bach, j.s.- guitar arrangements (i call to thee, lord jesus christ) (höh)

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  • 8/9/2019 BACH, J.S.- Guitar Arrangements (I call to Thee, Lord Jesus Christ) (Höh)

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    J.S.BACHICH RUF ZU DIR,HERRJESU CHRIST

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     J. S. BACH ( 1685-1750 ) „Ich ruf zu dir Herr Jesu Christ“

    Volker Höh, Gitarre(Gitarre von Antonius Müller, Aarbergen, Deutschland 2009)

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    Praeludium C-Dur, aus dem Wohltemperierten Klavier BWV 846 * 02:02

    Air, aus der 3. Orchestersuite BWV 1068 * 04:29

    Allemande, aus der Lautensuite BWV 996 * 02:20

    Bourée e-moll, aus der Lautensuite BWV 996 * 01:35

    Präludium, aus BWV 998 für Laute * 02:43

    Fuge, aus BWV 998 für Laute  06:33

    Allegro D-Dur, aus BWV 998 für Laute  02:36

    Sarabande, aus Partita BWV 1002 für Violine * 03:47

    Double, aus Partita BWV 1002 für Violine * 02:14

    Bourée, aus Partita BWV 1002 für Violine * 03:22

    Double h-moll, aus Partita BWV 1002 für Violine * 03:25

    Prélude, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute  04:58

    Loure, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute  04:09

    Gavotte en Rondeau, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute * 03:28

     Menuett I,II,I, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute  04:35

    Bourée, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute  02:06

    Gigue, aus Suite E-Dur BWV 1006a für Laute  02:19

    Praeludium D-Dur, aus der Suite BWV 1007 für Violoncello * 02:57

    Choralvorspiel „Ich ruf’ zu dir, Herr Jesu Christ“ BWV 639 02:46

    Chaconne d-moll, aus der Partita BWV 1004 für Violine * 14:15

    Choral „Jesu bleibet meine Freude“ aus der  Kantate BWV 147 * 02:57

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     „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“

     Johann Sebastian Bach arrangiert für Gitarre

    „Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben; an Bach glauben jedoch alle“, so

     Mauricio Kagel, deutsch-argentinischer Komponist. Der französische Komponist und

    Organist Félix Alexandre Guilmant schreibt: „Bachs Musik ist beruhigend, sie befriedigt Herz

    und Geist; sie macht den Menschen besser!“

    Die Musik von Johann Sebastians Bach (*21.3.1685 Eisenach - 28.7.1750 Leipzig) berührt,begeistert und fasziniert seit jeher die Menschen aller nachfolgenden Generationen in allen

    Kulturen. Kein anderer Komponist ist heute so sehr Weltbürger wie er! Perfekte handwerk-

    liche Meisterschaft gepaart mit großer Originalität bildet die Basis einer der stärksten musika-

    lischen Aussagen, die je ein Komponist hinterlassen hat.

    „So liegt etwas wie eine Erlösung von der Welt und dem Leben in seiner Musik. Sie weckt in

    uns eine stille, tiefe Heiterkeit, eine Stimmung, die jenseits von Schmerz und Freude liegt. In

    dem Thomaskantor spricht einer der größten Mystiker, die es je gegeben hat, zu den

     Menschen und führt sie aus dem Lärm zur Stille“, sagte der Theologe, Arzt und

    Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer auf einem Vortrag.

    Die Gitarre, das Instrument der leisen Töne, eignet sich in besonderer Weise dazu, diese

     Musik wiederzugeben und uns in die Stille hineinzuführen.

    Bach selbst arrangierte seine Werke für andere Instrumente. Auch seine Zeitgenossen ver-

    suchten ihren jeweiligen Instrumenten gerecht zu werden und übertrugen Bachs

    Kompositionen für Laute recht frei in Tabulatur: „…weil das Instrument es so verlangt….“

    (Robert de Visée). Bei allen Bearbeitungen ist jedoch wichtig, dass die kompositorische

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    durch unterschiedliche Dynamik, Artikulation, Tempi oder auch andere Noten und Tonartendargestellt werden. Diese Einsicht liegt den Bearbeitungen der hier eingespielten Werke fürVioline, Violoncello, Cembalo bis hin zu Orchestersuite und Kantate zugrunde. Die Essenz

    der Musik darzustellen gelingt auch mit weniger Noten.

    Seit Bachs Wiederentdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts wird seine Musik durch eine Vielzahl von Bearbeitungen über alle Stilgrenzen hinweg verbreitet. Die universelle Aussage dieser Musik behält jedoch in jeder Besetzung und in jedem Arrangement ihre ursprüngliche, die Menschen anrührende Wirkung. Bestätigt wird dies von der Aussage Albert Schweitzers: „Im

    Grunde erschuf Bach alles für ein ideales Instrument“.

