Tiefschlafmodus ist das Gerät nicht erreichbar.

Extended Discontinuous Reception (eDRX) verlängert den Paging-Intervallzyklus auf fast 3 Stunden. Dadurch

werden unnötige Empfängeraktivierungen vermieden. Trotzdem kann das Netz das Funkmodul bei Bedarf

erreichen.

LTE-M: zusätzliche Bandbreite für anspruchsvollere Anwendungsfälle Für Anwendungen, bei denen eine größere Bandbreite als bei NB-IoT gebraucht wird, wurde mit 3GPP-

Standards eine weitere LPWA-Technologie definiert: LTE-M, auch bekannt als LTE Cat M1. LTE-M ist in

seinen Bereitstellungsmodellen weniger flexibel. Und es hat eine schwächere Netzabdeckung. Dafür bietet

es eine bis zu 5-mal höhere Downlink-Datenrate. NB-IoT und CAT-M sind einander ergänzende

Kommunikationstechnologien, die uns in unseren LTE-Netzen unterstützen kann. Wir haben in unseren

Netzen zunächst den Einsatz der NB-IoT-Technologie priorisiert. So konnten wir dem unmittelbaren Bedarf

nach Anwendungen mit geringem Energiebedarf und tiefer Durchdringung gerecht werden. Sie wurden in

der Vergangenheit durch die Mobilfunkkonnektivität nicht bedient.

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South East Water: Netzabdeckung im Untergrund NB-IoT wird in Australien bei South East Warter getestet. Es werden Regewassertanks

und deren Fluss in Leitungen überwacht. Zudem wird der unbefugte Zutritt zu

Abwasserkanälen, Parkplätzen und anderen Standorten verhindert. South East Warter

möchte die Leistung, den Anlagenzustand und das Fehlermanagement in seinen

Netzen in Echtzeit analysieren. Da viele der Überwachungssensoren unter

Kanaldeckeln und im Untergrund installiert werden, ist das der ideale Beleg für die

hohe Signalstärke von NB-IoT.

4. Einfache Designs für Kosteneffizienz

Eines der Hauptargumente für Sigfox und LoRa ist die Tatsache, dass Technologien der GSM-Familie im

Allgemeinen komplex sind. Doch NB-IoT wurde aus einer mobilfunktechnischen Ausgangsposition heraus

entwickelt. Es soll viele der Faktoren minimieren, die in der Vergangenheit die Hardware-Kosten für GSM-

Clientgeräte erhöht haben.

NB-IoT-Hardware-Module brauchen z.B. nur begrenzten Speicher, also erschwinglichere PSRAM-Bausteine.

Dazu eine einzige Antenne und keinen Vollduplex-Betrieb. Dadurch werden die Kosten für einen RF-

Duplexer gespart. Im Vergleich zu LTE gelten in Bezug auf Zeitverzögerungen wenige Einschränkungen.

Deshalb sind Chipdesign und -produktion weniger aufwändig. NB-IoT-Geräte verfügen über geringere

Taktfrequenzen. Das senkt die Kosten für die Chips in Halbleiterfabriken. Die Begrenzung der Bandbreite auf

200 kHz verringert die Größe der Puffer und Verarbeitungsblöcke. Der gewählte Decoder hingegen

vereinfacht das Design des Modems und des Digitalsignalprozessors (DSP).

Infolge all dessen gehen wir davon aus, dass NB-IoT-Geräte, einschließlich Basisband- und RF-Chipsätzen,

Ende 2020 nur 2 $ kosten werden. Im Vergleich kostet ein LTE-Gerät heute 40 $. Dadurch werden NB-IoT-

Kommunikationsbauteile mindestens genauso erschwinglich wie bei LoRa und Sigfox.

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2 Die Anwendung in der Praxis

NB-IoT bekommt immer mehr Unterstützung durch eine Vielzahl von

Branchenteilnehmern. Und ist somit eine sichere Option für den langfristigen

Einsatz.

1. Für Netzbetreiber schnell und flexibel bereitzustellen

Bei der Wahl einer LPWA-Technologie müssen Sie sicher sein, dass Sie in den geplanten Einsatzgebieten über Netze

mit einer weitreichenden nationalen und internationalen Netzabdeckung verfügen. Nur so können Sie Ihr Geschäft

ausbauen.

