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GRIPS AUS REASON BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ - ING # 154 / 10 - 2018 AUF DVD STUDIO ONE 4 PRIME * KREATIV-DAW ZUM DOWNLOAD *Online-Registrierung erforderlich 8,5 GB FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 2 6 8 3 DRUMS DIE BESTEN SOUNDS FÜR IHRE BEATS TESTS UNO SYNTH DSI PROPHET X NORDDRUM 3P ENDORPHINE.ES SHUTTLE TRM-402 UVM. 10-2018 VIDEO MPE MIT ROLI TESTS NORD DRUM 3P | CRAZY8 BEATS | OUTPUT ARCADE | TAL-MOD DARK ORCHESTRA * 1,5 GB DUNKLE SYMPHONICS Schnellstart: 1,8 GB Sounds & Samples für Acid, Dance & Ambient Drumloop-Tool mit 2 GB Sounds VOLLVERSION UEBERSCHALL ELASTIK 3 * FINDEN. BAUEN. MIXEN. DIE BESTEN SOUNDS FÜR IHRE BEATS HYBRIDES FLAGGSCHIFF MIT SAMPLING PROPHET X SOCIAL BOTS FÜR MUSIKER RISIKEN & GEFAHREN DRUMS INTERVIEW IM STUDIO MIT GUI BORATTO SO GEHT’S PRAXIS UNO SYNTH ENTFESSELT FÜR IHR DESKTOP-STUDIO MONOPHONE KLANGGEWALT CUBASE SIGNATURE-SOUNDS SO GELINGEN GROOVES MIT PRODUCER STUDIO-TIPPS KULTUR D  6,99 € AT  7,90 € CH  12,90 CHF LUX  8,20 € IT  8,70 € 4 196779 606997 10

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GRIPS AUS REASON

BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

#154

/10-

2018

AUF DVD

STUDIO ONE 4 PRIME* KREATIV-DAW ZUM DOWNLOAD

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8,5 GB

FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 2 6 8 3

DRUMS DIE BESTEN SOUNDS FÜR IHRE BEATS TESTS UNO SYNTH DSI PROPHET X NORDDRUM

3P ENDORPHINE.ES SHUTTLE TRM-402 UVM

.10-2018

VIDEO MPE MIT ROLI TESTS NORD DRUM 3P | CRAZY8 BEATS | OUTPUT ARCADE | TAL-MOD

DARK ORCHESTRA* 1,5 GB DUNKLE SYMPHONICS

Schnellstart:1,8 GB Sounds & Samples

für Acid, Dance & Ambient

Drumloop-Tool mit 2 GB Sounds

VOLLVERSION UEBERSCHALL ELASTIK 3*

FINDEN. BAUEN. MIXEN.DIE BESTEN SOUNDS FÜR IHRE BEATS

HYBRIDES FLAGGSCHIFF

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PROPHET X

SOCIAL BOTS

FÜR MUSIKERRISIKEN & GEFAHREN

DRUMSINTERVIEWIM STUDIO MITGUI BORATTO

SO GEHT’S

PRAXIS

UNO SYNTHENTFESSELT

FÜR IHR DESKTOP-STUDIOMONOPHONE KLANGGEWALT

CUBASE

SIGNATURE-SOUNDSSO GELINGEN GROOVES MITPRODUCER STUDIO-TIPPS

KULTUR

D  6,

99 €

AT  

7,90 €

CH  

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LUX

  8,2

0 € I

T  8,70

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Jetzt neu: KeyLab Essential 49 / 61 in einer limitierten Black Edition.

Alles, was Sie für den optimalen Workflow beim Musikmachen benötigen, in einem Paket.

Hochwertig verarbeitete und intuitiv bedienbare Controller und ein umfangreiches

Softwarepaket aus Arturia Analog Lab 3, UVI Grand Piano Model D und Ableton Live Lite.

CONTROL

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Drei Top-DVD-Vollversionen!JETZT STARTEN

Beat 10 | 2018 • 3

2 GB Vollversion

Ueberschall Elastik 3Seit jeher gilt Elastik als DAS Kreativwerkzeug, wenn es um das Arbeiten

mit Loops und Construction Kits geht. In Version 3 begeistert das Tool vor

allem mit seiner durchdachten Re-Tune-Funktion, mit der sich nun Loops

verschiedener Stile und Tonlagen frei kombinieren lassen. Damit Beat-Leser

sich von den neuen Funktionen in der Praxis überzeugen können, spendiert

Ueberschall exklusive 1,5 GB Sound-Content, satte 570 Loops, die man nach

Herzenslust verbiegen kann.

www.ueberschall.com win | mac

Alle Seriennummern sicher im Zugriff:

Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,

Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese

nun bequem online verwalten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt

Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von

überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-

speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-

Archiv im Web.

www.serialcenter.de

Studio-DAW

Presonus Studio One 4 Prime*

Presonus schickt seine Studio-DAW in die vierte Runde und rüstet die

Software reichlich mit Features nach. Und auch mit der Prime-Version

kann man auf hohem Niveau produzieren. Mit an Bord sind unbegrenzt

vielen Audio-Spuren, der Presence XT-Sampler sowie neun interne Efekte,

mit denen man schnell herausindet, was diese DAW so anders – und

besonders – macht.

www.presonus.com | www.hyperactive.de win | mac

1,5 GB Premium-Pack

Zampler Dark OrchestraDie Dramatik von Streichern, die Wucht von Hörnen und das gefühlvolle

Spiel eines Klaviers erfüllt nicht nur im Kino oder in klassischer Musik ihren

Zweck. Auch Trap, Pop und andere elektronische Musikstile machen gern

und oft Gebrauch von orchestralen Instrumenten. Für uns Grund genug,

Ihnen Ihr eigenes Ensemble zu präsentieren, dessen Instrumenten wir mit

feinstem, analogen Equipment nicht nur satten Sound, sondern auch mehr

Drama verliehen haben.

zampler.de | zamplersounds.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac

*Download-Version

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

Alle Software-Aktionen dieser DVD enden am 01.10.2018

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4 • Beat 10 | 2018

Tone2 FireBird 2+VA-Bolide mit Harmonic

Content Morphing

Oresus SEAllrounder mit Complex

Oscillators & 12 Filtertypen

Little One BEDer vermutlich beste

Moog-Klon der Welt

Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-

Matrix & Parameter-Sequenzer

FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte

Grooves und Sequenzen

Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio

AAS Ultra Analog SessionHinter dem UA Session steckt die gesamte Power des AAS Ultra Analog,

verpackt unter einer kompakten Oberläche. Über 240 Presets namhafter

Sounddesigner bieten Inspiration für nahezu jeden modernen Musikstil.

www.applied-acoustics.com | Passwort: www.serialcenter.de win | mac

Electrix PianoDas Hohner Eletra Piano T, das Insider vielleicht noch von Led Zeppelins

„Stairway to Heaven“ oder „Misty Mountain Hop“ kenne, stand Pate für

diese kompakte E-Piano-Emulation aus dem Hause Sampleson.

www.sampleson.com win | mac

VA-SCHLACHTSCHIFF E-PIANO GALORE

Beat-Heft-DVD #154Schluss mit Langeweile: Jeden Monat 8,5 GB auf DVD

Wenn das keine gute Nachricht ist: Die Crew

von Ueberschall spendiert Beat-Lesern ex-

klusive 1,5 GB Loops & Construction-Kits

und legt die lexible Elastik-3-Engine mit dem neu-

en Re-Tune-Feature noch obendrauf. Dazu gibt es

die Kreativ-DAW Studio One 4 Prime zum Download

und das rund 1,5 GB große Zampler-Pack „Dark Or-

chestra“ widmet sich in diesem Monat einer dunklen

symphonischen Seite.

Dazu öfnet die Sampleschmiede Primeloops ihre Ar-

chive und erfreut Studio-Enthusiasten mit reichlich

Klang-Futter für Acid, Dance und Ambient.

Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten vor

und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in ei-

genen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie

die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.

DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion

1,5 GB:ZamplerDark Orchestra

1,8 GB:Sounds & Samples

für Acid, Dance & Ambient

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

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Beat 10 | 2018 • 5

RegraderRepeat und Degrade, das sind die wesentlichen Funktionen, die das VST-

Plug-in Regrader auf unzählige Arten miteinander kombinieren hilft. Das

Ergebnis reicht vom simplen Echo bis zum Klangteppich.

www.igorski.nl win | mac

Xils-lab StiX LEMit dem StiX LE indet ein genialer Instant-Drummer mit Seele den Weg in

Ihr Desktop-Studio – und wir sind sicher, dass Sie künftig keinen anderen

Drum-Computer mehr brauchen werden. Wetten?

www.xils-lab.com | Passwort: www.serialcenter.de win | mac

MSEQ CompEinen Hight-End-Equalizer, kombiniert mit einem leistungsfähigen Kom-

pressor, diese Wunderwafen vereint die Crew von Internet Co. zu einem

All-in-one-Channelstrip, dem man im Rack eine Chance geben sollte.

www.sampleson.com win | mac

RT7070Klasse: Manu García hat die zwanzig TR-707-Drumkits seines Freundes Alan

Valdez in ein VST-Instrument gepackt und mit ordentlichem Vintage-Equip-

ment klanglich veredelt. Ein Must-have!

www.beatmaker.xyz win | mac

Peavey ReValver 4Eine Grundausstattung an Stomps, Amps, Cabinets und Efekten packt Pea-

vey in seine neue Emulations-Software ReValver 4. Wir meinen: Klasse für

das Sounddesign und alle Regler auf 11.

revalver.peavey.com win | mac

Noiiz FilterEin Filter? Aber was für eines. Neun Filtertypen wie Hoch-, Tief-, Bandpass

und Notch warten darauf, Ihre Einzelspuren zu veredeln. Der besondere

Clou: Fahren Sie das Filter per Drive in die Sättigung.

https://app.noiiz.com win | mac

CHANNELSTRIP

SYNTHESE-DRUMMER

MEGA-DELAY

DSP-ANALOG-FILTER

HARD-ROCK FÜR ALLE

RRRTT, TSCHK, TSCHK

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

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6 Beat 10 | 2018

Standards003 Beat-DVD #154

Schnellstart: Ueberschall Elastik 3 plus 1,5 GB Loops, Studio One 4 Prime im Download, AAS Ultra Analog Session, Xils-lab StiX LE, 1,5 GB dunkle Symphonics in „Dark Orchestra“ sowie 1,8 GB Sounds & Samples für Acid, Dance & Ambient.

