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Printscreen of http://www.oddb.org Information for professionals Gynera® Bayer (Schweiz) AG Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit 1 Dragee enthält: Gestodenum 0,075 mg, Ethinylestradiolum 0,03 mg. Zusammensetzung Wirkstoffe: Gestodenum, Ethinylestradiolum. Hilfsstoffe: Lactosum, Excipiens pro compresso obducto. Eigenschaften/Wirkungen ATC-Code: G03AA10Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik Wie bei allen kombinierten oralen Kontrazeptiva (COC) beruht die kontrazeptive Wirkung von Gynera auf verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Cervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und enzymatischen Veränderungen ungünstige Verhältnisse für die Nidation. Neben der kontrazeptiven Wirkung haben COC verschiedene günstige Eigenschaften, die unter Berücksichtigung der möglichen nachteiligen Wirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen«) die Wahl der Verhütungsmethode beeinflussen können. Die Zyklen werden regelmässiger, die Menstruation oft weniger schmerzhaft und die Blutung schwächer. Letzteres kann die Häufigkeit eines Eisenmangels verringern. Zusätzlich zeigte sich ein verringertes Risiko für Endometrium- und Ovarialkarzinome. Weiterhin zeigen die höher dosierten COC (>50 μg Ethinylestradiol) eine verminderte Inzidenz an Ovarialzysten, Infektionen des kleinen Beckens (Pelvic Inflammatory Disease), gutartigen Brusterkrankungen und ektopischen Schwangerschaften. Inwieweit dies auch für niedriger dosierte COC zutrifft, bleibt nachzuweisen. Pharmakokinetik GestodenAbsorption Gestoden wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentrationen von 4 ng/ml werden etwa 1 Stunde nach Verabreichung einer Einzeldosis erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 99%.Distribution Gestoden wird sowohl an Serumalbumin als auch an Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur 1–2% der Gesamtkonzentration im Serum sind freies Steroid, 50–70% sind spezifisch und mit hoher Affinität an SHBG gebunden. Die durch Ethinylestradiol induzierte Zunahme der SHBG-Konzentration beeinflusst die relative Bindung an Serumproteine, was zu einem Anstieg der SHBG-Bindung und zu einer Abnahme der Albumin-Bindung und der freien Fraktion führt. Das Verteilungsvolumen von Gestoden beträgt 0,7 l/kg.Metabolismus Gestoden wird in der Leber durch Reduktion der 3-Keto-Gruppe und der -4-Doppelbindung, sowie durch eine Anzahl von Hydroxylierungsschritten vollständig metabolisiert. Es wurde keine Interaktion mit dem gleichzeitig verabreichten Ethinylestradiol festgestellt.Elimination Die Gestoden-Serumspiegel nehmen zweiphasisch ab mit einer terminalen Halbwertszeit von 12–15 Stunden. Die totale Plasmaclearancerate aus dem Serum beträgt 0,8 ml/min/kg. Gestoden wird vollständig metabolisiert. Seine Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle in einem Verhältnis von ca. 6:4 ausgeschieden, ihre Halbwertszeit beträgt ca. 24 Stunden.Steady-State-Bedingungen Die Pharmakokinetik von Gestoden wird durch die SHBG-Spiegel beeinflusst, die durch die in Gynera enthaltene Ethinylestradiol-Dosis um das Dreifache erhöht werden. Bei täglicher Einnahme nehmen die Serumspiegel von Gestoden um etwa das Vierfache zu, wobei der Steady-State in der zweiten Hälfte des Verabreichungszyklus erreicht wird.EthinylestradiolAbsorption Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentrationen von 페이지 1 / 9 ODDB.org: Open Drug Database | Drugs | Print 2014/10/27 http://ch.oddb.org/en/gcc/print/fachinfo/47104

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Gynera®Bayer (Schweiz) AG

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Dragee enthält: Gestodenum 0,075 mg, Ethinylestradiolum 0,03 mg.

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Gestodenum, Ethinylestradiolum.

Hilfsstoffe: Lactosum, Excipiens pro compresso obducto.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: G03AA10Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik

Wie bei allen kombinierten oralen Kontrazeptiva (COC) beruht die kontrazeptive Wirkung von Gynera auf

verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des

Cervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und

enzymatischen Veränderungen ungünstige Verhältnisse für die Nidation.

Neben der kontrazeptiven Wirkung haben COC verschiedene günstige Eigenschaften, die unter

Berücksichtigung der möglichen nachteiligen Wirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»

und «Unerwünschte Wirkungen«) die Wahl der Verhütungsmethode beeinflussen können. Die Zyklen werden

regelmässiger, die Menstruation oft weniger schmerzhaft und die Blutung schwächer. Letzteres kann die

Häufigkeit eines Eisenmangels verringern.

Zusätzlich zeigte sich ein verringertes Risiko für Endometrium- und Ovarialkarzinome. Weiterhin zeigen die

höher dosierten COC (>50 µg Ethinylestradiol) eine verminderte Inzidenz an Ovarialzysten, Infektionen des

kleinen Beckens (Pelvic Inflammatory Disease), gutartigen Brusterkrankungen und ektopischen

Schwangerschaften. Inwieweit dies auch für niedriger dosierte COC zutrifft, bleibt nachzuweisen.

