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Open Access an der TU

Wien

09. Oktober 2018

Magdalena Andrae, TU Wien Bibliothek

Fachgruppe Publikationsservices

Was ist Open Access?

The basic idea of OA is simple: Make research

literature available online without price barriers and

without most permission barriers.

Peter Suber: “Open Access”, 2012, S. 8

Das wissenschaftliche

Publikationswesen

Steuern finanzieren

Wissenschaft

Forschende: schreiben & begutachten in Arbeitszeit

Verlage veröffentlichen Forschungs-ergebnisse

Artikel werden von Bibliothek

über Abos zurückgekauft

Rechte-Abtretung an Verlag

= erschwerte Verbreitung

Zugang zu den Forschungsergebnissen damit erschwert

Hohe Kosten aufgrund

Gewinnabsicht von

Wissenschaftsverlagen

Geschichte der Open Access

BewegungRelevante Eckpunkte

• 1991: Einrichtung arXiv

• 2001: Budapest Open Access Initiative

• 2003: Berliner Erklärung (TU Wien: 26.04.2018)

• 2012: Finch-Report verstärkt auf Gold Open Access

Stand heute

• Berliner Erklärung: unterzeichnet von 621 Organisationen

• DOAJ: 12.184 Open-Access-Zeitschriften gelistet (Okt. 2018)

• OpenDOAR: weltweit 3.778 Repositorien gelistet, 47% in Europa

• Verankerung von Open Access an immer mehr Förderorganisationen (FWF, EU) und Hochschulen

Open Science

Knoth, Petr; Pontika, Nancy (2015): Open Science Taxonomy. figshare. Figure, licensed under CC BY 4.0. https://doi.org/10.6084/m9.figshare.1508606.v3

Open Access an der TU Wien

• Open Access Policy seit 19.06.2018

• Kennzeichnung in Publikationsdatenbank

• Evaluation: 50 % der Publikationen aus 2020 sollen 2022 Open Access sein

• Monitoring liegt bei Bibliothek

Zwei Wege – ein Ziel

Gold Open Access

Erstveröffentlichung =

Open Access

Verwertungsrechte

verbleiben bei

AutorInnen

Green Open Access

„Selbstarchivierung“,

Zweitveröffentlichung

= Open Access

In Repositorien

Version und Sperrfrist

lt. Verlag

Gold Open Access

• Direkte Veröffentlichung in einem Open-Access-

Medium (Zeitschrift, Buch etc.)

• Auszeichnung der Nutzungsrechte mittels

Creative-Commons-Lizenzen

• Finanzierungsmodelle

• Mitgliedermodell, institutionelle Förderung etc.

• APC = Article processing charges

Article Processing Charges

• Zumeist nach dem Corresponding-Author-Prinzip

(ggf. submitting author)

• Directory of Open Access Journals (Stand Okt.18)

• 8.907 verlangen keine Gebühren

• 3.211 (~ 26%) verlangen Publikationskosten

• Informationen zu Publikationskosten: Project

INTACT

Book Processing Charges für Bücher

Die Wahl einer OA-Zeitschrift

• Eintrag in Directory of Open Access Journals

• Verwendung der Seite Think Check Submit

• Liste von Chrissy Prater

• Bibliotheksteam fragen

Sonderform:

Hybrid Open Access (Freikauf)

Open-Access-Artikeln in Subskriptionszeitschriften

• Doppelzahlung durch Abo-Kosten und

Publikationsgebühren =„double-dipping“

Mittelwert f. 2017 (lt. INTACT Projekt):

– Gold: € 1.560

– Hybrid: € 2.410

• Geschäftsmodell bei konventionellen Verlagen

inzwischen weit verbreitet

• Kostensenkung durch proportional sinkende

Subskriptionsgebühren (sehr) vage in Aussicht gestellt,

ist vornehmlich als Verlagsmarketing zu sehen

Rechtliche Absicherung:

Creative-Commons-LizenzenKurz: CC-Lizenzen

• Entwickelt von Creative Commons (CC), einer gemeinnützigen Organisation

• Sollen auf einfache, anschauliche Weise Rechtssicherheit bieten

• Legen unterschiedliche Nutzungsrechte eines Werks fest = unter welchen Bedingungen darf ein Werk genutzt werden

• Davon unbeeinflusst ist das wissenschaftliche Zitat im Sinne einer geistigen Auseinandersetzung, welches sowohl im closed als auch open acess erlaubt ist.

https://creativecommons.org/

Von Verlagen eigens entwickelte Lizenzen (Elsevier User license, IEEEs OAPA) werden nicht empfohlen.

