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Sortimentsübersicht SterlingOSB-Conti – OSB/3 EN300 Tabelle 1.1
Format [mm] Dicke [mm]
(Deckmaße) 9 11 12 15 18 20 22 25
glattkantig
2500 x 1250 X X X X X X X X
2650 x 1250 ● ●
2700 x 1250 ● ●
2800 x 1250 ● X
3000 x 1250 ● ●
5000 x 1250 ● ● ●
2650 x 2500 ● ●
2700 x 2500 ● ●
2800 x 2500 ● ●
3000 x 2500 ● ●
5000 x 2500 ● ● ● ● ●
vierseitig Nut + Feder2500 x 625 X X X X X
2500 x 1250 X X X X X
● Zusatzprogramm (Mindestabnahme: 40m3) X Lagerprogramm
Sonderformate bis maximal 6300 mm x 2800 mm oder Zuschnitte sind auf Anfrage erhältlich.
Sortimentsübersicht SterlingOSB-Conti – OSB/Z mit Zulassung Tabelle 1.2
Format [mm] Dicke [mm]
(Deckmaße) 9 11 12 15 18 20 22 25
glattkantig
2500 x 1250 X X X
2650 x 1250 X X
2700 x 1250 ● ●
2800 x 1250 X X
3000 x 1250 ● ●
5000 x 1250 X X X
2650 x 2500 ● ●
2700 x 2500 ● ●
2800 x 2500 ● ●
3000 x 2500 ● ●
5000 x 2500 X X X
vierseitig Nut + Feder2500 x 625 X X X X
2500 x 1250 X X X X
● Zusatzprogramm (Mindestabnahme: 40m3) X LagerprogrammSonderformate bis maximal 6300 mm x 2800 mm oder Zuschnitte sind auf Anfrage erhältlich
Die angegebenen Maße sind für glattkantige Platten die Außenmaße, für profi lierte Kanten die Deckmaße!Durch diese Übereinstimmung der Maße wird eine hohe Planungssicherheit und eine einfache Werkplanung garantiert!
SterlingOSB Conti
Technische Guideline www.sterlingosb.de
Die ideale Bauplatte für konstruktiveund dekorative Anwendungen
Norbord N.V.Eikelaarstraat 33
B-3600 Genk
Tel.: +32 (0) 89 50 03 10
Fax: +32 (0) 89 35 95 38
www.norbord.netdetb
ster
lingO
SBco
nti /
070
5 Norbord TechnikTechnische Beratung
Tel.: +49 (0) 66 41-96 61- 41
+49 (0) 66 41- 96 61- 42
Fax: +49 (0) 66 41- 96 61- 43
Allgemeine Informationen
SterlingOSB-Conti ist die idealeLösung für viele verschiedene kon-struktive Anwendungen, sei es für einen kleinen Umbau oder den Auf-bau eines kompletten Gebäudes.
Was ist eigentlich SterlingOSB-Conti?SterlingOSB-Conti ist eine Holzwerkstoffplatte (Oriented Strand
Board: OSB) und wird aus ca. 0,6 mm dicken und 20 mm breiten und
120 mm langen Flachspänen, sogenannten Strands, hergestellt. In
einem speziellen Produktionsverfahren werden die Strands ausgerich-
tet (Oriented) und je Platte in drei Lagen übereinander geschichtet.
Die Strands der Decklage liegen dabei kantenparallel zur Längskante
der Platte. Die Strands der Mittellage liegen quer zu den Strands
der beiden Außenlagen. Durch diese Orientierung werden die sehr
guten Werkstoffeigenschaften des Holzes längs der Faser besonders
gut ausgenutzt. Durch die gerichtete Struktur ist die Platte sehr gut
feuchtebeständig. Kurzfristige Befeuchtungen im Bauzustand durch
Niederschläge oder ähnliches sind unproblematisch.
Das kontinuierliche, hochtechnologische Presssystem, mit dem
SterlingOSB-Conti produziert wird, ermöglicht eine glatte Oberfl ä-
che und eine geringe Dickenquellung.
SterlingOSB-Conti erfüllt internationale und nationale Standards.
Norbord – zweitgrößter OSB-Hersteller weltweit – produziert am
Standort Genk (Belgien) nach DIN EN 13986 und ist seit dem 1.4.2004
CE zertifi ziert: z.B. 1161-CPD-04.151 für OSB/2 und 1161-CPD-04.152
für OSB/3.
Darüber hinaus ist SterlingOSB-Conti auch mehrfach bauaufsichtlich
zugelassen, so in Deutschland vom Deutschen Institut für Bautechnik
(DIBt): Z-9.1-542 und Z-9.1-560.
RohmaterialZur Herstellung von SterlingOSB-Conti wird ausschließlich Frischholz
verwendet und im wesentlichen die Holzart Kiefer (Pinus sylvestris)
eingesetzt. Mindestens 30% des Frischholzes, das für die Herstellung
von SterlingOSB-Conti verwendet wird, kommt aus regionalen Wäl-
dern, die nachhaltig bewirtschaftet werden.
Die Bewirtschaftung wird unabhängig zertifi ziert, entsprechend den
Vorschriften des Forest Stewardship Council (Zert.Nr SGS-coc-0874)
Da an das Rundholz keine übermäßig hohen Qualitätsanforderungen
gestellt werden, können die meisten im Forst anfallenden Sortimente
genutzt werden – ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen, ökologischen
Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz.
SterlingOSB-Conti – die ideale Bauplatte für konstruktive
und dekorative Anwendungen
VerwendungSterlingOSB-Conti ist in erster Linie eine Baukonstruktionsplatte
für tragende und aussteifende Zwecke mit zulässigen Toleranzen,
die in DIN EN 300 geregelt sind. Durch seine natürliche Holzfarbe ist
SterlingOSB-Conti auch in dekorativer Hinsicht (z.B. für Fußböden)
sehr interessant.
SterlingOSB-Conti wird im konstruktiven Bereich überwiegend
ungeschliffen verwendet und behält ihre optimale Festigkeit.
Die leichte Weiterbearbeitung (sägen, bohren, hobeln, schleifen, etc.)
macht sie zur idealen Bauplatte für unterschiedliche Einsatzbereiche.
Ihr Einsatzspektrum reicht von der Verpackung, Bauzäunen, Messe-
und Ladenbau über den Innenausbau bis hin zur aussteifenden und
tragenden Plattenbekleidung für den modernen Holzhausbau, wo
hohe Anforderungen an die mechanischen Werte und an die Quell-
eigenschaften gestellt werden.
Technische BeratungNorbord steht Ihnen jederzeit gerne für sämtliche Fragen zur Ver-
fügung. So z. B. Norbord technik, die Anwendungstechnik für
SterlingOSB-Conti im Holzbau und Ausbau. Hier erhalten Sie eine
optimale Unterstützung bei technischen Fragestellungen. Sie können
uns auch für Sonderlösungen ansprechen, die in unseren technisch ori-
entierten Informationsmaterialien nicht enthalten sind. Norbord wird
Sie auch bei innovativen Fragestellungen bestmöglichst unterstützen.
2 | SterlingOSB-Conti | Allgemeine Informationen Inhalt | SterlingOSB-Conti | 3
Inhalt
Allgemeine Informationen ......................................................................2
Was ist eigentlich SterlingOSB-Conti? ....................................................2
1. Technische Daten ...................................................................................
1.1 CE-Zertifi zierung, Zulassung und Kennzeichnung .......................4
1.2 Abmessungen und Kantenausbildung ........................................5
1.3 Bauphysikalische Kennwerte ......................................................5
1.4 Hinweise zu Verlegung, Bearbeitung und Arbeitsschutz ..............6
1.5 Zulässige Spannungen, Elastizitäts- und Schubmodulen ..............7
2. Dächer ...................................................................................................
2.1 Dachschalungen ...................................................................... 10
2.2 Verlegung als Dachscheibe ...................................................... 11
2.3 Bauphysik ................................................................................13
2.4 Konstruktionen ........................................................................14
2.4.1 Vollsparrendämmung (Warmdach) mit unterseitiger
SterlingOSB-Conti Bekleidung ..................................................14
2.4.2 Dachquerschnitt mit belüfteter Dämmung (Kaltdach) ...............15
2.4.3 Flachdach / Aufsparrendämmung ..............................................15
3. Wände ...................................................................................................
3.1 Allgemeines .............................................................................16
3.2 Bemessung ..............................................................................16
3.3 Bauphysik ................................................................................17
3.4 Konstruktionen ........................................................................18
3.4.1 Außenwand mit innerer aussteifender Beplankung ..................18
3.4.2 Außenwand mit äußerer aussteifender Beplankung .................19
3.4.3 Niedrigenergieaußenwand mit zusätzlicher Installationsebene ..19
4. Decken ....................................................................................................
4.1 Allgemeines .............................................................................20
4.2 Deckenschalungen ...................................................................20
4.3 Deckenscheiben .......................................................................21
4.4 Bauphysik ................................................................................22
4.5 Konstruktionen ........................................................................23
4.5.1 Sichtbare Deckenkonstruktion ..................................................23
4.5.2 Nicht sichtbare Deckenkonstruktion .........................................23
5. Fußböden, Unterböden .........................................................................
5.1 Allgemeines .............................................................................24
5.2 Verlegung auf Lagerhölzern .....................................................24
5.3 Schwimmende Verlegung ........................................................25
5.3.1 Allgemeines .............................................................................25
5.3.2 SterlingOSB-Conti als temporärer Gebrauchsfußboden .............25
5.3.3 Renovierte Holzfußböden .........................................................25
5.4 Verklebung auf mineralischen Nassestrichen .............................25
5.5 Oberfl ächenbehandlung und
Aufbringung von optisch anspruchsvollen Bodenbelägen .........25
6. Literaturhinweise ............................................................................... 26
7. Normen ............................................................................................... 26
8. Adressen ............................................................................................. 27
9. Impressum .......................................................................................... 27
1.1 CE-Zertifi zierung, Zulassung und Kennzeichnung
SterlingOSB-Conti wird nach der Produktnorm DIN EN 300 produziert und
ist gemäß der Bauregelliste Teil B Teil1, Nr. 1.3.2.1 ein geregeltes Bauprodukt
im Geltungsbereich harmonisierter Normen nach der Bauproduktrichtlinie.
Damit ist SterlingOSB-Conti für tragende und aussteifende Zwecke
verwendbar.
Die technischen Eigenschaften von Holzwerkstoffen werden in der so-
genannten »Deckelnorm« DIN EN 13986: 2005-03: »Holzwerkstoffe zur
Verwendung im Bauwesen, Eigenschaften, Bewertung der Konformität und
Kennzeichnung« geregelt.
Rechenwerte für SterlingOSB-Conti werden in DIN EN 12369-1: 2001-04
in Form von charakteristischen Werten angegeben. Bis zur baurechtlichen
Einführung von DIN 1052 »neu« sind diese Werte unter Berücksichtigung
eines globalen Sicherheitsfaktors verwendbar. Der globale Sicherheitsfaktor
ist in der Anwendungsnorm DIN V 20000 zu DIN EN 13986 zu entnehmen.
Die daraus resultierenden zulässigen Rechenwerte sind in den Tabellen 1.1
und 1.2 dieser Veröffentlichung angegeben. Bauphysikalische Rechenwerte
fi ndet man abweichend davon in DIN V 20000-1: 2004-01, »Anwendungen
von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 1: Holzwerkstoffe«.
Tragende und aussteifende Holzwerkstoffe, die nach anerkannten Normen
produziert werden, benötigen in Deutschland seit Einführung der CE-Kenn-
zeichnung keine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung mehr. Norbord
bietet neben SterlingOSB/3 nach DIN EN 300 eine SterlingOSB-Conti mit
allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung an, damit die positiven Effekte bei
der statischen Berechnung ausgenutzt werden können.
SterlingOSB/Z-Conti ist durch das »Deutsche Institut für Bautechnik« mit
der Zulassungsnummer Z-9.1-542 [1] für den Dickenbereich >10 bis 18 mm
als OSB/3 und mit der Nummer Z-9.1-560 [2] für den Dickenbereich >18 bis
26 mm als OSB/4, allgemein bauaufsichtlich zugelassen. Damit unterliegt die
Produktion von SterlingOSB/Z-Conti einer ständigen Eigen- und Fremdüber-
wachung.
Die Fremdüberwachung wird durch HFB-Engineering GmbH, Leipzig durch-
geführt. Wegen der zum Teil abweichenden nationalen Regelungen in Euro-
pa wird die Produktion von SterlingOSB gleichzeitig auch noch von anderen
europäischen Materialprüfanstalten, so z. B. dem SKH in Utrecht überwacht.
In dieser Broschüre werden, wenn es notwendig ist, zwei separate
Tabellen getrennt nach SterlingOSB/3 Conti nach EN 300 und
SterlingOSB/Z Conti angeboten. Der Kunde selbst kann entscheiden,
welche Plattenqualität für den von ihm betrachteten Anwendungsfall erfor-
derlich ist. Eine Kopie der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen kann
bei Bedarf angefordert werden.