Pharmakokinetik

GestodenAbsorption

Gestoden wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentrationen von 4

ng/ml werden etwa 1 Stunde nach Verabreichung einer Einzeldosis erreicht.

Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 99%.Distribution

Gestoden wird sowohl an Serumalbumin als auch an Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) gebunden.

Nur 1–2% der Gesamtkonzentration im Serum sind freies Steroid, 50–70% sind spezifisch und mit hoher

Affinität an SHBG gebunden. Die durch Ethinylestradiol induzierte Zunahme der SHBG-Konzentration

beeinflusst die relative Bindung an Serumproteine, was zu einem Anstieg der SHBG-Bindung und zu einer

Abnahme der Albumin-Bindung und der freien Fraktion führt. Das Verteilungsvolumen von Gestoden beträgt

0,7 l/kg.Metabolismus

Gestoden wird in der Leber durch Reduktion der 3-Keto-Gruppe und der ∆-4-Doppelbindung, sowie durch

eine Anzahl von Hydroxylierungsschritten vollständig metabolisiert. Es wurde keine Interaktion mit dem

gleichzeitig verabreichten Ethinylestradiol festgestellt.Elimination

Die Gestoden-Serumspiegel nehmen zweiphasisch ab mit einer terminalen Halbwertszeit von 12–15 Stunden.

Die totale Plasmaclearancerate aus dem Serum beträgt 0,8 ml/min/kg. Gestoden wird vollständig

metabolisiert. Seine Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle in einem Verhältnis von ca. 6:4

ausgeschieden, ihre Halbwertszeit beträgt ca. 24 Stunden.Steady-State-Bedingungen

Die Pharmakokinetik von Gestoden wird durch die SHBG-Spiegel beeinflusst, die durch die in Gynera

enthaltene Ethinylestradiol-Dosis um das Dreifache erhöht werden. Bei täglicher Einnahme nehmen die

Serumspiegel von Gestoden um etwa das Vierfache zu, wobei der Steady-State in der zweiten Hälfte des

Verabreichungszyklus erreicht wird.EthinylestradiolAbsorption

Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentrationen von

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ca. 80 pg/ml werden 1–2 Stunden nach Verabreichung einer Einzeldosis erreicht.

Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt infolge präsystemischer Metabolisierung (First-pass-Effekt) ca. 45% mit

einer grossen interindividuellen Variation von 20–65%.Distribution

Ethinylestradiol ist sehr stark, aber unspezifisch an Serumalbumin gebunden (ca. 98%) und induziert eine

Zunahme der Serumkonzentrationen von SHBG. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 2,8–8,6

l/kg.Metabolismus

Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Schleimhaut des Dünndarms als auch in der Leber

metabolisiert. In der Dünndarmschleimhaut wird es konjugiert, in der Leber durch Phase-I-Metabolismus

(Hauptmetaboliten: 2-Hydroxyethinylestradiol und 2-Methoxyethinylestradiol) und Konjugation abgebaut. Die

Glucuronsäure- und Sulfatkonjugate von Ethinylestradiol und Phase-I-Metaboliten unterliegen einem

enterohepatischen Kreislauf. Cytochrom 3A4 ist am Metabolismus in erheblichem Ausmass beteiligt. Die

Clearance beträgt etwa 2,3–7 ml/min/kg.Elimination

Die Ethinylestradiol-Serumspiegel sinken biphasisch mit einer Halbwertszeit von 1 Stunde resp. 10–20

Stunden. Ethinylestradiol wird nur in Form seiner Metaboliten mit Faeces und Harn in einem Verhältnis von

ca. 6:4 ausgeschieden. Die Eliminations-Halbwertszeit der Metaboliten beträgt etwa 24 Stunden.Steady-State

-Bedingungen

Entsprechend der variablen terminalen Halbwertszeit werden Steady-State-Serumspiegel von Ethinylestradiol

nach etwa einer Woche erreicht.Kinetik spezieller Patientengruppen

Daten zur Pharmakokinetik bei Frauen mit Leber- oder Niereninsuffizienz liegen nicht vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Orale Kontrazeption.

Dosierung/Anwendung

Die Dragees sind in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge jeweils möglichst zur gleichen Tageszeit

vorzugsweise mit FIüssigkeit einzunehmen. Es wird an 21 aufeinanderfolgenden Tagen täglich ein Dragee

eingenommen. Darauf folgt jeweils eine 7tägige Einnahmepause, bevor die nächste Packung begonnen wird.

Während der Einnahmepause kommt es üblicherweise zu einer Entzugsblutung, die normalerweise 2–3 Tage

nach der letzten Dragee-Einnahme einsetzt und noch andauern kann, wenn bereits die nächste Packung

begonnen wird.Beginn der EinnahmeFrauen, die im letzten Monat keine hormonalen Kontrazeptiva

eingenommen haben

Mit der Dragee-Einnahme ist am 1. Zyklustag (= 1. Tag der Blutung) zu beginnen. Ein Beginn ist auch vom 2.

