boku – universität für bodenkultur , wien
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Go-Adapt Abschlussworkshop
Go-Adapt – The Governance of Adaptation to Climate Change: Taking Stock and Providing Guidance
Abschlussworkshop des Projekts GO-ADAPT am 13. Dez. 2012
Anja Bauer, Judith Feichtinger, Ralf Nordbeck, Juan Casado-Asensio, Reinhard Steurer
Andrea Prutsch, Maria Balas, Sabine McCallum, Veronika Wirth
BOKU – Universität für Bodenkultur, Wien
Go-Adapt Abschlussworkshop
Tagesordnung
Einführung zu Workshop und Projekt
Die Governance der Anpassung Governance-Ansätze in 10 OECD–Ländern Partnerschaften als neuer Governance-Ansatz
Integrierte Strategien: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Anpassung
Governance von Anpassung in Österreich: Diskussion
Go-Adapt Abschlussworkshop
Über GO-ADAPT
Zentrale Fragestellung: Wie gehen ausgewählte OECD-Länder mit den Herausforderungen um, die sich bei der Governance zur Klimawandelanpassung stellen?
Zum Zeitpunkt der Antragstellung völlig unklar
1. Horizontale Integration eines neuen Themas über Sektoren hinweg
2. Vertikale Integration über politische Ebenen hinweg (lokale/regionale Ebenen wichtig!)
3. Integration von Wissen/Umgang mit Unsicherheit (in Bezug auf Klimawandel per se, Folgen, Wirkung von Anpassung)
4. Partizipation von Betroffenen (Expertise, Bewusstseinsbildung, Betroffenheit)
Art und Weise, WIE Regierungen Anpassungspolitiken entwickeln und umsetzen: Institutionen und Prozesse, nicht Politikinhalte
Weil relevant für Österreich
Governance-Ansätze: Mechanismen, Institutionen, Prozesse …
Anpassungspolitiken: “Output” der Governance-Ansätze
Go-Adapt Abschlussworkshop
Arbeitsschritte Überblicksstudie (“stock-taking survey”): Bestandsaufnahme von Governance-
Ansätzen in der Anpassungspolitik in 10 OECD-Ländern, organisiert nach den vier Herausforderungen
Fallstudien: Analyse der Rolle, Funktionsweise und Wirkung ausgewählter Governance-Ansätze: Partnerschaften und Adaptionsstrategien
Literaturstudie: Ableitung von Lehren aus “älteren” Nachhaltigkeits-, Klimaschutz- und Anpassungsstrategien für neuere Anpassungsstrategien
Synthese der Ergebnisse: Empfehlungen für eine bessere Governance der Klimawandel-Anpassung
Verbreitung der Ergebnisse 1 Artikel im Journal of Environmental Policy and Planning 2012 erschienen 4 Manuskripte/Berichte zu Partnerschaften, Anpassungs- und Nachhaltigkeitsstrategien 12 Präsentationen auf Konferenzen, Workshops, Klimatagen, Webinars etc. bisher
Go-Adapt Abschlussworkshop
Die Governance der Anpassung: Governance-Ansätze in 10 OECD-Ländern
Abschlussworkshop des Projekts GO-ADAPTWien, 13. Dez. 2012
Anja Bauer, Reinhard Steurer
BOKU – Universität für Bodenkultur, Wien
Go-Adapt Abschlussworkshop
Bestandsaufnahme Ziel: Überblick zu Governance-Ansätzen der Klimawandelanpassung in ausgewählten Ländern
10 OECD Länder: aktiv and fortgeschritten in Anpassungspolitik, Auswahl basierend auf Literatur, explorativem Scannen von 19 Ländern und Beratung durch Expertenpanel
Dokumentenanalyse: wissenschaftliche Literatur, Politikdokumente, Regierungsreports & Webseiten
22 halbstrukturierte Interviews mit VertreterInnen der Verwaltung, zwischen Juli und November 2010
Go-Adapt Abschlussworkshop
Politische Rahmensetzung
AU National Climate Change Adaptation Framework (2007-2012/14)
AT Österreichische Anpassungsstrategie (2012)
CA National Climate Change Adaptation Framework (2005)