    Bereits 1877 arrangierte Johannes Brahms 1877 für die Pianistin Clara Schumann, die sich dierechte Hand verletzt hatte, eine Version von Bachs Chaconne für die linke Hand. Überwältigtbemerkte er dazu: „Die Chaconne ist mir eins der wunderbarsten, unbegreiflichsten

     Musikstücke. Auf ein System, für ein kleines Instrument schreibt der Mann eine ganze Welt von tiefsten und gewaltigsten Empfindungen. Wollte ich mir vorstellen, ich hätte das Stückmachen, empfangen können, ich weiß sicher, die übergroße Aufregung und Erschütterunghätte mich verrückt gemacht.“

     Mir persönlich gefällt die Vorstellung, dass dieses Stück eine Art Tombeau, eine Huldigung

    und ein Grabgesang für Bachs erste Frau Maria Barbara sein könnte, die 1720 verstarb,während er mit seinem Dienstherrn zur Kur in Karlsbad unterwegs war. Als er zurückkehrte,war sie schon begraben. In 13 Ehejahren hatten sie sieben Kinder, drei starben im erstenLebensjahr. Sie führten ein intensives gemeinsames Leben. Jede Variation des Grundthemas -welches symbolisch für den Bund der Ehe steht - bezieht sich gleichsam auf gemeinsamDurchlebtes, Erlittenes und Geglücktes und so erschließt sich ein emotional tief bewegender

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    Bachs Musik bietet eine perfekte Leinwand, auf die jedermann die unterschiedlichen Farben

    seiner Gefühlswelt auftragen kann. Sie ermöglicht es jedem, sich in ihr wiederzufinden, zu

    spiegeln und sich mit ihr zu entwickeln. „Er schuf die gelehrteste und zugleich am tiefsten

    durchseelte Musik“, schrieb Ernst Bloch. Für Pablo Casals war Bach die „Quintessenz“, für Max Reger „Anfang und Ende aller Musik“. Goethes Freund Carl Friedrich Zelter: „Bach ist

    eine Erscheinung Gottes: klar, doch unerklärbar.“ Hermann Hesse: „Diese Musik ist Tao“. Der

    Geiger, Dirigent und Komponist Joseph Joachim: „Wie ein Urquell der Größe und Güte

    mutet uns seine Musik an. So kehren wir in Leid und Freud immer andachtsvoll zu ihm

    zurück, und es ist ein Segen, dass immer weiteren Kreisen die Möglichkeit wird, das

    Gesundende seiner Macht auf sich wirkend zu fühlen“.

    Die Dichterin Rose Ausländer schrieb: „Bach, mein Blutstrom zum Himmel“ - und dieser

    Himmel und sein Gott waren Bach die Grundlage all seines Schaffens: Musik betrachtete Bach

    als „von Gottes Geist angeordnet“ - „J.J.“ -  Jesus juva, Jesus hilf! - mit diesen Initialen begann er

    seine Werke, und am Ende notierte er auf jedes seiner Notenblätter: „S.D.G.“ - Soli Deo Gloria,

    einzig zur Ehre Gottes . Er schrieb: „Bey einer andächtigen Musique ist allezeit Gott mit seiner

    Gnaden Gegenwart“.

    Und diese „Musique“ ist für uns heute immer noch und immer wieder wie ein offenes Fenster,

    das unser Bewusstsein und unsere Gefühlswelt erweitert. In ihr finden wir Frieden vergleich-

    bar dem Besuch in einem Gottesdienst. Und dieser Frieden verändert uns und unsere Welt.

    Volker Höh

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    Präludium C-Dur BWV 846

    Dieser schöne Satz ist eines der bekanntesten Stücke von Johann Sebastian Bach. Es leitet den

    berühmten Zyklus von Präludien und Fugen in allen Dur- und Molltonarten ein, dessen früheSkizzen bis etwa 1720 zurückreichen. Die Hauptarbeit an dem großen Werk wurde wohl um1740 geleistet. Der Satz folgt dem Spielfigurentypus: Ein einziges Akkordbrechungsmodelldurchzieht und prägt das Stück. Sein real fünfstimmiger Satz lässt in der Oberstimme einezarte Melodie aufscheinen; Charles Gounod bearbeitete es zu seinem berühmten “Ave Maria”.Das  Präludium (= Vorspiel) lebt von der harmonischen Spannung des durch einige

    Dissonanzen belebten Satzes.

     Air BWV 1068

    Eine  Air  (oder  Aria) war im Barock ein gesanglich angelegtes Instrumentalstück ohne

    Tanzbindung, jedoch meist wie ein Tanz zweiteilig mit Wiederholungen angelegt. Bachbenutzte diese Form nur selten, in diesem Fall handelt es sich um den 2. Satz aus seinerOrchestersuite D-Dur. Über gleichmäßig dahinschreitenden Bassachteln erklingt eine, biswei-len auch ausgezierte, elegische Melodie mit innigstem Ausdruck. In der Originalbesetzungreduzierte Bach das ansonsten auch mit Bläsern besetzte Orchester auf die Streicher und denGeneralbass.