NB-IoT ist ein 3GPP-Standard, der auf der LTE-Technologie basiert. Infolgedessen kann NB-IoT auf fast allen LTE-

Basisstationen über ein einfaches Software-Upgrade des Funkzugangsnetzes (Radio Access Network, RAN) neben

LTE-Datenverkehr bereitgestellt werden. Wir sind dabei, 85 % unseres Netzes über ein Software-Upgrade mit NB-IoT

auszustatten. Der Rest ist dann nach einer kleinen Hardware-Modifikation zum Upgrade bereit. Bis 2020 sollen alle

LTE-Standorte mit NB-IoT versehen werden. Die Tests bis dato haben gezeigt, dass NB-IoT mit existierenden

Funktechnologien koexistieren kann.

Netzbetreiber können unter 3 Bereitstellungsoptionen passend zu unterschiedlichen Netzumgebungen wählen.

Das macht NB-IoT vielleicht zur flexibelsten LPWA-Technologie. Es ist für eine Systembandbreite von 180 kHz

ausgelegt. Deshalb passt es genau in einen oder mehrere standardmäßige LTE-PRBs (Physical Resource Blocks). Wo

es nicht Kapazität von LTE abziehen soll, kann NB-IoT auch im Schutzband am Rand einer LTE-Zuteilung (Lücken

zwischen den Frequenzbändern, die Störungen verhindern sollen) bereitgestellt werden. Außerdem lässt sich NB-

IoT eigenständig auf einer einzigen Frequenz eines GSM-Betreibers bereitstellen. Z.B. an Standorten, wo die 4G-

Rollout-Pläne eines Netzbetreibers noch nicht vollständig festgelegt sind. Oder auch eigenständig neben einem

LTE-Frequenzband. Unabhängig von der Art der Bereitstellung ist NB-IoT nicht auf die Signalressourcen anderer

Systeme angewiesen.

Wahrscheinlichste

Bereitstellungsoptionen

Im Band

180-kHz-NB-IoT-

Betreiber im 200-

kHz-Band

LTE-Betreiber

Eigen-

ständig

GSM-Betreiber

Schutzband

LTE-Betreiber

GSM/UMTS/LTE-Betreiber

Abb. 5 NB-IoT ist eng verwandt mit 4G-LTE

Diese Flexibilität der Bereitstellung und die Möglichkeit, vorhandene Netzanlagen zu verwenden, ist ein großer Vorteil

gegenüber proprietären Funktechnologien wie Sigfox und LoRa. Dort muss eine neue Netzinfrastruktur, z.B.

Gateways, Masten und Repeater separat bereitgestellt und verwaltet werden. Entweder von einem Netzbetreiber oder

direkt von einem Unternehmen oder Unternehmenskonsortium.

Solche Bereitstellungen sind nicht nur kostspielig und langwierig. Sie können auch Schwierigkeiten bei der

Planungserlaubnis und der Backhaul-Bereitstellung sowie andere hartnäckige Probleme nach sich ziehen. Vor allem

in dicht besiedelten Stadtgebieten.

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Narrowband-IoT 11 2017

Aguas de Valencia: Fernüberwachung ohne

mühselige Netzverwaltung

Bei Aguas de Valencia handelt es sich um ein multinationales

Wasserversorgungsunternehmen. Das Unternehmen setzt auf Innovationen

und hat schon früh die automatisierte Zählerablesung eingeführt. Heute

unterhält es über 600.000 Geräte zur automatisierten Zählerablesung. Diese

nutzten bis jetzt eine proprietäre Technologie, weshalb Aguas de Valencia

eine eigene Infrastruktur installieren und unterhalten musste. Das

Unternehmen wollte auf eine neue Kommunikationstechnologie umsteigen,

die die Fernüberwachung von Zählern ohne eigene Infrastruktur ermöglicht.

NB-IoT war dafür die ideale Wahl. Aguas de Valencia testete in

Zusammenarbeit mit Vodafone bei einem Versuch, ob NB-IoT Netzab-

deckung an schwer zu erreichenden Zählerstandorten bieten kann.

