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Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
CANCER CAREComprehensive Cancer Center
Wolfgang Hofer
Oberpfleger Innere Medizin I
Intensivbehandlungsstationen Ost
Notfallmedizin, Transfusionsmedizin
Vizepräsident AHOP
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
CANCER CAREComprehensive Cancer Center
Onkologische Pflege Zahlen
Heute
Morgen
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010 (1985) Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Krebsinzidenz:
Frauen 17630 (15711)
Männer 19103 (13623)
Gesamt 36931 (29334)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Inzidenz nach Lokalisation
Frauen:
Brustdrüse: 5058
Verdauungsorgane: 3994 (33% Dickdarm)
Genitalorgane: 2216
Männer:
Verdauungsorgane: 5096
Genitalorgane: 4925 (91% Prostata)
Atmungsorgane: 2985 (89% Bronchien, Lunge)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010 (1985) Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Todesursachen:
Bösartige Neubildungen: 19757 (18837)
Herz-Kreislaufsystem: 33196 (47908)
Insgesamt verstorben: 77199 (89578)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010 Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Prävalenz:
Insgesamt: 293.850 Personen (~3,5%)
Frauen: 154927
Männer: 138923
Leben mit Krebs in Österreich (2010)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010, Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Prävalenz und Zeit nach Diagnose
Frauen: 154927
davon >3Jahre: 21,35% (33073)
3 – 5 Jahre: 17,44% (27025)
6 – 9 Jahre: 18,95% (29366)
10 und mehr Jahre:42,25% (65436)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Statistik 2010, Quelle: Statistik Austria, Krebsregtister
Prävalenz und Zeit nach Diagnose
Männer: 138923
davon >3Jahre: 24,56% (34126)
3 – 5 Jahre: 20,51% (28494)
6 – 9 Jahre: 22,29% (30967)
10 und mehr Jahre:32,63% (45336)
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Interpretation
� Steigende Inzidenz bei längerer Lebenserwartung
� Steigende Überlebensraten
� Steigender Anteil bei Erlebensraten >10 Jahre
Mehr Patienten mit Krebs in den verschiedensten Stadien
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Zahlen im AKH 2010 Quelle: Geschäftbericht 2010 AKH
Aufnahmen (anhand Fallpauschalen)gesamt 103504
Onkologisch assoz. Fälle gesamt: 23341 (23%)Onkologischen Diagnosen: 8671Chemotherapie bei malignen Erkrankungen:13665, Radiotherapie: 1005
24 Stationen mit Krebspatienten
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Pflegerelevanz
Wissensmanagement für
betreuende Pflegepersonen
Betreuungsstrategie für
Krebspatienten
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Pflegerelevantes Wissen - heute
Am Beispiel einer Nebenwirkungen
Nausea - Emesis
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Klassifikation von akuten Nebenwirk-ungen (Common Toxicity Criteria CTC)
Zusammenstellung von M.H. Seegenschmiedt, W. Haase, K. Schnabel, R.-P. Müller/Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung in der Radioonkologie“ (Stand: Juli 1995)
� Geringe/leichte NW (Grad 1) klingen spontan und ohne Tx ab; die geplante onkologische Tx kann ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.
� Mäßige/deutliche NW (Grad 2) sind ambulant und medikamentös gut zu behandeln (z.B. peripher wirksame Analgetika) und verursachenkeine wesentliche Verzögerung, Dosismodifikation (<10%) oder Unterbrechung der geplanten Tx.
� Starke/ausgeprägte NW (Grad 3) führen zur Einweisung ins Krankenhaus und Einleitung intensiver medikamentöser/supportiver Maßnahmen (z.B. zentral wirksame Analgetika, PEG-Anlage); sie führen oft zu Unterbrechung bzw. Verzögerung oder Dosismodifikation (>10%) der geplanten Tx.