     Allemande und Bourée BWV 996

    Diese beiden Tanzsätze entstammen einem Frühwerk Bachs für das “Lautenwerck”, einemTasteninstrument, welches den Klang der Laute nachahmen sollte. Die Allemande (= deutscherTanz) ist ein ruhig dahinfließender, latent dreistimmiger Satz im italienischen Stil.

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    Die Bourée ist französischen Ursprungs, weist aber in ihrer Melodik und dem gleichförmigen

    Rhythmus starke italienische Prägung auf. Das zweistimmige Stück in geschmeidig wiegen-

    dem Duktus ist fast ständig in Gegenbewegung komponiert; sein prachtvolles Thema macht

    es zu einem der beliebtesten Instrumentalstücke Bachs.

    Präludium, Fuge und Allegro BWV 998

    Die Satzfolge von  Präludium, Fuge und Allegro ist in Bachs Werk einmalig. Man hielt es lange

    für ein Fragment, bis das vom Meister selbst geschriebene Manuskript („Pour la luth ò

    Cembal) wieder aufgefunden wurde. Es wurde zwischen 1740 und 1745 in Leipzig geschrie-ben, gehört also zum Spätwerk. Es weist ungewöhnlicherweise - vor allem in der Fuge - Züge

    des Empfindsamen Stils auf, den Bach nur ganz selten pflegte. Hier ist er also für seine

    Verhältnisse recht modern. Ganz anders als in der zeitgleich begonnenen Kunst der Fuge ist der

     polyphone Anspruch hier eher gering.

    Das Anfangsmotiv des im wiegenden 12/8-Takt geschriebenen  Präludiums nimmt die

    Konturen des Fugenthemas vorweg und besteht nur aus Akkordbrechungen mit gelegentli-

    chen Durchgangs- oder Wechselnoten. Es wird mehrmals in verschiedenen Tonarten wieder

    aufgegriffen, in der Coda sogar wieder in der Anfangstonart.

    Die streng symmetrisch konzipierte  Fuge  ist eine sogenannte Da-Capo-Fuge, der erste Teilwird komplett wiederholt. Das für Bachs Verhältnisse sehr schlichte und kurze Thema wird

    konventionell durchgeführt und dann frei weiter verarbeitet. Der streng geführte erste

    Durchführungsteil kontrastiert sehr deutlich mit dem im präludierenden Duktus, fließenden

    Sechzehnteln geschriebenen Mittelteil. Dieser bringt nur wenige Themenzitate, aber mit kon-

    trapunktischen Künsten wird auch der Spiegelkrebs des Themas - er wurde auch schon zur

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     jedoch, wohl vor allem aus Rücksicht auf die Spielmöglichkeiten der Laute, als eher schlichtanzusehen. Interessant ist der motivische Bezug von Takt 17-20 zum dreistimmigen Ricercareaus dem Musikalischen Opfer.

    Der brillante, zweiteilige Allegro-Schlusssatz beginnt mit einer absteigenden Tonleiter nacheiner Sechzehntelpause, er erinnert durch sein ständiges Laufwerk von ferne an denSchlusssatz der Sonate für Flöte und Klavier BWV 1031. Das Thema nimmt damit Bezug auf denzweiten Teil des Fugenthemas. Mit dem Beginn des zweiten Teils wird auch der Themenkopf der Fuge zitiert. In Metrum und Tempo steht das Allegro einer italienischen Giga sehr nahe.

    Auch hier ist der polyphone Anspruch eher gering, nur gegen Ende werden die Basstöne inAchteln geführt und die vorherrschende Zweistimmigkeit zu einer echten Mehrstimmigkeiterweitert.

    Sarabande, Double, Bourée, Double BWV 1002

    Die Sätze entstammen der ersten Partita in h-Moll, einer Folge von Tanzsätzen für Violinesolo. Die Partita hat kein Präludium, sondern weist nur die vier klassischen Suitensätze (stattder Gigue eine Bourée) auf. Diesen wurde originellerweise jeweils ein Double beigegeben.Dieses Variationsverfahren hat Bach zwar häufiger auf einzelne Sätze, niemals sonst aber auf ein gesamtes Werk angewandt. In der h-Moll-Partita haben die Doubles eine gemeinsame

    Ausrichtung: sie bestehen alle aus rhythmisch durchlaufenden, gleichmäßigen Figurationen -man beachte, wie Bach solche Bewegung stets unkonventionell phrasiert - so dass das Double gegenüber dem Original wie eine Vereinfachung erscheint.