Die CE-Kennzeichnung von Holzwerkstoffen im Bauwesen
Das CE-Zeichen (Conformité Européenne) ist ein Handelszeichen, das die
Übereinstimmung (Konformität) eines Produktes mit den Mindestanforderun-
gen anzuwendender europäischen Richtlinien dokumentiert. Jeder Her-
steller – auch außerhalb der EU – unterliegt bei allen Produkten, die in den
Geltungsbereich der EU fallen, seit 1. April 2004 der CE-Kennzeichnungs-
pfl icht. Bei Holzwerkstoffplatten werden damit eine über nationale Grenzen
hinausgehende vergleichbare Qualität und deren identische Überwachung
sichergestellt. Das bisherige Ü-Zeichen als Kennzeichnung entfällt. Das
CE-Zeichen zeigt an, dass der Holzwerkstoff mit einer national eingeführten
(harmonisierten) europäischen Norm (DIN EN) bzw. mit einer europäisch
technischen Zulassung (ETZ) übereinstimmt. Grundlage der CE-Kennzeich-
nung ist DIN EN 13968.
Eine Produktprozessüberwachung nach DIN EN ISO 9001 garantiert
gleichbleibende Qualitäten. Sie dokumentiert den hohen Produktionsstan-
dard und garantiert die Einhaltung der in dieser Broschüre angegebenen
statischen Werte.
Die Qualität der Holzwerkstoffe wird durch eine Kennzeichnung auf den
Platten dokumentiert.
1.2 Abmessungen und Kantenausbildung
4 | SterlingOSB-Conti | 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti | SterlingOSB-Conti | 5
1.3 Bauphysikalische Kennwerte
Rohdichte ≥ 620 kg/m3
Wärmeleitfähigkeit R nach DIN 4108-4 0,13 W/(m2·K)
Spezifi sche Wärmekapazität cp = 1700 J/(kg· K)
Lineare Ausdehnung (je %-Feuchteänderung) 0,03 %
Baustoffklasse nach DIN 4102 B2
Brandverhalten nach EN 13501-1
mit Ausnahme von Bodenbelägen D-s2, d0
Brandverhalten nach EN 13501-1 für Bodenbeläge DFL-s1
Schallabsorptionsgrad 250 - 500 Hz 0,10
nach DIN EN 13986 1000 - 2000 Hz 0,25
Für die Erstellung von Wärmeschutz- und Dampfdiffusionsnachweisen gelten folgende bauphysikalische Kennwerte:
Dampfdiffusionswiderstand µ (feucht/trocken)2) und sd-Wert Tabelle 1.4
Dicke d [mm] [-] sd [m]
12
200/300
2,4 / 3,6
15 3,0 / 4,5
18 3,6 / 5,4
22 4,4 / 6,6
25 5,0 / 7,5
2) Der für die Konstruktion ungünstigere Wert ist einzusetzen. In der Regel ist für Schichten, die in Diffusionsrichtung vor einer von Tauwasserausfall gefährdeten Schicht liegen der niedrigere Wert einzusetzen, für Schichten die hinter Kondensatzonen liegen der höhere Wert.
SterlingOSB-Conti erhalten Sie in den Standardabmessungen für den Holz-
rahmenbau mit oder ohne Nut und Feder, immer mit den gleichen Deckma-
ßen. Die erhältlichen Abmessungen entnehmen Sie bitte der Sortimentsüber-
sicht auf der Rückseite. Eine einmal gerasterte Konstruktion kann damit
je nach Erfordernis mit allen Plattentypen belegt werden.
SterlingOSB-Conti wird mit folgenden Kantenausbildungen produziert:
- allseitig glatte Kante
- allseitig mit Nut- und Feder (T+G 41))
- Längsseite mit Nut- und Feder, Querseite glatt (T+G 21)),
nur auf Anfrage bei Abnahme von mehr als 40 m3 Abmessungen von Nut- und Feder Tabelle 1.3
bei T+G 2 und T+G 4 - Platten
Plattendicke d [mm]
12 15 18 22 25
a 13
b 12
c 12
d 12
Die tabellierten Werte gelten unter den nachfolgend aufgeführten
Maßtoleranzen nach DIN EN 300.
Länge und Breite ± 3,0 mm
Dicke ungeschliffen ± 0,8 mm
Rechtwinkligkeitstoleranz 2,0 mm/m
Kantengeradheitstoleranz 1,5 mm/m
1) T+G 2 bzw. T+G 4 = 2-(4) seitig Tongue + Groove = Feder + Nut
Kantenausbildung bei T+G 2 und T+G 4 - Platten Bild 1.3
1. Technische Daten
1. Technische Daten
SterlingOSB/3-Conti
nach EN 300
SterlingOSB/Z-Conti
nach Zulassung
Ü-Zeichen Bild 1.1 CE-Kennzeichnung Beispiel Bild 1.2
1.4 Hinweise zu Verlegung, Bearbeitung und Arbeitsschutz
Lagerung und Transport
Die Platten müssen trocken und fl ach gelagert und transportiert werden. Bei
längerer Lagerung sollte zwischen Platten und Abdeckung ein ausreichend
belüfteter Zwischenraum geschaffen werden, damit entstehendes Kondensat
nicht von den Platten aufgenommen werden kann. Der Einbau der Platten
darf nur auf trockenem und sauberen Untergrund erfolgen.
SterlingOSB-Conti ist, wenn möglich, vor dem Einbau an das Raumklima
anzupassen, um Dimensionsänderungen im eingebauten Zustand zu verhin-
dern. Die Plattenränder, insbesondere von Nut und Feder-Platten, sind
zu schützen.
Einbau
Durch die Möglichkeit der Ausdehnung der Platte im eingebauten Zustand,
muss bei Verwendung von scharfkantigen Platten zwischen den Platten-
stößen eine Dehnfuge von mindestens 3 mm eingehalten werden. Bei
Nut- und Feder Platten ist dieses Maß bereits im Profi l eingearbeitet.
Bei der Verlegung als Unterboden oder Gebrauchsfußboden entlang fester
Begrenzungen muss dort ein Abstand von mindestens 10 mm oder
1,5 mm/lfdm Boden belassen werden. Der größere Wert ist maßgebend.
Bei großen Räumen (ab 40-50m2 [siehe KM]) sind zusätzliche Querdehnungs-
fugen zu empfehlen.
Zur Befestigung der Platte auf der Unterstützung müssen Nägel oder
Schrauben aus verzinktem oder nichtrostendem Stahl mit einem Durch-
messer dn ≥ 3mm verwendet werden (In Anlehnung an DIN 1052-2; 6.2.7).
Verbindungsmittel mit profi liertem Schaft oder beharzte Verbindungsmittel
sind glattschaftigen Verbindungsmitteln vorzuziehen. Bei Böden müssen zur
Vermeidung von Knarrgeräuschen Verbindungsmittel mit durchgehender
Profi lierung verwendet werden. Schwebende Stöße parallel zu den Unter-
stützungen sind bei Beplankungen von Böden unzulässig. In Tabelle 1.5 sind
die erforderlichen Mindest- und Maximalabstände von Nägeln in der
SterlingOSB-Conti-Platte und im Holz angegeben.
Bearbeitung
SterlingOSB-Conti kann mit allen handelsüblichen Holzbearbeitungsmaschi-
nen bearbeitet werden. Man sollte jedoch hartmetallbestückte Sägeblätter
verwenden. Zum Bohren von SterlingOSB-Conti eignen sich alle Holzbohrer.
Oberfl ächenbehandlung/Holzschutz
Dem Außenklima ausgesetzte, nicht bewitterte SterlingOSB-Conti-Platten
müssen mit einem ausreichenden chemischen Holzschutzmittel (Schimmel-
und Bläueschutz) versehen werden. Ebenfalls sind freie Schnittkanten, wie
in Abschnitt 2.3 beschrieben zu versiegeln.
Tragende wetterbeanspruchte SterlingOSB-Conti-Platten sind unzulässig.
Im Anwendungsbereich der Holzwerkstoffklasse 100 G können die derzeit
produzierten SterlingOSB-Conti-Platten nicht eingesetzt werden.
Hinweis: Bei Verwendung von SterlingOSB-Conti im bewitterten Außen-
bereich z.B. als Fassade kann derzeit keine Gewährleistung übernommen
werden.
Im Innenausbau können SterlingOSB-Conti-Platten mit allen herkömmlichen
von Herstellern empfohlenen Lacken, Wachsen und Ölen farblich behandelt
werden. Als Vorbereitung muss SterlingOSB-Conti vollfl ächig geschliffen
werden. Für das direkte Tapezieren und Fliesen auf SterlingOSB-Conti kann
derzeit keine Gewährleistung übernommen werden. Reklamationen z.B. aus
optischen Gründen können daher nicht anerkannt werden.
Arbeitsschutz
Bei der Verlegung und Bearbeitung gelten die gültigen Unfallverhütungs-
vorschriften.
6 | SterlingOSB-Conti | 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti | SterlingOSB-Conti | 7
Nagelabstände in Holz und SterlingOSB Conti, ohne Vorbohren Tabelle 1.5
max e untereinandermin e untereinander
im Holz || zur Faser
vom unbeanspruchten Rand
⊥ Faser
vom beanspruchten Rand
⊥ Faser
Abstand im Holz ≤ 40· dn 10 · dn 5· dn 7· dn
Abstand in der
SterlingOSB-Conti-Platte≤ 40· dn 5· dn 3· dn 7· dn
1.5 Zulässige Spannungen, Elastizitäts- und Schubmodulen
Wie alle schichtweise, mit einer eindeutigen Orientierung der Furniere oder
Späne aufgebauten Holzwerkstoffe, weist auch SterlingOSB-Conti Unter-
schiede in der mechanischen Beanspruchbarkeit in Abhängigkeit der Lage
der Spanrichtung der Deckschichten auf. Aufgrund der Röhrenstruktur des
Holzes können in Spanlängsrichtung (= Faserrichtung) wesentlich größere
Kräfte aufgenommen werden als rechtwinklig dazu. Es ist daher in Ab-
hängigkeit von Format und Anwendungsfall die entsprechende zulässige
Spannung einzusetzen.
Die folgenden Skizzen erläutern die Bezeichnungen der verschiedenen
Spannungen in der SterlingOSB-Conti-Platte.
1. Technische Daten 1. Technische Daten
Biegung in Plattenebene Bild 1.4
Biegung senkrecht zur Plattenebene Bild 1.5
8 | SterlingOSB-Conti | 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti 1. Technische Daten SterlingOSB-Conti | SterlingOSB-Conti | 9
Zulässige Spannungen von SterlingOSB/3 Conti nach DIN EN 300, OSB/2 und OSB/3 in MN/m2 Tabelle 1.6
Art der Beanspruchung zur Spanrichtung der Deckschicht
parallel rechtwinklig
Nenndicke der Platte in mm Nenndicke der Platte in mm
6 bis 10 >10 bis 18 >18 bis 25 6 bis 10 >10 bis 18 >18 bis 25
Plattenbeanspruchung
Biegung rechtwinkligzur Plattenebene
zul σBxy 3,60 3,28 2,96 1,80 1,64 1,48
EBxy 4930 4930 4930 1980 1980 1980
Abscheren in Plattenebene
zul τxz 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20
Gzx 50 50 50 50 50 50
Zug in Plattenebene
zul σZx1) 1,98 1,88 1,80 1,44 1,40 1,36
EZx2) 3800 3800 3800 3000 3000 3000
Druck in Plattenebene
zul σDx 3,18 3,08 2,96 2,58 2,54 2,48
EDx 3800 3800 3800 3000 3000 3000
Scheibenbeanspruchung
Biegung in Plattenebene
zul σBxz 1,98 1,88 1,80 1,44 1,40 1,36
EBxz 3800 3800 3800 3000 3000 3000
Abscheren rechtwinkligzur Plattenebene
zul τxy 1,36 1,36 1,36 1,36 1,36 1,36
Gxy 1080 1080 1080 1080 1080 1080
1) Die zulässige Spannung für Zug unter dem Winkel α (zwischen Spanrichtung der Deckschicht und der Beanspruchungsrichtung) darf linear interpoliert werden.
Für die Bemessung nach DIN 1052:2004 sind in Tabelle F.13 die
charakteristischen Festigkeits- und Steifi gkeitskennwerte angegeben.
2) Die Rechenwerte für EZx für Zug unter dem Winkel α (zwischen Spanrichtung der Deckschicht und der Beanspruchungsrichtung) dürfen linear interpoliert werden.