006 Inhalt

008 Navigator: Best of Beat #154

096 Filesharing – Label, Artist, Rezis

097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort

098 ImpressumBeat 11|2018 erscheint am 02.10.2018

Musik & Technik010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte

036 Entdeckt: JazzanovaMit ihrem Debüt „In Between“ setzte Jaz-zanova der Broken-Beat-Szene ein Denk-mal. Seitdem haben sich die Produzenten musikalisch diversiiziert und sind in ein

neues Studio umgezogen. Auf „The Pool“

bewegen sie sich erneut in eine andere

Richtung, verschmelzen Hip-Hop und

Trip-Hop, P- und G-Funk sowie Soul. Ein

Album, das Fragen aufwirft.

038 Digitale Kultur: Social BotsSchon heute verändern smarte Apps

und Social Bots die digitale Landschaft,

von der Politik bis hin zur Wirtschaft.

Auch die Musikbranche wird von Bots

ordentlich durchgeschüttelt. Dabei gibt

es durchaus Risiken – aber auch ernste

Gefahren.

051 Studio Insights: Gui BorattoDer DJ, Produzent und Universalgelehrte

Gui Boratto veröfentlicht „Pentagram“,

sein atemberaubendes neues Studioal-

bum. Beat traf den brasilianischen Tech-

no-Maestro inmitten seiner unzähligen

Musik machenden Maschinen.

Inhaltsverzeichnis

Porträt: Vini ViciWenn sie spielen, ist eine giganti-

sche Party vorprogrammiert. Das

israelische Duo Vini Vici – beste-

hend aus Aviram Saharai und

Matan Kadosh – rollt seit etwa drei

Jahren die Psytrance-Szene auf

und gilt unter vielen Szenegän-

gern als „neuer heißer Scheiß“. Im

Beat-Gespräch erwiesen sich die

beiden Musiker nicht nur als le-

bensfroh und auf der Sonnenseite

des Lebens stehend, sondern auch

als genuine Freigeister. Seite 32

Top-Mitmach-WorkshopsDVD: Ueberschall Elastik 3Ideen vom Fließband

Seite 40

Logic Experts:Tricks mit der Vocal Chain

Seite 58

Studio Secrets:Beats extrahieren

Seite 56

DRUMSZweifelsohne bilden Drums das Rückgrat nahezu jedes Tracks. Doch wo und wie indet man zu belieb-

ten Stilen wie Tech House, Trap, Dubstep, Cinematic, EDM oder Pop passende Drum-Samples? Wie baut

man daraus einen stiltypischen Groove und worauf kommt es bei Veredelung und Mixing an? Im großen

Drum-Spezial führt Sie Beat in wenigen Schritten vom rohen Sound zum groovenden Pattern. Seite 18

INBEATInhaltsverzeichnis

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Beat 10 | 2018 7

086 DJ-Interview: La FraicheurEinen ganzen Sommer hat La Fraicheur

in Detroit an ihrem Debüt-Album gefeilt.

Und dennoch sieht sie sich noch immer

vor allem als DJ. Mit Tobias Fischer

sprach die Französin darüber, die Leute

beim Tanzen zu erwecken, über die sozi-

ale und politische Verantwortung der DJs

– und die Wahl der richtigen Socken.

WorkBeat040 Auf DVD: Ueberschall Elastik 3

Ideen vom Fließband

042 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co.

dekonstruiert

044 Plug Insider: House(Freie) Plug-ins entdeckt & erklärt

046 Producer Tricks: NI MaschinePlug-ins perfekt integrieren

047 Produzieren mit ROLIWas ist MPE?

Beat-DVD 154Hurra, gute Neuigkeiten: Die Loop-Pioniere

Ueberschall bringen nicht nur die Version

3 ihres Studio-Werkzeugs Elastik an den

Start, sondern rüsten den Tausendsassa

auch mit einem Re-Tune-Feature nach.

Dazu gibt’s exklusive 1,5 GB Construction

Kits quer durch alle Genre. Freuen darf

man sich auch über die Gratis-DAW Studio

One 4 Prime im Download, den AAS Ultra

Analog Session, Xils-labs StiX LE und mit

„Dark Orchestra“ eines der dunkelsten

Zampler-Packs der letzten Jahre sowie

1,8 GB Sounds & Samples für Acid, Dance

& Ambient. Plus: Free- und Shareware,

Klangbeispiele und das Begleitmaterial zu

den Workshops. Seite 3

048 Power Producer: FL StudioVielschichtige Klänge im Handumdrehen

049 Power Producer: ReasonExperimentelle Beats

050 Power Producer: Studio OneBretter-Techno mit Mai Tai

056 Power Producer: LivePower-Beats aus Melodien extrahieren

057 Power Producer: CubaseCharakter-Synths dank Verzerrung

058 Power Producer: LogicTricks mit der Vocal Chain

SoftBeat059 Test: Output Arcade

Loop-basiertes Kreativ-Instrument

060 Neue Synth-Plug-insAktuelles aus der Welt der VSTs & AUs

066 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- & AU-Schnittstelle

070 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Studio

072 Test: TAL ModErster Semimodularer aus der

TAL-Schmiede

HardBeat070 Desktop-Audio

Alles, was auf dem Desktop nützlich ist

073 Test: UNO SynthMonophoner für den Desktop

076 Focal: Listen BeyondDie Boxen-Schmiede im Porträt

078 Test: Sequential Prophet XDave Smith’ Meisterstück?

081 Modular-TestsLoop-Spezialist fürs Rack

082 Test: Clavia Nord Drum 3PFlexibler Drummer für Elektroniker

084 Test: Endorphin.es Shuttle SystemModularer mit klanglicher Tiefe

On Stage088 Test: VirtualDJ 2018

Der Klassiker – runderneuert?

089 Test: Omnitronic TRM-402Rotary at it‘s best!

092 Test: Crazy8 BeatsDurchdachter Drum-Sequenzer

093 EDM BuilderBen Gold – Kingdoms

094 Power Producer: SeratoSerato sinnvoll einrichten

095 Power Producer: Push-DJingSounddesign mit Sampler

Test: UNO SynthSeit gut 20 Jahren entwickelt IK Multimedia

Software und Hardware. Jetzt hat sich die

Firma mit Unterstützung des Boutique-Syn-

th-Herstellers Soundmachines sowie Erik

Norlander, eine der treibenden Kräfte

hinter dem legendären Alesis Andromeda,

an einen günstigen analogen Mono-Synth

gewagt. Und für ein Debüt klingt der UNO

überraschend erwachsen. Seite 73

Freunde werden?www.facebook.de/beat.magazin

Top Workshop-Videoswww.youtube.com/BeatMagazin

Die neusten News aufwww.beat.de

Workzone 02/2018 Studio Kit ab sofort für 9,99 €am Kiosk

INBEATInhaltsverzeichnis

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GRIPS AUS REASON

BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

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2018

AUF DVD

STUDIO ONE 4 PRIME* KREATIV-DAW ZUM DOWNLOAD

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DRUMSINTERVIEWIM STUDIO MITGUI BORATTO

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KULTUR

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99 €

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LUX

  8,2

0 € I

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10

52 • Beat 10 | 2018

Ginga ist ein Wort, das einst verwendet wur-

de, um die Denkweise, den Elan und die Frei-

heit zu beschreiben, mit der brasilianische

Fußballer spielten. Eine weiter gefasste Deiniti-

on wäre: Ginga ist Kreativität. Es ist das Gegen-

teil von Langeweile. Es geht darum, Spaß mit dem

Ball zu haben. Es steht für Anmut, etwas Flüssiges

und Koordiniertes. Es ist Seele, es ist Tanz. Warum

wir das erwähnen? Weil Ginga auch ebenso gut

auf die vielfältigen Talente von Gui Boratto, São

Paulos bestem Produzenten, Remixer und DJ, zu-

trift. Dessen mitreißendes fünftes Album, „Pen-

tagram“, ist eine Lehrstunde in progressiver, elek-

tronischer Musik.

Erste Erfahrungen sammelte er in Aufnahme-

studios und als Gitarrist in Bands, bevor sich Bo-

ratto davon lossagte und mit der Veröfentlichung

des Debütalbums „Royal House“ (2004) seiner

elektronischen Muse folgte. Die Scheibe macht das

Kölner Label Kompakt auf ihn

aufmerksam. Sein 2007er-Al-

bum, das vielerorts gefeier-

te „Chromophobia“, zemen-

tierte zusammen mit Remixen

für Goldfrapp, Pet Shop Boys,

Massive Attack, Moby und

Trentemøller Guis Ruf, dass

exotisch und aufregend wird,

was auch immer er anfasst.

Auch mit innovativen DJ-Sets

und Live-Performances, bei

denen er Monomes und Le-

murs verwendete, erarbeitete

sich der Musiker mit der Vorliebe für neue Techno-

logien einen guten Ruf. Das aktuelle Album „Pen-

tagram“ ist der nächste logische Schritt in Gui Bo-

rattos musikalischer Evolution. Die cineastischen

Stücke „he Walker“ und „he Black Bookshelf“ er-

wischen alle jene auf dem falschen Fuß, die leicht-

bekömmliche Four-To-The-Floor-Dancefloor-

Hymnen erwarten. Stattdessen demonstrieren sie

Guis Fähigkeit, atmosphärische Soundscapes und

Acid-getränkte Grooves zu bauen. Versehen mit

Vocals von seiner Haus-und-Hof-Sängerin Lucia-

na Villanova (die de facto seine Frau ist), ist „Over-

load“ makellose Electronica. Weitere Kollaborati-

onen mit Nathan Berger in „he Phoenix“ und

dem einzig wahren BT in „Hallucination“ machen

„Pentagram“ zu Gui Borattos bis dato essenziells-

tem Werk. Als Mensch ist der Brasilianer witzig

und ein selbst ernannter Musik-Equipment-Nerd,

dessen Leidenschaft für Dance und elektronische

Musik ansteckend und reizend ist. Wir trafen ihn

in seinem gut ausgerüsteten Studio in São Pau-

lo, um über alte und neue Technik zu reden und

mehr über die Entstehung des wunderbaren „Pen-

tagram“ herauszuinden.

Beat / Könntest du unseren Lesern zunächst kurz

dein Studio vorstellen?