„Der wichtigste Aspekt des Versuchs war die Ermittlung von Standorten, die

für das Signal schwerer erreichbar sind, zum Beispiel Zählerräume in Kellern

mit geringer oder ohne Netzabdeckung, unterirdische Zählerkästen und

Nischen mit Metallabdeckungen, die das Signal blockieren. Bislang sind die

Ergebnisse sehr vielversprechend, da das Signal an allen getesteten

Standorten sein Ziel ohne Probleme erreichen konnte. Wir werden die

Datenübertragung an ein Telekommunikationsunternehmen auslagern

können, das für die Qualität und Sicherheit der Daten garantiert. Die

Betriebsdauer eines Zählers beträgt rund zehn Jahre, was der Batterielaufzeit

entspricht, die diese Technologie bieten kann.“

Víctor González, Leiter für Zähler und Fernablesung, Aguas de Valencia

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2. Breite Marktunterstützung als offener 3GPP-Standard

Wenn Sie sich für 10 Jahre oder länger auf eine LPWA-

Technologie festlegen, müssen Sie sicher sein, dass

Ihre gewählte Technologie eine gesicherte Zukunft

hat.

Da NB-IoT ein offener 3GPP-Standard ist, haben

Unternehmen die Gewissheit, dass sie eine risikoarme,

langfristige Technologieentscheidung treffen. Sie gehen

keine Gefahren ein, die mit proprietärer Technologie

verbunden sind.

Sigfox ist eine vollkommen proprietäre Technologie. Zwar

gibt es eine Reihe von Herstellern von Sigfox-Clientgeräten

und Sigfox-Netzbetreiber, doch alle Daten durchlaufen die

Sigfox-Cloud. Dort sind sie über APIs abrufbar.

Unternehmen, die sich für Sigfox entscheiden, könnten für

künftigen Support von der kontrollierenden Firma abhängig

sein. Sie müssen an die langfristige Sicherheit Ihrer

Bereitstellung intelligenter Zähler denken und die für Sie

sicherste Technologie wählen.

LoRa wird durch die LoRa Alliance unterstützt. Das

gemeinsam mit IBM entwickelte LoRaWAN-

Netzwerkprotokoll ist Open Source. Doch die

zugrunde liegende Funktechnik ist proprietär.

Kunden sind also wiederum an einen einzigen

Anbieter gebunden.

Außerdem werden proprietäre Lösungen weder der

gleichen mehrseitigen Überprüfung unterzogen wie

offene Standards, noch besteht bei ihrer Entwicklung

der gleiche Zugang zu Forschungs- und

Entwicklungsressourcen. Das kann eine wichtige

Überlegung sein, wenn es um Fragen wie Sicherheit

oder Leistungsoptimierung geht.

Eine proprietäre Technologie, die auf dem gewerblichen

geistigen Eigentum eines einzigen Anbieters beruht,

erfordert zusätzliche Kosten. Sigfox und der LoRa-

Entwickler Semtech lizenzieren ihre Technologien gegen

eine Gebühr an die Hersteller von Netzausrüstung und

Geräten. Diese Gebühr wird an die Unternehmenskunden

weitergegeben. Wenn die Kosten für Geräte sich auf

jeweils 2 bis 10 $ belaufen und Unternehmen potenziell

Millionen Geräte kaufen, sind die Gemeinkosten für das

geistige Eigentum nicht unerheblich.

Narrowband-IoT hingegen profitiert von allen positiven

Folgen der Marktkräfte. Schon jetzt genießt NB-IoT breite

Unterstützung von Netzbetreibern wie AT&T, Telefonica,

China Unicom, China Mobile, Deutsche Telekom, Verizon,

Telstra und Vodafone. Selbst Betreiber, die LoRa und

Sigfox einsetzen, wie Orange, investieren parallel auch in

NB-IoT.

Insgesamt wird NB-IoT von über 30 der weltgrößten

Betreiber unterstützt. Zusammen bieten sie

Kommunikationsleistungen für über 3,4 Milliarden

Kunden an. Außderdem bedienen sie geografisch mehr

als 90 % des IoT-Marktes.

Diese Verbreitung wird exponentiell zunehmen. Sie

stärkt die Position von NB-IoT als die am weitesten

verbreitete LPWA-Technologie. Das bedeutet auch, dass

Kunden die Bereitstellungen auf der ganzen Welt auf

Grundlage einer LPWA-Technologie standardisieren

können.