Zulässige Spannungen von SterlingOSB/Z Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung für den Dickenbereich Tabelle 1.7
10 mm bis 18 mm (Z-9.1-542) und für den Dickenbereich über 18 mm bis 26 mm in MN/m2 (Z-9.1-560)
Art der Beanspruchung zur Spanrichtung der Deckschicht
parallel rechtwinklig
Nenndicke der Platte in mm Nenndicke der Platte in mm
>10 bis 18 >18 bis 25 >10 bis 18 >18 bis 25
Plattenbeanspruchung
Biegung rechtwinkligzur Plattenebene
zul σBxy 4,20 5,40 3,20 3,20
EBxy 3900 5100 2500 2700
Abscheren in Plattenebene
zul τxz 0,30 0,30 0,30 0,30
Gzx 70 130 70 130
Zug in Plattenebene
zul σZx 2,101) 2,202) 1,701) 1,702)
EZx 28001) 32002) 23001) 23002)
Druck in Plattenebene
zul σDx 3,10 4,20 2,10 2,80
EDx 2800 3200 2300 2300
Scheibenbeanspruchung
Biegung in Plattenebene
zul σBxz 3,20 3,60 2,60 2,50
EBxz 2800 3200 2300 2300
Abscheren rechtwinklig zur Plattenebene
zul τxy 1,50 1,50 1,50 1,50
Gxy 1100 1200 1100 1200
1) Die zulässige Spannung für Zug unter dem Winkel α (zwischen Spanrichtung der Deckschicht und der Beanspruchungsrichtung) beträgt für: α = 30°: zul σZx = 1,90 MN/m² EZx = 2500 MN/m² α = 45°: zul σZx = 1,90 MN/m² EZx = 2400 MN/m² α = 60°: zul σZx = 1,80 MN/m² EZx = 2400 MN/m²
Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.
2) Die zulässige Spannung für Zug unter dem Winkel α (zwischen Spanrichtung der Deckschicht und der Beanspruchungsrichtung) beträgt für: α = 30°: zul σZx = 2,00 MN/m² EZx = 2600 MN/m² α = 45°: zul σZx = 1,90 MN/m² EZx = 2300 MN/m² α = 60°: zul σZx = 1,80 MN/m² EZx = 2300 MN/m²
Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.
1. Technische Daten 1. Technische Daten
Erforderliche Dicke d von SterlingOSB/3-Conti nach DIN EN 300 in [mm] Tabelle 2.1
g [kN/m2 DF] g [kN/m2 DF]0,25 0,50 1,00 1,25 0,25 0,50 1,00 1,25
e [m] ∝[°] s0=0,75kN/m2 GF s0=1,25kN/m2 GF
0,625
0 15 15 15 15 15 15 15 1515 15 15 15 15 15 15 15 1530 15 15 15 15 15 15 15 1545 12 15 15 15 15 15 15 15
0,833
0 18 18 18 20 18 18 20 2215 18 18 18 20 18 18 20 2030 18 18 18 18 18 18 18 1845 15 15 15 15 15 15 18 18
1,000
0 22 22 22 25 20 22 25 -15 20 20 22 25 20 22 25 2530 20 20 20 22 18 20 22 2545 18 18 18 20 18 18 18 20
1,250
0 22 25 - - 25 - - -15 22 25 - - 25 - - -30 22 25 25 - 25 25 - -45 20 22 25 25 22 22 25 25
10 | SterlingOSB-Conti | 2. Dächer 2. Dächer | SterlingOSB-Conti | 11
2.1 Dachschalungen
Für die Bemessung der Dachschalung gelten die Bestimmungen von
DIN 1052-1; 10.3 und die zugehörigen Erläuterungen. Die zulässigen Werk-
stoffeigenschaften der Beplankung richten sich für SterlingOSB/3-Conti nach
EN 300 gem. Ausführungen in Kapitel 1 und für SterlingOSB/Z-Conti nach
der allgemein bauaufsichtlichen Zulassung [1] und [2]. Die zulässigen Span-
nungen sind in Tabelle 1.6 und 1.7 aufgeführt.
Zur Bemessung der Dachschalung sind drei Lastfällegetrennt zu betrachten:• Im Lastfall 1 wird nur das Eigengewicht der SterlingOSB-Conti-Platte und
der Dachdeckung sowie eine in ungünstiger Stellung befi ndliche Mannlast
von 1 kN berücksichtigt (Montagelastfall). Die rechnerische Durchbiegung
darf unter Beachtung von DIN 1052-1, 8.1.4 und 8.5.10 höchstens l/100,
jedoch nicht mehr als 20 mm betragen.
• Im Lastfall 2 wird das System durch Eigengewicht, Schneelast und Windlast
beansprucht. Die rechnerische Durchbiegung darf höchstens l/200, jedoch
nicht mehr als 10 mm betragen.
• Im Lastfall 3 wird das System durch Eigengewicht und Schneelast bean-
sprucht. Die rechnerische Durchbiegung darf höchstens l/200, jedoch nicht
mehr als 10 mm betragen.
Erforderliche Dicke d von SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung [mm] Tabelle 2.2
g [kN/m2 DF] g [kN/m2 DF]0,25 0,50 1,00 1,25 0,25 0,50 1,00 1,25
e [m] ∝[°] s0=0,75kN/m2 GF s0=1,25kN/m2 GF
0,625
0 15 15 15 15 15 15 15 1515 15 15 15 15 15 15 15 1530 15 15 15 15 15 15 15 1545 12 12 12 12 12 12 12 12
0,833
0 18 18 18 18 18 18 18 1815 18 18 18 18 18 18 18 1830 18 18 18 18 18 18 18 1845 15 15 15 15 15 15 18 18
1,000
0 18 18 18 18 18 18 20 2015 18 18 18 18 18 18 18 2030 18 18 18 18 18 18 18 1845 15 18 15 18 15 18 18 18
1,250
0 20 20 22 22 22 22 25 2515 20 20 22 22 20 22 25 2530 18 18 20 22 20 20 22 2245 18 18 20 20 18 18 20 22
Bild 2.1: Zur Bemessung muss die Dachdeckung und die Schneelast
nicht in das Eigengewicht g der Tabelle eingerechnet werden.
Bild 2.1
Bild 2.2: Zur Bemessung muss die Dachdeckung in das Eigengewicht
der Tabelle eingerechnet werden.
Bild 2.2
2.2 Verlegung als Dachscheibe
Bei Verwendung der Beplankung als aussteifende Scheibe gilt DIN 1052-1;
10.3.3 und DIN 1052-1; Tabelle 12 und Bild 26. (Siehe Bilder 2.3 und 2.4)
Bei der Anordnung von Dachschalungen als aussteifendeScheibe sind folgende Punkte zu beachten:• Bei gleichzeitiger Wirkung von Vertikal- und Horizontallast quer zur
Spannrichtung der Scheibe (s. Bild 2.3) ist die Vertikaldurchbiegung im
Lastfall g+s auf l/400 zu begrenzen. Sonst gelten die Durchbiegungs-
beschränkungen gem. DIN 1052; 8.5.10. Unter Volllast ist l/200, im
Montagelastfall l/100 einzuhalten.
• Bei mehr als zwei schwebenden Stößen parallel zur Spannrichtung der
Scheibe ist die Scheibenstützweite auf ls = 12,50m zu begrenzen.
• Schwebende Stöße parallel zu den Unterstützungen sind nicht zulässig.
Horizontale Scheibenbelastung Bild 2.3 Nagelabstände in den unterstützenden Bauteilen Bild 2.4und in der Beplankung
2. Dächer
2. Dächer
Maximale Spannweite der SterlingOSB-Conti-Platte [cm] zur Gewährleistung der Durchtrittsicherheit bei 0° Dachneigung Tabelle 2.3
d (mm) 12 15 18 22 25
l (cm) 41 63 90 119 150
Die in der Tabelle aufgeführten Mindestdicken ergeben sich aus dem
ungünstig wirkenden Lastfall. In den Bildern 2.1 und 2.2 wird dargestellt, in
welchen Fällen die Dachdeckung bzw. Dachabdichtung in das Eigengewicht
zur Bemessung der SterlingOSB-Conti-Platte gemäß Tabelle 2.1 und 2.2
Die Durchtrittssicherheit der Platten für die, in Feldmitte eines Zweifeldträ-
gers, stehende Einzellast mit einer Lasteintragungsbreite bm = 70 cm ist in
Tabelle 2.3 aufgeführt.
eingerechnet werden muss. Im Allgemeinen gilt: Bei direkt auf der
SterlingOSB-Conti aufgebrachter Deckung oder Dämmung wie in Bild 2.2
muss das Eigengewicht und der Schnee zur Dimensionierung der Platte
berücksichtigt werden.
Auch hier gilt die mögliche Erhöhung der zulässigen Spannungen nach
DIN 1052-1; 5.2.2 um 50%. Die Werte gelten für SterlingOSB/3-Conti-
Platten nach EN 300.
12 | SterlingOSB-Conti | 2. Dächer 2. Dächer | SterlingOSB-Conti | 13
2.3 Bauphysik
Für Wärme- und Schallschutz wird an dieser Stelle auf die
Kapitel 3 und 4 verwiesen.
Ausführungsbedingungen für Scheiben ohne rechnerischen Nachweis* Tabelle 2.4
Gleichmäßig
verteilte
Horizontallast qh
Scheiben-
stützweite ls
Mindestdicken
der Platten
d
Erforderlicher Nagelabstand en
für Nageldurchmesser 3,4mm2)
bei einer Scheibenhöhe hs
kN/m m mm
≥0,25 lsmm
≥0,50 lsmm
≥0,75 lsmm
1,0 lsmm
≤2,5 ≤25 gem. DIN 1052-1
Tabelle 12
60 120 180 200
≤3,5 ≤30 40 90 130 180
1) Entspricht DIN 1052-1; 1988-04, Tab.12
2) Bei Verwendung anderer Nageldurchmesser bis 4,2 mm ist der erforderliche Nagelabstand e im Verhältnis der zulässigen Nagelbelastung umzurechnen; der Nagelabstand darf 200mm nicht überschreiten.
Erforderliche Dicke d von SterlingOSB/3-Conti nach DIN EN 300 in [mm] Tabelle 2.5
g [kN/m2 DF] g [kN/m2 DF]0,25 0,50 1,00 1,25 0,25 0,50 1,00 1,25
e [m] ∝ [°] s0 = 0,75 kN/m2 GF s0 = 1,25 kN/m2 GF
0,625
0 15 15 15 15 15 15 15 1515 15 15 15 15 15 15 15 1530 15 15 15 15 15 15 15 1545 15 15 15 15 15 15 15 15
0,833
0 18 18 18 20 18 18 20 2215 18 18 18 20 18 18 20 2030 18 18 18 18 18 18 18 1845 18 15 15 15 15 15 18 18
1,000
0 22 22 22 25 20 22 25 -15 22 20 22 25 20 22 25 2530 22 20 20 22 18 20 22 2545 20 18 18 20 18 18 18 20
1,250
0 - - - - - - - -15 - - - - - - - -30 - - - - - - - -45 25 - - - - - - -
Erforderliche Dicke d von SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung in [mm] Tabelle 2.6
g [kN/m2 DF] g [kN/m2 DF]0,25 0,50 1,00 1,25 0,25 0,50 1,00 1,25
e [m] ∝ [°] s0 = 0,75 kN/m2 GF s0 = 1,25 kN/m2 GF
0,625
0 15 15 15 15 15 15 18 1815 15 15 15 15 15 15 15 1830 15 15 15 15 15 15 15 1545 12 12 12 12 12 12 15 15
0,833
0 18 18 18 20 18 18 20 2015 18 18 18 18 18 18 20 2030 18 18 18 18 18 18 18 2045 15 15 18 18 15 15 18 18
1,000
0 18 20 22 22 22 22 25 2515 18 20 22 22 20 22 25 2530 18 20 22 22 20 22 22 2545 18 18 20 20 18 18 20 22
1,250
0 25 25 - - - - - -15 22 25 - - 25 - - -30 22 25 25 - 25 25 - -45 22 22 25 25 22 25 25 25
Holzschutz
Das in der Konstruktion eingebaute Holz und verbaute Holzwerkstoffplatten
müssen gegen Insekten und Pilze dauerhaft geschützt werden. Dazu ist der
Schutz der SterlingOSB-Conti-Platte gegen Feuchteeinfl üsse notwendig. Auf
der Baustelle gelagerte SterlingOSB-Conti muß durch eine Abdeckung gegen
Feuchtigkeit geschützt werden. Das gleiche gilt für eingebaute Platten die
mit Feuchtigkeit in Berührung kommen können.
Maßnahmen zum Schutz des Holzes umfassen:
• Baulicher Holzschutz nach DIN 68800-2: 1996-05 ohne chemischen
Holzschutz und ggf.
• Vorbeugend chemischer Holzschutz nach DIN 68800-3: 1990-04
Nach DIN 68800-2; Abschnitt 4 müssen Konstruktionen ohne erforderlichen
chemischen Holzschutz gegenüber denen mit chemischen Holzschutz bevor-
zugt werden. Eine Grundvoraussetzung ist die Verwendung von trockenem
Bauholz (u1 ≤ 20%, u1:gemessener Einzelwert).
Um auf den vorbeugend chemischen Holzschutz verzichten zu können ist
die Einstufung des Bauteils in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2
notwendig. Bei Verwendung von Holzwerkstoffplatten ist dies z.B. dann
gegeben, wenn die Platte als innere Bekleidung der Sparren angebracht wird
(vgl. DIN 68800-2; Abschnitt 8.5, Bild 4).
Bei Verwendung von unbehandelten SterlingOSB-Conti-Platten als Trauf-
oder Ortgangschalung kann unter Umständen Schimmelpilzbefall an der
Unterseite auftreten.
