Welcher macht am glücklichsten?
Mercedes E 430 T
SEITE 96
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Ausgabe 7/2015 I Juli I 4,20 Euro Auslandspreise: A 4,50 € • B 4,50 € • CH 8,50 CHF • CZ 160,00 CZK • DK 43 DKK • HR 47 KN • H2200 FT • E 5,60 € • GR 5,60 € • I 5,60 € • L 4,50 € • N 54 NOK • NL 4,50 € • S 65 SEK • SLO 5,60 €
AUSTIN MINI MAYFAIR
VW KÄFER 1200 L
VOLKS-HELDEN
Die wahre Seele der Alfa Giulia
IM VERGLEICHSTEST
• Test: Batterie- Ladegeräte• Lichtmaschine reparieren
Borowskis Passat lebt
Die wilden 90er kommen!
KAUFBERATUNG
SEITE 58
CITROËN 2 CV 6
RENAULT 4 GTL
Vom Rallye-Auto zum verbastelten Sensationsfund
US-Ford im Preis-Check
MUSTANG
SEITE 142
Youngtimer mit Potenzial und Spaßfaktor
SEITE 10
BMW M3 Cabrio
WELTEXKLUSIV
Der älteste
Lamborghini Diablo
Renault Clio Williams
VW T4
1965
ELEKTRIK-TIPPS
SEITE 156
SEITE 102
2015
Porsche911entdeckt
SEITE 74
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www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 3
‡ EDITORIAL
‡ Bekleiden Sie ein Ehrenamt? Sagen Sie nicht gleich nein. Ob Sie nun einmal im Monat den Stammtisch organisieren, drei-mal im Jahr Messedienst für den Club schieben oder Nacht für Nacht das Internet-Forum moderieren: All das ist Ehrenamt.
Ein großes Wort. Wie klingt es für Sie: nach Amt, Würde, Ehre? Oder nach viel Arbeit, für die es allenfalls einen feuch-ten Händedruck gibt? Beides stimmt. Und das ist nicht gut. Denn wer Aufgaben übernimmt, hat Aner-kennung verdient. Um ein altmodisches Wort zu benutzen: Ehre. Zumal wenn seine Arbeit einem guten Zweck dient. Wie zum Beispiel der Pflege technischen Kulturguts. Die Oldtimerszene wäre ohne ihre vielen fleißi-gen und unbezahlten Helfer tot. Was die Hel-fer antreibt und wie sie damit umgehen, dass sie
oft wenig Wertschätzung spüren, lesen Sie ab Seite 176.Apropos: Danke an all die Autobesitzer, die uns ihre Klassiker anvertrauen. An all die Typreferenten, die unsere Fragen ge-duldig beantworten. An Jay Sottile, der extra für eine AUTO BILD KLASSIK-Geschichte von den USA nach Deutschland flog (Seite 74), an Björn Flocke, Felix Buschmann, Maik Giesbert und den Schauspieler Axel Milberg, die für gleich zwei Berichte jeweils von der Schusswaffe Gebrauch machten (Seite 96 und 102). Ihr habt unsere Wertschätzung.
Wer sich engagiert, ver- dient Beifall
Bernd WielandChefredakteur
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und coole Spiele, herrliche Fotos und packende Videos gibt’s unter www.facebook.com/ autobild-klassik. „Gefällt mir“ kli-cken und nichts mehr verpassen!
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Rennen des MonatsMal ehrlich: Überholprestige ist nicht gerade die Stärke des nied-lichen Enfield E8000. Kein Wun-der, schließlich muss das 1975er Einkaufskörbchen regulär mit sechs (6!) Elektro-PS auskommen, die für 64 km/h Spitze reichen. Das Exemplar von Jonny Smith ist flotter: Sein Lithium-Ionen-Akku speist einen 500 PS starken E-Mo-tor, der 1200 Newtonmeter auf die Hinterachse wuchtet. Schon mit nur teilweise abgeforderter Leistung schaffte der Dragster die Viertelmeile in 12,62 Sekunden.
„Ich pflege meinen Körper wie einen
Oldtimer. Man sollte aber mehr
Zeit mit Fahren als mit der Wartung
verbringen.“
Zitat des Monats
Anjelica Huston (63),Schauspielerin
25 294PS standen bei der diesjährigen Bodensee-Klassik
von AUTO BILD KLASSIK am Start. Dabei war das Motto der Oldtimer-Rallye „Reisen
statt Rasen“. Mehr ab Seite 80.