Empfohlen im Sinne der

Berliner Erklärung /

TU Wien Bibliothek

„Creative commons license spectrum“ by

Shaddim is licensed under CC BY 4.0.

Die 6 Creative Commons

Lizenzen im Überblick Namensnennung CC BY

• Zunehmend als Standard etabliert, grundsätzlich frei in der Verwendung

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen CC BY-SA

• Ähnlich CC BY, Weiterverarbeitung muss unter dieselbe Lizenz gestellt

werden. Bsp.: Wikipedia

Namensnennung-Nicht kommerziell CC BY-NC

• Einschränkung „nicht-kommerziell“ ist nicht klar definiert. Die Wahl

macht in Fällen Sinn, wenn Sie das Werk selbst kommerziell nutzen

(drucken…) möchten

• Bsp.: Verhindert Nachdrucke von Werken. Nutzung für steuerfinanzierte

Forschung erlaubt, Nutzung für unternehmensfinanzierte Forschung

nicht erlaubt

Die 6 Creative Commons

Lizenzen im Überblick Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen

Bedingungen CC BY-NC-SA

Namensnennung-Keine Bearbeitung CC BY-ND

• Bsp.: Arbeit darf nicht übersetzt werden; Arbeit darf über gängiges Zitat

hinaus nicht Grundlage von Forschung oder anderer Nutzung sein (z.B.

Abschnitte/Kapitel in Lehrmaterialien)

Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung CC BY-NC-ND

• Restriktivste der sechs Lizenzen, nur die unveränderte, nicht

kommerzielle Nutzung und Weitergabe ist erlaubt

Wie wähle ich eine CC-Lizenz?

• Open Access-Zeitschrift: vorgegeben

• Hybrid Open Access: kleinere Auswahl (Verlags-

Policy)

• reposiTUm:

• Erstveröffentlichung: freie Wahl

• Zweitveröffentlichung: keine bzw. die vom Verlag

vorgegebene

Hilfsmittel: creativecommons.org/share-your-work/

Förderungen der Bibliothek

• Gold Open Access:

• Publikationsfonds

• TU Verlag

• Hybrid Open Access: Verlagsverträge

Publikationsfonds

• 2015 an TU Wien Bibliothek eingerichtet

• Mail an open-access@ub.tuwien.ac.at

• Rückmeldung innerhalb eines Werktages

• Direktzahlung, keine Rückerstattung

• „First come, first served“ - Prinzip

Förderkriterien

Publikationsfonds Artikel erscheint in einer Open-Access-Zeitschrift, die im

„Directory of Open Access Journals“ verzeichnet ist

Angehörige_r der TU Wien ist submitting/correspondingauthor

Publikationsgebühren pro Artikel maximal 2.000 EUR

Hinweis auf Förderung durch die TU Wien & Eintrag in die Publikationsdatenbank

NICHT übernommen wird: Wenn Publikationskosten bereits durch geförderte Projekte

(z.B. durch den FWF) abgedeckt sind.

Freikäufe von Artikeln in subskriptionspflichtigen Zeitschriften mit Open-Access-Option (Hybrid-Zeitschriften)

Verlagsvereinbarungen:

hybrides Open Access

= Open Access-Artikel in Abo-Zeitschriften

• Notwendigkeit

• Übergang zur Umstellung auf Open Access

• „double-dipping“ vermeiden

• Testen von Modellen (Workflows, Verrechnung etc.)