Als Ursache hierfür sind die folgenden Punkte zu nennen:
• Durch die direkte Deckung der Dachränder neigen diese Flächen durch
nächtliche Wärmeabstrahlung bei wolkenlosem Himmel zu Unterkühlung.
Insbesondere bei hohen relativen Luftfeuchten führt dies zu Tauwasseraus-
fall am Dachrand.
• Eine große Rolle spielt auch das Austrocknen von Massivbauwerken nach
der Fertigstellung. Durch das Lüften über die Fenster und der durch
Sonneneinstrahlung hervorgerufenen Thermik wird zusätzlich Feuchtigkeit
unter dem Dachüberstand angesammelt.
Um Tauwasserausfall wirkungsvoll zu verhindern, sollte der Trauf- und Ort-
gangbereich mit einer dünnen Dämmschicht, z.B. einer bituminierten oder
paraffi nierten Holzweichfaserplatte versehen werden (siehe Bild 2.6).
Entgegen der Empfehlung von DIN 68800-2 hinsichtlich der Anwendung des
Plattentyps der Holzwerkstoffklasse 100 G wird ersatzweise ein Holzschutz-
mittel mit Wirkung Iv und P gegen Insekten und holzzerstörende Pilze auf die
SterlingOSB der Klasse 100 aufgebracht. Das allgemein bauaufsichtlich zuge-
lassene Holzschutzmittel muss im Holzschutzmittelverzeichnis des Deutschen
Institutes für Bautechnik (DIBt) eingetragen sein. Das Aufbringen erfolgt all-
seitig auf den Plattenfl ächen vor der Montage und zusätzlich sind alle Kanten
zu versiegeln. Für die Behandlung der Kanten sind dauerelastische Versiege-
lungen erforderlich, um ein Aufreißen der Beschichtung zu verhindern.
Folgende Kantenversiegelungen sind zu bevorzugen:
• Baumwachs
• Acryl-Latex-Beschichtung
• Andere dauerelastische Anstriche
2. Dächer 2. Dächer
Traufdetail bei oberseitiger SterlingOSB Conti Bekleidung Bild 2.6
1. Dachdeckung
2. Lattung
3. Konterlattung
4. Bituminierte oder paraffi nierte
Holzwerkstoffplatte
5. Traufschalung aus SterlingOSB-Conti6. Dachsparren
7. Vollsparrendämmung
8. Unterseitige aussteifende SterlingOSB-Conti Beplan- kung
14 | SterlingOSB-Conti | 2. Dächer 2. Dächer | SterlingOSB-Conti | 15
2.4 Konstruktionen
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil; U = 0,185 W/(m2·K)
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4; Tabelle 66; Zeile 1. Die Spannweite der
Beplankungen und Bekleidungen dürfen l = 625 mm nicht überschreiten.
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109; Tabelle 39; Zeile 2, R’w,R = 40 dB 1)
Feuchteschutz:
Wenn die Stöße der OSB-Platte abgeklebt werden, ist der Querschnitt
tauwasserfrei nach DIN 4108-3.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0, DIN 68800-2: Abschnitt 8.3, da die Konstruktion
diffusionsoffen ausgebildet ist und keine Belüftung des Dachquerschnittes
vorgesehen ist.
Voraussetzung:
Ein für diesen Anwendungszweck zugelassener Faserdämmstoff.
1) Soweit nicht Mineralfaserdämmstoff nach DIN 18165 verwendet wird, sind gesonderte Prüfzeugnisse erforderlich, vgl. z. B. [15]
1. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d=12,5 mm
2. SterlingOSB-Conti;
d=15 mm;
Stöße mit armierter Baupappe
oder geeigneten Klebeband
abgeklebt
3. Vollsparrendämmung aus
Faserdämmstoff; d = 220 mm
4. Bituminierte oder paraffi nierte
Holzfaserplatte; d = 16 mm
5. Harte Bedachung auf Lattung
und Konterlattung
2.4.1 Vollsparrendämmung (Warmdach) mit unterseitiger SterlingOSB-Conti Bekleidung
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil; U = 0,237 W/(m2·K)
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4; Tabelle 65; Zeile 1 und Tabelle 66; Zeile 3.
Die Spannweite der Beplankungen und Bekleidungen dürfen eine
lichte Weite von l = 500 mm nicht überschreiten. D.h. eine Lattung
im Abstand von 500 mm ist ggf. als Unterkonstruktion anzubringen.
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109; Tabelle 39; Zeile 2, R’w,R = 40 dB1)
Feuchteschutz:
Durch die vollfl ächige Abdeckung der SterlingOSB-Conti-Platte durch eine
geeignete diffusionsoffene Unterspannbahn, ist der Querschnitt frei von
Tauwasser nach DIN 4108-3.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 2, DIN 68800-2; Abschnitt 7.2, da der Dachquerschnitt
belüftet wird. Die Sparren müssen mit chemischem Holzschutz Iv, P versehen
werden. Die SterlingOSB-Conti-Platte muss nach DIN 68800-2; Tabelle 3 in
die Holzwerkstoffklasse 100 eingestuft sein. Sie sollte einen fungizid wirken-
den Anstrich erhalten.
An allen Plattenstößen ist wegen möglicher auftretender höheren Luftfeuch-
te eine Fugenausbildung mit Breiten von 2mm/m nach DIN 1052-1, Abs.
13.2.2 vorzusehen, auch bei der Verwendung von Nut- und Feder-Platten.
1) Soweit nicht Mineralfaserdämmstoff nach DIN 18165 verwendet wird, sind gesonderte
Prüfzeugnisse erforderlich, vgl. z. B. [15]
1. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d =12,5 mm, wenn aus Brand-
schutzgründen erforderlich
2. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d =12,5 mm
3. Dampfbremse
4. Belüftete Dämmung aus Faser-
dämmstoff zwischen Sparren;
d=160 mm
5. SterlingOSB-Conti; d=15 mm
6. Zweite wasserführende Schicht
(z.B. diffusionsoffene Folie)
7. Dachdeckung mit Lattung
und Konterlattung
2.4.2 Dachquerschnitt mit belüfteter Dämmung (Kaltdach)
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil; U = 0,16 W/(m2·K)
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4; Tabelle 72; Zeile 7. Die Spannweite der
Schalung darf l = 650 mm nicht überschreiten. Die sichtbare
Sparrenlage muss nach DIN 4102-4 bemessen sein.
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109; Tabelle 39; Zeile 5, R’w,R = 37 dB
Feuchteschutz:
Bei einer vollfl ächigen oberseitigen Abdeckung der SterlingOSB-Conti-
Platte mit einer Dampfsperre fällt in geringen Mengen Tauwasser aus,
das aber in der Verdunstungsperiode vollständig aus der Konstruktion
austrocknet.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0, DIN 68800-2; Abschnitt 8.4.
Die SterlingOSB-Conti-Platte entspricht der Holzwerkstoffklasse 100 –
keine weiteren Anforderungen.
1. Sparren mit Mindestquerschnitt
nach DIN 4102-4; Abschnitt 5.5
2. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d = 12,5 mm
3. SterlingOSB-Conti; d = 22 mm
4. Dampfsperre
5. Dämmschicht aus Schaum-
kunststoff 035; d = 200 mm
6. Dachabdichtung
2.4.3 Flachdach / Aufsparrendämmung
2. Dächer 2. Dächer
Die folgenden Konstruktionen zeigen exemplarisch den Einsatz von
SterlingOSB-Conti im Dach. Die technischen Daten beziehen sich auf einen
Sparrenabstand von 833mm mit 220mm dicker Mineralfaserdämmung der
Wärmeleitgruppe 040.
Die U-Werte wurden inklusive 7,2 % Sparrenanteil ermittelt. Die angegebe-
nen Schalldämmmaße gelten für fl ankierende Bauteile mit einer mittleren
fl ächenbezogenen Masse von etwa 300 kg/m2 im Massivbau. Im Holzbau
sind Verbesserungen gemäß Beiblatt 1 zu DIN 4109; Tabelle 14 und 15
möglich.
Je nach statischem System des Daches können SterlingOSB-Conti-Platten zur
Aussteifung herangezogen werden. Der rechnerische Nachweis ist bauwerks-
bezogen zu führen.
Die Angaben des Kapitel 4 fi nden auch für dieses Kapitel Anwendung.
Brandschutz
Die Anforderungen an den Brandschutz sind in den jeweiligen Landesbau-
ordnungen aufgeführt. Im Allgemeinen werden an Dachtragwerke mit harter
Bedachung keine Anforderungen gestellt.
Ausnahmen sind in den Landesbauordnungen [3] im Abschnitt »Wände, De-
cken und Dächer« geregelt. Zu erwähnen sind beispielsweise giebelständige
Reihenhausbauten (F30-B).
• Exemplarisch wird nachstehend ein Dachaufbau gezeigt, der die
Feuerwiderstandsklasse F30-B aufweist und in die Gefährdungs-
klasse 0 einzustufen ist.
Der Dachaufbau ist gemäß DIN 4102 Teil 4; Tabelle 66; Zeile 1 (Zeile 2) in die
Feuerwiderstandsklasse F30-B einzuordnen. Für andere Konstruktionen ist
der Nachweis nach DIN 4102 entsprechend zu führen.
Vollgedämmtes Dach Bild 2.5
1. Gipskartonfeuerschutzplatte; d =12,5 mm (15)
2. SterlingOSB Conti; d = 18 mm (15), Stöße abgeklebt
3. Vollsparrendämmung aus Mineralfaser oder
zugelassene Dämmung für Gefährdungsklasse 0
4. Diffusionsoffene obere Sparrenabdeckung mit sd < 0,2 m
5. Hinterlüftete Dachdeckung
16 | SterlingOSB-Conti | 3. Wände 3. Wände | SterlingOSB-Conti | 17
3.1 Allgemeines
Die Aussteifung von Häusern in Holztafelbauart bzw. Holzrahmenbauweise
wird durch eine auf den Holzständern aufgebrachte tragende Beplankung er-
reicht. Die Bemessung der Wandtafeln erfolgt gemäß DIN 1052-1; Abschnitt
11.4 und 11.5 sowie DIN 1052-3.
Die Beplankung der Wandtafeln kann wahlweise waagerecht oder senkrecht
erfolgen, wobei man die Beplankung innen, außen oder beidseitig aufbrin-
gen kann. Bei Verwendung waagerechter Beplankungen müssen die schwe-
benden Plattenstöße mit Plattenstreifen oder Holzrippen hinterlegt werden.
Bei waagerechter Beplankung ist wegen der geänderten Orientierung der
Deckschichten der Platte eine andere zulässige Zugspannung bei der Be-
rechnung zu beachten. Eine über die Wandhöhe durchgehende Beplankung
ist vorzuziehen, da hierfür eindeutige Bemessungsregeln vorliegen. Für alle
anderen Fälle müssen gesonderte Nachweise erfolgen. Bitte fragen Sie dazu
in unserem technischen Beratungsbüro nach. Die Verbindung der Platten mit
den Holzständern kann entweder über Vernagelung oder Klammerung erfol-
gen. Der Abstand der Verbindungsmittel richtet sich nach der einzuleitenden
Horizontalkraft Fh am Wandkopf. Die Randabstände der Verbindungsmittel
sind einzuhalten (Vergleiche Tabelle 1.5 im Abschnitt 1.4).
3. Wände
3.2 Bemessung
Nachweis der Zugkraft in der Platte
Nach Bestimmung der Breite bz des ideellen zugbeanspruchten Plattenstrei-
fens der Beplankung muß die Zugkraft Zpl in der Platte bestimmt und die
daraus resultierende Spannung nachgewiesen werden. Daraus ergibt sich die
erforderliche Beplankungsdicke t.
Anschließend müssen die Zugkraft Z im Randständer bestimmt und die End-
verankerung des Elementes bemessen werden.