    Bach schrieb diesen noch stark an der französischen Tanzsarabande orientierten Satz imfließenden Duktus des italienischen Stils. Man könnte hier von einem Musterbeispiel des ver-

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    als andere Sätze für Violine solo, auch deshalb, weil Bach einen vollen drei- bis vierstimmigen

    Satz schreibt. Er ist harmonisch besser erfassbar als die in Linien aufgelösten Akkorde der

    nachfolgenden Doubles. Die h-Moll-Sarabande gehört, auch wegen ihrer eingängigen, ausge-

    wogenen Melodik, seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Sätzen im Gitarrenrepertoire.

    Die entschlossen und zupackend wirkende  Bourée  ist im italienischen Stil komponiert. DieStilisierung des ursprünglichen Satzes, der jetzt nur noch „in der Art einer Bourée“ zu spielen

    ist, erlaubt Bach mehr Freiheiten in der Periodenbildung oder bei der Gestaltung der Auftakte.

    Bemerkenswert ist der vollstimmige Beginn mit einem auffälligen Quartmotiv; Bach behält

    diese Vollstimmigkeit jedoch nicht bei, über weite Strecken ist das Stück latent zweistimmig.Ungewöhnlich ist das Zitat des Beginns in den Schlusstakten des Satzes.

    Suite E-Dur BWV 1006a 

    Die Suite E-Dur  ist eine Bearbeitung der dritten Partita für Violine Solo BWV 1006. DieInanspruchnahme für die Laute ist strittig, immerhin existiert eine eigene Handschrift Bachs,

    allerdings ohne Instrumentenangabe. Die Suite beginnt mit dem prächtigen Präludium, einem

    ausladenden Konzertsatz. Es folgen fünf Tänze, von denen nur der Schlusssatz zu den

    Standardtänzen der Zeit gehört. In bunter Folge sind Stücke im italienischen Stil (Präludium,

    Gavotte en Rondeau, Gigue) und in französischer Ausprägung (Loure, Menuette, Bourée)

    aufgereiht, mitunter sind die Grenzen auch fließend: ein typisches Beispiel für den spätba-rocken Synthesestil. Die Tänze selbst sind zwar stark stilisiert, man kann den zugrunde lie-

     genden Tanzcharakter aber noch sehr gut erkennen. Bach selbst scheint diese Komposition

    besonders geliebt zu haben, wie mehrere Einzelbearbeitungen zeigen.

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    Präludium BWV 1007

    Dieser Satz leitet die erste der sechs Suiten für Violoncello solo ein. Das deutlich italienisch

     geprägte, dem Spielfigurentyp folgende, kraftvolle Präludium beginnt mit weiträumigen drei-stimmigen Akkordbrechungen. Wie bei Präludien im Barock üblich, wird in den

    Einleitungstakten mit den drei harmonischen Hauptfunktionen die Tonart vorgestellt und eta-

    bliert. Die Wiederholung der Akkordfigurationen erinnert an das Lautenpräludium BWV 999

    oder auch an das oben erwähnte Präludium aus dem Wohltemperierten Clavier I und unterstreicht

    den ruhigen und zufriedenen Charakter des Satzes.

    Skalenfiguren und Bariolageeffekte ersetzen allmählich den thematischen Hauptgedanken.

    Am Ende des Satzes (T. 37 ff.) setzt Bach über dem Orgelpunkt des Dominantgrundtones die

    eine Oktave komplett ausfüllende chromatische Tonleiter und erreicht so schließlich in einem

    kadenzierenden Quartsextakkord den Höhepunkt des Stückes.

    Ich ruf’ zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639

     Ich ruf’ zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639 entstammt einer ursprünglich auf 146 Sätze geplanten

    Sammlung von Choralvorspielen durch das Kirchenjahr, dem in Weimar entstandenen

    Orgelbüchlein. 46 Sätze wurden letztlich ausgeführt. Es handelt sich hier um einen sogenannten

    Orgelchoral , das heißt, die komplette Melodie wird als Cantus firmus gespielt und vonFigurationen umspielt. Choralvorspiele dienten als Intonationshilfe für den Gemeindegesang

    und gaben durch das - wenn auch wie hier kunstvoll eingebettete - Erklingen der Melodie

    eine Orientierung für die Singenden.

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    Chaconne BWV 1004

    Im 16. Jahrhundert gelangt die Chaconne aus Südamerika nach Spanien und wird dann vom

    italienischen Stil geprägt. Sie durchläuft mehrere Metamorphosen und weist dann in derThematik durch Anklänge an die Rhythmik der Tanzsarabande auch deutliche Einflüsse aus

    Frankreich auf. Die hier vorliegende Chaconne (bei Bach: Ciaccona) ist einer der großartigsten

    Sätze der abendländischen Musik. Bach komponierte sie vor 1720 für Violine Solo, sie bildet

    den Schlusssatz der Partita d-Moll.