Dieselben Trends gelten für Gerätehersteller. Führende

Ausrüstungsproduzenten wie Ericsson, Huawei, Nokia,

Qualcomm und Intel haben sich alle NB-IoT verschrieben.

Das heißt, dass Kunden eine größere Auswahl an

Endgeräten für verschiedene Anwendungsfälle erhalten

werden, zu geringeren Kosten.

„Schaut man sich die Geschichte der Drahtlostechnik an, so

basieren die einzigen erfolgreichen Technologien auf offenen

Standards. Es gibt keine Beispiele für sehr erfolgreiche

proprietäre Technologien, daher sehe ich nicht, wie die

proprietären LPWA-Anbieter langfristig bestehen können.“

Professor William Webb, CEO, Weightless; ehemaliger President, IET; ehemaliger Director, Ofcom

Narrowband-IoT 12 2017

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3. Einfache Integration in herkömmliche Ökosysteme der

Mobilfunktechnik

Kommunikationstechnologien sollten gut mit anderen Elementen der IoT-Lösung zusammenarbeiten.

Wenn sie nur schwer in die entsprechenden Anwendungen und Prozesse zu integrieren sind, leidet der

Gesamt-ROI des Projekts darunter.

NB-IoT verhält sich sehr ähnlich wie herkömmliche Mobilfunktechnologien. Mit zuverlässiger

Handhabung des Datenverkehrs, Sicherheitsmerkmalen und so weiter. Speziell im Vodafone-IoT-Netz

können NB-IoT-Verbindungen nahtlos neben anderen IoT-SIMs auf der Global IoT Platform verwaltet

werden. Darunter Reporting, Self-Service-Kontrolle über SIM-Status, Nutzung von Warnungen und

Geschäftsregeln sowie API-Zugriff. Sie müssen keine separaten Prozesse, Nutzerzugriffsrechte,

Softwareplattformen oder Dokumente pflegen, um Ihre LPWA-Bereitstellungen zu verwalten.

Andere LPWA-Technologien weisen unter Umständen spezifische Verhaltensweisen oder

Einschränkungen auf, die Anwendungsentwickler verstehen und einplanen müssen.

Zur Minimierung des Stromverbrauchs erlaubt Sigfox z.B. die Downstream-Kommunikation vom Netz

zum Gerät nur während eines festgelegten Horchzeitraums von ca. 20 Sekunden, nachdem das Gerät

eine Verbindung initiiert hat. Ein Zeitraum, der für eine Nachrichtenbestätigung oder eine Antwort

gedacht ist. Mit anderen Worten, das Netz kann das Gerät nicht aktivieren. Dies ist potenziell eine

erhebliche Einschränkung für Anwendungen, wo die Ausgabe zentraler Befehle einen wichtigen Teil der

gewünschten Funktionalität darstellt. Z.B. das manuelle Außerkraftsetzen des üblichen Zeitplans für das

Dimmen intelligenter Straßenlaternen, um in einer Notlage für bessere Sicht zu sorgen.

Die Handhabung des Datenverkehrs von LoRa ist extrem limitiert. Unter hoher Datenlast können die

Verluste von Datenpaketen bei über 60 % liegen. LoRa unterstützt nur eine einfache flag-basierte

Methode zur Bestätigung der Paketzustellung. Dabei muss ein zweites Paket dazu gesendet werden, was

die Netzlast weiter erhöht. Außerdem kommt es zu mehr Kollisionen und noch mehr Paketverlusten.

Und zu einer unvorhersehbaren Latenz, die durch die erneute Übertragung von Daten verursacht wird.

Das bereitet Entwicklern, die auf eine zugesicherte, pünktliche Zustellung von Datenpaketen

angewiesen sind, echte Kopfschmerzen.