ES National Plan for Adaptation, including Working Programme I (2006) and II (2009)
DE Deutsche Anpassungsstrategie (2008), Aktionsplan (2011)
DK Danish Strategy for Adaptation to a Changing Climate (2008)
FI National Adaptation Strategy (2005)
NL National adaptation strategy ‘Make room for Climate’ (2007) Delta programme (2009) Delta Act (2012)
NO Klimatilpasning I Norge (2008)
UK Climate Change Act (2008) Adapting to Climate Change: A framework for Action (2008) National Adaptation Programme (expected in 2013)
Nationale Anpassungsstrategien Rahmendokumente in allen Ländern,
erste FI und CA Überwiegend weiche, nicht-bindende
und empfehlende Strategiedokumente Follow-up: Arbeitsprogramme,
Aktionspläne, sektorale Programme, Monitoring und Evaluierung
Gesetzlicher Rahmen In wenigen Ländern verbindliche
Rahmen: UK, NL UK: Climate Change Act 2008
Go-Adapt Abschlussworkshop
Verantwortlichkeiten
AU Government Department for Climate Change
AT Bundesministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser
CA Natural Resources Canada, Environment Canada
ES Ministry of Environment, Land and Sea, Spanish Office on Climate Change (OECC)
DE Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
DK Ministry for Climate Change
FI Ministry of Forestry and Agriculture
NLMinistry of Transport, Public Works and Water Management (initially: Ministry of Housing, Spatial Planning and the Environment*)
NO Ministry of Environment
UK Department for Environment, Food and Rural Affairs (DEFRA)
Verantwortlichkeiten für Klimawandelanpassung unterschiedlich verteilt In 6 Ländern – Anpassungs- und
Mitigationspolitiken innerhalb des gleichen Ministeriums
In 4 Ländern – Verantwortlichkeiten über verschiedene Ministerien aufgeteilt
Operationelle und technische Unterstützung durch andere öffentliche Organisationen (z.B. Umweltbundesamt)
Go-Adapt Abschlussworkshop
Governance-AnsätzeGovernance-Herausforderungen
HorizontaleIntegration
VertikaleIntegration
Wissens- integration
Partizi-pation
Governance-Ansätz
e
Politische Rahmensetzung (NAS, CC Act) + + + ~Zeitlich begrenzte Koordination und Konsultation zur Erarbeitung der NAS + + + +
Dauerhafte Koordinationsgremien + + + ~Andere Strategien, die Anpassung adressieren +Monitoring, Berichts- und Evaluationssysteme + +Netzwerke und Partnerschaften + + +Status quo Assessments und Studien ~ ~ + ~Forschungsprogramme ~ ~ + ~Wissenschaftliche Beratungsgremien und - services ~ ~ +Institutionalisierte Konsultationsgremien ~ +Einmalige Konsultationen ~ +
+ : Governance-Ansätze adressieren die Herausforderung explizit ~ : Einige Governance-Ansätze adressieren die Herausforderungen zu einem gewissen Grad
Go-Adapt Abschlussworkshop
Anpassung als Koordinationsherausforderung Nationale Anpassungsstrategien als ‚Brennpunkte‘ Entwicklung von Strukturen und Inhalten -> Rückgriff auf etablierte Governance-
Ansätze + neue Formen der Koordination ‚Traditionelle‘ Governance-Ansätze:
Strategien (NAS, Klimaschutz, andere Strategien die Anpassung thematisieren) Gremien (interministeriell, Bund-Länder, Beratungsorgane) Konsultationen (klassische Stakeholder-Konsultation)
Neuere Governance-Ansätze: Assessments und Forschungsprogramme mit Stakeholderbeteiligung (KlimZUG,
Knowledge for Climate) Partnerschaften
„Adaptation opens new ways of cooperation“
Go-Adapt Abschlussworkshop
Tagesordnung
Einführung zu Workshop und Projekt
