die verlockungen dänemarks oder: so kann man ... · (+ 100 verlegungen) = 1 patient/ 160.000...
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K:IDD Krankenhaus: Impulse für Deutschland aus Dänemark
Die Verlockungen Dänemarks oder: so kann man Krankenhausversorgung auch gestalten
Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH
FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)&European Observatory on Health Systems and Policies
Konsortialpartner
Weitere Projektpartner
Institute ofAmbulatory
Care
Institute ofHospitalCare
K:IDD Krankenhaus: Impulse für Deutschland aus Dänemark
… und ist seit März 2019 Gegenstand einesInnovationsfonds‐Projektes (des einzigen, das explizitin’s Ausland blickt!)
6,2
2,5
7,6 ‐20%
6,3
2,8‐55%
5,3
3,8‐30%
‐45%4,3
2,4‐45%
+45%
+65%
Und steigende Bettendichte … Deutschland: Die im internationalen Vergleich hohe
2,2‐50%
+180%
+50%
4,6
23,617,8
+33%
17,015,5
10,8‐30%
13,1‐23%
15,315,6
13,9‐17%
16,8 +15%
+50%
… führt zu hohen und steigendenFallzahlen
Und was für Diagnosen haben die stationären Patienten? Insbesondere ambulant behandelbare Diagnosen … deutlich mehr als in Dänemark oder dem EU12‐Schnitt
Darstellung nac
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AnginaPectroris
Bronchitis &COPD Diabetes Gonarthrose Herzinsuffi‐
zienz Hypertonie Katarakt Rückenschmer‐zen
DK ‐68 ‐26 ‐58 ‐39 ‐74 ‐85 ‐97 ‐78EU 12 ‐61 ‐37 ‐56 ‐23 ‐55 ‐78 ‐61 ‐73
‐100
‐80
‐60
‐40
‐20
0
Redu
ktion in %
Mögliche Fallzahlreduktion in Deutschland bei Angleich an die Fallzahlen in Dänemark oder den EU 12‐Mittelwert (2016)
Eigene Darstellung nach IGES 2019, basierend auf OECD Health Statistics; Gonarthrose EU 12: Basierend auf 11 Ländern
Lesehilfe:Wir haben30x (!)so viele
stationäreFälle wie inDänemark!
Lesehilfe:Wir haben
4x (!)so viele
stationäreFälle wie inDänemark!
Lesehilfe:Wir haben„nur“ 1,3xso viele
stationäreFälle wie inDänemark!
Lesehilfe:Wir haben> doppeltso viele
stationäreFälle wie inDänemark!
Lesehilfe:Wir haben
7x (!)so viele
stationäreFälle wie inDänemark!
Trotz überdurchschnittlicher Personalzahlen pro 1.000 Einwohner: viele Fälle = zu wenig Personal am Krankenbett(2006)
AU
BE
CZ
DK
EST
FR
DE
HU
IRL
NL
SVK
CH
AU
BE*
CZ
DK
EST
FR
DEHU
IRL
NL
SVK
CH
0
10
20
30
40
50
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20Pflegefachkräfte in
kl. H
ebam
men
pro 100
0 Fälle
Ärzte pro 1000 Fälle
2006
2015
x 2,0
x2,2
K:IDD Krankenhaus: Impulse für Deutschland aus Dänemark
Trotz überdurchschnittlicher Personalzahlen pro 1.000 Einwohner: viele Fälle = zu wenig Personal am Krankenbett(2015)
AU
BE
CZ
DK
EST
FR
DE
HU
IRL
NL
SVK
CH
AU
BE*
CZ
DK
EST
FR
DEHU
IRL
NL
SVK
CH
0
10
20
30
40
50
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20Pflegefachkräfte in
kl. H
ebam
men
pro 100
0 Fälle
Ärzte pro 1000 Fälle
2006
2015
x2,7
x 2,4
K:IDD Krankenhaus: Impulse für Deutschland aus Dänemark
Trotz überdurchschnittlicher Personalzahlen pro 1.000 Einwohner: viele Fälle = zu wenig Personal am Krankenbett
OECD/European Observatory on Health Systems and Policies (2017), Deutschland: Länderprofil Gesundheit 2017, State of Health in the EU. OECD Publishing, Paris/ European Observatory on Health Systems and Policies, Brussels
Unsere Pflegepersonaluntergrenzen müssten ihre Hauptwirkung durch Bettenschließungen erzielen!
Unterschied Fallzahl x1,8
Unterschied Arzt‐VZÄ x1,4
Unterschied Fallzahl x 1,8
Unterschied Pflegepersonal‐
VZÄ x1,5
DE
DE
DKx2,4
DKx2,7
Trotz überdurchschnittlicher Personalzahlen pro 1.000 Einwohner: viele Fälle = zu wenig Personal am Krankenbett
Herzinfarkt‐Sterblichkeit imKrankenhaus
Platz 24/34 Ggü. Dänemark
hängen wir 10 Jahre hinterher
(und 4%‐Punkte = 7.000 Tote/ Jahr)!
Platz 2/34
‐50%
Platz 9/32 Dänemark hat
uns seit 2010/11 deutlichüberholt!