Arbeit des MonatsChristian Gaber hatte ein Showauto im Stil der 40er-Jahre im Sinn, als er einen 1957er Ponton-Mercedes nahm, ihn vom Vier- zum Zweitürer umbaute und anschließend in Leder hüllte. Komplett, innen und außen, mit imitierten Abnutzungsspuren. Selbst vor den Zierleisten schreckte er nicht zurück und fertigte sie aus vergoldetem Leder. Fünf Jahre und 60 Qua-dratmeter Leder haben der Sattlermeister und seine drei Mit-arbeiter aus dem schwäbischen Remshalden dafür gebraucht.
Zahl des Monats
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Erleben Sie die schönsten Automobile der Welt – auf Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach.
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VERY IMPORTANT CARS ONLY.
Samstag, 18. Juli: Rallye HistoriqueProminente Fahrer in klassischen Fahrzeugen – live und hautnah.
Sonntag, 19. Juli: Concours d’Elégance Einzigartige, faszinierende Legenden der Automobilgeschichte.
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4 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 5
Titel 10 Die wilden 90er kommen!
Lamborghini Diablo, Mercedes E 430 T, Renault Clio Williams, BMW M3 Cabrio – und dazu der VW T4 California: Welche Autos der 90er zum Klassiker werden
58 Volkshelden im VergleichstestVW Käfer, Citroën 2 CV, Renault 4 und Austin Mini: Welcher macht am glücklichsten?
74 Der älteste Elfer der WeltWas sich der erste und der heutige Besit-zer des Porsche 911 Nr. 5 zu sagen haben
Nachrichten 46 Ostauto-Verbot am Sachsenring
Trabi, Wartburg und Melkus dürfen nicht an Klassiker-Rennen teilnehmen
48 BeziehungskisteWie ein Schwabe zu einem Rover mit Cabrio-Karosserie kam
50 Porsche-Club kapituliert vor PorscheAuflösung als Reaktion auf Abmahnung
Report 54 Scheunenfunde
Von Laternenparkern und gewachsenen Schönheiten
70 Auto-BiografieKeiner erklärt Fahrzeug-Design zurzeit so schön wie Paolo Tumminelli
80 Bodensee-KlassikDie schönsten Bilder der Oldtimer-Rallye
96 Die zwei Gesichter der Alfa GiuliaVerbrecher und Polizisten teilten im wilden Italien der 70er die Leidenschaft für Alfa Romeos Sportlimousine
102 Borowski trifft seinen alten PassatVor zwei Jahren verschwand der braune Kombi aus dem Kieler „Tatort“. Jetzt erklärt der Schauspieler, warum