–5. Tag möglich, wobei dann während der ersten 7 Tage der Dragee-Einnahme im 1. Zyklus die zusätzliche

Anwendung nichthormonaler Methoden der Kontrazeption (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-

Ogino und der Temperaturmethode) empfohlen wird.Wechsel von einem kombinierten oralen Kontrazeptivum

(COC), Vaginalring oder transdermalen Pflaster auf Gynera

Mit der Einnahme von Gynera ist vorzugsweise am Tag nach der Einnahme des letzten wirkstoffhaltigen

Dragees des bisherigen COC, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall bzw.

der Placebophase zu beginnen. Falls bisher ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster angewendet

wurde, sollte vorzugsweise am Tag der Entfernung oder spätestens wenn die nächste Applikation fällig wäre,

mit Gynera angefangen werden.Wechsel von einem Gestagenmonopräparat (Minipille, Injektion, Implantat,

Gestagenabgebendes Intrauterinsystem [IUS])

Die Umstellung von der Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, von einem Implantat bzw. Gestagen

-abgebenden IUS frühestens am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an

dem die nächste Injektion fällig wäre. In all diesen Fällen sind während der ersten 7 Tage der Dragee-

Einnahme zusätzliche nichthormonale Methoden der Kontrazeption anzuwenden.Nach einem Abort im 1.

Trimenon

Mit der Einnahme von Gynera kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmassnahmen sind dann

nicht erforderlich.Nach einem Abort im 2. Trimenon oder einer Geburt

Nach einem Abort im 2. Trimenon oder nach einer Geburt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»

und «Schwangerschaft/Stillzeit») sollte wegen des in dieser Phase erhöhten Risikos thromboembolischer

Erkrankungen mit der Einnahme von Gynera frühestens zwischen dem 21. und 28. Tag begonnen werden.

Bei einem späteren Beginn wird an den ersten 7 Tagen der Dragee-Einnahme die zusätzliche Anwendung

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nichthormonaler Methoden der Kontrazeption empfohlen. Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr

stattgefunden, ist vor dem Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft auszuschliessen oder die erste

Monatsblutung abzuwarten.Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme

Wird innerhalb von 12 Stunden bemerkt, dass die Einnahme des Dragees zum üblichen Zeitpunkt vergessen

wurde, soll das Dragee sofort eingenommen werden. Die folgenden Dragees sind wieder zur gewohnten

Tageszeit einzunehmen. Der kontrazeptive Schutz wird dann nicht beeinträchtigt.

Wird die Dragee-Einnahme mehr als 12 Stunden über den üblichen Zeitpunkt hinaus vergessen, ist der

Konzeptionsschutz möglicherweise reduziert. Für die versäumte Einnahme gelten die folgenden zwei

Grundregeln:

1. Die Einnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Eine regelmässige Einnahme über mindestens 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-

Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.

Daraus ergibt sich in Abhängigkeit von der Einnahmewoche folgendes Vorgehen:1. Einnahmewoche

Das vergessene Dragee soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird –

auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Dragees einzunehmen sind. Die weiteren Dragees sollen wieder

zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Während der folgenden 7 Tage ist zusätzlich eine nichthormonale

Methode der Kontrazeption anzuwenden. Hat in den vorangegangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr

stattgefunden, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft berücksichtigt werden. Je mehr Dragees

vergessen wurden und je näher dies beim einnahmefreien Intervall liegt, desto grösser ist das Risiko einer

Schwangerschaft.2. Einnahmewoche

Das vergessene Dragee soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird –

auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Dragees einzunehmen sind. Die weiteren Dragees sollen zur

gewohnten Zeit eingenommen werden. Vorausgesetzt, dass an den 7 vorangegangenen Tagen eine

regelmässige Einnahme erfolgte, ist keine zusätzliche kontrazeptive Massnahme erforderlich. War dies nicht

der Fall oder wurde mehr als 1 Dragee vergessen, sind während der nächsten 7 Tage zusätzlich

nichthormonale Methoden der Kontrazeption anzuwenden.3. Einnahmewoche

Es besteht wegen des bevorstehenden einnahmefreien Intervalls ein erhöhtes Schwangerschaftsrisiko. Wird

eine der beiden folgenden Einnahmemöglichkeiten angewendet, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven

Massnahmen erforderlich, sofern die Einnahme an den vorangegangenen 7 Tagen regelmässig erfolgte.

Andernfalls sollte die erste der beiden Einnahmemöglichkeiten befolgt und während der nächsten 7 Tage

zusätzlich eine nichthormonale Methode der Kontrazeption angewendet werden.

a) Das vergessene Dragee soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird

– auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Dragees einzunehmen sind. Die weiteren Dragees sollen zur

gewohnten Zeit eingenommen werden. Die Dragee-Einnahme aus der nächsten Packung ist unmittelbar

danach, d.h. ohne Einhaltung des einnahmefreien Intervalls, zu beginnen. Es ist unwahrscheinlich, dass vor

Ende der 2. Packung eine Entzugsblutung auftritt, jedoch kann es gehäuft zu Schmier- bzw.