Die Governance der Anpassung Governance-Ansätze in 10 OECD–Ländern Partnerschaften als neuer Governance-Ansatz
Integrierte Strategien: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Anpassung
Diskussion: Governance von Anpassung in Österreich
Go-Adapt Abschlussworkshop
Was sind Partnerschaften?Was wird von ihnen erwartet?Partnerschaft = dauerhafte Verbindung heterogener Akteure kollaborative Zusammenarbeit und gesellschaftliche Steuerung in einem breit
definierten Themenfeld oftmals in geographischer Abgrenzung
Erwartungen Reaktion auf die begrenzte staatliche Problemlösungsfähigkeit bei der Bewältigung
komplexer Umweltprobleme - > Effektive, inklusive und legitime Form der gesellschaftlichen Steuerung
Innovative Lösungen und Politiken
Go-Adapt Abschlussworkshop
FälleGB: Regional Climate Change Partnerships (RCCP)London Climate Change Partnership, Climate SouthEast, Climate
South West
Kanada: Regional Adaptation Collaboratives (RAC)
RAC British Columbia, Prairies RAC, RAC Atlantic
Seit 1999 Initiative regionale politisch-adm. Institutionen, UKCIP;
Unterstützung Defra (seit 2008) = bottom-up 11 Partnerschaften Ziel: Untersuchung und Beratung zu den regionalen
Impacts und Anpassungsoptionen an den KW Breiter thematischer Fokus (Tourismus, Planung,
Wasser, Unternehmen, etc.)
2009 - 2012 Initiiert durch RAC-Programm von NRCAN ($30M)
= top-down 6 Partnerschaften Ziel: Zusammenarbeit zur Ermöglichung regionaler
Anpassungsplanung und –entscheidungsfindung Starker thematischer Fokus auf Wassermanagement
Go-Adapt Abschlussworkshop
Koordination – Ebenen
Akteure & Koordinationspfade
Nationale Verwaltung
Regionale/ Provinz-verwaltung
Lokale Verwaltung
Öffentl. Agenturen
NGOs Wissen-schaft
Industrie
RAC BC + Prairies RAC + RAC Atlantic + Climate SouthEast
(+) + +
Climate SouthWest
(+) + +
London CCP + + +
- Partner: aktive Rolle in der Partnerschaft (Projekte, etc.) - Schlüsselpartner: involviert in die Steuerung der Partnerschaft+ - Zielgruppe der Aktivitäten der Partnerschaft
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Koord. - SektorenKoordination – Gesellschaftl. Bereiche
Go-Adapt Abschlussworkshop
Vertikal: Politische Ebenen
Gesellschaftliche Bereiche
Horizontal: Sektoren Regionen
• P. in Gremien auf nationaler Ebene
• Finanzierung „multi-level“
• Nationale Akteure in P‘s• Regionale Akteure als
Schlüsselakteure • Lokale Akteure als
Partner & Hauptadressaten
• Über Projekte, Veranstaltungen und Steuerungsgremien
• CA: hauptsächlich öffentlicher Sektor, privater Sektor konsultative Rolle
• UK: wachsende Orientierung zum privaten Sektor
• Über Projekte, Veranstaltungen, Steuerungsgremien
• CA: Fokus auf Wasser• UK: breiterer Fokus
aber Aktivitäten oft sektoral organisiert
• Eher Mainstreaming von Anpassung als Sektorkoordination
• Gemeinsame Gremien/ Organisation (ClimateUK , National coordination group)
• Gemeinsame Projekte (UK)
• CA: initiiert von nationaler Ebene, UK eigenständig
KoordinationsmodiNetzwerk – Governance: horizontal, Freiwilligkeit, Vertrauen, Argumentation, Konsens, Identifikation
• In CA: Top-down Steuerung – National-regional
• Gering: Wettbewerb
Koordinationsmuster
Go-Adapt Abschlussworkshop
Beitrag zur Anpassung
Kapazitätsaufbau
Aufbau der Wissensbasis: lokale, regionale und sektorale Assessments, Fallstudien, Szenarien
Bereitstellung von Entscheidungsunterstützung und „Guidance“: Assessment-Instrumente, Handbücher, Trainings, etc.