108 Das Goldene Klassik-LenkradWählen Sie Ihren Klassiker des Jahres
176 Lohn der LastWie Tausende Ehrenamtliche sich um Oldtimer verdient machen
186 Früher super, heute normalWas aus alten Tankstellen geworden ist
Markt & Meinung 118 Viele Autos bleiben stehen
Schätzpreise bei Auktionen sind zu hoch
Ratgeber 142 Preisanalyse: US-Modelle von Ford
144 3000 Klassiker-Preise
156 Nie wieder liegen bleibenBatterie-Ladegeräte im Test, Lichtmaschine reparieren
162 Klassiker fürs AugeWelche Brille passt zu welchem Auto?
168 Termine
172 Modelle
174 Bücher
Rubriken 6 Zeit im Bild 8 Leserbriefe, Impressum 52 Vor 25 Jahren 120 Kleinanzeigen/Probe gefahren 152 Cartoon 154 Abo-Angebot 184 Ja bitte / Nein danke 185 www.autobild-klassik.de 194 Vorschau, Abo-Coupon
Alfa Romeo Giulia 96Audi 80 SC Automatik 122Austin Mini Mayfair 58BMW M3 Cabrio (E36) 30Citroën 2 CV 6 58Fiat Coupé 42Ford Mustang 142Ford Probe 142Ford Mustang Shelby GT 500 142Ford Thunderbird Cabrio 142Ford LTD Country Squire 142Ford Gran Torino Coupé 142Ford F-100 142Ford Scorpio 2.0 CL 128Glasspar G2 47Hansa 1100 171Honda CRX 52Humvee 42Lamborghini Diablo 12Lancia Flavia Zagato 171Mercedes E 430 T 18Mitsubishi 3000 GT 42Nissan Sunny 1.6 SLX Coupé 134Opel Rekord E 2.0 S Berlina 136Porsche 911 74Porsche 911 T Coupé 118Renault 4 GTL 58Renault Clio Williams 24Rover HP10 Cabrio 48VW T4 California 36VW Polo Harlekin 42VW 1200 L 58VW Passat 102VW Scirocco II GT 108
Autosin diesem Heft: Seite
Jetzt geht’s losAutos aus der ersten Hälfte
der 90er sind inzwischen Youngtimer. Ausfahrten mit
Lamborghini Diablo, Mercedes E 430 T, Renault
Clio Williams, BMW M3 Cabrio und VW T4 California
zeigen, dass es sich lohnt, sich genauer mit dieser Zeit
zu beschäftigen. V Seite 10
VW Scirocco zu gewinnenBei der Wahl zum Goldenen Klassik-Lenkrad mitmachen und Preise abräumen. VSeite 108
Spieglein, Spieglein ...Nickelbrille zum Bulli, Carrera Boeing zum Audi Quattro: schöne Brillen für schöne Autos. VSeite 162
Wieder vollmachenSeit 30 Jahren dauert das Tank- stellen-Sterben in Deutschland schon an. Viele der einst 48 000 Stationen wurden im Laufe der Jahre abgerissen. In manche ist aber auch wieder neues Leben eingezogen, wie eine hochklassige Fotoserie aus Nord- rhein-Westfalen zeigt. V Seite 186
Der Mann mit dem ÜberblickPaolo Tumminelli arbeitete ein paar Jahre als Auto-Designer und wurde dann zum Auto-Erklärer. Wer die großen Linien im Fahrzeug-Design verstehen will, sollte ihm zuhören. VSeite 70
Drei heiße Tage!Die Rallye Bodensee-Klassik führte bei fast durchgehend gutem Wetter 549 Kilometer durch die Bodenseeregion. Dabei waren Auto-Legenden wie der Mercedes C 111, ein Ford GT40 und eine Flotte von Opel-V8. V Seite 80
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www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 76 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015
‡ ZEIT IM BILD
Dunkle Gläser statt blauer Augen‡ Seine stahlblauen Augen verbarg Steve McQueen zuweilen hinter einer Sonnenbrille. Die machte den „King of Cool“ allerdings nur noch cooler, wenn er mit seinem Jaguar durch die Hollywood Hills preschte. Den XKSS, einen gezähmten Le-Mans-Renner, von dem 1957 nur 16 Stück gebaut wurden, liebte der Filmstar heiß und innig. Allerdings mochte er das ursprüngliche Weiß und die rote Innenausstattung nicht, so-dass er den für 5000 Dollar erstandenen Zweisitzer (3,4 Li-ter, 260 PS, 235 km/h) in British Racing Green lackieren und die Sitze mit schwarzem Leder bespannen ließ. Obwohl die Polizei im Großraum L.A. den Autoverrückten und notorischen Raser auf dem Kieker hatte und zwischen den Cops sogar Wetten liefen, wer als erster McQueens Führerschein kassie-