    Der erste Bachbiograph Johann Nikolaus Forkel berichtete 1802, Bach habe die Komposition von Variationen der stets gleichbleibenden Harmonie wegen für eine undankbare Arbeit

     gehalten. Neben den G oldberg-Variationen und der Orgelpassacaglia in c-Moll ist die Chaconne 

    eines der glänzendsten Beispiele für Bachs Meisterschaft, ein schlichtes, diatonisch absteigen-

    des Thema mit einem solch hohen Grad an tiefen Gedanken zu füllen.

    Formal ist der Satz in drei große Teile zu gliedern. Zwei ungleich lange Mollabschnitte

    umschliessen den lichten Durteil. Die 34 Variationen (plus Thema am Anfang und Ende) sind

    über ein variiertes und diminuiertes Bass-Schema komponiert, zahlreiche Variationen sind

    Kurzvariationen: sie nehmen nur die halbe Dauer der üblichen acht Takte ein.

    Die Variationen sind durch den auftaktigen Charakter des doppelläufigen Themas stets mit-einander verknüpft, der Schluss einer Variation ist also jeweils der Beginn einer Neuen. Dies

     vermeidet den Reihungscharakter und die sich sonst rasch einstellende Kurzatmigkeit solcher

    Variationsmodelle.

    Andrès Segovia hat dieses Stück in den 1930er Jahren als erster Gitarrist in sein Repertoire auf-

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     genommen. Er erzielte damit einen glänzenden Erfolg und legte mit den Grundstein dafür,

    dass Bach heute zu den meistgespielten „Gitarrenkomponisten“ zählt.

     Jesu bleibet meine Freude BWV 147

     Jesu bleibet meine Freude aus der Kantate BWV Nr. 147 ist einer der großen „Hits“ im

    Bachrepertoire. Es handelt sich um den Schlusschoral aus der Kantate Herz und Mund und Tat 

    und Leben, die zum 4. Advent geschrieben wurde. Bach schrieb ihn in der vorliegenden Form

    1723 in Leipzig, er schließt sowohl den ersten als auch den zweiten Teil der Kantate, mit

     jeweils anderem Text, ab. Der schlichte vierstimmige Vokalsatz erklingt in der Kantate zeilen-weise eingebettet in einem ausgedehnten Orchestersatz. Der Affekt ist pastoral, neben dem

    eigentlichen Cantus firmus vor allem hervorgerufen durch eine wiegende Streicherbewegung.

    Gerd-Michael Dausend 

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    Volker Höh, Gitarre

    Volker Höh ist einer der vielseitigsten deutschen Gitarristen. Als Solist, mit Orchestern und

    in kammermusikalischen Besetzungen ist er - auch als Kulturbotschafter für das GoetheInstitut - auf den internationalen Konzert- und Festivalbühnen zu Hause.

    Seine von der Fachkritik prämierten CD-Produktionen zeugen von stilistischer Vielfalt und

    differenzierter Klangästhetik. Diese setzen, wie seine Konzertprogramme, thematische

    Schwerpunkte und schlagen einen Bogen von der zeitgenössischen Musik über das klassische

    Repertoire mit historischen Instrumenten bis hin zur spanisch-lateinamerikanischen Musik.

    Regelmäßige Rundfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren seinen künstlerischen Rang

    ebenso wie zahlreiche ihm gewidmete Werke renommierter Komponisten. Er ist auf CD- und

    Film-Produktionen u.a. des RSO Frankfurt mit Dirigenten wie Michael Gielen, Eliahu Inbal,

    Dmitrij Kitajenko und Marcello Viotti zu hören.

    1959 in Altenkirchen/Pfalz geboren, studierte Volker Höh an den Hochschulen in Koblenz

    und Münster. Ergänzende Auslandsstudien führten ihn zu Julian Bream, Leo Brouwer, Alberto

    Ponce, José Tomas und dem Pianisten György Sebök. Er wurde mehrfach mit Stipendien und

    Förderungen ausgezeichnet. Das von ihm gegründete Gitarrenensemble „cantomano“ ist

    Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe.

    Neben seinen Lehraufträgen an der Universität Koblenz und am Landesmusikgymnasium

    Rheinland-Pfalz in Montabaur arbeitet er als Herausgeber und Autor für Verlage und

    Fachmagazine sowie als Juror und Dozent auf internationalen Wettbewerben und Festivals.

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     „I call to Thee, Lord Jesus Christ“

     Johann Sebastian Bach on the Guitar 

    „Maybe not all musicians believe in God, but they all believe in Bach,“ thus spoke Mauricio

    Kagel, German-Argentinian composer, and the French composer and organist Félix

    Alexandre Guilmant writes: „Bach’s music calms, it brings peace to heart and soul, it impro-

     ves humanity!“

     Johann Sebastians Bach’s (*21st March 1685, Eisenach - 28th July 1750, Leipzig) music touchesus, inspires and fascinates people of all times and cultures. No other composer has become

    with his music such a citizen of the world as he! Perfect technical mastery wedded to great

    originality form the basis of one of the most powerful musical statements ever made by a com-

     poser.