Bewusstseinsbildung und Förderung der Vernetzung: Konferenzen, Stakeholderforen, Öffentlichkeitsarbeit
Politiken / Maßnahmen Lokale Politik und Planung: versch.
Sektoren, involviert in Planungsprozesse (z.B. als Fallstudien)
Regionale Politiken: Strategien (Anpassung und sektorale Strategien, z.B. Wassermanagement)
Nationale Politik: regionale und lokale Perspektiven zur Politikformulierung (Anpassung), Implementierungshilfe für nationale Anpassungspolitik
Anpassung im privaten Sektor: insb. UK Projekte zur Umsetzung
Go-Adapt Abschlussworkshop
Stärken & Herausforderungen
Stärken Adressiert horizontale und vertikale
Fragmentierung der Kompetenzen Vielzahl von Akteuren Flexibilität Reagiert auf lokale Bedürfnisse Strategisch auf regionaler/nationaler
Ebene Freiwilligkeit Vertrauen zwischen den Hauptakteuren
Herausforderungen Einbeziehung der „Desinteressierten“ Langfristiges Engagement Beziehung zur nationalen Ebene Unterschiedliche Hintergründe der
Partner bzgl Wissen, Ressourcen, Interessen und Aktivitäten
Fehlendes Bewusstsein für Anpassung Finanzierung
Go-Adapt Abschlussworkshop
Schlussfolgerungen
Regionale Partnerschaften als wichtige Koordinationsmechanismus für Akteure innerhalb und zwischen versch. Ebenen
Regionale Partnerschaften befördern Innovation und Diffusion von Anpassungspolitiken und –maßnahmen
Übertragbarkeit ? Partnerschaftlicher Ansatz weit verbreitet in CA und UK, Teil der politischen
Kultur! Bedeutung einer intermediären Ebene (Regionen, Länder) für Anpassungspolitik Sicherung von Kommunikation und Koordination in beide Richtungen der
Vertikale! Verknüpfung mit anderen Politiken oder Aktivitäten
Go-Adapt Abschlussworkshop
Integrierte Strategien: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Anpassung
Abschlussworkshop des Projekts GO-ADAPTWien, 13. Dez. 2012
Juan Casado-Asensio, Ralf Nordbeck, Reinhard Steurer
BOKU – Universität für Bodenkultur, Wien
Go-Adapt Abschlussworkshop
Merkmale Integrierter Strategien
Idee: Relativ neuer Politikansatz um komplexe Probleme zu regeln, die mehrere Politikfelder und Politikebenen berühren
Ziel: horizontale (zwischen Sektoren) und vertikale Koordination (zwischen politischen Ebenen) von Politiken zu fördern um Zielkonflikte zu minimieren und Synergien zwischen Sektoren, politischen Ebenen zu maximieren
Anwendungsfelder: Seit Mitte der 1990er Jahre für Raumnutzung, Ressourcen, Nachhaltige Entwicklung, Biodiversität, Klimaschutz und Anpassung zum Klimawandel
Funktionen von integrierten Strategien: Inhalt: Prinzipien, Ziele, Instrumente und Umsetzungs-mechanismen einer Strategie, die in
verschiedenen Dokumenten formuliert werden (Strategiedokument, Arbeitsprogramme, Fortschrittsberichte, usw.)
Governance-Prozess: gemeinsames und koordiniertes Handeln von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren, dessen Ergebnisse fortlaufend beobachtet und bewertet werden.