Zur Dimensionierung der Wandscheiben wird das Modell aus DIN 1052-1;
11.4.2.1 verwendet. (Bild 3.1)
Modell zur Dimensionierung von Wandscheiben Bild 3.1
nach DIN 1052; 11.4.2.1
Bemessungstabelle für Wandtafeln unter horizontaler Beanspruchung mit SterlingOSB-Conti nach DIN EN 300 Tabelle 3.1
zul Fh [kN]
Abstand e Tafelart h = 2,50 m h = 2,62 m 3) h = 2,85 m 3)
[cm] einseitig beidseitig einseitig beidseitig einseitig beidseitig
12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm
62,5 1-e1) 1,59 1,99 3,18 3,98 1,55 1,90 3,10 3,80 1,45 1,78 2,90 3,56
2-e2) 5,15 6,40 10,30 12,80 4,95 6,15 9,90 12,30 4,82 6,05 9,64 12,10
83,3 1-e1) 2,58 3,20 5,16 6,40 2,45 3,05 4,90 6,10 2,40 3,00 4,80 6,00
2-e2) 7,85 9,80 15,70 19,60 7,70 9,60 15,40 19,20 7,50 9,35 15,00 18,70
Bemessungstabelle für Wandtafeln unter horizontaler Beanspruchung mit SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung Tabelle 3.2
zul Fh [kN]
Abstand e Tafelart h = 2,50 m h = 2,65 m 3) h = 2,80 m 3)
[cm] einseitig beidseitig einseitig beidseitig einseitig beidseitig
12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm 15 mm
62,5 1-e1) 1,80 2,23 3,60 4,46 1,72 2,15 3,44 4,30 1,60 2,00 3,20 4,00
2-e2) 6,00 7,50 12,00 15,00 5,75 7,20 11,50 14,40 5,50 6,85 11,00 13,70
83,3 1-e1) 3,02 3,80 6,04 7,60 2,90 3,65 5,80 7,30 2,65 3,35 5,30 6,70
2-e2) 9,30 11,60 18,60 23,20 8,85 11,10 17,70 22,20 8,60 10,70 17,20 21,40
Fußnoten zu Tabelle 3.1 und Tabelle 3.21) 1-e: Tafel mit einem Ständerabstand e;2) 2-e: Tafel mit zwei Ständerabständen e (nach DIN 1052-1; Abschnitt 11.4.1: alle Tafeln als 1-Rastertafel)3) Eventuell auftretende waagerechte Stöße müssen hinterlegt und kraftschlüssig verbunden werden.
Die hinterlegten Werte überschreiten die Höchstwerte nach DIN 1052-1; 11.2.4. Geringe Verformungen der Platten aus Klimaeinfl üssen sind möglich. Norbord kann dafür keine Gewährleistung übernehmen.Bei innen sichtbarer OSB-Beplankung wird dringend empfohlen, die Bedingung b (lichter Abstand der Holzrippen) ≤ 50 · h1,3 (Dicke der Beplankung) einzuhalten. Bei vorhandener Innendämmung und dazu notwendiger enger angeordneter Holzstiele ist die Beplankung ausgesteift.Bei einem Ständerabstand von 815 mm ist die Bedingung aus DIN 1052 für eine 15mm dicke SterlingOSB gerade eingehalten.Bei waagerechter Beplankung müssen zwingend 1,25 m breite Platten verwendet werden und alle schwebenden Stöße müssen durch Plattenstreifen oder Holzrippen hinterlegt werden. Dafür muss ein gesonderter statischer Nachweis geführt werden. Es ergeben sich geringere zulässige Horizontallasten (zul Fh) als in den Tabellen angegeben.
3.3 Bauphysik
3. Wände
Mit SterlingOSB-Conti beplankte Wandtafeln im Holzrahmen- und Holztafel-
bau sind bauphysikalisch multifunktionale Bauteile. Sie haben die Anforde-
rungen aus den nachfolgend genannten Teilbereichen zu erfüllen.
SterlingOSB-Conti übernimmt dabei ebenfalls eine Mehrfachfunktion.
Wärmeschutz
Der Wärmeschutz eines Gebäudes trägt wesentlich zur Erzeugung eines
angenehmen Wohnklimas und zur Gesunderhaltung seiner Bewohner bei.
Er reduziert den Energiebedarf eines Gebäudes und ist damit praktizierter
Klimaschutz. Die entscheidende Kenngröße für den winterlichen Wärme-
schutz ist der Wärmedurchgangskoeffi zient des Bauteils, der U-Wert.
Mit der Einführung der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) vom
16. November 2001 sind die Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz
deutlich verschärft worden.
Im Hinblick auf die Anwendung des Drei-Liter- oder Passivhaus-Standards,
werden die Anforderungen an die Außenwände nochmals verschärft.
U-Werte deutlich unter 0,20 W/(m2 ·K) gehören heute zum Standard.
Die beste Dämmung wird aber wirkungslos, wenn durch luftdurchlässige
Konstruktionen Wärmeströme infolge Konvektion entstehen. Im §5 der EnEV
wird daher eine luftdichte Ausführung der Gebäudehülle gefordert. Nach
Anhang 4, Ziffer 2 ist dies erfüllt, wenn in einem Luftdichtigkeitstest gemäß
den Bestimmungen DIN EN 13829:2001-02 der Gebäudehülle (Blower-Door-
Messung) bei 50 Pa Über- oder Unterdruck Luftwechselraten von nL50 ≤ 3
erreicht werden. Für Gebäudeausstattungen mit raumlufttechnischen Anla-
gen wird nL50 ≤1,5 gefordert (vgl. auch Ausführungen zum Feuchteschutz).
Brandschutz
Die Anforderungen an den Brandschutz von Wänden werden in den
jeweiligen Landesbauordnungen [3] geregelt. Im Allgemeinen wird an die
Feuerwiderstandsklasse der Außenwände von Gebäuden geringer Höhe4)
die Anforderung F30-B in Ausnahmen F60-B gestellt.
Bei Gebäudetrenn-/abschlußwänden sind die Anforderungen in der Regel
höher (F30-B/F90-B) und entsprechend aufwendigere Wandkonstruktionen
zu wählen.
Wandaufbauten die den jeweiligen Anforderungen genügen kann man ent-
weder DIN 4102-4 entnehmen oder es liegt ein Prüfzeugnis für das Bauteil
vor, daß die geforderte Feuerwiderstandsdauer ausweist.
SterlingOSB-Conti mit seiner Rohdichte von ρ ≥ 620 kg/m3 kann in allen
Konstruktionen problemlos verwendet werden, für die der Einsatz von Holz-
werkstoffen einer Rohdichte von ρ ≥ 600 kg/m3 vorgesehen ist. OSB-Platten
sind gemäß DIN 4102-4/A1: 2004-11, Abschnitt 3.4.1 wie Spanplatten zu
verwenden.
Schallschutz
Besonders im Wohnungsbau ist auf die Einhaltung der Schallschutzanforde-
rungen nach DIN 4109 genau zu achten. Für die Ausführung von Holzbau-
teilen mit SterlingOSB-Conti-Platten gilt DIN 68763, Flachpressplatten für
das Bauwesen in Verbindung mit DIN EN 312.
4) Fußboden eines Geschosses, in dem der Aufenthalt von Personen möglich ist und der im Mittel nicht mehr als 7,00 m über Geländeoberkante liegt.
Das Modell gilt für eine Beplankung der Wände mit Platten-
längskante parallel zu den Wandständern!
Die Tragfähigkeit der Wandtafeln ist von folgenden Randbedingungen
abhängig:
• Art und Abstand der verwendeten Nägel oder Klammern
• Dicke der aufgebrachten Beplankung
• Geometrie der Wandtafel
• Art der Endverankerung
• Spanrichtung der Deckschicht
Bei den in Tabelle 3.1 und 3.2 ermittelten Werten wird von einer Vernage-
lung mit Ng 25x55 bzw. Ng 25x60 im Abstand von 5 cm ausgegangen. Bei
Verwendung von anderen Verbindungsmitteln müssen die tabellierten Werte
entsprechend umgerechnet werden.
Für die Tragfähigkeit der Platte wird eine senkrechte Montage, d.h. ein verti-
kaler Verlauf der Spanrichtung der Deckschicht vorrausgesetzt.
Entsprechend der Neigung der Zugstrebe ist die Abminderung der zulässigen
Zugspannung σZ in der Platte zu berücksichtigen.
Die Tragfähigkeit für vertikale Lasten ist abhängig vom Grad der Ausnutzung
der Randstiele infolge Horizontallast.
Wenn die Wandtafel durch Horizontallasten beansprucht wird, ist die
resultierende Druckkraft im Endständer von der zulässigen Vertikallast zu
subtrahieren. Wenn hohe vertikale Lasten vorliegen empfi ehlt es sich an
den Enden von aussteifenden Wandtafeln zusätzliche Ständer anzuordnen.
Bei ausschließlich vertikalen Lasten wird die Belastbarkeit nur durch die
Querpressung der Schwelle bestimmt.
Z = Fh · h
2 · e
Bitte beachten Sie die Fußnoten zu Tabelle 3.1 und Tabelle 3.2 auf Seite 16
18 | SterlingOSB-Conti | 3. Wände 3. Wände | SterlingOSB-Conti | 19
3. Wände 3. Wände
3.4 Konstruktionen
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil inklusive
Ständeranteil; U = 0,25 W/(m2 · K)
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4; Tabelle 51, Zeilen 1-3. Dazu muss die
äußere Beplankung eine Rohdichte ≥ 600 kg/m3 aufweisen.
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109; Tabelle 7 und 8; R’w ~ 50dB1)
Feuchteschutz:
Der Wandaufbau weist keinen Tauwasserausfall auf. Es ist eine
luftdichte Abklebung der Stöße der SterlingOSB Conti-Platte erforderlich.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2, wenn der sd-Wert der zweiten
wasserführenden Schicht ≤ 0,2 m oder wenn sd > 0,2 m und
Holzfeuchte u ≤ 20 %.
1) Bei Verwendung von Zellulosefaserdämmung muß der Aufbau durch Prüfzeugnis
einer dafür anerkannten Prüfstelle nachgewiesen sein.
1. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d = 12,5 mm
2. SterlingOSB-Conti; d = 15 mm
3. Volldämmung zwischen
Holzständer aus Mineralfaser
oder Zellulosefaser-dämmung;
d = 160 mm
4. Diffusionsoffene paraffi nierte oder
bituminierte Holzwerkstoffplatte;
d = 16 mm
5. Hinterlüfung ≥ 40 mm
6. Vormauerwerk
3.4.1 Außenwand mit innerer aussteifender Beplankung aus SterlingOSB-Conti und Vormauerwerk
Nachfolgend werden verschiedene Standardwandkonstruktionen des Holz-
rahmenbaus dargestellt und deren bauphysikalischen Eigenschaften genannt.
Die technischen Daten beziehen sich auf einen Ständerabstand von 625 mm
und 160 mm dicke Mineralfaserdämmung der Wärmeleitgruppe 040. Die
angegebenen U-Werte sind inklusive Ständeranteil ermittelt.
Die angegebenen Schalldämmmaße gelten für fl ankierende massive Bauteile
mit einer mittleren fl ächenbezogenen Masse von etwa 300 kg/m2, bei Bau-
teilen mit biegeweicher Vorsatzschale oder aus biegeweichen Schalen wie sie
im Holzbau vorliegen sind die Werte noch besser.
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil inklusive Ständeranteil;
U = 0,238 W/(m2 · K)
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4; Tabelle 52; Zeile 14 1)
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109; Tabelle 9; Zeile 1, R’w,R = 38 dB1)
Feuchteschutz:
Bei Verwendung einer Dampfbremse mit sd≥ 20m liegt kein Tauwasserausfall
vor.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2, wegen Verwendung von
Wärmedämmverbundsystem (mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung).
1) Bei Verwendung von Zellulosefaserdämmung muß der Aufbau durch Prüfzeugnis
einer dafür anerkannten Prüfstelle nachgewiesen sein.
1. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d=12,5mm
2. Dampfbremse sd ≥ 20m
3. Volldämmung zwischen Holz -
ständer aus Mineralfaser oder
Zellulosefaser 1).
4. SterlingOSB Conti; d=15mm
5. Putzträger; z.B. Holzwolleleicht-
bauplatte; d = 35mm oder WDVS
mit Zulassung für diesen
Anwendungsfall
6. Mineralischer Außenputz
3.4.2 Außenwand mit äußerer aussteifender Beplankung aus SterlingOSB Conti und Putzfassade
Wärmeschutz:
Wärmedurchgangskoeffi zient für das Gesamtbauteil inklusive
Ständeranteil; U=0,186 W/(m2·K)
Brandschutz:
F 30-B nach Prüfzeugnis 1
Schallschutz:
Luftschallschutz R’w,R = 53 dB nach Prüfzeugnis
Feuchteschutz:
Wenn die Stöße der SterlingOSB Conti-Platte mit Baupappe abgeklebt
werden, ist keine vollfl ächige Dampfbremse erforderlich; es fällt kein
Tauwasser aus.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2, wenn sd-Wert der
wasserführenden Schicht ≤ 0,2m, wenn sd > 0,2m dann Einbau-
Holzfeuchte u zwingend ≤ 20%.
1) Bei Verwendung von Zellulosefaserdämmung muß der Aufbau durch Prüfzeugnis
einer dafür anerkannten Prüfstelle nachgewiesen sein.
1. Gipskartonbauplatte GKB;
d=12,5mm
2. SterlingOSB-Conti; d =13mm
3. Volldämmung der Vorsatzschale;
z.B. 60 mm Zellulosefaser
4. Stöße mit armierter Baupappe
abgeklebt.