� Lebensbedrohliche NW (Grad 4) führen zur notfallmäßigen Aufnahme ins Krankenhaus und zu intensivmedizinischen oder chirurgischen Intervention; meist kommt es zum Tx-Abbruch, da sonst in kurzer Zeit der Tode eintreten kann.
� Auch fehlende (Grad 0) und letale NW (Grad 5) werden dokumentiert. Im Alltag müssen ausgeprägte und lebensbedrohliche NW besonders sorgfältig im Verlauf und in ihrer Intensität charakterisiert werden.
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
NebenwirkungsmanagementNausea-Emesis Einflussfaktoren (www.onkologie2013.de)
� 1. Physiologische Faktoren(Pharmakokinetik der Chemotherapeutika/Supportiva);
� 2. biologische Faktoren (Einzel-/Gesamtdosis, Fraktionierung, Reparaturkinetik);
� 3. physikalische Faktoren (Strahlenart, Energie, Dosisleistung, Art der RTx);
� 4. kombinierte Faktoren (Interaktion mehrerer onkologischer Tx)
� 5. individuelle Faktoren (Alter, Allgemein- und Ernährungszustand, Komorbidität).
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
BeispielNausea-/Emesis (www.onkologie2013.de)
� Ätiologie und Pathogenese� Erbrechen durch Störungen im Bereich des gesamten
Verdauungstraktes — vom Pharynx bis zum Rektum, einschließlich Leber, Pankreas und Gallenwegen — wie Entzündungen, mechanische Hindernisse oder toxische Reizungen.
� Zentrales Erbrechen: Reizungen des Brechzentrums in der dorsolateralen Formatio reticularis bzw. der Chemorezeptor-Triggerzone (CTZ) in der Area postrema des IV. Ventrikels durch Zytostatika (oder Morphin).
� Psychogenes Erbrechen: Über das limbische System Einflüsse auf Brechzentrum und CTZ. Antizipatorisches Erbrechen bei CTx wird so ausgelöst, die genaue Genese ist noch nicht geklärt (s.u.).
� Zeitliche Differenzierung� Antizipatorisches Erbrechen: Erwartungserbrechen als konditionierte
Erfahrung früherer Tx. Einsetzen vor Tx-Beginn, spricht auf Antiemetika nur bedingt an, i.d.R. durch Psychopharmaka zu beeinflussen, selten ganz zu beherrschen. Der Pat. muss daher schon beim ersten Zyklus vor „schlechten Erfahrungen“ bewahrt werden.
� Akutes Erbrechen: Abhängig von der emetogenen Potenz des Zytostatikums (siehe Tab.), von der Dosis und der Konstitution des Pat. Frauen neigen häufiger zu Erbrechen als Männer, junge Pat. mehr als ältere, und nach langjährigem höherem Alkoholkonsum kann der Brechreiz fast vollständig fehlen. Beginn des akuten Erbrechens ist 1-6h nach Applikation, es hält i.d.R. nicht länger als 48h an.
� Verzögertes Erbrechen: Häufig nach Cisplatin, setzt nach 12–24h ein und hält mehrere Tage an.
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Emetogene Potenz der wichtigsten Zytostatika, Antikörper und molekularen Inhibitoren (lt. ESMO/MASCC Guideline)
Sehr schwachEmetogenität <10%Bevacizumab, Bleomycin, Busulfan, Chlorambucil, Chlorodeoxyadenosin, Cladribin, Erlotinib, Fludarabin, Gefitinib, Hydroxyurea, Lenalidomid, Melphalan, Mercaptopurin, MTX (<100mg/m², Pentostatin, Rituximab, Sorafenib, Thioguanin, Vincristin, Vinblastin, Vinorelbin i.v.