    „There is something in his music like a deliverance from the world and from life. It wakes inus a quiet, deep, happy serenity, a mood beyond pain or joy. The Thomaskantor  speaks to us

    as one of the greatest mystics of all time, leading us out of noise and into stillness“, said the

    theologian, doctor and Nobel Peace-Prize winner Albert Schweitzer in a lecture.

    The Guitar, an instrument of quiet tones, is perfectly adapted to the reproduction of this

    music and can lead us into that stillness. Bach himself arranged his own music for differentinstruments. His contemporaries tried to remain true to their own instruments and arranged

    the lute suites freely in tablature „... because the instrument demands it ...“ (Robert de Visée).

    It is important in any arrangement to preseve the original compositional idea. The musical

    message can however be represented by differing dynamics, articulation, tempi, or even diffe-

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    for violin, cello or cembalo up to orchestra-suites and cantatas. It is possible to represent the

    essence of the music with fewer notes.

    Since the rediscovery of Bach in the mid-19th century his music has been made playable foreveryman, in every style. One relies on the universality of the music, which keeps its original

    effect in any instrumentation or arrangement. This is confirmed by Albert Schweitzer’s com-

    ment „Basically Bach wrote everything for a single ideal instrument.“

    So it was that Brahms arranged the Chaconne in 1877 for the piano, left hand, for Clara

    Schumann, who had injured her right. He remarked, overwhelmed: „The Chaconne is for meone of the most wonderful, unfathomable pieces of music. Using only one pentagramme, and

    a small instrument, the man writes a whole world of the deepest, most powerful feelings. If I

    were to imagine I had written that piece or conceived it myself, I am certain that the excessi-

     ve excitement and agitation would have driven me insane.“

    Here I am personally attracted by the idea that this piece might be a type of tombeau, a homa-

     ge and lament for Bach’s first wife Maria Barbara who died in 1720 whilst her husband was

    taking the waters in Karlsbad with his employer. On his return from there he found her alre-

    ady buried. In thirteen years of marriage they had seven children, of whom three died before

    reaching their first birthday. The couple led a full life together. And each variation of the

    theme - which can stand for the state of marriage - represents things mutually experienced,suffered, enjoyed! Thus might such an incredibly emotional picture-book of a life in music

    come into being.

    Everyone can project himself and his or her feelings in the most differing facets and colours

    into the music of Bach. There anyone can find himself anew, can see himself reflected, can

    allow himself to develop with it. „He created simultaneously the most intellectual and the

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     Max Reger „Beginning and End of all music“. Goethes friend Carl Friedrich Zelter: „Bach is a

     visitation of God: clear, nonetheless inexplicable.“ Hermann Hesse: „This music is Tao“. The

     violinist, conductor and composer Joseph Joachim: „His music seems to us like an ancient

    fountain of greatness and goodness. Thus do we come back devotionally to him in pain andin joy, and it is a blessing that more and more enjoy the chance to feel the healing of his

     power.“

    The poet Rose Ausländer wrote: „Bach, my bloodstream to heaven“ and this heaven and God

    were for Bach the basis of all he wrote: Bach considered music as „ordered by God’s Spirit“ -

    „J.J.“ -  Jesus juva, Jesus help! - with these initials he began all his works, and at the end he notedon all the pages „S.D.G.“ - Soli Deo Gloria, All honour only to God . He wrote: In devotional music

    God and His mercy are always present.

    And this „Musiqueì is for us still and always like an open window extending our concious-

    ness and our emotions. In it we find the peace of a church service. And this peace changes usand our world.

    Volker Höh

    Translation: David P. Graham

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    Prelude in C major BWV 846

    This beautiful movement is one of Johann Sebastian Bach’s most well-known pieces. It lies at

    the opening of the famous collection of preludes and fugues in all major and minor key-sig-natures, early sketches of which go back to 1720. Most of the work on this mammoth project

    was finished by 1740. The piece is shaped by an arpeggio movement running throughout. The

    true five-part harmony allows a delicate melody to be heard in the upper voice: Charles

    Gounod arranged it as his famous „Ave Maria“. The Prelude lives from the harmonic tensions

    and dissonances within the musical text.

     Air BWV 1068

    In Baroque times, an Air (or Aria) was an instrumental piece in the form of a song, without

    dance-elements, nonetheless as in a dance written in two repeated parts. Bach used this form

    rarely, here it is the second movement of the D major Suite for Orchestra. Above regular qua-

     ver bass stepping sounds an intense, elegiac melody, sometimes decorated. In the original

    Bach used only strings and figured bass without the usual winds.