Durchbruchsblutung kommen.

b) Die Einnahme der Dragees aus der aktuellen Packung wird abgebrochen. Nach einem einnahmefreien

Intervall von bis zu 7 Tagen (einschliesslich jener Tage, an denen die Einnahme vergessen wurde) soll die

nächste Packung angefangen werden.

Sollte es im nächsten einnahmefreien Intervall zu keiner Entzugsblutung kommen, muss die Möglichkeit einer

Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Im Falle von schweren gastrointestinalen Störungen ist die Resorption möglicherweise unvollständig, und

zusätzliche kontrazeptive Methoden sollten angewendet werden.

Bei Erbrechen innerhalb von 3–4 Stunden nach der Dragee-Einnahme sind die Grundregeln der Rubrik

«Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme» zu beachten. Damit das gewohnte Einnahmeschema

beibehalten werden kann, muss das zusätzlich einzunehmende Dragee aus einer Reservepackung

entnommen werden.Verschieben der MenstruationHinausschieben der Menstruation (Verlängerung des

Zyklus)

Die Einnahme ist ohne einnahmefreies Intervall aus der nächsten Packung fortzusetzen. Dabei kann die

Menstruation so lange wie gewünscht (längstens bis zum Ende der zweiten Packung) hinausgezögert

werden. Während dieser Zeit kann es zu Schmier- und Durchbruchsblutungen kommen. Die regelmässige

Einnahme von Gynera wird dann nach der üblichen 7-tägigen Pause fortgesetzt.Vorverlegen der

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Menstruation

Der Beginn der Menstruation kann auf einen anderen Wochentag verschoben werden, indem das

einnahmefreie Intervall beliebig verkürzt wird. Je kürzer das Intervall ist, desto unwahrscheinlicher kommt es

zu einer Entzugsblutung bzw. desto häufiger treten während der Einnahme der nächsten Packung Schmier-

und Durchbruchsblutungen auf (ähnlich wie beim Hinausschieben der Menstruation).Verhalten bei

Blutungsunregelmässigkeiten

Bei allen COC kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme, zu unregelmässigen Blutungen

(Schmier- bzw. Durchbruchsblutungen) kommen. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmässiger

Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ca. 3 Zyklen sinnvoll.

Persistieren die Blutungsunregelmässigkeiten oder treten sie erstmals nach zuvor regelmässigen Zyklen auf,

müssen auch nichthormonal bedingte Ursachen in Betracht gezogen werden. Demnach sind entsprechende

diagnostische Massnahmen zum Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer malignen Erkrankung

angezeigt. Diese Abklärungen können eine Kurettage einschliessen.

Die Entzugsblutung kann während des einnahmefreien Intervalls ausbleiben. Falls das COC entsprechend

den Dosierungsanweisungen eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde das

COC allerdings vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsgemäss eingenommen oder

sind zwei Entzugsblutungen ausgeblieben, muss vor der weiteren Einnahme eine Schwangerschaft

ausgeschlossen werden.Besondere Patientengruppen

Niereninsuffizienz: Gynera wurde bei Frauen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht.

Leberinsuffizienz: Gynera darf bei Frauen mit Leberinsuffizienz nicht angewendet werden.

Jugendliche: Gynera ist erst nach der Menarche indiziert. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Gynera wurde

an Frauen ab einem Alter von 18 Jahren untersucht. Für Jugendliche wird, falls indiziert, die gleiche

Dosierung wie bei Erwachsenen empfohlen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Der Nutzen einer Anwendung eines OC sollte gegen die nachfolgend aufgeführten Erkrankungen/Risiken –

unter Berücksichtigung des Schweregrades jedes einzelnen oder dem Aufeinandertreffen mehrerer Faktoren

– abgewogen und mit jeder Patientin besprochen werden, bevor man sich zur Anwendung eines oralen

Kontrazeptivums entschliesst (siehe auch «Kontraindikationen»).

Die Patientin soll aufgefordert werden, im Falle einer Verschlechterung oder bei erstmaligem Auftreten der

nachfolgend aufgeführten Erkrankungen/Risiken ihren Arzt/Ärztin zu konsultieren, der/die dann über die

weitere Einnahme des OC entscheiden wird.Medizinische Untersuchung

Vor Beginn der Einnahme eines OC wie Gynera soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben,

sowie unter Beachtung der Kontraindikationen und Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen eine gründliche

allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um behandlungsbedürftige Krankheiten

sowie Risikozustände feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können.

Während der Anwendung empfehlen sich periodische Kontrollen, wobei die Kontraindikationen (z.B. eine

vorübergehende ischämische Episode) oder Risikofaktoren (z.B. Familienanamnese venöser oder arterieller

Thrombosen, vgl. «Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen»); erneut überprüft werden sollten, da diese

während der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums zum ersten Mal auftreten können.

Die Häufigkeit und Art nachfolgender Untersuchungen sollten sich an etablierten Richtlinien orientieren und

auf die einzelne Frau abgestimmt werden.

Diese Untersuchungen schliessen allgemein Blutdruck, Mammae, Abdomen und Beckenorgane, inkl.