Gui / Natürlich. Dies ist nur ein Teil meines Stu-

dios, da ich noch mehr Kram in einem anderen

Studio stehen habe, das sich in einem Haus auf

dem Land beindet. Manchmal verbringe ich dort

zehn Tage am Stück. Ein Teil des Equipments ist

anders, aber im Grunde stehen dort die gleichen

Sachen. Ich bin nun 44 und sammele seit fast drei

Jahrzehnten Synths und Drumcomputer. Ich habe

meinen ersten richtigen Sequenzer, den MC500

von Roland, beispielsweise immer noch. Frü-

her habe ich auch einen Notator verwendet. Das

war um 1987 herum. Und der MC500 funktioniert

noch immer. Es ist die zweite Version und der Un-

terschied besteht darin, dass diese zwei MIDI-Aus-

gänge hat. Damals funktionierten alle Synths omni

und verwendeten nur einen MIDI-Kanal. Ich habe

mal mit zwei Synths begonnen und nun habe ich

um die 60. Im Wohnzimmer meines Hauses stehen

ein gutes Piano und ein Schlagzeug. Auch diverse

Gitarren und Bässe habe ich in diesem Studio. Ich

liebe Telecasters.

Beat / Du hast auch ein nettes kleines Modu-

lar-Setup hier ...

Gui / Das hier ist meine neue Modular-Ecke für

all die verschiedenen Module unterschiedlicher

Hersteller. Ich besitze auch den Buchla, den ich

viel auf Albumtracks wie „he Walker“ und „he

Black Bookshelf“ verwendet habe. Der Track „Pen-

tagram“ ist komplett

auf dem Buchla ent-

standen. Lediglich ein

paar Pianos kommen

aus Softsynths.

Beat / Was ist mit den

anderen Bereichen in

deinem Studio? Wo-

für wurden diese

konstruiert?

Gui / Ich habe einen

Platz für alte Maschi-

nen, zum Beispiel sind

die Sequential Circuits Six-Traks, DrumTraks und

meine 909 dort. Mit jedem Gerät ist eine kleine

Geschichte verbunden. Ich war jahrelang hinter

einem EMS VCS 3 her. Das sind wahrlich keine

günstigen Geräte. Ich habe eines auf Ebay gese-

hen, das zwischen 15.000 und 20.000 Dollar kos-

ten sollte. Damals war ich inmitten einer US-Tour

und log gerade von Miami nach L.A., um es ab-

zuholen, da sie so empindlich sind. Als ich an-

kam, fand ich dort ein riesiges Studio vor und

der Typ, der alles verkaufte, war der Schauspie-

ler Vincent Gallo. Auf der Rückseite des Synthesi-

zers war ein Aufkleber mit der Aufschrift Univer-

sity Of New York und er erzählte mir, dass genau

dieses Gerät im Besitz von David Gilmour war,

als Pink Floyd „Dark Side Of he Moon“ aufnah-

men. Ob es wahr ist oder nicht, weiß ich nicht,

aber nun gehört es mir. Ich habe noch weitere

alte Lieblinge. Seit meinem Album „III“ bin ich

schwer verliebt in Kyma, eine Musikprogram-

miersprache, die Icons verwendet. Sie läuft in

der Paca-Hardware-Einheit. Es ist eine Maschi-

ne, die extra zum Musikmachen konzipiert wur-

de, vergleichbar mit Reaktor, aber sie hat ihre ei-

gene Sprache. Man erzeugt ein Icon, verbindet

dieses mit anderen Icons und kann so eine ganze

Welt an verschiedenen Texturen erschafen. Viel

mehr als mit einem normalen Synthesizer. Au-

ßerdem läuft es sehr, sehr stabil.

» Ich sammele seit fast drei Jahrzehnten Synths und Drumcomputer. «

BEATPERSONALITYPortrait: Gui Boratto

BEATPERSONALITYPortrait: Gui Boratto

Beat 10 | 2018 • 53

Beat / Du hast immer den Eindruck vermittelt,

dass du permanent deinen musikalischen Hori-

zont erweitern würdest.

Gui / Ich bin Gitarrist und Pianist. Das ist mein ei-

gentlicher Background. Ich bin zwar auch als DJ in

Erscheinung treten, aber was ich stets wollte, war

Musik komponieren und sie live reproduzieren mit

hundert Prozent Hardware und keinem einzigen

Computer. Ich habe auch schon kompaktere Gigs

gespielt mit nur zwei oder drei Controllern, einem

Drumcomputer und meinem PC mit Ableton. Ich

bin da kein Purist, da jeder weiß, dass ich ein Ge-

ar-Nerd bin. Derzeit bin ich an einem richtig guten

Projekt beteiligt. Wir entwickeln eine Drum Ma-

chine mit einem integrierten Spring-Reverb. Zu-

sammen mit Arthur Joly und Ícaro Ferre haben wir

einen Prototyp konzipiert, der wirklich toll klingt.

Die Kick ist wie bei einer 808, die Clap wie bei ei-

ner 909 und die Snare basiert auf der 808, aber wir

haben Decay und Sustain darauf gelegt, sodass sie

sehr lang nachklingen kann. Der Spring-Hall ist

komplett analog und das Gerät besteht aus Holz.

Ein sehr schönes Stück.

Beat / Wann können wir es in Aktion sehen?

Gui / Wir haben nächste Woche ein Meeting und

ich verwende den Prototyp auf meiner kommen-

den Tour. Wir planen, nur 100 Exemplare zu ver-

kaufen. Es werden also alle Einheiten von 1 bis

100 nummeriert sein. Es wird ein Sammlerstück

für Leute, die auf der Suche nach einem einzigarti-

gen Drumsound sind. Das Gerät wird die typische

Palette an Boratto-Sounds beinhalten.

Beat / Findest du es in der riesigen Masse an groß-

artigem Musikequipment immer schwerer, einzig-

artige Sounds zu erzeugen?

Gui / Es gibt wirklich sehr viele Hersteller und alle

Arten von Maschinen. Wenn man einen Sampler

oder eine Drum Machine braucht, gibt es so vie-

le Optionen. Ebenso wenn man einen Synthesizer

mit Drum Machine sucht. Nicht zu vergessen all

die Eurorack-Sachen ...

Beat / Wusstest du genau, welche Geräte du woll-

test, als du dein Modular-Rack zusammengestellt

hast, oder war es Trial-and-Error?

Gui / Es ist echt ein Laster (lacht). Ich habe mit

nur einem Rack begonnen, welches nun unter die-

sem Toft-Analogpult steht, einer kleinen Trident.

Ich habe mein Modular-Rack ursprünglich nur als

Drum Machine gebaut. Ich hatte daher nur einen

Sequenzer und Drummodule. Dann habe ich ein

komplettes Make-Noise-System und weitere Mo-

dule für Synths und Basslines gekauft. Nun habe

ich noch eine ganze Reihe an Sequenzern wie den

TipTop Circadian Rhythms, der ein 16-Step-Se-

quenzer ist, aber tatsächlich eher 64 Steps ermög-

licht. Außerdem habe ich einen Kilpatrick-Se-

quenzer bekommen, der eher für Noten ist, da

er vorwärts, rückwärts sowie Dur und Moll be-

herrscht. Mutable Instruments Grids ist ein topo-

graischer Sequenzer, der ebenfalls super ist. Deut-

lich komplexer ist der Modcan Touch-Sequenzer,

der einen Stift für die Eingabe hat. Man kann kom-

plette Songs darin komponieren.

Beat / Ist es mit Hardware eine purere Form des

Sequenzings?

Gui / Ich liebe Sequenzer wie Doepfers Dark

Time fürs Studio und für live, weil er viele CVs

und auch MIDI I/O hat und somit ein prima Kon-

verter ist. Man hat die Schalter, womit man zwi-

schen den Noten springen oder vor und zurück

gehen kann. Die Funktionsweise ähnelt dem

ARP-Sequenzer, aber es ist ein sehr kleines und

dennoch stabiles Gerät, sodass man es gut mit

auf die Bühne nehmen kann.

Beat / Hardware-Sequenzer helfen auch dabei,

andere Sequenzen zu entwickeln, oder?

Gui / Auf jeden Fall. Jede Maschine, die man ver-

wendet, ermöglicht einem einen anderen Ansatz.

Wenn man mit dem Dark Time herum experimen-

tiert, produziert man etwas ganz anderes, als wenn

man bei Null in Ableton beginnt. Man denkt ein-

BEATPERSONALITYPortrait: Gui Boratto

78 • Beat 10 | 2018

Test: DSI Sequential Prophet XDas neue Flaggschif der Prophet-Serie kombiniert Samples und digitale Oszillatoren mit einem neu entwickelten Stereo-Analogilter für klassische und außergewöhnliche Klänge. von Jan Wilking

Features

8/16-stimmiger Synth

Stereo-Signalweg

2 digitale Oszillatoren

2 Sample-Instruments

analoges Tiefpassilter

4 Hüllkurven, 4 LFO

3 OLED-Diplays

Stack-/Split-Funktion

Velocity, Aftertouch

polyphoner Sequenzer

digitales Efektgerät Der Sequential Prophet X ist ein Hy-

brid-Synthesizer und verfügt über 8

Stereo- oder 16 Mono-Stimmen. Jede

Stimme kann auf zwei digitale Oszillatoren

und – als Neuheit bei den Prophet-Synthe-

sizern – auch auf zwei Sample-basierte

Klangerzeuger zugreifen. Für die Nachbe-

arbeitung stehen echte Analog-Filter be-

reit, sogar in Stereo! Der Prophet X kann

zwei Sounds gleichzeitig als Layer oder

Split wiedergeben. Die Sample-basierten

Instrumente des Prophet X sind in Zusam-

menarbeit mit den Sampling-Prois 8Dio

entstanden. Ganze 150 GB Sample-Inhalt

stecken in dem Hybrid-Synthesizer, also

viel Material für akustische und elektroni-

sche Instrumente, Efekte und vieles mehr.

Aber auch eigene Samples lassen sich zu-

künftig importieren, dafür hat Dave Smith

satte 50 GB Speicherplatz reserviert. Die

beiden hochaulösenden Digital-Oszilla-

toren pro Stimme bieten klassische Wel-

lenformen inklusive Supersaw, die dank

einer Waveshaping-Funktion noch um-

fangreich angepasst und moduliert wer-

den können. Hierfür stehen pro Stimme

u.a. 4 synchronisierbare LFO und vier lo-

opbare Hüllkurven zur Verfügung, die

über eine Matrix mit 16 Slots mit diver-

sen Modulationszielen verknüpft werden.