5. SterlingOSB-Conti; d=15mm
6. Volldämmung zwischen Holz-
ständern; z.B. isofl oc
Zellulosedämmstoff 1)
7. Diffusionsoffene paraffi nierte oder
bituminierte Holzwerkstoffplatte
8. Boden-Leisten-Schalung auf
Lattung und Konterlattung
3.4.3 Niedrigenergieaußenwand mit zusätzlicher Installationsebene (In Anlehnung an Wandkonstruktion LBS-Öko Haus)
Feuchteschutz
Zum Feuchteschutz einer Außenwand sind sowohl Maßnahmen zum Schutz
gegen Witterungseinfl üsse/Niederschläge zu zählen, als auch Maßnahmen
zum Schutz gegen Tauwasserausfall in der Konstruktion. Dazu wiederum
sind Diffusions- und Konvektionsvorgänge zu unterscheiden. Diffusionsvor-
gänge werden im Regelfall durch das Glaser-Verfahren nach DIN 4108-5
nachgewiesen. Es gilt heute die Grundregel so diffusionsdicht wie nötig, aber
so diffusionsoffen wie möglich zu bauen. SterlingOSB-Conti kann gerade bei
»diffusionsoffenen« Konstruktionen als »Dampfbremse« verwendet werden.
Die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke von z.B. SterlingOSB-Conti,
d =15 mm (sd ≥ 3, siehe Tabelle 1.7) genügt um in Verbindung mit diffusi-
onsoffenen Außenbeplankungen die Tauwasserfreiheit der Konstruktion aus
Diffusion sicherzustellen (vergleiche nachfolgende Konstruktionsvorschläge).
Auf eine durchgehende innere Abdeckung der Konstruktion mit Kunststoff-
oder gar Aluminiumfolie kann verzichtet werden.
Die bezüglich einer Durchfeuchtung der Konstruktion wesentlich gefährliche-
ren konvektiven Feuchtetransporte (Feuchteeintrag durch warme Luftströ-
mung) müssen gleichzeitig verhindert werden. In diesem Sinne kommt der
Ausführung der luftdichten Gebäudehülle besondere Bedeutung zu.
SterlingOSB-Conti kann in der Fläche als luftdicht angesehen werden. Bei
Verwendung als luftdichte, diffusionshemmende Innenbeplankung ist daher
lediglich eine Abklebung der Bauteilanschlüsse und Plattenstöße z.B. mit
armierter Baupappe und Latexkleber oder geeignetem Klebebändern vorzu-
nehmen. Dabei ist ggf. darauf zu achten, daß in der Fläche andere Klebebän-
der als in Bauteilecken erforderlich werden.
Holzschutz
Wenn möglich sollten für Außenwände Konstruktionen gewählt werden, die
nach DIN 68800-2 in die Gefährdungsklasse 0 eingeordnet werden können,
um auf chemischen Holzschutz zu verzichten. Dazu sind folgende bauliche
Maßnahmen erforderlich:
1. Schutz gegen Insektenbefall.
2. Für den Wetterschutz sind die in DIN 68800-2 vorgegebenen
Ausführungen zu verwenden.
3. Die Holzfeuchte der Wandstiele darf den Wert um = 20% nicht
überschreiten.
4. Verwendung von Mineralfaserdämmung oder Dämmstoffen, die für
diesen Verwendungszweck eine Zulassung besitzen.
5. Das Wandbauteil und seine Anschlüsse an andere Bauteile müssen
luftdicht ausgebildet werden.
6. Möglichst diffusionsoffene Wandaufbauten bzw. Wandquerschnitte
nach [9] konstruieren.
Hinweis: Die unterste Schwellenlage einer Wand auf der Kellerdecke oder
Bodenplatte ist generell der Gefährdungsklasse 2 zugeordnet. Sofern keine
vorbeugend chemische Schutzbehandlung nach DIN 68800-3 erfolgen soll,
muss für die Schwelle ein Holz mindestens der Resistenzklasse 3 oder besser
nach DIN EN 350-2 verwendet werden.
20 | SterlingOSB-Conti | 4. Decken 4. Decken | SterlingOSB-Conti | 21
4.1 Allgemeines
Im Holzrahmenbau werden die Geschossdecken überwiegend als Holz-
balkendecken mit oberer Beplankung aus Holzwerkstoffplatten ausgeführt.
Decken haben verschiedene Aufgaben zu erfüllen:
• Abtragung vertikaler Lasten
• Aussteifung
• Schallschutz
• Brandschutz
• Wärmeschutz
Auf die oben genannten Stichpunkte soll in den folgenden Abschnitten
näher eingegangen werden.
Verlegehinweise:
Bei der Verlegung von SterlingOSB-Conti auf Holzbalken ist darauf zu
achten, dass die lange Seite der Platte senkrecht zu der Unterstützung
liegt. Plattenstöße parallel zu den Deckenbalken sind zwingend auf diesen
auszuführen. Die Anordnung von Plattenstößen hat versetzt zu erfolgen.
Kreuzfugen sind unzulässig. Fliegende Stöße sind jeweils gesondert durch
den Tragwerksplaner nachzuweisen. Als ungünstigstes statisches System ist
ein Einfeldträger mit Kragarm zu betrachten.
Bei Verwendung der SterlingOSB-Conti-Platte als Scheibe ohne rechnerischen
Nachweis, sind schwebende Stöße senkrecht zur Scheibenspannrichtung nicht
zulässig. Schwebende Stöße parallel zur Scheibenspannrichtung sind ent-
sprechend DIN 1052-1: 10.3, Tabelle12 auszuführen, vgl. Bild 2.3 und 2.4.
4. Decken
4.2 Deckenschalungen
Bei der Anordnung von Deckenschalungen sind folgende Punkte
gesondert zu beachten:
• Durchlaufende Platten über zwei oder mehrere Felder sind der Regelfall.
• Die Abtragung horizontaler Stabilisierungslasten wird auf andere Weise
sichergestellt (z. B. durch Ringanker ausgesteifter Massivbau), keine
Scheibenwirkung.
• Die Plattenbreiten dürfen b ≤ 1000 mm betragen; Verlegeplatten
mit Format 2500 x 625 mm können verwendet werden.
Zur Bemessung der Deckenschalung sind nach DIN 1052-1, 8.5.10 zwei
Lastfälle getrennt zu betrachten:
• Im Lastfall 1 wird nur das Eigengewicht von SterlingOSB Conti und eine
in ungünstiger Stellung befi ndliche Mannlast von P = 1,0 kN berücksich-
tigt. Die rechnerische Durchbiegung darf unter Beachtung von
DIN 1052-1, 8.1.4 höchstens l/100, jedoch nicht mehr als 20 mm betragen.
• Im Lastfall 2 wird das System durch Eigengewicht und Verkehrslast bean-
sprucht. Die rechnerische Durchbiegung darf höchstens l/200, jedoch nicht
mehr als 10mm betragen.
Die in Tabelle 4.1 und 4.2 angegebenen Plattendicken ergeben sich aus dem
ungünstig wirkenden Lastfall.
4. Decken
g = Deckenlast oberhalb der SterlingOSB-Conti(Fußbodenaufbau)Die obigen Tabellen ersetzen nicht den statischen Nachweis. Dieser ist bauwerksbezogen nach DIN 1052 zu führen.Die Werte in Tabelle 4.1 und 4.2 gelten für eine direkte Belastung der Deckenbeplankung durch das Deckeneigengewicht und die Verkehrslast p bei Ausführung als Mehrfeldträger.
4.3 Deckenscheiben
Bei Holzbauten werden die Decken zur Aussteifung des Gebäudes herange-
zogen. Durch die Deckenscheibe werden die Horizontallasten in die Außen-
wände bzw. senkrechten aussteifenden Elemente eingeleitet und anschlie-
ßend in den Baugrund abgeleitet. Bei Ausführung der Deckenscheibe gemäß
Tabelle 4.3 und 4.4 können alle vorwiegend ruhenden Lasten (einschließlich
Windlasten) sowie Erdbebenlasten abgetragen werden. Zur Dimensionierung
der Scheibe gelten die Festlegungen aus DIN 1052-1; 10.3 und die
Abschnitte 2.2 und 2.3 dieser Veröffentlichung.
Sind die Anforderungen für Scheiben ohne Nachweis nicht erfüllt, so muss
ein aufwendiger rechnerischer Scheibennachweis geführt werden [4], [13].
Bei der Ausführung von Deckenscheiben ist darauf zu achten, dass die Rand-
gurte zug- und drucksteif von Aufl ager zu Aufl ager durchlaufen. Die Rand-
gurte werden im Allgemeinen von den Deckenbalken und den Wandrähmen
gebildet und sind entsprechend der einzuleitenden Last mit der Scheibe zu
verbinden.
Für die Aussteifungsberechnung wird in DIN 1052-3; 5.1.1 für Gebäude bis
zu zwei Vollgeschossen eine Erleichterung erlaubt. Sind in vier umlaufenden
Wänden des Gebäudes Wandscheiben vorhanden, so darf sowohl die Exzen-
trizität des Windlastangriffes als auch die Exzentrizität der Windlastresultie-
renden in Bezug zum ideellen Schwerpunkt der Deckenscheibe vernachläs-
sigt werden.
Die Aufl agerkräfte von Deckenscheiben dürfen wie für starr gestützte Balken
ohne Berücksichtigung der Durchlaufwirkung berechnet werden (DIN 1052-
3; 5.1.2). Ist dies nicht der Fall, wird die Deckenscheibe als »starre« Scheibe
angesehen, die sich nur als Ganzes um ihren Schubmittelpunkt verdrehen
kann. Die Aufteilung der Horizontallasten auf die Wandscheiben ist damit
nur von der Steifi gkeit der Wandscheiben abhängig, die in [4] angegeben ist.
In [4] und [13] wird auch die Ermittlung der Aufl agerkräfte von Deckenschei-
ben unter Beachtung des Schubmittelpunktes erläutert. Darauf soll an dieser
Stelle nicht näher eingegangen werden.
Die Plattenbreiten müssen b ≥ 1000 mm betragen; Verlegeplatten mit
Format 2500mm x 625 mm sind unzulässig.
Zur Bemessung der Deckenscheibe sind nach DIN 1052-1, 8.5.10 und
DIN 1052-1, 10.3.1 zwei Lastfälle getrennt zu betrachten:
• Im Lastfall 1 wird nur das Eigengewicht von SterlingOSB Conti und eine
in ungünstiger Stellung befi ndliche Mannlast von P = 1,0 kN berück-
sichtigt. Die rechnerische Durchbiegung darf unter Beachtung von
DIN 1052-1, 8.1.4 höchstens l/100, jedoch nicht mehr als 20mm betragen.
• Im Lastfall 2 wird das System durch Eigengewicht und Verkehrslast bean-
sprucht. Die rechnerische Durchbiegung darf höchstens l/400 betragen.
Die angegebenen Plattendicken ergeben sich aus dem ungünstig wirkenden
Lastfall. Die Tabellen 4.3 und 4.4 geben die erforderliche Plattendicken zur
Vordimensionierung für Mehrfeldträger an.
Erforderliche Plattendicke d in mm bei Verwendung von SterlingOSB-Conti nach DIN EN 300 als Schalung Tabelle 4.1
Balkenabstand Belastung: Eigengewicht g / Verkehr p [kN/m²]
e (m) g 0,50 1,00 1,50
p 2,00 3,50 2,00 3,50 2,00 3,50
0,416 15 15 15 15 15 150,50 15 15 15 18 15 180,60 15 18 15 20 18 200,625 15 20 18 20 18 220,65 18 20 18 20 18 220,70 18 22 18 22 20 250,80 20 25 22 25 22 2 x 200,833 20 25 22 2 x 20 25 2 x 201,00 2 x 22 2 x 22 2 x 20 2 x 25 2 x 20 2 x 25
Erforderliche Plattendicke d in mm bei Verwendung von SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung als Schalung Tabelle 4.2
Balkenabstand Belastung: Eigengewicht g / Verkehr p [kN/m²]
e (m) g 0,50 1,00 1,50
p 2,00 3,50 2,00 3,50 2,00 3,50
0,416 12 15 12 15 15 150,50 15 18 15 18 15 180,60 18 20 18 20 18 200,625 18 20 18 20 18 220,65 18 22 18 22 20 220,70 20 22 20 25 20 250,80 22 2 x 18 22 2 x 18 25 2 x 180,833 25 2 x 18 25 2 x 18 25 2 x 181,00 2 x 18 2 x 22 2 x 18 2 x 22 2 x 20 2 x 22
Erforderliche Plattendicke d im mm bei Verwendung von SterlingOSB/3 Conti nach DIN EN 300 als Scheibe Tabelle 4.3
Balkenabstand Belastung: Eigengewicht g / Verkehr p [kN/m²]
e (m) g 0,50 1,00 1,50
p 2,00 3,50 2,00 3,50 2,00 3,50
0,50 15 18 15 18 15 18
0,60 18 20 18 20 18 20
0,625 18 20 18 22 20 22
0,65 18 22 20 22 20 25
0,70 20 25 20 25 22 25
0,80 22 2 x 22 25 2 x 22 25 2 x 22
0,833 25 2 x 22 25 2 x 22 25 2 x 22
Erforderliche Plattendicke d im mm bei Verwendung von SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung als Scheibe Tabelle 4.4
Balkenabstand Belastung: Eigengewicht g / Verkehr p [kN/m²]
e (m) g 0,50 1,00 1,50
p 2,00 3,50 2,00 3,50 2,00 3,50
0,50 15 18 15 18 15 18
0,60 18 20 18 20 18 20
0,625 18 20 18 22 18 22
0,65 18 22 18 22 20 22
0,70 20 25 20 25 20 25
0,80 22 2 x 22 25 2 x 22 25 2 x 22
0,833 25 2 x 22 25 2 x 22 25 2 x 22
22 | SterlingOSB-Conti | 4. Decken 4. Decken | SterlingOSB-Conti | 23
4. Decken 4. Decken
4.5 Konstruktionen
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4/A1: 2003-11; Tabelle 62; Zeile 2.