Strategische Kapazität (Capacity building), durch Aufbau der Wissensbasis, Bewusstseinsbildung, Kommunikation, Aufbau von Policy-Netzwerken
Go-Adapt Abschlussworkshop
NachhaltigkeitsstrategienUrsprung und Verbreitung
Impulse: 1992: Ursprung in der Agenda 21, Rio 1997: Rio+5 empfiehlt Entwicklung von NH-Strategien bis 2002 2001: EU-Rat fordert Mitgliedsstaaten auf, NH-Strategien bis 2002 (Rio+10-Konferenz)
vorzulegen 2006: die EU beauftragt Mitgliedsstaaten ihre Strategien zu überarbeiten
Orientierung: Richtlinien von UNDP und OECD
Verbreitung: Erste Generation in den 90ern (FI, IE, UK) starke Diffusion zwischen 2001-2003 (rund um Weltgipfel in Johannesburg) Mehrheit der EU-Staaten hat ihre NH-Strategie mind. einmal aktualisiert; Schweiz und UK
sind bei der 4. Version Südeuropäische Länder (GR, IT, PT, ES) haben ihre erste Strategie nicht überarbeitet
Go-Adapt Abschlussworkshop
Nachhaltigkeitsstrategien Operative Konzepte von Nachhaltigkeit
Nachhaltiges Wachstum
Drei-Säulen-Ansatz Lebensqualitäts-konzept
Ökologische u. soziale Nachhaltigkeit
Ökologische Nachhaltigkeit
Slowenien (1997) Belgium (2004)Czech Republic (2010)Estonia (2005)France (2003)Greece (2002)Ireland (2012)Lithuania (2003)Portugal (2005)Romania (2008)Slovakia (2001)Sweden (2002)UK (2005)
Austria (2002)Finland (2006)Germany (2002)UK (1999)
Spain (2007) Ireland (1997)Italy(2002)Denmark (2002)Netherlands (2003)
Go-Adapt Abschlussworkshop
NachhaltigkeitsstrategienZielorientierte Steuerung?
Klare Vision von NH auf wenigen Seiten vs. Absichtserklärungen auf über 200 Seiten Zahl der Ziele: von 32 (Estland) bis 610 (Litauen)
Überwiegende Mehrheit der Ziele ist vage formuliert, wenige quantitative Ziele
Fehlende Prioritätensetzung bei den Zielen als generelles Merkmal langer Strategiedokumente
Zielsetzungen finden mit Blick auf den eigenen Sektor (bzw. Säule) statt, kaum Diskussion von Konflikten („Trade-offs“)
Fehlende Orientierungsfunktion durch Strategie – „everything is sustainable“
Go-Adapt Abschlussworkshop
Governance Herausforderungen Governance-Ansätze
Horizontale Politikintegration
•Koordination durch interministerielle Institutionen, Netzwerke und Arbeitsgruppen, „Green cabinets“, Einheiten in anderen Ministerien
•Sektorale NH-Strategien
Vertikale Politikintegration
•Supra-national: i) internationale Richtlinien; ii) EU SD Strategy 2006•Sub-national: i) institutionalisierte Formen der Koordination (Foren, Konferenzen…); (ii) regionale NH-Strategien
Partizipation• Institutionalisierte Formen der Beteiligung: Nationale NH-Kommissionen (15 in EU-27)
• Ad-hoc Beteiligung: Plenum, Arbeitsgruppen oder Workshops
Integration von Wissen/Reflexivität
• Monitoring mit NH-Indikatoren & Fortschrittsberichten• Externe Evaluationen • Peer Reviews
NachhaltigkeitsstrategienGovernance-Ansätze
Go-Adapt Abschlussworkshop
NachhaltigkeitsstrategienSchwachstellen Governance-Prozess
Federführung: (Schwache) Umweltministerien als zentrale Koordinationsstelle des Gesamtprozesses
Andere Ministerien stehen kaum oder gar nicht in der Verantwortung
Horizontale Integration der drei Säulen Wirtschaft, Umwelt und Soziales gelingt nur oberflächlich
Vage und sektorbezogene Ziele
Vertikale Integration: wenige Koordinationsmechanismen, nur selten institutionalisiert, läuft eher unter Beteiligung
Partizipation von Sozialpartnern und NGOs nicht immer erfolgreich