Neben einem Arpeggiator ist auch ein po-

lyphoner Step-Sequenzer mit bis zu 64

Schritten und bis zu 6 Noten je Step an

Bord. Auch die beiden Efekte pro Sound

kennt man von anderen Synthesizern von

Dave Smith. Im Split- oder Layer-Modus

haben Sie Zugrif auf bis zu vier verschie-

dene Efekte, zudem kann jeder Sound

eine eigene polyphone Sequenz abspilen.

Dies erlaubt auch rhythmisch komplexe

Kompositionen.

Fakten

Hersteller: DSI

Web:

davesmithinstruments.com

Bezug: Fachhandel

Preis: 3849 Euro

J analoge Filter

J duale Sample-Engine

J lexible Oszillatoren

J Stereo

J sehr gute Tastatur

J bis zu 16 Stimmen

J Stack-/Split-Modus

J Poly-Sequenzer

J intuitive Bedienung

n Sequenzer sendet kein MIDI

n hoher Preis

Bedienung:

Preis/Leistung:

Klang:

Gesamt:

Alternativen

Waldorf Quantum

3995 Euro

www.waldorfmusik.de

Yamaha Montage 6

2399 Euro

www.yamaha.com

Korg Kronos

2749 Euro

www.korg.de

Novation Peak

1345 Euro

novationmusic.com

Tastatur, Touch-Slider Äußerlich präsentiert sich der Prophet X

unverkennbar als Mitglied der neuen Pro-

pheten-Generation und vereint dabei De-

signelemente vom Prophet ‚08 bis hin zum

Prophet 12. Die Verarbeitung des Metallge-

häuses ist makellos, die Regler fassen sich

gut an und reagieren sauber. Die halbge-

wichtete Tastatur mit 61 Tasten (= 5 Okta-

ven) ist das derzeitige Spitzenmodell von

Fatar und bietet ein hervorragendes Spiel-

gefühl, sowohl Anschlagdynamik als auch

Aftertouch werden sensibel umgesetzt. Der

Prophet X lebt wie seine Geschwister der

Prophet-Familie von Echtzeit-Modulatio-

nen und spielt sich wie ein richtiges Inst-

rument und weniger wie ein synthetischer

Klangerzeuger, wofür eine gute Tastatur als

Interface zwischen Musiker und Synthesi-

zer essenziell ist.

Oberhalb der beleuchteten Pitchbend-

und Modulationsrädern gibt es wie beim

Prophet 12 zwei Touch-Slider mit LED-Ket-

ten, die über die Modulationsmatrix frei be-

legt werden können. Hiermit können Sie

auch mehrere Parameter gleichzeitig steu-

ern und so mit einem Fingerstreich subtile

oder drastische Klangänderungen bis hin

zu einem Soundmorphing erzeugen. Jeder

Touch-Slider verfügt über einen Latch-Tas-

ter, um den gewählten Wert auch nach Ent-

fernen des Fingers zu halten.

Mit einer Breite von knapp einem Me-

ter bei einer Tiefe von 35 cm und einem

Gewicht von 12 Kilogramm ist der Pro-

phet X noch relativ kompakt und portabel

ausgefallen.

Viele ReglerNeben den genannten Performance-Ele-

menten ist natürlich auch der Direktzu-

grif auf die Klangerzeugung ein wichti-

ges Element. Hier punktet der Prophet X

mit satten 56 Reglern, die größtenteils als

Drehregler, teilweise aber auch als End-

losregler ausgelegt sind. Sie können da-

mit alle wichtigen Klangparameter sofort

und gleichzeitig editieren. Nur an weni-

gen Stellen muss in das Menü eingetaucht

werden, was aber dank des großen zentra-

len Displays mit vier Endlosreglern darü-

ber und vier Tastern darunter keine große

Hürde darstellt und schon beim Prophet

12 gut funktioniert hat.

Die Verbindung mit der Außen-

welt erfolgt über ein MIDI-Trio oder den

USB-Anschluss, der ebenfalls als MI-

DI-Interface dient. Der zweite USB-An-

schluss kann einen USB-Stick aufneh-

men, um neue Samples zu importieren.

Die zwei verschiedenen Sounds, die der

Prophet X gleichzeitig erzeugen kann,

werden wahlweise gemeinsam über ei-

nen Stereoausgang oder mithilfe von

Output B getrennt abgenommen. Der

Prophet X verfügt über zwei Eingänge,

an die Expression-Pedale oder andere

CV-Quellen angeschlossen werden kön-

nen. Hierüber modulieren Sie die Laut-

stärke und andere Klangparameter und

haben weiterhin beide Hände zum Spie-

len frei. Auch ein Anschluss für ein Sus-

tain-Pedal ist vorhanden, dessen Ein-

satz insbesondere in Zusammenhang

mit dem integrierten Multisample-Piano

sinnvoll ist. Auch an einen Triggerein-

gang für den Sequenzer wurde gedacht,

den Abschluss bildet ein Kopfhöreraus-

gang. Das Netzteil ist integriert und der

Stromanschluss erfolgt über ein Stan-

dard-Kaltgerätekabel, ein großer Vorteil

vor allem für den Live-Einsatz.

Neben der sehr guten

Tastatur und den

obligatorischen Rädern für

Modulation und Pitchbend

bietet der Prophet X

zwei Touch-Slider mit

LED-Ketten, mit denen

sich diverse Parameter

modulieren lassen.

177 MB Audio-Beispiele

auf DVD

Beat 10 | 2018 • 79

Stereo-SampleplayerHardware-Sampler waren einer der letzten Meilen-

steine in der Geschichte der elektronischen Musik-

instrumente und haben nicht nur die populäre Mu-

sik nachhaltig beeinlusst. Mittlerweile wurden sie

durch ihre virtuellen Nachfolger wie NI Kontakt und

Steinberg Halion oder Ableton Simpler größtenteils

ersetzt, denn diese Plug-ins bieten neben erleich-

terter Bedienung auch nahezu unbegrenzten Spei-

cherplatz dank günstiger Computer-Festplatten.

Einige Hardware-Modelle erfreuen sich aber trotz

oder gerade wegen der eingeschränkten Möglichkei-

ten nach wie vor Beliebtheit, vor allem wenn sie auf-

grund analoger Filter oder niedriger Bit-Aulösung

einen eigenständigen Sound liefern.

Mit dem Prophet X knüpft DSI an den Sequen-

tial Circuits Prophet 2000 an, der vor über 30 Jahren

auf den Markt kam und ebenfalls digitale Samples

mit analogen Filtern kombinierte. Beim Prophet X

sind die Möglichkeiten natürlich deutlich erweitert,

neben extrem mehr Speicherplatz kann er auch Ste-

reo-Samples verarbeiten. 150 Gigabyte an spielferti-

gen Samples sind bereits integriert. Hierbei hat sich

Dave Smith der Hilfe der Sample-Schmiede 8DIO

bedient, die bereits einige hochwertige Sample-Li-

braries für den virtuellen Sampler Kontakt im Ange-

bot haben. Etwa 25 Sekunden Boot-Zeit müssen Sie

deshalb einplanen, das Umschalten zwischen den

Sounds geht dann aber ohne große Verzögerung.

Zukünftig werden sich auch eigene Samples im-

portieren lassen, diese Option ist für Ende des Jahres

angekündigt. Direkt aufnehmen können Sie mit dem

Prophet X leider nicht, es handelt sich also nicht um

einen klassischen Sampler, sondern um einen er-

weiterbaren Sample-Player.

Zwei Sample-InstrumentsDer Prophet X verfügt über zwei identisch aufge-

baute Instrumente zum Abspielen der Samples.

Die Samples sind in 17 Kategorien unterteilt, wo-

bei jede Kategorie bis zu 99 Multisamples beinhal-

tet. Die Auswahl erfolgt über zwei Regler und ein

eigenes kleines OLED-Display. Über zwei weite-

re Regler ändern Sie den Start- und Endpunkt des

Samples. Mit dem Start-Parameter machen Sie bei-

spielsweise aus einem Streichersound mit langsa-

mem Einschwingvorgang einen perkussiven Klang.

Mit dem End-Regler verkürzen Sie ein Sample und

simulieren so den Klang früher Hybrid-Synthesizer

wie dem Roland D50. Da damals Speicherplatz teu-

er war, würde nur der charakteristische Anfang ei-

nes akustischen Instruments gespeichert, der wei-

tere Klangverlauf wurde durch Oszillatoren erzeugt.

Mit dem End-Regler, den beiden eingebauten Os-

zillatoren und der im nächsten Absatz beschrie-

benen Pitched-Loop-Funktion können Sie diese

speziellen Sounds hervorragend nachbilden. Der

Reverse-Schalter zum Umdrehen des Samples er-

weitert den Einsatzbereich der Start- und End-Reg-

ler. Denn bei den integrierten Samples gibt es auch

einige längere Sounds bis hin zu gesungenen Wör-

tern durch einen Chor. Da diese Sounds einen ho-

hen Wiedererkennungswert haben, wird der prak-

tische Nutzen sich nach deren Verwendung in den

ersten Chartplatzierungen und Werbespots schnell

aufgebraucht haben. Wenn Sie diese Samples aber

umdrehen und einzelne Teile hieraus isolieren, er-

halten Sie im Handumdrehen neue und eigenstän-

dige Sounds.

Loop-FunktionEgal wie groß der Speicherplatz ist, alle Samples ha-

ben zwangsläuig eine begrenzte Länge. Deshalb hat

auch der Prophet X eine Loop-Funktion integriert,

um das gesamte Sample oder wählbare Teile hieraus

zu wiederholen und so den Klang bzw. dessen Hal-

te- und Ausklingphase zu verlängern. Auch auf diese

Parameter haben Sie einen direkten Zugrif mit den

Reglern für Size und Center. Size bestimmt die Länge

der Loop, regelt also Start und Endpunkt des zu wie-

derholenden Ausschnitts gleichzeitig. Und mit Cen-

ter bewegen Sie diesen Ausschnitt durch das gesam-

te Sample und legen damit das Zentrum der Loop

fest. Die Einstellung einer Loop mit zwei Reglern

geht erstaunlich intuitiv und bietet viel Spielraum

auch für kreative Gestaltungen bis hin zu Granular-

und Glitchsounds. Gerade für letztere Klänge ist die

wählbare Pitched-Loop-Option Gold wert, die auto-

matisch sehr kurze Loops in der Tonhöhe anpasst

und so ein tonal korrektes Spielen über die gesamte

Tastatur ermöglicht. Die alternative Synced-Funkti-

on passt die Loop an das Tempo an und eignet sich

für rhythmische Sounds und Beats. Leider bietet

das Display keine Anzeige der Wellenform, Sie müs-

sen sich bei den Einstellungen allein auf Ihr Gehör

verlassen. Das hat zwar auch seinen Charme, den-

noch hätte eine Wellenformanzeige die Bedienung

weiter erleichtert, insbesondere beim Finden pas-

sender Nulldurchgänge für knackfreie Loops. Zum

Glück gibt es aber eine Crossfade-Funktion, die für

ein sanftes Überblenden zwischen Anfang und Ende

der Loop sorgt.