Testlabore für NB-IoT vereinfachen die Lösungsentwicklung

Die Branchengemeinschaft hinter NB-IoT ist dabei, auf der ganzen Welt eine Reihe von Open Labs zu

eröffnen. Damit erhalten Hardware-Entwickler und Unternehmen einen Platz, um NB-IoT-basierte

Lösungen in einer abgeschlossen Netzumgebung zu entwickeln, zu testen und zu zertifizieren. Das

weltweit erste NB-IoT Open Lab in Newbury wurde 2016 von Vodafone und Huawei gestartet; ein

zweites wurde im Februar 2017 in Düsseldorf eröffnet. China Mobile, Etisalat und viele andere werden im

Verlauf von 2017 folgen.

Um einen Besuch in unserem Open Lab zu vereinbaren, wenden Sie sich an Ihren Vodafone Account

Manager. Mehr zu NB-IoT finden Sie auf vodafone.de/iot.

Narrowband-IoT 13 2017

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3 Sicherheit und Verfügbarkeit

LPWA-Bereitstellungen müssen genauso geschützt werden wie jede andere IoT-Lösung.

NB-IoT zeichnet sich durch die bewährten Sicherheitsmerkmale von LTE aus.

LPWA-Sicherheit ist von Bedeutung

Umfragen unter Unternehmen, die IoT-Projekte einführen, darunter auch das Vodafone IoT Barometer, hebt die Bedeutung

der Sicherheit in IoT-Bereitstellungen hervor. Unternehmen sind besorgt, dass ihre IoT-Geräte und -Verbindungen für Hacker

anfällig sein könnten, die Daten stehlen, Services unterbrechen oder Störungen durch Übernahme der Kontrolle über

Remote-Anlagen verursachen.

Die Ansicht, dass LPWA-Geräte zu limitiert oder uninteressant sind, um Schutz zu bedürfen, ist entbehrt jeder sachlichen

Grundlage. Denn was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn ein Hacker einen einfachen Sensor manipuliert, etwa in

einer intelligenten Mülltonne oder einem Rauchmelder? Tatsächlich ist die Sicherheit dieser Geräte von großer Bedeutung.

Könnte ein Angreifer zehntausend Rauchmeldungen gleichzeitig auslösen, der städtischen Müllabfuhr mitteilen, dass

sämtliche Mülltonnen in der Stadt unverzüglich geleert werden müssen oder die Felder eines Landwirts durch Manipulation

von Bodensensoren mit Düngemittel überschütten, wäre Chaos die Folge.

Die Sicherung sehr einfacher Geräte ist schwierig

Die Schwierigkeit liegt darin, wie diese Geräte in der Praxis mit den grundlegenden Sicherheitssäulen wie Authentifizierung

und Verschlüsselung angemessen zu sichern sind. Die meisten LPWA-Bereitstellungen bieten vom Design her wenig Raum

für Sicherheit.

Für ein 2 bis 5 $ teures Gerät, das Strom sparen muss, ist der Prozessoraufwand für die Ver- und Entschlüsselung von

Datenverkehr nicht unbedeutend. Und angesichts der Einschränkungen eines Duty Cycle von 1 % kann es schwierig sein, die

wenigen zusätzlichen notwendigen Bytes zur Authentifizierung einer Kommunikationssitzung zur Verfügung zu stellen. Der

gleiche begrenzte Durchsatz lässt auch keine freie Kapazität für das Patchen von Geräten, um Sicherheitslücken zu schließen,

die während ihrer Zeit im Feldeinsatz entdeckt werden. Eine zentrale Überwachungslösung zur Ermittlung verdächtigen

Datenverkehrs als oberste Schicht hinzuzufügen ist eine Antwort. Sie bewirkt aber wenig zur tatsächlichen Verhinderung oder

Reaktion auf Störungen.

Narrowband-IoT 14 2017

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Andere LPWA-Technologien bieten keine ausreichende Sicherheit

In den Augen der Sicherheitscommunity haben sowohl LoRa als auch Sigfox Nachteile: Ein proprietärer Code verringert die

Möglichkeit, ihn zu untersuchen und Schwachstellen zu erkennen, bevor sie von Hackern ausgenutzt werden.