ren würde, narrte der Schauspieler die Gesetzeshüter immer wieder. Einmal schoss der Schauspieler mit seiner „Grünen Ratte“ (die heute übrigens rund 30 Millionen wert ist) über den Highway, auf dem Beifahrersitz Ehefrau Neile, im sechs-ten Monat schwanger. Als ihn die Sheriffs stoppten, flun - kerte der Star, die Wehen hätten eingesetzt. Der Strafzettel blieb aus, stattdessen eskortierte die Polizei McQueen in halsbrecherischem Tempo zum Hospital, wo er erst kurz vorm Kreißsaal, als die Cops längst weg waren, gegenüber den Schwestern die Notlüge zugab. Dass es danach mit der Gattin Ärger gab, ist überliefert – ob der „King of Cool“ eine Sonnen-brille trug, dagegen nicht. Welche zu Ihrem Klassiker am cools-ten wirkt, verraten wir ab Seite 162. FO
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T-Modelle vermisstAUSGABEN 2 UND 5/2015
Für Leser Frank Nerstheimer trägt der W 123-Club Mit-schuld am niedrigen 123er-Kombi-Bestand
Der Leserbrief hinterlässt völlig zu Unrecht einen falschen Ein-druck über unsere Arbeit. Der W 123-Club unterstützt seit fast 20 Jahren alle Mitglieder, un-abhängig von Art und Zustand, beim Erhalt ihrer Fahrzeuge. Unsere Satzung sieht keinerlei Eingangsprüfung vor – nicht einmal der Besitz eines W 123 ist Pflicht. Vielmehr fasst es der W 123-Club schon seit seiner Gründung im Jahr 1996 als eine seiner wichtigsten Aufgaben auf, Interessenten beim Kauf eines Fahrzeugs zu unterstüt-zen und Besitzer bei Restaura-tion, Erhalt und Pflege mit Rat, Tat und insbesondere auch Teilen zur Seite zu stehen. Die vom Leserbriefschreiber ange-sprochenen nicht mehr liefer-baren Ersatzteile für unsere Fahrzeuge werden stetig mehr, nicht nur für die T-Modelle. Aus diesem Grund hat unser Verein in der Vergangenheit mehrfach Nachfertigungsak-tionen durchgeführt, welche stets mit erheblichem organi-
satorischem und finanziellem Aufwand verbunden sind und ohne die unermüdliche ehren-amtliche Tätigkeit unserer Mit-glieder nicht möglich wären. Interessenten können sich un-ter www.w123-club.de über den Stand laufender Aktionen informieren.Der Vorstand des Mercedes-Benz W 123-Clubs, per E-Mail
Passauer Autohaus AUSGABE 5/2015
Jahrzehntelang hatten Old- timer unberührt in der Innenstadt gestanden. Jetzt wurde das Rätsel gelöst
Ich als Passauer kenne das Haus ebenfalls und habe mir als kleiner Junge, wie so viele, die Nase an der Pforte platt ge-drückt. Dass die Fahrzeuge zur Restaurierung abtransportiert wurden, lässt hoffen und ban-gen zugleich. Der Idealfall für jeden Oldtimerfan und die Stadt Passau als Touristenma-gnet wäre, die Fahrzeuge res-tauriert zurückzuführen und das Gebäude mit dem Inventar zu sanieren. Es könnte ein bun-desweit einmaliges Kleinod entstehen. Doch es ist zu be-fürchten, dass alles von Wert
weiterverkauft wird und das Träumen ein Ende hat. Gerhard Holmer, 94094 Rotthalmünster
Borgward-RückkehrAUSGABE 4/2015
Auf den Nachrichtenseiten ist ein AUTO BILD KLASSIK- Entwurf einer modernen Borg-ward-Limousine zu sehen
Wie grausam erscheint allein der Gedanke, dass nun womög-lich auch noch der neue Borg-ward solche exzessiven Design-züge mit sich herumtragen soll. Diese aus einem Wirrwarr von
exzentrischen Entwürfen stam-menden und nichtssagenden Karosserieformen passen an-dererseits aber in dieses heute total verrückte Weltbild. Wie erholsam und tiefgründig er-scheinen dagegen all jene von Eleganz und gekonnt stilvollem Design geprägten Automobile aus längst vergangenen Tagen. Winfried Kück, Borgward-Club Bremen e.V.