SchwachEmetogenität 10–30%Asparaginase, Bendamustin, Bortezomib, Capecitabin, Catumaxomab, Cetuximab, Cytarabin (<1g/m²), liposomales Doxorubicin, Etoposid, 5-Fluorouracil, Gemcitabin, Lenalidomid, Mitomycin, Mitoxantron, MTX (>100mg/m²), Panitumumab, Pemetrexed, Sunitinib, Taxane, Temsirolimus, Thalidomid, Topotecan
MittelEmetogenität 30–90%Anthrazykline (Mono-Tx), Alemtuzumab, Azacitidin, Carboplatin, Clofarabin, Cyclophosphamid (<1.500mg/m²), Cytarabin (>1g/m²), Ifosfamid, Irinotecan, Ifosfamid, Imatinib, Melphalan, Oxaliplatin, Temozolomid, Trabectedin*,**, Treosulfan, Vinorelbin p.o.
HochEmetogenität >90%Anthrazykline (in Kombination mit anderen Zytostatika, z.B. AC, FEC, TAC, VAIA), Cisplatin, Carmustin (BCNU), Cyclophosphamid (>1.500mg/m²), Dacarbazin (DTIC), Dactinomycin, Pentostatin, Procarbazin, Streptozotocin, jede HD-Tx* lt. ESMO/MASCC Guideline mittel emetogen, nach Erfahrung des Autors eher schwach emetogen** bei Trabectedin Interaktion mit Aprepitant beschrieben,
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
BeispielNausea-/Emesis
Basiswissen über Nausea-/Emesis
Guidelines und Richtlinien
Aufgabe der Gesundheits-
und Krankenpflege
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Kompetenzmodell (ÖGKV)
Bachelor in Pflege, Bachelor of Science nursing
Komplexe fachliche Aufgaben-stellung, Entscheidungs-verantwortung
Registered or licensed nurse
Generalist/in für GuKP
Abschluss qualifizierte Fachkraft, GuKPS, BMS BHS
Arbeitet selbständig innerhalb von definierten Handlungs-parametern
Enrolled, licensed practical nurse
Pflege-assistenz
Innerbetrieb-liche Kurse z.B. in Ausbildungs-
stätten
Einfache Tätigkeiten in beständigen Situationen
Nursing support worker
Unterstütz-ungskraft
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Kompetenzmodell (ÖGKV)
Master (bolognakonform)
Sorgt für die Erweiterung des Handlungsfeldes sowie für den Fortschritt des Faches Pflege. Clinical Leadership
Advanced Nursing Practice (ANP)
Advanced Nurse Practitioner (ANP)
Aufbauend auf Grundqualifikation
des Bachelors:
Zertifikate, Diplome, postgraduate Ausbildungen
Zusätzlich qualifiziert für:
z.B. Palliativpflege, Intensivpflege, Dialyse, Lehr-und Führungs-aufgaben
CANCER NURSE
Nurse specialist
Spezialist/in für Gesundheits-und Kranken-pflege
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Literatur: Kitzmantel et al.(2009), Dokken, Huber,Stukenkemper und Thoke-Colberg (2005)
� Wissen über Chemotherapie von Patienten wird als eher gering eingeschätzt .
� Informationsbedarf wird nicht durch gezieltes Fragen nachgegangen.
� Die derzeitigen Angebote wurden vielfach als unzureichend empfunden.
� Die Mehrheit äußerte den Wunsch in die Therapieentscheidung einbezogen zu werden
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Literatur: Kitzmantel et al.(2009), Dokken, Huber,Stukenkemper und Thoke-Colberg (2005)
Die positive Wirkung von pflegerischer Information, Wissensvermittlung und Patientenschulung auf somatische Beschwerden und psychosoziale Belastungen wurde in Interventionsstudien bestätigt
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Onkologische Pflege in der Zukunft
Bildung: Basisbildungen
Spezialisierungsgrade
Guidelines
SOP‘s
Standardisierte Patienteninformation
Beratungskonzept
Wolfgang Hofer, CCC 22.01.2013
Cancer nurse
� Aufgaben (Stellenbeschreibung)
� Bildung
� Spezialisierungsgrad: Generalisiert, organspezifisch (breast care)
� Stelle