Wenn Schicht: 2 = 22 + 15mm SterlingOSB-Conti
5 = Trittschalldämmung aus Mineralwolle, d >15 mm
6 = SterlingOSB Conti, d >18 mm
Schallschutz:
Beiblatt 1, DIN 4109: Tabelle 34; Zeile 7, R’w,R = 55dB.
Der Trittschpegel der Decke beträgt L’n,w,R = 53dB.
Die Betonplatten müssen eine fl ächenbezogene Masse von mindestens
140 kg/m2 aufweisen.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2 und DIN 68800-3
1. Holzbalken nach statischen
Erfordernissen
2. SterlingOSB-Conti;
Dicke nach den statischen und
bauphysikalischen Anforderungen
3. Holzweichfaserplatte; d =10 mm
4. Beschwerung aus Betonplatten;
d = 60 mm; Kantenlänge
a < 400 mm
5. Trittschalldämmplatte nach
DIN EN 13162; d > 25 mm
6. SterlingOSB-Conti; d = 2x15 mm
4.5.1 Sichtbare Deckenkonstruktion
Brandschutz:
F30-B nach DIN 4102-4/A1: 2003-11; Tabelle 56; Zeile 2.
Die Rohdichte der Dämmung muß ρ ≥ 30 kg/m3 sein, Spannweite der
Gipskartonplatte e ≤ 625 mm.
Schallschutz:
Im INFORMATIONSDIENST HOLZ-holzbau handbuch Reihe 3 Bauphysik,
Teil 3 Schallschutz, Folge 3 Holzbalkendecken; Tabelle 6; Zeile 11 wird für
die Decke ein Luftschallschutzmaß R’w = 58dB angegeben. Der Trittschall-
schutz der Decke beträgt L’n,w = 48 dB. Die Betonplatten müssen eine
fl ächenbezogene Masse von mindestens 120 kg/m2 aufweisen.
Holzschutz:
Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2 und DIN 68800-3
1. Gipskartonfeuerschutzplatte;
d = 12,5 mm
2. Federschiene
3. Riesel- und Feuchteschutzpapier
und Dämmung aus Mineralfaser;
d = 100 mm
4. Holzbalken nach statischen
Erfordernissen
5. SterlingOSB-Conti;
d = 22 mm oder 2 x15 mm
6. nackte Bitumenbahn als
Rieselschutz
7. Betonplatten als Beschwerung
8. Trittschalldämmung aus
Mineralfaser; d>25mm
9. SterlingOSB-Conti; d = 22 mm
4.5.2 Nicht sichtbare Deckenkonstruktion
4.4 Bauphysik
Die Wohnqualität eines Gebäudes wird zum großen Teil von den bauphysika-
lischen Eigenschaften seiner Decken bestimmt. In der folgenden Aufzählung
werden die Anforderungen an Deckenbauteile erläutert.
Wärmeschutz
Werden Decken als oberer- oder unterer Abschluss gegen Außenluft einge-
setzt, müssen die Anforderungen an die Energieeinsparverordnung einge-
halten werden. Eine ausreichende Dämmung der Decken wird erforderlich,
damit der Nachweis des Mindestwärmeschutzes nach Energieeinsparverord-
nung EnEV eingehalten werden kann. Im Allgemeinen werden Decken und
Dächer mit U-Werten kleiner 0,20 W/(m2·K) angestrebt.
Innerhalb einer Wohnung sollte eine Mindestdämmung vorhanden sein,
um Wärmeverluste gegen kältere Bereiche zu minimieren.
Brandschutz
Die in den Landesbauordnungen [3] gestellten Anforderungen an den Brand-
schutz von Decken sind für Gebäude geringer Höhe im Allgemeinen nicht
höher als F30-B.
In DIN 4102-4/A1; Abschnitt 5.2 sind Deckenaufbauten nicht sichtbarer
Deckenkonstruktionen tabelliert, die eine entsprechende Feuerwiderstands-
dauer aufweisen. Bei Verwendung anderer Konstruktionen, muss ein Prüf-
zeugnis vorliegen.
Weiter besteht bei sichtbaren Holzbalkendecken die Möglichkeit gemäß
DIN 4102-4/A1; Abschnitt 5.5.2 die Holzbalken auf die geforderte Feuerwi-
derstandsdauer zu bemessen und einen klassifi zierten Deckenaufbau nach
Tabelle 60, 61, 62 und 64 zu verwenden [5].
SterlingOSB-Conti kann aufgrund seiner Rohdichte von ρ ≥ 620 kg/m3 für
die in der Norm genannten Holzwerkstoffe mit ρ ≥ 600 kg/m3 eingesetzt
werden.
Schallschutz
Im Einfamilienhaus werden für Decken keine schallschutztechnischen Anfor-
derungen nach DIN 4109 gestellt. Das Oberlandesgericht Hamm entschied
1993, dass Holzdecken im eigenen Bereich eine Trittschalldämmung von
0 dB (TSM 0, bzw. L’n,w = 63 dB) aufweisen müssen [16]. Im Beiblatt 2 zu DIN
4109 werden Empfehlungen für den normalen und erhöhten Schallschutz
von Bauteilen zum Schutz gegen Schallübertragung aus dem eigenen Wohn-
und Arbeitsbereich gegeben.
Es können die Richtwerte für den Schallschutz aus Beiblatt 2 zu DIN 4109;
Tabelle 3 gesondert vereinbart werden, um eine erhöhte Wohnqualität zu
gewährleisten. Für den Luftschall gilt dann R’w ≥ 50 dB und für den Trittschall
L’n,w ≤ 56 dB. Im Zuge der Überarbeitung von DIN 4109 wird es einen Teil 10
geben, der gesondert zu vereinbarende Werte für den erhöhten Schallschutz
für Wohnungen beinhaltet. Soll aber die Decke die Aufgabe als Wohnungs-
trenndecke übernehmen, werden an den Schallschutz Mindestanforderun-
gen nach DIN 4109 gestellt.
Beim Schallschutz von Holzbalkendecken sind zwei Formen der Schallüber-
tragung möglich: • Trittschall
• Luftschall
Der Trittschall bezeichnet die durch direkte Begehung der Decke erzeugte
Schwingungsanregung, die in die darunter liegenden Räume abgestrahlt
wird. Um gegen Trittschall geschützt zu sein, muss ein bewerteter Normtritt-
schallpegel L’n,w unterschritten werden.
Als Luftschall wird die vollfl ächige Schwingungsanregung der Decke durch
laute Töne bezeichnet. Das geforderte Luftschallschutzmaß R’w muss zur
Einhaltung der gestellten Anforderungen durch das Deckenbauteil übertrof-
fen werden.
Für Wohnungstrenndecken gilt: L’n,W ≤ 53 dB und R’w ≥ 54 dB
Feuchteschutz
Bei unterschiedlichen Temperaturen ober- und unterhalb des Deckenquer-
schnitts muss das Bauteil dampfdiffusionstechnisch berechnet werden und
ggf. eine Dampfbremsschicht eingebaut werden. Es wird empfohlen alle
Deckenbauteile möglichst luftdicht an die begrenzenden Bauteile anzuschlie-
ßen, auch wenn die Decke innerhalb der Wärmehülle des Gebäudes liegen.
Außer der aus Konvektion und Diffusion eingetragenen Feuchtigkeit kann es
bei Wohnungsdecken zu direkter Befeuchtung im Bad- und Duschenbereich
kommen. Dort muss besondere Sorgfalt auf die Wahl des Bodenaufbaus und
der einzubauenden Abdichtung gelegt werden. In [6] werden die zu ergrei-
fenden Maßnahmen beschrieben und die notwendigen Details aufgeführt.
Holzschutz
Für den Holzschutz gilt der Abschnitt 2.4 dieser Veröffentlichung analog.
Decken zwischen Wohnräumen sind in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN
68800-2 einzustufen, d.h. ohne chemischen Holzschutz einzubauen.
24 | SterlingOSB-Conti | 5. Fußböden, Unterböden 5. Fußböden, Unterböden | SterlingOSB-Conti | 25
5.1 Allgemeines
Die Verwendung von Trockenböden und Gebrauchsfußböden aus Holz-
werkstoffplatten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Alle Angaben gelten
ausschließlich für die Verwendung von SterlingOSB-Conti und können nicht
allgemein auf andere Holzwerkstoffplatten übertragen werden.
Nachstehende Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen und entsprechen
bzw. ergänzen DIN 68771 »Unterböden aus Holzspanplatten«.
Grundvoraussetzung hierzu, wie auch bei allen anderen Fußböden, ist der
einwandfreie Unterbau. Zunächst sind massive Unterböden, wie Stahlbeton-
decken in geeigneter Form vollfl ächig gegen aufsteigende Feuchtigkeit und
nachstoßende Feuchtigkeit der Betonplatte bzw. Estrich abzusperren. Der
Feuchtegehalt des Unterbodens muss die Anforderungen von DIN 18356
erfüllen. Als geeignete Feuchtigkeitssperre empfehlen wir eine Polyethylen-
Folie mit einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke von sd ≥ 20 m.
Wegen möglicher Durchfeuchtungsschäden sind über Holzbalkendecken
oder über vorhandenen Holzböden keine Feuchtesperren ohne rechnerischen
bauphysikalischen Nachweis zu verwenden.
Während der Verlegung ist eine Feuchtebeaufschlagung der Platten von
oben zwingend zu vermeiden. Die relative Raumluftfeuchte sollte zwischen
45% und 60% liegen. Auf einen ausreichend dimensionierten umlaufenden
Randdehnstreifen von mind. 15 mm bzw. 2,0 mm je Meter Raumtiefe sei
hingewiesen. Sofern die einzelnen Feldgrößen 40 m2 bis 50 m2 übersteigen
sind die Randdehnstreifen entsprechend zu erhöhen oder es sind Dehnfugen
vorzusehen.
SterlingOSB-Conti-Platten sind vor ihrer Verlegung mindestens 48 Stunden
zu akklimatisieren um die Ausdehnung infolge Feuchteunterschiede zu mini-
mieren. Nach Arbeitsende oder –pausen sind die verlegten Platten mit Folie
abzudecken. Zur Oberfl ächenvorbereitung sind die SterlingOSB-Conti-Platten
jedenfalls nochmals vollfl ächig zu schleifen um die geringen Absätze, bedingt
durch die Toleranzen der Platten, zu beseitigen.
Die Oberfl ächenbehandlung oder Aufbringung von Oberbelägen sollte zur
Vermeidung ungünstiger Klimaeinwirkungen spätestens 36 Stunden nach
Verlegung der SterlingOSB-Conti-Platten aufgebracht werden.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei SterlingOSB-Conti-Platten um eine kon-
struktive Bauplatte handelt, die über Toleranzen gemäß DIN EN 300 verfügen
darf, siehe dazu die Werte in Kapitel 1. Reklamationen, z.B. aus optischen
Gründen, können daher nicht anerkannt werden.
Den Arbeitsanweisungen, Verlegerichtlinien usw. von Komplimentärproduk-
ten ist Folge zu leisten. Bei Widersprüchen oder Rückfragen stehen Ihnen
unsere Anwendungstechniker gerne mit Rat zur Seite.
5. Fußböden, Unterböden
5.2 Verlegung auf Lagerhölzern
Diese Verlegeart ist bestens über Massivdecken, als auch über Deckenbalken
geeignet. Insbesondere lassen sich so hergestellte Unter- und temporäre
Gebrauchsfußböden sehr schnell zurückbauen oder dienen als Installations-
böden.
Die maximal zulässigen Achsabstände der Lagerhölzer »l« (cm) in Abhän-
gigkeit der Plattendicke, der anzusetzenden Verkehrslast p (kN/m2) und der
Durchbiegungsbeschränkung von l/300 sind in Tabelle 5.1 und 5.2 angege-
ben. Eine Einzellast von P = 1,00 kN in ungünstigster Laststellung ist in der
Tabelle mit eingerechnet.
Nach entsprechender Untergrundvorbereitung werden zur Trittschallverbes-
serung im Achsabstand der Lagerhölzer mind. 10 mm dicke und 100 mm
breite Faserdämmstreifen nach DIN EN 13165-2 verlegt. Die dynamische
Steifi gkeit der Faserdämmstreifen sollte s’ ≤ 20 MN/m3 betragen. Zur Fixie-
rung der Dämmstreifen unter den Lagerhölzern oder auf Deckenbalken kann
punktuell PVAC-Leim angegeben werden.
Auf die Dämmstreifen werden die Lagerhölzer verlegt und die entstehen-
den Hohlräume zwischen den Balken ausgedämmt. Die Dämmstoffdicke
ist wegen der erforderlichen Belüftungsebene 2cm niedriger zu wählen als
die Summe der Lagerholz- und Dämmstreifendicke. Von der Verwendung
geschäumter, harter Dämmstoffe, wie z. B. Polystyrol, wird abgeraten. Eine
Befestigung der Lagerhölzer mit der Unterkonstruktion darf nicht erfolgen.