Cervixzytologie und relevante Laboruntersuchungen mit ein.

Es soll darüber aufgeklärt werden, dass OC keinen Schutz vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell

übertragbaren Krankheiten bieten.Gründe für das sofortige Absetzen

– Erstmaliges Auftreten oder Exacerbation migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker

Kopfschmerzen;

– plötzliche Seh-, Hör-, Sprach- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;

– erste Anzeichen von thromboembolischen Ereignissen (vgl. «Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen);

– mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation (z.B. nach Unfall oder

Operation);

– signifikanter Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);

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– Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus;

– starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrösserung;

– Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft.Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen

Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva (COC)

einschliesslich Gynera anwenden, ein erhöhtes Risiko venöser und arterieller thromboembolischer

Erkrankungen, wie tiefe Beinvenenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt oder zerebrovaskulärer Insult,

besteht. Diese Erkrankungen treten selten auf.

Eine grosse, prospektive 3-armige Kohortenstudie (EURAS) hat gezeigt, dass die Inzidenz für venöse

Thromboembolien (VTE) unter Anwendung von COC mit niedriger Östrogendosis (<0,05 mg Ethinylestradiol)

bei 8 bis 10 Fällen pro 10’000 Frauenjahren liegt. Die neuesten Daten deuten darauf hin, dass die VTE-

Inzidenz bei Nichtanwenderinnen, welche nicht schwanger sind, ungefähr bei 4,4 pro 10’000 Frauenjahren

und bei Schwangeren bzw. Wöchnerinnen bei 20–30 Fällen pro 10’000 Frauenjahren liegt.

Bei einem Teil der zahlreichen epidemiologischen Studien zur Thrombose-/Emboliehäufigkeit unter oralen

Kontrazeptiva bei gesunden Frauen ohne bekannte Risikofaktoren für Thromboseentstehung wurde ein ca. 2-

fach erhöhtes Risiko für ein thromboembolisches Ereignis unter den Kombinationspräparaten mit Gestoden

bzw. Desogestrel (sogenannte 3. Generations-OC) im Vergleich zu den sogenannten 2. Generations-OC mit

Levonorgestrel bei gleichem Ethinylestradiolgehalt beobachtet. Nicht alle Studien konnten das erhöhte Risiko

bestätigen bzw. haben dies analysiert.

Venöse Thromboembolien (VTE), die sich als tiefe Beinvenenthrombose und/oder Lungenembolie

manifestieren, können während der Anwendung aller COC auftreten. Das Risiko für eine venöse

Thromboembolie ist am grössten während des ersten Anwenderjahres eines COC (insbesondere während

der ersten 3 Monate). Das erhöhte Risiko gilt sowohl für Frauen, die mit der Pilleneinnahme erstmalig

beginnen, als auch für Frauen, die nach einer Pillenpause (mind. 4 Wochen) die Pilleneinnahme mit dem

gleichen oder einem anderen COC wieder aufnehmen.

In 1–2% der Fälle kann eine VTE letal enden.

Äusserst selten wurden unter COC auch Thrombosen in weiteren Blutgefässen, wie z.B. hepatischen,

mesenterialen, renalen oder retinalen Venen oder Arterien, sowie Sinusvenenthrombosen beobachtet. Ein

Zusammenhang mit der Einnahme von COC ist jedoch nicht erwiesen.

Die Symptome tiefer Venenthrombosen können sein:

– unilaterale Schmerzen und/oder Schwellung in einem Bein oder entlang einer Vene im Bein;

– Spannungsgefühl oder Schmerzen in einem Bein, auch wenn sie nur beim Stehen oder Laufen spürbar

sind;

– Überwärmung, Rötung oder Verfärbung am betroffenen Bein.

Symptome einer Lungenembolie können sein:

– plötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit; schnelles Atmen oder Atemnot; Anstrengungsintoleranz;

– plötzliches Auftreten von Husten, eventuell mit blutigem Sputum;

– plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb mit oder ohne Ausstrahlung in den linken Arm, der sich bei tiefer

Atmung verstärken kann;

– starke Benommenheit, Schwindel, Angstgefühl;

– Tachykardie oder Arrhythmien.

Symptome eines zerebrovaskulären Insults können sein:

– plötzliche Taubheit oder Kraftlosigkeit des Gesichts, eines Armes oder Beines, vor allem einer Körperhälfte;

– plötzliche Verwirrtheit;

– jeder ungewöhnlich schwere, länger anhaltende Kopfschmerz unbekannter Ursache;

– undeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme;

– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

– plötzliche Gehstörungen;

– Schwindel;

– Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen;

– Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Symptome eines Myokardinfarkts können sein:

– Schmerzen, Unwohlsein, Druckgefühl, Schweregefühl, Enge- oder Spannungsgefühl in der Brust, Arm oder

hinter dem Brustbein;

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– Beschwerden, welche in den Rücken, in den Kiefer, Hals, Arm oder Magen ausstrahlen;

– Völlegefühl, Magenbeschwerden oder Würgereiz;

– Schwitzen, Nausea, Erbrechen oder Schwindel;

– Extremes Schwäche- oder Angstgefühl oder Kurzatmigkeit;

– Tachykardie oder Arrhythmien.