Integrierte MultisamplesBei den wählbaren integrierten Samples handelt es

sich um Multisamples, für verschiedene Tonhöhen

und meist auch für verschiedene Anschlagstärken

stehen unterschiedliche Samples zur Verfügung. Ein

einzelnes Sample kann aber auch über die gesamte

Tastatur transponiert werden, mit den entsprechen-

den Nebenefekten, die man von Vintage-Hardware-

samplern kennt. In tiefen Lagen wird der Klang lang-

samer abgespielt und dadurch auch länger, in hohen

Lagen schneller und kürzer, eine Formantkorrektur

gibt es nicht. Bei Sprachsamples ist also von Mickey

Mouse bis Darth Vader alles möglich. Dies ist nicht

nur eine gern gesehene Option, um aus einem re-

alistischen Chor-Multisample einen Old-School-

Techno-Lead zu machen, sondern erweitert auch

den Einsatzbereich der eingespeicherten Ambi-

ent-Samples. Denn bei diesen Instrumenten bein-

det sich auf jeder Taste ein anderer Atmo-Sound.

Möchten Sie einen dieser Sounds über die gesamte

Tastatur spielen, müssen Sie nur die entsprechen-

de Taste auf dem Keyboard drücken und den Samp-

le-Stretch-Schalter aktivieren. Timestretching, also

eine gleichbleibende Länge bei sich verändernder

Tonhöhe, bietet der Prophet X dagegen nicht.

Für jedes Sample-Instrument kann gewählt

werden, ob es durch die analogen Filter bearbeitet

wird oder direkt in den Verstärker wandert. Auf die-

se Weise lassen sich obertonreiche Samples mit per-

kussivem Anfang hervorragend mit geilterten Syn-

thesizersounds der beiden Oszillatoren für breite

und fette Hybrid-Strings kombinieren. Bei der Inte-

gration in den Mix ist auch der Tone-Regler sehr hilf-

reich, ein 1-Knopf-Equalizer/Filter zum Abdämpfen

von hohen oder tiefen Frequenzen.

Digitale OszillatorenIm Mixer werden die beiden Sample-Instrumente

mit den beiden Oszillatoren zusammengemischt. Es

handelt sich um rein digitale Oszillatoren wie beim

Pro 2 oder Prophet 12 und nicht um analoge Oszil-

latoren wie beim REV2 (digital kontrollierte DCO)

oder Prophet-6 (spannungsgesteuerte VCO), sie

klingen daher auch nicht ganz so voll und organisch.

Mithilfe des Slope-Parameters bei deaktiviertem

WaveReset lassen sich aber „analoge“ Schwankun-

gen simulieren. Jeder Oszillator bietet die Wellenfor-

men Sägezahn, Rechteck, SuperSaw und auch eine

Sinuswelle statt der bei den anderen Propheten vor-

handenen Dreieckwelle. Aus klanglicher Sicht eine

gute Wahl, da sich die Sinuswelle hervorragend mit

den Samples ergänzt. In hohen Lagen gespielt fügt

sie gedämpfteren Samples die fehlenden Obertöne

hinzu, in tiefen Lagen fungiert sie als Subbass und

allgemein erweitert sie Samples mit wenig tonalem

Anteil um eben diese Komponente. Zudem kann die

Sinuswelle über die Modulationsmatrix auch gut für

Modulationen im Audiobereich genutzt werden.

Von den anderen Propheten kennt man bereits

die Möglichkeit, bei allen Wellenformen die „Puls-

weite“ für die gewählte Wellenform einzustellen.

Der Prophet X erlaubt also auch Waveshaping von

Sägezahn und Sinus, bei der SuperSaw regeln Sie mit

Shape die Tiefe und Verstimmung der geschichte-

ten Sägezähne für fette Leads. Da der Shape-Pa-

rameter modulierbar ist, ergeben sich interessan-

te neue Klangfarben. Für zusätzliche Bewegung in

Neben Einzelausgängen für die Layer-/Splitsounds beindet sich auf der Rückseite auch der Anschluss für einen USB-Stick, mit

dem sich zukünftig eigene Samples in den Prophet X importieren lassen.

HARDBEATTest: Sequential Prophet X

DVD-VOLLVERSION IM FOKUS

Gratis auf DVD: Elastik 3 & Beat-Soundbank

Ideen vom FließbandWenn’s beim Songwriting mal wieder schnell gehen muss, sind zuvor gesammelte Ideen und fertige Loops eine feine Sache. Erstere hat man nicht immer parat, Letztere mit unserer Elastik 3-Soundbank schon. Und das Beste: Da seine 1,5 GB Sounds und 570 Loops nicht zwingend auf ein Genre festgelegt sind, werden Sie garantiert auch ein paar ganz besondere Schmankerl inden. Automatische Anpassung an Tempo und Tonlage inklusive. von Alex Bota-Weber & Marco Scherer

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Loop-ElementeIn einem Construction Kit besteht ein Loop üblicherwei-

se aus verschiedenen Elementen wie Drums, Percussion,

Streichern, Synth- und Bass-Linien oder Efekte. Jedes

Segment ist dabei einem der 12 Halbtöne auf dem Key-

board zugeordnet.�

MIDI-FollowDieser Button verbindet das MIDI-Key-

board mit den internen Funktionen

und Loop-Elemente von Elastik 3.�

InspireDer Name ist Pro-

gramm: Drücken Sie

„Inspire“ und lassen Sie

sich von unzähligen Va-

riationen überraschen

und inspirieren.�

BrowserAlle der 1,5 GB Sounds und Loops sind im

Elastik-Browser fein säuberlich nach Gen-

re geordnet. Einfach durchklicken und die

Loops unverbindlich durchhören.�

Re-TuneRe-Tune ist die wohl wichtigste

Funktion bei der Kombinati-

on verschiedener Loops und

Elemente. Sie sorgt dafür, dass

Tonart und Tempo automa-

tisch angeglichen werden.�

Loop EyeDas Loop Eye ist das zen-

trale Element in Elastik 3.

Alle wichtigen Parameter

sind rund um das „Auge“

angeordnet und können

per Klick gewählt und

beeinlusst werden.�

WORKBEATWorkshop: Elastik 3 & Beat-Soundbank

40 • Beat 10 | 2018

WORKBEATWorkshop: Elastik 3 & Beat-Soundbank

1 EinrichtenFür diesen Workshop streben wir ein

lockeres Deephouse Playback an, jedoch

gelten die angewandten Techniken für jeden

Musikstil. Falls Sie also ein anderes Genre

bedienen möchten, wählen Sie dementspre-

chend einfach andere Loops als Basis. Nach

dem ersten Start des Plug-ins importieren

wir einmalig die Beat-Soundbank: Klicken

Sie auf das Icon ganz links oben und wählen

Soundbanks / Activation. 1

4 Pattern aufnehmenAußerdem machen wir ihn bei TIME

langsamer (Tempo 65%) und aktivieren

bei REVERSE die Rückwärtswiedergabe.

Während wir die beiden Beat- und Percussi-

on-Loops im Sequenzer mit langen Noten (C1

aufwärts) einfach durchlaufen lassen, neh-

men wir für die Streicher ein Pattern auf, das

den Loop mehrmals pro Takt antriggert. Im

Bild oben als grüne Noten zu sehen. Dadurch

bleibt die Tonlage konstant. 1

2 GrundbeatZiehen Sie die „Demo Soundbank 2018.

elastik“ Datei in den leeren Bereich

auf der rechten Seite und bestätigen den

Disclaimer. Damit ist die Soundbank fertig

installiert und taucht künftig automatisch

im Browser auf. Als Beat-Grundlage wählen

wir den ersten Loop aus dem Deep House

Ordner. Klicken Sie den Loop an und dann auf

das Pfeilsymbol unten oder ziehen den Loop

direkt auf einen freien Slot. 1

5 RetunenEs entsteht ein leichtes Sidechain-Fee-

ling und die sentimentale Melodie bleibt

außen vor. Den zweiten Melodie-Loop (09

aus Wild Chases) lassen wir per RETUNE an

die Tonlage C anpassen, indem wir strikt jede

Note auf C biegen, wie im Bild oben zu sehen.

Damit haben wir ein nettes Grundplay-

back beisammen, das aber noch mehr Pif

brauchen könnte. Hierzu bietet Elastik 3 eine

praktische Option. 1

3 MelodienAls Groove-Lieferanten laden wir den

Percussion Loop 03 aus dem Jazz

Lounge Ordner. Für den melodischen Part

inden wir schöne Streicher mit Loop 11 aus

dem Oriental RnB Pack, sowie Loop 09 aus

Wild Chases. Da Drums und Percussion auf

Tonlage C liegen, Loop 11 aber in Tonlage A

vorliegt, klicken wir am Rand des Loopeye

auf PITCH und transponieren das Sample um

drei Halbtöne nach oben. 1

6 InspireDuplizieren Sie die komplette Spur mit-

samt Instrument, wählen unten alle ver-

wendeten Slots mit gehaltener SHIFT-Taste

aus und klicken dann auf das INSPIRE-Feld.

Alle Loops werden nun zufällig mit anderen

Loops aus der Soundbank ersetzt, wobei die

Art der Loops gleich bleibt. Drums werden

durch Drums ersetzt, Melodien durch Melo-

dien. Das erspart heilloses Chaos und bringt

inspirierende Ideen. r

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WORKBEATWorkshop: Elastik 3 & Beat-Soundbank

Entdeckt: Jazzanova

Drei Striche, unendliche MöglichkeitenMit ihrem Debüt „In Between“ setzten Axel Reinemer und Stefan Leisering – das Produk-tions-Duo hinter dem Jazzanova-Kollektiv – der Broken-Beat-Szene ein Denkmal. Seitdem haben sie sich musikalisch diversiiziert, sind in ein neues Studio umgezogen und haben unter anderem für Rihanna und Jason Derulo produziert. Auf „he Pool“ bewegen sie sich erneut in eine andere Richtung, verschmelzen Hip-Hop und Trip-Hop, P- und G-Funk sowie Soul. Ein Album, das Fragen aufwirft. Die erste aber stellen sie selbst. von Tobias Fischer

Beat 10 | 2018 • 37

Axel / Hattest du irgendwelche Erwartungen, wie

das neue Album sein wird?