Audi-Marktanlayse AUSGABE 5/2015
Audi ist keine typische Old- timermarke: Modelle der 60er und 70er sind wenig gefragt
Zum einen fehlen der Marke zahlreiche Liebhaber, wie sie Mercedes oder Opel haben – wenige Interessenten bedeutet eben geringe Nachfrage. An-dererseits hat Audi es lange versäumt, sich um die eigene Fahrzeughistorie zu kümmern: Für meinen 1982er Audi 80 B2 gibt es beim örtlichen Audi-Zentrum nur noch Verschleiß-teile. Bei Blech- oder sonstigen Teilen heißt es: Fehlanzeige. Wie soll man denn einen Audi-Oldtimer restaurieren? Vor 20 Jahren habe ich mitbekom-men, dass bei einem VAG-Au-tohaus Karosserie-Neuteile für Audi der 70er- und 80er-Jahre im Container landeten.Alexander Böhme, per E-Mail
Bye-bye Land Rover I AUSGABE 5/2015
Soll der klassische Landy ewig gebaut werden? Autor Martin Puthz findet: „Irgendwann muss auch mal Schluss sein“
In seiner Kritik am Land Rover zeigt Herr Puthz, dass er von der Materie keine Ahnung hat. Ein aktueller Land Rover De-fender bremst nicht schlechter als andere Geländewagen, die man neu erwerben kann. Wohl-gemerkt, Geländewagen, keine SUV. Das Fahrverhalten, wel-ches in seinen Augen Todes-ängste weckt, ist gewöhnungs-bedürftig, aber nicht gefährlich. Und wenn wir schon mal bei Anachronismen sind: Er selbst rennt als Amateur mit einer Schusswaffe durch den Wald – ohne elek tronische Siche-rungs systeme – und setzt sich für moderne Fahrzeuge mit all ihren elek tronischen Fallen ein. Sollte er irgendwann ein-mal im Schlamm loch stecken und das Motorsteuergerät, die gefluteten ABS-Sensoren, die seine Traktionskontrolle mit Daten versorgen, oder welcher Unsinn moderner Technik auch immer ihn stoppten, möchte ich gern in der Nähe sein und ihn mit meinem De-fender von oben bis unten mit Schlamm vollspritzen.Oliver Naske, per E-Mail
Bye-bye Land Rover II FACEBOOK.COM/ AUTOBILDKLASSIK
Ja bitte/Nein danke: Auch unsere Facebook-User diskutieren über den Landy
Beim ersten Landy war das Lenkrad zu weit in der Mitte, danach war es den Engländern zu weit rechts und den meisten anderen zu weit links. Ein ach-tel Lorbeerblatt dem Landy! Kai Stratmann, auf Facebook
Mercedes hat es auch geschafft, die G-Klasse immer an die mo-dernen Standards anzupassen,
Das Autohaus Hausmann in Passau: So sah es drinnen 40 Jahre lang aus
Auto und Outfit von C. Ohlmann passten perfekt in die Disco-Ära
Aus dem Familienalbum
Haben Sie auch einen Foto-Schatz in Ihrem Album?Dann schicken Sie ihn uns per E-Mail an [email protected]. Oder per Post an AUTO BILD KLASSIK, Brieffach 39 10, 20350 Hamburg. Auf Wunsch schicken wir das Bild selbstverständ-lich an Sie zurück.
‡ Das Bild ist von April 1979, ich war 18, und von meinem ersten Erspar- ten kaufte ich mir einen Simca Matra Bagheera, Baujahr 1975. Mein gan- zer Stolz. Es war die Zeit der Discos, und mit so einem Wagen vorzufahren, war absolut „in“. Der Motor hatte 84 PS, da ging was ab.Christoph Ohlmann, 66557 Uchtelfangen
und auch der Jeep Wrangler ist nun seit zig Jahren dabei. Ich denke, mit dem Land Rover wäre das auch möglich. Weiter-bauen. Philipp Eric Krägeloh, auf Facebook
Jeder Landwirt, der heutzutage mit dem Schlepper-Trecker über den Acker fährt, fährt ge-mütlicher. Das Ding Defender ist überholt und echt nicht mehr zeitgemäß. Sitzen: grau-envoll, Lenken: grauenvoll, Bremsen: nahe einem Oze-antanker, Klimatisierung ... was ist das? G-Modell ja, Defender nein. Bernhard Mertens, auf Facebook
Leserbrief des Monats
Die Redaktion belohnt den „Leserbrief des Monats“ mit einer kleinen Prämie. In diesem Monat:
ZWEI FRÜHLINGSPAKETE VON ARMOR ALLDas Frühlingspaket besteht aus dem Armor All Tiefen- pfleger in der neuen Duftnote New Car und einer Auswahl an Pflegetüchern in einer neuen praktischen Verpackung. Wert: rund 60 Euro. www.armorall.eu
Nach unserer Reportage „1984“ erin-nert sich AUTO BILD KLASSIK-Leser Jürgen Schimanski an seinen Urlaub. Das könnte auch unsere Familie betref-fen, nur dass wir in Grado, Italia, waren. Mein Vater hatte einen Porsche 924 und einen Mercedes 190. Mein „Schlitten“ war damals ein VW Polo I, Baujahr 1977, mit 50 PS, gnadenlos getunt, abgesägte Fahrwerkfedern, Kamei-Frontspoiler
und -Motorhaubenhutze, fünf Zoll „brei-te“ Stahlräder, und zur Krönung war der Fulda-Schriftzug auf den Reifen mit wei-ßem Stift nachgezogen. Es gab lange Dis-kussionen mit meinen Eltern, weil ich erst nicht mitfahren wollte, dann durf-te mein bester Kumpel auch mit, so war der Urlaub dann ein voller Erfolg – auch aufgrund der hübschen italienischen Strand-Girls ...