Andere Anzeichen eines vaskulären Verschlusses können sein:

– plötzlicher Schmerz, Schwellung oder leichte Cyanose einer Extremität;

– akutes Abdomen.

Einige dieser Symptome (z.B. Kurzatmigkeit oder Husten) sind nicht spezifisch und können als häufige oder

weniger schwere Ereignisse (z.B. Atemwegsinfektionen) missgedeutet werden.

Das Risiko venöser und/oder arterieller thrombotischer/thromboembolischer Komplikationen oder eines

zerebrovaskulären Ereignisses nimmt zu mit:

– höherem Alter;

– Rauchen (das Risiko erhöht sich zusätzlich mit zunehmendem Alter und starkem Rauchen; es betrifft primär

arterielle Komplikationen). Deshalb soll Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, eindringlich geraten

werden, nicht zu rauchen, besonders wenn sie älter als 35 Jahre sind oder wenn andere arterielle

Risikofaktoren bestehen;

– positiver Familienanamnese (d.h. venöse oder arterielle Thromboembolien bei einem Geschwister- oder

Elternteil in jungen Lebensjahren). Bei Verdacht auf eine hereditäre Prädisposition soll vor Beginn der

Einnahme eines oralen Kontrazeptivums ein Spezialist konsultiert werden;

– Adipositas (Body Mass Index >30 kg/m²);

– Störungen des Fettstoffwechsels (Dyslipoproteinämie);

– Hypertonie (siehe auch «sonstige Vorsichtsmassnahmen»);

– Migräne;

– Herzklappenerkrankungen;

– Vorhofflimmern;

– längerfristiger Immobilisierung, grösseren chirurgischen Eingriffen, jedem chirurgischen Eingriff an den

Beinen sowie schweren Verletzungen. In diesen Fällen sollten COC abgesetzt (bei geplanten chirurgischen

Eingriffen mind. 4 Wochen vorher) und die Einnahme frühestens 2 Wochen nach vollständiger

Remobilisierung wieder aufgenommen werden.

Ob ein möglicher Zusammenhang zwischen Varikose bzw. spontan auftretender oberflächlicher

Thrombophlebitis und tiefer Venenthrombose bestehen könnte, ist unklar.

Das im Wochenbett erhöhte thromboembolische Risiko muss berücksichtigt werden (siehe

«Dosierung/Anwendung»).

Andere Erkrankungen, die mit ungünstigen Zirkulationsverhältnissen assoziiert werden, sind:

– Diabetes mellitus;

– systemischer Lupus erythematodes;

– hämolytisch-urämisches Syndrom;

– chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Enteritis regionalis Crohn oder Colitis ulcerosa);

– Sichelzellanämie;

– Migräne (ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrades unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva kann

als Frühsymptom einer cerebrovaskulären Komplikation gewertet werden und Grund für das sofortige

Absetzen eines COC sein).

Bei hereditärer oder erworbener Prädisposition für thromboembolische Komplikationen ist allenfalls eine

gerinnungsphysiologische Gesamtabklärung angezeigt. Das hämostatische Screeningprogramm kann die

Untersuchung von Fibrinogen, Homocystein, Antithrombin III, Protein C und Protein S, sowie Tests zur APC-

Resistenz (Faktor V-Leiden-Mutation) und zu Antiphospholipid-Antikörpern (einschliesslich Lupus-

Antikoagulans und Antikardiolipin-Antikörper) beinhalten.

Beim Abwägen von Nutzen und Risiken bezüglich vaskulärer Komplikationen gilt es zu beachten, dass durch

angemessene Behandlung bestehender Krankheiten das damit verbundene Thromboserisiko verringert

werden kann, und dass eine Schwangerschaft im Vergleich zur Einnahme eines niedrig dosierten COC (<0,05

mg EE) ein höheres Risiko birgt.Tumorerkrankungen

Einige epidemiologische Untersuchungen deuten auf ein erhöhtes Zervixkarzinom-Risiko unter

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Langzeiteinnahme von COC’s hin. Der stärkste Risikofaktor für ein Zervixkarzinom ist die persistierende

Humanpapillomavirus (HPV)-Infektion. Einige epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass im

Weiteren die Langzeiteinnahme von COC zu diesem erhöhten Risiko beitragen könnte.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko (RR) der

Diagnosestellung eines Mammakarzinoms bei Frauen, die COC einnehmen, geringfügig erhöht ist (RR =

1,24). Nach Absetzen der COC sinkt das erhöhte Risiko kontinuierlich ab und ist nach 10 Jahren nicht mehr

nachweisbar. Da Mammakarzinome vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist bei Frauen, die ein COC

einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an

Mammakarzinomen im Verhältnis zum Mammakarzinom-Gesamtrisiko gering. Diese Studien liefern keine

Hinweise auf eine Kausalität. Die beobachtete Risikoerhöhung kann sowohl auf eine bei Anwenderinnen von

COC frühzeitigere Erkennung, als auch auf biologische Wirkungen von COC oder auf beide Faktoren

gemeinsam zurückzuführen sein. Mammakarzinome bei Frauen, die ein COC eingenommen haben, waren

zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tendenziell weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die nie ein COC

eingenommen haben.