Platz 4/32
‐25%
0
2
4
6
8
10
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2013 2015
30‐ Tage Sterblichkeit nach Aufnahme bei ischämischem Schlaganfall (je 100 Patienten, verfügbare Datenjahre)
Dänemark DeutschlandQuelle: eigene Darstellung, basierend auf OECD Health Statistics 2018, Dataset: Health Care Quality Indicators; Anmerkungen: alters‐ und geschlechtsstandardisierte Rate, ab 45 Jahre
Sterblichkeit an ischämischemSchlaganfall im Krankenhaus
Platz 9/22
Dänemark war vor 10 Jahren schon besser als
wir heute!
Platz 2/22
Initiierung der Op nachOberschenkelhalsfraktur
5‐Jahres‐Überleben bei Krebs: Dänemark holt stark auf/ überholt
+2,1% +0,3% +0,4% +1,2% +0,5% +8,9% +6,7% +6,4% ‐2,9% +5,5%
2007/09 Einführung nationaler Krebs‐Leitlinien und Zentralisierung der Versorgung (für Ovar‐Ca z.B. auf jetzt 4 Kh.)+5,8% +6,5% +6,6% +22% +8,4% +11,9% +13,2% +10,7% +9,7% +3,6%
8 : 2
5 : 5
4 : 6
Aber auch wir haben die gleiche Wahl wie Dänemark (hier am Beispiel der Herzinfarktversorgung):
Kleine, schlechte Krankenhäuser „um die Ecke“ oder größere mit höherer Qualität ein paar Minuten weiter weg!
Grundlage: ca. 500 Patienten mit Herzinfarkt in Deutschland (ca. 37 in Berlin‐Brandenburg)(+ 100 Verlegungen) = 1 Patient/ 160.000 Einwohner
Wir haben fast 1200 Krankenhäuser (bzw. 1400 Standorte), in denen Patienten mit Herzinfarkt behandelt werden,
d.h. im Schnitt 0,4/ Tag (= 3/ Woche = 150/ Jahr) dafür lohnt sich keine Kardiologie oder keine Koronarangiographie
Grundüberlegung: je mehr Patienten in technisch und personell gut ausgestatteten Krankenhäuser, desto besser!
Ca. 2/3 der Kh.>20% der PatientenKeine geeignete
technische und personelleAusstattung
Zumeist < 20min. < 30min. Ggf. länger (< 45min.)
Ca. 30% der Kh.Ca. 60% der PatientenGeeignete technischeAusstattung, aber
Fachärzte nur in Bereitschaft
<5% der Kh. in DE/ 100% in DK <20%/ 100% der PatientenGeeignete technische
Ausstattung, Fachärzte 24/7
10 min.Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt(Rufbereitschaft)
Entscheidungzur Verlegung
Ca. 30 min. Verlegung (aber ggf. zu spätfür adäquate Therapie)
QualitativschlechteTherapie
10 min.Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt(Rufbereitschaft)
AdäquateTherapie
10 min.Facharzt
AdäquateTherapie
Eigene Darstellung
Ca. 2/3 der Kh.>20% der PatientenKeine geeignete
technische und personelleAusstattung
Zumeist < 20min. < 30min. Ggf. länger (< 45min.)
Ca. 30% der Kh.Ca. 60% der PatientenGeeignete technischeAusstattung, aber
Fachärzte nur in Bereitschaft10 min.Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt(Rufbereitschaft)
Entscheidungzur Verlegung
Ca. 30 min. Verlegung (aber ggf. zu spätfür adäquate Therapie)
QualitativschlechteTherapie
10 min.Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt(Rufbereitschaft)
AdäquateTherapie
10 min.Facharzt
AdäquateTherapie
Eigene Darstellung
<5% der Kh. in DE/ 100% in DK <20%/ 100% der PatientenGeeignete technische
Ausstattung, Fachärzte 24/7
Im Jahr 2000 noch 56 Akutkrankenhäuser (1/ 100.000), derzeit noch 26 (1 / 220.000) –Ziel: 21 Akutkrankenhäuser, d.h. 1 pro 270.000 Einw. (in Berlin‐Brandenburg wären dies 22)!
Ist so eine Reform möglich? Ja, wie Dänemark zeigt*= neu, auf die „grüne Wiese“ gebaut
*Dänemark: 43.000 km2, 5,7 Mio. Einw. =130/ km2
Berlin‐Brandenburg: 30.500 km2, 5,9 Mio. Einw. =190/ km2
2006
2016
2005
20152005
2015
2015
2005
2015
2005
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2005
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50
60
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90
100
110
120
130
2.000
2.250
2.500
2.750
3.000
3.250
3.500
3.750
4.000
4.250
4.500
4.750
5.000
5.250
5.500
5.750
6.000
6.250
6.500
6.750
7.000
7.250
7.500
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8.250
8.500
8.750
9.000
9.250
9.500
9.750
10.000
Amen
able m
ortality, all pe
rson
s (0‐74
yea
rs), SD
R pe
r 100
,000
Current spending on health, current prices, US$ PPP, per capita
USA DK FR DE UK CH CA
Trotz (oder wegen?) der Investitionen in neue Krankenhäusersind in DK die Kosten/ Einw. langsamer als bei uns gestiegen –und die “vermeidbare Sterblichkeit” deutlich schneller gesunken!
| Quelle: modifiziert & aktualisiert/ nach
Busse et al., Lancet 2017 |
USA
Deutschland
Schweiz
Dänemark
Besser
Teurer