Auch manche Leser sind der Meinung, es werde Zeit, dass der Land Rover nicht mehr gebaut wird
So erreichen Sie unsFür Fragen und Kommentare an die Redaktion:LESERBRIEFE
AUTO BILD KLASSIK Brieffach 3910, 20350 Hamburg
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IMPRESSUMCHEFREDAKTEUR Bernd Wieland (verantwortlich für den Inhalt)
STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURE Frank B. Meyer (Redaktionsleiter)
Christian Steiger (Content Supervisor)
ART DIRECTOR Peggy Hiltrop, Henning Rucks REDAKTIONSMANAGER Andreas Borchmann, Leif RohwedderCHEF VOM DIENST Mario Pukšec, Leif RohwedderAUTOREN Dipl.-Ing. Wolfgang König, Henning Hinze, Martin PuthzNACHRICHTEN/REPORTAGEN Hauke SchrieberINVESTIGATIV Matthias MoetschRATGEBER Jörg MaltzanTEST UND TECHNIK Andreas MayFOTOREDAKTION Kersten Weichbrodt, Božo Furkes (Stv.); Ljuba Greulich, Thomas Sprung FOTOARCHIV Rüdiger Dombrowski, Burkhard FreyGRAFIK Jennifer Behrens, Annika Fischbeck, Laura Kluczny, Arne Reuter, Nadine SchulzKOORDINATION Thomas Lammertz REPRO Bernd Klinner, Rudolf Lösel, Heiko Loose DOKUMENTATION Wilfried Kock SCHLUSSREDAKTION Manfred Dzeick, Manfred Kolbe TESTKOORDINATION Manfred Klangwald TESTWAGEN Gunnar Heisch, Gerald Schadendorf LESERREDAKTION Stephan Puls; Andreas LübeckREDAKTIONSASSISTENZ Hinrich BlumeMITARBEITER DIESER AUSGABE Andreas A. Berse, Malte Büttner, Stefan Diehl, Andreas Feßer, Sabine Franz, Lukas Hambrecht, Tomas Hirschberger, Marc Keiterling, Uschi Ket ten mann, Bendix Krohn, Hartmut Leh brink, Peter Michaely, Jan-Henrik Muche, Daniela Pemöller, Dieter Ritter, Michael Rohde, Till Schauen, Frederik E. Scherer, Helene Schmidt, Laura Schubert, Knut Simon, Michael Struve, Bernd Volkens, Joachim R. Walther, Marco Weidig, Thomas Wirth, Jürgen ZöllterOBJEKTLEITER Malte RikenVERLAGSREFERENTIN Franziska GeertzWWW.AUTOBILD.DE Burkhard Knopke (Chefredakteur)
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VERLAG: Axel Springer Auto Verlag GmbH, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg GESCHÄFTSFÜHRER: Dr. Hans H. Hamer, David Löffler
ISSN 2190-0744
8 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 9
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KLASSIKER
der
90er Let’s Talk About Sex
MERCEDES E 430 T S. 18
LAMBORGHINI DIABLO VT S. 12
RENAULT CLIO WILLIAMS S. 24
BMW M3 CABRIO (E36) S. 30
VW T4 CALIFORNIA S. 36
WEITERE S. 42
So bunt waren die 90er: Extrem-Roadster mit Schwingtüren, Familienfrachter mit V8,
Krawallschachtel mit Goldrädern, Cabrio mit Rennmotor und Bulli für den Campingplatz
Die „Arschgeweih“-Tätowierung – abfällig auch „Schlampenstempel“ genannt – kam Ende der 90er auf
L assen Sie uns über Sex reden. Warum? Na, weil das in den 90ern ein Riesen-Thema war! Nicht
nur in der Mode, die nach Schlabberlook und Schul-terpolstern wieder stärker die Figur betonte und zuwei-
len derart knapp geschnitten war, dass zwischen Hosen-bund und Hemdchen keck das Arschgeweih hervorblitzte.