• Gemeinsame Verhandlungen mit österreichischen

Einrichtungen (Kooperation E-Medien Österreich,

kurz: KEMÖ)

Verlagsvereinbarungen:

hybrides Open Access

Kriterien zur Nutzung der Verlagsvereinbarungen:

• Angehörige_r der TU Wien ist submitting/corresponding

author

• Publikationskosten nicht bereits durch geförderte Projekte

(z.B. durch den FWF) abgedeckt

• Hinweis auf Förderung durch die TU Wien & Eintrag in die

Publikationsdatenbank

Tipp: dienstliche Mail-Adresse nutzen bzw. sich im IP-Bereich

der Universität aufzuhalten

Verlagsvereinbarungen

Aktuelle Auflistung aller Verlags-Abkommen siehe:

http://www.ub.tuwien.ac.at/openaccess/foerderung

Monographien / Schriftenreihen:

TU Wien Academic Press

• Professionelle Buchpublikationen für TU-Angehörige

• Publikationsunterstützung bei: Büchern aus der

Forschung bzw. der forschungsgeleiteten Lehre sowie

Conference Proceedings und Dissertationen

• Peer Review

• Auch Möglichkeit zur Gründung von thematischen

Reihen, z.B. für TU-Forschungsschwerpunkte

• Buch erscheint als frei zugängliche E-Publikation und

optional zusätzlich im Print

Green Open Access

Zweitveröffentlichung eines Beitrags einer Subskriptionszeitschrift = bereits „closed access“ publiziert

• Das disziplinäre Repositorium• Institutionsübergreifend, fachlich ausgerichtet

• Recherche-Plattformen: OpenDOAR, re3data(Forschungsdaten)

• Beispiel: PubMed Central

• Das institutionelle Repositorium• Von der Institution betrieben, auf Mitglieder beschränkt

• Beispiel: reposiTUm

Dokumentenserver, Repositorien

Zumeist an Universitäten / Forschungseinrichtungen

zum Zweck der Archivierung von wissenschaftlichen

Materialien betrieben

Dienen auch zur Ablage von „grauer Literatur“

(working papers etc.).

Wozu dienen (institutionelle)

Repositorien?

• Ermöglichen Sammlung & Archivierung von Dokumenten sowie deren (weltweite) elektronische Zurverfügungstellung

• Zentrale Speicherung der Dokumente

• Zitierbarkeit durch Persistent Identifier (DOI, URN)

• Erhöhung der Sichtbarkeit durch die Einbindung in Suchmaschinen

• Erfüllen von Vorgaben der Forschungsförderer

• Langfristige Verfügbarkeit

Was erlauben Verlage?Informationsquellen

• Autor_innenvertrag

• Verlagsseite

• Anfrage an Verlag schicken

• Argumente für Zweitveröffentlichung

• Institutionelle oder Förderer-Policy

• Reichweite-Gewinn für Original durch Open Access

Zweitveröffentlichung

• Plattform SHERPA/Romeo zum Thema

Selbstarchivierung (keine Archiv-Information)

Maßnahmen rechtliche

Absicherung: Vertrag

Einfache Nutzungsrechte einräumen

Abänderung des Verlagsvertrags

• Passagen wie „exclusive right“ streichen und

explizit darauf hinweisen (Begleitschreiben)

• Verwendung der SPARC Authors Addendum

Version(en) einer PublikationBezeichnungen Alternativ Definition

Draft version Eine frühere Version, die als in Arbeit

befindlich in Umlauf gesetzt wird

Submitted

version

Pre-print

Author‘s original

manuscript

Version, die bei einer Zeitschrift

eingereicht wurde, um durch

Fachleute begutachtet zu werden

Accepted version Post-print

Author‘s manuscript

Version, die von der_dem Autor_in

erstellt wurde, in die die Anmerkungen

der Gutachter_innen eingeflossen

sind und die zur Veröffentlichung

angenommen wurde.

Published version Version of Record Version, die veröffentlicht wurde

Definition des Begutachtungsstatus nach DINI-Zertifikat Dokumenten- und Publikationsservice, 2010, S. 59

http://edoc.hu-berlin.de/series/dini-schriften/2010-3/PDF/3.pdf

Open Access an der Bibliothek

Angebot: Grüner Weg

• reposiTUm, das institutionelle Repositorium

TU-Dokumentenserver

reposiTUm• Seit 7. Mai 2015 online

• Zentraler Ablageort für alle frei zugänglichen TU-Publikationen

• persistente Identifier: URNs

Verfügbare Dokumente: 12.116 (Stand 09.10.2018)• Hochschulschriften direkt aus TISS eingespielt

• Zeitschriftenartikel

• Buchbeiträge

• Beiträge zu Tagungsbänden (Kongressberichte)

• Monographien

• Wissenschaftliche Berichte (Working Papers, Reports)