Die SterlingOSB-Conti-Platten selbst werden jeweils mit der langen Platten-
seite rechtwinklig mit ausreichend dimensionierter Randdehnfuge auf den
Lagerhölzern im Verband verlegt. Kreuzfugen sind nicht zulässig. Alle parallel
zu den Lagerhölzern verlaufenden Plattestöße sind auf diesen anzuordnen.
Zur Erzielung einer höheren Steifi gkeit der Bodenebene können die ortho-
gonal zu den Lagerhölzern verlaufenden Plattenstöße verleimt werden. Die
Befestigung der Platten mit den Lagerhölzern erfolgt mittels Schrauben mit
durchgehendem Gewinde (Spanplattenschrauben). Im Stoßbereich sind
die Schrauben im Abstand von 20 cm und im sonstigen Plattenbereich im
Abstand von 40 cm einzubringen. Verbindungsmittel aus glattschaftigen Nä-
geln, beharzte Klammern, Schraubnägel, Schlagschrauben usw. sind wegen
der geringeren Auszugswiderstände nicht ausreichend. Die Schraubenlöcher
sind zu verspachteln und nach der Austrocknungszeit zu überschleifen.
5. Fußböden, Unterböden 5.3 Schwimmende Verlegung
Schwimmend verlegte Trockenunterböden werden einlagig mit mindestens
22 mm dicken SterlingOSB-Conti-Platten oder auch zweilagig mit mindestens
2 x 15 mm dicken, orthogonal zueinander verlegten SterlingOSB-Conti-Plat-
ten hergestellt. Zur zweilagigen Verlegung sei auf Punkt 5.3.1 »SterlingOSB-
Conti als temporärer Gebrauchsfußboden« verwiesen.
Verwendung fi nden ausschließlich Platten mit umlaufender Nut und Feder
(T+G4).
Die einzelnen Platten werden im Verband, ohne Kreuzfugen in einer fast
verschnittfreien Endlosverlegung auf einer trittschallentkoppelten Zwischen-
lage zur Bodenscheibe verlegt. Zur Erzielung der ausreichenden Steifi gkeit ist
die allseitige Verleimung von Nut und Feder erforderlich. Es sind hierzu weiße
Kunstharzleime, PVAC-Leime ( mind. Beanspruchungsgruppe D3 nach DIN
EN 204), sogenannte Weißleime geeignet. Die Leimangabe erfolgt auf der
oberen Nutwange. Auf den notwendigen Anpressdruck und die Abbindezeit
des Leimes ist zu achten.
Wesentlich für die gewünschte Qualität des Trockenunterbodens ist die Wahl
der geeigneten Trittschalldämmung. Je nach gefordertem Trittschallverbesse-
rungsmaß werden Dämmungen aus Platten oder Matten nach
DIN EN 13162-7 eingesetzt. Werden keine Anforderungen an die Trittschall-
dämmung gestellt so können auch Dämmmaterialien das Anwendungstyps
WD oder WS eingesetzt werden. Ebenfalls können geeignete Trockenschüt-
tungen mit oberer Abdeckung aus Rippenpappe oder Holzweichfaserplatten,
z. B. zum ausgleichen größerer Höhendifferenzen eingesetzt werden.
Bei Verwendung auf Betonsteinen oder Sandschüttungen in Pappwaben zur
Beschwerung von Holzbalkendecken muss die Feuchte nach der CM-Metho-
de ≤ 2,0% betragen, um eine einseitige Befeuchtung der Plattenunterseite
zu vermeiden.
Bei zweilagiger, schwimmenden Verlegung (wie in 5.3 beschrieben) von
SterlingOSB-Conti im Innenbereich kann die obere Lage als Gebrauchsfußbo-
den dienen. Ggf. ist auch eine einlagige Verlegung der SterlingOSB möglich,
wenn an die Formbeständigkeit keine Anforderungen bestehen oder keine
Punktlasten zu erwarten sind.
Es werden mind. 15 mm dicke Nut und Feder (T+G4) Platten orthogonal
zueinander verlegt. Sie werden untereinander durch Weißleim und Ver-
schraubung der oberen in die untere Platte verbunden. Die zu verklebenden
Seiten der Platten müssen dazu vorher geschliffen werden. Zur Verschrau-
bung der Platten sollten möglichst Verbindungsmittel mit ∅ 2,5 oder ∅ 3,0
mm mit Teilgewinde verwendet werden, der Verbindungsmittelabstand sollte
35 cm nicht überschreiten. Die Leimmenge von ca. 350 g/m2 wird durch eine
Zahnspachtel aufgebracht. Wir empfehlen die zur Verleimung eingebrachten
Schrauben nach dem Abbinden des Leimes zu entfernen. Die obere Platte
wird vollständig geschliffen und die Fugen und Schraubenlöcher mit einem
Gemisch aus Schleifstaub und Versiegelung oder Spachtelmasse geschlos-
sen. Die Platten werden nach Herstellerempfehlung versiegelt und sind
gebrauchsfertig.
Zu beachten ist dabei allerdings, dass SterlingOSB-Conti als Konstruktions-
platte mit den dazu erlaubten Toleranzen und nicht als dekorativer Fußboden
produziert wird. Reklamationen aus optischen Gründen können daher nicht
anerkannt werden.
Das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis bei gleichzeitig ansprechender Optik
und hoher Strabazierfähigkeit sprechen für SterlingOSB-Conti in dieser Ver-
wendung als »nutzungsfähiger Rohboden«.
5.3.2 SterlingOSB-Conti als temporärer Gebrauchsfußboden
5.3.3 Renovierte Holzfußböden
Zur Renovierung von alten Holzfußböden ist SterlingOSB Conti bestens ge-
eignet. Auf den ausreichend tragfähigen, vorhandenen Boden wird ggf. zum
Ausgleich von Höhendifferenzen eine geeignete Schüttung aufgebracht oder
bei ebenem Boden eine Schicht aus 2 mm Kork. Auf die Ausgleichsschichten
wird wie bereits oben beschrieben, SterlingOSB Conti schwimmend verlegt.
Die erforderliche Plattendicke hängt wesentlichen von der Steifi gkeit des
Unterbodens und der Ausgleichsschichten ab. Plattendicken unter 15 mm
sind jedenfalls unzulässig.
5.5 Oberfl ächenbehandlung und Aufbringung von optisch anspruchsvollen Bodenbelägen
Bei der Wahl der Oberfl ächenbehandlung oder Bodenbelägen (Öl, Wachs,
Lack oder Linoleum, Kork, Parkett, Fliesen, etc.) gibt es nur sehr wenige
Anwendungsgrenzen. Wegen der enormen Produktvielfalt und Komplexität
der Thematik können wir keine allgemeinen Verlegeanweisungen veröffentli-
chen. Für die Beratung Ihrer Individuallösungen stehen unsere Anwendungs-
techniker »Norbord technik« gerne zur Verfügung.
5.4 Verklebung auf mineralischen Nassestrichen
Für die Verklebung von SterlingOSB auf Heizzementestrichen, anderen
Heizestrichen als auch allen mineralischen Naßestrichen empfehlen wir die
Parkettklebstoffe der Fa. STAUF (z.B. WFR 4 bzw. WFR 5). Die ergänzenden
Verarbeitungshinweise und Merkblätter der Fa. STAUF sind zwingend zu
beachten. Maßnahmen zur Vorbereitung des Unterbodens (Estrich), die
Ausgleichstrockenzeit und Verlegereife (in CM %) sind den Regeln und
Vorschriften zur Verklebung von Parkett zu entnehmen.
maximal zulässige Unterstützungsabstände l (cm); Tabelle 5.1
l/300 für SterlingOSB/3-Conti nach DIN EN 300
Plattendicke
d (mm)
1-Feldplatte Mehrfeldplatte
Eigengewicht g = 0,50 kN/m² Eigengewicht g = 0,50 kN/m²
Verkehrslasten (kN/m²) Verkehrslast (kN/m²)
2,00 3,50 2,00 3,50
15 32 (17) 32 (17) 42 (21) 42 (21)
18 45 (24) 45 (24) 60 (30) 60 (30)
22 59 (32) 59 (32) 80 (41) 71 (41)
25 74 (41) 74 (41) 97 (65) 80 (65)
maximal zulässige Unterstützungsabstände l (cm); Tabelle 5.2
l/300 für SterlingOSB-Conti nach bauaufsichtlicher Zulassung
Plattendicke
d (mm)
1-Feldplatte Mehrfeldplatte
Eigengewicht g = 0,50 kN/m² Eigengewicht g = 0,50 kN/m²
Verkehrslasten (kN/m²) Verkehrslast (kN/m²)
2,00 3,50 2,00 3,50
15 33 (21) 33 (21) 40 (29) 40 (29)
18 44 (30) 43 (30) 55 (38) 55 (38)
22 65 (48) 65 (48) 73 (55) 70 (55)
25 78 (64) 74 (64) 89 (71) 80 (71)
1. Beispielhafte Unterdecke
2. Beispielhafte Rohdecke
3. ggf. Feuchtigkeitssperre
4. Dämmung, z.B. aus Holz-
weichfaser-platte;
d = 2 x 40 mm
5. SterlingOSB; d = 22 mm
Erstwert für Plattenbreite b = 1250 mm, Klammerwerte (…) für Plattenbreite b = 625 mm
5.3.1 Allgemeines
26 | SterlingOSB-Conti | 6. Literaturhinweise | 7. Normen 8. Adressen | 9. Impressum | SterlingOSB-Conti | 27
[1] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (SterlingOSB-Conti Z-9.1-542)
Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin, 2003.
[2] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung 4. Z-9.1-560.
Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin, 2003.
[3] Musterbauordnung (MBO), Stand 2002.
stellvertretend für die Landesbauordnungen
[4] Steinmetz, D.: Die Aussteifung von Holzhäusern am Beispiel des
Holzrahmenbaus in INFORMATIONSDIENST HOLZ-Holzbau-Statik-
Aktuell, Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf, Juli 1992/1.
[5] Meyer-Ottens, C., Kordina, K.: Holz-Brandschutz-Handbuch.
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V., München, 1994.
[6] Bäder im Trockenbau, BAKT-InfoTechnik BT.
Bundesarbeitskreis Trockenbau, Bonn, März 1993.
[7] Meyer-Ottens, C.: INFORMATIONSDIENST HOLZ-holzbau handbuch
Reihe 3 Bauphysik, Teil 4 Brandschutz, Folge 2 Feuerhemmende Holz
bauteile (F30-B). Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der
Deutschen Gesellschaft für Holzforschung e.V., München, Mai 1994.
[8] Holtz, F., Hessinger, J., Buschbacher, H-P., Rabold, A.:
INFORMATIONSDIENST HOLZ-holzbau handbuch Reihe 3 Bauphysik,
Teil 3 Schallschutz, Folge 3 Schalldämmende Holzbalken- und Brett-
stapeldecken. Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der
Deutschen Gesellschaft für Holzforschung e.V., München, Mai 1999.
[9] Lewitzki, W., Schulze, H.: INFORMATIONSDIENST HOLZ-holzbau hand
buch Reihe 3 Bauphysik, Teil 5 Holzschutz, Folge 1 Bauliche Empfehlun-
gen. Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der Deutschen Gesell-
schaft für Holzforschung e.V., München, März 1997.
[10] Winter, S.: INFORMATIONSDIENST HOLZ-holzbau handbuch Reihe 3
Bauphysik, Teil 4 Brandschutz, Folge 1 Grundlagen.
Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der Deutschen Gesellschaft
für Holzforschung e.V., München, Dezember 2001.
[11] Schulze, H.: Hausdächer in Holzbauart. Werner-Verlag,
Düsseldorf, 1987.
[12] Holzrahmenbau. Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des
Deutschen Baugewerbes. Bruderverlag, Karlsruhe, 2000.
[13] Blaß, H.J.; Görlacher, R.; Steck, G.: INFORMATIONSDIENST HOLZ-
Holzbauwerke-STEP 2. Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf, 1995.
[14] Holzrahmenbau mehrgeschossig. Bund Deutscher Zimmermeister im
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. Bruderverlag,
Karlsruhe, 1996.
[15] isofl oc Wärmedämmtechnik: Brand- und Schallschutzkonstruktionen
mit isofl oc. Technische Information T-B-A 001
[16] OLG Hamm 1993, Bau R 1994, 246 = NJW-RR 1994,282
6. Literaturhinweise
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DIN 1052/A1 -1,2 und 3: (1996-10): Holzbauwerke, Änderungen
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DIN 4109 Beiblatt 1: (1989-11): Schallschutz im Hochbau; Ausführungsbeispiele und Rechenverfahren.
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DIN 68771 (1973-09): Unterböden aus Holzspanplatten
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DIN 68800 -3: (1990-04): Holzschutz; Vorbeugender chemischer Holzschutz.
Norbord N.V.
Norbord N.V.
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