Davon abgesehen ist weder in LoRa noch in Sigfox ausreichend robuste Sicherheit integriert. Sigfox bietet fast gar keine

Sicherheit: Der Kommunikationskanal ist nicht verschlüsselt. Es ist keine Authentifizierung eingebaut. Sigfox empfiehlt,

die Sicherheit stattdessen in der Anwendungsschicht zu verwalten. LoRa verschlüsselt den Nachrichteninhalt mit einem

Anwendungssitzungsschlüssel, und die Integrität der Nachricht wird mit einem Netzsitzungsschlüssel überprüft. Beide

Schlüssel werden bereitgestellt, wenn das Gerät eine Verbindung zum Netz herstellt. Doch die Verwaltung

kryptografischer Schlüssel ist schwierig.

Da für die Übertragung in ISM-Funkfrequenzbändern keine Lizenz erforderlich ist, kann zudem jeder – auch ein böswilliger

Hacker – ganz legal Daten übertragen, die mit der LoRa-Spezifikation kompatibel sind und damit legitime LoRa-

Datenübertragungen blockieren, wodurch ein Denial-of Service-Effekt erzielt wird. Denial-of-Service ist genauso schädlich

wie eine Sicherheitsverletzung.

NB-IoT hat die gleiche Authentifizierung und Verschlüsselung wie LTE

NB-IoT ist ein 3GPP-Standard, der auf LTE basiert, und zeichnet sich durch alle damit verbundenen Sicherheitstechniken aus.

Ein bei der Herstellung in die NB-IoT-SIM integrierter Geheimschlüssel dient dazu, das Netzwerk und das Gerät gegenseitig

zu authentifizieren. Und regelmäßig aktualisierte Sitzungsschlüssel für die Verschlüsselung des Datenverkehrs zwischen

dem Gerät und dem Kernnetz zu generieren. Wenn notwendig und praktikabel, können Gerät, Kommunikation und

Anwendung natürlich mit zusätzlichen „oben hinzugefügten“ Sicherheitsschichten versehen werden, um das Maß an

Schutz zu erhöhen.

Narrowband-IoT 15 2017

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Sie wollen NB-IoT testen?

Wir sind überzeugt: Die technischen und Marktvorteile machen NB-IoT zur besten Wahl

für Unternehmen, die heute nach einer LPWA-Lösung suchen. Testen Sie die

Technologie natürlich selbst, bevor Sie sich festlegen. Dabei helfen wir Ihnen gerne.

NB-IoT in 3 Schritten zum Open Lab:

Vodafone

Diskutieren Sie über NB-IoT im

Rahmen des NB-IoT-Forums der

GSMA.

Erleben Sie NB-IoT in unserem

Open Lab in Düsseldorf. Dort

können Sie beispielhafte

Hardware-Module testen und

unsere Netztestumgebung

genauer untersuchen.

Wenden Sie sich an Ihren

Vodafone Account Manager,

um NB-IoT-Beispielmodule im

Open Lab zu testen. Weitere Infos

auf: vodafone.de/iot

Über uns

Wir sind die Speerspitze in Sachen IoT und NB-IoT.

Über 25 Jahre Erfahrung beim Thema IoT – und über 45 Millionen aktive IoT-Verbindungen. Unsere IoT-Kunden

kommen aus allen Branchen. Dadurch haben wir tiefgreifende Einblicke in die Arten von Anwendungen erhalten, die

die Nachfrage nach LPWA-Technologien vorantreiben. Und diese Einblicke setzen wir in die Praxis um: als Vorsitz des

NB-IoT-Forums und als einer der führenden Entwickler von 3GPP-IoT-Standards.

Am bekanntesten sind wir natürlich als Betreiber eines der weltgrößten Kommunikationsnetze. Außerdem wollen

wir NB-IoT bis 2020 vollständig in unserem Netz einführen. Wir haben schon NB-IoT-Praxistests und

Kundenpilotprojekte in Städten und ländlichen Gemeinden auf der ganzen Welt gemacht.

Aber unser Angebot reicht weit über reine Netzkonnektivität hinaus. Angefangen bei unseren professionellen

Services und Testanlagen, die Sie beim Start Ihres Projekts unterstützen, bieten wir alles, was Sie brauchen: unsere

marktführende IoT-Konnektivitätsplattform, eine Reihe sicherer, globaler SIM-Typen sowie marktführende Hardware

– sowohl von uns als auch von verschiedensten Partnern.

Mehr über uns und unsere Aktivitäten erfahren Sie auf vodafone.de/iot.

Narrowband-IoT 16 2017

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vodafone.de/IoT

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