Umsetzung: Maßnahmenpläne und sektorale Programme sind typisch für die langfristige Umsetzung der NSDS, werden aber oftmals nach 1-2 Zyklen eingestellt
Go-Adapt Abschlussworkshop
Nachhaltigkeitsstrategien Effektivität
Governance-Prozess Entwicklung eines gemeinsamen Problemverständnisses Beitrag zur Lösung von Interessenkonflikten Erhöhung der Legitimation von Entscheidungen durch Beteiligung Bessere Akzeptanz von Maßnahmen
Kapazitätsaufbau Vernetzung von Akteuren Wissensaufbau durch Monitoring, Evaluation und Nachhaltigkeitsindikatoren
Ergebnisse Persistente Umweltprobleme sind nicht gelöst Geringe Umsetzung von Maßnahmen in vielen EU-Ländern und oftmals nur zur
Bewältigung sekundärer Probleme Keine Umkehr bei nicht-nachhaltigen Trends
Go-Adapt Abschlussworkshop
Klimaschutzstrategien:Ursprung und Verbreitung
Impulse: 1992: erste Ziele und Programme zum Vorbereitung von UNCED Rio 1992: UNFCCC schlägt nationale Programme vor, keine Durchsetzungskraft 1997 Kyoto Protocol führt obligatorische Ziele, Accounting und Reporting Systeme ein 1999: die EU führt Reporting Schemes ein 2010: UN Cancún Climate Change Conference, erstes Commitment
Orientierung: Keine Richtlinien, außer für Demonstrable Progress Reports und National Communications
von UNFCCC & IPCC. EU Klimapolitik (Burden/Effort Sharing Agreement, ETS, Climate Change Programmes)
Verbreitung: Erste Generation in den 1990er Jahren (BE, DK, DE, NL, SV,UK). Starke Diffusion Mitte 2000er Jahre Mehrheit der EU-Staaten hat ihre NMS mind. einmal aktualisiert - Südeuropa nicht Neuer Trend: Integrierte Klima-Energie Strategien ausgearbeitet (FI, DE, NL, ES, SV, UK)
oder in Plannung (DK, PT) Klima-Gesetze (AT, SV, UK)
Go-Adapt Abschlussworkshop
Klimaschutzstrategien:Inhalte und Governance
NMS helfen bei der Erfüllung internationale Verpflichtungen Vorreiter-Rolle („zero-emissions society“) Energieversorgung
Ziel-orientiert (EU-Ziele bzw. mehr ambitioniert) Teilweise narrativ (internationale & EU Entwicklungen, Emissionen) Listen Szenarien und Auswirkungen auf Instrumente für einige Sektoren (Energie, Abfall, Bau, Landschaft, Wald), ohne Koordination Erarbeitet durch Umweltministerien unter Einbeziehung von anderen Ministerien Horizontale Koordination meist durch neue oder existierende inter-ministerielle Institutionen Kaum vertikale Koordination Interessensvertreter oft involviert Monitoring durch Indikatoren häufig in Westeuropa, weniger im Süden
Go-Adapt Abschlussworkshop
Klimaschutzstrategien:Effektivität
Sektorale Inkohärenz Policy-Interaktionen werden nicht wahrgenommen oder ignoriert Konflikte zwischen Ministerien häufig (UK, FI, DE, ES)
Schwache vertikale Integration, obwohl viele Kompetenzen auf regionale Ebene sind (z.B. Baupolitik in AT)
Reporting durch aggregierte oder veraltete Indikatoren, Strategien werden oft „Schöngeredet“ (Betonung von Erfolgen die nichts mit NMS zu tun haben)
Wenig erfolgreich als „Governance“-Prozesse aber wichtiger Beitrag als Sensibilisierungs-, Kommunikations-, und Reporting-Instrument (kaum messbar)
Go-Adapt Abschlussworkshop
Anpassungsstrategien:Ursprung und Verbreitung
Impulse UNDP, UNFCCC, EEA, IPCC, OECD … involviert in Klimawandel Anpassung, aber keine
Referenz zur NAS Erster Aufruf von der EU in 2007, Richtlinie geplant für 2013
Orientierung NAS bauen auf UNDP Richtlinien für Entwicklungsländer Diese sind adaptiert für Industrielle Länder worden – OECD, EU, EEA