     Allemande and Bourée BWV 996

    These two dance movements come from an earlier work of Bach’s for the Lautenwerck, a key-board instrument which imitated the sound of the lute. The  Allemande (German dance) is a

     gently flowing, latently three-part movement in the Italian style. The  Bourée is of French ori-

     gin but shows considerable Italian influence in the melodic line and repeating rhythm. This

    two-part piece in smooth rocking movement is almost entirely written in contrary motion; its

    grandiose theme makes it one of Bach’s most loved instrumental pieces.

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    Prelude, Fugue and Allegro BWV 998

    The grouping Prelude, Fuge and Allegro occurs only once in Bach’s work. It was long considered

    a fragment until the master’s handwritten manuscript ( „Pour la luth Ú Cembal“ ) was found.Composed between 1740 and 1745 in Leipzig, it belongs to the late works. Unusually, it shows

    especially in the Fugue traces of the sensitive-style, which he rarely used. That makes him here

    quite modern. The importance of polyphony is here low in comparison to the  Kunst der Fuge,although they were written contemporaneously.

    The opening motif of the rocking, 12/8  Prelude foreshadows the contours of the fugue themeand is made up of broken chords with occasional passing notes or changing notes. It appears

    in various keys, in the original for the coda.

    The strictly symmetrical Fugue is a so-called Da Capo Fugue , the first part is repeated complete.The theme, for Bach short and unadorned, is first developed conventionally, later worked

    more freely. The first strict part of the development contrasts clearly with the prelude-like flo-

    wing semiquavers of the central section. Here the theme is quoted rarely, but in artful coun-

    terpoint its retrograde inversion is worked into the texture. On the whole this fugue is fairly

    uncomplicated, certainly because it takes into account the technical possibilites of the lute. In

    bars 17-20 we find an interesting motivic reference to the tree-part Ricercar  of the  Musical 

    Offering .

    The spectacular two-part Allegro finale begins with a falling scale after a semiquaver rest and

    with its continuous movement reminds us distantly of the last movement of the Sonata for Flute  and Piano BWV 1031. The theme is related to the second part of the fugal theme. As thesecond part begins the first part of the fugue’s theme is quoted. In measure and tempo the

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    Allegro is very close to the Italian Giga. Here too the polyphonic aspect is less important, onlytowards the close do the bass notes move in quavers and the predominant two-part writingbecomes true polyphony.

    Sarabande, Double, Bourèe, Double BWV 1002

    These movements originate from the first Partita in B minor, a succession of dance pieces forsolo violin. The Partita has no prelude, only the four classical suite movements (with a BourÈein place of the Gigue). These were complemented in an original way by Doubles, a variation-

    technique used by Bach in single movements but never until here in a complete work. In theB-minor Partita the Doubles are all similarly structured, with rythmical, evenly-running figura-tions (notice Bach’s unusual phrasing) which make them seem more like simplifications of theoriginals.

    Bach wrote the first piece, strongly reminiscent of the French Dance Sarabande, in the flowingItalian style. One could almost speak of a perfect example of mixed taste. The Sarabande ismuch easier listening than other pieces for solo violin because, amongst other reasons, Bachwrote it in full three to four part harmony. The piece is harmonically easier to understand thanthe lines of broken chords in the following Double. With its catchy, well-balanced melody theB-minor Sarabande belongs to the best loved pieces in guitar repertoire.

    The determined, hands-on-sounding Bourée is written in the Italian style. Bach’s re-definitionof the original piece, now only to be played „like a Bourée“, allowed him more freedom inthe shaping of periods or the crafting of upbeats. The full-sounding beginning with strikingfourths-motif is remarkable; Bach doesn’t keep up this fullness, the piece remains latentlytwo-part over long passages. The quotation from the beginning during the final bars is novel.

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    Suite in E-major BWV 1006a 

    The Suite in E-major  is a reworking of the third Partita for solo violin BWV 1006. The lute’s

    claim to the piece is moot, at least there is a handwritten manuscript by Bach, but that unfor-tunately does not name an instrument. The Suite begins with the glorious Prelude, an exten-

    sive concert-piece. Following this are five dances, of which only the last belongs to the stan-

    dard dances of the time. A colourful succession of numbers is heard in the Italian style

    (Prelude, Gavotte en Rondeau, Gigue) and in the French (Loure, Menuette, Bourée), some-

    times the borders are blurred: a typical example of late baroque style-synthesis. Although the

    dances themselves are heavily stylised the basic dance character can be still easily recognised.The many arrangements of singe movements by Bach are proof of his particular affection for

    this composition.

    Prelude BWV 1007

    This movement opens the first of the six suites for solo cello. The powerful, obviously italia-

    nate Prelude with its regular figuration begins with wide three-part arpeggi. As always in baro-

    que preludes, the tonic is first defined and established with the three most important har-

    monic functions. The repetition of the chord-figuration reminds us of the Prelude for Lute

    BWV 999 or of the previously mentioned Prelude from the Well Tempered Clavier I  and underli-

    nes the peaceful and contented character of the piece.