In seltenen Fällen sind unter Anwendung hormonaler Wirkstoffe, wie sie Gynera enthält, gutartige, noch

seltener bösartige Veränderungen an der Leber beobachtet worden, zu deren möglichen Komplikationen

lebensbedrohliche intraabdominale Blutungen gehören. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine

Lebervergrösserung oder Hinweise auf intraabdominale Blutungen auftreten, sollte ein Lebertumor in die

differentialdiagnostischen Überlegungen miteinbezogen werden.Sonstige Vorsichtsmassnahmen

Frauen, die ein hormonales Kontrazeptivum einnehmen, sollen nicht gleichzeitig mit Johanniskrautpräparaten

(Hypericum) behandelt werden, da die kontrazeptive Wirkung beeinträchtigt sein kann. Über

Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwangerschaften wurde berichtet (vgl. auch

«Interaktionen»).

Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyzeridämie ist unter der Einnahme von COC

möglicherweise mit einem erhöhten Pankreatitis-Risiko zu rechnen.

Obwohl unter der Anwendung von COC relativ häufig über geringfügige Blutdruckanstiege berichtet wird, sind

klinisch relevant erhöhte Blutdruckwerte selten. Kommt es unter Einnahme eines COC zu einer klinisch

signifikanten Blutdruckerhöhung (bei wiederholter Messung), sollte dieses abgesetzt werden. Wo es

angezeigt erscheint, kann die erneute Einnahme eines COC erwogen werden, wenn sich die Blutdruckwerte

(unter Behandlung) normalisiert haben.

Die folgenden Krankheiten können sowohl während einer Schwangerschaft wie auch während der

Anwendung eines COC auftreten oder ungünstig beeinflusst werden, doch lassen die verfügbaren Daten

keine eindeutigen kausalen Schlüsse auf einen Zusammenhang mit der Anwendung eines COC zu:

Cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Cholelithiasis; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes;

hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea minor; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust.

Bei Frauen mit hereditärem und/oder erworbenem Angioödem kann die Gabe von exogenen Östrogenen

Angioödeme induzieren oder die Symptome verstärken.

Akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können das Absetzen des COC erforderlich machen bis

sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben. Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus, der

erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Einnahme von Sexualsteroiden

aufgetreten ist, müssen COC abgesetzt werden.

Obwohl es unter der Einnahme von COC zu einer Beeinflussung der peripheren Insulinresistenz und der

Glukosetoleranz kommen kann, scheint eine Änderung des Therapieschemas bei Diabetikerinnen, welche

niedrig dosierte COC (<0,05 mg EE) anwenden, nicht erforderlich. Dennoch sollten Frauen mit Diabetes

sorgfältig überwacht werden.

Die Einnahme von COC wurde mit dem Auftreten von Enteritis regionalis Crohn sowie Colitis ulcerosa

assoziiert.

Bei prädisponierten Frauen kann die Einnahme von COC gelegentlich ein Chloasma (Pigmentierungen im

Gesicht) verursachen, das durch intensive Sonnenbestrahlung noch verstärkt wird. Frauen, die hierzu neigen,

sollten sich deshalb nicht zu starker UV-Strahlung aussetzen.

Es ist erwiesen, dass die regelmässige Einnahme von Folsäure vor und während einer Schwangerschaft zur

Verhinderung von Neuralrohrdefekten (Spina bifida, Anencephalie) beiträgt. Deshalb wird bei Absetzen der

hormonalen Kontrazeption für alle Frauen, welche schwanger werden möchten oder könnten, zusätzlich zu

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einer folsäurereichen Ernährung die kontinuierliche Einnahme von 0,4 mg Folsäure pro Tag (z.B. in Form

eines Multivitaminpräparates) empfohlen.

Gynera enthält Laktose. Patienten mit einer Galaktose-Intoleranz, mit einem Lapp-Laktase-Mangel oder mit

einer Glukose-Galaktose Malabsorption, die Laktose-freie Diät einhalten, sollten dies berücksichtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Die schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von kombinierten

oralen Kontrazeptiva sind in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben (siehe dort).

Die folgenden unerwünschten Wirkungen können unter der Einnahme von COC auftreten:Immunsystem

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig: Gewichtszunahme.

Gelegentlich: Flüssigkeitsretention.

Selten: Gewichtsabnahme.Psychiatrische Störungen

Häufig: Depressive Verstimmungen, veränderter Gemütszustand.

Gelegentlich: Abnahme der Libido.

Selten: Zunahme der Libido.Nervensystem

Häufig: Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Migräne.Augen

Selten: Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen.Herz, Gefässe

Selten: arterielle und venöse thrombolische Erkrankungen (z.B. Venenthrombose, Lungenembolie,

cerebrovaskulärer Insult, Herzinfarkt), Blutdruckanstieg.Gastrointestinale Störungen

Häufig: Übelkeit.