Beat / Nicht bewusst. Trotzdem war ich durchaus

ein wenig überrascht. Wohl auch davon, wie klas-

sisch die Songs aufgebaut sind.

Axel / Wir erleben das gerade viel, diese Reaktion,

dass die Leute das neue Album in der Form nicht

erwartet haben.

Stefan / In der Frühphase von Jazzanova, als wir die-

se Tropical-Remixe gemacht haben, da hat man es al-

les so ein wenig unbefangen runtergeritten und sein

Ding gemacht. Aber am Ende haben wir schon ver-

sucht, uns nicht zu wiederholen. Wenn wir also Leute

hören, die 20 Jahre später sagen, sie hätten gerne, das

es so klingt wie „In Between“, dann frage ich mich:

Aber warum? Das war doch schon mal da …

Beat / Die „In Between“ hatte außerdem genug

Ideen für drei Scheiben.

Stefan / Das war wirklich so ein bisschen so: Von

überallher haben wir kleine Elemente genommen

und noch hinzugefügt. Viele Ästhetiken, viele Ide-

en, es war sehr sprunghaft. Das zweite Album hat-

te auch viele unterschiedliche Stile.

Axel / Diese Brüche zu inszenieren, das haben

wir schon zu Hip-Hop-Zeiten gemacht. Da ha-

ben wir gerne zu Ende des Songs noch ein extra

Sample reingehauen und dann erst ausgeblendet.

Weil wir es konnten (lacht). Und um der Welt das

auch zu zeigen.

Beat / Diese Hip-Hop-Ästhetik war zu Anfang

sehr wichtig, oder?

Axel / Ja, wir haben ja eine Zeit lang in dem Feed-

back-Studio in der Holzhauser Strasse gearbeitet

und Hip-Hop-Sachen produziert. Das erste ost-

deutsche Hip-Hop-Album, „VibraZone“ zum Bei-

spiel. Das war auch ein Sample-Massaker (lautes

Lachen). Da wurde alles weggesampelt.

Stefan / Das war komplett aus diesem Beastie-

Boys-Paul‘s-Boutique-De-La-Soul-Vibe gemacht:

Kleine Interludes, Noise sampeln, Songs, die in

der Mitte in eine ganz andere Richtung gehen.

Das hat sehr geprägt, wie wir weiter mit Jazzano-

va gearbeitet haben.

Beat / Es sind aber eher kleine Samples. Nicht so

sehr Passagen, die den ganzen Song bestimmen.

Stefan / Genau. Es ist entweder dieses eine Stück-

chen, das man in diesem Song gar nicht erwar-

tet. Oder am Ende von einem Song ein Ausklang.

Und auch viele Schichten. So haben wir uns das

selber zusammengebastelt. Ich glaube, wir haben

uns schon immer davon distanziert, generisch et-

was zu loopen nach dem Motto: Das muss jetzt so

sein … Wir haben Hip-Hop so gemacht, wie wir

den wollen und schön inden.

Beat / Bei „he Pool“ inde ich es schwer, raus zu

hören, dass sie 2018 entstanden ist. Ist das etwas

Positives oder Negatives?

Axel / Ich glaube, wir inden schon, dass man

raushört, dass sie 2018 entstanden ist.

Stefan / Sie hat halt auch was, was immer in un-

serer Musik drin ist. Es hängen ja nicht nur wir,

sondern viele andere an ihrer musikalischen

DNA fest. Nimm Modeselektor, das hat immer

noch diesen Electronica-Einluss, der Mitte der

90er Jahre interessant und aktuell war. Und sie

tragen den weiter, weil sie den lieben und er Teil

ihrer Musikwelt ist. Und so ähnlich ist es bei uns

auch. Wir bringen diese Hip-Hop-Vorlieben, aber

natürlich übersetzen wir diese in die Welt, in der

wir jetzt gerade sind.

Axel / Wir haben bei „he Pool“ eine ganz andere

Herangehensweise entwickelt, mit Synthesizern

umzugehen. Wir haben die Synthies gleich mit Ef-

fekten eingespielt, somit direkt die Songs gehabt.

Was andere schon immer machen, aber für uns

war das jetzt ein neuer Step.

Stefan / Ich inde, wir hatten noch nie ein Album,

das soundmäßig so zusammengehörig ist. Ich

fand die Alben davor, vor allem auch das Zweite,

hatten etwas Kunterbuntes. Jeder Song hätte in ei-

ner anderen Playlist sein können.

Beat / Die Synthies direkter einzuspielen – kommt

das aus euren Konzert-Erfahrungen? Seit 2009

tourt ihr ja auch mit Jazzanova als Live-Band.

Axel / Ich glaube, das kommt nicht daher. Das ist

das Setting gewesen. Wir haben uns hier alles auf-

gebaut und waren dann total davon inspiriert.

Stefan / Als wir früher angefangen haben die Stü-

cke zu bearbeiten, stand eigentlich bereits fest,

wie die werden sollen. Jetzt ist es so, dass ich mit

Absicht viele Sachen ofen lasse. So wie wenn man

nur drei Striche malt, man aber daraus noch alles

mögliche machen kann. Ich sitze in meinem Teil

des Studios mit meinem Atari und programmiere,

komponiere die ersten Stages von den Songs. Und

dann fangen wir hier an, mit all unseren Mög-

lichkeiten, den Sound zu shapen. Wir haben auch

verrückte Percussion-Sachen in allen Zimmern

aufgenommen, inklusive der Küche … Auf „Rain

Makes the River“ klingt das dann so ein bisschen

wie ein thailändischer Tempel. Da haben wir al-

les genutzt, wo wir drauf rumhauen konnten, den

Raum mit aufgenommen und komprimiert, so-

dass er größer wirkt. Solche Sachen haben wir frü-

her nie gemacht.

Beat / Es gab also einen „Pool“ an Material, aus

dem ihr immer wieder gezogen habt.

Stefan / Das könnte man tatsächlich so sehen

… Wir haben bei dem Albumtitel eigentlich gar

nicht in die Richtung gedacht, aber es stimmt.

Es gab wirklich einen großen Pool an Skizzen

am Anfang, ganz fragmentarisch. Der hat sich

seit dem letzten Album aufgebaut, da waren 80-

100 Stücke drin und wir haben uns Stücke raus-

gesucht und aus zwei Ideen eine gemacht, Sa-

chen zusammengefügt oder eine Idee komplett

umgekrempelt.

Beat / Seid ihr unter anderem auch deshalb aus

eurem alten Studio raus: Um eine solche größere

Produktion einmal umsetzen zu können? Euer vo-

riges Studio, das Exit, war ja deutlich kleiner …

Axel / Wir sind ja durch verschiedene Phasen ge-

gangen. Als wir ganz früh mit der Musik ange-

fangen haben, hatten wir sogar ein selbstgebau-

tes Mischpult. Da hat man immer einen Schlag

gekriegt. So ein russisches Militär-Ding, das war

mega-riskant (lacht)

Stefan / Und dann ging‘s weiter nach Neukölln in

Axel‘ Jugendwohnung. Da gibt es auch ein Video

bei Viva, wo wir mit unserer Hip-Hop-Crew A Real

Dope hing ein Interview haben. Dann ging es in

den Keller meiner Eltern, wo wir die ersten profes-

sionelleren Produktionen mit Jazzanova gemacht

haben. So richtig Remixes und oizielle Anfragen.

Da haben wir uns „White Bricks“ genannt, weil die

Wände weiss gestrichen waren. Das war eigentlich

ein Kohlenkeller.

Axel / Das Exit war gut, aber mir war immer klar,

dass wir ein eigenes Studio machen sollten – ei-

nes, das auch andere nutzen können. Es ist mega

inspirierend, mit Künstlern und Produzenten zu-

sammenzuarbeiten. Wie schnell manche Leute

Songs schreiben, wie lange das bei anderen dau-

ert, wie die Prozesse bei den Leuten in Gruppen

funktionieren. Mich interessiert das. Stromberg

würde sagen: „Das Menschliche.“

Beat / Zu Hause auf zu nehmen ist nicht wirklich

eine Alternative?

Stefan / Wenn ich zu Hause etwas aufnehme, hat

es nicht so richtig was Oizielles. Du kannst je-

derzeit aufhören, bist abgelenkt oder schaust zwi-

schendurch mal ein paar Minuten fern. Ich inde

es gut, wenn ich zumindest am Anfang nur die

Sounds habe, die ich immer hatte. Der klangliche

Gestaltungsprozess indet später doch sowieso im

Studio statt. Ein Laptop vermittelt mir das nicht.

Du kannst dieses Plug-in nehmen oder jenes, alle

Drums sind möglich, alle Sounds. Hier ist es wie

in einer Weltraumkapsel: Du setzt dich hin an dei-

ne Technik – und fängst an. r

sonarkollektiv.com | jazzanova.com

Neues Studio, neuer Sound – Jazzanova klingen auf „The Pool“

so klar und direkt wie nie zuvor.

BEATKULTURDigitale Kultur: Jazzanova

38 • Beat 10 | 2018

Digitale Kultur: Social Bots

Die Bot-Kriege sind eröffnetSchon heute verändern smarte Apps und Social Bots die digitale Landschaft, von der Politik bis hin zur Wirtschaft. Auch die Musikbranche wird von Bots ordentlich durchgeschüttelt. Dabei gibt es durchaus Risiken – aber auch ernste Gefahren. von Tobias Fischer

Für die meisten Beat-Leser eine Horrorvision,

für wahre Fans ein feuchter Traum: Justin Bie-

ber als Kontakt auf dem Messenger. Wer sich

zu Letzteren rechnet, erhält jetzt eine einzigarti-

ge Chance. Seit über einem Jahr plaudert Bieber

im privaten Chat mit seinen „Beliebern“ über Gott,

Selena Gomez und die Welt, beantwortet gedul-

dig Fragen und teilt aktuelle Nachrichten und Ar-

tikel – und das rund um die Uhr und mit immer-

hin 3 Millionen Fans. [1] Möglich macht das eine

App, die von dem Startup Sequel entwickelt wur-

de und mit vorprogrammierten Sprachbausteinen

einfache Konversationen zu führen in der Lage ist.