    Scale-figures and bariolage-effects gradually replace the main thematic material. At the end of 

    the movement (bar 37 et seq.) Bach writes a full octave chromatic scale over the dominant

     pedal, thus reaching the climax of the piece at a cadenza on the second inversion of the tonic.

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    I call to Thee, Lord Jesus Christ BWV 639

    BWV 639 comes from the Orgelbüchlein, a collection of choral preludes through the year written

    in Weimar and originally planned to encompass 146 pieces. 46 were actually written. This parti-cular work is a so-called Orgelchoral , where the complete melody is heard as a cantus firmus withaccompanying figurations. Choral preludes helped the congregation with intonation and hea-ring the melody - even when as here artistically worked - gave the singers further assistance.

    Chaconne BWV 1004

    The Chaconne came from South America to Spain in the 16th century and became influencedby the Italian style. It underwent various changes and began to show French influence in thetheme material as well, through echoes of the rhythm of the dance-sarabande. This Chaconne (called by Bach Ciacconna) is one of the most extraordinary pieces of western music. It was com-

     posed in 1720 for solo violin, being the final movement of the Partita in D minor.

    The first biographer of Bach, Forkel, wrote in 1802 that Bach found writing variations a than-kless task due to the unchanging harmonic scheme. Together with the Goldberg-variations andthe Passacaglia for Organ in C minor, the Chaconne is nonetheless one of the most magnificentexamples of Bach’s masterful ability to fill such a simple diatonically falling theme with such

    deep thoughts.

    Formally speaking, the piece can be divided into three. Two sections of unequal length in theminor key bracket the transparent major part. The 34 variations (plus the theme at beginningand end) are on a varied and diminished bass-figure, many variations are short, containing only

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    The variations are always connected by the upbeat character of the double theme (twin four-

    bar harmony), the end of one variation is also the beginning of the next. This avoids sequen-

    tial character and the otherwise common breathlessness of such variation models.

    Andrès Segovia was the first guitarrist to take this piece into his repertoire in the 1930s. This

    tremendously successful idea began a movement which today has made Bach one of the most

    often-performed „Guitar-composers“.

     Jesu bleibet meine Freude (Jesus shall remain my Joy) BWV 147

     Jesu bleibet meine Freude from the cantata BWV Nr. 147 is one of the greatest hits in the Bach

    repertoire. This is the final chorus from the cantata  Herz und Mund und Tat und Leben (Heart 

     and Mouth and Deed and Life), written for the fourth sunday in advent. In the present form

    written in 1723, it closed both the first and second parts of the cantata with different texts.

    In the original the unadorned four-part vocal writing appears sentence for sentence within

    expansive orchestral music. The pastoral feeling comes not only from the actual cantus fir-mus but also from gently rocking string accompaniment.

    Gerd-Michael Dausend 

    Translation: David P. Graham

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    Volker Höh, Guitar

    Volker Höh is one of the most versatile German guitarrists. As a soloist, with orchestras and

    in chamber-music groups he is at home on international and festival stages, often as culturalambassador for the Goethe Institute.

    His CD productions, awarded prizes by specialised critics, show stylistic diversity and variedsound-aesthetics. Like his concert programmes they are thematic and range from contempo-rary music through classical repertoire with historical instruments to Spanish/Latin-American

    music.

    Regular radio and TV recordings document his artistic position just as the many works bywell-known composers dedicated to him. He can be heard on CD and film productions withthe Frankfurt Radio Symphony Orchestra under conductors such as Michael Gielen, EliahuInbal, Dmitrij Kitajenko and Marcello Viotti.

    Volker Höh was born in 1959 in Altenkirchen (Pfalz) and studied ar the Academies of Koblenz and Münster. Further studies took him to Julian Bream, Leo Brouwer, AlbertoPonce, José Tomas and the pianist György Sebök. He has been distinguished with many sti-

     pends and other forms of sponsorship. The guitar-ensemble "cantomano", which he founded,

    has won prizes at national and international level.

    Besides teaching positions at the University of Koblenz and the Music-Grammar-School of Rheinland-Pfalz (Montabaur) he works as editor and author for publishers and technical

     publications and as jury-member and teacher at international competitions and festivals.

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    Volker Höh, Gitarre

    (Gitarre von Antonius Müller, Aarbergen, Deutschland 2009)

    Recording: FFD Hübingen 13.-16.02.2010Engineering + Editing: Günter Münch, Bayreuth

    Artwork & Layout: Torsten Hatt

    Titelbild: Laute spielender Engel von Melozzo da Forli (Freskofragment)

    Foto Volker Höh: Dieter Wegner

    Booklettext: Gerd Michael Dausend, Volker Höh

    Strings: Savarez Corum New CristalNotenausgabe: Bach Guitar Book, Trekel T 6393

    bereits erhältlich:

    6

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    VOLKER HÖH

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