Auch automobil durfte die Leidenschaft in der Dekade vorm Jahrtausendwechsel wieder stärker knistern als in den stilistisch
prüden 80ern. Beim Lamborghini Diablo beispielsweise, einem teuflischen Testosteron-Bomber, der damals oft dort präsent war, wo es Sex zu kaufen gab. Oder beim Clio Williams von Renault, der es trotz Teenie-Charme faustdick unter der Haube hatte. Sexiness muss aber nicht vulgär sein: Beim M3 Cabrio setzte BMW auf Understatement – Motto: Brave Hülle, heißer
Kern. Auch beim VW California wurde Erotik erst zum Thema, wenn die Schiebetüren zu-
und auf dem Campingplatz die Lichter aus-gingen. Und Mercedes? Selbst ein T-Modell
kann anmachen,wenn unterm Blech acht Kolben auf- und niedersausen – finden
Sie nicht auch? Lassen Sie uns drüber reden!
Knappe Mode, heiße Schlitten: Die 90er gaben erotisch wieder richtig Gas,
bei Klamotten wie bei Autos. Kommen Sie mit auf eine Zeitreise, die anmacht!
Welche Erinnerungen verbinden
Sie mit Autos aus den 90ern?
Schreiben Sie uns:AUTO BILD KLASSIK
Brieffach 39 10, 20350 Hamburg
Fax: 0 18 05-01 52 96
E-Mail: [email protected]
Stichwort: 90er-Jahre
10 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015
Rappen ist Männersache. Das ist quasi
Gesetz, bis die Girls von
Salt ’n’ Pepa auftauchen. Ihre emanzi-
pierten Texte, unterlegt
mit fetzigen Synthi-Beats,
greifen zeitgeistige Themen wie
HIV und Safer Sex auf.
SALT ’N’ PEPA
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.as-infopool.de/lizenzierung AUTO BILD KLASSIK-2015-06-05-lesa-25 9b12d3ca78322b47e6c6d86b72b5ac12
www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015 1312 www.autobild-klassik.de | Nr. 7 · Juli 2015
‡ Lamborghini Diablo VT Roadster
Als der amerikanische Autogigant Chrysler Lamborghini übernimmt, ist die kleine Sportwagenschmiede ein Pflegefall.
Einziges Baby aus dieser Ehe ist der Diablo. Wir fahren den Zwölfzylinder-Satansbraten als Roadster mit 492 PS und
Allradantrieb. Ein Italo-Western
www.autobild.de/lambo DIE BESTEN LAMBOS ALLER ZEITEN
‡ Bullenreiten ist in Amerika ein Volks - sport. Kauft die Chrysler Corporation des-halb im Jahr 1987 die italienische Sportwa-genschmiede mit dem Kampfstier-Logo? Wohl kaum. Chrysler-Boss Lee Iacocca ist ein Car Guy, ein Autoverrückter. Scheinto-te Traumwagenmarken wiederzubeleben,
gehört zu den famosen Dingen, die sich ein Benzinkopf in einer so mächtigen Posi tion leisten kann – denken wir an Ferdinand Piëch und seine Babys Bugatti und Bent-ley. Auch Lamborghini gehört später zu seinem VW-Konzern. Doch das ist eine andere Geschichte – oder doch nicht? Als
die Amis die kleine Fabrik in Sant’Agata Bolognese für läppische sechs Millionen Dollar kaufen, hat der Autogigant zu-nächst Großes damit vor.
Das erste neue Lamborghini-Modell unter Chrysler trägt den Codenamen P132. Die Entwicklung übernimmt Luigi ¤
Zwischenstopp Stuttgart, es ist ziemlich win-dig, geiler Wagen. Oder so ähnlich. Wer in den
90ern diesen Lifestyle lebt, hat mindestens 395 000 Mark hingeblättert. Nur für das Auto,
ohne Privatjet. Dieser Diablo VT Roadster im Pinkton „Rosso Roadster“ gehört Lambor-
ghini-Händler Bob Forstner aus Stuttgart
I’m Too SexyKL
ASSI
KER
der
90er
RIGHT SAID FRED
Tanzbarer Beat und anzügliche Texte, das sind
Right Said Fred. Mit ihrem
ersten Hit „I'm Too Sexy“
nehmen die muskelbepack-ten Glatzkopf- Brüder Fred und Ri ch ard
Fairbrass 1991 das hochnäsige Model-Business
auf den Arm.
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