Inspiriert von den Möglichkeiten der Technologie

tauchen ähnliche Bots nun überall auf. Die App

des EDM-Gigant Hardwell erlaubt es unter ande-

rem, während seiner Online-Radio-Show mit ihm

in Kontakt zu treten. Der Bot der RnB-Chanteuse

Christina Milian bietet frische Infos, Klatsch und

Tratsch und ein ganz besonders menschliches Er-

lebnis. Sogar Milian selbst war überrascht davon,

wie intelligent ihre virtuelle Vertreterin ist: „Sie

fühlt sich so persönlich an. Sie spricht, wie ich spre-

che. Manchmal, wenn ich mit ihr kommuniziere

und etwas lese, was sie geschrieben hat, denke ich:

Oh, genau so bin ich!“ [2]

Wenn es um Roboter geht, hat die Zukunft

längst begonnen. In Japan helfen elektronische

Pfleger in Altersheimen aus, unterstützen Be-

wohner beim Aufstehen und Gehen, sprechen

und spielen mit ihnen und führen Fitness-Routi-

nen durch. Was für Außenstehende befremdlich

oder sogar beängstigend aussehen mag, ist für die

Betrofenen oftmals eine nicht zu unterschätzen-

de Verbesserung ihres Alltags. Auch künstliche

Hunde, mit wuscheligem Fell überzogen, werden

gut angenommen. Auf der anderen Seite der An-

wendungsskala stehen die erotischen Pole-Tän-

zerinnen, die der Animatronik-Experte Giles Wal-

ker entwickelt hat. Ursprünglich als Protest gegen

die allgegenwärtige Überwachungspolitik der bri-

tischen Regierung gedacht, feierten die mecha-

nischen Stripperinnen ihr Debüt in einem wa-

schechten Nachtclub, wo sie neben den „echten“

Tänzerinnen eine mehr als passable Figur abga-

ben. Gerade weil sie bereits so fortgeschritten ist,

stellt uns diese Entwicklung vor komplexe ethische

Fragen. Was wäre beispielsweise, so der durchaus

selbstkritische Walker, wenn die Industrie Roboter

modellieren würde, die man vergewaltigen, oder

mit denen man pedophile Neigungen ausleben

[1] https://bit.ly/2tmOFjZ; [2] https://nyti.ms/2nNVGFG; [3] https://bit.ly/2C0G1bj; [4] https://bit.ly/2NWwoko; [5] https://bit.ly/2vkxuis

BEATKULTURDigitale Kultur: Social Bots

Beat 10 | 2018 • 39

kann? [3] Doch auch die Implikationen der Soft-

ware-Bots sind keineswegs harmlos.

Die große SchuhschlachtBestes Beispiel sind Schuhe, ein Produkt, welches

längst dem Status eines reinen Mode-Artikels ent-

wachsen ist. Allein in den USA tendiert der Umsatz

der Sneaker-Branche gegen 20 Milliarden US-Dol-

lar. Limitierte Aulagen spielen dabei eine ge-

wichtige Rolle. Und genau hier drückt vielen Fans

(Entschuldigung) der Schuh. Sekunden, nach-

dem einer der großen Hersteller den Verkauf ei-

nes neuen Modells freigibt, sind üblicherweise be-

reits sämtliche verfügbaren Paare vergeben – nur

um kurz darauf in anderen Shops und zu radikal

überteuerten Preisen erneut aufzutauchen. Hin-

ter diesem Mechanismus stecken Händler-Bots,

die in Sekunden die Formalitäten einer Bestellung

erledigen, für die sogar ingerlinke menschliche

Anwender Minuten brauchen. Vor der logischen

Konsequenz, die Sonderaulagen einfach wieder in

den physischen Läden anzubieten, schrecken die

Hersteller noch zurück, seitdem der glücklichen

Käufer eines exklusiven Nike-Sneakers auf dem

Heimweg ermordet und beraubt wurde. So weh-

ren sich weniger inanzkräftige Fans stattdessen,

indem sie ihre eigenen Bots mit Namen wie „Ano-

ther Nike Bot“ oder „Nike Shoe Box“ ins Rennen

schicken und darauf hofen, siegreich aus der di-

gitalen Schuhschlacht hervorzugehen. [4]

Wem dieses hema ein wenig zu trivial er-

scheint, wird auf der Suche nach Bots auch in der

Politik fündig. Schon im amerikanischen Wahl-

kampf zwischen Hillary Clinton und Donald

Trump kamen Social Bots zum Einsatz, hauptsäch-

lich, um eine möglichst breite Unterstützung für

die Konzepte der jeweiligen Kandidatin vorzugau-

keln. Experten gehen davon aus, dass bei Clinton

bis zu jede vierte Twitter-Sympathiebekundung

ein Fake gewesen sei, bei Trump sogar jede dritte.

Obwohl ihr Einsatz in Deutschland deutlich kriti-

scher gesehen wird und sich die meisten Partei-

en ofen davon distanziert haben, ist die Diskussi-

on alles andere als abgeschlossen. Bis zuletzt hatte

sich vor allem die AfD geweigert, die Nutzung von

Social Bots grundlegend auszuschließen. [5]

Es hat etwas Apokalyptisches, sich von ei-

gentlich recht primitiven Programmen manipu-

liert zu wissen. Doch sind Bots lediglich die lo-

gische Schlussfolgerung der zunehmenden

Virtualisierung unserer Welt. Mit ihnen lässt sich

Geld machen, weil die Interaktionen und die An-

zahl der Follower in den sozialen Netzwerken un-

seren Marktwert bestimmen. Dabei müssen kei-

neswegs immer astronomische Summen ließen.

Kim Kardashian, die für ein einziges Produktpla-

cement-Foto auf Instagram bis zu $400,000 er-

hält, und der angehende Musiker, der dort Fo-

tos eines Gigs postet, um einen neuen Auftritt

zu ergattern, sind lediglich zwei Seiten dersel-

ben Medaille. [6] Und dass die Anzahl der Face-

book-Freunde eines DJs einen maßgeblichen Ein-

luss auf die Booking-Chancen hat, ist ein schlecht

gehütetes schmutziges Szene-Geheimnis. Mani-

pulationen hat es schon seit den frühesten Tagen

von Twitter und Facebook gegeben, doch hat eine

neue Generation von Bots die betrügerischen Ma-

chenschaften auf ein neues Niveau gehievt. Wäh-

rend die Industrie in der Vergangenheit auf riesige

Niedriglohn-Farmen setzte, geht der Trend inzwi-

schen zu maschinellen Proilen, die auf den ersten

Blick kaum von echten Nutzern zu unterscheiden

sind. So können Unternehmen wie das notori-

sche Devumi, dessen Umsatz auf dem Verkauf von

Bot-Netzwerken beruht, die Proile berühmter Per-

sönlichkeiten pimpen, indem sie Imperien aus mit-

einander kommunizierenden Bots aus dem Boden

stampfen. Ganz ohne Risiko ist das für die Kunden

nicht. Die New York Times hat in einem aufsehe-

nerregenden Artikel aufgedeckt, welche bekannten

Schauspieler, Musiker und Politiker sich bei Devu-

mi eine große Followerschaft gekauft haben und

diese öfentlich an den Pranger gestellt. [6] Doch

haben viele Stars längst keine Wahl mehr: Nur, wer

in dem Wettlauf um ansehnliche Follower-Zahlen

mithält, kann auf Dauer erfolgreich bleiben.

Armeen aus BotsAuch in der Musikindustrie genießen Bots vor-

nehmlich einen schlechten Ruf. Parallel zu der

Entwicklung der Schuh-Branche kaufen Arme-

en aus Bots hinterlistig sämtliche Konzertkarten

für ausgewählte Events und erwirtschaften den

Betreibern beim Wiederverkauf gigantische Ge-

winne. Irgendwann saß die Misere der Veranstal-

ter und die Enttäuschung der Hörer so tief, dass

in den USA sogar ein eigenes Gesetz zum Schutze

der Verbraucher erlassen wurde. Inzwischen nut-

zen einige der bekannten Namen, wie beispiels-

weise Bruce Springsteen, mehrstuige Kaufprozes-

se, welche von Bots aktuell noch nicht umgangen

werden können. [7] Man darf jedoch davon ausge-

hen, dass man sich damit nur ein wenig Zeit zum

Durchschnaufen erkauft hat.

Noch schädigender ist das sogenannte Click

Fraud, auch, wenn Spotify und Konkurrenten ger-

ne den Mantel des Schweigens über dieses Phä-

nomen breiten. Der Programmierer William Be-

dell war einer der Ersten, die darauf aufmerksam

machten, dass sich der Tantiemen-Mechanismus

der Streaming-Anbieter recht einfach ausnutzen

lässt. So erstellte Bedell ein Album mit grauenhaft

schlechten Produktionen, die er über ein ausgeklü-

geltes System aus Servern und Fake-Proilen unun-

terbrochen streamen ließ. Der monetäre Wert sei-

ner Intrigen war mit einem Tagessatz von knapp

$32 noch verschmerzbar. Doch ging es Bedell auch

nur darum, das Potenzial der Problematik aufzuzei-

gen. Die amerikanische Band Vulfpeck zog aus sei-

nen Ideen indes weitaus lukrativere Lektionen. So

nahm man ein Album namens „Sleepify“ auf, des-

sen Songs allesamt aus 30 Sekunden reiner Stille be-

standen, und bat die Fans, diese ununterbrochen zu

spielen, während sie schliefen. Erst, als die Gruppe

mit ihrem Plan bereits $20,000 über Streaming-Ein-

nahmen erwirtschaftet hatte – genug um eine Tour

mit kostenlosen Konzerten zu inanzieren – entfern-

te Spotify das Material. (Inzwischen gibt es von dem

Album sogar eine Vinyl-Ausgabe). [8] Weil die gro-

ßen Labels mit den Streaming-Diensten Mindest-

umsätze vereinbart haben, geht diese Form der Ver-

zerrung vor allem auf Kosten der kleineren Acts.