Gelegentlich: Erbrechen, Diarrhö.Leber und Galle

Selten: Cholelithiasis, cholestatischer Ikterus, Lebertumore.Haut

Gelegentlich: Rötung, Urtikaria.

Selten: Erythema nodosum, Erythema multiforme.Reproduktionssystem und Brust

Häufig: Unterleibschmerzen, Spannungsgefühl bzw. Schmerzen in der Brust, Zwischenblutungen.

Gelegentlich: Amenorrhö, Brustvergrösserung.

Selten: Brustdrüsensekretion, Fluor vaginalis und Veränderungen des Vaginalsekrets.

Des Weiteren können Candidiasis, Vaginitis oder Cervicitis vorkommen (es liegen hierfür keine Angaben zur

Häufigkeit vor).

Bei Frauen mit hereditärem und/oder erworbenem Angioödem kann die Gabe von exogenen Östrogenen

Angioödeme induzieren oder die Symptome verstärken.

Interaktionen

Interaktionen mit anderen Arzneimitteln können zu Durchbruchsblutungen und/oder zum Versagen des

kontrazeptiven Schutzes führen. Die folgenden Interaktionen wurden in der Literatur beschrieben:

Hepatischer Metabolismus: Interaktionen können auftreten mit Arzneimitteln, die mikrosomale Enzyme (wie

u.a. CYP3A4) induzieren, was zu einer erhöhten Clearance der Sexualhormone führen kann (z.B. Phenytoin,

Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat,

Felbamat, Griseofulvin und Johanniskrautpräparate [Hypericum]).

Die max. Enzyminduktion wird im Allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen beobachtet und kann während

mindestens 4 oder mehr Wochen nach dem Absetzen dieser Arzneimittel andauern.

Ausserdem können HIV-Protease- (z.B. Ritonavir) und nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-

Hemmer (z.B. Nevirapine), sowie Kombinationen von beiden möglicherweise den hepatischen Metabolismus

beeinflussen.

Interferenz mit dem enterohepatischen Kreislauf: Einige klinische Studien lassen vermuten, dass der

enterohepatische Kreislauf von Östrogenen bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Antibiotika vermindert

wird, und somit die Ethinylestradiolkonzentration reduziert werden kann (z.B. Penizilline [z.B. Ampicilline],

Tetrazykline).

Frauen, die mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, müssen vorübergehend zusätzlich eine

nichthormonale Methode anwenden oder eine andere Art der Kontrazeption wählen. Die Barrieremethode

muss bis mindestens 7 Tage nach Behandlungsende, bei Enzyminduktoren bis 28 Tage nach Absetzen der

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Behandlung fortgesetzt werden.

Wenn die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel über das Ende der aktuellen Packung des COC

dauert, sollte sofort die nächste Packung des COC begonnen werden, also ohne Einhaltung des gewohnten

einnahmefreien Intervalls.

Frauen, die ein hormonales Kontrazeptivum einnehmen, sollen nicht gleichzeitig mit Johanniskrautpräparaten

(Hypericum) behandelt werden, da die kontrazeptive Wirkung beeinträchtig sein kann. Über

Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwangerschaften wurde berichtet (vgl. auch «Sonstige

Vorsichtsmassnahmen»).

Orale Kontrazeptiva können die hepatischen mikrosomalen Enzyme hemmen oder die hepatische

Konjugation, hauptsächlich die Glucuronidierung, induzieren. Entsprechend können sich die Plasma- und

Gewebekonzentrationen anderer Arzneimittel entweder erhöhen (z.B. Cyclosporin) oder senken (z.B.

Lamotrigin). Weiter kann auch die pharmakologische Wirkung ausgewählter Substanzen der folgenden

Arzneimittelklassen beeinflusst werden:

Analgetika, Antidepressiva, Antidiabetika, Antimalariamittel, Benzodiazepine, β-Blocker, Kortikosteroide, orale

Antikoagulantien und Theophyllin.

Wichtig: Die Fachinformation der gleichzeitig verabreichten Arzneimittel muss zur Erkennung potenzieller

Interaktionen beachtet werden.

Überdosierung

Es liegen keine Meldungen über schwerwiegende Folgen bei Überdosierung vor. Symptome einer

Überdosierung sind: Übelkeit, Erbrechen sowie bei jungen Mädchen geringfügige vaginale Blutungen. Eine

allfällige Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Kontrazeptive Steroide können die Ergebnisse gewisser Labortests beeinflussen, wie biochemische

Parameter der Leber, Schilddrüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Carrier-)Proteinen

und Lipid-/Lipoproteinfraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie der Blutgerinnung und

Fibrinolyse. Diese Änderungen bewegen sich im Allgemeinen innerhalb des entsprechenden

Normalbereichs.Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet

werden.Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15–25 °C) und vor Licht geschützt lagern.

Zulassungsnummer

47104 (Swissmedic).

Packungen

Gynera Drag 1 × 21. (B)

Gynera Drag 3 × 21. (B)

Gynera Drag 6 × 21. (B)

Stand der Information

Mai 2012.

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