• Hosting von je 2 Zeitschriften & Reihen

reposiTUm: Upload

Voraussetzungen:

• Angehörige_r der TU Wien (Mitarbeiter_innen und Studierende)

• Zustimmung aller Miturheber_innen (Co-Autor_innen)

• Verwertungsrechte bei den Urheber_innen

• Berücksichtigen von Sonderregeln bei Bildrechten

Hilfestellung der Bibliothek:

• Überprüfung ob Upload konform mit Verlagsregeln

• Unterstützung bei Publikationslisten

• Unterstützung bei größeren Mengen von Uploads

TU-Dokumentenserver

reposiTUm

Was passiert mit den eingegebenen Daten weiter?

• Schnittstelle CatalogPlus

• Übermittlung der Metadaten an Open-Access-

Suchmaschinen (OAIster, BASE), die Dokumente

verbleiben lokal

• Datenlieferung an OpenAIRE (relevant für EU-

Projekte)

Vorgaben der

Forschungsförderer

Anforderungen der Fördergeber

Förderer Voraussetzungen, Verpflichtungen

FWF

(grün, gold,

hybrid)

Open Access: wird gefordert

• Publikationskosten zusätzlich zum

Projektbudget bis 3 Jahre nach Projektlaufzeit

förderfähig.

• Accepted manuscript, max. 12 Monate Embargo

Horizon 2020

ERC

(grün, gold,

hybrid)

Open Access: wird gefordert

• Publikationskosten während Projektlaufzeit über

Projektbudget förderfähig

• Accepted manuscript, max. 6-12 Monate

Embargo

FFG Open Access: wird nicht gefordert

Publikationskosten: werden nicht übernommen

Unterstützung durch Bibliothek

Anforderungen der Fördergeber

Förderer Voraussetzungen, Verpflichtungen

WWTF

(grün, gold,

[hybrid])

Open Access: wird gefordert

Publikationskosten:

• während Projektlaufzeit förderfähig, bereits bei

Antragstellung zu berücksichtigen

• nach Projektende: 5.000€ bis 2 Jahre danach

aus Projektbudget reservierbar

Accepted manuscript, max. 6-12 Monate Embargo

Christian Doppler

Forschungsgesell.

Abhängig von Projektantrag

Sonderprogramm Partnership in Research (PiR):

siehe FWF-Policy

Open-Access-Initiative cOAlition S

10 Prinzipien, u.a.:

• Alle Publikationen sollen unter CC BY erscheinen

• Förderung von APCs: standardisiert und gedeckelt

• APCs von Uni oder Förderer zu zahlen

• Hybrid OA wird nicht länger unterstützt (Ausnahme: laufende Verträge)

Gültig für Projekte ab 01.01.2020

Unterzeichnet von: FWF, European Commission

Beratungsservice: Open Access

• Informationen rund um Open Access

• Finanzierungsmöglichkeiten

• Urheberrecht, Zweitveröffentlichungsrecht

• Unterstützung beim Grünen Weg

• Hosting von Open-Access-Zeitschriften sowie

Mithilfe bei der Transformation eines Journals zu

Open Access

Unterstützung durch die

Bibliothek Open-Access-Service

Publikationsfonds & Verlagsverträge

Unterstützung bei Open-Access-Gebühren

Kostenloses Open Choice bei ausgewählten Verlagen

Kontakt: Magdalena Andrae, Ingrid Haas

open-access@ub.tuwien.ac.at

http://www.ub.tuwien.ac.at/openaccess

reposiTUm, das institutionelle Repositorium

Volltexte der TU-Forschung hochladen

Zeitschriften-Hosting

Kontakt: Magdalena Andrae

repositum@tuwien.ac.at

http://repositum.tuwien.ac.at

Weitere Services

TU Wien Academic Press

Print- und Open-Access-Publikationen

Monographien und Sammelbände

Kontakt: Silvia Ziemkendorf

academicpress@tuwien.ac.at

Forschungsdaten

Beratung zu Data Management Plänen

Aufbau einer Forschungsdaten-Infrastruktur

Kontakt: Barbara Sanchez Solis

research.data@tuwien.ac.at

Fakultätsspezifische Beratung

Fachspezifische Informationen

http://www.ub.tuwien.ac.at/fachreferate.php

09.10.2018

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