Positive AnsätzeDoch gibt es auch positive Ansätze. In Anlehnung

an die von der New York Times erstelle App „Blos-

som“ unterstützen verschiedene Bots die Soci-

al-Media-Abteilung von Labels heute dabei, sinn-

volle Entscheidungen darüber zu trefen, welche

Inhalte wann und in welchem zeitlichen Abstand

voneinander online gestellt werden sollten. Ande-

re Bots wiederum erfüllen die Funktionalität eines

persönlichen Assistenten. Studio Time, beispiels-

weise, sucht für Nutzer nach verfügbaren Studios

für Aufnahmeprojekte, ermittelt Preise und führt

Buchungen durch. In nur einem einzigen Vormit-

tag programmiert, erwirtschaftet Studio Time in-

zwischen für einige der namhaftesten Kunden

fünfstellige Beträge. [9] Andere Anwendungen wie-

derum dienen dazu, spannende neue Musik zu in-

den, aktuelle Fragen zu Plattenneuerscheinungen

zu beantworten oder Nachrichten zu ausgewähl-

ten Künstlern zu ermitteln. In letzter Konsequenz

machen viele dieser Bots den klassischen Musik-

journalismus überlüssig, weil sie schnell und un-

kompliziert genau die Informationen liefern, die

der Hörer haben und nicht die, welche der Redak-

teur ihnen aufdrücken möchte. Auch der Anspruch

der Social Bots ist alles andere als bescheiden: Ihr

ultimatives Ziel besteht darin, den Künstler in der

PR-Arbeit nicht einfach nur zu entlasten, son-

dern vollkommen zu ersetzen. Es ist beispielswei-

se durchaus denkbar, dass Bots einmal anstelle der

Musiker Interviews geben und wirklich sinnvolle

Gespräche mit ihren Fans führen können. Die Kos-

ten für diesen Luxus halten sich in Grenzen. Einer

der aktuellen Marktführer, Octane AI, bietet bei-

spielsweise bereits Bots ab $2,500 plus monatli-

cher Betreuungspauschale an. [10] Bald könnten

somit Apps die PR für virtuelle Popstars überneh-

men, die Songs darbieten, die von künstlichen In-

telligenzen geschrieben wurden und zu denen Bots

in den Netzwerken erregte Diskussionen führen.

Derzeit mögen Bots zwar noch eine Randnotiz

sein, bei der das Interesse der Programmierer die

Nachfrage seitens der Konsumenten deutlich über-

steigt. Doch wird sich das spätestens dann ändern,

sobald die Industrie die erste „Killer-App“ vorstellt.

Schon jetzt zeigen sich viele von den noch recht be-

scheidenen Möglichkeiten der Bots mehr als ange-

tan. Auch, wenn der Chat Bot der Band Maroon 5

bislang nur sehr einfache Befehle ausführen kann,

sehen Fans darin einen direkten Draht zu der For-

mation: „Alleine schon, weil du Maroon 5 in dei-

nem Messenger hast, fühlst du dich der Band wirk-

lich verbunden“, so ein Fan. r

[6] https://bit.ly/2KbVDNB; [7] https://rol.st/2v3PPAW; [8] https://bit.ly/2lClkv8; [9] https://bit.ly/2v0j3AA; [10] https://nyti.ms/2nNVGFG

BEATKULTURDigitale Kultur: Social Bots

8 Beat 10 | 2018

Navigator: Best of Beat # 154Der rote Faden: Schnellstart!Seit 13 Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem durch die enge

Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte Aufbauen von Ideen

und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser Ausgabe und erlaubt den

Blick aufs große Ganze.

Test: Sequential Prophet XDer Prophet X ist ein Hybrid-Synthesizer mit zwei digitalen und zwei Sample-Oszillato-

ren, die ihre Signale – acht Stereo- oder 16 Mono-Stimmen – durch ein analoges Filter

schicken. Offensichtlich ein Best-of aus Dave Smith’ bisherigem Schaffen. Und mögli-

cherweise auch sein Meisterstück. Seite 78

Studio Insights: Gui BorattoDer DJ, Produzent und Universalgelehrte Gui Boratto veröffentlicht „Pentagram“, sein atem-

beraubendes neues Studioalbum. Beat traf den brasilianischen Techno-Maestro inmitten

seiner unzähligen Musik machenden Maschinen. Seite 51

Gratis: Ueberschall Elastik 3Seit jeher gilt Elastik als DAS Kreativwerkzeug, wenn es um das Arbeiten mit Loops und

Construction Kits geht. In Version 3 begeistert das Tool vor allem mit seiner durchdachten

Re-Tune-Funktion, mit der sich nun Loops verschiedener Stile und Tonlagen frei kombinieren

lassen. Damit Beat-Leser sich von den neuen Funktionen in der Praxis überzeugen können,

spendiert Ueberschall exklusive 1,5 GB Sound-Content, satte 570 Loops, die man nach Her-

zenslust verbiegen kann. Seite 40

Entdeckt: JazzanovaMit ihrem Debüt „In Between“ setzte Jazzanova der Broken-Beat-Szene ein Denkmal. Seitdem haben

sich die Produzenten musikalisch diversiiziert und sind in ein neues Studio umgezogen. Auf „The

Pool“ bewegen sie sich erneut in eine andere Richtung, verschmelzen Hip-Hop und Trip-Hop, P- und

G-Funk sowie Soul. Ein Album, das Fragen aufwirft. Seite 36

Digitale Kultur: Social BotsSchon heute verändern smarte Apps und Social Bots die digitale Landschaft, von der Politik

bis hin zur Wirtschaft. Auch die Musikbranche wird von Bots ordentlich durchgeschüttelt.

Dabei gibt es durchaus Risiken – aber auch ernste Gefahren. Seite 38

INBEATNavigator

Page 9: CONTROL - presseundbuch.de fileGRIPS AUS REASON BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 1 54 / 10-20 18 AUF DVD STUDIO ONE 4 PRIME * KREATIV-DAW ZUM DOWNLOAD * Oneinl
Page 10: CONTROL - presseundbuch.de fileGRIPS AUS REASON BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 1 54 / 10-20 18 AUF DVD STUDIO ONE 4 PRIME * KREATIV-DAW ZUM DOWNLOAD * Oneinl

10 • Beat 10 | 2018

Magazinvon K. Chonishvili, M. Scherer, A. Bota-Weber

Fakten | Meinung | News | Produkte

StageLinQ erweitert Nach der Zusammenarbeit mit „Timecode“-Software bietet StageLinQ die Mög-

lichkeit, in Verbindung mit den Denon DJ Prime-Serien, Daten an diese Software

Plug-ins zu senden, sodass jeder Aspekt einer Performance, wie Musik, Licht-

und Video-Efekte, koordiniert gesteuert wird. Die Kombination aus Denon DJs

Prime-Hardware und StageLinQ SoundSwitch sowie Resolume-Software rückt

den Standard in der DJ- und VJ-Welt ein Stückchen weiter nach oben.

SoundSwitch gilt weltweit als der Erinder bei der Wellenform-gestütz-

ten DJ-Lichtsteuerung, mit der DJs benutzerdeinierte und automatische Be-

Samples & Plug-ins für alle: studiodrive.deMit studiodrive hat die Beat-Redaktion ein ganz besonderes Online-Angebot

am Start: eine zentrale und kostenlose Sample- & Plug-in-Cloud. Als regist-

rierter Anwender erhält man Zugrif auf eine riesige, stetig wachsende Biblio-

thek an hochwertigen Teaser-Packs, Samples und Plug-ins. Durch die über-

sichtliche Kategorisierung indet man schnell den gewünschten Sound. Und

als Beat-Abonnent kann man das Portal in vollem Umfang nutzen und proi-

tiert zusätzlich von zig Gigabyte Exklusiv-Content.

www.studiodrive.de

Beat auf Youtube: Was ist MPE?Kennen Sie schon unseren Youtu-

be-Kanal? Dort inden Sie über 60

Videos, in denen unser Kollege Kai

Chonishvili mehrmals wöchentlich

jede Menge Tipps und Kniffe zu

Produktion, Recording, Soundde-

sign, Videostreaming und vielen weiteren hemen verrät. Innerhalb kürzester

Zeit ist der Kanal auf mehr als 1.100 begeisterte Abonnenten angewachsen, wel-

che die Videos leißig schauen. Kai freut sich über jeden einzelnen und nimmt

auch Videowünsche herzlich gern entgegen. Schauen Sie doch auch mal rein.

In seinem aktuellen Beitrag widmet er sich dem neuen Standard MPE, mit

dem sich neben den üblichen Performance-Parametern wie Velocity, After-

touch oder Pitchbend zahlreiche neue polyphone Ausdrucksmöglichkeiten

wie Glide, Strike, Slide, Pressure oder Lift für ein lebendigeres Keyboard-Spiel

übertragen lassen.

youtube.com/BeatMagazin

M-AUDIO aktualisiert KeystationDie neuen Modelle Keystation 61 MK3, Keystation 49 MK3 und Keystation

Mini 32 MK3 bieten umfangreiche Steuerungsoptionen, welche den Work-

low des Spielers verbessern sollen. Alle Keyboards sind anschlagdynamisch,

haben ein kompaktes Design und werden mit einem umfangreichen Soft-

ware-Paket ausgeliefert. Über die integrierten Bedienelemente zur Aufnahme,

Oktav-Umschaltung, Pitchbend, Modulation und Lautstärkeregelung kann

ein Spieler, ohne die Maus oder Touchpad zu berühren, spielen und aufneh-

men. Die beiden größeren Modelle bieten zusätzlich eine vollständige Trans-

portsteuerung und einen Sustain-Pedaleingang (zum Beispiel für das M-Au-

dio SP2). Darüber hinaus hat der Hersteller dem Keystation 61 MK3 einen

5-pin MIDI-Ausgang zum Anschluss an Synthesizer, Drum Maschinen usw.

und eine semi-gewichtete Klaviatur spendiert. Dank USB-Stromversorgung

sind die Keyboards auch ideal für unterwegs geeignet.

www.m-audio.de

leuchtungen und Licht-Shows nahtlos in ihr DJ-Set integrieren können. Im

April 2018 wurde SoundSwitch von Denon DJ übernommen.

Resolume ist ein Instrument für VJs, AV-Performer und Video-Artists, das

alle Medien und visuellen Efekte des DJs an einem Ort vereint und es so ein-

fach macht, explosive und spontane Visuals zu erstellen. Resolume ist ein-

fach zu bedienen und es gibt keine unnötige Fummelei oder Suche nach den

richtigen Clips oder Efekten. DJs können ihre Visuals ganz einfach kreieren!

www.denondj.com