Verbreitung Wenige NAS vor 2010, dann rasche Verbreitung Einige Länder noch in Formulierungsphase
Go-Adapt Abschlussworkshop
Anpassungsstrategien:Inhalte und Governance
Entwickelt durch Umweltministerien Um Gesellschaftliche Vulnerabilität zu mindern und Resilienz zu erhöhen Szenarien, Simulationen und Prognosen für sozio-ökonomische-, umwelt- und sektorale
Ebenen Indikatoren und Konzept von „Unsicherheit“
Horizontale Integration: sektoral organisiert Vertikale Integration: nur in föderalen Staaten thematisiert Kaum Partizipation von nicht-staatlichen Akteuren Große Unsicherheiten hindert Formulierung von Maßnahmen – viele NAS sind
deshalb von vornherein eher „research roadmaps“, Kommunikations- und Sensibilisierungs-Instrumente, Kaum Koordinationsinstrumente
Go-Adapt Abschlussworkshop
Anpassungsstrategien: Effektivität
Wenige Evaluationen, wenige Studien: Zu früh für eine abschließende Analyse
Aber erste kritische Ergebnisse zeigen:
Viele Barrieren: Ressourcen fehlen, Kompetenzverteilungen komplex, politisches Engagement schwach, Mobilisierung der relevante Akteure schwierig …
Sowohl horizontale als auch vertikale Koordination sind im Governance-Prozess schwach ausgeprägt
NAS erfolgreicher bezüglich „Capacity-building“: Schaffung von Wissensbasis (Forschungskoordination), Interne und externe Kommunikationsinstrumente Sensibilisierung zu Vulnerabilitäten, Resilienz, „Preparedness“
Go-Adapt Abschlussworkshop
Schlussfolgerungen zu Integrierten Strategien
IS sind neue Form der Steuerung: weg von „one-off Umweltplänen“ hin zu zyklischen Governance-Prozessen
IS als Policy Dokumente: nicht immer innovativ, nicht immer integriert, wichtige politische Entscheidungen werden selten wegen bzw. im Einklang mit Strategie getroffen
IS als Governance-Prozesse: Horizontale Koordination von wichtigen politischen Entscheidungen oft nicht möglich Noch weniger wirksam sind Versuche der vertikalen Koordination Reporting, Monitoring und Reviewing sind institutionalisiert, manchmal aber politisch wenig
relevant
IS als Capacity-Building: Schaffung von Wissensbasis, Bewusstseinsbildung und Kommunikation als Hauptzweck
Go-Adapt Abschlussworkshop
Rück- und Ausblick
Warum eher Kommunikation als Koordination? Mangel an politischem Engagement: IS sind oft „administrierte Prozesse“ Schwierige Koordination: zu viele Interessen und Akteure in einem Prozess Umweltministerien sind zu schwach für starke, umfassende Politikprozesse Passt nicht gut in viele Verwaltungssysteme (besonders Süd-Europa)
Was nun – ein Ausblick: IS aufgeben? – Koordinationsfunktion stärken? – Kommunikationsfunktion stärken? IS sind nach wie vor attraktive Instrumente für Politik: geringe Kosten (abgesehen von
Zeit), fördern Kommunikation und Bewusstseinsbildung zu komplexen Problemen IS sollten „rekalibriert“ werden: weniger zentralisierte Politik-Koordination (weil schwer zu
erreichen), mehr Kommunikation Umsetzung von IS könnte dezentralisiert in Sektoren weiterverfolgt werden: sektorale
Nachhaltigkeits-, Mitigations- und Adaptionsstrategien bzw. Aktionspläne unter dem „Dach einer Integrierten Strategie“
Go-Adapt Abschlussworkshop
Vielen Dank für Ihr Interesse!
BOKU – Universität für Bodenkultur, WienKonakt: reinhard.steurer@boku.ac.at
http://www.wiso.boku.ac.at/go-adapt.html
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